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The cage

Kisame/Itachi
von

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Die Starken...

Es war nicht so, dass sich Itachi leicht einschüchtern ließ, das konnte man wirklich nicht behaupten. Allerdings waren die Umstände kritisch und so blieben ihm Deidaras Worte noch sehr lange im Gedächtnis, legten sich wie eine dunkle Wolke über ihn und verhinderten, dass er sein Versprechen auch nur für eine Sekunde vergessen konnte. Es hatte sich geradezu eingebrannt, so dass er bereits jetzt bereute, sich nicht standhafter gewehrt zu haben. Natürlich hätte er in seiner Situation keine Chance gehabt, immerhin hatte Hoshigaki ihn bereits überwältigt gehabt und so war ihm nichts anderes übrig geblieben, als nachzugeben. Es war der einzige Ausweg gewesen, den er noch gesehen hatte, und so hatte er seinen Stolz für einen Moment über Bord geworfen. Eine Art Selbsterhaltungstrieb, getarnt als Kurzschlussreaktion und nun musste er die Konsequenzen mit erhobenem Haupt ertragen…oder sich sehr geschickt aus der Affäre ziehen.

Wenn Deidara Recht behalten und sein Zellengenosse ihn in dieser Nacht wirklich angreifen würde, würde das garantiert böse enden. Seine Verletzungen waren immer noch spürbar, auch wenn es sich aushalten ließ. Dieser widerliche Kerl…die Schlange…Orochimaru, so hieß der Kerl doch, hatte ihn nicht mit Samthandschuhen angefasst, ihn aufgrund seiner Ungeduld sogar zum Bluten gebracht, aber die Gewalt hatte sich noch in Grenzen gehalten. Er wagte sogar zu behaupten, dass dieser Drecksack, der sich an seinem Mund ausgelassen hatte, um einiges gröber gewesen war. Von dessen durchgeknallten Zwilling wollte er gar nicht erst anfangen, denn viel schlimmer als jeder Schmerz war die Demütigung. Jeder schien inzwischen davon zu wissen, selbst die, die nicht dabei gewesen waren, daran gab es keinen Zweifel. Diese Blicke…er hasste es, so angesehen zu werden, doch solange man ihn ansonsten in Ruhe ließ, würde er versuchen, davon keine Notiz mehr zu nehmen. Und falls man ihn nicht ernstnahm, musste er halt dafür sorgen, dass sich das änderte. Denn auch wenn er den Spruch nicht mochte, es stimmte wohl, was Kisame gesagt hatte: Die Starken fressen die Schwachen…und er durfte nicht schwach sein.
 

Itachi zuckte zusammen, als sich jemand von hinten an ihn drückte, wobei sich muskulöse Arme um seine Taille schlangen. Automatisch versteifte sich sein Körper und das Tablett in seinen Händen zitterte so sehr, dass es ihm beinahe runter fiel. Das Blut rauschte in seinen Ohren, übertönte die Beschwerden über das Mittagessen, welche die meisten der Insassen lautstark äußerten, und ihm wurde plötzlich sehr kalt.

„Darf ich dich zum Mittagessen einladen?“, hauchte ihm die unverkennbare Stimme seines Zellenpartners ins Ohr und Itachi biss sich auf die Lippe.

Starr sah er nach vorn, wo sich ein, zwei Häftlinge in der Schlange zu ihm umgedreht hatten und nun scheinbar gespannt darauf warteten, dass etwas passierte. Der Griff festigte sich, warmer Atem wurde gegen seine Halsbeuge geblasen…und Itachi rutschte schlussendlich die Hand aus. Er hörte Kisame aufstöhnen, als er diesem das Tablett mit voller Wucht ins Gesicht knallte und sofort löste sich der Griff. Noch während er seine Waffe sinken ließ, wurde ihm bewusst, dass er soeben einen großen Fehler begangen hatte. Die schockierten Blicke einiger Insassen vor ihm verdeutlichten es ihm umso mehr und das Herz sank ihm in die Hose, während er nur da stand und darauf wartete, dass sein Zellengenosse ausrastete. Scheinbar war er da nicht der Einzige, denn sein Vordermann drängelte plötzlich sehr stark nach vorn, wollte sicherheitshalber wohl außer Reichweite kommen. Selbst einige der Wärter schauten alarmiert, behielten sie beide scharf im Auge, so als rechneten sie damit, dass sie jede Sekunde eingreifen mussten. Doch nichts geschah.

Als er sich vorsichtig umdrehte, erkannte er, dass er wirklich allen Grund zur Furcht hatte, denn der Blick, mit dem Hoshigaki ihn bedachte, war geradezu unheimlich. Itachi schluckte leicht, als ihm die große pochende Ader an der Schläfe des Hünen auffiel, sowie die geballten Fäuste zu seinen Seiten. Doch weder schlug er ihn, noch brüllte er ihn an. Er lächelte…und er tat es auf eine Weise, die Itachi erschaudern ließ. Es musste nichts gesagt werden, denn er verstand auch so, was das bedeutete. Der Spaß war vorbei.

Grob wurde er an der Schulter gepackt und Itachi hatte das Gefühl, der andere wolle ihm den Arm ausrenken, so wie er zudrückte.

„Wir sprechen uns nachher“, wurde ihm zugeraunt, ehe er nach vorn gestoßen wurde.

Danach drehte sich der Ältere um und entriss einem anderen Häftling sein Tablett, woraufhin dieser ohne Protest die Schlange verließ…wohl um sich ein neues zu holen. Kisame schnaubte bloß, fixierte dann wieder ihn und Itachi wollte gar nicht wissen, was ihm in dieser Nacht blühen würde. Doch jetzt hatte er den Stein geworfen und konnte ihn nicht mehr zurücknehmen – er musste das durchziehen, auch wenn er es später garantiert bereuen würde. Nicht schwächeln.

Also gab er sich so souverän, wie er konnte, und fertigte den Hünen mit einem kühlen Blick ab, ehe er weiterging und sich sein Essen abholte. Dabei war es schwer, sich nicht von den Raubtieraugen aus dem Konzept bringen zu lassen, doch er war geübt darin, seine Fassade aufrecht zu erhalten.
 

Das nächste, das Itachi tat, war, sich die leerste Ecke im Raum zu suchen und sich dort auf einem der Stühle nieder zu lassen. Er konnte sehen, wie Hoshigaki, der sich neben einen anderen Hünen gesetzt hatte, mit unverkennbarem Zorn in seine Richtung blickte. Vielleicht hätte er doch nicht die kalte Schulter zeigen, sondern wenigstens hier nachgeben sollen. Sein Zellenpartner klopfte einmal auf die Stuhllehne und sah ihn dabei so intensiv an, dass der Uchiha tatsächlich mit sich haderte, ob er es sich nicht anders überlegen sollte. Als sich dann aber jemand mit blondem Schopf neben Hoshigakis Kumpel setzte, wandte er sich recht schnell ab, drückte so viel Desinteresse wie möglich aus. Das würde er sich nicht noch einmal antun; die Begegnung in der Wäscherei hatte ihm erst mal gereicht. Nicht, dass er sich nicht gegen Deidara behaupten konnte, darum ging es auch gar nicht. Körperlich war er ihm ohne Frage überlegen, von ihm ging keine Bedrohung aus, zumindest nicht auf die Weise wie von Kisame oder der Schlange. Es war schlichtweg Deidaras Art, die er nicht abkonnte und so vermied er eine Auseinandersetzung lieber, indem er sich von ihm fernhielt.

„Entschuldigung…darf ich mich vielleicht zu dir setzen?“

Itachi blickte zur Seite, sah den Mann vor sich ein paar Sekunden lang nur perplex an und er glaubte ernsthaft, sich verhört zu haben. Möglicherweise war das aber auch nur ein blöder Scherz, weil man ihn mittlerweile schon auf dem Kieker hatte. Immerhin hatte er ja wohl kaum das Recht, diesem Kerl zu verbieten, dass er sich dazu setzte. Davon abgesehen dass der Häftling vor ihm sogar noch größer als Hoshigaki war und mindestens ein genauso breites Kreuz hatte. Rotbraune Augen sahen ihn verunsichert an und Itachis Blick glitt zu den ungewöhnlich orange leuchtenden Haaren, die struppig in alle Richtungen abstanden. Ein zaghaftes Lächeln machte das kantige Gesicht jünger, doch Itachi schätzte seinen Gegenüber trotzdem um mindestens fünf Jahre älter als er selbst es war.

„Meinetwegen“, murmelte er gleichgültig, als er schließlich wieder die Schüssel mit Reis vor sich fixierte.

Dennoch konnte er beinahe spüren, wie erleichtert der Insasse vor ihm war, und er hörte einen Stuhl über den Boden schaben. Das Tablett wurde auf dem Tisch abgestellt und Itachi sah nur flüchtig hoch, nahm das erstaunlich ehrliche Lächeln zur Kenntnis.
 

„Ich bin Juugo.“

„Aha.“

„Ähm…und wie heißt du?“

Itachi spürte, wie ihm langsam die Geduld ausging und er verengte abschätzend die dunklen Augen. Vielleicht war er aber auch zu misstrauisch, denn so wie Juugo unter seinem Blick zusammenzuckte, war es schwer zu glauben, dass er etwas Hinterlistiges plante.

„Itachi.“

„Freut mich!“

Der Uchiha schwieg dazu lieber, doch Juugo schien das nicht sonderlich zu stören. Die Begeisterung schwand nicht aus seinem Gesicht, während er sich über den Brei auf seinem Teller hermachte. Itachi stocherte eher skeptisch in der Masse herum, die er noch nicht genau definieren konnte.

„Du bist bei Hoshigaki in der Zelle, nicht wahr?“

Itachi nickte knapp und warf dabei einen raschen Seitenblick zum Tisch seines Zellepartners. Dieser aß nicht mehr, sondern starrte geradezu totbringend zu ihnen herüber. Itachi vermutete, dass er wütend war, weil er zugelassen hatte, dass sich dieser Typ zu ihm setzte.

„Hab gehört, was da letztens passiert ist, das mit Orochimaru und seinen Anhängern…geht’s dir gut?“

Es gelang ihm nur mit Mühe, sich so weit zu beherrschen, dass sein Besteck nicht nach dem anderen zu werfen. Auch wenn das bereits die Runde gemacht hatte, musste es ihm nicht auch noch unter die Nase gerieben werden. Er wollte nichts mehr davon hören und es fehlte nicht viel, dass er Juugo an den Kopf war, er solle sich zum Teufel scheren. Allerdings änderte er seine Meinung, als er diesem in die Augen sah und erkennen musste, dass die Frage wirklich nicht spöttisch gemeint war. Juugos Mimik drückte Sorge aus und eigentlich hatte er auch nicht sarkastisch geklungen.

„Du bist nicht der Erste, dem das passiert. Die Neuen haben es immer schwer, weil sie die Regeln noch nicht kennen. Allein bist du hier wirklich verloren…aber ich hab gesehen, wie du Hoshigaki vorhin mit dem Tablett eins übergezogen hast. Ziemlich mutig von dir, das traut sich so schnell keiner.“

Itachi zuckte bloß mit den Schultern, aber er konnte auch nicht verhehlen, dass die Worte ganz gut taten. Bisher hatte sich niemand danach erkundigt, wie es ihm ging – Hoshigakis Sorge konnte er nicht ernstnehmen, der war doch nur darauf aus, ihm dasselbe noch mal anzutun.

„Aber ich würde aufpassen, das lässt er sich bestimmt nicht gefallen.“

Itachi wollte etwas erwidern, doch dazu kam er gar nicht mehr. Unwillkürlich fuhr er zusammen, als plötzlich eine große Faust auf die Tischplatte sauste und ihre Tabletts zum Erbeben brachte. Itachis Becher fiel um und das Wasser darin verteilte sich auf seinem Tablett.
 

„Verdammt richtig, du elender Bastard!“

Die Beleidigung galt wider Erwarten nicht Itachi, sondern Juugo, welcher daraufhin die Lippen zusammenpresste und finster zu dem Mann sah, über den sie soeben noch gesprochen hatten. Itachis Blick blieb für ein paar Sekunden auf dem Brei, der jetzt noch flüssiger war, hängen, und die Wut in seinem Inneren staute sich. Das einseitige Gespräch mit Juugo war fast schon angenehm geworden, wie eine kurze Pause von allem, was ihm bereits jetzt wiederfahren war und schon mischte sich dieser Idiot ein.

„Du bist der Bastard.“

Normalerweise neigte Itachi nicht dazu, erst zu sprechen und dann zu denken, doch in diesem Fall hatte es ihn überkommen. Hoshigaki warf ihm einen scharfen Blick zu, der ihm wohl bedeuten sollte, die Klappe zu halten, doch darüber hinaus schien er es mehr auf Juugo abgesehen zu haben.

„Ich warne dich, du Missgeburt! Wenn ich dich noch einmal in seiner Nähe erwische, brech‘ ich dir jeden deiner beschissenen Knochen und sorge dafür, dass du selbst deinen Pudding aus der Schnabeltasse saufen musst! Kapiert?!“

Juugos Blick drückte eine Spur Trotz aus, doch ansonsten blieb er erstaunlich ruhig, machte auch nicht den Anschein, als würde er sich wehren wollen. Itachis Zellenpartner schien die Geduld auszugehen, doch obwohl er drauf und dran zu sein schien, den anderen am Kragen zu packen, tat er es nicht. Stattdessen griff er sich Itachis Arm und zog diesen gewaltsam hoch, zerrte ihn an seine Seite.

„Halt dich fern von ihm, du Pisser!“, knurrte er und seine Stimme vibrierte vor Zorn.

Juugo machte den Mund auf, schien etwas dagegen sagen zu wollen, doch dann entschied er sich dazu, lieber den Kopf zu senken und zu schweigen. Es war Itachi ein Rätsel, wieso jemand mit so einer Statur vor einem anderen kuschte, doch viel Zeit, um darüber nachzudenken, hatte er nicht, da Hoshigaki ihn hinter sich her zerrte, als sei er ein entlaufenes Tier. Sich dagegen zu wehren brachte nicht viel, außer neuen blauen Flecken, dennoch versuchte er es zumindest.

„Lass mich los!“, forderte er gereizt und mit einem unguten Gefühl in der Magengrube.

Bisher hatte keiner der Wärter eingegriffen, auch wenn ein paar von ihnen skeptisch rüber schauten, doch die Lage schien nicht heikel genug, als dass man dazwischen gehen musste. Itachi atmete tief durch, als er erkannte, dass Hoshigaki ihn aus dem Essraum zog…und zwar in Richtung ihrer Zelle. Sofort sträubte er sich heftiger, doch sein Zellenpartner quetschte ihm mit einem Mal den Unterarm zusammen, was ein schmerzhaftes Stechen durch eben diese Stelle jagte. Diesen Moment ausnutzend, packte Hoshigaki in bei der Hüfte und warf ihn sich wie einen Sack Mehl über die Schulter.

„Ich warne dich, Uchiha…ich bin wirklich extrem scheiße gelaunt. Reiz mich nicht noch mehr!“, grollte der Ältere drohend, während er ihn verschleppte.
 

Itachi hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, weshalb Hoshigaki so dermaßen wütend war – er hatte begriffen, dass Juugo wohl der Auslöser gewesen war, aber was hatte dieser schon großartig gemacht? Er hatte sich zu ihm gesetzt und mit ihm gesprochen, was war also das Problem? Er verstand nicht, doch er wusste, dass der Hüne seinen Ärger nun an ihm auslassen würde. Da konnte er noch so heftig zappeln, ihn schlagen und treten, es brachte absolut nichts.

Letztendlich wurde er bäuchlings auf das Bett geschmissen und im Nacken runtergedrückt, das Gewicht des anderen Mannes auf sich spürend. Itachi wurde schlecht, als sich die freie Hand mit einem bestimmten Ziel in den Bund seiner Hose schlich. Es gab keinen Aufschub mehr, das wurde ihm soeben bewusst und es ließ ihn innerlich zu Stein werden. Hoshigaki hatte nicht vor, auf die Nacht zu warten, wenn alle schliefen, er würde ihm hier und jetzt die Hölle heiß machen.

„Ich hab die Schnauze voll!“, hörte er ihn knurren und schnappte nach Luft, als sich die rauen Finger in seinem nackten Hintern verkrallten.

Er sollte ihn nicht anfassen, besonders nicht da, doch er konnte sich in dieser unbequemen Haltung kaum rühren. Heftig warf er den Kopf nach hinten, aber dieses Mal machte sein Zellenpartner nicht den Fehler, ihn zu unterschätzen. Er hielt ihn unten, während die Finger seiner noch freien Hand zwischen seine Backen glitten, diese spreizten. Itachi wurde heiß vor Scham und Ekel, gleichzeitig rief es aber auch Erinnerungen wach, die er lieber verdrängt hätte.

„Tu das nicht…“

Er versuchte eindringlich zu klingen, doch die Stimme versagte ihm, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Das hier würde schmerzhaft werden, wenn es tatsächlich zum Äußersten kam, immerhin war er noch angeschlagen. Nicht schon wieder.

„Du hast es doch provoziert.“

Ein Daumen drückte mit der Kuppe gegen seinen Muskelring, der immer noch empfindlich war, und Itachi zuckte reflexartig zurück.

„Fass mich nicht an!“, entkam es ihm, doch Hoshigaki ignorierte das geflissentlich.

Verzweifelt versuchte er sich aufzubäumen, doch es half alles nichts, er war festgenagelt worden. Der Daumen versenkte sich ein Stück in ihm, ließ Itachi vor Schmerz keuchen. Er war immer noch wund, seine Haut an dieser Stelle beschädigt und garantiert nicht verheilt – es würde in jedem Fall wehtun. Schon jetzt schmerzte es und es würde schlimmer werden, immerhin war Hoshigaki mit Sicherheit größer. Er wand sich erneut in dem schraubstockartigen Griff, kämpfte gegen diese demütigende Behandlung an und schließlich schlug er nach hinten aus. Seine Reaktion geschah wahllos und trotzdem schaffte er es, seinem Zellengenossen die Fingernägel durchs Gesicht zu ziehen. In dieser Position war er zu nichts anderen fähig, Schlagkraft konnte er schlecht aufbringen. Er hörte Kisame übel fluchen und gleichzeitig rammte sich der Daumen in sein Inneres, zwang Itachi zu einem gequälten Ächzen.

„Jetzt reicht‘s!“, hörte er den Hünen knurren. „Du bist so was von fällig!“

Der Finger verschwand aus seinem Inneren und er vernahm ein Rascheln, das darauf deuten ließ, dass sich der Ältere soeben die Hose herunterzog. Itachi schmeckte seine Magensäure, als ihm bewusst würde, dass er jetzt tatsächlich fällig war. Schon zum zweiten Mal.
 

„Okay, das reicht jetzt! Auseinander!“

Das durfte doch verdammt noch mal einfach nicht wahr sein! Kisame gab ein wütendes Zischen von sich, als er die bekannte Stimme des Wärters vernahm und am liebsten hätte er sich auf diesen gestürzt. Was fiel diesem Sack ein, sie zu stören? Er war so verflixt nah dran gewesen, Uchiha zu kriegen und ihm seine Widerspenstigkeit ein für alle Mal auszutreiben. Was fiel diesem kleinen Pisser ein, sie zu unterbrechen?

„Verschwinde, hier ist alles so, wie’s sein soll“, versuchte er ihn abzufertigen und drehte sich nicht einmal um.

Seine Raubtieraugen blieben auf Uchihas blanker Kehrseite hängen, wie ihm die schlabbrige Hose in den Kniekehlen hing und er hörte ihn angestrengt atmen. Verdammt, er hatte die eigene Hand schon am Bund gehabt, war nur Sekunden davon entfernt gewesen, dem Typen zu zeigen, dass er sich hier nicht alles erlauben konnte. Nicht nur dass er ihm das Tablett in die Fresse gehauen hatte, nein, er hatte es auch noch gewagt, diesem bescheuerten Juugo den Vortritt zu geben. Er hätte sich nur zu ihm an den Tisch setzen müssen, dann wäre er ein wenig gnädiger gestimmt gewesen. Stattdessen hatte er ihn absichtlich vorgeführt und dabei hatten sie ein Abkommen. Uchiha hatte ihn verarscht und dafür sollte er ruhig bluten.

„Kisame-san, wenn Sie ihn nicht sofort loslassen, werden Sie mehr als nur eine Nacht in Einzelhaft verbringen!“

Der Hüne weitete seine Augen, als er realisierte, was dieser miese Wärter ihm da gerade sagte. Langsam drehte er den Kopf zur Seite, blickte über seine Schulter zu dem Mann, der die Arme verschränkt hielt und das ernst zu meinen schien.

„Was?!“, fauchte er geradezu, doch Umino blieb standhaft, ließ sich nicht einschüchtern.

„Sie haben richtig gehört. In letzter Zeit scheint es mit ihnen durchzugehen. Aus diesem Grund habe ich mit Asuma-san abgesprochen, dass wir Sie für den restlichen Tag und die Nacht wegsperren. Itachi-san hat trotz allem ein Recht auf Sicherheit und die werden wir ihm gewährleisten. Lassen Sie ihn los.“

Dummes Gequatsche, wenn sich diese Made nicht eingemischt hätte, hätten die anderen Wärter doch drauf geschissen. Es war eines von Morinos Hobbys, den Gefangenen Horrorstorys zu erzählen, um sie innerlich zu zermürben. Und Sarutobi? Der hatte letztens nicht mal nachgeschaut, ob Uchiha noch in einem Stück war. Nur dieser elende Weltverbesserer musste ihm natürlich wieder alles verderben.

„Ich wiederhole mich nicht.“

Kisame sah ihn an, als hätte er ihn am liebsten zerfleischt…und ja, tatsächlich hegte er diesen Wunsch. Was fiel Umino ein, ihm das hier zu versauen? Wütend blickte er wieder auf seinen Zellenpartner runter, welcher sich nicht rührte, still da lag und inzwischen sogar die Luft anzuhalten schien. Kisame verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, ehe er seine flache Hand mit voller Wucht auf den nackten Hintern klatschen ließ und Itachis Kehle entfloh ein unbedachter Schrei.

„Ich krieg dich noch, Uchiha. Hier drin kannst du mir nicht weglaufen.“

Damit stieß er ihn hart auf die Matratze, erhob sich mit grimmigem Gesichtsausdruck und baute sich vor dem kleineren Wärter auf.

„Sonst noch was?“, fragte er provokant und reckte das kantige Kinn.

Umino seufzte, aber beeindruckt schien er nicht zu sein.

„Kommen Sie mit.“

Kisame hätte ihm am liebsten in seine blöde Narbenfresse gerotzt, aber er fügte sich. Was blieb ihm auch anderes übrig? Aufgeschoben hieß ja nicht gleich aufgehoben und spätestens wenn er zurückkam, würde Uchiha sehen, was sein Verhalten für Konsequenzen haben würde.
 

Itachi stemmte sich langsam und mit zittrigen Armen hoch, doch die Erleichterung wollte nicht so recht einsetzen. Sein Herz schlug so schnell gegen seine Brust, dass es fast schon schmerzte und seine Atmung wollte sich einfach nicht regulieren. Beschämt zog er seine Hose wieder hoch, fröstelte unwillkürlich, was ihn dazu brachte, die Arme um seinen Oberkörper zu schlingen. Seine Verletzung pochte unangenehm und er war sicher, dass Hoshigaki dort erneuten Schaden angerichtet hatte. Gott, ihm war so übel, er fühlte sich regelrecht krank.

Hoshigakis Drohung schallte in seinem Kopf wieder und er drückte die Finger seiner rechten Hand gegen seine Schläfe, massierte diese leicht. Er musste sich beruhigen, es rational betrachten und nach einer Lösung suchen.

Die Starken fressen die Schwachen.

Er konnte es sich nicht leisten, schwach zu sein, sich davon drangsalieren zu lassen. Er musste das Geschehene irgendwie kompensieren und sich aufs Überleben konzentrieren. Er durfte sich nur nicht in diese Rolle drängen lassen, nicht in die Rolle des Opfers.

Du hast eine Wahl – also setz Prioritäten.

Hatte er wirklich jemals eine Wahl gehabt? Itachi lehnte seine Stirn gegen den Bettpfosten, schloss halb die Lider über seine trüb wirkenden Augen. Eigentlich kannte er die Antwort.

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Also, ich hab vor, die ff noch etwas länger zu führen. ;)

Von daher bitte nicht böse sein, dass ich euch jedes Kapitel wie einen Happen hinwerfe und immer noch ein Geheimnis aus Itachis Verbrechen machte.

Ich liebe es einfach, nur langsam Licht ins Dunkel zu bringen und gerade hier erzeugt es ja anscheinend richtig Spannung. ^^

So, Kisame hat wieder nicht das bekommen, was er wollte und Itachi bekommt eine kleine Ruhepause, die er wohl auch verdient hat.

Zu Juugo...denkt euch euren Teil. ;P

Ich bedanke mich hier noch mal für die Kommentare, sie sind der Grund dafür, dass ich regelmäßigen Ansporn zum Weiterschreiben habe!

Bis bald - hoffe ich doch. ;)
 

Lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jyorie
2014-09-20T12:39:31+00:00 20.09.2014 14:39
Hallo ヽ(^。^)丿

Theoretisch klingt das nett, wie Kisame ihn zum essen eingeladen hat, nur etwas fragwürdig schon, da die Häftlinge in der Kantine doch nichts bezahlen müssen, oder? *seuftz* und dann tickt Itachi wieder aus und schlägt ihn. Ich glaub das war nicht das klügste, was er hat tun können, ich hab mich noch total gewunderdert das Kisame nicht ausgetickt ist, wo doch so viele zugesehen haben.

Aber dieser Juugo scheint ein recht lieber Zeitgenoße zu sein, ich frag mich, warum ihn alle nicht mögen. Und Verschüchtertet Hühne paßt schon schwer zusammen, ob der wohl auch ein Geheimnis hat?

Und ich fand es total gemein, wie Kisame dann auf Itachi losgegangen ist und ihn in die Zelle geschleift hat, das Iruka da gerade dienst hatte, zeigt mal wieder das Itachi bisher mehr Glück als verstand hat, seit er in der Zelle wohnt

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Little-Miss-Liddell
2014-02-27T22:42:18+00:00 27.02.2014 23:42
Du schreibst sehr realistisch. Ich meine damit, dass das nicht mal weit hergeholt ist. Du setzt das Thema so um, dass man wirklich die Fakten sieht. Den Alltag in einem Gefängnis.

Lg Miss Liddell
Von:  Bazillus_Monstrus
2012-04-22T13:00:43+00:00 22.04.2012 15:00
Yeah..iru die socke is knallhart XDDD
hammer geil
und das mit juugo..keine schlechte idee
find ich sogar sehr gut
dachte er es kommt pain aber er..hach ich will mehr also hob hob
Von:  sleeping_snake
2012-04-22T11:52:26+00:00 22.04.2012 13:52
Haarscharf!
Iruka ist echt eine Nummer. Das du ihm so viel Mumm gibst... (Hat er ja auch sonst schon, aber das kommt nicht immer so rüber. Besonders in FF's. :P)
Und Kisame kuscht. XD
Das kann ich mir irgenwie nicht vorstellen. Delfin gegen Hai.

Kisame scheint einen heiden Respekt vor Juugo zu haben.
Befürchtet er, wenn sich Itachi mit ihm verbündet, dass er keinen Zugriff mehr auf den Uchiha hat?
Juugo ist ja eine sehr gespaltene Persönlichkeit. Nett und unschuldig, aber auch eine Gefahr für sein Umfeld und sehr stark.
Er scheint der Aussenseiter zu sein.
Sonst ist er doch eher schüchtern. Bin gespannt ob du eine Begründung für seine Annäherung schreibst. ^^
Was wohl in der Zeit passiert, in der Kisame festsitzt?
Geht Itachi in den Kraftraum und sammelt Muckis? ^^
Schwer vorzustellen. Dort holt er sich nur einen Muskelkater.
Aber er muss sich ja irgenwie gegen Kisame wehren. Ihm fällt bestimmt was ein.

Ich bin schon sehr gespannt darauf was dir dazu einfällt. ^^

lg S_S
Von: abgemeldet
2012-04-21T19:10:01+00:00 21.04.2012 21:10
hihi. Ich freu mich immer voll, wenn ich sehe, dass schon ein neues Kapitel da ist!
Ist wieder sehr gut gewesen, du schreibst wirklich schön! Ich freu mich schon so, wenns weiter geht! :)
Itachi tut mir so leid... und Kisame auch irgendwie :D:D:D
Von: abgemeldet
2012-04-21T18:59:57+00:00 21.04.2012 20:59
Also ich würde mich zum Essen einladen lassen … Itachi weiß einfach nicht, was gu für ihn ist ;D

Spaß beiseite, sehr schöne Reaktion von Itachi, auch wenn es nicht sonderlich gut für Kisames Laune war. Allein schon die Tatsache, dass er nicht geschrien oder zugeschlagen hat, hat mir auch zu denken gegeben. So ein seltsames Lächeln schüchtert einen auch teilweise mehr ein. Dennoch fand' ich (ehrlich gesagt) den Moment richtig angenehm, wie sich Kisame da nähert. Keine Brutalität, sondern eine eigentlich ganz harmlose Geste. Auf jeden Fall für seine Verhältnisse.
Das sich Itachi ganz dezent woanders hinsetzt, hat mich schmunzeln lassen, auch wenn das dann schon wieder zu einem puren Misstrauen wurde, als Juugo dazu kam. Er wirkte zwar freundlich und alles... aber... naja :-/ Er ist einfach nicht der Mensch, der sich wirklich kontrollieren kann und da er alleine unterwegs war, war ich doch etwas skeptisch bei seinem Auftritt. Und ganz ehrlich? Gut das Kisame dazwischen gefunkt hat, die Szene hat mein Herz höher schlagen lassen ♥
Auch wenn Itachi eindeutig ein wenig Ärger für das Bastard bekommen sollte ;) Ein kleiner Biss in den Nacken wirkt Wunder, zumindest bei solch einem Gebiss wie Kisame es hat.

Tja... meine Lieblingsszene war die "Hey, ich schnappe dich wie einen nassen Sack"-Stelle, für so etwas schwärme ich ja. Das Folgende... nun, ich habe etwas gezögert beim Lesen, dass gebe ich ehrlich zu - gerade weil ich ohnehin ja schon die Sorge um Itachis körperlichen Zustand hatte (das er seelisch ein Problem hat steht außer Frage)... und dann musste Kisame ja noch auf die glorreiche Idee kommen, sein Spielchen vorzuverlegen - und genau das hat ihm (wette ich ;D) abermals einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Schlecht für ihn, gut für Itachi, der noch mal mit heilem Hintern davon kommt. Mehr oder weniger.

Nur wird es immer gefährlicher, würde ich mal ganz frech behaupten, vor allem weil ich mir gut vorstellen kann, wie sich Itachi in seine Angst hineinsteigert. Er hängt so sehr an diesem stark sein, dass er es eher schlimmer macht. Und… wenn er die Antwort kennt, sollte er sich wirklich langsam fragen, was für ihn das Beste ist. Wenn man schon zwischen zwei Übeln wählen kann, würde ich mich doch eindeutig für das entscheiden, was weniger schlimm ist. Auch wenn es schwer ist, dass so zusehen.

Dass du uns als Leser im Dunklen tappen lässt, finde ich gut. Animiert zum Lesen und hält die Spannung aufrecht, zumal man nicht zu viele Informationen hinein werfen sollte. Und noch besser - weil du noch länger schreiben magst, allein aus diesem Grund strahle ich gerade schon den Monitor an. Muss auch bescheuert aussehen >_>
Okay, bevor ich wieder Romane schreibe, belasse ich es lieber mal hier dabei und freue mich auf die Fortsetzung!

Und.... hey, Deidara könnte sich doch ganz spontan das Genick brechen, mh? >_>
Von:  Mismar
2012-04-21T18:48:26+00:00 21.04.2012 20:48
So, wieder mal gut
gefiel mir
und besonders das mit Juugo :> dieses Mal gab's nix, was ich kritisieren würde, Itachi wird immer "stärker" und das gefällt mir
Von:  KARIN12
2012-04-21T18:42:48+00:00 21.04.2012 20:42
Boah, ich dachte schon jetzt ist er dran und was machst du...!?XD
Lässt Iruka noch rechtzeitig auftauchen. Aber lange wird Itachi nicht diese "Glück" haben. Irgendwann kriegt Kisame ihn.
Aber das ganze war schon ziemlich heftig. Die Sache mit dem Tablett war noch harmlos, aber Kisame Lächeln. Uuuhhhhrrrr. Gänsehaut pur, das sah ich direkt vor ihm.
Nur wundert mich das keiner der Wärter eingegriffen hat als der Hai das Wiesel aus der Kantine zog, ich möchte endlich wissen was Itachi getan hat!!!
Und was soll ich zu Juugo sagen...hm...ich denke er wollte wirklich nichts böses, zumal er ja sehr friedfertig ist, und mutig, sich mit Kisame anzulegen, auch wenn es nichts genützt hat.
Ich fand das Kapitel wieder sehr gelungen und freue mich auf mehr.
Haben die da auch sowas wie Besuchstag oder nicht? Ich kenn das Gefängnissystem in Japan nicht.
Lg KARIN12


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