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Lost Memory

von

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Kapitel 39
 


 

„Hast du alles? Handy, Geld, Ausweis, den Anhänger, den ich dir geschenkt hab, Kaugummi…?“
 

„Ja, ich hab alles, Teuk. Das ist nicht das erste Date, auf das ich gehe.“
 

Er umarmte – wohl eher erdrückte - mich ganz fest und zupfte an meinen Haaren herum: „betrüg mich nicht, sei vorsichtig, betrüg mich nicht, sprich mit keine Fremden und...wehe du betrügst mich!“
 

„Ey, du kennst mich!“ ;3
 

„Ja eben, du Playboy“, grinste er und pikste in meine aufgeblasene Wange. So eine Frechheit mir so etwas zu unterstellen!
 

Ich schnappte meine Umhängetasche, und nach einem kurzen Check im Ganzkörperspiegel verließ ich auch schon unsere Wohnung und wurde auch schon herzlichst vor dem Wohnblock empfangen.
 

Mit schwarzer Limosine, zwei Bodyguards, dem Chef persönlich als Chauffeur und einer Lady in Gothic-Style-Schwarz. Irgendwas in mir riet mir, sofort die Beine in die Hand zu nehmen und zurück zu meinem Geliebten zu rennen.
 

Oh Mann, wieso war mein Leben immer so kompliziert und gemein zu mir??
 

„Was steht auf dem Programm?“, erkundigte ich mich mal im vorab und stieg in den Wagen ein. Alle Augen auf mich gerichtet, als wär ich ein Schwerverbrecher, der sich diese Frau angelacht hatte.
 

„Fürs Erste Kaffee trinken und dann womöglich eine kleine Shopping-Tour“, verkündete mir Miyun, trotz des derzeitigen Unwohlseins glücklich und zupfte an ihrem Kleid herum.
 

„Hört sich gut an.“
 

Wenn ich vorher gewusst hätte, unter welchen Umständen und Bedingungen dieses Date abgelaufen wäre, hätte ich abgesagt.
 

Das war doch wirklich unter aller Sau.
 

Nicht nur, dass das auserwählte „Kaffeehaus“ unsere SM-Kantine – hübsch dekoriert mit ein paar Blümchen und weißen Tischtüchern (aber auch nur auf unserem Tisch, welcher mit einem Paravent abgegrenzt wurde) – sondern die Shoppingtour war extra menschenfeindlich in einem exklusiv für uns gesperrten Center. Selbst das Personal war ausgetauscht und statt den freundlichen Angestellten gab es miespetrige Securities an allen Ecken.
 

Na herrlich.
 

Wenn ich auch nur einmal falsch mit dem kleinen Finger zucke, erschießen die mich doch sofort. Solch einen Eindruck machten die auf mich!
 

„Ist es im ‚Normalzustand‘ auch so schlimm als Idol?“
 

„Ne, aber man sollte ja inzwischen meinen, dass ich das seit dieser Sache gewöhnt sei“, knurrte ich leise und beschloss heimlich, dem nächsten Bodyguard, der unsere Schritte beziehungsweise unsere Unterhaltungsthemen per Funk an alle Welt da draußen weiterzuschicken, seinen Kinderwunsch zunichte zu machen, mithilfe einem gekonnten Tritt in seine Weichteile.
 

Hallo?? Das hier war immer noch ein DATE! Eine sehr intime Angelegenheit! Eine Zweisamkeit!
 

„Gut, dann wirst du sicher keine Einwände haben, wenn wir uns mal kurz für alle unsichtbar machen“, grinste sie mich heimtückisch an.
 

Irritiert zog ich die Stirn in Falten, als sie ihr Handy zückte, ein paar Tasten drückte und mir dann die geschriebene Nachricht heimlich zeigte: ‚RUNNING MAN‘
 

Häh? Ich stand wohl voll auf der….Oh, alles klar.
 

Ich musste zugeben, die Frau hatte Pepp unterm Hintern und das gefiel mir.
 

Also, nicht im Sinne von ‚gefallen‘ gefallen, sondern eher im ‚sie tickt wie ich‘ gefallen. Sie rebellierte gegen all das BlingBling.
 

Ganz natürlich wie wir Schauspieler eben waren schlenderten wir zielsicher das nächste riesige Lebensmittelgeschäft an und wanderten durch alle Abteilungen.
 

Wir wussten von dem Typen, der uns auf Schritt und Tritt verfolgte und auch von den Kameras in jeder Ecke.
 

Die gab es auszutricksen.
 

Und ehe ich mich versah, war Miyun von meiner Seite verschwunden.
 

WOW, sie sagte zwar was von ‚unauffällig Trennen‘ und ‚verstecken‘, aber das Mädel war anscheinend besser geübt als ich.
 

Na schön, Ruhe bewahren, Heechullie. Bringen wir noch etwas mehr Leben ins Spiel.
 

Ich schnappte mir einen Einkaufswagen, bepackte ihn mit ein paar Bierkisten und rannte damit los – genau auf den Dosenberg zu, wohinter sich dieser Security versteckte.
 

„Yahoo~!“, rief ich aus, sprang vom Wagen ab und rannte so schnell ich konnte davon.
 

Ein ächzender Schrei, ein lautes Scheppern der Dosen (Volltreffer!) und schwere Schritte, die mich verfolgten.
 

Aber ich war schneller, denn ich hatte Vorsprung.
 

Bei der nächsten Abteilungsgabelung, hechtete ich scharf um die Ecke, räumte ein paar Cornflakes-Schachteln aus dem Regal und kroch hindurch auf die andere Seite.
 

„Zielobjekt Zwei ebenfalls aus den Augen verloren! Ich wiederhole: Zielobjekt Zwei ebenfalls aus den Augen verloren!“
 

Thehehe….das lief doch schon mal gar nicht so schlecht, würde ich sagen. Jetzt lag es nur noch daran Miyun zu finden und ein schönes restliches Date hieraus noch zu machen ….
 

Ein paar Minuten später fand ich sie im geplanten Treffpunkt: dem kleinen Classic-Kino zwischen ein paar Sitzen mit Cola und einer kleinen – halbleeren – Tüte Popcorn.
 

„Hat dich jemand gesehen?“
 

„Ich hoffe nicht. Bei dir auch alles gut gegangen?“
 

„Na was denkst du denn? So sahen meine letzten drei Jahre aus. Das beherrsch ich im Schlaf!“, grinste sie und schlürfte genüsslich an der Cola. Langsam aber sicher wurde die Frau aber doch einigermaßen unheimlich für mich…
 

Trotzdem konnten wir ein leises Lachen, oder wohl eher ein Kichern, nicht unterdrücken. Wie so zwei Rotzgören, die was ausgefressen haben.
 

„Du bist schwer in Ordnung, Heechul-Oppa“, kicherte sie und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
 

„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Sie war das erste Mädel, das seit unserem Debut, nicht nur meines Titels wegen mit mir ausging. Geschweige um erster Linie herauszufinden, wie viel von meinen Frauenskandalen mit allen wahr war.
 

Was auch immer.
 

„Und was machen wir jetzt? Die Security sind wir los, aber dein Flug geht in nicht mal zwei Stunden...“
 

„Tja…“, seufzte sie schwer und legte ihr Kinn auf ihr angewinkeltes Knie ab, „entweder wir bleiben hier und unterhalten uns-“ ich sah sie wenig begeistert an – „oder wir ärgern die da draußen noch ein wenig.“^^
 

„Das trifft schon eher meinen Geschmack!“
 

Leider wurde daraus auch nicht viel. Diese Affen haben schon längst unser Spiel durchschaut und uns Schachmatt gesetzt.
 

Als Trost durften wir uns im Classic-Kino den Original ‚Dracula‘-Film anschauen und der Abschied folgte.
 

„Danke, dass du deinen Tag für mich und das hier geopfert hast.“
 

„Hey, ich hab dir was geschuldet und es wurde dann doch noch irgendwie….witzig.“
 

„Ähm, Heechul-sshi. Tut mir Leid, aber wir sind unter Zeitdruck. Wir können dich nicht ganz nach Hause fahren“, teilte uns der Chauffeur durch die Sprechanlage mit.
 

„Kein Problem. Ihr könnt mich da vorne rausschmeißen. Ich muss nur durch den Park und schon bin ich daheim.“
 

„Nein, auf keinen Fall. Wir riskieren nichts mehr!“
 

„Ich ruf Teuk an, er soll mir entgegen kommen. Halten Sie an!“
 

„Oppa, ich finde auch nicht, dass das eine gute Idee-“
 

„Hört zum Teufel nochmal auf mich alle zu bemuttern! Ich bin verdammte 26 Jahre alt und kann bestens (ja klar, hat man gesehen xD) auf mich aufpassen!! Und jetzt halten Sie DEN WAGEN AN!“
 

Die Limousine legte eine Vollbremsung ein und alle drehten sich schockiert zu mir, wie ich bereits mit Teuk Kontakt aufnahm: „Du, ich bins. Holst du mich beim Spielplatz ab? –Ja, in 10 Minuten. – Gut, bis dann.“
 

„Bist du sicher, du kommst klar?“, besorgt griff Miyun nach meiner Hand, in der ich demonstrativ das Handy hochhielt, und drückte sie mit ihren kleinen, inzwischen schwitzigen Händchen.
 

„Ich hab schon Schlimmeres durchgemacht“, beharrte ich drauf, schenkte ihr ein nettes Abschiedslächeln und stieg aus.
 

„Ja, das weiß ich…“, murmelte sie geknickt und am liebsten hätt ich sie nochmal ganz fest gedrückt, aber ich widerstand der (viel zu großen) Versuchung.
 

Der Wagen rollte weg und bald schon stand ich alleine auf dem Gehsteig.
 

VERSCHNAUF-PAUSE!
 

Lang ists her, dass mir so ein schwerer Stein von den Schultern fiel. Waren die Weiber immer schon so anstrengend gewesen? Oder war sie ein Ausnahmefall?
 

Sofort zückte ich mein Handy erneut, um Teuk wieder anzubimmeln.
 

„Chul?? Was ist los?! Ich bin schon auf dem Weg! Halte durch!“
 

„Teukkie, wenn mich jemals wieder eine Frau nach einem Date fragt, schlags mir aus dem Kopf. Wenn nötig, schlag mich Krankenhausreif, aber verhinder es, dass ich mir jemals wieder sowas antue.“
 

Er lachte am anderen Ende: „War’s so schlimm?“^^
 

„Schlimmer als schlimm“, antwortete ich und begann dann die ganze Geschichte zu erzählen, ließ kein Detail aus, während ich meinem Liebsten und meiner Wohnung entgegen ging.
 

„Im Ernst? Dracula?“
 

„Ey, der Film ist klasse. Da sieht man sogar die Schnur, die den Fledermäusen fliegen hilft!“
 

„Den müssen wir auch mal anschauen, neh?“
 

„Mhm“, stimmte ich zu und kam mir vor, wie ein kleines Schulmädchen, das seit Stunden mit ihrem ersten Freund telefonierte und selbst die langweiligsten Themen dabei interessant wurden.
 

Seltsam, seltsam…wie sehr einem so die Liebe veränderte, was?
 

Es war nur etwas SEHR eigenartig, dass ich mit meinem festen Freund über ein Date mit einer anderen unterhielt.
 

Ganz besonders, da ich von Teuks Seite keinerlei Eifersucht verspürte.
 

Oder war ich dumm genug, um das nicht zu bemerken? (versteht mich nicht falsch: ich vermiss sie nicht und es ist schön, wenn der Partner einem so vertraut.)
 

„Du, seit wann steht hier ein Lagerhaus?“ O.ô
 

„Welches meinst du?“
 

„Das da beim Spielplatz. Warte kurz, bleib mal dran“, meldete ich durchs Handy und riss die Rankenpflanzen runter, die das Firmenschild verdeckten.
 

„Ich weiß nur von einer Veranstaltungshalle“, hörte ich Teuk leise überlegen, ehe ich ihm mitteilte, dass das eher eine Fabrik war.
 

„Aber ich kanns nicht ganz entziffern…“
 

„Chul ich weiß was du jetzt denkst und du hörst sofort auf damit!“
 

„Ich will aber nur kurz-!“
 

„Nichts willst du und schon gar nicht kurz! Du bleibst wo du bist, ich bin bald da“, würgte er mich ab und es begann unruhig zu rauschen. Anscheinend hatte er angefangen zu laufen.
 

„Jaja…“, murmelte ich frustriert und sah mich nebenbei nach einer Eingangstür um. Ich war noch nie der Typ, der auf andere hörte.
 

Nachdem ich die halbe Halle umrundet hatte, fand ich das gesuchte Tor, ebenfalls verwachsen und verrostet.
 

Aber kein Schloss – das war ein Zeichen, Kim Heechul! Ich MUSSTE einfach da rein und mich umsehen! Mein innerer Kleindetektiv zwang mich dazu.
 

Das Handy zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt riss ich das alte Ding auf – scheppernd und gefährlich knarrend, sodass ich erschrocken zurücksprang, für den Fall, dass mir das ganze Drum auf den Kopf fallen sollte.
 

„Heechul! Was zum Teufel hab ich dir gesagt?!“
 

„Dass ich aufhören soll zu denken. Mann, hier is alles verdreckt“, bemerkte ich unnötig und fuchtelte den aufgewirbelten Staub vorm Gesicht weg.
 

„Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Putzfeen dort nach der Schließung noch immer vorbeifegten“, schnaufte Leeteuk mürrisch, anscheinend rannte er schon was das Zeug hielt um mich aufzuhalten.
 

„Naja, weißte eh. Möglich ist alles, nix ist fix“, belehrte ich ihn schmunzelnd – es machte mir sichtlich Spaß, ihn zu ärgern und herauszufordern (ich verstand den Arsch Kyuhyun immer mehr) und testete, ob die improvisorischen Holzbretter, die ein großes Loch verdeckten – vermutlich war dort eine riesige Maschine – meinem Gewicht standhielten.
 

Hm…schön langsam und Gewicht gleichmäßig verteilen dann müsste es-
 

„Heechul!“
 

„ARK?!“
 

Krawumms.
 

Natürlich, wie hätte es auch anders kommen sollen?
 

Ich kämpfte mich unter den Trümmern hervor. Ne weichere Landung gabs natürlich nicht. Wär ja sehr wundernswert, wenn hier unten alles ausgepolstert worden wär, wegen eines Trottels wie mir.
 

„Ist bei dir noch alles dran?“, erkundigte sich Teuk besorgt, welcher sich gerade noch retten konnte.
 

Ich überprüfte meine Schürfwunden an den Knien, Armen und Rücken und schrie genervt auf: „Den Pulli kann ich ja jetzt wegwerfen! Vielen Dank!“
 

„Ich kauf dir einen Neuen“, lächelte mein Freund erleichtert. Ich weiß ja nicht, was es da zu freuen gab, wenn mein schöner Pulli so zerfetzt und dreckig war wie er jetzt war!
 

„Kannst du mir mal bitte verraten, warum solche Missgeschicke ausgerechnet nur MIR passieren??!“, polterte ich und schon setzte es mich erneut auf den Hosenboden, da eines der Bretter, auf denen ich halt suchte, unter meinen Füßen wegrutschte.
 

Und schon begrüßte mein Rücken eine weitere blutige Schramme. Herrlich.
 

„Naja...du forderst es irgendwie auch heraus.“
 

„Was hast du gesagt?? Ich hör dich so schlecht, wenn du in deinen Jackenkragen sprichst!“
 

„Saranghaeo, hab ich gesagt!“
 


 

Kapitel 39-Ende
 


 

hah~ ich hab einen neuen Lieblings-Actor :3

Lee Min Ho.

kennt ihr ihn? er is toll~ >3
 

ich hoffe, ich hab keine Logik-Fehler eingebaut u_u



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