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Salazar Slytherin

Ein Leben im Schatten
von

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Chapter Six

[„Ah, genau. Also, weil du gestern so nett zu diesem Mädchen warst, habe ich mich gefragt, ob wir nicht noch einmal darüber reden können...“

Salazar hob eine Augenbraue. „Worüber?“

„Du weißt schon. Darüber, dass du Muggelgeborene in deinen Verwandlungsunterricht lässt.“

Slytherins Miene verhärtete sich sofort. „Nein.“]
 

„Ach komm schon, Sal! Ich hab's begriffen, okay? Du willst keine Muggelgeborenen in besonders mächtigen Positionen. Rowena hat sie ja deswegen sogar von Runen ausgeschlossen, Lorsano von Arithmantik und Castel von Astronomie... Aber Verwandlung ist eines der Grundfächer! Verwandlungen gehören zu den ersten Anzeichen zufälliger Magie, die kleine Kinder zeigen! Sie müssen lernen, wie sie damit umzugehen haben.“

„Ich werde keine Schlammblüter unterrichten. Niemals. Schlag dir das endlich aus dem Kopf“, sagte Salazar hart.

„Sal, ehrlich, das ist doch albern. Sie sind nicht anders als wir.“

„Sie sind eine Gefahr für uns. Ich mag zugestimmt haben, dass sie an dieser Schule bleiben dürfen, aber nur damit sie die Klappe halten und nicht mit ihrer unkontrollierten Magie um sich werfen, um damit unsere Art aufzudecken. Bei Hufflepuff lernen sie genug, um das zu verhindern. Ich sehe keinen Grund, ein System zu ändern, das bisher tadellos funktioniert hat.“
 

Godric sah ihn verzweifelt an. „Sal, das ist... Wir müssen wirklich einmal darüber reden. Ich bin nicht der Einzige, der so denkt.“

„Du meinst, du bist nicht der Einzige, der überhaupt nicht denkt.“

„Heute nachmittag, fünfzehn Uhr im Lehrerzimmer. Wir werden darüber abstimmen, Sal. Ich dachte... Naja, ich dachte, ich sag's dir vorher.“

Salazars Miene erstarrte zu Eis. Godric wusste, was er von Abstimmungen hielt. Als Schwarzmagier war er es gewohnt, in der Minderheit zu sein. Daraus resultierte zwangsläufig, dass er aus dem Hintergrund heraus agierte, dass er manipulierte und überredete. Nur wenn sich mehrere Lichtmagier gegen einen Schwarzmagier stellten, konnten sie sich des Sieges sicher sein.

Godric aber setzte ihm ein Ultimatum. Die Zeit, die er hatte, würde unmöglich ausreichen, eine solche Abstimmung zu manipulieren. Damit war er der Möglichkeiten beraubt, die ihm als Slytherin rechtmäßig zustanden. Der Ritter setzte ihm praktisch den Zauberstab auf die Brust à lá Friss-oder-stirb. Das, in einer Angelegenheit die seinen Unterricht betraf, kam einer Kriegserklärung gleich.
 

„Wenn du willst, dass Schlammblüter die Kunst der Verwandlung lernen“, zischte er, bebend vor Zorn, „dann schlage ich vor, du suchst dir einen anderen Lehrer dafür.“

Salazar stand so abrupt auf, dass sein Sessel hintenüber fiel. „Und jetzt verschwinde hier, bevor ich etwas tue, das ich später bereuen würde.“

„Sal...“

„Raus. Sofort.“

Godric sah aus wie ein geprügelter Hund. Salazar scherte sich einen Dreck darum. Er rief auch seine Schlangen nicht zur Ordnung, als sie, seine Wut spürend, nach Godrics Beinen schnappten und ihn aus seinen Gemächern jagten.
 

Salazar hatte die zitternden Hände zu Fäusten geballt und starrte noch immer die Tür an, als sein – ehemaliger? - Freund schon lange fort war. Eine seiner jüngsten Nattern wand sich an seinem Bein hinauf und zischte ihm tröstende Worte zu. Es half, wenigstens ein bisschen. Seinen schuppigen Freunden gelang es immer wieder, sein Temperament zu zügeln. Dankbar verwandelte er eine nahe Blumenvase in einen Korb voll lebender Mäuse. Er überließ seine Reptilien ihrem Morgenschmaus und machte sich auf den Weg in seine Kammer. Er musste jetzt mit Saliha sprechen.
 

Fünfzehn Minuten später betrat er seine unteren Quartiere. Seine Laune besserte sich sofort, als er seine Vertraute sah. Nicht zuletzt deshalb, weil Saliha sich gerade häutete und ihr Anblick, wie sie sich aus ihren alten Schuppen versuchte herauszuschälen, war einfach nur komisch. In seiner jetzigen Laune reichte es dennoch gerade einmal, ihn zum Lächeln zu bringen.

Saliha zuckte vor ihm zurück, als sie seine Gegenwart spürte und wäre sie ein Mensch gewesen, wäre sie bestimmt rot geworden, dass er sie in dieser peinlichen Lage sah. Aber zum Glück war Saliha ja kein Mensch. Mit Menschen war er noch nie gut klar gekommen.

~Lass mich dir helfen~, flüsterte er seiner Vertrauten liebevoll zu.

Saliha hielt still, als er sie mit bloßen Händen von ihrer alten Haut befreite. Mit Magie wäre es schneller gegangen, aber er spürte das seltene Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Er genoss das Gefühl ihrer glatten Schuppen unter seinen Händen, ihre starken Muskeln und ihr noch leicht feuchter Kopf, der sich vertrauensvoll in seine Hand schmiegte.
 

Sie befanden sich in der Eingangshalle, jenen mit Schlangenstatuen geschmückten Raum, der sogar einen kleinen Pool für Saliha bereithielt. Salazar lehnte sich an einen der Steinpfeiler, der Kopf der hochgiftigen Schlange ruhte friedlich in seinem Schoß. Für einen Moment war die Welt vollkommen in Ordnung.

Der Magier ließ den Blick schweifen und er blieb an einer riesenhaften Statue hängen. Vage erinnerte er sich, dass er dort einen Steinpfeiler erbaut hatte, mit Mustern darauf, die ihn fast wie einen Baum hatten aussehen lassen. In seiner Krone hatte er den Eingang zu Salihas Nest verborgen. Aber dieser Pfeiler sah jetzt anders aus. Er zeigte nun die Statue eines riesigen Menschen in langen Zaubererroben.

~Wer soll das denn sein?~, fragte er Saliha verwirrt.

Er hatte diese Kammer selbst erbaut, als Hort für all seine Geheimnisse. Aber in die Eingangshalle kam er selten. Das war Salihas Revier und wenn sie mit ihm reden wollte, kam sie ohnehin meist in die dahinter liegenden geheimen Räume und rollte sich vor dem Feuer zusammen. Wenn er sich recht entsann, war es tatsächlich schon mindestens ein Monat her, seit er zum letzten Mal hier gewesen war.
 

~Aber dass ssseid doch Ihr, Meissster!~, protestierte Saliha. ~Hab ich toll gemacht, nicht wahr?~

Salazar erstarrte. Das sollte er sein?

~Ähm, Saliha, ich habe keinen Bart.~

~Ihr ssssolltet Euch einen wachsssen lassssen. Würde Euch bestimmt gut stehen.~

~Dieses Ding hat mehr Ähnlichkeit mit einem aufrecht stehenden Affen als mit mir.~

Saliha zischte verärgert. ~Dasss war mein ersssster Versssuch! Und wie sssoll ich denn auch wissssen wie Ihr ausssseht...~

In der Tat, wie sollte sie? Saliha musste ihre Augen stets geschlossen halten, wenn auch nur irgendein lebendes Wesen in der Nähe war. Sobald sie ihre gespaltene Zunge ausstreckte und seinen Geruch auch nur von Weitem wahrnahm, schloss sie sofort die Augen, um ihn nicht aus Versehen mit ihrem tödlichen Blick zu treffen. Saliha hatte ihn noch niemals angesehen. Angesichts dessen, dass er sie auch kaum jemals Menschen hatte töten lassen, unter dem zahlreichen Vieh, dass er als Futter für sie heraufbeschwor, aber auch manchmal exotische Exemplare wie Affen waren, war es kein Wunder, dass sie sich solch ein Bild von ihm machte.

~Naja... Wenigstens die langen Haare hast du getroffen. Auch wenn sie weder weiß noch lockig sind.~

Saliha gab einen Laut von sich, der fast so etwas wie ein Schnurren war und ihn aufforderte, sie zu streicheln.
 

Saliha war eine mächtige magische Schlange. Dennoch fiel es ihr schwer, die Magie so einzusetzen wie Zauberer das taten. Sie konnte Dinge schweben lassen, wenn sie sich sehr konzentrierte. Sie konnte die Wärmezauber, die auf ihrem Nest lagen, allein aufrecht erhalten oder sie aufheben, um in eine Kältestarrte zu fallen, die die Zeit spurlos an ihr vorübergehen lassen würde. Und wenn sie viel Zeit und viel Langeweile hatte, konnte sie auch auf ihre Umgebung einwirken und die Kammer nach ihren Wünschen verändern.

~Magst du die Schlangenstatuen nicht?~, fragte er nach einer Weile.

~Es isssst, als wäre ich von Spiegeln umgeben. Mögt Ihr essss, ständig Euch ssselbst zu sehen? Ich sssehe lieber Euch. Esss hilft mir durch die Einsssamkeit, wenn Ihr nicht da ssseid.~
 

Salazar ließ die Worte einen Moment auf sich einwirken. Sanft strich er mit seinem Daumen über Salihas geschlossenes Augenlid.

~Sieh mich an, Saliha.~

Die Schlange reagierte nicht.

~Sieh mich an, Saliha. Ich habe meine Augen geschlossen.~

Nach wie vor hielt er den Kopf des Reptils in seinen Händen, doch seine Lider waren gesenkt. Aber als Saliha zischend die Luft einsog, wusste er, dass sie seinem Befehl gehorcht hatte.

~So sehe ich aus, meine Liebste.~

Der Kopf bettete sich wieder in seinen Schoß, bevor sie ihn wegdrehte.

~Ich finde meine Versssion schöner.~

Salazar lachte leise und öffnete die Augen wieder. ~Oh, habe ich dich desillusioniert?~

Sie zischte etwas, zu leise um es zu verstehen und ihr Schwanz schlug unruhig hin und her.

Doch nach einer kurzen Weile murmelte sie ~Danke~ und das war alles, was Salazar brauchte.
 

Es wurde später und später und Salazar, der sonst immer die Pünktlichkeit in Person war, scherte sich nicht darum, dass er eigentlich längst in Zaubertränke hätte sein müssen. Er fuhr fort, Saliha zu kraulen. Irgendwann war sie eingeschlafen und er beschwor die Schriftrolle aus seinen oberen Quartieren zu sich. Es wurde Zeit niederzuschreiben, wie er und Saliha sich kennengelernt hatten.
 

Auch meine kleine Braune wurde irgendwann vom Alter eingeholt. Sie war nie sehr eindrucksvoll gewesen, aber sie hatte mich an meine Heimat erinnert. Jetzt wollte ich mir eine neue Gefährtin suchen, auch weil ich wusste, dass sich die Lebensspanne der kleinen Braunen nicht mehr lange magisch ausdehnen lassen würde. Lange recherchierte ich, bis ich endlich genau das Richtige für mich fand: der Basilisk. Hochgiftig, unheimlich treu, intelligent und durchdrungen von Magie.
 

Ich erstand ein Ei auf dem Schwarzmarkt, nicht größer als das eines Huhns, in Rumänien und verbrachte Monate damit, die richtige magische Umgebung für seine Entwicklung zu schaffen. Das war nicht leicht, weil das Ei von einer Kröte ausgebrütet werden musste und diese wollten nie an einem Ort sitzen bleiben.

In dieser Zeit brachte ich mir hauptsächlich eine Menge über Verwandlung bei, ein Thema, das leicht anzuwenden war, wenn man erst einmal die Grundlagen verstand. So konnte ich meiner neuen Gefährtin, Saliha, ein paar verstärkte Augenlider geben, die ihrem Todesblick standhalten konnten. Es tat mir schon Leid, sie (wenn sie nicht gerade für mich auf der Jagt war) zu einem Leben in Blindheit zu verdammen, aber alles andere wäre zu gefährlich gewesen.

Saliha war die beste Freundin, die ich jemals hatte und eine hervorragende Gesellschafterin. Anfangs wand sie sich wie ein Armband um mein Handgelenk, aber sie plante schon bald, zu meinem Hals umzuziehen, wenn sie lang genug war. Jetzt konnte ich meine kleine Braune gehen lassen. Doch bevor wir Abschied voneinander nahmen, beschloss ich, ihren Geist mit Legilimentik zu untersuchen.

So erhielt ich den dritten großen Schreck meines Lebens.
 

Ich traf nämlich auf die Erinnerung des letzten Gesprächs meiner Eltern. So erfuhr ich, dass meine Mutter bei sich erste Anzeichen der Krankheit festgestellt hatte, die auch meine Schwestern dahin gerafft hatte, und dass einige Wochen bevor die Priester kamen, ein Experiment meines Vaters fürchterlich schief gegangen war. Beide trugen bereits den Samen des Todes in sich, als sie sich entschieden, lieber gemeinsam zu sterben und zu einem Zeitpunkt, da mein Bruder und ich nicht da waren. Das war der wahre Grund, warum die Muggel sie so leicht hatten töten können.

Diese Erkenntnis brachte mich natürlich nicht dazu, den Muggeln zu verzeihen. Es machte ihre Mordlust und den Tod meiner Eltern nicht ungeschehen. Aber es gab mir eine neue Sicht auf die Dinge und ich distanzierte mich von den gewohnten Ansichten, dem Denken in schwarz und weiß. Ich beschäftigte mich sogar etwas mehr mit Lichtmagie, die zuweilen ganz nützlich werden konnte. Verwandlungen aller Art wurden zu meinem Hobby. Außerdem stellte ich magische Experimente, an die fast so gefährlich waren wie die meines Vaters.
 

Die Mittagszeit kam und ging. Salazar wusste, dass es wahrscheinlich nicht gut war, wenn er hungrig zu der Besprechung ging. Andererseits, was konnte er schon noch tun? Sie hatten vermutlich schon im Voraus alles bestimmt. Er würde an ihrem Beschluss nichts mehr ändern können. Aber er würde auch nicht den ganzen Tag eingeschnappt in seiner Kammer sitzen. Er würde ihnen die Stirn bieten, wie er es immer tat.

Also bettete Salazar seine Vertraute sanft zu Boden, als die Zeit gekommen war, und stand auf. Diesmal nahm er den Ausgang durch die Rohrleitungen. Auf Parsel befahl er Hogwarts, eine Treppe für ihn zu bilden und verließ seine Kammer durch ein paar leere Toilettenräume im ersten Stock.
 

Er war etwas zu früh und außer Lorsano und Hufflepuff war noch niemand im Lehrerzimmer. Wortlos und mit grimmigen Blick ließ er sich auf seinem Platz an dem runden Tisch nieder, gleich neben der Tür, sodass wer eintrat ihn nicht sofort sah. Stablos legte er einen schwachen Bemerkmichnicht-Zauber über sich und wartete auf die anderen.

Punkt fünfzehn Uhr fehlten nur noch Godric (der immer die Zeit verpasste) und Rowena (wahrscheinlich wieder irgendwo festgelesen) aber nach weiteren zehn Minuten waren auch sie da.
 

„Schön, dass wir endlich alle da sind“, sagte Hufflepuff mit einem strengem Blick, der sich so gar nicht mit ihren weichen Gesichtszügen vertrug. „Heute geht es um die Regelungen fürs neue Schuljahr. Wir wollen unsere Erfahrungen austauschen, neu ordnen und aus ihnen lernen.“ Jetzt wandte sie sich an die beiden neuen Professoren. „Wir haben Hogwarts mit einigen wenigen Fächern begonnen und seitdem immer mehr hinzugefügt. Ich finde, dass es Zeit ist, sich auf diese Grundfächer zu besinnen und auf ihnen aufzubauen.“

„Was Helga damit sagen will“, warf Rowena ein, „ist, dass die Schulfächer nicht alle gleich wichtig sind. Viele unserer Schüler, die hierher kommen, haben noch überhaupt gar keine Bildung genossen. In Literatur muss ich ihnen erst einmal Lesen und Schreiben beibringen. Anderer Schüler brauchen dieses Fach überhaupt nicht. Das ist in anderen Fächern ähnlich...“

„Wie zum Beispiel Godrics Flugstunden“, murmelte Salazar.

„Ganz genau. Aber es gibt Grundfächer, die einfach jeder belegen muss und zwar durchweg bis zu den letzten Prüfungen. Die wollen wir heute bestimmen“, meinte Helga.

„Ich denke, da sind unsere Fächer schon einmal nicht mit drin“, meinte Castel und deutete auf sich und Lorsano. „Um einfache Haushaltsmagie zu benutzen, brauch man sich mit Sternen nicht auskennen.“

„Oh, ich finde wenn ein Schüler Anzeichen zeigt, dass er das zweite Gesicht hat, ist Wahrsagen unbedingt ein Grundfach“, widersprach Lorsano. „Aber je nachdem, wie stark ausgeprägt diese Neigungen sind, kommen sie erst in späteren Jahren zu tragen. Deswegen würde ich vorschlagen, hier bei der Regelung zu bleiben, das Fach erst im dritten Jahr anwählen zu können.“
 

„Ich denke aber, jeder Zauberer sollte ein wenig Zauberkunst beherrschen“, meldete sich Hufflepuff. „Das ist auf jeden Fall grundlegend. Ebenso wie Geschichte. Das formt schließlich am meisten den Charakter unserer Studenten.“

„Gut, dann führen wir deine Fächer durchgehend, Helga“, sagte Godric. „Aber nur, wenn dir das nicht zu viel Arbeit wird?“

„Literatur werde ich nur in den ersten drei Jahren unterrichten, weiter hat es keinen Sinn“, beschloss Rowena, „und das auch nur für die, die es nötig haben. Wissenschaft habe ich bisher durchgehend unterrichtet, aber das möchte ich gerne ändern. Manche Schüler sind einfach so offensichtlich desinteressiert an den wissenschaftlichen Errungenschaften der Antike, dass sie nicht würdig sind, sie zu erlernen. Ich brauche dort reifere Schüler.“

„Gut, wenn wir Wissenschaft in die Wahlfächer aufnehmen, kannst du dann vielleicht die Studenten der ersten drei Jahre in Geschichte unterrichten? Wenn Runenkunde ein Wahlfach bleibt, sollten Helga und du mit der Stundenzahl wieder gleichauf sein“, schlug Godric vor.

„Kein Problem. Wir werden uns da schon absprechen“, meinte Helga und lächelte ihre beste Freundin an.
 

„Wenn wir so viele Wahlfächer im dritten Jahr dazuschalten“, warf Salazar ein, „wird es den Schülern schnell über den Kopf wachsen. Ich bin dafür, dass wir die Flugstunden rauswerfen. Welcher Idiot fliegt schon auf einem Besen?“

„Waaas? Das ist das einfachste und praktischste Transportmittel das jemals erfunden wurde! Und es macht irre Spaß!“

„Ja, genau, und wegen all der fliegenden Besen sind die Muggel inzwischen dazu übergegangen, haufenweise unschuldige Hausfrauen zu verbrennen, nur weil die mit ihren Besen den Hof ausgefegt haben...“

„Aber die Schüler lieben die Flugstunden!“

„Tut mir Leid, Godric, aber ich muss Salazar recht geben“, schaltete sich Rowena ein. „Wir wollen den Schülern beibringen, ihre Magie zu kontrollieren. Fliegen ist wie Reisen mit Flohpulver, man hat es einmal gelernt und gut ist... Sie brauchen kein jahrelanges Training dafür.“

Godric sah zutiefst beleidigt aus, aber da legte ihm Helga beruhigend eine Hand auf seinen Arm.

„Vielleicht können wir ja so etwas wie eine... Arbeitsgemeinschaft oder so einrichten. Dann können die Schüler in ihrer Freizeit immer noch fliegen.“

„Ich... Ich... Na schön, aber ich will, dass sie wenigstens ein Jahr lang durchgängig Flugstunden haben! Das ist das Mindeste, um herauszufinden, ob sie gut darin sind oder nicht.“

„Dann nehmt am besten das zweite Jahr dafür“, schlug Castel vor. „Im ersten müssen sie sich erst an die Schule gewöhnen, im dritten kommen schon so viele andere neue Sachen und danach werden sie es nur kindisch finden.“

Godric schoss dem alten Professor einen Todesblick zu, der Slytherin stolz gemacht hätte, wäre er nicht zu beschäftigt damit gewesen, sich seelisch und moralisch auf das Kommende vorzubereiten. Seine Fächer waren die Letzten, die noch diskutiert werden mussten.
 

„Also, Verteidigung bleibt auf jeden Fall ein Grundfach“, meinte Godric. „Fehlt nur noch...“

Jetzt wandten sich alle Blicke zu Salazar.

„Salazar, Verwandlung ist wirklich ein Grundfach“, versuchte Rowena, auf ihn einzureden, „und Zaubertränke eigentlich auch...“

„Da stimme ich dir vollkommen zu, Rowena“, meinte Salazar zu der großen Überraschung der anderen Lehrer. „Beides gehört zu der Grundausbildung jedes Magierlehrlings. Für das, was ich alles gerne im Unterricht schaffen würde, reichen vier Jahre kaum aus.“

„Also stimmst du zu, deinen Unterricht für die gesamte Schule zu öffnen?“, fragte Helga begeistert. „Auch für Muggelgeborene?“

„Das habe ich nie gesagt.“

Enttäuschung machte sich auf dem Gesicht der Hexe breit.
 

„Salazar, du musst doch einsehen, dass-“

„Ich muss überhaupt nichts einsehen“, blockte Salazar ab. „Ich denke nicht, dass Muggelgeborene es wert sind, überhaupt durch die Tore von Hogwarts zu gehen. Ich habe nicht vor, meine Kraft und Energie an diese Möchtegernmagier zu verschwenden. Mit Freuden bin ich bereit, sowohl Verwandlung als auch Zaubertränke ab dem ersten Jahr aufwärts zu unterrichten, wenn Schlammblüter davon ausgeschlossen sind.“

„Sag dieses Wort nicht!“, fuhr ihn Godric wütend an.

„Wir können die Schülerschaft nicht aufsplitten, das ist unmöglich“, meinte Rowena. „Sie würden sich vollkommen ausgeschlossen fühlen, mehr noch als ohnehin schon, da sie deine Wahlfächer nicht belegen dürfen.“

„Wieso können wir nicht einfach in Frieden mit ihnen leben?“, fragte Helga traurig. „Ich bin sicher, dass auch ein Muggelgeborener einen guten Zaubertrank brauen könnte.“

„Darum geht es nicht, Helga“, sagte Godric zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Sal will nicht, dass sie lernen, großartige Magie zu benutzen. Er will sie unterdrücken, so sieht's aus.“
 

Salazar hatte genug. Er stand auf wandte sich an das Kollegium.

„Wenn ihr auf eine Änderung des derzeit absolut perfekt laufenden Systems besteht, dann rechnet nicht mit meiner Unterstützung. Sucht euch einen anderen Lehrer für Verwandlung. Sucht euch einen anderen Zaubertrankmeister. In dem Augenblick, in dem es an dieser Schule keine Klasse mehr für mich zu unterrichten gibt, die nicht von diesen Schlammblütern verseucht ist, werde ich Hogwarts verlassen.“

Er sagte es ohne Zorn. Nicht als Drohung, nicht einmal als Warnung. Er stellte lediglich einen Fakt fest. Diese Art und Weise wie er es sagte... so müde von den ständigen Streitereien, zeigte deutlicher als jeder Wutausbruch es je gekonnt hätte, wie ernst es ihm war.

Die anderen Gründer konnten nichts weiter tun, als ihn in Schock anstarren, als er den Raum verließ.
 

XxX
 

Nein, das ist noch nicht das Ende.

Ich fange erst an! Muhahaha!



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