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Salazar Slytherin

Ein Leben im Schatten
von

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Chapter Nine

„Salazar! Krisensitzung – jetzt!“

Salazar verdrehte die Augen und machte auf dem Absatz kehrt. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich jetzt ein wenig mit Malfoi zu beschäftigen. Er hatte da ein paar neue Schmerzflüche entwickelt, die es auszuprobieren galt. Aber nein, da mussten die Ladys ihm ja mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen.

Die Große Halle sah inzwischen wieder ganz passabel aus. Die Tische und Stühle waren repariert, die Rußflecken beseitigt, die Trümmer weggezaubert und die Schüler in ihre Schlafsäle geschickt worden. Rowena und Helga warteten am Lehrertisch auf ihn, was Salazar irritierte, benutzten sie für ihre Besprechungen doch meistens das Lehrerzimmer.

„Wo bleibt denn Godric?“, fragte Helga, als Salazar bei ihnen angekommen war.

„Der kotzt sich die Seele aus dem Leib“, antwortete Rowena ganz unlady-like. Was ein deutliches Zeichen dafür war, dass sie schlechte Laune hatte. Was wiederum darauf hindeutete, dass sie sich tierisch über einen sehr dummen Fehler ärgerte. Salazar hoffte, dass es nichts mit dem Drachen zu tun hatte.
 

„Wie auch immer, er wird sowieso damit einverstanden sein, also lasst uns anfangen!“, sagte Ravenclaw. „So ein Vorfall wie heute mit dem Drachen – das darf nicht passieren!“

„Ganz meine Meinung“, stimmte Helga ihr zu. „Was da alles hätte passieren können! Keine magischen Geschöpfe mehr in der Schule, Salazar, das musst du uns versprechen!“

„Das geht nicht, Helga, und das weißt du. Der Unterricht in Magische Geschöpfe kann nicht immer draußen abgehalten werden.“

„Dann eben keine magischen Geschöpfe in der Schule ohne direkte Aufsicht eines Lehrers“, präzisierte Helga. Salazar neigte leicht den Kopf, um sein Einverständnis zu symbolisieren.

„Es hätten Schüler verletzt werden können! Es hätten Schüler getötet werden können!“

„Äh, ja, aber das meinte ich eigentlich gar nicht, Helga“, warf Rowena ein.

Salazar hob eine Augenbraue.

„Oh, klar, das ist auch wichtig, aber eigentlich rede ich von diesem gigantischen Chaos, das entstand, als wir die Schüler evakuieren wollten. Selbst mit diesem Verbot ist es nicht auszuschließen, dass nicht doch einmal irgendetwas oder irgendjemand in der Schule herumläuft, der eine Gefahr für die Schülerschaft darstellt. Wir haben ewig gebraucht, bis wir alle aus dem Schloss raus hatten. Das kann so nicht angehen.“

„Wir haben schon eine Vielzahl von Geheimgängen“, warf Salazar ein. „Die haben wir eingebaut, als die Anzahl der Klassenräume immer größer wurde und die Schüler viel zu lange brauchten, um von einem Raum in den nächsten zu kommen.“

„Schon, aber das sind nur Abkürzungen, keine Fluchtwege. Da können gerade mal zwei Schüler nebeneinander gehen“, sagte Rowena. „Ich hätte viel früher daran denken müssen. Wir hätten das von Anfang an einplanen müssen! Geheimgänge einbauen, meine ich, breite Gänge genug für eine schnelle Evakuierung, die aus der Schule herausführen.“
 

„In Ordnung, also wie viele solcher Fluchtwege brauchen wir und wo wollen wir sie postieren?“, fragte Helga.

„Das ist doch offensichtlich: auf jeder Etage einen“, meinte Salazar.

„Na, im Erdgeschoss brauchen wir doch aber zum Beispiel keinen“, behauptete Helga.

„Selbstverständlich brauchen wir den. Wenn wir uns schon auf den Extremfall vorbereiten, sollten wir auch dafür sorgen, dass die Schüler nicht nur aus dem Schloss heraus, sondern komplett runter vom Gelände kommen. Wir brauchen einen Gang, der sich im Freien auf den Schlossgründen befindet, falls Klassen, die draußen unterrichtet werden, ebenfalls schnell fliehen müssen. Darum kann ich mich kümmern.“

„Okay, also einen auf den Schlossgründen. Dann einen in den Kerkern – Helga, Salazar, könnt ihr das übernehmen? Eure Gemeinschaftsräume liegen doch dort, ihr kennt euch aus.“

Die beiden nickten, auch wenn Salazar innerlich das Gesicht verzog. Er konnte nicht besonders gut mit Hufflepuff zusammenarbeiten.
 

„Gut, dann brauchen wir einen im ersten und zweiten Stock...“

„Der erste Stock hat genügend Verbindungen zum Erdgeschoss. Ich denke, es reicht wenn wir einen im zweiten anlegen und zwar am anderen Ende der Schule, sodass man vom ersten schnell entweder den Gang auf den Schlossgründen oder den in der zweiten Etage erreichen kann“, schlug Helga vor. „Das erspart uns Arbeit und beschleunigt den Prozess. Und immerhin liegen dort die meisten Klassenräume und Lehrerbüros. Für den Umbau werden wir einige Tage brauchen und ich will nicht, dass der ganze Betrieb dort lahmgelegt wird.“

„Versetzte Eingänge sind eine gute Idee“, stimmte ihr Rowena zu. „Wir können dann die Gänge im dritten und vierten Stock jeweils an die Seiten legen. Helga, kannst du die zweite Etage übernehmen und die Schüler während der Bauarbeiten umleiten? Den dritten Stock können wir Godric übergeben. Das war schon immer sein Gebiet, schließlich liegen dort seine Räume.“

„Dann nehme ich an, dass du einen Fluchtweg im vierten Stock aus einrichtest“, kombinierte Salazar, da er wusste, dass dort ihre ach so geheime Bibliothek verborgen lag.

Rowena nickte. „Ja, und ich nehme auch den im fünften, die können wieder nach Nord und Süd ausgerichtet sein.“

„Und wer nimmt den sechsten Stock?“, fragte Helga.

„Niemand“, schnaubte Salazar. „Wenn wir schon Etagen auslassen, dann garantiert diese. Da liegt doch nichts von Bedeutung. Den sechsten Stock haben wir nur zwischengeschoben, weil Godric unbedingt dieses riesige Fresko irgendwo anbringen wollte und wir nicht mehr genug freien Platz an den Wänden hatten.“

„Ich denke auch, dass es reicht, wenn wir als nächstes im siebten einen Gang bauen. Natürlich möglichst so, dass er von allen Türmen aus gut zu erreichen ist. Das übernehmen dann Godric und ich“, beschloss Ravenclaw.
 

Damit war die Aufgabenverteilung gegeben und die Versammlung aufgelöst. Ohne weiteres Kommentar verließ Salazar die Große Halle. Die anderen Gründer würden, wenn überhaupt, erst morgen früh mit dem Planen der Gänge anfangen. Was bedeutete, dass er noch ein paar Stunden Zeit hatte, in denen er unbeaufsichtigt war. Es wurde Zeit, Malfoi einen Besuch abzustatten.
 

*
 

Am nächsten Tag:
 

Salazar saß an seinem Schreibtisch und raufte sich die Haare. Diese Zauber waren verdammt kompliziert... Es gab natürlich keinen Platz für einen Geheimgang mal eben so aus dem Schloss heraus. Die ausgedehnte Kanalisation mit ihren vielen Rohren war dem in den Kerkern im Weg. Er würde die Zwischenräume magisch vergrößern müssen und dann gab es da auch noch das Problem des Wächters...

Salazars Entwürfe für den Geheimgang auf den Schlossgründen standen schon lange. Dort musste ja einfach nur magisch ein Tunnel gegraben werden. Aber bei dem hier musste er auch noch jedes Detail mit Helga absprechen. Sie hatten beschlossen, dass erst einmal jeder seine eigenen Vorstellungen zusammenfasste. Die Eule, die jetzt neben ihm saß, hatte ihm daraufhin einen ganz und gar undurchführbaren Plan überbracht. Großartig. Würde er sich also doch mit dieser Sabberhexe treffen müssen.
 

Schließlich gab Salazar auf. Er brauchte eine Pause. Draußen vergnügten sich die Schüler auf dem Gelände und nutzten es voll und ganz aus, dass für den heutigen Tag alle Kurse wegen Bauarbeiten ausfielen. Wenn Salazar und Helga heute nachmittag den Eingang schufen würde das ausreichen und er könnte morgen mit dem Gang auf den Schlossgründen anfangen.

Jetzt aber hatte er erstmals wieder Zeit, an seinen Memoiren weiterzuschreiben. Vielleicht kämen ihm ein paar neue Ideen, wenn er sich darauf besann, wie sie alle begonnen hatte, die Schule zu planen. Vom ersten Stein an aufwärts.
 

Es sollte also eine Schule gebaut werden. Während sich Godric auf die Suche nach geeigneten Lehrern machte, reiste ich erneut durch die Welt und nahm Kontakt zu den Kobolden auf. Es brauchte all meine Überzeugungskraft, die ein oder andere Drohung und eine Menge Bestechung, aber schließlich willigten sie ein, die benötigten Koboldmagier für den Bau einer magischen Schule bereitzustellen. Trotzdem war es nötig, einen ungeheuer hohen Kredit aufzunehmen. Ich machte mir deswegen weniger Sorgen um mich selbst als vielmehr um Godric, der für die Schule immerhin seine Stelle als Hofmagier kündigen musste. Niemals würde er einwilligen, mit mir zusammen in den Untergrund abzutauchen, wenn unser Projekt ein Misserfolg werden und wir in Schulden ertrinken würden.
 

Im Frühling trafen wir uns wieder und ich wurde zwei reizenden jungen Magierinnen vorgestellt: Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw. Beide waren Reinblüter, die selbst auf einer Kampagne unterwegs gewesen waren mit dem Ziel, junge Hexen und Zauberer zu unterrichten.

Lady Ravenclaw war zu diesem Zeitpunkt bereits einmal verwitwet und lechzte nach einer Gelegenheit, ihre neue Freiheit auszukosten. Ihr finanzieller Wohlstand, der mit ihrem Status als Adelige einherging, sowie ihre guten Geschäftsbeziehungen machten die Arbeit mit den Kobolden um ein Vielfaches leichter. Sie schien außerdem Freunde – oder eher Diener, so wie sie sie behandelte – überall in der Welt zu haben. Begeistert erklärte sie sich bereit, die nötigen magischen Pflanzen und Geschöpfe für meinen Zaubertrankunterricht zu besorgen. Insgeheim aber glaube ich, dass sie das nur tat, um mir zu gefallen. Schon am ersten Tag nahm Godric mich zur Seite und warnte mich, mich lieber nicht mit Ravenclaw einzulassen. Als ob ich diesen Hinweis gebraucht hätte. Blutstatus und Intelligenz sind nicht die einzigen Ansprüche, die ich an eine Frau habe.
 

Helga jedenfalls war ganz anders. Zurückhaltend, geradezu schüchtern legte sie überhaupt keinen Wert darauf, ihr Talent zu zeigen. Doch alle Aufgaben, die wir ihr zuteilten, meisterte sie fabelhaft, egal wie schwierig sie waren. Nie fragte sie um Hilfe, selbst wenn sie sich die Finger wund schuf. Vielleicht lag das an ihrer Erziehung zur Hausfrau, vielleicht lag es an ihrem Ehemann. Der war zu dieser Zeit auf einer 'Geschäftsreise'. Helga behauptete zwar etwas anderes, aber ich fand schnell heraus, dass er keine Ahnung hatte, was seine Frau mit uns vor hatte. Niemals hätte er das erlaubt.

Hufflepuffs Fähigkeiten waren allerdings nicht auf Haushaltssprüche beschränkt. Von uns allen dachte sie vielleicht am praktischsten. Während wir uns unseren Träumen hingaben, dachte sie an so fundermentale Dinge wie eine Küche und sanitäre Einrichtungen. Wenn es an die komplexeren magischen Zauber ging musste sie aber häufig passen. Ihr fehlte die nötige Ausbildung dafür. Doch sobald man ihr einen Ansatz gab, war sie nicht eher ruhig, bis sie die Herausforderung gemeistert hatte.
 

Wir trafen uns oft in einem winzig kleinen Dörfchen nahe des Grundstücks, das Godric für die Schule gekauft hatte. Dort wohnten zwei Zaubererfamilien und es gab einen kleinen Pub, der vor den Augen der Muggeln verborgen war. Gemeinsam saßen wir an einem Tisch voller Pergament und entwarfen unsere Schule.

Der Anfang war erstaunlich schnell gemacht. Im Großen und Ganzen waren wir uns einig, was den Grundaufbau betraf. Wir wollten ein Schloss errichten, dass als Schulhaus und Wohnraum für die Schüler und Lehrer gleichermaßen fungierte. Am Anfang waren vier Stockwerke mit Erdgeschoss und Keller geplant, die über einem quadratischen Grundriss errichtet werden sollten. An den Ecken sollte es vier große Türme geben. In den Türmen sollten die Schüler wohnen, unterteilt nach Altersstufen. In jeder Etage sollte es zwei Baderäume geben, einen für Jungen und einen für Mädchen. Im Erdgeschoss wollten wir einen großen Speisesaal einrichten und über der Eingangshalle, die einen Innenhof ersetzen sollte, sollte sich das Treppenhaus befinden. Es würde eine Art Schacht in der Mitte der Schule bilden, um den herum sich die Korridore der Etagen anordneten.
 

Danach war im Erdgeschoss nur noch Platz für zwei Klassenräume und ein Lehrerzimmer. Also mussten wir die meisten Klassenräume in den oberen Stockwerken einrichten. Davon legten wir erst einmal dreißig Stück fest, von denen einige wahlweise auch zu Lehrerbüros umgebaut werden konnten.

Die ersten Meinungsverschiedenheiten gab es bei der Frage, ob wir den Wald abholzen sollten, um Platz für Landwirtschaft zu schaffen. Eine Idee, die wir Helga nachsahen, weil sie schon einiges an Alkohol intus hatte, während sie das Thema ansprach. Als dann aber auch noch Godric den See trockenlegen wollte, um zu sehen, welche Monster sich dort verbargen, schalt ich sie alle Dummköpfe und legte ihnen nahe, die Schlossgründe gefälligst mir zu überlassen. Mit magischen Kreaturen kannte ich mich aus und würde auch die gefährlichen unter ihnen zu unserem Vorteil zu nutzen wissen.
 

Als einen Monat später alle Verträge mit den Kobolden unter Dach und Fach waren, traten wir mit einem Dutzend dieser kleinen Gestalten auf die Wiese zwischen dem Wald und den See. Wir fassten einander an den Händen, sodass wir einen Ring bildeten. Die Vereinigung unserer magischen Kraft machte Zauberstäbe überflüssig. Wir hatten die Kobolde in Gruppen zu den vier Ecken geschickt, auf denen unser Schloss entstehen sollte und sie benutzen wir jetzt als Markierung. Mit unserem Zauber hoben wir eine gewaltige Grube aus. Ein riesiger, quaderförmiger und zusammengepresster Haufen Erde erhob sich mit uns in die Luft, durchzogen von Steinen und Wurzeln. Es erforderte eine enorme Anstrengung, denn der Zauber zerrte sowohl an unserer geistigen als auch an unserer körperlichen Kraft und an unserer Magie selbst. Wir pressten den schwebenden Erdhaufen, auf dem wir standen unter enormen Druck so lange zusammen, bis er steinhart war. Dann erst ließen wir ihn langsam beiseite schweben, wo die Kobolde große Steinblöcke aus ihm herausschneiden würden, die wir für den Bau verwenden konnten.
 

Erschöpft von diesem ersten Schritt ließen wir uns nieder, während die Kobolde begannen, das Fundament zu legen und den Keller mit den Steinen auszukleiden.

Ich lehnte mich müde an einem Baum und protestierte nicht einmal, als Rowena ihren Kopf auf meinen Schoß bettete. Träge beobachtete ich Godric, der unglaublicherweise immer noch Kraft in seinen Beinen zu haben schien. Der Ritter war aufgestanden und an den Rand der Grube getreten. Lächelnd wiegte er einen der kleineren Steine in der Hand und sah zum Himmel hinauf. Als er den Stein am Rande der Grube zu Boden legte, sah er glücklicher aus als in all der Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte, zusammen.

Das war Godric. Das war so typisch für ihn – natürlich musste er es sein, der den ersten Stein unserer Schule legte.
 

Salazar lächelte erinnerungsselig. Das war der Grundstein gewesen. Ha! Am Ende hatten sie Hogwarts derart umgebaut und erweitert, dass fast nichts mehr von den ursprünglichen Plänen übrig geblieben war. Selbst Jahre später, als bereits so etwas wie Schulalltag eingekehrt war, hatten sie noch Änderungen vorgenommen. Salazar hoffte jedoch, dass diese Fluchtrouten die Letzte sein würden.
 

Es wurde Zeit, sich wieder an die Arbeit zu machen. Es war drei Uhr (er hatte das Mittagessen verpasst) und er sollte inzwischen längst bei Helga sein. Also machte er sich rasch auf den Weg. Seine oberen Räume waren zum Glück nicht weit vom Treffpunkt entfernt, einem leeren Klassenraum.

Nach einer kurzen Begrüßung fachsimpelten die beiden kurz über die magischen Grundlagen der nötigen Zwischenraumvergrößerung und stritten eine Weile über die Position des Eingangs, der schließlich auf halbem Weg ihrer beider Gemeinschaftsräume festgelegt wurde.
 

Gemeinsam schritten sie dann den in Frage kommenden Bereich ab um einen geeigneten Wächter zu suchen. Schließlich entschieden sie sich für eine alte Steinstatue des Zauberers Gilgamesch des Verrückten, in dessen Nähe sich keine Rohrleitungen befanden.

Salazar konnte nicht anders als ein wenig das Gesicht zu verziehen, als sie einander an den Händen fassten, um ihre Magie zu verbinden. Mit der jeweils anderen Hand richteten sie ihre Zauberstäbe auf die Wand hinter der Statue und murmelten die Zauberformel.

Als hätte ein Riese einem gewaltigen Bohrer angesetzt, begann sich langsam ein kegelförmiges Loch im Stein zu bilden. Daraus wurde ein Krater, der unter ohrenbetäubendem Lärm Steinsplitter nach allen Seiten schickte. Salazar ließ Helgas Hand los und trat einen Schritt vor, während die Hexe hinter ihm die Überreste der Mauer verschwinden ließ. Im Zustand höchster Konzentration ging Salazar langsam immer weiter, während seine Magie den Tunnel schuf. Hinter ihm machte Helga sauber, leitete kleinere Rohre um und wenn Salazar den Zauber nach oben oder unten richten musste, um einer großen Rohrleitung zu entgehen, formte sie Treppenstufen unter seinen Füßen.

Als beide ihren Rhythmus gefunden hatten, begannen sie über die Details des Ganges zu reden. Etwa mit welchem Passwort der Eingang geschützt werden sollte. Sie entschieden sich für 'Tote und Verletzte'. Nicht etwa aus morbiden Humor, sondern weil es nicht unwahrscheinlich wäre, dass jemand diese Worte sagte, wenn der Schule Gefahr drohte und dass der Gang dann da sein müsste, um ihnen zu helfen.
 

Sie mussten gerade irgendwo unter den Küchen sein, als Salazar plötzlich stehen blieb. Helga, die fast in ihn hineingelaufen wäre, fragte sofort, was denn los sei, aber Salazar brachte sie mit einer Geste zum Schweigen. Er spitzte die Ohren und lauschte.

Jetzt, wo das Gemurmel der Zaubersprüche verstummt war und keine Steine mehr laut zu Boden fielen, war es deutlich zu hören. Da war ein fernes Beben, wie von einem Gewitter. Donnerschläge und noch etwas... Schreie!?

Salazar sah auf seinen Zauberstab herab, den er ausgestreckt vor sich hielt. Er zitterte. Aber weder war es sonderlich kühl hier unten, noch hatte er Angst (lächerliche Vorstellung!), also...

„Salazar... der Boden, er...“

Sie sprach nicht weiter, aber das musste sie auch nicht. In Schottland gab es keine Erdbeben. Diese Geräusche konnten nur eines bedeuten. Ärger.Viel Ärger.



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