"Ein bisschen Spaß"
Bright Nights (Teil 36)
Titel: Bright Nights
Teil: 36/x
Autor: cu123
Email: mail-cu@freenet.de
Fanfiction: Weiß Kreuz
Kommentar: Es geht mal wieder nicht so wirklich vorwärts ^^°°°
Disclaimer: not my boys, no money make... (wer würde für so was auch zahlen... außer Glorry - Also her mit dem Pic! *lach*)
Greetings:
@Tulpenmolch: *grins* Wenn du durchgesehen hast, ist ja alles klar *nick* ^^ Und ich habe auch überlegt in welcher Reihenfolge ich es schreiben soll, aber ich finde dass es so herum immer noch besser ist... sonst hätte man ja vorher gewusst was Schu machen wird, ne? ^.~ Och, ich weiß nicht ob es wirklich voran geht, denn diesmal gibt es wieder einen Rückblick, der das Geschehen um Kara und so aus Schus Sicht beschreibt ^^
@Arigata: Sei doch nicht so ungeduldig! *gg* Inzwischen müsstest du doch wissen, dass ich nicht zu den Schnellsten gehöre *ähem* ^^# Ein Treffen von Ran und Ken mit Schu? Woher willst du überhaupt wissen, dass es das mal geben wird? *dich neugierig anguck* *grins* Und ich habe niemals behauptet besonders nett zu sein ^^ Da ich genau weiß dass du nicht lange böse sein wirst, stehen mir weiterhin alle Optionen offen, was Schus Ende angeht - oder halt nicht *grins*
@Hiyu-chan: Aber nur wenn du in den Greetings stehst weißte auch, dass ich deinen Senf beachtet habe *lach* Und wie du siehst, habe ich dich nicht vergessen *stolz guck* Wow, ne Story in Bruchstücken zu lesen wäre so was von überhaupt nix für mich *den Kopf schüttel* Da hätte ich mir bestimmt nicht die Mühe gemacht, sie mal von vorne anzuschauen *zugeb* *froh bin dass du es getan hast* ^^ Dann ich hoffe ich mal, dass du jetzt regelmäßig dabei bist *lieb sag*
@Maike: Na, es dauert noch ein bissl, bis du diesen Teil liest ^^ Ich hoffe du hast einen schönen Urlaub gehabt *grins* Stimmt, ein Glücksfall ist es schon dass Schu mal in der Klinik war (und was für ein Zufall erst *mich wegschmeiß*) aber wenn du genauer drüber nachdenkst, gibt es immer noch ein kleines Problem bei der Sache ^.~ Auf jeden Fall danke für die Weihnachtsgrüße und ich denke schon, dass ich gut ins Neue Jahr starte *zuversichtlich guck*
@Shatielthefirst: *lach* Ich würde auch nicht freiwillig zwei Stunden früher in die FH fahren nur um mich an den Compi zu setzen *zugeb* ^____^ Und generell finde ich meine Teile schlechter geschrieben als ihr Leser es beurteilt, weil _ihr_ ja nicht wisst was ich eigentlich wie rüberbringen wollte (zum Glück aber auch *Schweiß von der Stirn wisch* *gg*) Die Antwort auf deine ENS schreibe ich morgen... mal sehen wer schneller ist: Mexx mit dem on stellen oder ich mit der ENS ^^
@Tam-Tam: Soll ich jetzt eine dritte Hallo-Runde einläuten? *snicker* *akiyama lieb grüß* Diesmal hatte leider keiner die Chance den Teil am Sonntag zu lesen, weil ja nix funzte *sigh* Und was Schus Namen angeht: mir ist immer noch kein Nachname eingefallen *dröppel* daher wurde er bisher noch nicht erwähnt *ehe* Falls hier jemand also ne gute Idee hat - immer her damit! *ganz lieb in die Runde schau* Was Nagis Reaktion angeht... hm, es war ein bissl schwierig weil da noch etwas hineinspielt, das du noch nicht weißt... ^.~
@Devil: Tja, man kann halt nicht immer ganz unten stehen *zwinka* *dir ein paar Trost-Gummibärchen reich* Ich merke schon, ihr wollt dass ich langsam zum Ende komme, ne? ^^° Mir geht es ja eigentlich genauso, aber irgendwie will das nicht so recht klappen *ratlos sag* Und Ran ist nicht sooo sehr auf Rache aus, der eine Abschnitt bezog sich eher auf eine theoretische Betrachtung... dass er auf jeden Fall Rache nehmen würde, wenn es ihn direkt beträfe, wissen wir ja aus der ,realen' Story *nick*
@Jennifer_sama: Ja, ja, ich musste Ran mal wieder ein bissl mehr einbringen und da sind mir dann alle Mittel recht, damit es nicht nur ein paar Zeilen werden *lach* Auch wenn ich wohl oder übel beschreiben muss, was in ihm vorgeht *das ziemlich schwierig finde* Du hast auch Angst um Schu? Da kannste dich ja mit Gata-chan verbünden *grins* Allerdings bezweifle ich, dass ihr mich von etwas abhalten könnt, das ich wirklich schreiben will *gg* ^.~
Teil 36 "Ein bisschen Spaß"
Er liebte diese Sommerabende. Ein Lächeln schlich sich unwillkürlich auf seine Lippen, während er durch das Wäldchen schlenderte, die frische Luft tief einatmete. Er war aus keinem bestimmten Grund hier, nur gab es in der Nähe Tokios nicht viele Orte, an denen er etwas Ruhe fand. Es war viel Zeit vergangen seit er es noch nötig hatte, Mauern aus Zahlen um sich herum aufzubauen, inzwischen gelang ihm das durch pure Willenskraft, doch ab und zu benötigte er eine Auszeit. Und genau diese nahm er sich gerade. Alle Barrieren waren im Moment unten und doch herrschte eine wundervolle Ruhe in seinem Kopf. Er entspannte sich zusehends, begann leise vor sich hinzupfeifen.
Bis plötzlich doch fremde Gedanken zu vernehmen waren. Abrupt blieb er stehen, lauschte ins Nichts hinein. Für jeden Außenstehenden hätte es ausgesehen, als würde er Löcher in die Luft starren, aber in Wirklichkeit war er vollkommen konzentriert. Die unkomplizierten, sprunghaften ,Stimmen' von Kindern waren es, die er immer besser verstand, durchsetzt von den verschlungeneren Gedanken einiger Erwachsener. Letztere gingen allerdings fast unter im aufgeregten Summen der Kleinen. Neugierig geworden begann er auf den Ursprungsort zuzugehen, schottete sich gleichzeitig so sehr ab, dass er nur noch so etwas wie ein schwaches Geistesleuchten empfing, ihn aber keine ,Stimmen' mehr störten. Erst als die ersten richtigen Worte an sein Ohr drangen, hielt er inne, beschloss aus einer Laune heraus in der Nähe zu bleiben.
Er lehnte sich an einen Baum und holte eine Zigarette hervor, die er mit einem Schnappen des Feuerzeuges anzündete. Für einen Sekundenbruchteil blieb sein Blick an der kleinen Flamme hängen und andere Bilder schoben sich vor sein inneres Auge, wurden aber schnell wieder zurückgedrängt. Nein, es brachte nichts über den Verrat seiner Familie nachzudenken. Sie waren Vergangenheit und keine weitere Überlegung wert.
Er führte die Zigarette an seine Lippen, inhalierte den tabakschwangeren Rauch und fand so ganz zu sich zurück. Während das Röllchen in seiner Hand immer kürzer wurde, lauschte er auf die Vorgänge weiter vor sich. Wie es aussah handelte es sich um eine Schulaufführung. Wie langweilig. Er drückte die Zigarette an der rauen Rinde aus, ließ sie dann achtlos zu Boden fallen. Eigentlich gab es keinen Grund hier weiter herumzuhängen, dann aber erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Ein Geist strahlte regelrecht aus den dagegen trüben Gedanken der anderen heraus und ohne dass er Erfahrung damit hatte, _wusste_ er plötzlich, dass dieser Junge wie er selbst sein musste. Obwohl warmer Wind über seine Haut strich, ließ ihn dieser Gedanke frösteln. An ein Fortgehen war jetzt nicht mehr zu denken. Vorsichtig näherte er sich dem Platz, bis er endlich zu Gesicht bekam, was er in seinem Kopf schon längst deutlich wahrgenommen hatte.
Es war tatsächlich ein Junge, wie er bereits vermutet hatte. Tiefblaue Augen und braune Haare, ein bisschen schmächtig wirkend. Und doch, was für eine Kraft musste in diesem schmalen Körper stecken. Ihm wurde schnell klar, dass der Andere - Nagi, der Name blitzte in ihm auf - noch nichts von seinen Fähigkeiten wusste, aber er war sich sicher, dass sich das bald ändern würde. Vielleicht konnte er ja ein bisschen nachhelfen. Ein Teil der Anspannung wich von seinem Gesicht und er grinste. Dieser Gedanke versprach einiges an Spaß. Dann aber sah er ein Mädchen, dass Nagi viel zu sehr ähnelte um etwas anderes als dessen Schwester zu sein. Und im gleichen Moment wurde er sich der Eltern der beiden bewusst. Das Grinsen verblasste und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Ein gefährliches Glimmen trat in die grünen Augen, die zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen worden waren. Wieder ergriffen Erinnerungen Besitz von ihm, ließen ihn erneut miterleben, wie er beinahe gestorben wäre, nur weil seine Familie Angst vor ihm hatte und ihn loswerden wollte. Was wäre, wenn diesem Nagi das Gleiche bevorstand? Vielleicht sollte er ein paar vorbeugende Maßnahmen ergreifen... Das Grinsen kehrte zurück, kälter als das Eis, welches sein Inneres erfüllte.
Die Vorstellung war glücklicherweise irgendwann vorbei und immerhin hatte er die Zeit nutzen können, noch ein paar weitere Informationen zusammenzuklauben. Karas Freundinnen waren schon vorausgelaufen um bei den Eltern ihr Lob einzuheimsen, während sie selbst Probleme mit der Laterne hatte und diese neu anzuzünden versuchte. Das würde wirklich einfach werden. Grüne Augen blitzten voller Vorfreude auf, dann begann das Spiel. Und er hinterfragte ganz sicher nicht seine Motive, ließ sich einfach von dem Adrenalin mitreißen, das durch seine Adern tobte.
Erschrocken sah sich das Mädchen um, er spürte ihre Gewissheit, beobachtet zu werden. Gar nicht so schlecht, die Kleine. Er verstärkte die Gewissheit, konnte sehen, wie sich allmählich Furcht auf den jungen Zügen abzeichnete. Für einen Sekundenbruchteil wollte Mitleid in ihm aufsteigen, wurde aber sofort von heißer Wut hinweggebrannt. Seine Schwester hatte ihn im Stich gelassen und diese Kara würde nicht anders sein. Drohung strahlte von ihm aus, traf sie wie ein Schlag. Und dann rannte sie los.
Gut, aber er hatte noch etwas zu erledigen. Ohne Probleme griff er hinaus, fand Nagi, der sich zusammen mit seinem Freund gerade etwas zu essen geholt hatte und verband dessen Geist mit seinem eigenen. Es war nur eine schmale Verbindung, aber sie reichte völlig aus, um den Jungen an den wichtigsten Momenten der Jagd teilhaben zu lassen. Diese war relativ kurz, da sie schnell den See erreichten, der schon von Anfang an sein erklärtes Ziel gewesen war. Und da er bei dem Folgenden allein sein wollte, löste er sich wieder von Nagi.
Karas Schritte klangen wie ein Trommelwirbel auf den hölzernen Bohlen und ihre Panik strahlte hell zu ihm herüber. Er sah ihre schreckgeweiteten Augen, als sie sich umwandte, doch sie selbst hatte keine Chance ihren Verfolger zu erkennen. Dann wurde ihr Blick stumpf, als er ganz nach ihrem Verstand griff, sie wie eine Marionette an Fäden steuerte. Entsetzen hallte zu ihm herüber, doch das war nichts, was ihn noch aufhalten konnte. Es waren nur wenige Schritte bis zum Abgrund und zusammen mit Kara legte er sie zurück, war sich selbst nicht darüber im Klaren, dass er soeben die letzte Grenze überschritten hatte. Das Mädchen hatte keine Möglichkeit sich zu wehren, wurde von dem Wasser in eine kühle Umarmung gezogen. Genauso wie er damals. Sie sollte leiden, wie er es getan hatte! Und im letzten Moment lockerte er den Griff um ihren Geist, ließ sie miterleben was geschah. Erst als Schwärze in ihr aufstieg ließ er ganz los, um nicht mit ins Nichts hineingezogen zu werden.
Aus sicherer Entfernung verfolgte er die erste hektische Suche mit, die Ankunft der Polizei. Wie zu erwarten brauchten sie nicht lange um Karas Spur zu finden. Nagi schien noch stark an sich zu zweifeln, wusste nicht, wie er mit dieser ,Vision' umgehen sollte. Da er den Jungen nicht völlig im Ungewissen lassen wollte, suchte er noch ein paar Bilder heraus, sandte diese an den Braunhaarigen, ließ ein mentales Lachen folgen. Und ein wenig überraschte ihn der starke Wunsch nach Rache, der in Nagi aufbrandete, sobald dieser sich etwas gefangen hatte. Er verharrte beunruhigt, wusste nicht so ganz, wie er damit umgehen sollte. Dann aber schob er die Irritation beiseite, was ihm nicht wirklich schwer fiel.
Vielleicht bereitete es ihm ein paar Probleme sich in diesen fremden Jungen hineinzuversetzen, nichtsdestotrotz ließ ihn dieser aber nicht mehr los. Vor allem jetzt nicht, nachdem er den ersten unbeabsichtigten Energieausbruch hatte miterleben dürfen. Hastig hatte er die Gedanken der anderen Anwesenden abgesucht, doch niemand schien Zeuge des kurzen Sandwirbels geworden zu sein. Niemand außer diesem Freund von Nagi, bei dem er ein flüchtiges Misstrauen wahrnahm, allerdings zu kurz um sich wirklich sicher zu sein, da dieses augenblicklich von Besorgnis abgelöst worden war.
Kaum dass er zu Hause angekommen war, warf er sich auf die Couch, folgte dem nicht gekappten Link zu Nagi, verfolgte ihn bis in dessen Träume hinein.
Und unmerklich fielen ihm dabei selbst die Augen zu, verlor er die Kontrolle. Sein Verstand, noch immer mit den heutigen Erlebnissen und wachgerufenen Erinnerungen beschäftigt, ließ ihn in die Vergangenheit zurückkehren. Zurück zu dem Tag, als sein Leben endete und neu erschaffen wurde. Und wieder ertrank er im Blau des Meeres.
Mit nach Sauerstoff verlangenden Lungen wachte er auf, atmete hastig ein und aus, als wäre das seine letzte Gelegenheit dazu, beruhigte sich erst, als ihm seine Umgebung bewusst wurde. Dann schlief er nach einer schieren Ewigkeit wieder ein, von weiteren Träumen bedrängt.
"Was für eine verfluchte Nacht..." Das leise Murmeln mischte sich in die hellen Strahlen der Morgensonne, die ihren Weg durch das Fenster gefunden hatten, wurde von ihnen hinweggebrannt, so dass nur noch Stille übrig blieb. Stumm blieb er für einige Minuten einfach nur sitzen, starrte auf die winzigen Staubteilchen, die im Licht tanzten. Schließlich wurde er sich seiner schweißnassen Kleidung bewusst, die kühl an seinem Körper klebte und ungeduldig sprang er auf, riss sie herunter, begab sich dann ins Bad.
Das war nicht sein erster Alptraum gewesen, doch keiner zuvor hatte sich so real angefühlt, soviel von dem damaligen Schrecken zurückgeholt um ihn erneut heimzusuchen. Ein bitteres Auflachen entrang sich seiner Kehle, als ihm diese Gedankengänge richtig bewusst wurden und sein Spiegelbild schenkte ihm einen höhnischen Blick. Er war allmählich wirklich zu alt für so etwas. Für einen Moment schienen seine Augen die Farbe zu wechseln, das Grün verlief zu einem klaren tiefen Blau, das ihn - er wusste nicht warum - zusammenzucken ließ. Dann erinnerte er sich wieder an seine Verbindung mit Nagi, wusste im gleichen Moment, wo dieser sich gerade befand und beschloss, ein wenig mit ihm zu spielen. Strafe musste schließlich sein, dafür, dass dieser Bengel sich nicht ein bisschen dankbarer bewiesen hatte. Und so schickte er ihm eine Erinnerung an Kara, genau in dem Augenblick, als Nagi den Wasserhahn aufdrehte.
Den Rest der Familie zu sondieren bereitete ihm sehr viel größere Probleme. Doch er hatte es gar nicht nötig hier einzugreifen, vor allem die Mutter war auch so schon ausreichend verstört. Ein breites Grinsen verzerrte sein Gesicht, als er aus Nagis Perspektive miterlebte, wie dieser die Küche betrat, dann ließ er zu, dass die Verbindung verblasste, allerdings ohne sie vollständig zu kappen. Schließlich hatte er auch andere Dinge zu tun - wenn auch nicht unbedingt interessantere, fügte er innerlich mit gewisser Erheiterung hinzu.
Nach dem Tod seiner Familie war ihm schnell klargeworden, dass er sich möglichst unauffällig zu verhalten hatte. Um das Kinderheim kam er nicht herum, da niemand große Lust verspürte einen Teenager zu adoptieren, vor allem einen Nichtjapaner. Genauso wenig hatten sie ihn zurück nach Deutschland schicken können, da die Großeltern schon seit Jahren nicht mehr lebten und sonst keine weiteren Verwandten existierten. Er war völlig allein zurückgeblieben, doch er schlug sich mit Hilfe seiner verstärkten Fähigkeiten durch, ohne diese offenkundig werden zu lassen. Nur einmal nach dem ,Unglück' hatte die Gefahr bestanden, dass ihn die Leute mit denen sein Vater zusammengearbeitet hatte in die Finger bekamen, doch dem wich er aus, indem er weiter den zu sehr geschockten Jungen spielte, als dass man ihn schon in eine neue Familie geben konnte. Zugleich hatte er das Glück gehabt, dass diese Kollegen davon ausgingen, dass das Mittel bei ihm außerordentlich gut gewirkt hatte und er sowieso nicht mehr zu gebrauchen war. Woran einige unauffällige Manipulationen seinerseits keinen unerheblichen Anteil hatten.
Kaum war er volljährig gewesen, hatte er sich ein winziges Zimmer gesucht, das inzwischen dank einträglicher Nebengeschäfte zu einer ganzen Wohnung angewachsen war. Und um nicht aus dem Rahmen zu fallen, hatte er sich bei einer Uni eingeschrieben, sah sich aber nicht mit allzu viel Arbeit konfrontiert, da er Lernen nie nötig hatte.
Er ließ die Erinnerungen Revue passieren ohne sie groß zu beachten - anscheinend entkam er ihnen zurzeit sowieso nicht - lächelte nur bei dem Gedanken an seine Jobs flüchtig. Nichts ging über ein paar Erpressungen und auch sonst fand er immer wieder Gelegenheit an ein bisschen Geld zu kommen.
In diesem Moment kam ihm eine neue Idee. Oder vielmehr war sie schon alt, doch bisher hatte er nicht gewagt, wirklich darüber nachzudenken. Was er da gestern mit Kara gemacht hatte, war nicht wirklich schwierig gewesen. Vielleicht sollte er sein Tätigkeitsfeld etwas ausweiten, es gab sicher Leute, die ihn gut bezahlen würden. Er begann zufrieden vor sich hinzusummen, als er emotionslos die Vor- und Nachteile abwog.
Das Wochenende verging wie ihm Fluge, vor allem da die Geschichte mit den Naoes immer interessanter zu werden begann. Längst schon hatte er für sich beschlossen, Nagi ganz von seiner Familie zu befreien, war nur noch am Überlegen, wie sich die Sache am praktischsten bewerkstelligen ließ. Er bekam gar nicht mit, wie weit er sich mit diesen Gedanken schon von jeder Normalität entfernt hatte, ließ ohne Gewissensbisse ein weiteres Stück seiner Menschlichkeit zurück. Als wäre er nur noch davon besessen, diese eine Aufgabe zu erfüllen, um... ja, nach dem Warum fragte er nicht.
Dann kam aber ein Element dazu, das diese Überlegungen erst einmal in den Hintergrund drängte - doch aufgeschoben war nicht aufgehoben.
Wie es aussah hatte die Polizei den Fall zwar abgeschlossen, einer der Polizisten war allerdings noch nicht bereit, alles auf sich beruhen zu lassen. Er konnte sich daran erinnern diesen kühlen Verstand am Freitagabend gestreift zu haben, doch weder Fujimiya noch dessen Freund Hidaka hatten ihn besonders interessiert. Was jetzt anders war. Und er hatte nichts dagegen, beschloss sogar, ihnen ein bisschen zu helfen. Nagi war in einen tiefen Erschöpfungsschlaf gefallen, völlig offen für seine Bilder, die er auf den Weg sandte. Zusammen mit dem Jüngeren erlebte er noch einmal mit, wie er vor zwei Tagen auf die Kinder aufmerksam wurde, ließ Nagi sich selbst sehen. Doch dieser begriff einfach nicht, weshalb er sein Interesse gewonnen hatte, wurde von den Erinnerungen abgelenkt, die ihn in diesem Augenblick überwältigt hatten und die selbst jetzt nicht zurückzuhalten waren und die Geduld verlierend stieß er den Jungen von sich weg.
Mit unverhohlenem Vergnügen verfolgte er später von zu Hause aus die Spurensuche der beiden Polizisten, wusste, dass sie ohne seine Mithilfe völlig aufgeschmissen gewesen wären. Es war doch wirklich nett von ihm gewesen, Nagi vorher ein paar Hinweise zu schicken. Und er wurde dafür belohnt, fand es ausgesprochen amüsant, als die beiden in einen Regenguss gerieten.
Dann lernte er allerdings jemanden kennen, der noch viel eher seine Aufmerksamkeit wert war. Sie zogen tatsächlich einen Privatdetektiv hinzu. Erwartungsvoll blitzte es in den grünen Augen auf. Vorläufig war für seine Unterhaltung eindeutig gesorgt. Dass sie viel mit den gefundenen Spuren anfangen könnten bezweifelte er, doch dieser Kudou schien ein helles Köpfchen zu haben und hatte sofort bemerkt, dass die Zigarettenmarke etwas aus dem Rahmen fiel. Er grinste. Warum sollte er sich auch mit irgendwelchem Billigkram abgeben, wenn er sich auch diese Dinger leisten konnten. Er zog sich eine Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an und begann genüsslich zu rauchen, während er sich entspannt wieder zurücklehnte. Ganz abgesehen von der besseren Qualität, konnte er mit ihnen auch Mädchen beeindrucken. Nicht, dass das wirklich erforderlich war. Sein Grinsen verbreiterte sich für einen Augenblick und ausgesprochen selbstgefällig wurde eine orange Haarsträhne zurückgestrichen, die das gar nicht nötig hatte. Das Ganze mit einer Bravour, die einen Applaus verdient hätte - jedenfalls seiner Meinung nach - nur leider waren keine Zuschauer anwesend. Aber zurück zu diesem Kudou. Er bekam mit, wie dieser aufbrach und sich auf den Heimweg machte, dabei seine Vorgehensweise planend. Und da er großzügig war, beschloss er ihm morgen gleich mal einen Stoß in die richtige Richtung zu geben. Ein bisschen Spaß muss sein.
TBC
Okay, nicht viel Neues... ich weiß o.o Ich hoffe ihr habt euch nicht allzu doll gelangweilt, aber ich wollte nun auch mal zeigen, wie sich das Ganze aus Schus Perspektive darbietet... oder so... ^^°
Allen ein schönes Weihnachtsfest!
cya, cu ^-^ *winkz*