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Ein neuer Blickwinkel

Großvaterparadoxon
von

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Tatia Petrova

Kapitel 3: Tatia Petrova
 


 

„Um die wichtigen Lektionen im Leben zu lernen, muss man jeden Tag einmal die Angst überwinden.“ (Ralph Waldo Emerson)
 

Elenas Sicht:

So mehr ich über meine Situation nachdachte, desto mehr Probleme taten sich vor mir auf.

Was aß ein Baby eigentlich?

Also außer Muttermilch, die ich ihm nicht geben konnte?

Tranken sie das mit sieben Monaten überhaupt noch?

Ich ging und ging weiter.

Ein Schritt nach dem anderen und mit jedem kam ich nur einem unbekannten Ziel näher, mit jedem wurde ich verzweifelter, denn so weiter ich darüber nachdachte, so größer wurde der bildliche Abgrund vor mir.

Ich hatte jetzt irgendwie ein Baby und ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte.
 

Ich konnte ja noch nicht mal wirklich für mich selbst sorgen, wie sollte ich mich da um ein Kind kümmern.

Obwohl es das war, was ich mir immer gewünscht hatte.

„Weißt du, Kleiner.

Ich brauch noch einen Namen für dich.

Da wir aber in einer anderen Zeit sind, zumindest ich, sollte es ein Name sein, der zu dieser Zeit passt.

Was ich mit anderer Zeit meine?

Ach so, mir tut sich auf einmal der Gedanke auf, das ich Mittelalter bin.

Mir ist das schon eine Weile vorher aufgefallen, dass das die Wahrheit sein könnte, doch bisher ist es anscheinend noch nicht in meinem Verstand durchgesickert.

Wenn es denn doch so sein sollte, dann würde ich schreien und fluchen.

Ja, genau. Schreien und fluchen.“
 

Ich sah in die Augen des Babys, die so blau und grau waren, dass ich meinte in die Augen von Damon zu gucken.

Obwohl Babyaugen sowieso blau sein sollten, doch eigentlich doch nur bei der Geburt, oder?

Ich seufzte schwer.

„Wo war ich? Oh ja, du brauchst einen passenden Namen.

Was Zeitloses.

Vielleicht Edward, nein das ist blöd, das erinnert zu sehr an Twilight.

Zwar würde das hier niemanden auffallen, glaub mir, aber es reicht wenn ich daran denken muss, bei mir ist das außerdem verbunden mit einer Reihe von Vorträgen von Caroline.

Also du bist ein Junge, das hab ich überprüft.

Deine Mutter hat eindeutig die Wahrheit gesagt.

Vielleicht sollte ich dich Grayson nennen, wie mein Vater.

Er war nicht mein richtiger Vater, er hat mich nur adoptiert, aber das hab ich erst nach seinem Tod erfahren.“
 

Ich blickte erneut in die Augen des Kleinen, der wieder wach war.

Zwischenzeitlich hatte er geschrien, doch jetzt war er wieder still.

Ich redete die ganze Zeit über mit dem Kind, da ich mich daran erinnerte hatte, das man mit dem Baby reden konnte und so übertrug ich meine Selbstgespräche vom Kopf auf das Baby.

Dabei kam ich mir sogar ziemlich wenig blöd vor.

Eine Überraschung.

„Ich will auch nicht immer an meinen Vater deswegen denken, deshalb fällt auch der Name John oder auch Jonathan aus.

Viktor, nein das ist schrecklich.

Spencer, nein womöglich wirst du dann verprügelt.

Ich mochte ja Elijah als Namen, sobald ich ihn gehört hatte, aber den gibt es hier nun schon mal.

Aber ich hab einen tollen.

Er ist altmodisch und außergewöhnlich, sodass sich vielleicht niemand wundert, wenn du ihn hast.

Was hältst du von Gideon?

Das ist doch wohl ober cool.

Außergewöhnlich, kaum auszusprechen und selbst in unserer Zeit findet man den Namen noch vereinzelt.

Er ist einfach perfekt, was meinst du?“, fragte ich nach und tatsächlich antwortete das Baby mit einer Art Glucken, bildete ich mir ein, weswegen ich müde lächelte.
 

Sicher war ich jetzt mehr gelaufen, als vorher, bevor ich das Baby fand.

Doch seltsamer Weise gab es mir Kraft und das Essen hatte auch ein wenig geholfen.

„Wir finden schon eine Art Zuhause für uns beide und wenn wir für immer in dieser Zeit feststecken sollten, dann sei es so.

Wir haben ja uns beide.

Eigentlich würde ja nur ich hier feststecken, aber ohne dass ich wüsste dass es dir gut ginge, würde ich sowieso nicht zurückwollen.

Weißt du, es mag vielleicht komisch klingen, besonders weil ich dich nicht kenne, aber ich glaube ich liebe dich schon.

Sicher klingt das verrückt“, sagte ich und griff nach der kleinen Hand.

Ich hatte Angst dieses kleine Wesen zu zerquetschen, weswegen ich es so sanft hielt, als wäre es eine Porzellanpuppe.
 

Meine Füße schmerzten nicht mehr, sie fühlten sich einfach nur noch taub an.

Ich bemerkte auch kaum noch das Kleid, das ich trug.

Am Anfang hatte mich dieser Luftzug um diese Beine so dermaßen gestört und diese Schuhe waren die Hölle.

Es waren irgendwelche Latschen aus Leder.

Grauenvoll, doch sie passten.

Die junge Frau hatte anscheinend genau meine Größe gehabt, wenn es sowas wie Größen hier in dieser Zeit überhaupt schon gab.

Ich versuchte mich an alles aus dem Geschichtsunterricht zu erinnern, doch wenn man es wirklich brauchte, dann fiel einem sowas im äußerst schwer.
 

„Weißt du was, Kleiner?

Wenn ich so darüber nachdenke, dann brauch ich auch einen ganz anderen Namen.

Stell dir vor wir treffen auf Elijah und Klaus.

Nicht dass sie es hier bemerken würden, doch sie überdauern ja all die Zeit und es wäre dann wirklich merkwürdig, wenn sie dann auf mich mit dem Namen Elena treffen.

Also das müssen wir abändern.

Etwas ähnlich klingendes, wie Helena, ist sicher keine gute Idee.

Das hatte ich schon irrsinnig bei Katherine gefunden. Katerina. Katherine.

Wieso ist das niemanden aufgefallen.

Doch eigentlich ist das ein Traum aller Mädchen und wahrscheinlich auch Jungen.

Sich seinen eigenen Namen aussuchen zu können.

Wie wäre es mit Charlotte oder Elizabeth.

Jane wäre auch ziemlich toll oder Clarisse.

Giovanna, Alexandra, Melinda, Isabella, Marie, Maria, Theresa.

Etwas altmodisches, zeitloses, schönes, außergewöhnliches.

Nicht zu außergewöhnlich.

Ich finde man sollte meinen Namen dann noch aussprechen können, aber einen den man nicht irgendwie abkürzen oder verunstalten kann.

Was ist mit Tatia?

Das klingt doch wohl toll.

Tatia, das hat einen schönen klang.

Ich glaub den nehme ich.“
 

Es war beschlossene Sache und wenn ich mein Kind so ansah, dann sah er das so genauso.

Er war jetzt mein Kind, mein Sohn.

„Wir fangen ein neues Leben an, wenn wir nicht zurückkommen, dann müssen wir das Beste daraus machen.

Du bist jetzt mein Sohn und ich deine Mutter, wenn wir uns haben kann alles gar nicht so schlimm werden und weißt du, ich hab ziemlich viel Wissen.

Dinge über die Zukunft, die uns vielleicht helfen können, das einzig dumme ist, ich hab keine Ahnung von dieser Zeit, außer was ich aus Filmen weiß.

Nicht wirklich viel“, gab ich dem Kind gegenüber zu.
 

Ich schaute nach oben in den Himmel und bekam langsam Panik.

Es wurde dunkel und sicher bald schwärzeste Nacht, die Sonne war wohl gerade dabei unterzugehen.

Mein Herz klopfte schneller und ich machte ein Stoßgebet Richtung Himmel, damit ich vor Einbruch der Dunkelheit etwas fand.

Einen Menschen, einen Unterschlupf.

Irgendwas, ganz egal was.

Ich spürte wie die Kälte langsam meine Glieder erfasste.

„Wir finden schon was, mein Schatz.

Alles wird gut“, beruhigte ich nicht den Jungen, sondern eher mich selbst.

Tränen der Verzweiflung bahnten sich wieder über meine Wangen.

Es war ein Wunder das ich überhaupt noch welche übrig hatte.
 

Ich wollte schreien, um Hilfe.

Aber wahrscheinlich war es sowieso sinnlos und am Ende würde ich nur Gideon damit aufregen.

Wieso?

Wieso passierte das alles nur?

Oder wieso passierte gerade gar nichts?

Es war doch nur ein Zauberspruch der mich zu meiner wahren Liebe führen sollte.

Wo blieb die denn gerade?

Ich sah mich um, aber es war immer noch nur dieser verflixte Wald.

Etwas das einen verzweifeln lassen konnte.

Zusammen mit Gideon ließ ich mich an einem Baum sinken und küsste den Jungen auf die Stirn.

Ich fluchte nicht, das konnte ich mir nicht leisten.

Doch ich schloss die Augen und hoffte auf ein Wunder.
 

So wirklich wusste ich nicht wie lange ich in diesen Dämmerschlaf war, doch irgendwann spürte ich wie mich jemand an den Schultern schüttelte.

„Miss, Miss!

Bitte!

Sie müssen aufwachen!

Geht es ihnen gut, Miss!“, versuchte mich eine Stimme zu erreichen, doch sie klang so seltsam fern, das es mir schwer fiel.

„Ich werde Hilfe holen, Miss.

Wie heißen sie?“

Eine Frauenstimme.

Es war eine Frau, die mit mir sprach.

Bonnie?

Vielleicht war es Bonnie, die mich aus diesem seltsamen Traum herausholen wollte.

Aber wieso fragte sie nach meinem Namen?

„El…“

Ich besann mich wieder, denn ich hatte mir doch einen anderen Namen überlegt.

Wie hieß er noch gleich.

„Tatia. Tatia Petrova“, hauchte ich.



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