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Ein neuer Blickwinkel

Großvaterparadoxon
von

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Wegweiser

Kapitel 19: Wegweiser
 


 

„Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten.“ (Antoine de Saint-Exupéry)
 

Elenas Sicht:

Hätte mir jemand vor ein paar Wochen gesagt, dass ich einmal wirklichen Spaß mit Klaus und Elijah haben würde, dann hätte ich diesen Lügner genannt.

Doch hier war ich, zwar in einer ganz anderen Zeit, aber mit Elijah und Klaus zusammen.

Wir gingen vom Feuer zurück, denn dieser wirklich komische Tanz, den ich kein bisschen beherrschte, war irgendwie ziemlich anstrengend.

Was diesen Effekt allerdings noch verstärkte war die Hitze des Feuers.

Wir gingen zu ihren Geschwistern zurück, wo Finn immer noch meinen Sohn hielt und sich mit Kol unterhielt.

Rebekah allerdings ging zusammen mit Henrik an uns vorbei, wahrscheinlich um nun ebenfalls zu tanzen.

Sobald wir uns hinsetzten, wandte sich Finn an Elijah und Niklaus.

„Wir trennen uns morgen.

Ihr beide geht allein in Nordteil und Kol und ich in den Südteil.“

Aufmunternd lächelnd sah ich Kol an.
 

„Dann viel Glück bei der Jagd morgen“, wünschte ich vor allem Kol.

Finn schnaufte leicht verächtlich, auch wenn es nicht wirklich böse klang.

„Das was wir brauchen ist nicht Glück, sondern eine Portion Geduld für Kol.

Er ist mit den Gedanken immer woanders, aber nie da wo er sein sollte und jemand der ihn den Weg sagen würde wäre auch nicht schlecht. Er findet sich fast gar nicht zurecht“, neckte Finn auf seine Weise, seinen jüngeren Bruder und bekam dafür einen bösen Blick.

Dabei war ich mir sicher, das Finn nicht übertrieb oder log.

Dafür war er meines Erachtens nicht der Typ.

Ich nahm ein Stück verbrannte Kohle, die hier zuhauf rumlag und Kols Hand in meine.

„Was… Tatia, was machen sie da?“, fragte Kol vollkommen verwirrt, doch er wehrte sich nicht.

Ich begann einen Stern auf seine Hand zu malen.

„Das ist der Abendstern, der Polarstern, der hellste Stern am Nachthimmel. Derjenige der sich nie bewegt, unerschütterlich und beständig, steht er da.

Eine Art Wegweiser, wenn du ihn folgst kannst du dich nie verirren und wenn du mal Kummer oder Sorgen hast, dann sieh zu ihm auf, den er weiß eine Antwort und zeigt dir den Weg, den du gehen musst.

Außerdem bringt ein Stern Glück“, sagte ich ihm und ließ seine Hand wieder los.
 

Verwirrt und sprachlos sah er auf seine Hand, auf die ich den Stern gemalt hatte.

„Und wenn du ungeduldig bist, dann drehst du deinen Daumen so, um deinen Zeigefinger.

Damit hast du eine Beschäftigung es sorgt dafür, dass du mit deinen Gedanken an Ort und Stelle bleibst“, erklärte ich ihm und er machte die Bewegung nach, die ich ihm zeigte.

Jeremy hatte als Kind auch immer Konzentrationsschwäche gehabt, besonders natürlich in der Schule.

So hatten wir nach einer unverfänglichen und unauffälligen Methode gesucht, wie er mit seinen Gedanken bei der Sache blieb und das hatte tatsächlich geholfen.

Auf Dauer war es nämlich gar nicht so einfach, wie es sich anhörte oder aussah.

Es auch mit der Zeit etwas weh, weil man dann die Muskeln spürte, von denen man nicht wusste das man sie besaß.

„Danke, Miss Tatia“, sagte er und schaute auf seine Finger, die er immer noch so bewegte, wie ich es ihm gezeigt hatte.

Mir fiel auf das er mich immer noch siezte, obwohl ich gerade irgendwie zum du übergegangen war.

Aber ich hatte das Gefühl gehabt mit meinen kleinen Bruder zu sprechen.

Kol war Damon um einiges ähnlich, allerdings hatte er noch immer diesen kindlichen Hauch, der Damon anscheinend verloren gegangen war.

Vielleicht lag es auch daran, das Kol wirklich so alt war, wie er gerade aussah und Damon eigentlich über hundert war.
 

Wahrscheinlich würde diese kindliche Ader Kol über die Zeit verloren gehen, doch ich hoffte es nicht.

Ich mochte diese verspielte Ader an ihm.

„Dann dürfte morgen ja gar nichts mehr schief gehen, nicht Kol?“, fragte Klaus nach und lächelte ihn leicht neckend an.

Kol aber ignorierte ihn, wie ich es auch nur machen würde.

Manchmal konnte man seine Geschwister einfach nur ignorieren, das war einfach manchmal notwendig.

„Wenn ich etwas fange, bringe ich es ihnen vorbei, Tatia!“, versprach er mir.

Ich erinnerte mich an den toten Hasen den ich das letzte Mal bekommen hatte und ich konnte nicht anders als das Gesicht zu verziehen.

„Das ist wirklich ganz toll, Kol“, meinte ich und meine Worte verloren sich ziemlich.

Ich hoffte nur das tote Tier was ich dann bekommen würde, wäre nicht so blutig oder so.

Schlimmer allerdings war es dann noch gewesen, als Ayanna ihn ausgenommen hatte.
 

Ich war nach draußen gelaufen, weil mir schlecht geworden war.

Es war nicht so dass ich etwas gegen ein totes Tier oder ein fertig gekochtes Tier hatte, ich mochte nur den Übergang dazwischen, von einem zum anderen, nicht.

Das mit dem Fell abziehen und den Eingeweiden war wahrlich nicht so lustig.

„Freuen sie sich nicht?“, fragte Kol und seine Stimme klang so enttäuscht, dass es einem das Herz zerreißen konnte.

Schnell besann ich mich wieder und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter.

„Oh, doch.

Keine Sorge.

Nur versprich mir, dass das tote Tier, dann nicht wirklich… ähm… tot aussieht.“

Ich hatte keine Ahnung wie ich es anders beschreiben sollte.

Allerdings schien Kol nicht zu verstehen was ich damit meinte.

„Pass einfach auf, dass es nicht unbedingt viel blutet“, versuchte ich es weiter und Erkenntnis leuchtete in seinen Augen auf, während Finn auf einmal zu lachen anfing.
 

Gideon fing an zu schreien und ich nahm ihn Finn aus den Armen.

„Das ist nicht witzig gewesen!“, versuchte ich meine Stimme ernst zu halten, allerdings wollte es nicht so wirklich gelingen, zumindest mein Grinsen schmähte die ganze Sache.

Ich stand mit Gideon auf.

„Ich bin gleich wieder da, ich beruhig ihn nur erst einmal“, sagte ich und ging weg, etwas abseits von allen.

Ich war sowieso erstaunt, dass er so lange ohne zu weinen still gewesen war.

War er lauten Krach etwa so sehr gewöhnt?

Vorsichtig wiegte ich ihn in meinen Armen und ging mit ihm ein paar Schritte zusammen.

„Alles gut, mein Kleiner.

Beruhig dich wieder.

Finn hat es nicht böse gemeint, er hat mich ausgelacht, weil ich keine toten blutüberströmten ausgeweideten Tiere mag.

Ehrlich gesagt sind die auch ziemlich eklig.

Ich meine das Fernsehen bei uns mildert die Sache ganz schön, aber im realen hast du dann noch den Geruch, sowie das Tasten dazu.

Außerdem ist das sehen und hören ganz ungefiltert.

Glaub mir, wenn du das nicht gewohnt bist, dann kann man das nur widerwertig finden.“
 

Gideon wollte einfach nicht aufhören zu weinen.

Er schrie und fuchtelte mit seinen kleinen Ärmchen herum.

Nichts was ich tat half.

Ich drückte ihn näher an mich und legte meinen Kopf an seinen.

„Ach, mein kleiner Schatz, wein doch bitte nicht.

Ich bin doch bei dir und beschütze dich vor allem Übel“, versprach ich ihm.

Ich begegnete den Blicken von den Geschwistern, die dort saßen und mich von weiten beobachtete.

Wahrscheinlich warteten sie auf meine Rückkehr.

Doch ich konnte nicht gehen, Gideon hatte Vorrang und ich würde mit ihm nach Hause gehen und ihn zu Bett bringen.

Ich nickte ihnen zu und hob meine Hand zum Abschied.

Als ich allerdings umdrehte und wegging, hörte ich kurz darauf Schritte hinter mir.

Verwirrt drehte ich mich um.

Elijah und Klaus waren da.

„Wir begleiten sie nach Hause“, sagten sie wieder zeitgleich, was mich schmunzeln ließ.

Die beiden waren einfach zu nett in dieser Zeit.

Es war wirklich kaum zu glauben.

„Vielen Dank“, sagte ich und ließ mich von ihnen nach Hause führen, während ich versuchte Gideon zu beruhigen.

Auch Elijah und Klaus begannen mit ihm zu sprechen und zumindest schrie er ein bisschen weniger, als wir oben angekommen waren.

Ich verabschiedete mich von den beiden, die sich vor mir verbeugten und ich fasste an mein Kleid und machte einen Knicks.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DevilsDaughter
2012-06-12T16:20:57+00:00 12.06.2012 18:20
So, bin endlich wieder da und kann die neuesten Kapitel lesen *-*
Das ist so klasse :D Ich liebe diese Story einfach o.o


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