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Eine magische Triade

von

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Kapitel 12

Hallo.
 

Da ich gerade so gut drauf bin, gibt es gleich das nächste Kapitel.
 

Viel Spaß und danke die lieben Kommis.
 

Kapitel 12
 

Der Tisch der Schlangen brach in lautem Jubel aus während die anderen drei Tische absolut stumm blieben. Sirion wurde der Hut abgenommen und er erhob sich. Selbstsicher ging er zu den Schlangen, diese jubelten noch lauter und schlugen ihm anerkennend auf den Rücken. Er lies sich neben Draco nieder, der sofort einen Arm um seine Schultern legte. Es war deutlich, dass er sehr willkommen war.
 

Dumbledore beobachtete das Ganze mißtrauisch, natürlich war klar gewesen, dass der junge Prince nach Slyterhin kam und damit unter den Fittichen von Snape landete. Er hätte allerdings nicht gedacht, dass die Schlangen ihn so gut aufnahmen. Malfoy schien ihn schon zu kennen, nun, das war nicht verwunderlich wenn man bedachte wie stark Malfoy senior Snape im Ministerium unterstützte. Das allerdings sämtliche Slytherins so erfreut waren, irritierte ihn doch etwas. Er verbarg seine Wut hinter einem großväterlichen Lächeln und hieß die Erstklässler willkommen. Die Auswahlzeremonie verfolgte er nur mit gemäßigtem Interesse, sein Blick glitt immer wieder zu dem jungen Prince. Dieser amüsierte sich köstlich mit den Schlangen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Snape, dieser hatte seine kalte, gelangweilte Miene aufgesetzt und sah eigentlich aus wie immer. Er beachtete seinen Neffen genausowenig wie einen der anderen Schüler, sollte ihr Verhältnis doch nicht so gut sein? Das wäre natürlich eine interessante Angelegenheit.
 

„Hey, kommst du endlich?" „Ich will nochmal zu meinem Onkel", sagte Sirion ausweichend. Draco und Blaise sahen ihn fragend an, Sirion schenkte ihnen ein Grinsen und meinte, „ich will ihn nur nochmal kurz nerven. Ich kenn ja das Paßwort und komm dann nach." Er winkte ihnen zu und trennte sich an einer Weggablung von ihnen. Er kannte den Weg zu den Privaträumen des Tränkemeisters auswendig, wie oft hatte er hier nachsitzen müssen? Wie oft hatte er irgendwelche widerlichen Trankzutaten zerschneiden und einlegen müssen? Ihm schauderte bei dem Gedanken als Molchaugen und Schleimasseln. Er hatte von Severus das Paßwort für seine Gemächer bekommen doch die Tür blieb verschlossen. „Hm, und jetzt?", murmelte er leise. „Die Hand auf die Tür", schnarrte eine Stimme. Sirion drehte sich erfreut um, strahlte seinen Onkel an und umarmte ihn kurzerhand. Dieser erwiderte die Umarmung mit einem leichten Grinsen, streckte aber dann eine Hand aus und legte sie an die Tür. Er murmelte das Paßwort und sofort öffnete sich die Tür, wieder hinterlies er den blutigen Handabdruck. Sirion beobachtete das Ganze fasziniert und fragte, „Blutschutzzauber?" „Ja. Du mußt die Hand oder irgendetwas an die Tür halten und das Paßwort sagen. Dein Blut ist in den Zauber eingewebt", erklärte Severus während er ihn in die Räume schob und die Tür hinter ihnen wieder verschloß. Sirion löste sich von ihm und hockte sich auf die Lehne des Sofas, sein Blick war auf den Boden gerichtet. „Was führt dich her? Normal veranstalten die Slytherins eine Willkommensfeier für die Neuen", meinte Severus während er die schwere Lehrerrobe ablegte. „Ich wollte mit dir reden." „Aha, über was?" Er drehte sich zu seinem Neffen um, dieser schwieg den Boden an. Der Tränkemeister hob mißtrauisch eine Augenbraue, holte zwei Gläser und einen leichten Rotwein und setzte sich hinter ihm aufs Sofa. Dem jungen Mann entfuhr ein erschrockenes Quitschen als er an den Schultern nach hinten gezogen wurde und auf dem Sofa zum liegen kam, der Kopf auf Severus` Oberschenkel. Dieser sah ihn warm und sanft an, „was ist los?" Sirion atmete tief durch und erzählte ihm was der Hut gesagt hatte.
 

Severus hatte ihm schweigend zugehört und drehte jetzt nachdenklich das Weinglas in der rechten Hand. Seine linke Hand lag auf dem Brustkorb des Jüngeren, der immer noch mit dem Kopf aus seinem Schoß lag und ihn fragend ansah. „Was soll ich jetzt machen?" „Was willst du denn machen?", fragte Severus zurück. „Hat sich der Hut jemals geirrt?" „Nein, nie. Er hatte eigentlich immer Recht mit seiner Einschätzung. Willst du es den Slytherins erzählen?" „Nein, ja, vielleicht..." Severus lachte leise, stellte das Glas weg und strich mit der freien Hand durch die kastanienbraune Haare. „Das ist keine Antwort", murmelte er leise. Sirion seufzte leise, sein Blick veränderte sich kurz bevor er fragte, „welche Form ist dir lieber?" „Egal. Du bist du, egal wie du aussiehst. Leb doch einfach etwas als Sirion bei den Schlangen und entscheide dich dann", schlug Severus vor. „Meinst du wirklich? Wird es dann nicht immer schwerer?" „Ja, wird es. Es ist deine Entscheidung, entweder so oder du erzählst es ihnen gleich. Vielleicht erstmal deinem Jahrgang." Sirion seufzte tief auf, schloß die Augen und kuschelte sich enger an den Tränkemeister. Dieser kraulte gedankenverloren den Kopf aus seinem Schoß, der Jüngere war wirklich in der Klemme. Die Slytherins standen für wahre Freundschaft und der Hut hatte Recht, diese konnte man nicht auf einer Lüge aufbauen. Der Hut hätte schon Harry lieber nach Slytherin geschickt und nur weil sich sein Patensohn wie die Axt im Walde aufgeführt hatte, war er in Gryffindor gelandet. Wäre alles anders gekommen wenn er von Anfang an nach Slytherin gekommen wäre? Hätte er dann vielleicht sogar eine Chance gehabt?Sein Blick glitt zu dem, mittlerweile schlafenden Jungen, er schüttelte schnell den Kopf. Nein, diese Triade konnte einfach nicht funktionieren, nicht in dieser Konstellation. Er seufzte leise, lies mit einem Handwink ein Buch auf sich zuschweben und machte es sich so bequem wie möglich. Sein Neffe schlief tief und fest und er wollte ihn nicht wecken. Ein paar ruhige Minuten waren ihm vergönnt, er hatte schon genug Probleme wenn er wieder wach war.
 

„Sirion, wach auf." „Hmm." „Wach auf, Kleiner. Du mußt in dein Zimmer." Sirion drehte sich rum, wand ihm den Rücken zu und grummelte, „ich will nicht allein sein." „Du bist nicht allein, du teilst dir ein Zimmer mit Draco." Jetzt wand sich der Kopf des Jüngeren, schwarze Augen sahen ihn fragend an und Severus schüttelte leicht den Kopf, „nein, ich war das nicht. Draco hat danach gefragt." „Ehrlich?" „Ja." „Dann sollte ich ihn nicht warten lassen", rief Sirion während er schon auf sprang. „Nein, solltest du nicht aber überleg es dir." Sirion nickte nur, gab seinem völlig überraschten Onkel einen Kuß auf die Wange und war dann schon aus seinen Räumen verschwunden. Severus schüttelte nochmal den Kopf, ging aber dann Richtung Bad, es war spät und er wollte nur schnell duschen bevor er ins Bett ging. Seine Gedanken waren allerdings bei seinem `Neffen`.
 

Dieser schlich durch die Kerker und landete schnell vor dem Portrait von Salazar Slytherin, der den Zugang zu den Gemeinschaftsräumen bewachte. Früher war es lediglich eine nackte Steinwand gewesen doch Severus hatte das zu gefährlich gefunden und das riesige Portrait des Hausgründers vor den Eingang gehängt. „Dunkelwald", sagte er. „Hallo Harry", zischte Salazar sehr amüsiert in Parsel. Die schwarzen Augen weiteten sich überrascht, er sah sich panisch um doch er war allein im Korridor. „Woher weißt du es?" fragte er leise. Der Hausgründer gluckste fröhlich und deutete auf seinen Ohrring, „ich werde ja wohl mein eigenes Illusionsarmband erkennen und dahinter sehen können." Er hatte ins Englische gewechselt, war aber immer noch sehr amüsiert. „Sag es bitte niemanden." „Warum sollte ich? Du hättest schon viel früher herkommen sollen. Du gehörst in mein Haus." „Also hat auch bei euch schon dieser Haß zwischen Löwen und Schlangen geherrscht?" fragte Sirion vorsichtig. Salazar sah ihn überrascht an bevor er sich lachend in seinem Bild krümmte. „ Hab ich was Falsches gesagt?", fragte Sirion. „Ja, Kleiner, hast du. Zu meiner Zeit gab es diesen Haß nicht, Godric und ich waren ein Paar." „WIE BITTE?!" Die schwarzen Augen weiteten sich aufs Unnatürliche, was Salazar nur noch mehr lachen lies. Sirion mußte warten bis sich der Hausgründer wieder beruhigt hatte bevor er fragen konnte, „das war jetzt ein Scherz, oder?" „Nein, war es nicht. Ric und ich waren ein Paar, genau wie Helga und Rowena. Es gab keine Rivalität zwischen den Häusern, wir haben Hand in Hand gearbeitet und so wie jetzt sollte es nie werden. Die Häuser sollten miteinander lernen, ihre Interessen gefördert werden und nicht im ständigen Wettstreit stehen. Erst seit knapp hundert Jahren gibt es diese Rivalität und Dumbledore fördert sie wo er nur kann", sagte Salazar leicht verstimmt. „Naja, Severus ist auch nicht viel besser." Salazar stimmte ihm nickend zu und meinte, „ja aber er kennt es nicht anders. Zudem ist es bei ihm die tiefe Abneigung gegen die Rumtreiber, die ihn gegen das Haus der Löwen arbeiten läßt." „Mein Vater", knurrte Sirion. „Ja aber er sieht in dir nicht deinen Vater." „Nein, er sieht meine Mutter in mir." „Nein, er sieht dich in dir. Das solltest du nie vergessen. Und jetzt rein mit dir, du wirst bereits erwartet", grinste Salazar. „Können wir uns mal wieder unterhalten?" „Klar, im Raum der Wünsche hängt von jedem Gründer ein Bild, vielleicht möchtest du dich auch mal mit den Anderen unterhalten." Sirion strahlte förmlich und nickte heftig. Salazar grinste und schwang jetzt wirklich auf.
 

Fast im selben Moment wo er durch das Loch kletterte, fand er sich zwischen mehreren Personen wieder. Er bekam kaum noch Luft und doch mußte er lachen. „Ihr zerquetscht gerade meinen Zimmerpartner", protestierte Draco. „Seit wann hast du ein Doppelzimmer? Du hast doch sonst immer auf dein Einzelzimmer gepocht", meinte Blaise verwundert. Er lies Sirion los, der jetzt erstmal tief durchatmete. Pansy erhob sich jetzt auch und umarmte den Jungen, allerdings etwas vorsichtiger als Blaise bevor sie sich Draco wand, „er hat Recht. Wieso plötzlich das Doppelzimmer?" „Hat dein Onkel was damit zu tun?", fragte Blaise an Sirion gewandt. „Nein." „Ach komm schon, sag es." „Nein, ich wußte bis eben gar nichts davon." „Stimmt, ich hab es veranlaßt", kommentierte Draco das Gespräch. Alle drehten sich überrascht zu ihm rum und der Malfoysproß fragte, „was denn?" „Wieso?" „Wieso nicht? Ich mag Sirion und damit er sich nicht gleich so fremd fühlt, hab ich über meinen Vater fragen lassen ob ich ein Doppelzimmer bekommen kann", erklärte Draco während er sich wieder in einen der dunkelgrünen Sessel fallen lies. „Also ich bin dir dankbar", kam leise von Sirion. Draco grinste ihn an und jetzt liesen sich auch die Anderen nieder, Sirion wurde noch den anderen Slytherins vorgestellt. Einige Fünft- und Sechstklässler saßen noch im Raum und begrüßten ihn freundlich. Allerdings unterbrach ein lautes Krächzen die Vorstellung und mit schweren Flügelschlägen landete Corax auf der Sessellehne von Draco. Dieser griff nach oben und kraulte den Kolkraben an der Brust. „Ihr habt euch vertragen?", fragte Sirion überrascht. „Ja, er flatterte vor dem Portrait rum und kam mit mir rein. Er ist eigentlich ganz umgänglich. Wobei ich mich immer noch frage warum er ihn dir geschickt hat?" „Das fragen sich Onkel Sev und ich auch. Allerdings verschickt ich keine Briefe mit ihm." „Warum nicht?" Sirion sah Blaise skeptisch an und meinte, „dann könnte ich meine Briefe ja gleich zu Voldemort persönlich schicken. Corax würde wahrscheinlich jede Post von mir erst zu ihm bringen und dann zum Empfänger und darauf kann ich verzichten." Leicht verwundert stellte er fest, dass keiner der Slytherins bei der Erwähnung seines Namens zusammengezuckt waren sondern dass sogar einige verstehend nickten. Corax allerdings begann lauthals zu protestierend, er flatterte zu Sirion und versuchte seinen Kopf an seine Hand zu schmiegen doch der Slytherin zog sie weg. Ein enttäuschtes Krächzen erklang. „Tut mir leid, Corax aber ich kann dir nicht vertrauen. Du kommst von Voldemort, weder Sev noch ich vertrauen dir und solange ich das nicht tu, werde ich keine Briefe,Päckchen oder sonstwas mit dir verschicken", erklärte Sirion. Der Kolkrabe lies den Kopf hängen und flatterte wieder auf die Sessellehne, er war sichtlich gekränkt. „War das nicht zu hart?", fragte Pansy. „Nein. Vielleicht ist er sogar ein Animagus und soll mich bespitzeln. Ich trau weder ihm noch Voldemort." „Warum sollte er so ein Interesse an dir haben?", fragte Vincent Grabbe jetzt. „Weil er wieder an Onkel Sev rann kommen will", beantwortete Draco die Frage. Wieder nickten die Slytherins verstehend, was Sirion jetzt doch etwas wunderte und das schien man ihm auch anzusehen. Vincent erklärte, „wir wissen alle, dass Professor Snape kein Dunkles Mal mehr hat und sich aus dem Wirkungsbereich von Voldemort entfernt hat." „Woher?" „Weil die meisten Eltern hier Todesser sind", lachte Pansy jetzt. „Ihr habt damit gar kein Problem?" „Nein, wieso? Zudem sich seine Politik in den letzten Wochen sehr geändert hat. Wenn ich die Gespräche mit meinem Vater richtig belauscht habe, will er es jetzt mit Politik versuchen", meinte Draco. Alle Blicke wanden sich zu ihm und er erklärte, „Voldemort war in den Ferien öfters auf Malfoy-Manor, keine Ahnung warum die sich nicht in Riddle-Manor treffen." „Vielleicht wird es gerade renoviert", gluckste Sirion leise. Draco sah ihn fragend an, erzählte aber dann weiter, „naja, ich hab halt etwas gelauscht und sie sind wohl gerade dabei eine Art Vertrag auszuhandeln. Sie wollen wohl Friedensverhandlungen führen." „Das wäre toll", sagte Blaise und auch die anderen Slytherins stimmten zu. „Ich glaub allerdings nicht, dass das Ministerium da zustimmen wird", kam von Pansy. „Sie haben wohl keine andere Wahl, jetzt da Harry tod ist", kam von Draco. Sirion sah ihn verblüfft an, hatte er da eine gewisse Sehnsucht aus Dracos Stimme rausgehört. Die nächsten Worte von Blaise bestätigten seinen Verdacht, „du vermißt ihn immer noch?" „Ja, ich glaube wir hätten gute Freunde werden können. Hätte ich mich im ersten Schuljahr nicht so bescheuert aufgeführt, würde er jetzt mit hier sitzen und mit über Dumbledore ablästern", sagte Draco traurig. Sirion sah ihn fassungslos an, Draco bemerkte den Blick und grinste, „ja, ich hatte eine kleine Schwäche für den Goldjungen von Dumbledore." Die Fassungslosigkeit wurde stärker und er keuchte leise, „du bist schwul?" „Ja, und?" Die Anwesenden sahen Sirion etwas mitleidig an, dieser sah ihn immer noch fassungslos an. Draco schien der Blick langsam etwas unangenehm und so fragte er, „hast du ein Problem damit?" „Äh, ich glaube nicht." „Du glaubst nicht? Entweder ja oder nein", grinste Draco. Zu seiner Erleichterung schüttelte Sirion jetzt grinsend den Kopf und meinte, „nein, ich habe kein Problem damit." „Gut, ich bin auch schwul", mischte sich Blaise grinsend ein. „Wer noch?", fragte Sirion kopfschüttelnd. „Keiner", meinte Draco bevor er fragend in die Runde sah, „oder?" Die, inzwischen lachenden Slytherins verneinten und Draco fiel in das Lachen mit ein. „Ihr seit aber nicht zusammen, oder?", fragte Sirion schließlich. Jetzt zog Blaise eine Schnute, verschränkte die Arme vor der Brust und grummelte, „er will mich nicht." „Jetzt geht das schon wieder los", seufzte Pansy. „Wieso?" „Weil Blaise schon seit zwei Jahren hinter ihm her ist doch Draco hatte immer nur Augen für Harry." „Aber der ist doch schon über ein halbes Jahr tod, oder?", fragte Sirion nach. Draco lies den Kopf hängen, entschuldigte sich und verschwand in sein Zimmer. „Heute sag ich irgendwie immer das Falsche." Blaise legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf, „nein, hast du nicht. Er liebt ihn nicht mehr, er bereut nur, dass er sich so bescheuert verhalten hat und sich nie dafür entschuldigen konnte." Sirion nickte, erhob sich aber dann, „ ich geh mal zu ihm, vielleicht kann ich helfen." Die Anderen nickten ihm zu während er ging.
 

„Draco?" „Hier." „Darf ich?", fragte Sirion, der vor dem zugezogenen Bett stand. Eine schlanke Hand schob den Vorhang ein Stück beiseite und Sirion lies sich auf seinem Bett nieder. „Liebst du ihn noch?"„Nein, tu ich nicht. Ich hätte mich nur gerne für alles entschuldigt. Als er damals nach Slytherin geschickt wurde, habe ich das als Chance gesehen und dann ist er verschwunden. Das Nächste, was man von ihm gehört hat, war dieser bescheuerte Unfall und sein Tod. Das hat er einfach nicht verdient", murmelte Draco. Sirion sah ihn lange an, Draco weinte nicht sondern sah einfach nur tieftraurig aus. Er faßte einen Entschluß und atmete tief durch. „Draco?" „Ja?" „Ich glaub, ich muß dir etwas sagen", begann Sirion leise. „Was denn?" „Das fällt mir verdammt schwer. Versprich mir, dass du nicht böse wirst, ok?" Draco nickte nur, er sah ihn gespannt ein. Er sah wie schwer es seinem Freund fiel, egal was er ihm sagen wollte, es mußte etwas Großes sein. „Ich habe vor längerer Zeit ein Geschenk von Severus bekommen, den Illusionsreif von Salazar Slytherin", sagte Sirion leise. Die rauchgrauen Augen weiteten sich, er kannte dieses legendäre Schmuckstück und plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er rutschte vorsichtig näher und fragte leise, „Harry?" Sirion antwortete nicht sondern hob die Hand an den Ohrring und löste ihn.
 

Das kurze, kastanienbraune Haar wurde dunkler und länger und hing als schwarze Mähne bis über die Ohren. Die schwarzen Augen wurden heller und wurden zu grünen Smaragten, die Gesichtszüge veränderten sich leicht und auch der Körper verlor etwas von seiner natürlichen Eleganz. Sorge und Trauer lag in dem tiefen Grün als er zögernd den Kopf hob um ihn anzusehen. Draco starrte ihn nur an, Tränen stiegen in die rauchgrauen Augen bevor er vor stürzte und die Arme um ihn schlang. Heftig schluchzend klammerte sich Draco an ihn, Harry war völlig verblüfft, legte aber dann die Arme um ihn und konnte die Tränen auch nicht mehr zurückhalten.
 

Lange saßen sie so da, eng umschlungen und den Tränen freien Lauf lassend. Draco beruhigte sich als Erster wieder dennoch hielt er ihn weiter in den Armen. Erst als sich auch Harry soweit beruhigt hatte, lösten sie sich zögernd. „Wie?", fragte der Blonde fassungslos. „Das ist ne längere Geschichte." „Erzähl!" Und er erzählte. Er erzählte von seiner Kindheit, seinem Leben bei den Dursley, seiner Zeit in Hogwarts. Dem ewigen Goldjungeimage und wie er es gehaßt hatte und immer noch haßte. Wie Ron ihn hintergangen hatte, die Zeit als Sirius starb und das erste Aufeinandertreffen mit Severus und Tom. Der Anfang des sechsten Schuljahres, den Überfall der Gryffindor und sein Hauswechsel, sein Ausraster und seine Aussprache mit Severus. Dann seine Zeit bei den Muggels und seine Rückkehr zu Severus. Dessen Plan und die Umsetzung und ihr Kennenlernen als Sirion Prince. Die schöne Zeit in den Ferien, seine Freude über die neuen Freunde aber auch die Scham, dass er ihnen die Wahrheit nicht gesagt hatte. Sie redeten die ganze Nacht, nach Harrys Geständnis packte Draco aus und es wurde eine wirklich lange Nacht.
 

Severus` Blick wanderte über seinen Haustisch, es waren alle Slytherins da bis auf zwei und genau diese Zwei vermißte er. Vorallem weil er die Siebtklässler gleich in Zaubertränke haben würde. Er erhob sich ohne auf die anderen Lehrer zu achten und trat an den Tisch, zu Blaise Zabini. „Mr. Zabini." „Professor Snape, guten Morgen", gab der Schüler überrascht zurück. „Wissen sie wo Mr. Malfoy und Mr. Prince sind?", fragte er kalt. „Sie liegen krank im Bett", gab Blaise zurück. Severus hob eine Augenbraue, nickte kurz und rauschte aus der Halle. „Der killt sie", flüsterte Pansy leise, „vorallem wenn er Sirion mit grünen Augen sieht." „Meinst du nicht, dass er weis wie sein Neffe wirklich aussieht?", fragte Blaise zurück. Pansy grinste ihn lediglich an, aß aber dann weiter, sie hatten den Schock vom frühen Morgen gut überwunden.
 

*Flashback*
 

„Bei Salazar, wo bleiben die Zwei?", fauchte Pansy aufgebracht. Die Slytherins waren schon komplett versammelt, nur von Draco und Sirion fehlte jede Spur. „Jetzt geh schon hoch und guck nach", sagte die Slytherin aufgebracht. Blaise, der gelangweilt in einem Sessel saß, seufzte auf und erhob sich. Er machte sich auf den Weg zu dem, jetzt Doppelzimmer von Draco, er hörte allerdings wie Pansy ihm folgte.
 

Leise öffneten sie die Tür, kein einziges Geräusch war zu hören und so traten sie leise ein. Der erste Blick galt dem neuen Bett, dieses war völlig unberührt und die Zwei sahen sich wissend an. „Ich glaubs ja nicht, er hat ihn in der ersten Nacht rum bekommen", flüsterte Blaise leise. „Hätte ich Sirion gar nicht zugetraut. Komm, das will ich sehen", grinste das Mädchen neben ihm. „Der bringt uns um." „Nicht wenn er nichts merkt." Sie schlich sich näher an das zugezogene Bett, Blaise direkt hinter ihr. Vorsichtig zog sie den Vorhang ein Stück beiseite doch bei dem Anblick, der sich ihr bot, verlor sie jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sie schlug die Hand vor den Mund um einen Aufschrei zu unterdrücken und winkte Blaise zu sich. Dieser lief genauso weiß an, er konnte nicht glauben, was er da sah.
 

Draco lag neben Sirion, den Kopf an dessen Brust gelehnt und den Arm um seine Taille geschlungen. Doch Sirion hatte sich sehr verändert, er sah exact so aus wie Harry Potter doch er trug die Klamotten und die Halskette von Sirion. War das wirklich derselbe Junge? Blaise lies den Blick schweifen bis er auf einem silbernen Armband hängen blieb. Vorsichtig angelte er danach und hielt es Pansy hin, diese zog scharf die Luft ein und murmelte, „ich habe mal ein Bild davon gesehen, Salazar Slytherins Illusionsarmband." „Das erklärt einiges. Komm, lassen wir sie schlafen", hauchte Blaise. Er legte das Armband wieder an seinen Platz, schloß den Vorhang wieder und zog sich mit Pansy wieder zurück.
 

*Flashback Ende*
 

Die wenigen Schüler, die nicht beim Frühstück saßen, wichen den wehenden Roben des berüchtigten Tränkemeisters schnell aus, die Slytherins grüßten ihn höflich. Das Portrait von Salazar Slytherin schwang schon auf als er um die Ecke gerauscht kam, ein belustigtes Lächeln auf den Lippen. Severus wußte wo Draco sein Zimmer hatte und so lenkte er seine Schritt dahin. Leise öffnete er die Tür, schlich sich rein und schob den Vorhang leise beiseite, ein belustigtes Schnauben ertönte. „Soso", murmelte Severus bevor er seine undurchdringliche Miene aufsetzte und laut, deutlich und kalt schnarrte, „Mr. Malfoy, Mr. Prince, sofort aufstehen und in den Klassenraum!" Die Wirkung war beeindruckend, die zwei Jugendlichen schossen in die Höhe und sahen sich panisch um. Ihre Blicke waren völlig verschleiert und richteten sich nur langsam auf Severus. Erst als die grünen Augen ihn erkannten, stöhnte er resignierend auf und lies sich ins Bett zurückfallen. „Verschwinde Sev, ich will schlafen", murrte er, zog Draco wieder zu sich und schloß die Augen. „Ich hör wohl nicht recht, raus mit euch bevor ich nachhelfe, Mr. POTTER." Jetzt öffneten sich die grünen Augen wieder, er sah sich kurz um und angelte dann nach dem Armreif. Er hob sein T-Shirt, legte den Reif auf seinen Bauch und kurze Zeit später war daraus ein Bauchnabelpiercing geworden. Sirion schloß die schwarzen Augen wieder. Draco hatte das Ganze mit ungläubigem Blick verfolgt, besah sich aber das Piercing jetzt genauer. Es hatte die Form eines Sterns mit einem winzigen schwarzen Stein in der Mitte. „Wie machst du das?", fragte er leise. „Ruhe, ich will schlafen." „Und ich will, dass ihr in den Unterricht geht." „Du bist nicht überrascht", keuchte Draco jetzt, dem die ganze Situation jetzt doch peinlich war. „Von was denn? Das mit Harry weis ich. Über deine sexuelle Orientierung hat mich Lucius im volltrunkenen Zustand aufgeklärt. Und das ihr euch ausgesprochen habt, ist offensichtlich also was soll mich jetzt noch überraschen?", fragte Severus nach. Jetzt hob auch Sirion wieder den Kopf um ihn erstaunt anzusehen. „Du weißt, dass ich schwul bin?", fragte Draco ungläubig, er lief sogar rot an. „Ja, und es ist mir egal. Draco, Sirion, was habt ihr denn damit ich es entschuldigen kann, dass ihr euren geliebten Tränkeunterricht nicht besucht?", fragte Severus sarkastisch. Die Jungs sahen sich an und Draco gähnte, „Migräne?" „Gleichzeitig?" „Ja, die ist ansteckend. Komm schon, Onkel Sev, laß uns heute ausschlafen." „Habt ihr die ganze Nacht geredet?" „Ja, haben wir. Dürfen wir weiter schlafen?" Severus verleierte die Augen leicht, nickte aber dann und raunte, „nur heute. Und ihr solltet euch was für Zabini einfallen lassen, ich glaube er hat euch so gesehen." „Er weis, dass ich schwul bin", kommentierte Draco verwundert. „Aber er weis nicht, dass er Harry ist", gab Severus zurück. Er sah förmlich wie die Glühbirne in Dracos Kopf anging bevor dem Malfoy ein „ups", entfuhr. „Ja, ups. Ihr hättet besser aufpassen sollen. Laßt euch was einfallen und schlaft aus. Ich erwarte mein komplettes Haus heute zum Abendessen, verstanden?", schnarrte der Tränkemeister. Draco und Sirion nickten, Severus hob nur nochmal eine Augenbraue bevor er sich umdrehte und ging.
 

„Jetzt hab ich wirklich Migräne", knurrte Sirion leise. „Och, du Ärmster." „War das jetzt sarkastisch gemeint?" „Nein, wie kommst du darauf?", fragte Draco unschuldig. Er lag noch immer neben ihm, den Arm um seine Taille geschlungen und stützte jetzt den Kopf auf den anderen Arm um ihn anzusehen. „Weil es so klang", gab Sirion knurrend zurück. „Wie machst du das mit dem Armreif?" Sirion hob eine Augenbraue, sah Severus Snape damit verdammt ähnlich und hob dann das Shirt wieder hoch, das Piercing funkelte im Licht. „Man kann ihm jede Form geben, die man will. Ein Mal angelegt, wird es auf einen Benutzer geprägt bis der es freiwillig weiter gibt", erklärte Sirion. „Kannst du die Illusion aufheben ohne es zu lösen?", fragte Draco, den Blick immer noch auf das Piercing gerichtet. Er sah wie sich die Haut drumherum etwas verändert und als er den Blick hob, sah er in grüne Augen. „Gefall ich dir so besser?", fragte Harry grinsend. „Als Sirion siehst du Sev so ähnlich, das ist unheimlich." „Stimmt, erschreckt mich manchmal selber." „Hast du diese Form mit Sev abgesprochen?" „Nein, die habe ich mir selber ausgesucht als ich zu den Muggeln bin. Keine Ahnung warum gerade er aber wahrscheinlich weil er der Einzigste war, der mir wirklich helfen wollte und mir selbst die Entscheidung überlassen hat", erklärte Harry. Draco nickte, gähnte dann einmal herzhaft und legte sich dann wieder bequemer hin. „Was willst du den Anderen erzählen?", fragte er leise. „Die Wahrheit. Du hast es doch gut aufgenommen und wenn Blaise mich eh schon gesehen hat, wäre es Blödsinn mir irgendeine Ausrede einfallen zu lassen. Wenn ich den Stundenplan richtig im Kopf habe, haben wir heute nur bis Mittag, dann hab ich den gesamten Nachmittag um ihnen alles zu erklären", gab Harry zurück. Draco murmelte nur etwas Unverständliches, was den Schwarzhaarigen zu einem leisen Lachen veranlaßte. „Was denn?" „Nichts. Draco, schlaf, ich bin wirklich noch hundemüde. Kann ich in deinem Bett bleiben oder soll ich in mein Eigenes gehen?", fragte Harry nach. Der Blonde hob den Kopf nochmal, ein vorwurfsvoller Blick in den rauchgrauen Augen bevor er fragte, „glaubst du wirklich, dass du hier wieder raus kommst?" „Ähm, nein?" „Richtig. Schlaf gut." „Du auch." Sie kuschelten sich enger aneinander, Beide ohne irgendwelche Hintergedanken denn bei ihrem Gesprächen hatten sie klar gestellt, dass sie kein Paar werden würden. Draco liebte ihn nicht, er wollte ihn als Freund, genau wie Blaise und Harry war schlicht und einfach nicht schwul. Beide waren mit diesem Arangement zufrieden und hofften, dass sie jetzt die Freundschaft bekommen würden, die sie eigentlich schon seit der ersten Klasse hätten haben können.
 

Die große Doppelflügeltür schwang auf und lies das Haus Slytherin herein, diesmal komplett und angeführt vom ungekrönten Eisprinzen und der Nachwuchsfledermaus. Diesen schmeichelhaften Spitznamen hatte Sirion bereits am ersten Tag weg und er benahm sich auch so. Er bewegte sich mit derselben raubtierhaften Eleganz wie sein Onkel, die schwarzen Augen hatten denselben überheblichen, kalten Ausdruck. Daneben ging Draco Malfoy, den Kopf erhoben und die typische Arroganz der Malfoys in den rauchgrauen Augen. Seit einiger Zeit gelte er seine Haare nicht mehr nach hinten sondern lies sie gerade bis zum Kinn hängen, er wirkte immer mehr wie sein Vater. Severus gestattete sich ein feines Grinsen als er den Auftritt seiner Slytherins beoabchtete, die anderen drei Tische waren ruhig geworden und vorallem bei den Gryffindors sah er viel Haß und Wut. Die Slytherins liesen sich an ihrem Tisch nieder und begannen, völlig unbeeindruckt von den Anderen, mit essen. Es dauerte trotzdem noch ein paar Momente bis die Schüler und auch die Lehrer ihre Gespräche wieder aufnahmen. Sirion wand seinem Onkeln kurz den Kopf zu, dieser nickte ihm kurz zu, wand sich aber dann seinem Essen wieder zu. Der Jüngere wurde von Draco abgelenkt, der ihn irgendetwas fragte und darauf natürlich keine Antwort bekam. Es war ein sehr ruhiges Abendessen denn der geschlossene Auftritt der Schlangen hatte sämtliche bösen Worte im Keim erstickt. In solchen Momenten wußte er warum er ein Slytherin war und er war stolz darauf.
 

Die Tage vergingen, Sirion lebte sich ein und die siebte Klasse der Slytherin wußte um sein Geheimnis. Sie verziehen ihm und bauten eine Freundschaft zu ihm auf. Die Gryffindors hielten sich noch zurück, sie waren sich noch unsicher wie stark Sirion seinen Onkel eingewickelt hatte. Im nächsten Tränkeunterricht zeigten sich die ersten Auswirkungen.
 

„Sie arbeiten in Paaren, finden sie sich selbst zusammen", schnarrte Snape während er schon den Zauberstab schwang und an der Tafel das Rezept erschien. Sirion sah sich um, Draco sah ihn fragend an doch er schüttelte den Kopf. „Geh zu Blaise, ich hab was anderes vor", flüsterte er. „Aha." Sirion schenkte ihm ein breites Grinsen bevor er sich erhob und durch den Raum ging bis er vor dem hintersten Tisch stehen blieb. Der Gryffindor brauchte einen Moment um zu registrieren, dass da jemand vor ihm stand. „Hallo, Neville. Ich würde gerne mit dir zusammen arbeiten", begrüßte Sirion den völlig überraschten Neville. „Warum?", brachte dieser hervor. „Warum nicht? Du arbeitest immer alleine und ich dachte mir, dass du etwas Hilfe brauchen könntest." „Aha." „Mr. Prince, Mr. Longbottem, würden sie ihre Privatgespräche außerhalb meines Unterrichtes führen und sich ihrer Aufgabe widmen", schnarrte in diesem Moment der Tränkemeister von vorne. Alle Blicken wanden sich zu dem ungleichen Paar, Sirion nickte und meinte, „natürlich, Professor Snape." Er wand sich flüsternd an den zusammen gesunkenen Neville, „ich hol die Zutaten, schreib du das Rezept ab." Neville nickte eingeschüchtert und begann mit seiner Aufgabe, Sirion ging unterdessen zu seinem Onkel vor und nahm die Zutaten entgegen. „Schlechte Wahl", raunte Severus leise. „Nein, er ist genial, hat aber Angst vor dir", gab Sirion flüsternd zurück. Severus hob eine Augenbraue, sparte sich aber einen Kommentar und lies ihn zu seinem Platz zurückgehen. Dort hatte Neville bereits das Rezept abgeschrieben und einen Kessel über das Feuer gehängt. „Was brauen wir eigentlich?", wurde er von Sirion gefragt. „Bindungstrank." „Willst du lieber einen anderen Partner?", fragte Sirion auf diese sehr unfreundliche Antwort. Neville sah ihn überrascht an, schüttelte aber dann den Kopf und flüsterte, „tut mir leid, ich bin einfach etwas nervös." „Mußt du nicht, er frißt keinen." Neville warf ihrem Tränkeprofessor einen Blick zu, dieser hatte sich hinter seinen Schreibtisch gesetzt und blätterte in einem Buch. „Da bin ich mir nicht so sicher", flüsterte der Gryffindor. Sirion kicherte leise, machte sich aber dann daran die Zutaten vorzubereiten, Neville beteiligte sich sofort daran.
 

Irgendwann erhob sich Severus und schritt langsam durch die Reihen. Bei einem Pärchen verhinderte er gerade noch rechtzeitig, dass sie den Kessel in die Luft jagten und verdonnerte sie sofort zu zwei Strafarbeiten, Punkte zog er allerdings nicht ab denn es waren Slytherins. Wirklich überrascht war er allerdings als er am Tisch von Sirion und Longbottem ankam, er sah jetzt schon, dass der Trank perfekt werden würde. Gut, Sirion wußte was er tat doch er hatte angenommen, dass Longbottems Anwesenheit dennoch eine Katastrophe auslösen würde. Der Gryffindor war zusammengezuckt als er am Tisch angekommen war, Sirion sah ihn lediglich fragend an. Er ignorierte ihn und ging weiter, den völlig überraschten Blick von Neville bekam er nicht mehr mit. „Siehst du, er frißt niemanden. Wenn du weniger Angst vor ihm hättest, würdest du nicht so viele Fehler machen", flüsterte Sirion dem Anderen zu. „Aber er ist so unheimlich", gab Neville leise zurück, „und er haßt mich." „Nein, er haßt niemanden, er tut nur so. Komm, wir machen unseren Trank fertig." Neville sah den Slytherin skeptisch an, die schwarzen Augen sahen ihn fröhlich an und auch das ganze Verhalten war freundlich. Er nickte zögernd, was ihm ein strahlendes Lächeln einbrachte bevor sie ihren Trank zusammen zuende brauten.
 

„Füllen sie zwei Phiolen ab, beschriften und nach vorne bringen", schnarrte Snape etwa eine halbe Stunde vor Ende des Unterrichtes, „der restliche Trank wird vernichtet." Sirion füllte schnell zwei bereits beschriftete Phiolen ab und reichte sie Neville, dieser starrte ihn nur panisch an. „Bring sie schon vor, ich räum auf." Neville lies sichtlich die Schultern hängen und schlich zum Lehrertisch, er hoffte die Phiolen einfach abgeben zu können ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen. Seine Hoffnung wurde zunichte gemacht, Snape hatte seinen Neffen keine Sekunde aus den Augen gelassen und verfolgte jetzt jede Bewegung des Gryffindor mit kaltem Blick. Dieser zitterte immer mehr, Snape wollte gerade einen seiner berüchtigten Kommentare fallen lassen als ihn ein warnender Blick von Sirion traf. Er hatte jetzt die Wahl zwischen einem sehr befriedigenden, bissigen Kommentar und dann einem nervenden Neffen für die nächsten Wochen oder für einen einigermaßen netten Kommentar und seiner geheiligten Privatsspähre. Hm, die Wahl fiel ihm in diesem Moment wirklich schwer. Er seufzte innerlich, Longbottem stand vor seinem Tisch und legte gerade die Phiolen ab. „Mr. Longbottem, ich bin erfreut, dass sie es doch einmal geschafft haben meinen Klassenraum nicht in die Luft zu jagen. Wenn sie sich doch bitte in den nächsten Unterrichtsstunden auch daran erinnern würden, wären alle Anwesenden ihnen sehr dankbar", sagte Snape in neutralem Tonfall. Neville starrte ihn an, nickte und brachte ein, „ja, Sir", raus bevor er eilig an seinen Tisch verschwand. Die Schüler starrten ihn an, sie konnten nicht glauben, dass er gerade Neville Longbottem auf seine unwiderbringliche Art gelobt hatte. Kein Hohn, kein Sarkasmus, lediglich eine schlichte, fast schon freundliche Feststellung. Severus seufzte erneut innerlich, Sirion war drauf und dran seinen hart erarbeiteten Ruf den Bach runter gehen zu lassen. Das sah er auch an den Blicken der Schüler, er hob eine Augenbraue und erhob die Stimme, „da sie mir gerade alle ihre Aufmerksamkeit schenken, können wir gleich weitermachen. Warum haben sie diesen Trank heute gebraut? Mr. Zabini?" „Weil er zu den gehobenen Zaubertränken gehört und nur schwer zu brauen ist, Sir", gab Blaise eher unsicher zurück. Snape nickte, erhob sich jetzt und trat vor seinen Schreibtisch. „Gut, weiter. Wer kann mir die Wirkung des Trankes auf Menschen beschreiben?" Keiner meldete sich, Snape seufzte theatralisch auf und deutete dann mit dem Zauberstab auf Longbottem, „Mr. Longbottem." Dieser zuckte zusammen, Sirion stupste ihn leicht und auffordernd an und der Gryffindor sagte leise, „der Trank hat auf Menschen keine Wirkung, Sir." „Aha, und warum?" „Weil der Bindungstrank nur auf magische Wesen wirkt", sagte Neville noch immer leise. Eine schwarze Augenbraue ruckte hoch, er hielt den Blick auf den zitternden Gryffindor geheftet und schnarrte, „die da wären? Drei Beispiele, Mr. Longbottem." Das Zittern wurde stärker, mittlerweile hatten wahrscheinlich alle Schüler schreckliches Mitleid mit dem Jungen doch das war Snape in diesem Moment egal. Nur Sirion grinste leicht, legte eine Hand auf die des Anderen und drückte sie auffordernd. Jetzt hob Neville den Kopf, die blanke Angst lag in seinem Blick und dennoch antwortete er, „Vampire, Werwölfe, Feen, Elfen, Veelas und Andere." „Wie wird dieser Trank verwendet?", fragte Snape weiter. „Man trinkt ihn und läßt fünf Tropfen Blut auf ein Pergament fallen." „Was wird zum Vorschein kommen?" Snape hatte langsam Spaß an diesem Spiel, der Junge wurde mit jeder Antwort sicherer. „Der Name und das Wesen des Anwenders und der Name und das Wesen des Bindungspartners", sagte Neville. „Was wenn der Bindungspartner ein Mensch ist?" „Das geht nicht. Nur magische Wesen haben einen vorbestimmten Bindungspartner." „Was ist eine magische Triade?", fragte Snape plötzlich. Jetzt wanden sich alle Blicke wieder dem Tränkemeister zu, Unglauben und Verständnislosigkeit in den Augen. „Das weis ich nicht, Sir", gestand Neville mit zitternder Stimme. Er machte sich auf den Ausbruch des Tränkemeisters gefaßt doch dieser nickte lediglich und sagte, „das war klar, niemand kennt mehr die magische Triade. Dennoch gute Antworten, Mr. Longbottem, zehn Punkte für Gryffindor." Rums, ein bewußtloser Gryffindor fiel von seinem Stuhl, Sirion starrte den leeren Platz neben sich fassungslos an. „Mr. Prince, wecken sie ihn auf. Für heute ist der Unterricht beendet. Bis Donnerstag will ich von jedem zwei Ellen Pergament über den Bindungstrank, Anwendung, Gebrauch, Vor- und Nachteile. Sie können gehen", schnarrte Snape kalt. Die Gryffindors waren schnell verschwunden, sie liesen ihren bewußtlosen Kameraden einfach zurück. „Mußt du immer übertreiben", zischte Sirion seinen Onkel jetzt an. „Wie meinen?"„Er ist wegen dir ohnmächtig", lachte Draco, der die restlichen Slytherins aus dem Raum geschickt hatte. „Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?" „Du warst zu freundlich für deine Verhältnisse und du hast sogar Punkte verteilt, an einen Gryffindor." Severus stieß ein Schnauben aus und knurrte, „macht euch raus und nehmt ihn mit." „Ja, Sir", kam lachend von Sirion, der Neville jetzt hochzog. Draco nahm den zweiten Arm des Anderen, nahm noch ein Entschuldigungsschreiben von seinem Paten entgegen und zusammen schafften sie den bewußtlosen Löwen aus dem Zimmer. „Pah, ich und freundlich? Das hat man jetzt davon", moserte Severus hinter ihnen und irgendwie tat ihnen die nächste Klasse sehr leid.
 

Der Vorfall verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Schule und zum Abendessen starrten förmlich alle auf den, noch leeren Stuhl von Severus Snape. Die Häuser waren komplett versammelt, die Schlangen feixten rum und warteten nur noch auf ihren Hauslehrer. Dieser erschien kurz darauf in der Seitentür, er stockte kurz mitten im Schritt als er bemerkte, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Doch dann straffte sich seine Gestalt wieder und er begab sich an seinen Platz, die Blicke der Anderen ignorierend. Das Gekicher von den Schlangen allerdings konnte er nicht ignorieren, er warf einen vernichtenden Blick zu seinem Haustisch welcher allerdings eine völlig andere Reaktion auslöste. Sirion und Draco fielen vor Lachen von der Bank während der restliche Tisch in eisiges Schweigen verfiel. Snape hob lediglich eine Augenbraue bevor er sich seinem Abendessen zuwand, er hatte gewußt, dass die Zwei ihn seinen Ruf kosten würden.
 

„Ich habe mich selten so gut amüsiert", gluckste Sirion nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte und wieder auf die Bank gekrabbelt war. Draco ging es nicht besser, er schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und vermied es tunlichst seinen Paten anzusehen. Denn das hätte einen weiteren Lachanfall zur Folge gehabt. „Der Blick war gold wert." Auch die restlichen Slytherins hatten ihre gute Laune wiedergefunden und feixten wieder rum. Die anderen drei Tische waren erstaunlich ruhig, es kamen nicht mal dumme Kommentare von den Löwen. Sirion atmete jetzt tief durch, griff nach dem Tee und versteckte sich kurz hinter seiner Tasse. „Das wird noch ein Nachspiel geben", murmelte er leise. „Stimmt", gab Draco neben ihm zu. „Er wird euch schon nicht fressen, du bist sein Neffe und du sein Patensohn. Jetzt mal was anderes, wißt ihr was von dieser Triade?" fragte Blaise. Die Angesprochenen schüttelte die Köpfe und auch die Umsitzenden verneinten. „Hat das was mit diesem Trank zutun?" „Wenn du deine Hausaufgaben machst, wirst du es bestimmt erfahren", grinste Sirion ihn an. Blaise warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu als er plötzlich an ihm vorbei sah und mit den Kinn hinter den Anderen deutete. Sirion drehte sich unauffällig um, dort setzte sich Hermine gerade zu Neville und begann eine Unterhaltung mit ihm. Auch Draco folgte dem Blick, wand sich aber dann zu Sirion und erkannte die Sehnsucht in seinen Augen. Er wollte seine alten Freunde wieder. „Du könntest mit ihnen reden", schlug er leise vor. Sirion schüttelte den Kopf, „geht schon. Können wir gehen? Ich hab heut noch was vor." Draco sah ihn fragend an, warf dann einen Blick über ihren Tisch und stellte fest, dass alle bereits fertig mit Essen waren. Die Meisten unterhielten sich oder nippten an ihren Getränken, sie warteten nur auf das Zeichen zum Aufbruch. „Ok, laß uns gehen", murmelte Draco. Er erhob sich und mit ihm die kompletten Slytherins. Sie kamen zusammen und sie gingen zusammen, das Haus Slytherin hatte mit genug Anfeindungen zu kämpfen und so mußten sie wenigstens innerhäuslich zusammen halten. Severus hob nur kurz den Blick als er den Aufbruch bemerkte, wie immer war es Draco, der das Haus anführte, begleitet von dem zweiten, ungekrönten Prinzen.
 

Draco lies sich auf sein Bett fallen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und mit den Augen seinen Zimmerkameraden beobachtend. Dieser tigerte durchs Zimmer, verteilte mal wieder seine Klamotten auf dem Fußboden und kramte jetzt in seiner Tasche rum. „Was hast du vor?", fragte der Blonde amüsiert. „Ein kleines Experiment." „Aha. Und um was handelt es sich?" Sirion holte etwas aus seiner Schultasche und hielt triumphierend eine kleine Phiole hoch, „tada!" „Ist es das, was ich denke, das es ist?", fragte Draco während er sich erhob und auf ihn zukam. „Ja, Bindungstrank. Sev war so auf Neville fixiert, dass er nichts mitbekommen hat." „Hast du nicht zugehört? Der wirkt nicht auf Menschen." „Ach, vielleicht doch. Komm schon, es kann doch nichts passieren", maulte Sirion. Draco schüttelte den Kopf, kramte aber dann einen Bogen Pergament und einen schmalen Dolch aus seinem Nachttisch. „Oder willst du?", wurde er gefragt. Draco schüttelte schnell den Kopf, Sirion sah ihn verwundert an, zuckte aber dann mit den Schultern und nahm ihm Pergament und Dolch ab. „Er wird nicht wirken", erinnerte Draco ihn nochmal doch Sirion zuckte erneut mit den Schultern und entkorkte die Phiole. „Zum Wohl", grinste er bevor er sie leerte. Schnell langte er nach dem Dolch, stach sich in den Zeigefinger und lies die erforderlichen fünf Tropfen auf das Pergament fallen. Draco reichte ihm ein Taschentuch welches mit einem Wundheiltrank getränkt war, die kleine Wunde verschwand sofort. „So, jetzt muß ich nur noch warten und habe den Namen meiner Traumfrau", lachte Sirion leise. „Du bist ein Mensch, da wird gar nichts kommen", versuchte es Draco erneut. Sein Zimmerkamerad ignorierte ihn, seine Gesichtsfarbe wurde immer heller und er keuchte, „da kommt was." „WAS?" Draco stand sofort am Schreibtisch und zusammen beobachteten sie wie sich langsam Schrift auf dem Pergament bildete.
 

So, was für ein schöner Cliffhänger. ;)
 

Was wird da wohl stehen? Wer gehört denn nun zu unserem Harry und was ist er? Ui, schwierige Fragen aber hey, ich weis es schon. :)Und ihr nicht. *Lach und schnell verschwinde*
 

*Kekse und Beruhigungstee hinstell*
 

Tata



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Omama63
2012-10-02T16:47:11+00:00 02.10.2012 18:47
Ein klasse Kapitel.
Muss gleich weiter lesen, weil ich wissen will, was auf dem Zettel steht und was Harry dazu sagt.
Von:  Liar
2012-06-03T08:31:20+00:00 03.06.2012 10:31
Hi,

Jetzt bin ich wirklich mal gespannt was Sirion macht. Immerhin kennen wir das ergebniss ja zum Teil schon. Also mal abwarten was nun passieren wird. Und was wird Draco dazu sagen. mal soehen ob Blaise und Draco auch zusammen kommen werden.
Bin wirklich gepannt wie es mit der Story weitergeht.

LG Liar
Von:  sasa56
2012-06-03T00:14:23+00:00 03.06.2012 02:14
super kapitel
bis du gemein an so einer stelle aufzuhören
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  InaBau
2012-06-01T10:55:07+00:00 01.06.2012 12:55
Ui je! Jetzt wird es aber interessant! Sirion hat einen Trank gemopst und probiert ihn an sich selbst aus. Was er wohl zu dem Ergebnis sagen wird? Wie reagiert er? Er muss ein Magisches Wesen sein, wenn der Trank Wirkung zeigt. Was er wohl ist? Und wie wird er sich gegenüber Severus verhalten, wenn er es jetzt erfährt? Und was macht Draco mit seinem Wissen? Das Kapitel gefällt mir ausgesprochen gut! Nur weiter so! Hoffentlich geht es ganz schnell weiter!


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