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You're cute, let's fuck!

Gegensätze ziehen sich an
von

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S_Selbstzweifel

Heyo Leute..heute mal etwas später xD

Mh...~ Wollte nur erwähnen, dass Ewan aus der FF 'Loveing you is killing me' von meinem Dude hier nun einen Gastauftritt hat xD" Er darf Vince zertrampeln *freu*

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„Du hast WAS getan?!“, schnauzt mich Malik gerade an und ich halte mir mit einer Hand mein Ohr zu. Warum muss er auch so brüllen? Ich habe doch vom ganzen Nachdenken eh schon Kopfschmerzen.

„Sag mal, bist du eigentlich total bekloppt? Bist du des Wahnsinns? Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?! Bist du plötzlich auf Männer umgestiegen, oder was?“, keift er mich ungehalten an und ich seufze. Wir stehen mal wieder in unserer Ecke, wo nie jemand ist und diskutieren. Wobei es schon mehr ein Streit ist. Und das kommt bei uns wirklich selten vor. Richtig streiten tun wir normalerweise nämlich nicht.  

„Man das war eine einmalige Sache, ok?“, meine ich nur schulterzuckend zu ihm. So schlimm ist es doch nun auch wieder nicht. Dann habe ich eben mit Steven geschlafen, na und? Was ist schon dabei? Sein Geständnis macht mir dahingehend viel mehr Sorgen. Nur weiß Malik davon noch gar nichts. Ich dachte, es wäre besser, wenn er es erst später erfährt, wenn er sich wieder etwas beruhigt hat. Das dauerte vermutlich noch eine ganze Weile und so bin ich mit meinem Problem auf mich alleine gestellt.

„Was willst du ihm denn bitte schön sagen, wenn er fragt, wieso du es gemacht hast? Dass du geil drauf warst, oder wie?!“

Malik kann es echt nicht lassen, mich fertig zu machen. Ich verstehe ihn nicht. So wütend habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.

„Reg dich mal ein bisschen ab. Ist doch nun auch nicht gleich der Weltuntergang. Ich sehe das Problem nicht, was du mir auftischen willst!“, meine ich müde und Malik scheint sich schon fast die Haare zu raufen. Ich weiß ja, dass Malik in dieser Sache sowieso mehr als empfindlich reagiert, aber dass er sich jetzt plötzlich für Steven einsetzt, kann ich ihm nicht verzeihen.

„Man Vincent! Du bist das arroganteste Arschloch, was es auf der Welt gibt! Was willst du machen, wenn der Kleine dir jetzt seine Liebe gesteht oder sonstiges? Wie willst du reagieren? Willst du eine Woche mit ihm gehen und ihn dann wieder sitzen lassen? So wie du es immer tust?! Nur hast du das Problem, dass er ein Junge ist! Also kannst du es nicht einmal mehr öffentlich machen! Was machst du, wenn herauskommt, dass du mit ihm geschlafen hast? Denkst du echt, der Kleine hält seine verdammte Klappe?!“ Malik sieht mich verständnislos und sauer zugleich an. Wieso will er mir eigentlich immer eine Predigt halten? Das ist meine Sache! Mein Leben!

„Was ist mit dir passiert? Ich erkenne dich nicht mehr wieder!“, meine ich und kratze mich im Nacken. Ich sehe Malik in die Augen, in denen zur Zeit das Feuer lodert und bemerke, dass sein Ausdruck nun entsetzt, sauer und ironisch wird.  

„ICH erkenne DICH nicht mehr wieder, Vincent!“, meint er nur und dreht sich um. „Wenn es dein Ding ist und du nicht willst, dass ich dir helfe, bitte. Aber dann komm nicht wieder mit deinen Problem bei mir angekrochen! Echt! Ich hab keinen Bock mehr auf den Mist! Ich hab noch andere Freunde und ich kann mein Leben auch wieder in den Griff kriegen. Bei dir bin ich mir da nicht so sicher.“, murrt er mir zu und macht sich dann auf den Weg.

„Du gibst ja nicht einmal vor mir zu, dass du dich verknallt hast!“, ruft er noch über seine Schulter und ich bin kurz davor, ihm den Kopf umzudrehen.

„Dann verpiss dich halt!“, murre ich nur und zucke mit den Schultern. Ich brauche ihn nicht. Ich bin beliebt genug, ich habe auch noch andere Freunde! Zwar sind sie keine guten, oder besten Freunde, aber es sind Freunde...auf irgendeine Art und Weise jedenfalls.

„Oh, Ehekrach bei den Süßen?“, höre ich da eine weibliche Stimme.

„Verschwinde Vio! Ich kann deinen Scheiß jetzt nicht gebrauchen! Geh jemand anderen nerven!“, knurre ich sie an und sie sieht mich nur überrascht an. Na ja, kommt halt nicht oft vor, dass ich sie wegschicke, anstatt mich mit ihr mit Wörtern zu duellieren.  

„Was ist passiert? Bist du von einer Wespe gestochen worden?“, fragt sie neckend nach, aber ich gehe nicht darauf ein. Ich schweige sie nur an und bin noch immer am überlegen, was ich jetzt machen sollte. Ich atme einmal tief durch und seufze dann. Vio schüttelt den Kopf und scheint ihren Mund nicht mehr zu zu bekommen.

„Ist alles ok bei dir? Ich meine, es kommt ja nicht wirklich oft vor, dass du mal deine Klappe hältst. Was ist denn passiert?“, fragt sie leicht besorgt nach. Tja, in einigen Momenten können sogar die Feinde mal zu Freunden werden. Ich lasse mich an dem Baumstamm herunterrutschen und strecke alle Viere von mich. Vio lässt sich neben mir nieder, bleibt allerdings sitzen. Ich sehe in den Himmel und frage mich wirklich, ob es sich überhaupt noch lohnt zu leben, wenn man sich doch nur immer tiefer in die Scheiße hinein reitet.  

„Was ist passiert?“, fragt Vio nun etwas ruhiger nach und sieht auf mich herunter. Ihr Haar fällt nach vorne und ich betrachte es das erste Mal vom Nahem. Eigentlich sehen die Farben bei ihr gar nicht so schlecht aus, wie ich sie immer hinstelle.  

„Wieso verträgst du dich mit Steven so gut?“

„Mit Steve? Weil ich ihn mag. Er ist niedlich. Man kann gut mit ihm reden und er beschwert sich nicht grundlos über Dinge, so wie manch andere es tun. Außerdem ist er eher ein ruhiger Typ, das gefällt mir.“ Vio sieht mich misstrauisch an. „Wieso fragst du?“

„Ich hab da ein kleines Problem.“, murmel ich und zuckte mit den Schultern.

„Aber das geht dich einen Scheiß an!“, knurre ich dann auch sofort und funkel sie wütend an. Ich habe mich wieder gefasst und darf mir nicht noch einmal eine Blöße geben.  

„Und jetzt verpiss dich! Ich kann deine Visage echt nicht ertragen!“

„Dann frage ich mich wirklich, wie du es schaffst, den ganzen Tag über nicht in den Spiegel zu schauen!“, meint sie schnippisch und wirft demonstrierend ihre Haare zurück.  

„Na du musst es ja am besten wissen.“, knurre ich sie an und verschränke meine Arme hinter dem Kopf, während ich noch immer im Gras liege.  

„Klar, ich hab von dir gelernt, du Psycho!“, meint sie nur und kichert leicht, während sie sich erhebt.

„Na, schon Angst Schätzchen? Oder traust du dich nur nicht, mal die Schule zu schwänzen?“, frage ich nach und sehe sie grinsend an. Ja, das habe ich die letzten paar Tage wirklich vermisst. Und in diesem Punkt bin ich Vio wirklich dankbar, dass sie geboren ist. Man kann sich so wunderbar mit ihr streiten.  

„Nein. Aber damit ich nicht so ein hinter letzter Dorftrottel werde wie du, gehe ich dann doch lieber in die langweiligen Mathestunden, als hier mit dir abzuhängen. Tut mir leid.“ Vio dreht sich um und hebt noch einmal kurz die Hand, bevor sie geht.

„Man sieht sich.“

„Hoffentlich nicht mehr so bald.“, rufe ich ihr hinterher und muss grinsen. Wenigstens ist meine Laune jetzt wieder etwas gehoben. Aber Gedanken mache ich mir trotzdem. Ich habe nicht mal ein Auge zugemacht und das schon seit einigen Tagen. Ich bin total K.O. und müde. Aber was soll man machen. Wenn einem ein schlechtes Gewissen und tausende von Gedanken plagen, bekommt man einfach keinen Schlaf. Das ist nun mal so. Jetzt gähne ich müde und schließe meine Augen.

Der Wind weht mir durch die Haare und es ist eigentlich ganz angenehm hier draußen. Und durch meine endlose Müdigkeit, brauche ich diesmal wirklich nicht lange um einzuschlafen.
 

Aufgeweckt werde ich allerdings mehr als unsanft, als irgendein Vollspast auf mich drauf tritt. Ich mache sofort die Augen auf und keuche schmerzerfüllt auf. Ich sehe den Jungen an, der vor mir steht und mich wütend ansieht. Ist das nicht der, den ich in den Brunnen geschubst habe? Der immer mit den Fischen redet? Genervt sehe ich ihn an und knurre gefährlich auf. „Sag mal, spinnst du?! Was soll der Scheiß? Hast du nicht gesehen, dass ich hier geschlafen habe?! Dir muss es ja echt gut gehen, du Spast!“

„Du glaubst gar nicht, wie gut es mir geht!“, sagt der Junge nur schlecht gelaunt und mein Auge zuckt gefährlich auf. So eine Ironie nach dem Schlafen kann ich echt nicht gebrauchen!

„Halt deine verdammte Klappe und verschwinde, bevor ich dir noch den Kopf einschlage!“, drohe ich ihm sofort und rappel mich auf. Müde bin ich immer noch, aber wenigstens nicht mehr so erledigt, wie vorher.  

„Das ist ein freies Land! Ich kann stehen wo ich will! Sogar auf deinem Kopf!“, murrt der Junge mich an und ich bin kurz davor ihm die Nase blutig zu schlagen.

„Ich sag es wirklich ein aller letztes Mal! Verschwinde aus meiner Sichtweite und du kommst unbeschadet davon!“ Ich habe keine Lust mich jetzt zu prügeln und hoffe einfach, der Knirps da nimmt meine Drohung ernst. Wenn nicht, ging es eben nicht anders und ich muss ein paar mal zu schlagen.  

„Deine Sicht scheint ja beschränkt zu sein.“, meint er nur und scheint nicht wirklich vorzuhaben noch einmal zu verschwinden. Also atme ich einmal tief ein und aus und knurre merklich auf. Jetzt reicht es mir aber wirklich. Ich hole aus und schlage ihn mit meiner Faust genau in den Magen.

„Verschwinde! Oder hörst du schlecht, du Knecht?!“

„Ist das alles was du drauf hast, Prinzesschen?“ Der Junge sieht mich düster an. Langsam bekomme ich echt das Gefühl, dass er ein Masochist ist, der geschlagen werden will! Also tue ich ihm den Gefallen und schlage erneut zu, nur diesmal in sein Gesicht. Er taumelt kurz etwas zurück und ich grinse zufrieden. Langsam wird er ja wohl genug haben. Aber statt wegzurennen, kommt er auf mich zu und ich kann nicht mehr schnell genug reagieren, da hat er mir direkt auf die Nase geschlagen. Ich gebe kurz einen Schmerzenslaut von mir und halte mir meine Nase. Ein wenig Blut tropft runter in das grüne Gras, den Rest findet man auf meiner Hand wieder.

„Boah, du Arschgeige!“, grolle ich und gehe wieder auf ihn zu. Mit meinem nächsten Schlag bringe ich ihn zu Boden. Das Problem dabei ist nur, dass er mich einfach mit hinunter reißt. So lande ich auf ihm und schnauze ihn ungehalten an. „Sag mal, hacks bei dir noch ganz richtig? Bist du bescheuert, oder so?!“, frage ich und will ihn gerade wieder schlagen. Aber stattdessen zerrt er an meinem Shirt. Scheinbar bin ich ihm dann doch etwas zu schwer. Nur bekommt er mich so sicher nicht herunter. Er zerrt an meinem Shirt, zieht es mir damit halb aus und leiert es gleichzeitig aus. „Lass das! Oder willst du noch Geld abdrücken?!“, frage ich knurrend und packe ihn beim Kragen. Er drückt mit seiner Hand gegen mein Kinn, sodass ich den Kopf etwas heben muss.

„Rück mir nicht so auf die Pelle!“, meint der Junge und will ebenfalls zuschlagen, als auf einmal etwas Weißes vorbei rollt. Ich sehe es nur aus dem Augenwinkel, aber als ich genauer hinsehe, bemerke ich, dass es eine Klopapierrolle ist. „Hä?!“, sagen wir beide im gleichen Moment und sind mehr als verwirrt. „Was zum-“, frage ich und schon im nächsten Moment macht es knack. Der Junge hat die Chance ergriffen, in der ich mehr als verwirrt war, was ja wohl auch verständlich ist und hat mir volle Kanne gegen den Kiefer geschlagen. Ich starre ihn kurz an, bis er sich aufrappelt und nun doch davon läuft. Scheinbar hat er keine Lust mehr.  

Ich schreie im nächsten Moment auf. Der Kleine hat mir tatsächlich meinen Kiefer ausgerenkt! Das wird er auf jeden Fall noch büßen! Ich rappel mich auf und halte mir meinen Kiefer. Na toll, erst mal zum Schularzt. Ach wie gut, dass unsere beschissene Schule so etwas überhaupt hat. Das ist wohl auch ein Weltwunder. Denn hier gibt es nichts. Gut, einen Brunnen, der belanglos in der Gegend herumsteht und in dem Goldfische schwimmen. Hallo? Goldfische!  Ich kämpfe mich bis hoch in das Krankenzimmer und platze ohne anzuklopfen herein. Zur Zeit scheint keiner hier zu sein, also setze ich mich einfach auf die Liege und warte. „Hallo? Ist hier irgendwer?“, rufe ich so gut es ohne Schmerzen geht. Also nicht wirklich deutlich.  

„Ah, guten Tag. Was machst du denn hier?“, fragt mich unsere Ärztin. Gott, die ist aber auch verdammt heiß! Höchstens fünfundzwanzig Jahre. Total hübsch und jung. Ein perfekter Körperbau für eine Frau und von ihrer Oberweite muss man gar nicht erst reden.

Ich deute nur stumm auf meinen Kiefer.

„Autsch. Der ist wohl ausgerenkt, was? Warte, ich bieg das wieder in Ordnung. Könnte aber kurz ein wenig weh tun.“, meint sie und ich winke nur lässig ab. Ich bin doch ein Mann, als würde mich der kleine Schmerz stören. Vor allem bei so einer Ärztin ist es mir egal. Ich habe eh die beste Sicht, als sie sich zu mir beugt, um meinen Kiefer genauer zu betrachten. Mh...am liebsten würde ich danach ja noch ein paar Doktorspielchen mit ihr treiben, aber dazu wird es wohl oder übel bei meinem Pech nicht kommen. Außerdem habe ich ja Steven.

Moment mal. Wie war das gerade Vince? Was hast du da für eine Scheiße gedacht? Das nimm aber schnell mal wieder zurück! Ich und Steven. Haha, dass ich nicht lache! Der Kleine war ein Quickie, nicht mehr und nicht weniger! Einmalige Sache! Vor allem weil er auch noch männlich ist. Ach warum mache ich mir schon wieder über diesen Knilch Gedanken? Ich hasse es! Genau deswegen fand ich keinen Schlaf! Ich war einfach immer zu abgelenkt. Wie ich so etwas hasse! Wenn ich etwas noch mehr hasse als Männer, dann ist es die Ruhe, die mir genommen wird!  

Im nächsten Moment macht es mal wieder Knack, nur diesmal öfter und ein höllischer Schmerz zieht sich bei mir von Mund bis hin zur Stirn. Ich würde ja am liebsten aufschreien, aber das käme einfach zu uncool vor der Ärztin. Also bleibe ich still und sehe sie an. „So, fertig. Aber bitte prügelt euch nicht noch einmal. Das ist hier verboten.“, meint sie und lächelt leicht.

„Und jetzt geh zurück zum Unterricht, na los.“ Sie bringt mich noch zur Tür und schließt sie dann hinter mir. Na toll, da erhofft man sich mal etwas und wird dann eiskalt hochkant rausgeworfen. Aber wenigstens geht es meinem Kiefer nun wieder besser. Das ist schon mal vom Vorteil.  

Ich gehe seufzend wieder Richtung Ausgang. Ja klar, ich und Unterricht. Das ich nicht lache.  

Ich mache mich lieber geradewegs auf den Weg zum Bäcker in der Nähe unserer Schule, um erst mal etwas im Magen zu haben. Ich habe nämlich nicht nur nicht geschlafen, sondern auch durch die viele Grübelei immer wieder vergessen, etwas zu essen. Und nein! Ich habe keinen Liebeskummer! Ich weiß nicht mal was das ist. Schließlich musste ich das noch nie ertragen. Wie auch, ich habe mich ja bisher auch noch nicht verliebt. Und darüber bin ich eigentlich auch ganz froh. Länger als zwei, drei Wochen würde ich mit den Mädchen doch sowieso nicht aushalten. Also bleibe ich lieber beim Quickie. Ob es nun meinem Gegenpart gefällt oder nicht, ist mir dabei herzlich egal. Aber bei Steven ist es was anderes. Wieso? Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil er ein Junge ist? Oder weil wir trotzdem weiterhin zusammen wohnen, auch wenn ich ablehne? Bisher hat er mich nicht mehr auf die Sache angesprochen, aber ich muss dazu auch gestehen, ich bin verdammt gut im weglaufen. Immer wenn er aus seinem Zimmer kommt, verschließe ich meine Tür und verankere mich dahinter.

Ich weiß nur nicht, wie lange ich das noch aushalte. Außerdem kann man ja nicht ewig vor einer Person davon laufen. Ich seufze und kicke einen Stein vor mir her. Ich sehe schon den Bäcker und freue mich, wenigstens endlich mal wieder was vernünftiges zu essen. Als ich die Tür öffne, klingelt es leicht. Eigentlich ein total altmodischer Laden, aber ich mag ihn, dass muss ich gestehen. Und man bekommt hier Essen, also ist alles andere nebensächlich. Ich begrüße den Mann hinter der Theke, den ich nun schon länger und relativ gut kenne und sehe in die Auslagen.  

„Zwei belegte Brote, ein Croissant, zwei Stück Kuchen und ein Eis.“, meine ich und deute auf die Scheibe, hinter der die Brötchen liegen.

„Für dich oder willst du ne ganze Mannschaft füttern?“, fragt der Verkäufer lachend.  

„Wie witzig. Und jetzt schieb das Essen rüber.“ , murmele ich und lege das Geld in die kleine Schale.  

Der Verkäufer nickt nur grinsend und gibt mir die Tüten mit dem Essen. Ich bedanke mich kurz und verschwinde wieder aus dem Laden. Auf der Straße esse ich als erstes das Eis. Gut, ist vermutlich nicht so schlau, morgens um zehn ein Eis zu essen, wenn man sonst so gut wie nichts im Magen hat. Aber das ist mir so gut wie egal. Also laufe ich zurück Richtung Schule. Zwischendurch hole ich mein Brot hervor und setze mich einfach auf eine Bank. So bald Pause ist, werde ich ja schon wieder an unserer Schule sein. Und wenn nicht ist ja auch egal.  

Ich esse meine Brötchen und bin dabei das Croissant auszupacken, als ich ein leises Wimmern höre. Ich sehe auf, kann aber niemanden entdecken. Weder genau vor mir auf dem Boden, noch etwas weiter entfernt, ist irgendeine Menschenseele. Die Straße hier ist nie sehr voll. Es ist eher der ruhige Teil der Stadt. Deshalb kann man hier auch gut zur Schule gehen, vorausgesetzt man möchte etwas lernen. Also nicht so wie ich.  

In Ruhe esse ich mein Croissant weiter, als es plötzlich wieder wimmert. Also das kann doch aber keine Einbildung sein! Was ist das nur? Ich schaue mich erneut um. Wieder nichts. Bin ich jetzt von allen guten Geistern verlassen? Irgendetwas muss doch hier sein, was die ganze Zeit wie blöd wimmert und mir damit total auf die Nerven geht, oder nicht? Ich blicke über meine Schulter, zu dem Gebüsch hinter mir. Das Geräusch kommt eindeutig von dort. Allerdings kann ich nichts sehen, die Sträucher sind viel zu dicht. Ich seufze, stehe auf und laufe um die Bank herum. Dann hocke ich mich hin und schiebe ein paar Äste zur Seite. Plötzlich verstummt das Wimmern, aber sehen tue ich immer noch nichts. Ich lasse die Äste wieder los und warte kurz. Sofort hört man wieder die kläglichen rufe und ich fange an, dass gesamte Gebüsch abzusuchen. Fehlanzeige! Aber meines Erachtens hört es sich stark nach einem verletzten Tier an. So etwas besorgt mich immer sofort. Ich liebe Tiere über alles, im Gegensatz zu irgendwelchen Menschen. Aber Tiere sind für mich wichtig. Und so kümmere ich mich auch gerne um sie. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ein kleines Tier mal wieder meine Hilfe braucht. Aber wenn es sich nicht blicken lässt, dann kann ich nichts tun, außer warten. Ich starre das Gebüsch an, was sich stark in die Länge zieht. Seufzend laufe ich das komplette Gebüsch entlang und schiebe hier und da ein paar Äste zur Seite. Aber es war eindeutig weiter vorne das Geräusch. Also gehe ich zurück und sehe erneut nach. Leider sind die Äste so dicht, dass kaum Licht herein fällt und der Boden fast in kompletter Dunkelheit liegt. Nur von dort, wo ich die Äste beiseite schiebe, fällt etwas Licht hinein. Wieder das Wimmern.

„Komm raus. Ich tu dir doch nichts. Ich will dir helfen.“, murmel ich leise und schiebe einfach eine Hand in den Strauch und zerkratze sie mir erst einmal an den ganzen Dornen. Dann spüre ich ein weiches, warmes Fell. Ich greife vorsichtig um den kleinen Körper herum und ziehe ihn heraus, passe aber auf, dass er nicht von den Dornen gestreift wird. Ich hebe ihn auf meinen Arm und betrachte den kleinen Welpen. Ein Sennenhund, wenn ich mich nicht irre. Aber ganz sicher bin ich mir auch nicht. Der Kleine hat ein paar Wunden, vermutlich von den Dornen im Gebüsch.

„Wer hat dich nur ausgesetzt mein Kleiner?“, murmel ich und streiche ihm vorsichtig durch das Fell. „Alles wird gut. Du brauchst keine Angst haben.“, murmel ich, da er ziemlich stark zittert.  

„Du kommst erstmal mit zu mir und dann sehen wir weiter.“ Ich packe meine Sachen, die noch auf der Bank liegen, zusammen und werfe mir meinen Rucksack wieder um die Schulter. Dann halte ich den kleinen Hund fest und schützend in meinen Armen, während ich ihn dadurch wärme und über sein Fell streiche. Ich laufe an unserer Schule vorbei, in der inzwischen die Pause angefangen hatte. Zufälliger Weise steht Malik relativ weit am Eingangstor und so treffen sich unsere Blicke. Ich verlangsame meine Schritte, bleibe aber nicht stehen. Malik wirft als erstes einen Blick auf den Hund, das merke ich, dann sieht er mir wieder in die Augen. Ehrlich gesagt könnte ich jetzt gut seine Hilfe gebrauchen, aber ich denke nicht, dass Malik noch Lust hat, auf irgendeine Art und Weise mit mir zu kommunizieren.  

Aber ich scheine mich zu irren. Denn er verabschiedet sich kurz von Stefan und den anderen und kommt eindeutig auf mich zu. Ich laufe noch ein paar Schritte weiter weg von unserer Schule, bis ich schließlich stehen bleibe und mich umdrehe. Malik hat seine Hände in den Hosentaschen vergraben und kommt auf mich zu. „Hey.“, murmelt er und wir gehen gemeinsam weiter.  

„Wo hast du ihn gefunden?“, fragt er mich und sieht erneut auf den Welpen.

„Im Park.“, antworte ich knapp, ohne Malik anzusehen. Ich werde mich sicher nicht bei ihm entschuldigen. Wofür auch? Für sein blödes Verhalten? Sicher nicht.

„Wie geht’s dir?“, fragt er nach und ich hebe eine Augenbraue. Hat er das jetzt wirklich gefragt? Wie soll es mir schon gehen? Ich bin noch immer leicht verwirrt und weiß nicht mehr weiter.

„Wegen vorhin..“, fängt er an. Na jetzt bin ich ja mal gespannt, was er sich nun wieder ausgedacht hat.

„Es tut mir nicht Leid. Im Gegenteil. Aber ich finde nicht, dass wir es jetzt dabei belassen sollten und uns anschweigen. Also, was ist noch passiert? Das war doch nicht das Einzigste, was du mir erzählen wolltest, oder?“, fragt er nach und ich seufze. Wieso muss er eigentlich auch immer Recht haben? Ich verstehe das nicht. Wie kann der Junge so schlau sein, wenn er immer zusammen mit mir schwänzt?

„Das tut jetzt nichts zur Sache. Wir sollten uns lieber um den Hund kümmern.“, sage ich abweisend und drücke den Kleinen vorsichtig noch etwas enger an mich.

„Hat er denn schon einen Namen?“, fragt Malik nach und betrachtet den Welpen wieder schmunzelnd. „Er kann doch schlecht namenslos bleiben.“, meint er dann und krault ihn kurz zwischen den Ohren, während wir langsam meinem Haus immer näher kommen.

„Nein hat er nicht. Ich habe ihn ja gerade erst gefunden. Wie soll er dann jetzt schon einen Namen haben, du Schlaumeier? Denk mal ein bisschen nach!“, murre ich und zucke mit den Schultern. „Ich weiß nicht einmal, ob wir ihn behalten. Also wieso sollte er dann von mir einen Namen bekommen?“

„Jeevan!“, haut Malik da plötzlich raus und ich sehe ihn nur mit einem großen Fragezeichen im Gesicht an. „Bitte?“, frage ich nach und schüttel verständnislos den Kopf.

„Nenn ihn Jeevan! Jeevan ist ein schöner Name, außerdem bedeutet er Leben. Das passt doch perfekt auf den Kleinen. Nicht jeder Welpe hätte das überlebt, was er scheinbar durch gemacht hat. Jedenfalls sieht es ganz danach aus, als hätte er so einiges erlebt in sein paar Monaten.“, schmunzelt der Junge und grinst mich an. „Was hältst du von der Idee?“

Ich muss leider zugeben, dass Malik gar nicht mal so Unrecht hat. Der Name passt nach der Erklärung perfekt auf den Kleinen. Ich seufze ergeben und nicke dann.

„Gut. Wie du willst. Dann bist du jetzt sein Namenspate und er heißt Jeevan.“, murmele ich und schließe unsere Haustür auf. Endlich daheim bringe ich ihn sofort in mein Zimmer und lege ihn in Fifis Korb, nachdem ich ihn raus gescheucht habe. Ich hole ein paar Tücher und wische die Wunden sauber. Der Kleine hat seine Augen geschlossen und winselt nur ab und an auf. Aber scheinbar schläft er schnell ein, denn nach kurzer Zeit ist er ganz verstummt und man sieht, wie sich sein Körper während seiner Atmung immer ein wenig anhebt.  

Malik und ich setzen uns auf mein Bett, wobei ich mich gleich hinlege und er sich leicht über mich beugt.

„Also. Was gibt’s noch?“, fragt er nach und sieht mich abwartend an. „Ich werde dir nicht noch mehr böse sein, als eh schon, keine Sorge.“, sagt er noch und hebt zum 'Schwur' die Hand.

Ich sehe ihn an und grinse dann leicht.

„Du hast es versprochen!“, erinnere ich ihn gleich und seufze dann. „Steven hat mir seine Liebe gestanden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  IvartheBoneless
2012-08-25T20:57:07+00:00 25.08.2012 22:57
Hach ja, dass Malik so abgeht ist doch kein Wunder. Da treibt es sein bester Freund endlich mal mit einem Kerl, aber nicht mit ihm, sondern mit der Person, die der doch eigentlich am wenigsten ausstehen kann xD

>>Aber dann komm nicht wieder mit deinen Problem bei mir angekrochen! Echt! Ich hab keinen Bock mehr auf den Mist! Ich hab noch andere Freunde<<
Ach Mali, dass ist doch eh nur ein leeres Versprechen. Vor allem bei solchen starken Freundschaften <3 (Na gut bei ihm ist es ja noch einiges mehr *hust* xX")

Aww Vio kommt mal wieder vor xD
Tja sie ist zwar seine verhasste Feindin, aber dafür wenigstens fair bei so etwas o.o"
Und einige finden ihre Beleidungen zwar, ka was stand in manchen Kommis? (Übertrieben oder irgendwas in der Richtung? Nja egal)
Jedenfalls, ist es teils doch noch irgendwo über die Niveaugrenze, was die beiden sich an den Kopf werfen, wenn man es mal mit der heutigen Jugend vergleicht >.>" Wer das übertrieben findet hat ja keine Ahnung xDD Das hier ist wenigstens noch stückweise amüsant. Bei der Jugend im RL ist es einfach nur dumm.

Awww, endlich mal eine Prügelei!!! Das war so ..(ich darf nicht mehr außerhalb MSN schreiben O_O" Ich vermisse hier immer meine Emoticons xD Meine Texte sind so...leer Dx xD)
Jedenfalls fand ich das gut. So endlich mal eine Prügelei yeah! xD
Sry..gehört irgendwie dazu u.u....Brokeback Mountain hat mich geprägt yay xD

...Die Klopapierrolle xDDD Der eindeutige, heimliche Star der FF! Oo
Da isser! Aww xD Ne so was muss einfach drinne sein xDD
Auch wenns in Krümelform is oder what ever ;P

>>Und jetzt schieb das Essen rüber.<<
Oh nein Vince wird straftätig Dx
Er raubt den Bäcker aus! Dx
Nein Quark. Ist mir nur so bei den Satz in den Sinn gekommen xD Ah ich bin gerade wieder wuugi, merk schon xX"
Also ist es normal, dass sowas von mir kommt.


Und ich muss dir eins sagen Honey o.o...Ich find die Stelle, wo er den Hund im Gebüsch sucht oder am Anfang eher das Wimmern total gut geschrieben!
Fast jeder würde so kurz suchen lassen, eventuell Zeitangabe und ZACK! Hund gefunden. Aber du beschreibst das etwas ausführlicher und das fand ich toll o.o"
Halt weil es auch so selten is Dx

Awwww, ich habs dir ja schon gesagt, aber hier nochmal <33
Nun kann Vince fast alles machen was er will, ich mag ihn trotzdem noch. Er ist Tierlieb und DAS ist die Hauptsache x3 *Vince knuff*


Hach~ Ich find es ja soo lustig, wie sich alle hier über den Cliffhänger beschweren xDD Geht doch eh nich da weiter *huuuuust*
Egal. Mein Kommi liest eh keiner, da kann ich so was mal raus lassen.....or? xD"
Von:  Shunya
2012-08-08T17:52:23+00:00 08.08.2012 19:52
Was einem diesmal gleich ins Auge fällt, ist der erste Absatz. ;P *hüstel*
Hui~ Malik regt sich ja diesmal wirklich auf. O.o
Aber ist ja auch verständlich bei ihm. Zumindest führt er Vince mal vor Augen, was noch so auf ihn zukommen kann. ;P
Vio und besorgt? Toller Witz! XD lol
Hm, ich finde es aber besser, wenn die beiden sich streiten, so normale Gespräche passen irgendwie nicht zu den beiden. :D
Ja, Vince hat sich wieder gefangen, hab mir schon Sorgen gemacht, dass er schon wieder zum Weichei wird. ;P
Seit ein paar Tagen nicht geschlafen? Der Junge kippt noch um, wenn er so weiter macht. Da macht der Körper nicht lange mit. XD lol
Der immer mit den Fischen redet? ← japp, das ist der Fischflüsterer Ewan. Muahahahaha :3
Ich wette Wanda versteht jedes einzelne Wort von ihm. ó.ó
Hahaha~ das passt zu Vince, erst mal prügeln, um einen freien Kopf zu kriegen. :D
So kann man seinen Frust auch ablassen, ich denke mal, Ewan hat das auch ganz gut getan. XD lol
Gott ich liebe diese Szene! *O*
Der heimlicher Star ist diesmal die Klopapierrolle!!!!!!!!!! XD
Ich stell mir grad ihre dummen Gesichter vor, wie sie der Rolle hinterher schauen. :P
Wow, was für eine Krankenschwester! ;P So was kriegt man aber auch nur in Geschichten oder Filmen zu sehen. Normalerweise sehen die in der Realität, vor allem in der Schule ganz anders aus. Bwahahahahha XD
Außerdem habe ich ja Steven. ← so fies Q.Q
Steve ist doch keine Alternative. >.<
Muahahahaha~ geschieht Vince ganz recht, dass er mal ein bisschen leiden muss. Wie gut, dass ich noch nie einen ausgerenkten Kiefer hatte, stelle ich mir ziemlich unangehm vor. >.< brrr~
Wie süß, Vince läuft vor seinen Problemen und vor allem vor Steve weg. >.<
Lecker~ XD Also das würde ich auch noch locker schaffen. Hahahaha~
Eis auf leeren Magen hatte ich auch schon mal. Damit hatte ich allerdings keine Probleme gehabt. ;P
Das mit dem Hund erinnert mich an Ewan und Mahabba. Der dachte auch schon er wäre paranoid, dabei ist die Katze ihm die ganze Zeit hinterhergelaufen. XD lol
Den neuen Hund hast du übrigerns noch gar nicht in deiner Steckiliste. O.o Sakrileg!
Ich find das immer wieder schlimm, wenn Tiere ausgesetzt werden! Besonders in der Ferienzeit kommt das immer häufiger vor. Solche Leute sollten sich gar nicht erst Tiere anschaffen, wenn sie sich nicht mal drum kümmern können! Arschlöcher gibt’s. <.<
Wie es ihm geht? Fällt Malik gar nicht auf, dass Vince sich geprügelt hat? XD
Aber ich finde es süß, wie sie wieder so auf leicht scheue Art miteinander reden. *O*
Haha~ ich hatte auch mal eine Freundin mit der ich immer geschwänzt hatte, war auch keine so gute Idee gewesen. lalalala~ *träller* <.< >.>
Jeevan ist n komischer Name. O.o Wie bist du denn da drauf gekommen? XD
Ja schön, habt ihr fein gemacht Jungs, wie wäre es wenn die beiden Deppen mal mit dem Hund zum Tierarzt gehen würden? XD lol
Ai~ jetzt ist es raus. :D
Malik wird toben. ;P
Von: abgemeldet
2012-07-15T11:50:34+00:00 15.07.2012 13:50
oja da stimme ich zu bin echt gespannt^^
ich weiß nicht warum aber irgentwie sehe ich steven mit blüsch photen ohren und schwänzchen vor vince kniehenXD

der arme vince das er verkloppt wurde ist doof ich verstehe auch nicht warum also momentan gibt es doch gar keinen grundO.o naja das der junge baden geganen ist .. aber da hätte er sich doch früher schon rächen können
Von: abgemeldet
2012-07-14T12:06:11+00:00 14.07.2012 14:06
Sehr schönes Kapitel. X3!
Einziger Makel, den ich zu bemängeln habe: Einzigste. Es müsste heißen: Einzige. Sorry, bin ein Klugscheißer Dx!
Ansonsten gefällt mir das Ende ziemlich gut. Du hinterlässt immer einen Cliffhanger, der einem richtig gespannt auf das nächste Kapitel macht :D.
Liebe Grüße
-Yeccou


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