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Im kalten Licht des Mondes

von

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Training

Keine vier Stunden später beendete Evelyn ihr Ruhen und schlüpfte in ihre Kleider. Hoch stand der Mond am Himmel, und der Schrei einer Eule durchschnitt die Stille der Nacht. Aurora hob den Kopf, als ihre Gefährtin in ihre Stiefel stieg und das Haus verließ. Ihre Ohren zuckten, doch sie folgte Evelyn nicht. Diese verschwand im Wald und hoffte, den Boten nicht zu verpassen.

Auf einer Lichtung mehrere hundert Meter von ihrem Haus entfernt setzte sie sich auf einen großen Stein, zog ihre Okarina hervor und spielte die verabredete Melodie. Bald darauf hörte sie harte Flügelschlage und ein Wanderfalke segelte auf sie zu. Die Hellhaarige zog die Stirn kraus.

„Eine unrealistische Tarnung für diese Tageszeit.“, tadelte sie, als ein Mann in dunklen Gewändern neben ihr auftauchte. Er zuckte mit den Schultern.

„Wer achtet schon auf einen Vogel?“, brummte er.

„Der Anbu-Kern.“

Seine Augen wurden weit. „Mächtige Feinde hast du.“

„Feinde? Mehr oder weniger. Jetzt gib mir die Nachricht und sieh zu, dass du verschwindest.“

Er knurrte etwas Unverständliches und reichte ihr einen versiegelten Umschlag. Sie nahm ihn entgegen und drückte ihrem Kurier ein paar Münzen in die Hand.

„Richte meinen Dank und freundliche Grüße aus.“

„Sonst noch was?“

„Guten Flug.“

Der Mann brummte nur, schloss dann ein paar Fingerzeichen und nahm nun, nach ihrem Rüffel, die Gestalt einer Eule an. Der Weg nach Kusagakure war weit...

Ungehobelter Trampel, ging es Evelyn durch den Kopf, während sie nach Hause eilte, um die Informationen zu entschlüsseln.
 

Schweißgebadet fuhr Anko aus dem Schlaf hoch und fasste sich mit klopfendem Herzen an die Kehle. Nur ein Albtraum. Sie meinte noch die schattenhaften Schlangen zu spüren, die sich um ihren Hals wanden und ihr langsam aber unerbittlich die Luft zum Atmen raubten.

Im Bad warf die Dunkelhaarige einen flüchtigen Blick in den Spiegel; es hätte sie nicht gewundert, Würgemale auf ihrer Haut zu entdecken

Wie lange es wohl dauern wird, bis ich meinen alten Lehrmeister gänzlich aus meinen Gedanken verjagen kann?, fragte sie sich und fasste sich unwillkürlich an das schwarze Mal am Ansatz ihres Halses.

Anko verscheuchte die beklemmenden Eindrücke ihres Albtraums mit einem heißen Bad und machte sich, während sie im Wasser planschte, Gedanken über das Training ihrer Schützlinge.

Ich kann nicht wie die anderen Ausbilder einen einheitlichen Trainingsplan für die Beiden erstellen. Ihre Talente und Fähigkeiten sind einfach zu verschieden. Yuna braucht dringend mehr Übung im Taijutsu, aber ich bezweifle, dass ich Evelyn in diesem Bereich noch etwas lehren kann. Ich sollte sie dazu anhalten, ihre Teamgefährtin zu unterrichten und Gai fragen, ob er noch einen Trainingspartner für sich und Lee braucht.

Trotz des heißen Wassers lief Anko ein Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, welche Schreckensvisionen Evelyn wohl hervorrufen könnte, sobald Yuna ihr die Kunst der Genjutsus beigebracht hätte.

Die Frage ist nur, ob Evelyn Yuna als Trainingspartnerin akzeptiert. Wer weiß, wer sie vorher unterrichtet hat?
 

Yuna hielt irritiert inne, denn ein seltsames, rhythmisches Klopfen drang an ihre Ohren. Sie wusste, dass sie das Geräusch kannte, doch es war ihr zurzeit nicht möglich, es einzuordnen.

Als sie dem Ursprung der Laute sah, fiel ihr vor Überraschung die Kinnlade herunter. Vor ihrem Haus stand Evelyn und bearbeitete einen großen Stapel Brennholz mit einer Spaltaxt. Sie legte dabei eine Mühelosigkeit an den Tag, die Yuna ihr wegen ihrer zarten Gestalt gar nicht zugetraut hatte. Unter ihrer Haut zeichnete sich bei jedem Schlag die Muskulatur ab, und die Dunkelhaarige schluckte.

Mit ihr möchte ich mich nicht prügeln, ging es ihr durch den Kopf.

Evelyn hielt erst in ihrer Arbeit inne, als Yuna zwischen den letzten Bäumen hervortrat.

„Deine Schritte sind so laut, dass ich dich im Dunklen erschlagen könnte. Du atmest zu schwer. Ruhig, sonst verrätst du deine Anwesenheit, und das Überraschungsmoment ist dahin.“

Yuna schnaubte beleidigt. Sie hatte sich nicht als laut empfunden.

„Ich habe mich ja auch nicht bemüht, leise zu sein.“, konterte sie trotzig, und erntete dafür einen stechenden Blick.

„Dann fang damit an. So etwas muss einem in Fleisch und Blut übergehen. In einer

Notsituation kannst du deine Konzentration nicht dafür verschwenden. Manchmal bekommt man keine zweite Chance.“, beschied Evelyn sie und fixierte sie weiterhin, sodass Yuna bald den Blick abwenden musste.

„Wie wäre es erst einmal mit einem Guten Morgen?“, knurrte sie, denn sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte.

„Guten Morgen.“, sagte ihre Teamgefährtin ruhig, und Yuna musste tief durchatmen, denn die Hellhaarige trieb sie mit ihrem Gleichmut zur Weißglut. Wie kann man nur so...

„Guten Morgen Sensei Anko.“, sagte Evelyn plötzlich und unterbrach so die Gedankengänge ihrer Teamgefährtin. Anko, die auf dem untersten Ast eines nahen Baumes saß, zuckte zusammen, hatte sie sich doch unbemerkt gewähnt. Leicht verlegen verließ sie ihren hochgelegten Posten und gesellte sich zu ihren Schülerinnen.

„Dir entgeht wohl selten etwas, wie?“, scherzte Anko und überdeckte so den Schreck, den sie ihr eingejagt hatte. Ein Genin hatte mich nicht entdecken dürfen... und dabei hat sie sich noch nicht einmal umgesehen.

Die Weißhaarige zuckte mit den Schultern.

„Man lernt, zu überleben, wenn es nötig ist. Das kommt von allein. Andere müssen es härter lernen...“, sagte sie mit einem Seitenblick auf Yuna, der diese Böses ahnen ließ.

Mist!, schoss es dem jungen Mädchen durch den Kopf.

„Ihr habt beide sehr ausgeprägte Fähigkeiten auf sehr unterschiedlichen Gebieten. Das ist meines Erachtens nach der Grund, warum der Hokage euch in ein Team gesteckt hat.“, durchbrach Anko das Schweigen, das sich nach Evelyns Worten ausgebreitet hatte. „ Daher halte ich es für ratsam, wenn ihr vom Potential des jeweils Anderen profitiert.“

„Wir sollen also voneinander lernen.“, schloss die Hellhaarige.

„Wie habt ihr euch das vorgestellt?“, erkundigte sich Yuna.

„Ich schlage vor, wir beginnen mit einem Übungskampf. Das wird helfen, die Grenzen des Anderen auszuloten, und in einem richtigen Kampf wissen wir dann, wann wir für den Anderen in die Bresche springen müssen.“, schlug Evelyn mit autoritärem Ton vor, sodass sich weder Yuna noch Anko dagegen aussprachen.

Aus ihr spricht die Erfahrung. Ich frage mich, was sie erlebt hat, dass sie immer den Ernstfall mit einberechnet, ging es der Sensei durch den Kopf.

„Gut. Aber übertreibt es nicht. Beide.“, wies sie ihre Schülerinnen mit scharfer Stimme an.

Die Hellhaarige hieb ihre Axt ins Holz und entfernte sich dann von ihrem Haus und den empfindlichen Blumenbeeten und dem Kräutergarten. Sie blieb unbewaffnet, während Yuna einen Kunai hervorzog. Das junge Mädchen starrte auf die Klinge. Sie kam ihr plötzlich lächerlich klein vor.

Um Evelyns Hände bildete sich schillernder Eisnebel, und Yuna schluckte. Wenn sie mich jetzt trifft, habe ich ein Problem mit Frostbeulen, dachte sie schaudernd, doch dann wurden all ihre Gedanken hinfort gefegt, denn ihre Teamgefährtin beanspruchte den ersten Angriff für sich. Sie ließ der Dunkelhaarigen nicht die Zeit, eine Strategie zu entwickeln. Im letzten Moment gelang es Yuna, den Oberkörper nach hinten zu beugen, und so verfehlte der Angriff sie um Haaresbreite. Sie spürte eisige Kälte über ihre Haut streichen. Doch war dieser auf die Schulter gezielte Schlag nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver. Evelyn trat Yuna einfach die Beine unterm Körper weg, sodass sie, da sie nicht mit diesem schmutzigen Trick gerechnet hatte, ohne überhaupt zu wissen, was passiert war, auf dem Rücken im Staub lag. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen, und eine Weile rang sie keuchend darum, wieder atmen zu können.

Ihre Teamkameradin zog sie auf die Füße. „Geht es wieder?“

Yuna nickte noch immer etwas benommen.

„Deine Reaktion war nicht schlecht, aber du bist zu langsam. Außerdem stehst du wie festgeklebt. Bei Distanzkämpfen ist das nicht weiter schlimm, doch beim Nahkampf hast du so keine Chance. Wir müssen an deiner Beinarbeit feilen, sonst wird das nichts.“

„Du hast mich eben überrumpelt!“, verteidigte Yuna sich.

„Sicher.“, erwiderte Evelyn und lächelte hintersinnig.

Sie führten den Trainingskampf weiter, und es war die Hellhaarige, welche die Oberhand behielt, denn sie ließ ihrer Teamgefährtin keinen Atem, um ein Jutsu zu weben. Ohne Unterlass musste sich Yuna den Angriffen erwehren. Schweiß lief ihr über das Gesicht, und ihr Atem ging stoßweise, während Evelyn in einem geschmeidigen Wechsel aus Ausfällen und Rückzügen um sie herumhuschte. Ihre Bewegungen ähnelten einer Katze: sparsam, präzise und unter anderen Umständen absolut tödlich.

Aus einiger Entfernung beobachtete Anko die Szenerie mit einer Mischung aus Besorgnis und Erheiterung. Nur knapp konnte Yuna einen auf ihr Herz gezielten Stich abwehren, obwohl Evelyn ihn schon etwas Abgefangen hatte.

Ihre Strategie geht auf, dachte Anko. Anstatt zu riskieren, in einer Illusion eingefangen zu werden, treibt sie Yuna vor sich her. Wahrscheinlich könnte sie sich nicht mehr aus dem Jutsu befreien. Wie ich hörte, hat Kurenai bereits ganze Arbeit an Yunas Talent geleistet.

Die Silberhaarige trat Yuna heftig gegen das Schienbein, und diese zuckte zusammen. Sofort nutzte Evelyn die Gelegenheit für sich, griff in ihr Haar und setzte ihr den Kunai an die Kehle.

„Ich denke, das war für den Anfang genug.“, meinte die Hellhaarige, ließ wieder von ihr ab und trat einen Schritt zurück. Yuna brummte säuerlich, doch Evelyn ging nicht darauf ein.

„Deine Strategie war gut Evelyn, aber es wird nicht immer gelingen, deinen Gegner so vor dir herzutreiben.“, sagte Anko ernst.

„Ich weiß, aber für jeden Gegner gibt es eine andere Taktik. Normalerweise würde ich anders vorgehen.“

Yuna hatte sich derweil ins Gras gesetzt und rieb ihren schmerzenden Knöchel. Komisch, ich weiß gar nicht mehr, wann es mich dort erwischt hat, ging es ihr durch den Kopf.

„Habe ich dich zu sehr erwischt?“, erkundigte sich Evelyn und hockte sich neben sie.

„Keine Ahnung, wie das passiert ist. Vielleicht bin ich auch umgeknickt.“

„Lass mich mal sehen.“, bat sie mit sanfter Stimme und legte eine Hand auf das Gelenk, dann runzelte sie die Stirn. „Eine leichte Überdehnung der Bänder. Das gibt sich gleich“

Plötzlich breitete sich ein kühles Kribbeln unter Yunas Haut aus, und sie verzog erstaunt das Gesicht.

„Besser?“, fragte sie, und die Dunkelhaarige bewegte prüfend den Fuß.

„Ja, danke.“ Begeisterung leuchtete in Yunas Augen auf. „Bringst du mir bei, wie du das gemacht hast?“ Die Heilkunst hatte Yuna schon immer fasziniert, doch bisher war sie nie auf einen Heiler getroffen, der die Muße und die Zeit gehabt hätte, sie zu unterrichten.

„Wenn du das willst.“, entgegnete Evelyn. „Aber wir sollten es vertagen.“

Die Hellhaarige zog ihre Teamgefährtin auf die Beine und unterbrach Anko, die sich gerade angeschickt hatte, etwas zu sagen.

„Sensei.“, sagte sie und deutete zum Himmel, denn dort drehte eine Taube mit einem gelben Wimpel in den Krallen gurrend ihre Runden.

„Verdammt!“, fluchte Anko. „Ich muss weg. Kommt ihr auch allein klar?“

„Natürlich.“, meinte Evelyn.

„Gut, dann bis morgen.“ Mit diesen Worten verpuffte sie in einer Rauchwolke, und auf der Lichtung breitete sich für einen kurzen Moment das Schweigen aus.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Yuna zögerlich.

„Bevorzugst du irgendeine Waffe? Oder interessiert es dich, den Umgang mit einer zu erlernen?“

Die Stirn der Dunkelhaarigen kräuselte sich beim Überlegen. „Ich weiß nicht. Eigentlich bin ich Distanzkämpfer und setze fast nur Genjutsus ein.“

„Wir ergänzen uns gut.“, befand Evelyn. „Aber hast du Lust, etwas Neues auszuprobieren?“

„Warum nicht?“, meinte Yuna achselzuckend.

„Dann warte kurz. Ich bin gleich wieder da.“ Evelyn verschwand in ihrem Haus, und so genoss die Dunkelhaarige einen Moment der Ruhe, nur Unterbrochen von gelegentlichen Zwitschern der Vögel und dem Plätschern von Wasser.

Als die Hellhaarige zurückkam, trug sie ein Paar weißer Handschuhe, die ihr bis zu den Ellenbogen reichten und führte zwei fein gearbeitete, hölzerne Stäbe von etwa einem Fuß Länge sowie ein zweites Paar Handschuhe mit sich.

„Streck einen Arm zur Seite aus.“, forderte Evelyn sie auf, und irritiert folgte Yuna der Anweisung. Die Hellhaarige maß die Länge ihres Arms und hüllte dann einen der Holzgriffe mit ihrem Eisnebel ein. Zwei fremdartig geschwungene Klingen, die irgendwie an Sicheln erinnerten, nahmen daran Gestallt an.

„Was ist das?“

„Ein Doppelschwert, Yuna.“, erwiderte sie und warf ihrer Teamgefährtin die anderen Handschuhe zu. „Die solltest du anziehen, sonst bekommst du Schwielen und Blasen.“

Gehorsam zog die Dunkelhaarige sie an und starrte dann verwundert auf ihre Hände.

„Man spürt sie gar nicht!“

Evelyn lächelte leicht. „Es gibt einige faszinierende Materialien auf dieser Welt.“, sinnierte sie nur, dann warf sie ihr das Doppelschwert zu. Es war erstaunlich leicht für eine Waffe dieser Größe.

„Der Umgang mit dieser Waffe ist nicht leicht zu erlernen, daher weiß ich nicht, ob sie dir zusagt. Wenn man sie jedoch beherrscht, lässt sie, da sie beidhändig geführt wird, sehr schnelle Richtungsänderungen und kraftvolle Hiebe zu. Außerdem kann man sich im Falle eines Gleichgewichtsverlusts besser ausbalancieren als mit einem Schwert. Doch besteht auch die Gefahr sich mit einer Klinge selbst zu verletzen. Man benötigt also ein hohes Maß an Konzentration. Aber wir werden ja sehen, ob sie dir liegt. Greif mich an!“

Verunsichert blickte Yuna auf die Waffe in ihren Händen. „Ich soll einfach angreifen?“

„Keine Sorge, die Klingen sind nicht geschärft.“, beruhigte Evelyn sie. „Zudem werde ich mich anfangs nur verteidigen. Ich möchte sehen wie du ein Doppelschwert instinktiv handhaben würdest.“

Yuna schluckte hart und holte aus. Doch noch bevor die Klinge ihr Ziel erreichte, explodierte ein scharfer Schmerz in ihrem Knie. Sie hatte sich die andere Seite dagegen geschlagen.

„Das meinte ich.“, sagte die Hellhaarige mitfühlend. „Du musst auf beide Klingen zugleich achten, sonst schadest du dir selbst.“

Sie schuf nun auch für sich ein Doppelschwert. „Ich zeige dir jetzt ein paar Basisfiguren. Sozusagen Trockenübungen.“

Sie bezog, um genug Platz zu haben, in der Mitte der Lichtung Aufstellung und wirbelte durch eine komplexe Konstellation von Angriffsmöglichkeiten. Sie spaltete imaginären Gegnern die Schädel oder fing ebensolche Hiebe ab. Es erschien wie ein Tanz des Todes.

Nach der Übung atmete Evelyn schwer.

„Wie dir sicher aufgefallen ist, waren die meisten meiner Attacken auf Kopf und Herz gezielt. Diese Waffe hat viel Durchschlagskraft, doch ist die Handhabung sehr anstrengend. Nutze also den Schwung, um augenblicklich zu töten. Vermeide dagegen Angriffe auf den Hals, denn wenn dir das Blut in die Augen spritzt, kosten dich vielleicht die wenigen Momente der Blindheit das Leben. Wenn es nicht anders möglich ist, töte durch einen Stich in die Kehle. Ideal ist ein Stich durch den Unterkiefer ins Gehirn, doch das ist nur bei deutlich größeren Gegnern praktikabel.“, führte die Hellhaarige aus. Yuna rann bei der beiläufigen Art, wie ihre Gefährtin über die Auslöschung eines Lebens sprach, ein kalter Schauer über den Rücken.

Was hast du erwartet Yuna? Nicht jeder ist so behütet aufgewachsen wie du, schalt sie sich selbst. Doch ich möchte ihre Erfahrungen nicht teilen, wenn diese sie dazu bringen, immer erst im Kopf zu überschlagen, wie sie einen möglichen Feind vernichten kann.

„So, und jetzt versuche es noch einmal. Berücksichtige meine Worte.“ Evelyns Stimme riss die Dunkelhaarige aus ihren Grübeleien.

Yuna tat wie geheißen, und in den nächsten Stunden trieb die Hellhaarige sie unbarmherzig an. Mit zitternden Armen ließ sie ihre Klinge auf Evelyns Schulter niedersausen, doch dann löschte ein gleißender Schmerz ihre Sinne aus.
 

Evelyn legte leicht die Stirn in Falten und kniete sich neben ihre besinnungslose Trainingspartnerin. Sie hatte Yuna an der Schläfe getroffen, und nun zeugte eine unschöne Platzwunde von dem Treffer. Die Hellhaarige legte zwei Finger an die Verletzung und beobachtete, wie sie sich schloss, anschließend richtete sie die Gehirnerschütterung. Erst dann holte Evelyn sie durch einen Chakraimpuls in die Welt der Wachenden zurück.

Die Dunkelhaarige stöhnte und fasste sich an die Stirn. „Ich fühle mich, als hätte mich ein Pferd getreten.“, brummelte sie undeutlich und entlockte ihrer Teamkollegin ein schwaches Lachen.

„Das trifft es fast.“, meinte sie und zog Yuna auf die Füße. „Der Umgang mit dem Doppelschwert liegt dir nicht. Der Schwung der gekrümmten Klinge reißt dich immer nach vorn und du gerätst kurz ins Taumeln, dabei ist deine Technik an sich nicht übel, nur die Klingen sind nicht deine Welt. Ein Kampfstab oder eine Lanze wäre für deine Bewegungsabläufe besser geeignet. Vielleicht solltest du es damit mal versuchen.“

„Alles was du willst, aber vorher brauche ich etwas gegen die Kopfschmerzen. Sag, wolltest du mir den Schädel zertrümmern?!“

Evelyn schnaubte erheitert und schüttelte den Kopf. „Sicher nicht, sonst müsstest du deine Hirnmasse jetzt nämlich wirklich vom Boden aufkratzen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-07-14T20:33:16+00:00 14.07.2012 22:33
Hammer Kapi^^


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