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Im kalten Licht des Mondes

von

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Die schriftliche Prüfung

Am Morgen war Yuna trotz aller guten Vorsätze aufgeregt. Sie hatten bei der Anmeldung erfahren, dass man für ihr Team eine Ausnahme geltend machte, in der Aurora für den zweiten Prüfungsteil offiziell als drittes Mitglied gezählt wurde, was niemanden überraschte. Bei normalen Missionen kam derlei ja auch vor, war das Argument des Hokages gewesen, und dabei blieb es.

Als eine der ersten Gruppen saßen sie in dem geräumigen Warteraum und beobachteten die tröpfelnde Ankunft der anderen Teams. Evelyn überraschte Yuna mit umfassenden Informationen zu den einzelnen Ninjadörfern, was wenig verwunderlich war, da sie die meisten von ihnen hatte besuchen können. Manche der Ninjas kannte sie beim Namen und wusste sogar ein paar Anekdoten zu ihnen.

„Sieh, das Team aus Sunagakure. Vor dem Rotschopf, Gaara, sollte man sich besser in acht nehmen. Es heißt, er sei nicht ganz richtig im Kopf und verwandle sich im Kampf in ein manisches Ungeheuer. Die Flasche auf seinem Rücken ist mit Sand gefüllt, den er für seine Angriffe verwendet. Die Blonde heißt Temari. Windattribut. Sie kämpft wie Kankuro, der in schwarz auf mittlere Distanz. Er ist Marionettenspieler. Sie werden die schriftliche Prüfung auf jeden Fall bestehen. Gehen wir ihnen aus dem Weg.“

Evelyn zog eine Augenbraue in die Höhe, als ein weiteres Team den Raum betrat.

„Otogakure! Interessant.“

„Otogakure?“, fragte Yuna verwirrt nach. Erdkunde war nicht so ihre Stärke.

„Das Dorf das versteckt im Klang liegt.“, erklärte Evelyn. „Der Eingang liegt irgendwo im Reich der Reisfelder. Man munkelt...“ Die Hellhaarige brach ab und musterte aus den Augenwinkeln den weißhaarigen Ninja, der unauffällig näher gerückt war und nun sehr interessiert wirkte. Evelyn verbarg ihre Irritation und tauschte einen Blick mit ihm, während sie in ihrem Gedächtnis nach seinem Namen kramte. Sie nickte ihm leicht zu. Kabuto, ein Heiler ungeklärter Herkunft. In Evelyn keimte ein Verdacht auf, als er sie weiter im Auge behielt. Sie wusste, dass Otogakure mindestens einen Spitzel im Dorf hatte.

Ich sollte mich später darum kümmern, ging es ihr durch den Kopf, dann wandte sie sich wieder Yuna zu, die sie erwartungsvoll ansah.

„Lassen wir die Gerüchte. Das Mädchen heißt, soweit ich weiß, Kin, und die bandagierte Gestalt neben ihr Dozu. Sie manipulieren den Körper durch Töne. Schwierig abzuwehren. Das ist ein weiteres Team, das wir meiden werden.“

„Du hast gesagt: irgendwo im Reich der Reisfelder. Was heißt das?“, hakte Yuna neugierig nach.

„Das heißt, dass ich nicht weiß, wo der Eingang liegt.“, log die Hellhaarige glatt und beobachtete aufmerksam Kabutos Reaktion, der sich für das geübte Auge sichtbar entspannte.

Na, hab ich dich, dachte Evelyn. Ihr Gesicht blieb eine Maske.

Sie plauderten weiter, bis Naruto seinen großspurigen und reichlich peinlichen Auftritt hinlegte, der ihm ohne Kabutos Eingreifen eine saftige Tracht Prügel eingetragen hätte, denn er zog den Unmut der Klangninjas auf sich. Yuna hielt sich kichernd die Hand vor den Mund, und Neji, Sasuke und Evelyn drehten entnervt die Augen gen Himmel.

Idiot, dachte die Hellhaarige bei sich. Er wird es schwer haben, wenn er einem Gegner über den Weg läuft, der nicht wartet, bis er sein Geschwafel beendet hat.

Evelyn ließ ihre Gedanken abschweifen und fixierte dabei unwillkürlich Hinata. Als diese die ihr zuteil werdende Aufmerksamkeit bemerkte, verkroch sie sich schüchtern hinter Shino.

Yuna wurde langsam ganz hibbelig, und dieser Zustand besserte sich auch nicht gerade, als der grimmig aussehende Prüfer den Wartesaal betrat. In einen langen, schwarzen Mantel gehüllt und mit den zwei entstellenden Narben im Gesicht machte er nicht gerade den Eindruck eines freundlichen Zeitgenossen. Evelyn legte ihrer Teamgefährtin eine Hand auf den Arm.

„Das ist Ibiki Morino. Er setzt für gewöhnlich menschliche Ängste für sich ein. Gesteh ihm keine Macht über dein Denken zu. Das Meiste von dem, was er sagt, ist nicht mehr als heiße Luft.“, flüsterte sie Yuna zu und lenkte diese damit von den bedrohlichen Worten des Mannes ab.
 

Um dem Betrug vorzubeugen lag an den Plätzen bereits alles für die Prüflinge bereit. An den Wänden saßen mit Klemmbrett und Stift bewaffnete Ninjas, die die Schüler mit Argusaugen beobachten würden.

Gerade erklärte Morino die verworrene Punkteregel der schriftlichen Prüfung, doch Yuna hörte nicht so recht hin. Sie lauschte Evelyns Stimme und war überrascht, wie deutlich dieser lächerlich kleine Sender ihre Worte übertrug. Das versteckte Mikrophon war so fein, dass sie alles verstand, als stünde Evelyn direkt neben ihr. Niemand sonst würde die Hellhaarige flüstern hören können.

„Die Regelung, dem Prüfling Punkte abzuziehen, wenn er beim Abschreiben erwischt wird, statt ihn durchfallen zu lassen, verrät schon, dass dieser Test nur die Fähigkeiten zur Informationsbeschaffung prüft.“, übersetzte Yuna und war froh, dass es ihr leicht fiel. „Die zehnte Aufgabe ist ein Bluff. Kümmre dich nicht darum, denn es gibt sie nicht. Ganz sicher. Ich habe meine Quellen.“ Yuna atmete erleichtert auf, ihr hallten die Worte im Gedächtnis wieder: Wenn ihr diese Aufgabe nicht lösen könnt, bleibt euch die Möglichkeit, Chunin zu werden auf immer versperrt...

Die Dunkelhaarige sah voller Mitleid zu Naruto hinüber. Er starb jetzt schon tausend Tode. Allerdings bekam auch sie einen gehörigen Schreck, als sie ihr Blatt umdrehte und sah, wie schwer die Aufgaben waren. Kurz blickte sie zu Evelyn herüber, doch ihre Miene drückte gelassene Ruhe aus. Entspannt nahm sie den Bleistift zur Hand, machte sich an die erste Aufgabe, und schon bald empfing Yuna die ersten Ergebnisse.
 

Yuna und Evelyn waren gerade fertig geworden, als Morino das Theater um die zehnte Aufgabe abzog. Es war ein Bluff, wie die Hellhaarige es vorausgesehen hatte, und beinahe hätte Yuna laut lachen müssen, als Morino das Ende der Prüfung erklärte.

Die Erleichterung legte sich wie eine Wolke über die Schüler – bis man den Einschlag mehrer Kunais hörte, und sich ein dunkles Tuch vor die vordere Wand spannte, das Morinos Rede sofort beendete. Durch das gleiche Fenster, durch das auch das Schriftband Einlass gefunden hatte, kam nun auch Anko in den Raum und baute sich vor den Prüflingen auf.

Yuna und Evelyn tauschten einen Blick.

„Mein Gott, ist das ein peinlicher Auftritt.“, ließ der Silberschopf Yuna hören. „Zum Glück weiß keiner, dass sie unsere Sensei ist.“

Anko hielt eine kurze Ansprache, und lächelte dann ihren Schützlingen zu.

„Yuna, Evelyn! Wie ist es gelaufen?“

Die Beiden sanken über ihren Tischen zusammen. Wie peinlich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-07-01T22:17:45+00:00 02.07.2013 00:17
KLasse Kapi^^


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