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Scharfe Klauen

Äon
von

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Erstes Kennenlernen

Hey erstmal, ich hoffe ihr habt Spaß dabei meine Geschichte zu lesen!

Mein Prolog ist mir zwar nicht so gut gelungen, aber es wird besser versprochen! xD

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Ich traf mich schon seid einigen Monaten mit Theodor. Wir waren verliebt und ich wartete schon lange darauf, dass er um meine Hand anhält.

Als er mich wiedermal auf sein Anwesen eingeladen hatte, war ich aufgeregter als sonst. Vielleicht hatte mein Körper schon bemerkt, dass etwas nicht stimmte!

Bei meiner Ankunft war noch alles normal und ich freute mich ihn wieder zusehen, aber dann tauchte ein fremder Junge auf.

Da war ich mir noch nicht bewusst gewesen, dass der Abend anders enden würde als mir lieb war!

Denn ich würde den wichtigsten Menschen in meinem Leben verlieren und einen neuen Freund dazu gewinnen!

Neue Erkenntnisse

Heute lud mich der Graf von Kerp abermals auf sein Anwesen ein, das war in den letzten Monaten unser Ritual geworden. Also saß ich wieder in der Kutsche, die er mir liebenswerter Weise zur Verfügung gestellt hatte und schaute aus dem frisch geputzten Fenster.

Der Himmel verdunkelte sich langsam und die Wolken wurden dichter. Ich öffnete das Kutschfenster, als mir schon ein kalter Tropfen Wasser auf die Nase fiel. Schnell schloss ich es wieder. Gerade noch im richtigen Moment denn der Wind blies jetzt stärker und der gerade eingesetzte Regen schlug hart gegen das Fenster. Ich dachte nur an den armen Kutscher, der jetzt draußen auf dem Kutschbock mit dem Unwetter zu kämpfen hatte. Die Kutsche rüttelte stark hin und her, die Pferde schienen auch durch das Wetter unruhig geworden zu sein. Endlich sah ich das hell erleuchtete Anwesen Kerps, das sich förmlich von seiner Umgebung abhob.

Die Kutsche hielt direkt vor dem Unterstand am Eingang, der Kutscher hielt mir lächelnd die Hand zum Ausstieg hin, als er die Kutschtür öffnete. Ich schaute nach oben zu dem Balkon, dort an der großen Türe stand der junge Graf mit seinen pechschwarzen Haaren und starrte in den Wald, der sich direkt vor seinem Anwesen befand. Als er nach unten blickte, sah er mich und fing an zu lächeln. Er riss die Balkontür auf und rannte in den Regen hinaus ans Geländer, „Hazel!“ Er schaute mich mit freudiger Erregung an und winkte wild mit den Armen.

Ich erwiderte sein Winken und ging in Richtung Eingangstür, die einer seiner Diener bereits geöffnet hatte. Theodor kam die Treppe nach unten gerannt und blieb abrupt vor mir stehen. Er verbeugte sich leicht und bedeckte meine Hand mit einem flüchtigen Kuss, „Freut mich, dass ihr es heile durch den Regen geschafft habt Hazel!“ Er grinste und umarmte mich lange. Ich erschrak, „Theodor, ihr Anzug ist ja ganz nass, wie konntet ihr euch nur nicht umziehen? Ihr erkältet euch noch!“ Er schaute zur Seite, „Ich wollte euch halt nicht warten lassen!“ Ich errötete leicht und er schaute zu seinem Diener, der ungeduldig neben der Tür wartete um ihn neu einzukleiden. Er lachte kurz auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn, „Ich bin gleich wieder da Hazel!“ Er folgte seinem Diener in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ich setzte mich seufzend auf einen Sessel der neben der Treppe positioniert war und wartete. Der Regen wurde immer stärker und der Wind hallte durch die Gänge des Anwesens. Es klopfte an der Tür und Saigh, Theodors anderer Diener machte die Tür auf. „Guten Abend, sie wünschen?“ Ich musste mich weit nach vorne beugen um sehen zu können wer vor der Tür stand. Es war ein kleiner Junge mit hellbraunen Haaren. Er schaute Saigh energisch an und knurrte kurz auf. Dann rannte er zwischen seinen Beinen durch an mir vorbei zu dem Zimmer von Theodor. Ich lief ihm hinterher, der Kleine rannte die Tür ein und ich hörte nur noch ein lautes Jaulen vom Inneren des Zimmers. Ich streckte den Kopf durch die Tür, da sah ich wie Theodor den Jungen gegen die Wand schleuderte. Seine Augenfarbe war jetzt von dem ruhigen braun in ein aggressiven rot gewechselt. Er knurrte den Jungen laut an, der anfing zu winseln und sich schützend die Arme über den Kopf hielt. Theodor schüttelte seinen Kopf und ich sah wieder, dass braun in seinen Augen aufblitzen. Er ging mit großen Schritten auf mich zu und zog mich an Arm aus dem Raum.

„Theodor, was war denn eben los?“ Ich schaute ihn mit verwirrtem Gesichtsausdruck an. Er lächelte, „Der Kleine ist ein Freund von mir, wir sehen uns nicht allzu oft dann fallen unsere Treffen natürlich ein bisschen heftiger aus!“ Ich wollte ihm zu gerne glauben, aber die Geschichte war mir nicht geheuer! Erstmal blieb ich dabei ihm vorzuspielen seine Geschichte abzukaufen, bis ich mehr über das gerade Geschehene herausgefunden hatte. Ich setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und nahm seine Hand. In dem Moment kam aus seinem Zimmer ein großer Typ mit hellbraunen Haaren. Er sah genauso aus wie der kleine Junge von gerade nur zehn bis zwölf Jahre älter. Er starrte ihn lange an und verbeugte sich schließlich leicht vor ihm, „ Ich werde es Jabari berichten!“ Seine Stimme stach durch mich durch wie ein Messer und als ich in seine Augen sah war sein Blick auf mich gerichtet. Er grinste und als er ging hörte ich ihn noch murmeln, „Großer Fehler mir deine größte Schwäche zu offenbaren!“ Danach verschwand er genauso schnell wieder wie er gekommen war. Ich schaute zu Theodor, der meine Hand krampfhaft umklammerte. Sein Blick war auf die Eingangstür gerichtet, er zog mich nahe an sich und stützte sein Kinn auf meinem Kopf. Ich schmiegte mich an ihm und war überrascht über seine enorme Körperwärme, die sich langsam auf meinen Körper übertrug. Saigh räusperte sich laut und Theodor ließ mich los. „Kümmern sie sich um das Zimmer, ich nächtige heute im Gästezimmer!“ Saigh nickte und ich hörte nur noch lautes klappern und krachen aus dem Schlafzimmer.

Ich schaute durchs Fenster, der Regen schlug immer noch stark gegen die Scheibe und der Himmel hatte sich so sehr verdunkelt, dass man hätte denken können es wäre mitten in der Nacht. Theodor fing plötzlich an zu lachen und ging die Wendeltreppe hinauf, „Kommt mit Hazel!“ Ich folgte ihm langsam und als ich ihn eingeholt hatte, nahm er meine Hand und rannte ins Gästezimmer. Als wir drin waren, schloss er die Tür ab und setzte sich aufs Bett. Ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache! Er lächelte mich an und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. „Setzt euch neben mich.“ Seine Stimme klang anders als sonst. Sonst hörte sie sich ruhig und entspannt an, doch jetzt lag Nervosität in seiner Stimme. Ich setzte mich mit einer Menge Abstand zu ihm und beobachtete ihn. Er setzte sich wieder auf und rutschte nahe zu mir, sodass sein Gesicht vor meinem war. Theodor strich mir die Haare aus dem Gesicht und glitt mir sanft mit seiner Hand über den Hals bevor er sich über mich beugte und sich unsere Lippen berührten. Erschrocken über seine Handlung, stieß ich ihn von mir weg und rutschte bis zur Bettkante. Er errötete und fragte mit leiser Stimme, „Hab ich was falsch gemacht?“ Er sah mich an wie ein Junge der von seiner Mutter eine Strafe erwartet. Ich schüttelte leicht den Kopf, „Es kam nur so überraschend!“ Als ich aufschaute lächelte er und kam mir wieder etwas näher, „Ich hoffe, das dass nicht mehr so überraschend kommt!“ Seine Hand umschlang meine Hüfte und er zog mich nahe zu sich. Seine weichen Lippen berührten meine und für Sekunden gab es nichts anderes mehr auf der Welt als uns. Als sich unsere Lippen wieder lösten öffnete er seine Augen und strich mir abermals sanft über die Wange. Wir zuckten beide zusammen, als es blitzte und der Donner kurz darauf folgte. Theodor stand auf und ging zum Fenster, genau in diesem Moment zischte ein Blitz am Fenster vorbei und schlug im Boden ein. Ich schrie kurz auf und rannte zu ihm ans Fenster, „Was…was ist passiert?“ Er drückte mich feste an sich und versuchte meinen Blick vom Fenster wegzulenken. „Schon gut Hazel!“ Seine Stimme hatte wieder etwas Beruhigendes an sich und mein Herzschlag normalisierte sich wieder. Saigh klopfte panisch an die Zimmertür, „Mein Herr, ist alles in Ordnung mit ihnen?“ Theodor grinste und schloss die Tür wieder auf, „Saigh, beruhigen sie sich!“ Dann drehte er sich zu mir um, „Bleibt hier, ich muss mir den Schaden ansehen!“ „Aber mein Herr…“, versuchte ihn sein Diener aufzuhalten, aber er war schon längst aus dem Haus verschwunden.

Ich öffnete das Fenster und lehnte mich leicht heraus. Theodor rannte zu dem Baum wo der Blitz eingeschlagen hatte und schaute sich um. Sein Gesicht verzerrte sich, als er unter dem abgetrennten Baumstamm einen Arm sah. Er schaute kurz zu mir hoch und gab Saigh ein Zeichen. Der Nahm meinen Arm und lief zur Tür, „Lassen sie mich los, warum darf ich das nicht sehen?“ Er schaute mich verständnislos an, „Miss Hazel es gibt Dinge auf der Welt die sind und werden ihnen immer vorenthalten sein!“ Ich schaute ihn zornig an und befreite meinen Arm aus seinen Griff. Ich rannte zur Türe und wollte gerade raus stürmen, als mich schon wieder jemand am Arm packte.

Als ich mich umdrehte war es nicht Saigh der mich festhielt. Es war ein zierlicher junger Mann mit längeren roten Haaren. Er lächelte mich herzlich an und zog mich wieder in die Halle. „Lass mich los!“ Der Typ drückte fester zu und sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, „Keine gute Idee Miss!“ Ich suchte den ganzen Raum nach Saigh ab, fand ihn aber nicht. „Was wollen sie von mir!?“ Er lachte kurz auf und drückte mich an sich, „Du gehörst doch Theodor, oder?“ Geschockt über seine Aussage schaute ich zur Seite, „Ich würde nicht sagen dass ich ihm gehöre aber wir stehen uns sehr nahe.“ Er leckte sich über die Lippen und ließ mich los. „Hazel, nicht wahr!“ Ich nickte und versuchte ein bisschen Abstand zwischen uns zu gewinnen. „Ich lasse dich selbst wählen! Folge mir oder dem Tod!“ Die Verwirrung stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben, „Warum sollte ich dir folgen?“ Seine Augen waren zu Schlitzen geformt und sein Blick ruhte auf mir, „Theodor wird gleich tot sein und wenn du ihm nicht folgen willst empfehle ich dir mir einfach ohne weitere Fragen zu folgen!“

„Was Theodor?" Ich rannte zur Tür und lief in den Regen hinaus, den komischen Typen hinter mir den ich wohl mit dieser Aktion überrascht hatte. Als ich den Einschlags Ort erreichte, sah ich wie Theodor am ganzen Körper blutverschmiert vor dem brünetten Jungen lag. Er richtete sich schwer atmend auf und versuchte nach dem Jungen zu greifen. Dieser aber rutschte zwischen seine Beine und rammte ihm ein Messer in den Rücken. Theodor kippte zu Boden und blieb regungslos liegen, der Junge öffnete eine kleine Flasche und schüttete sie über Theodor, der innerhalb von Sekunden in Flammen aufging. Ich wollte zu ihm rennen, aber der fremde Typ hatte mich eingeholt und hielt mich fest. „Theodor!!“ An meinen Wangen liefen Tränen herunter und ich schaute den Fremden an, „Warum haben sie das getan?!“ Er ignorierte mich und schaute auf den kleinen Jungen, „Äon, alles in Ordnung?“ Er nickte und kam auf uns zu, „Hast du vor sie mit zunehmen Jabari?“

Jabari? Das hatte ich heute doch schon mal gehört! Er nickte und schubste mich in Äons Arme. Ich machte mich darauf gefasst auf dem Boden aufzuschlagen, weil ich wusste dass mich der kleine Junge nicht halten konnte. Aber als ich meine Augen wieder öffnete, hielt mich ein großgewachsener Mann fest. Er lächelte mich an, „Na überrascht?“ „Hör auf mit den Spielchen Äon, wir müssen los!“, rief Jabari ungeduldig. Äons Lächeln wurde breiter und er zog mich mit sich. Erst jetzt fiel mir auf das der Regen aufgehört und sich das Gewitter wohl verzogen hatte. Nach etwa drei Stunden, die wir durch den Wald liefen wurde ich immer langsamer und der Abstand von Äon und Jabari wurde immer größer. Mein persönlicher Begleiter schaute mir erst ins Gesicht und dann auf die Beine. Ich versuchte schneller zu laufen, als er stehen blieb und mich hochhob. Einen Schrei konnte ich mir nicht verkneifen, aber das war ihm egal. Er lief schneller und hatte Jabari nach wenigen Sekunden eingeholt. Jabari grinste, „War sie so langsam das du sie tragen musst?“ Äon schwieg und lief weiter. Nach einer weiteren Stunde hatten wir den Wald hinter uns gelassen und waren an einer Straße angekommen. Ich schaute mich um, die Gegend kannte ich. Hier war ich vor sechs Stunden langgefahren um mich mit meinem Geliebten Theodor zu treffen. Eine einzelne Träne lief meine Wange herunter, Äon blieb stehen und setzte mich ab. Er streckte sich und atmete einmal tief aus. Ich schaute zu Jabari, der gerade ein Wirtshaus betrat. Ich sah die Chance zu fliehen und ging ein Schritt von Äon weg. Er schaute mir direkt in die Augen, sein Blick war voller Wärme aber ich sah auch dass sein Zorn wuchs. Er ging zwei Schritte auf mich zu und packte mein Handgelenk, dieses drückte er so feste zusammen, dass meine Haut nachgab und Blut seine Hand benetzte.

Ich unterdrückte ein Schluchzen und schaute zur Seite. In dieser Sekunde fühlte ich mich so machtlos und das schlimmste daran war, das ich auf die beiden angewiesen war. Beide waren Mörder und der der mich festhielt auch noch der Mörder Theodors! Als Jabari wieder aus dem Haus kam, lächelte mich Äon wieder an und lockerte den Griff um mein Handgelenk. Jabari starrte uns beide verwirrt an, „Wollte sie fliehen?“ Äon nickte und ließ mich los. „Sei nächstes Mal vorsichtiger, wir wollen sie ja lebendig!“ Er lächelte und legte mir ein Seil um die Hände und drückte das Ende des Seils in Äons Hand. „Damit du es leichter hast!“ Er zog mich zu sich und zog das Seil enger. Sein Gesicht war jetzt direkt über meinem und ich konnte seinen warmen Atem an meiner Stirn spüren. Dann drehte er sich weg von mir und folgte Jabari. Meine Geschwindigkeit war immer noch die gleiche wie am Anfang, deshalb zog mich Äon regelrecht hinter sich her. Meine Handgelenke waren wegen der Reibung des Seils und Äons Ziehens voller Blut und schmerzten. Nach ein paar weiteren Metern sank ich zu Boden, ich war mit meinen Kräften am Ende. Ich sah die Welt um mich herum verschwommen und als sich einer meiner Entführer zu mir beugte, spürte ich nur wie mich jemand hochhob und losrannte.

In wenigen Sekunden, machten wir vor einem Anwesen halt. Es war hell erleuchtet und um einiges kleiner als das von Theodor. Ich hatte bemerkt, das es wieder Äon war der mich trug. Wir gingen die Wände entlang bis er stehen blieb, er drehte sich zu Jabari, „Wo soll sie denn bleiben?“ Jabari fing an zu lachen, „Was glaubst du wo sie bleiben wird Äon!?“ Ich bemerkte das Wut in ihm aufstieg, „Ich soll mein Zimmer mit ihr…“ „Ja, du sollst es mit ihr teilen!“ Nach den Worten machte Jabari kehrt und ließ Äon und mich stehen. Er schaute zu mir und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Dann lief er zur nächsten Tür und betrat das Zimmer. Er seufzte und legte mich auf ein Bett. Er ging danach nochmals zur Tür und schloss sie ab, den Schlüssel trug er mit einem Band um seinen Hals. Sein Blick ruhte auf mich, bis er das Fenster öffnete, sich auf die Fensterbank setzte und die Augen schloss. Ich war also wirklich ihre Gefangene. Aber ich hatte nicht mehr die Kraft um weiter darüber nachzudenken und schlief schließlich vor Erschöpfung ein.

Am nächsten Tag, wurde ich von Äon geweckt der sich über mich gebeugt hatte. Er sprang blitzartig vom Bett runter, als er bemerkte dass ich wach war. Ich richtete mich auf und sah ihn geschockt an. „Du riechst nach Vanille!“, sagte er schließlich und drehte sich zum Fenster.

Vor etwa drei Monaten hatte mir Theodor ein Vanille Parfüm aus Frankreich mitgebracht, das hatte ich auch ein zwei Male aufgetragen aber das war schon Tage her. Ich schaute Äon verwirrt an, „Ich will das du dich wäscht, ich ertrage den starken Geruch von Vanille nicht!“ Er öffnete eine Tür die wie ich dachte einem Wandschrank gehörte und ging hinein. Ich stand langsam auf und sah, dass es sich nicht um einen Schrank sondern um das Bad handelte. Äon ließ gerade Wasser in die Badewanne und drückte mir ein kleines Fläschchen in die Hand. „Benutz das!“ Ich schaute zuerst die Flasche und dann Äon an. „Was ist da drin?“ Er drehte den Hahn zu und legte ein Handtuch neben die Wanne hin, „Mach das auf deine Haut!“ „Du meinst wie Shampoo?!“ Er schaute mich genervt an, „Das ist…“ In dem Moment ging seine Zimmertüre auf und ein kleiner schwarzhaariger Junge betrat den Raum, „Äon wo bist du?“ Äon ging aus dem Bad und schloss die Tür hinter sich. „Was willst du hier? Ich habe keine Zeit für dich!“ „Bitte, ich brauche deine Hilfe bei meinem Auftrag!“ Ich hörte wie eine Tür zugeschlagen wurde und jemand fluchend wegging.

Ich stand immer noch mitten im Bad und wusste nicht was ich tun sollte. Äon kam wieder ins Bad und schaute mich verwirrt an, „Warum stehst du hier noch rum?“ Als er die Worte aussprach schien ihm noch was anderes auf der Zunge zu liegen, aber er ließ es dabei bleiben. Als ich immer noch keine Anstalten machte mich zu bewegen, drehte er mich und fing an mein Kleid zu öffnen. Als ich bemerkte was er wirklich tat, schlug ich seine Hand weg und geriet ins Stolpern. In dem Moment, zog ich ihn am Ärmel und wir fielen beide ins Badewasser. Ruckartig stand er wieder auf und schüttelte sich.

„Tut mir leid.“ Er sah mich nicht mit wütendem Blick an, aber glücklich wirkte er auch nicht. Er zog mich aus der Wanne und machte weiter mit dem Vorhaben mich auszuziehen. Ich wollte mich wieder wehren, hatte aber zu viel Angst vor Äon. Als er damit fertig war das Kleid aufzuschnüren, schaute er mich aufdringlich an, „Zieh dich aus!“ Mir war klar was er mit mir tun würde wenn ich ihm nicht gehorche, deshalb zog ich mir den nassen Stoff vom Leib und stand dann nur noch in meiner Unterwäsche vor ihm. Er nahm das Kleid und ging wieder aus der Tür raus, „Ich hoffe dass du gleich fertig bist wenn ich wieder komme!“ Schon war die Tür zu und ich hörte wie er sein Zimmer verließ. Ich zog mich vollständig aus und tauchte meinen Körper in das warme Wasser. Jetzt wo kein Stoff an meinem Körper war, spürte ich die Wärme des Wassers ganz anders. Es war angenehm und ich entspannte mich ein wenig. Nach ein paar Minuten, nahm ich das Fläschchen das Äon mir gegeben hatte und ließ den Inhalt auf meine Haut fließen. Die orangene Flüssigkeit, roch leicht nach Pfirsich und ich fragte mich ob er das gewusst hatte.

Als ich fertig war, stieg ich aus dem Wasser und trocknete mich ab. Weil er mir keine Sachen dagelassen hatte, öffnete ich die Tür des Badezimmers und streckte den Kopf heraus. „Wurde auch mal langsam Zeit!“, sagte Äon der mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem Bett saß. Neben ihm lag ein Kleid in einem schillernden dunkelblau. Ich ging langsam auf ihn zu und schaute ihn fragend an. „Das Kleid… ist für dich!“ Ich musste lächeln und strich mit dem Zeigefinger über den edlen Stoff. Äon stand auf, stellte sich nahe hinter mich und strich leicht durch meine Haare. Dann ging er mit seinen Lippen über meine rechte Schulter, „Du hast es benutzt!“ Ich fing an zu zittern, er war mir für meinen Geschmack viel zu nahe. Ich drehte mich um und drückte ihn von mir weg, in diesem Moment löste sich das Handtuch und ich stand nackt dar. Ich schrie und hob das Handtuch schnell wieder auf. Äon machte keine Anstalten mir zu helfen, aber auch keine um auf mich loszugehen. Ich bedeckte meinen Körper wieder und schaute errötend zur Seite. Er fing auf einmal an zu lachen und drehte sich um. Ich schaute ihn wütend an, „Was ist denn so komisch?!“ Er antwortete mir nicht und ging zum Fenster. Ich sah mir jetzt das Kleid genauer an und zog es mir auch gleich über.

Es gab nur ein Problem, man musste es hinten zuschnüren und da kam ich nicht dran. „Äon, könntest du mir vielleicht helfen?“, fragte ich ihn mit nervöser Stimme. Er musterte mich und stellte sich hinter mich. Mit geschickten Händen schaffte er es das Kleid innerhalb einer Minute zu schließen. Ich schaute an mir herab, das Kleid bedeckte gerade noch meine Oberschenkel und an den Armen war es auch freizügig. Ich schaute Äon unsicher an, der mir jetzt eine Strumpfhose hinhielt. Ich zog sie an und fühlte mich gleich besser. Es klopfte an der Tür und Jabari betrat den Raum. Er schaute mich an und senkte seinen Blick, „Sie muss zu Demian gebracht werden!“ Seine Stimme klang ernst und feindselig zugleich. Äon packte mich am Arm und zog mich aus dem Zimmer. „Ich gehe schon mal vor!“, sagte Jabari mit fiesem Grinsen auf den Lippen.

Ich lief neben Äon her, der mich nach ein paar Metern losließ. Seine Kleidung schien getrocknet zu sein und seine Haare waren ganz zerzaust. Als er bemerkte dass ich ihn anstarrte, sah er mir ins Gesicht und lächelte. Ich verstand nicht warum er es tat, vielleicht weil er den Pfirsichduft riechen konnte, der an mir haftete wie eine angeklebte Hülle. Nun schaute ich an die Wände und bemerkte, dass in einigen Gängen die Türen offen standen. In einem sah ich etwas schnell heraus und an uns vorbei rennen. Äon, der jetzt hinter mir stand, zog mich zu sich und hielt mir die Augen zu.

Ich versuchte seine Hand von meinen Augen zu kriegen, aber er war zu stark. Als ich spürte, dass der Luftzug des vorbei Rennenden verzogen war, ließ er mich los. Unsere Schritte hallten durch die unzähligen Gänge die wir entlanggingen und ich sah in keinem Gang so etwas wie ein Fenster oder irgendwas Ähnliches. Äon blieb vor einer großen Eisentür stehen und holte tief Luft. Ich dachte mir dass er bestimmt nervös war, was uns auch erwartete.

Die Einführung

Äon öffnete die Tür und drängte mich in den Raum. Es war zu meiner Überraschung ziemlich klein. Auf der linken Seite stand ein riesiger Tisch aus Marmor und an ihm dran saßen verschiedene Personen, nur eine davon war mir bekannt, Jabari. Mir fiel noch etwas auf, zwei Plätze waren noch frei.

„Na endlich seid ihr hier, wir warten schon eine ganze Weile und ihr wollt doch Demian nicht warten lassen, oder!?“ „Jabari genug!“ Er zuckte zusammen und nickte stumm. Ich musste genauer hinschauen, am Ende des Marmortisches saß ein großer muskulöser Mann mit schwarzen Haaren. Er starrte mich verwirrt an, „Äon, ist das Kleid nicht von…?“

Ich schaute zu Äon, dieser nickte kurz und schaute wieder in die Runde bevor er sich neben Jabari hinsetzte. Der Muskelprotz war wohl Demian und er schien hier auch was zu sagen zu haben, da ergriff ich meine Chance, „Ich will…“ Äon sprang auf und hielt mir den Mund zu. „Kein Benehmen die Kleine, am liebste würde ich sie jetzt auf der Stelle erledigen!“ „Demian, ich bitte dich ihr Verhalte zu entschuldigen! Ich hatte es versäumt ihr von den Regeln zu erzählen!“ Demian grinste und stand auf. Er stellte sich vor Äon, der mich losließ und schlug ihn zu Boden. Ich kniete mich zu ihm, Panik stieg in mir auf. Aber Äon wischte sich das Blut von den Lippen und stand wieder auf. „Ich hoffe du weist sie das nächste Mal daraufhin!“

Ich schaute immer noch zitternd zu Äon, der mir jetzt wahrscheinlich die Schuld an dem Schlag gab. Demian setzte sich wieder hin und faltete die Hände zusammen. „Ich wüsste nichts mit ihr anzufangen, ist jemand anderer Meinung?“ Äon erhob seine Hand und sah Demian grinsend ins Gesicht. „Du glaubst doch nicht, dass ich dir erlaube dir einen Menschen zu halten!“ Einige am Tisch lachten hämisch und andere schüttelten die Köpfe. „Ich möchte sie ja auch nicht halten…“ „Was denn sonst?“ In Demians Gesicht bildete sich ein fieses Grinsen, „Du darfst sie zu einer der Unsrigen machen!“ Äon wurde bleich und sah aus als ob er gleich tot umkippen würde, „So hatte ich es auch nicht gemeint!“ „Ich schlage die lange schmerzhafte Prozedur vor!“, meldete sich Jabari zu Wort. Demian nickte, „Wenn du sie retten willst, musst du die Regeln befolgen!“

Äon nickte stumm und zog mich aus dem Raum.

Auf dem Rückweg zu seinem Zimmer, schaute ich ihn in regelmäßigen Abständen an. „Was passiert denn jetzt?“, fragte ich schließlich als wir vor seiner Tür standen. Er schloss die Tür auf und betrat ohne mir zu antworten das Zimmer. Ich setzte mich auf Bett, während er im Bad verschwand.

Nach zwei Stunden, kam er wieder heraus. Eine Pfirsichduftwolke flog mir entgegen, „Kann es sein das du auf Pfirsich stehst?“ Er lächelte mich an und setzte sich neben mich aufs Bett, „Wie heißt du eigentlich?“ Stimmt, ich wusste zwar seinen Namen aber meinen hatte bisher nur Jabari gewusst. „Ich heiße Hazel.“ Er lächelte, „Nun gut Hazel, ich denke du hast keine Ahnung was wir sind, oder!?“ Ich schaute ihn verwirrt an und schüttelte den Kopf.

Sein Lächeln verschwand, „Die Erkenntnis wird dir nicht gefallen!“ Er stand seufzend auf und schien sich auf irgendwas zu konzentrieren, auf einmal wurden seine Haare länger und aus seinen Händen wurden Klauen. Sein Gesicht wurde auch länger und es bildete sich eine Schnauze mit riesigen Zähnen. Die Augen meines Gegenübers die bis gerade noch hellbraun geschimmert hatten, wurden orange. Er schaute mich einige Minuten stumm an und verwandelte sich dann in einen Menschen zurück.

„Jetzt weißt du was wir sind!“ Ich sah ihn an und berührte weil sein Hemd zerrissen war seinen muskulösen Oberkörper, „Ja, jetzt weiß ich endgültig das dass alles hier nur ein Traum ist! Theodor ist nicht tot und ihr existiert alle gar nicht!“ Äon sah mich traurig an und schlug meine Hand weg, „Ist mir egal was du denkst, es ist zwar kein Traum aber…“ Er stockte und ich sah wie blass er wurde. „Was ist denn los Äon?“ Er stützte sich an der Bettkante ab und ich hörte sein Magen knurren. Ich lächelte und schaute mich um, „Wenn du Hunger hast, kann ich dir doch etwas zubereiten!“ Äon guckte zur Seite und murmelte, „Du bist ab jetzt meine Hauptnahrung!“ Er zog mich auf seinen Schoss und riss mir das Kleid vom Körper, dann leckte er über meinen Bauch, „Das erste Mal wird schmerzhaft sein, aber dir wird dafür morgen alles viel klarer werden!“ Als Äon den Satz beendet hatte, setzte er an und biss mir tatsächlich in den Bauch. Meine Schreie hallten durch das ganze Anwesen, aber keiner kam um mir zu helfen. Die anderen wussten was in solchen Momenten geschieht und keiner würde auf die leichtsinnige Idee kommen sich mit einem anderen anzulegen. Mir wurde schwarz vor Augen, der Schmerz der durch meinen Körper fuhr war zu stark.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich mit einem Satinkleid am Körper im Bett. Neben mir mit gewissem Abstand lag Äon. Als er bemerkte, dass ich wach war rückte er näher zu mir und schaute mir tief in die Augen. Als er mir so nahe kam, spürte ich eine wohlige Wärme in mir aufsteigen. Er kam mir noch näher, sodass sein Gesicht direkt vor meinem war und ich seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren konnte, er erhob seine Hand und strich mir über den Bauch. „Scheint ja alles verheilt zu sein!“ Ich erstarrte, stimmt ja Äon hatte mich am Vorabend gebissen und nach der Wunde zu schließen die er mir zugefügt hat, hätte ich jetzt tot sein müssen. Er stand auf und stellte ein Tablett neben mir aufs Bett. Erst jetzt bemerkte ich das ich seid Stunden nichts mehr gegessen hatte und mein Magen schon rumorte. Ich schnappte mir einen Croissant und fing an sehr ausgiebig zu frühstücken.

Nach einigen Minuten schaute ich Äon an, der sich wieder auf die Bettkante gesetzt hatte, „Möchtest du nichts essen?“ Er lächelte leicht, „Nein danke, du hast mir vollkommen gereicht!“

Ich erstarrte schon wieder und schaute zur Seite. „Musstest du das jetzt sagen?!“ Sein Lächeln verschwand und er strich mir über die Wange, „Du gehörst jetzt mir Hazel!“ Ich schlug seine Hand weg und bemerkte, dass mein Bauch dabei schmerzte. An der Stelle bildete sich auf dem Kleid ein Blutfleck. Ich starrte Äon an, dieser grinste nur, „Hab wohl ein bisschen zu wenig verwendet! Ihr Frauen seid ja nicht so widerstandsfähig wie wir Männer!“ Er zog mir das Kleid bis unter meinem Bauch und leckte über die blutende Wunde. Ich zuckte zusammen, als seine warme lange Zunge mein offenes Fleisch berührte. Äon biss sich in den Arm und ließ das Blut auf meinen Bauch tropfen, ich sah nur noch dass das Blut aufhörte zu fließen und sich das Fleisch wieder schloss. Dann schaute ich ihn wieder an und rutschte zur anderen Seite des Bettes, „Was…was hast du gerade getan?“

Er grinste und dabei sah ich das seine Zähne länger und größer geworden waren, „Ich wurde ja mal glatt behaupten, dass ich dir das Leben gerettet habe!“ Ich strich mir über den Bauch und bemerkte, dass eine kleine Narbe zurückgeblieben war. Äon stand auf und holte etwas Schwarzes aus dem Schrank. Er legte es zu mir aufs Bett und lächelte mich leicht an. Als ich näher hinschaute bemerkte ich dass es wieder ein Kleid war, „Äon, wie kann es sein das du ein Mann bist und dann Kleider in deinem Schrank hängen?“ Seine Augen blitzten einmal kurz auf und er ging ein paar Schritte vom Bett weg. Ich hatte ihn wohl mit meiner Frage überrumpelt. In dem Moment klopfte jemand so heftig an die Tür das sogar Äon aufschreckte, „Äon! Hilfst du mir jetzt bei meinem Auftrag!?“ Der Stimme nach zu urteilen, war es wieder der Junge von gestern. Er öffnete die Tür und der kleine Junge lief ihm freudig in die Arme. Gerade als er die Arme um Äon legte, standen da zwei Männer. Ich schaute beide verwirrt an. „Wer ist denn das, deine neuste Eroberung?“ Der Typ musterte mich und sah dann das Kleid auf dem Bett an, „Äon, waren das nicht die Kleider von Sophie?“ Äon schaute zuerst auf mich und schubste ihn dann zu mir aufs Bett, „Hazel, das ist Darius. Gewöhn dich an ihn, er ist sozusagen dein Bruder!“ Jetzt war ich völlig verwirrt. „Eine Schwester habe ich mir schon immer gewünscht!“ Darius strich mir durchs Haar und lächelte hämisch, „Denn nach der Sache mit Sophie dachte ich du würdest gar keine Frau mehr an dich ranlassen.“ Äon zog ihn zu sich und knurrte, „Wenn du ihren Namen nochmals erwähnst, bist du tot!“ Aus Darius Gesicht verschwand das Lächeln und er schaute ihn ernst an. „Wird nicht mehr vorkommen Äon!“

Er ließ ihn los und schaute zu mir, „Ich bin jetzt einige Stunden weg. Vorerst muss ich dich noch einschließen, aber irgendwann kannst du dich hier auch frei bewegen!“ Darius starrte ihn verträumt an, „Also wirst du mir helfen?“ Äon zog Darius am Kragen aus dem Zimmer und murmelte ihm zu, „Das ist das letzte Mal das ich dir helfe!“ Die Tür fiel ins Schloss und ich hörte wie Äon den Raum abschloss.

Ich stand auf und zog mir das Kleid an, das er mir aufs Bett gelegt hatte. Als ich mich im Spiegel betrachtete dachte ich lange nach. Wer war Sophie? Sie musste Äon viel bedeutet haben, wenn er ständig wegen ihr austickte. Ich nutzte seine Abwesenheit damit, dass ich mir sein Zimmer richtig ansah und nach zwei Stunden Rumwühlens, war ich der Meinung dass noch nie eine Frau in diesem Zimmer gewohnt hatte. Da öffnete sich aber auch schon wieder die Tür und Äon kam mit blutunterlaufender, zerrissener Kleidung ins Zimmer. Er starrte mich kurz an und wischte sich mit dem Ärmel das Blut von den Lippen. Er schloss die Tür wieder ab, ließ aber den Schlüssel fallen. Das schien er nicht bemerkt zu haben oder es war ihm egal, denn er ließ ihn liegen und ging ins Bad. Ich ging zur Tür und hob den Schlüssel auf. Ich dachte dran den Schlüssel zu benutzen um zu fliehen. Ich schloss so schnell ich konnte die Tür auf und rannte auf den Gang hinaus. Ich rannte so lange durch die Gänge, dass ich das Gefühl hatte Äon bräuchte schon einen halben Tag um mich einzuholen.

Endlich kam ich zu einem Punkt, der aussah wie ein riesiger Balkon. Er hatte nur den Vorteil dass vorne eine Steintreppe nach unten führte direkt über dem Hof zum Tor. Ich atmete tief ein und wollte gerade in Richtung Treppe gehen, als jemand hinter der Säule hervor trat. „Warum machst du so etwas Hazel?“ Es war Darius, er schaute mich mit traurigem Blick an. Ich ließ vor Schreck den Schlüssel fallen, den ich gerade die ganze Zeit fest umklammert hatte. „Er hat dein Leben verschont und kümmert sich um dich! Los antworte mir warum…“ Es trat ein dunkler Schatten hinter ihm weswegen er gleich verstummte. Äon schubste Darius zur Seite und griff mir mit der Hand um meinen Hals. Seine Augen waren rot und spiegelten meinen verzweifelten Blick wieder. Darius packte ihn am Arm, sodass er abgelenkt war und mich losließ.

Ich schnappte nach Luft und schaute ängstlich zu Äon. Dieser war gerade mit Darius beschäftigt, „Warum störst du mich?“ Er schaute ihn schwach lächelnd an und ging ein paar Schritte zurück, „Demian wollte dich sprechen, es geht um Jabari. Er hat Anspruch auf Hazel erhoben!“ Äons Blick veränderte sich schlagartig und er schlang seinen Arm um meine Hüfte. Er zog mich mit sich, wobei wir wieder den Weg zum Versammlungsraum gingen. „Was hat Jabari gemacht?“, fragte ich ihn vorsichtig. Er seufzte und blieb stehen, „Er will dich besitzen!“ „Kann er das denn?“ Er berührte die Stelle an meinem Bauch wo sich die Narbe befand, „Eigentlich kann er das nicht mehr!“ Er lächelte schwach und ging weiter. „Hey warte Äon…das ´eigentlich ´gefiel mir nicht! Was meinst du damit?“ Er blieb stumm und zog mich mit sich in den Versammlungsraum. Dort saßen diesmal nur fünf Personen Jabari, Demian und drei weitere die ich nicht kannte.

Als Jabari mich sah fing er an lauthals zu lachen. Äon führte mich zu einem Stuhl, der neben Demian stand. Dann ging er auf seinen Platz und setzte sich hin. „Setz dich Hazel!“ Demians autoritäre Stimme durchdrang meinen gesamten Körper und ich setzte mich sofort hin. „Erstmal will ich von dir wissen bei wem du sein möchtest.“ Er schaute mich aufdringlich an, „Lestat!“ Ein kleiner Mann mit grauen Haaren und einer Gelehrtenbrille auf der Nase sah auf, „Sie fühlt sich Jabari gegenüber unwohl.“ Er grinste frech und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, „Verstehe aber warum er sie haben will!“ „Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt!“

Lestat ließ von mir ab und schaute wieder stumm auf den Tisch. „Äon, willst du sie überhaupt? Du weißt sie würde dir sehr zur Last fallen und wäre bald sogar in der Lage dich zu töten.“ „Das ist mir egal, ich möchte und will sie nicht Jabari geben! Wir wissen alle was bis jetzt aus seinen Gefährten wurde.“ „Genug Äon! Ich will nicht das du hier andere beleidigst!“ „Das ist sowieso nicht wahr! Ich behandle meinen Besitz mit Sorgfalt, bei ihr wäre ich sogar übervorsichtig!“ Demian schüttelte den Kopf, „Jabari, du kennst die Regeln! Wenn keiner der beiden den Tausch zustimmt und es keine Zwischenfälle gab dann hast du keine Chance!“ Jabari starrte Äon wütend an und murmelte, „Sie wird mir gehören, warte nur ab!“ Demian beugte sich zu mir und schnüffelte, „Pfirsich?“ Seine Stimme klang verwirrt und er schaute zu Äon, „Ich hoffe für dich dass es nicht zu ablenkend ist!“ Äon nickte und erhob sich, „Ich danke dir Demian, dass du sie bei mir bleiben lässt!“ Er nickte zustimmend und nahm meine Hand und hielt sie vor seinem Gesicht, „Erschreck jetzt nicht!“ Er biss mich in mein Handgelenk und gab mich in die Arme von Äon. „Sie ist jetzt an uns gebunden, wehe du lässt sie unbeobachtet!“

Äon nickte und brachte mich aus dem Raum.

Ich schaute ihn panisch an, denn die Wunde an meiner Hand wurde immer größer, „Willst du denn nicht das gleiche machen wie heute morgen?“ Er grinste, „Lässt du mich denn?“ Ich hielt ihm den Arm hin und nickte. Er leckte über meine Wunde und schnitt sich in den Arm. Als sein warmes Blut über meinen Arm tropfte, regte sich etwas in mir.

Ich riss seinen Arm zu meinem Mund und biss hinein. Erst jetzt bemerkte ich was ich wirklich getan hatte und wich ein paar Schritte zurück. Ich wartete drauf dass er mich angriff oder verurteilend ansah, aber er schaute nur geschockt auf seinen Arm. „Ich wusste ja nicht dass dein Körper so schnell reagiert!“ Er lächelte und zog mich zu sich, er murmelte, „Das hatte Demian also gemeint mit mich umbringen! Du scheinst eine ziemlich starke Person zu sein und es mir eine große Ehre das ich mich um dich kümmere!“

Ich drückte ihn von mich weg, „Nein, nein so darf das nicht laufen! Du müsstest wütend auf mich sein und mich verstoßen!“

Er lachte kurz auf, „Warum sollte ich, ich bin froh das du es schon jetzt getan hast. Bei Manchen dauert das Ewig!“ „Äon, ich will nicht das du mich auslachst! Ich habe dich gerade verletzt!“

Ich schaute auf seinen Arm, an ihm lief immer noch Blut herunter, „Das ist die perfekte Übung für dich!“ Er nahm meine Hand und wir betraten bald darauf sein Zimmer, dort legte er sich aufs Bett, „Komm zu mir!“ Ich schaute erstmal verwirrt zu ihm rüber und schüttelte den Kopf. „Hazel, vertrau mir! Ich werde dir schon nichts antun!“ Seine Worte beruhigten mich kein bisschen, aber um ihn nicht zu verärgern fügte ich mich und setzte mich rittlings auf seinen Bauch. Das schien ihn zu überraschen, aber er lächelte immer noch. Er nahm meinen Arm, „Schneide dir jetzt in den Arm und lass dein Blut auf meine Wunde tropfen!“ Ich zuckte zusammen als ich mich mit dem Messer was mir Äon gegeben hatte in die Haut schnitt.

Ich ließ mein Blut in seine Wunde tropfen und fing an zu grinsen als sie sich schloss. Äon leckte mir über den Schnitt und hob mich von sich runter, „Jetzt sind wir vollkommen miteinander verbunden!“ Ich ließ mich auf die Kissen fallen und schloss die Augen.

Der erste Auftrag

„Willst du mich heiraten Hazel?“, fragte Theodor mit einem charmanten Lächeln im Gesicht. Er hatte sich vor mich gekniet und strahlte pure Fröhlichkeit aus. „Ja ich will!“

Er stand auf und umarmte mich ganz feste, danach steckte er mir einen kleinen goldenen Ring an dem Finger und küsste mich stürmisch. „Du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt Hazel!“

„Hazel! Hazel!“

Eine andere Stimme drang mir an die Ohren, ich öffnete meine Augen, Äon beugte sich mit panischem Gesichtsausdruck nahe über mich.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Er schaute mich besorgt an und war am zittern. „Was hast du denn Äon, mir geht es gut wie du siehst, warum machst du dir solche Sorgen?“

Ich spürte an meinen Wange Tränen und wischte sie mir ab, als ich daraufhin auf meine Hände sah waren sie voller Blut, „Was…was ist das?“ Ich sprang auf und schaute in den Spiegel, mein ganzes Gesicht war blutverschmiert. „Du hast gerade geschrien, da habe ich mir Sorgen gemacht!“ Er sprach mit so ruhigem Ton, dass ich mich gleich beruhigte. Er ging zu mir und stellte sich vor mich. Beugte sich vor und leckte mir über meine Augenlider. Meine Augen fingen an zu brennen, aber als ich wieder in den Spiegel sah, war das Blut in meinem Gesicht verschwunden. Äon legte sich auf das Bett und schaute mich nachdenklich an, „Hast du von ihm geträumt?“

„Das hat dich gar nicht zu interessieren!“ Ich wusste dass es nicht nett war so mit Äon zu sprechen, er hatte mir hier ja schon bei vielen Dingen geholfen. Aber mich schmerzte der Gedanke an Theodors Tod und das er ihn umgebracht hatte zu sehr.

„Na gut, dann halt kein Gespräch. Komm wenigstens wieder ins Bett, du hast morgen eine Aufgabe!“ „Ich möchte nicht neben dem Mörder meines Freundes schlafen!“, es rutschte mir einfach so heraus und ich konnte es nicht mehr aufhalten.

Äon sah mich bedrückt an, in seinem Blick lag Reue. Er erhob sich und setzte sich wie am ersten Abend auf die Fensterbank und schloss die Augen. Ich legte mich wieder zurück ins Bett und schlief nach kurzer Zeit ein.

Die restliche Nacht träumte ich nicht mehr und ich wusste nicht ob ich das jetzt gut oder schlecht finden sollte.

Am nächsten Morgen, sah ich mich im Zimmer um, Äon schien nicht da zu sein. Auf einem Tisch stand ein kleines Fläschchen, ich ging zu dem Tisch und schaute es mir genauer an. Es war das gleiche wie das vom letzten Mal, nur bemerkte ich, dass es anders aussah als das von vorgestern. Ich machte mir ein Bad und schüttete den Inhalt der Flasche ins Wasser. Die orangene Flüssigkeit schäumte auf und roch wunderbar nach Pfirsich.

Ich zog mich aus und ließ meinen Körper ins Wasser gleiten, in diesem Moment stürmte Äon ins Bad. „Hazel du benutzt jetzt nicht gerade das…?“ Er starrte mich an und ging auf mich zu. Er beugte sich zu mir und wollte mich aus dem Wasser ziehen. „Äon lass das!“

„Warum gehst du an meine Sachen?“ „Ich dachte du hättest die Flasche für mich hingestellt.“ Panik stieg in mir auf, aber es sollte noch schlimmer kommen. Äon fing an sich auszuziehen. „Was machst du denn da?“ „Weißt du wie teuer so ein Pfirsichbad ist?“ Jetzt stand er völlig nackt vor mir und stieg zu in die Wanne. Ich errötete stark und versuchte Abstand zwischen ihm und mir zu bekommen. „Was…was ist denn jetzt mit diesem Auftrag den ich erledige soll?“

„Ich, nicht du! Ich nehme dich nur mit damit du einige Erfahrungen sammeln kannst!“

Es liefen ein paar Tränen an meiner Wange herunter, Äon schaute mich verdutzt an und strich sie mit seiner Hand weg. Ich sah dass seine Hand mit Blut bedeckt war, dieses Mal nahm Äon ein Tuch und wischte das Blut daran ab.

„Bist du sauer auf mich?“, fragte ich ihn vorsichtig, als ich gerade aus dem Wasser steigen wollte. Er zog mich am Arm und zog mich an sich. Ich spürte seine warme Haut die sich an meine schmiegte.

Dann spürte ich einen stechenden Schmerz, und warmes Blut das meine Schulter herunterlief. Äon hatte mir in den Hals gebissen und ließ mich anschließend ins Wasser fallen. Er wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte und trug mich zum Bett, dort ließ er wieder sein Blut in meine Wunde tropfen.

Ich schloss die Augen und spürte, dass sich Äon nahe neben mich gelegt und sich an mich geschmiegt hatte. Ich schlief aber nicht ein, denn nach wenigen Minuten fühlte sich mein Körper stärker als jemals zuvor. Ich löste mich von Äon und stand auf. „Los, erledigen wir deinen Auftrag!“

Als keine Antwort kam, schaute ich aufs Bett. Er schien den Schlaf nötig zu haben denn er sah mich mit müdem Blick an und lächelte schwach. Diesmal war ich es die ihn vom Bett zog, „Was ist denn los, du bist doch sonst nicht so?“ Er schaute zur Seite, „Du hasst mich dafür was ich Theodor angetan habe, oder?“, ich ließ ihn augenblicklich los, sodass er mit den Knien auf dem Boden aufschlug. „Sag schon Hazel!“

„Es stimmt schon du hast ihn umgebracht, aber das heißt noch lange nicht…“ „Doch!“ Äon grinste, „Wenn zwei Personen eine Verbindung eingehen, übertragen sich auch ihre Gefühle! Ich spürte schon gestern deinen Hass und er scheint heute gewachsen zu sein!“ Seine Stimme wurde immer leiser und als ich wieder zu ihm schaute war er kreidebleich. „Äon!“

Ich rannte zu ihm und kniete mich hin, „Äon was ist denn los mit dir?“ Sein Grinsen wurde breiter, „Du bist zwar stärker als meine anderen Schützlinge, aber dafür ziemlich untalentiert! Wegen dir konnte ich gestern nicht auf die Jagd gehen!“ „Du hättest doch gehen können als du mit Darius unterwegs warst!“ Er lachte kurz auf, „Wenn ich sage ich erledige einen Auftrag, dann erledige ich auch einen! Ich drücke mich nicht vor der Arbeit wie andere Leute!“ Ich starrte ihn wütend an, „Ich hatte noch gar keine Gelegenheit etwas zu tun, außerdem lässt du mich nichts machen!“ Sein Grinsen verschwand, „Dich hatte ich damit auch nicht gemeint!“ „Du meinst doch nicht etwa Theodor, war er auch einer von euch?“ Äon legte eine Hand vors Gesicht und schüttelte den Kopf, „Kriegst du eigentlich irgendetwas mit?! Glaubst du wirklich ich würde einfach so aus Spaß an der Freude jemanden umbringen?“

Ich schaute aus dem Fenster, „Theodor…“ Es liefen abermals Tränen meine Wangen herunter, „Hör auf dauernd zu heulen!“ Äon stand auf und lehnte sich am Türrahmen ab. Ich starrte zu Boden auf dem jetzt Blut tropfte, „Warum passiert das Äon?“ Er grinste, „Dein Herz weint! Das passiert halt bei uns, wir verlieren einen wichtigen Bestandteil unseres Körpers. Wenn du so weitermachst, stirbst du an Blutverlust!“ Weil die Tür weit offen stand schauten alle Vorbeigehenden ins Zimmer und beobachteten mich mit großen Augen. Dann betrat ein großer blonder Mann den Raum und verbeugte sich leicht zu mir, „Miss Hazel, ich bin Serian, freut mich sie kennen zu lernen.“

Ich erkannte ihn, er saß beide Male am Versammlungstisch. „Äon, wie ich sehe bereitet sie dir viel Arbeit!“ „Wir kommen schon klar.“ Serian ging auf ihn zu und hielt ihm einen Block hin, „Dein Auftrag ist immer noch nicht ausgeführt worden! Wir warten!“ „Ich habe dir gerade gesagt dass wir klar kommen, vertraust du meinen Fähigkeiten nicht mehr?“ „Deinen vertraue ich, aber ihren nicht! Sie könnte die Ausrottung unserer Rasse bedeuten!“ Äon lachte kurz auf, „Lass mich raten ihr alle denkt das sie eine Bedrohung ist?!“ „Genauso wie Demian gesagt hat!“ Er zog mich an sich und bleckte die Zähne, „Wenn du nur einen Versuch startest Demian zu behindern, wirst du mich kennen lernen!“ Äon ohrfeigte ihn und schubste ihn gegen die Wand.

„Fass sie nicht an!“

Serian schnaubte und trat ein paar Schritte zurück. „Das wird Folgen für dich haben Äon!“ Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, ging er den Gang entlang und entfernte sich von uns. Ich schaute Äon an, „Ich will nicht dass du wegen mir bestraft wirst!“ Er grinste und nahm meine Hand, „Mir wird nichts geschehen, Serian ist nur wütend. Das werden wir unter uns klären!“ Das klang zwar logisch, aber ich hatte trotzdem ein schlechtes Gefühl.

Er ging zu seiner Kommode und holte ein Messer heraus. „Da du dich weder verwandeln noch wehren kannst, benutzt du das hier um dich zu verteidigen!“ Er drückte mir das Messer in die Hand und starrte mich an. „Was ist denn unsere Aufgabe?“, fragte ich nervös als ich das Messer nahm und es begutachtete. „Wir müssen einen Abtrünnigen erledigen!“

Er wartete meinen Gesichtsausdruck ab und lächelte als ich ihn verdutzt anstarrte, „Glaubst du wirklich dass ich dabei sein sollte?“

Sein Lächeln verschwand, „Gefällt es dir eigentlich dich selbst zu bemitleiden? Du nervst echt!“

Mein Gesicht bekam einen roten Schimmer und ich schaute zur Seite, „Das ist nicht mein Problem, ich bin jetzt dein neuer Schützling…selber Schuld!“ Seine Hände fingen an zu zittern und sein Blick ruhte eisig auf mich. Er drehte sich zur Tür, „Komm jetzt wir müssen gehen!“ Ich folgte ihm nur widerwillig aber jeder seiner Blicke überzeugte mich ihm nachzugehen. Er behielt mich die ganze Zeit im Auge während wir durch den Wald gingen, den ich schon von unserer Ankunft kannte.

„Ich versuche schon nicht zu fliehen Äon.“ Er grinste, „Das ist meine kleinste Sorge!“ Er horchte auf und schaute sich um. „Hast du was gehört?“ Vor uns auf einer Lichtung sah ich einen schwarzen Schatten vorbei rennen. Ich hörte neben mir ein Knurren, Äon riss sich die Haut vom Leib, ihm wuchs Fell und seine Hände wurden zu scharfen Klauen. Als er die Wandlung vollzogen hatte, rannte er dem Schatten hinterher.

In dem Moment als er auf der Lichtung verschwand, hörte ich es neben mir im Farn rascheln. Als ich mich umdrehen wollte stand auf einmal jemand hinter mir. „Ist wohl dein erster Auftrag hm…?“ Seine rauchige Stimme umgab mich als ob sie mich feste umarmen würde. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und ich spürte seine weichen Lippen auf meinen Nacken.

„Du bist mit ihm hier, lustig erinnert mich an alte Zeiten! Nicht wahr Äon?!“ Ich zuckte zusammen als Äon auf einmal vor mir stand und uns wütend anstarrte. „Geh weg von ihr!“ Ich spürte dass er lächelte, „Was hast du denn, früher hast du mich doch auch anders behandelt!“ „Weg von ihr Nomi!“ Äon rannte auf uns zu und holte aus, in dem Moment packte Nomi mir um die Hüfte und zog mich zu Boden. Ich erschreckte mich zwar, aber landete weich auf seinen Oberkörper. „Hast du sie nicht mehr alle eine Lady in Gefahr zu bringen!?“

Er lächelte, „Nur schade dass ich es nicht auf sie abgesehen hatte!“ Äon nahm meine Hand und zog mich zu sich. Nomi kicherte und starrte mich lange an, „Ich wünsche dir viel Spaß, er wird dir das Leben zur Hölle machen! Darin ist er Meister!“ Äon fing an zu zittern und ich schaute ihn verwirrt an, „Gib mir das Messer Hazel!“ „Warum kämpfst du nicht mit deinen eigenen Kräften? Willst wohl nicht das dich deine Kleine so sieht!“

Ich zögerte und entfernte mich einen Schritt von Äon. Dieser schaute mich direkt an, „Was machst du denn da Hazel…“ Er stockte als er mir längere Zeit ins Gesicht sah.

„Hör auf damit Nomi, das ist eine Sache zwischen dir und mir!“ Jetzt war ich total verwirrt. „Was mach ich denn Meister? Magst du es nicht wenn ich deine Pläne durchkreuze? Hey du Hazel oder so! Er hat dich gebissen nicht wahr?“ Ich nickte bestätigend und schaute zu Äon. „Du bist sowieso nur der Ersatz für Sophie, du siehst ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aus.“ Äon hatte sich währenddessen zu ihm gekniet und seine Krallen in seinen Oberkörper gerammt. „Sei still du Idiot!“ Nomi grinste, „Was denn? Wütend das jetzt dein neuer Schützling die Wahrheit kennt?“ Äon stach mehrere Male auf Nomi ein und mein Körper setzte sich auf einmal in Bewegung. Ich packte Äon am Arm und schmiss ihn über meine Schulter gegen eine Tanne. Er stand auf und hielt sich seinen linken Arm der aufgeritzt war und stark blutete.

Ich schaute zu Nomi, der sich aufrappelte und sich mir näherte, „Du hast wohl vergessen wie unfair ich im Kampf sein kann!“

„Lass Hazel aus dem Spiel, sie hat nichts damit zu tun!“ Nomi grinste frech und ließ seinen Zeigefinger über mein Gesicht gleiten, er flüsterte mir ins Ohr, „Töte ihn Hazel!“

Ich konnte mich genauso wie gerade nicht bewegen, meine Hand machte sich selbständig und glitt zu dem Messer, das ich an meiner Hüfte trug. Ich zog es heraus und ging langsam auf Äon zu. Dieser starrte mich nervös an. „Wähle Äon, dein Leben oder das deiner Freundin!“ Ich versuchte panisch meinen Körper zurückzuhalten, aber Nomi hatte mich mit seinen starken Kräften unter Kontrolle. Äon sah aus als wüsste er nicht was er jetzt tun sollte, langsam ging er immer einen Schritt zurück, wenn ich einen auf ihn zuging. Dabei schaute er immer wieder verachtend zu Nomi, der sich zu amüsieren schien.

Ein Ruck durchfuhr meinen Körper und meine Beine preschten über den Boden auf Äon zu, der konnte gerade noch dem Messer ausweichen das ich vor meiner Brust hatte. Dabei streifte ich seinen verletzten Arm, dessen Wunden platzten wieder auf und sein Blut tropfte auf den moosigen Waldboden. Wenige Sekunden danach, setzte ich zum nächsten Schlag an und traf ihn diesmal mitten in dem Bauch. Äon sackte zu Boden und starrte ins Leere, Nomi lachte spöttisch und lehnte sich gegen einen Baum, „Vertrauen kann töten Äon!“

Ich spürte in dem Moment als er seine Augen schloss keine Emotionen, Nomi schleuderte meinen Körper neben ihm auf den Boden und verschwand grinsend im Dickicht, „Wir sehen uns wieder Äon!“ Ich konnte meinen Körper wieder bewegen und beugte mich über ihn.

Er sah so friedlich aus, ich legte meine Hand auf die Wunde und er zuckte zusammen. Ein Strom Heiterkeit durchfuhr meinen Körper, Äon war nicht tot. Ich dachte nach und nahm das Messer an dem Noch Äons Blut klebte, dieses leckte ich ab und schnitt mir in den Unterarm. Das Blut ließ ich auf seinen Bauch fließen wodurch sich die Wunde schloss. Äon öffnete die Augen und starrte mich nervös lächelnd an, „Hazel?“ Ich legte das Messer weg und half ihm sich aufzurichten. „Wo ist Nomi?“ Er schaute sich um und rümpfte die Nase, „Wir müssen verschwinden, Jabari ist hier!“ Ich hörte Äste hinter uns knacken, „Ganz Recht Äon, ich bin hier…aber mit Sicherheit nicht alleine!“ Hinter ihm kam Serian hervor der frech grinste. Ich erschrak als beide anfingen sich zu verwandeln. Ihre Gesichter verzerrten sich zu langen Schnauzen mit langen spitzen Fangzähnen, die sie zu uns herüber bleckten. Ihre Kleidung zerriss unter den großen Widerstand ihrer aufschwellenden Körper. Serian hetzte auf Äon zu und fuhr mit seinen Krallen über sein Gesicht, in dem Moment verwandelte er sich auch und wehrte sich gegen Serians flinken Angriffe. Ich war so darin vertieft den Kampf der beiden zu beobachten, dass ich Jabari nicht bemerkte der sich von hinten an mich anschlich. Er drehte sich zu mir und riss das Kleid auf, was ich trug. Jabari bleckte die Zähne als er die Narbe auf meinen Bauch sah. Als er sich wieder zurückverwandelt hatte, strich er über meine Narbe und ritzte mir in die Haut. Ich zuckte stark zusammen, als sein Zeigefinger sich durch meinen Bauch bohrte und langsame Kreise vom inneren meines Bauches um die Narbe herum zog.

Äon sah kurz auf und sah Jabari wütend an, er schubste Serian gegen einen großen Felsen, an dem als Serian zu Boden fiel Blut klebte. Jabari stellte sich hinter mich und grinste hämisch, „Hast du etwa was dagegen Äon, wenn ich dein Eigentum ein wenig benutze?!“ Äons Augen funkelten rot auf und er rannte auf uns zu, aber er blieb einige Meter vor uns stehen. Denn Jabari hatte mich so vor sich positioniert, dass wenn Äon angriff mich genauso verletzt hätte. Ich spürte mein warmes Blut an meinem Bauch herunter tropfen und wie sich die Haut langsam löste. Jabari zog mich hautnahe zu sich und versenkte seine Zähne in meinem Hals, Äon packte ihn am Arm und drückte ihn so feste zusammen, das er ein leises Heulen von sich ließ. Jabari ließ mich los, wankte sich den Arm haltend und fiel zu Boden. Äon fing mich auf und schaute mir tief in die Augen, sein Blick war ernst.

Als er mit dem anstarren meines Gesichtes fertig war, strich er über das riesige Loch in meinem Bauch, „Hazel, wem vertraust du im Moment mehr? Jabari oder mir?“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen und starrte ihn mit glasigen Augen an, nach wenigen Sekunden versagte die Schärfe meiner Augen und die Welt herum wirkte verschwommen. Ich spürte wie etwas Warmes auf meinen Bauch tropfte und meinen Hals bedeckte.

Neues Vertrauen

Als ich meine Augen öffnete, lag ich in Äons Zimmer und die Sonne schien mir warm ins Gesicht. Ich schaute mich um, er war nirgends zu sehen. Ich spürte einen stechenden Schmerz am Bauch sowie am Hals, als ich versuchte aufzustehen, ging die Tür auf.

„Leg dich wieder hin!“, Äon war gereizt. Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen und schaute mir an was Äon so tat. Er kramte erstmal in der Kommode und holte eine kleine Tasche heraus, in dieser legte er fein zusammengelegt ein paar Kleider.

„Was tust du denn da?“ Er schaute mich nicht an und ließ ein rotes Kleid, das er gerade in der Hand hielt, auf den Boden fallen. „Du gehst zu Jabari!“ „Was?“, ich war so geschockt das ich mich ruckartig aufsetzte.

Das bereute ich aber Sekunden später als mein Bauch aufplatze und sich mein Blut in Äons Bett verteilte. Er starrte mich geschockt an und setzte sich rittlings auf meine Oberschenkel. Zuerst zerriss er mir mein Nachthemd, danach zögerte er kurz strich mir mit der Zunge über die Wunde. Sie hörte auf zu bluten und er band mir sein Hemd das er ausgezogen hatte um den Bauch.

Ich schaute ihn an, „Warum sollte ich zu Jabari gehen?“ Er blieb stumm und beugte sich über mich, seine weichen Lippen strichen über die Wunde meines Halses. Diese fing augenblicklich an zu brennen, sodass ich Äon von mir wegstieß und mir die Hand auf den Hals presste.

Er stand auf und ging ins Bad während ich nach einem Handspiegel griff und meinen Hals begutachtete. Es war keine Narbe zu sehen und trotzdem brannte es höllisch.

Es klopfte an der Tür, „Äon!“

Es war Darius, seine freundliche weiche Stimme stand im Raum und konnte nicht vom starken hereinwehenden Wind verscheucht werden. Äon ging aus dem Bad und öffnete die Tür, „Was willst du denn?“ Seine Augen waren errötet und er wimmerte leise. Äon beugte sich zu ihm herunter und strich ihm über die Wange, „Was ist denn los Darius, was ist passiert?“ „Ja…Jabari!“ Äons Auge formten sich zu Schlitzen und er verließ den Raum, „Darius! Bleib bei Hazel ich bin gleich wieder da!“

„Äon, du hast schon seit Tagen keine richtige Nahrung mehr zu dir genommen, du kannst nicht kämpfen!“, meine Stimme war autoritär und hallte durchs Zimmer. Äon schaute mich überrascht an und ging auf mich zu. „Was schlägst du denn vor, wenn ich nur von dir…“ Ich fiel ihm ins Wort, „Äon, dann mach doch! Wenn ich dir damit helfen kann dann tu es einfach!“ Äon lächelte leicht, „Als du geschlafen hast, hast du dich dagegen gewehrt!“ Er setzte sich neben mich aufs Bett und zog mich an sich, „Wenn du es mir schon so nett und freundlich anbietest, kann ich ja nicht nein sagen!“ Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und ich schloss die Augen, schon vor Erwartung des aufkommenden Schmerzes. Äon ließ mich los und stand auf, ich schaute ihn verblüfft an, „Ist es schon vorbei? Ich habe gar nichts gespürt!“ Er schaute zur Seite und hörte auf zu grinsen, „Ist schon gut Hazel!“ Dann verließ er mit Darius den Raum, wobei er Darius ins Zimmer zurück schubste und es abschloss.

„Kümmere dich um sie!“

Darius hämmerte gegen die Tür und murmelte, „So ein verdammter Idiot!“

Er drehte sich zu mir um, „Musstest du ihn gerade so ansehen?“ Ich sah Darius verwirrt an, „Wieso, ich hab doch die Augen geschlossen…“ „Du sahst aus als ob du gerade umgebracht wirst!“ Er ging auf mich zu, setzte sich aufs Bett und zog mich auf seinen Schoss, „Ich weiß das du davon keine Ahnung hast und Äon hat dir bestimmt auch nichts gesagt, aber du darfst ihm nie zeigen das du richtige Angst hast! Vor seinen Berührungen oder wenn er dich gerade beißt!“ Er legte seinen Kopf gegen meinen Rücken und wippte ein wenig hin und her. „Was hat es mit Sophie auf sich?“

Darius zuckte bei dem Namen zusammen und blieb starr sitzen, „Ich werde dir nichts in dieser Richtung sagen, vielleicht sagt er dir das irgendwann mal selber. Du hast ja gemerkt wie er auf ihren Namen reagiert!“ „Sag mir wenigsten ob sie sein Schützling war!“

Er schubste mich von seinem Schoss und ging zum Fenster, „Anfangs…“ Darius öffnete das Fenster und lehnte sich weit heraus. Er atmete tief ein und aus so als ob es sein erster Atemstoß wäre. Ich ging zu ihm und schlug meine Arme um seine Schultern, ich hatte Darius zwar noch gar nicht richtig kennengelernt aber ich fühlte ein Band zwischen uns. Er ließ es zu und so verharrten wir die nächste Zeit, bis sich der Himmel verdunkelte und große Tropfen auf Darius Nase landeten. Er schüttelte sich kurz und schloss das Fenster. Ich schaute ihn beunruhigt an, „Glaubst du er kommt wieder?“ In seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, das in ein Lachen ausartete, „Hazel, er hat die Tür abgeschlossen! Er würde die Tür nicht abschließen, wenn er sich nicht hundert prozentig sicher wäre das er zurück kommt!“

Ich beneidete ihn um seinen Optimismus. Der Wind hallte durch die Gänge und ließ ein leises Heulen im Zimmer ertönen, Darius ging mit schnellen Schritten zu mir und klammerte sich an mich.

Mein Blick ruhte auf ihn, „Was machst du denn da?“ Er errötete leicht und schmiegte sich förmlich an mich, „Hat dir Äon wohl auch nicht erzählt! Bin…sehr ängstlich!“ Ich musste grinsen, dass er nicht sehr stark war wusste ich ja aber dass er Angst vor dem Heulen des Windes hat, das überraschte mich. Darius fing an zu zittern als es draußen laut zu donnern begann. Er konnte auch keinen Schrei unterdrücken als die Tür aufgerissen wurde. Äon betrat den Raum und starrte uns beide verwirrt an, „Warum…“ Er fing an zu grinsen, „Ich hoffe ich störe nicht bei irgendetwas!“

Darius und ich sahen uns an und schüttelten gleichzeitig den Kopf. Er rannte zu Äon und drückte sich gegen ihn. Äon lachte kurz und legte seinen Arm auf Darius Schulter, „Hab mich extra beeilt, damit du Hazel nicht erdrückst!“ Er schloss die Tür und ging langsam auf mich zu. „Ich glaube es wäre besser wenn du zu Jabari gehst!“ „Äon, hör auf sowas zu sagen, ich weiß das du sie bei dir behalten willst! Denkst du Sophie würde das wollen?!“ Äons Augen wurden trüb und er starrte mich an als ob er durch mich durchsehen würde. „Hab ich dir nicht gesagt…“ „Ich will nur nicht dass du etwas tust, das du später bereust.“ „Sophie…“ Er ging zu mir und strich durch mein Haar, ich ging ein paar Schritte zurück und sah ihn entsetzt an, „Ich bin nicht Sophie! Ich weiß ja noch nicht einmal wer diese Sophie ist!“

„Ich weiß dass du nicht Sophie bist!“ Er drehte sich weg von mir und schaute Darius an, „Du hast ihr noch gar nichts erzählt, oder?“ Darius schüttelte den Kopf. „Geh, ich kümmere mich ein anderes Mal um deine Probleme!“ Er nickte und verließ stumm den Raum.

Äon ging wieder auf mich zu und schaute mich bedrückt an, „Sophie hatte mir sehr viel bedeutet, sie war genauso wichtig für mich wie für dich dein Theodor!“ Meine Augen füllten sich bei der Erwähnung seines Namens mit Tränen, „Ist sie genauso von dir umgebracht worden wie Theodor?!“ Äon erhob seine Hand und ohrfeigte mich, er zitterte am ganzen Körper und schubste mich aufs Bett. Ich starrte ihn ängstlich an und kroch übers Bett auf die andere Seite, ich konnte nicht anders und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. „Also hast du sie getötet!“ Er errötet stark und sprang zu mir aufs Bett, er kam meinem Gesicht ganz nahe und unsere Lippen berührten sich schon fast. In dem Moment leckte er mir über die Lippe und grinste mich an, „Das hat dich überhaupt nicht zu interessieren Mensch!“

Seine Stimme klang zunehmend ruhiger, er streckte seine Hand aus und strich mir über die Wange, „Bereit das zu ändern?!“

Äon zog mich zu sich und biss mich wieder an derselben Stelle wie beim ersten Mal, ich spürte zwar den Schmerz empfand ihn aber als überaus erregend. Ich wand mich auf dem Bett und zog Äon auf mich, dieser überraschte meine Aktion und fiel auf meinen Oberkörper. „Hazel, was machst du denn da?“ Er versuchte sich aufzurichten aber ich hielt ihn weiterhin fest. Ich strich über seinen Hals und drückte viele sanfte Küsse auf ihn. Äon drückte mich von sich weg, da hatte ich aber auch schon mein linkes Bein zwischen seinen Beinen gestreckt und sah ihm tief in die Augen um zu schauen wie er reagieren würde. Er zuckte bei meinen Bewegungen zusammen, drehte sich zur Seite und zog mich auf sich, „Wir sollten das nicht tun!“

Ich fing an zu grinsen und beugte mich über ihn, meine Zähne begannen ein klein wenig zu wachsen und ich nutzte die Gelegenheit um Äon zu beißen. Aber dieser wehrte mich ab und schmiss mich neben sich aufs Bett. „Nein Hazel!“ Er erhob sich und an seinem Gang erkannte ich dass sein Körper etwas anderes wollte. In seiner Hose hatte sich eine Wölbung gebildet die er versuchte mit der Hand zu verbergen, während er ins Bad ging. Meine Augen fielen zu und erst jetzt bemerkte ich wie geschafft ich eigentlich war. Es dauerte nicht sehr lange da schlief ich ein.

In dieser Nacht träumte ich von Äon, wir führten die Sache vom Vorabend zu Ende. Als ich aufwachte, lag Äon eingerollt an der Bettkante. In meinem Gesicht lag eine leichte Röte als ich an gestern zurück denke. Er hob den Kopf und sah mich mit verschlafenden Augen an, „Morgen!“, flüstere er kraftlos. Ich stand auf und nahm erstmal ein Bad, wobei ich diesmal darauf achtete das richtige Gel zu benutzten. Nach zwei Stunden kam ich nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad und sah Äons starrenden Blick auf meinen Körper. „Hast du noch etwas zum anziehen für mich?“ Er lächelte, stand auf und drückte mir wie letztes Mal ein schwarzes Kleid in die Hand, „Das ist das Letzte, versuche bitte dieses nicht zu zerstören.“ Er ließ von mir ab und ging in Richtung Tür.

Als ich das Schloss hörte, schaute ich ihn verständnislos an, „Hast du wirklich gerade vor die Tür zu öffnen, während ich mich umziehe?“ Sein Blick ruhte wieder auf mir und er kam auf mich zu, „Ist es dir lieber wenn ich dir helfe?“ Er streckte seine Hand aus und weil er sie in Richtung Handtuch führte, ging ich einen Schritt zurück, „Hey, so hatte ich es nicht gemeint!“ „Wenn man bedenkt dass du es gestern Abend gerne bekommen hättest, stört es dich jetzt aber sehr!“ Ich schaute zur Seite und mein Gesicht hatte sich rot gefärbt, „Gestern Abend war was anderes, das heißt aber nicht dass ich Gefühle für dich habe!“ Seine Augen blitzen kurz auf, „Das ist gut, denn es verstößt gegen die Regel wenn ich mit meinem Schützling was anfangen würde!“ Er kicherte, „Ich wüsste nicht ob ich dir, wenn du mich anflehen würdest, bei deinem hübschen Gesichtchen widerstehen könnte!“ Ich lächelte und ließ dabei das Handtuch fallen, das ich schon längst vergessen hatte. Äon drehte sich zur Seite und beobachtete mich dabei wie ich versuchte mich zu bedecken. Dabei konnte er sich sein Grinsen nicht verkneifen.

Als ich mich angezogen hatte, schaute ich Äon aufdringlich an, „Nimmst du mich heute wieder mit?“ Sein Blick verriet mir nicht die besten Chancen, aber trotzdem blieb ich vor ihm stehen und wartete. „Ich muss heute wieder in den Wald und versuche Nomi zu erledigen. Du wärst mir nur im Weg und außerdem bist du meine Schwäche im Kampf!“ „Lass mich versuchen mich zu beweisen! Bitte Äon!“ Er sah aus als ob er überlegen würde, „Wir werden zu dritt gehen!“ „Wer begleitet uns denn?“

„Ich!“, schrie eine freudige Stimme in den Raum.

„Das wird lustig Hazel, vielleicht kann ich dir ja noch etwas beibringen!“ Es war Darius, der in seiner Kindergestalt an der Türschwelle stand. „Nimm das Messer wieder Hazel!“ Äon hielt es mir hin und ich steckte es wieder an meinen Gürtel.

Als ich wieder zu den beiden sah, standen da zwei Kinder, „Wozu soll diese Fähigkeit gut sein?“ Darius kam zu mir angelaufen und schaute mich mit Welpen Blick an, genau in dem Augenblick wurde er wieder zum Mann, „Also ich finde diese Fähigkeit toll, hm…vielleicht bringt dir das Äon noch bei!“ Ich lächelte leicht und dachte immer noch daran wie unnötig diese Fähigkeit in nach hinein war.

Ich folgte den beiden und wir gingen wieder an dieselbe Stelle wie am Vortag, „Hörst du was Äon?“ Fragte Darius zögernd. Äon, dem Wolfsohren gewachsen waren, horchte auf, „Bleib hier!“ Er sprang mit einem Satz nach vorne, verwandelte sich und rannte davon. Ich schaute Darius ins Gesicht, das ganz bleich geworden ist. „Darius?“ Es knackte neben uns im Gehölz und Nomi sprang Darius entgegen, „Ein neuer Beschützer? Abwechslung muss sein hm?“ Er ritzte seine linke Kralle in Darius Wange während seine Rechte an seinem Hals kreiste.

„Wie lustig es wäre wenn du ganz langsam verrecken würdest, dafür würde ich mir sogar die Zeit nehmen!“ Darius fing an zu grinsen und stach seine Krallen in Nomis Unterleib, „Ich bevorzuge die schnelle Variante!“ Er schob Nomi von sich runter und sah zu mir, „Bitte meine Schwester, dreh dich um.“ Ich wusste zwar nicht warum, aber weil ich Äon hinter mir hörte drehte ich mich um. Er schaute mich erleichtert an, „Gut gemacht Darius!“

Er beugte sich zu ihm und ich sah an Darius Mundwinkel Blut herunterlaufen. Äon wischte ihm mit dem Zeigefinger das Blut ab und steckte ihn sich in den Mund. „Darfst du das überhaupt?“, fragte ich wobei meine Stimme ein wenig eifersüchtig klang. Er grinste, „Keine Sorge, du kommst heute Abend wieder dran Hazel!“ Äon gab Darius eine Flasche und er übergoss Nomi damit, was dazu führte das die Leiche verbrannte.

„Ich gehe mal los und spiel noch ein wenig!“, sagte Darius grinsend zu Äon und rannte davon. Ich schaute zu ihm, „Würdest du auch gerne Jagen gehen?“

„Nein, ich freue mich schon darauf wenn wir das erste Mal zusammen jagen werden!“ Er nahm meine Hand und wir gingen zum Anwesen zurück.

Die Katze

„Äon, Hazel ich muss mal mit euch reden!“ Demian kam mit finsterem Gesichtsausdruck auf uns zu.

„Mir ist zu Ohren gekommen, ihr hättet was miteinander!“ Äon starrte ihn lange an, „Jabari?“

„Nicht nur, Serian hatte auch etwas erzählt genauso wie Lestat!“ „Haben die dir auch erzählt, das sie uns vor ein paar Tagen beinahe umgebracht hätten während wir einen Auftrag ausführen haben?!“ Demian legte die Stirn in Falten, „Also habt ihr nun eine oder nicht?“ Er schaute auf Äons Hand, die immer noch meine umschlang.

Äon machte weder Anstalten ihren Griff aufzugeben oder zu lockern, „Nein, du weißt wie ich zu dem Thema stehe!“ Demian starrte mir ins Gesicht, „Wenn ihr eine Auseinandersetzung habt, klärt das unter euch und lasst mich in Ruhe! Ich habe besseres zu tun als einen Streit in dem Rudel zu klären!“ Er drehte sich um und ging seufzend wieder in Richtung Versammlungsraum. Ich schaute zu Äon, „Wie du zu dem Thema stehst?“ Er lächelte, „Was willst du jetzt von mir hören? Ich befolge die Regeln, genauso wie jeder andere.“

Ich lief los und ließ seine Hand los, „Gehen wir!“ Äon folgte mir stumm, wobei er immer einen Schritt hinter mir ging. Als wir vor der Tür ankamen, stand Darius davor.

„Schon zurück?“ Er nickte und gab Äon einen Zettel.

„Was hast du denn? War wieder etwas mit Jabari?“ Darius blieb stumm und ging weiter den Gang entlang.

Äon öffnete den Zettel und sein Blick wurde starr. Er schloss die Tür auf und betrat sein Zimmer, erhob seine Nase und musterte es. Dann ging er hinein und fing an zu zittern, er wollte wohl nicht dass ich ihn so sehe und verschwand ins Bad. Dort kam er an dem Abend auch nicht mehr heraus, sodass ich mich im Bett rumquälte, mit dem Verlangen nach seinem Biss.

Am nächsten Morgen wachte ich in einer Blutlache auf, ich hatte mir wohl während ich schlief die Arme aufgekratzt. Die offenen Wunden brannten höllisch. Ich schaute mich im Raum um, Äon war nirgends zu sehen.

Ich hatte mich schon so sehr daran gewöhnt ihn jeden Morgen bei mir im Bett zu sehen, dass ich mich ohne ihn unwohl fühlte. Nachdem ich aufgestanden war, schaute ich ob er immer noch im Bad war. Als ich die Tür öffnete und reinschaute, sah ich ihn, er war gerade unbekleidet und lag schlafend im Wasser. Ich kniete mich neben ihm und starrte ihn an, nach wenigen Sekunden schlug er die Augen auf und sah mich verwirrt an.

„Hazel? Was machst du…“, er sah auf meine Arme, „Deine Arme! Warst du das, warum…“ In seiner Stimme lag Panik und ich schaute zur Seite, „Es war schon da als ich aufgewacht bin.“ Äon hörte mir nicht zu und packte meine Arme, „Stell dir mal vor da bleiben Narben zurück, dann sind deine Arme ruiniert!“ Er zog mich näher an sich heran und schaute mir tief in die Augen, „Wenn du es nicht mehr aushältst, dann kannst du ruhig zu mir kommen. Ich bin doch dein Beschützer!“ Seine Zunge berührte meinen Arm und ich spürte wie der Schmerz verschwand und die Wunden sich schlossen.

Dann ließ mich Äon los und stieg aus der Wanne, „Lestat wollte heute mit dir reden!“ Ich er schauderte bei seinem Namen und dachte an unsere letzte Begegnung im Versammlungsraum, als er an mein Bein gegrabscht hatte. „Muss ich mit ihm reden?“ Äon drehte sich zu mir und hob mein Kinn an, „Meine Liebe, mach es lieber. Kann nicht schaden sich mit der einflussreichen Katze anzufreunden!“ „Katze?“

„Wirst du schon sehen!“ Er grinste und verließ das Bad. Ich folgte ihm, „Wann denn?“ „Er wartet in seinem Zimmer auf dich, ich bring dich gleich hin!“ Ich nickte, zog mich an und wartete auf sitzend auf dem Bett. Währenddessen schaute ich zu Äon, der sich auch gerade anzog. Seine Muskeln waren gewaltig und ich erwischte mich dabei ihn in unkeusche Gedanken einzubinden. Ich schaute zur Seite um meine Erregung ihm gegenüber nicht zu zeigen, als er sich räusperte und vor mir stand.

„So können wir aber nicht gehen.“ Ich guckte ihn verwirrt an. „Ich bin ein Wolf Hazel, ich rieche das!“ In meinem Gesicht bildete sich eine leichte Röte und ich versuchte seinem Blick auszuweichen. Äon kam meinem Gesicht sehr nahe und flüsterte, „Sag nur ein Wort und ich als dein Beschützer werde dir helfen!“

Ich ließ mich aufs Bett fallen und schaute ihn an, „Äon hilf mir!“ Er lachte kurz, „Hazel, so hatte ich das nicht gemeint. Du weißt doch das es verboten ist, außerdem hast du mir deine Gefühle mich betreffend schon ausreichend mitgeteilt!“

Äon hielt mir seine Hand hin, „Ich hoffe es hat ein wenig geholfen.“ Es hatte geholfen, durch seine Worte kehrte mein Körper wieder in den Normalzustand zurück. Ich nahm seine Hand, stand auf und wir verließen den Raum.

Als wir bei Lestat angekommen waren, beugte sich Äon zu mir. Er schien nervös zu sein, „Pass bloß auf Hazel, Lestat ist sehr gewöhnungsbedürftig!“ Ich nickte und klopfte an die Tür und betrat das Zimmer.

„Guten Tag Hazel.“ Lestat saß auf einem blutroten mit Leder überzogenen Sessel und lächelte mich an. Jetzt wusste ich was Äon mit Katze gemeint hatte, seine geschmeidigen Züge wiesen alle darauf hin.

Er hatte kleine spitze Ohren und einen langen schwarz, weißen Schwanz. Seine Augen waren bernsteinfarbig und ruhten lange auf mir. Ich erwiderte seinen Gruß und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Lestat stand auf und musterte mich, „Du scheinst eine sehr besondere Person zu sein, wenn sogar Demian so etwas sagt!“ Er grinste und stellte sich hinter mich. „Was wolltest du denn jetzt von mir?“, fragte ich ungeduldig. Seine Hand glitt über mein Gesicht und ich bemerkte, dass der Katzentyp nach Kokos roch. Er rieb seinen Kopf gegen meinen Rücken und schnurrte leise, „Sei nicht so ruppig zu mir!“

Ich drehte mich um und schubste ihn nach hinten. „Ich soll nicht…du hast mich mit deinen dreckigen Pfoten im Versammlungsraum begrabscht!“ Er starrte seine Hände an, „Sind die wirklich dreckig?“

Ich schlug mir die Hand vors Gesicht und seufzte, „Das sagt man doch nur so!“ Er starrte mich mit verwirrtem Gesichtsausdruck an, „Hm…im Versammlungsraum sagst du? Stimmt, aber das nimmst du mir jetzt nicht übel oder?!“ Es klopfte an der Tür und Darius betrat den Raum, als er mich sah wurde er kreidebleich und blieb starr stehen.

„Ha...Ha…Hazel?“ Er wollte wieder kehrt machen, aber Lestat hatte sich über seine Schulter gelehnt, „Warum so schnell Darius, willst du nicht wenigstens meinen Gast begrüßen?“ Er trommelte mit seinen Fingern auf seinen Kopf, „Hat dir denn keiner Manieren beigebracht?“ Ich schaute die beiden an, „Darius was machst du denn hier?“ „Meister Lestat gibt mir meine Aufträge.“ „Meister?“ Lestat grinste und kniff Darius in die Wangen, „Mein kleiner Schützling!“ „Darius, ich dachte Äon wäre dein…“ Er unterbrach mich, „Nein, kein anderer als Lestat kann und darf mein Meister sein!“

Als er diese Worte ausgesprochen hatte, schaute er mich flehend an und in meinen Gedanken, erschien eine Nachricht, „Schnell Hazel verschwinde von hier, solange du noch kannst!“ Ich war verwirrt, hatte Darius mir eine Nachricht per Gedankenübertragung geschickt?

Weil ich mir nicht sicher war, nickte ich kurz zu ihm und ging in Richtung Tür, „Wir sehen uns ein anderes Mal Lestat!“ Dieser grinste schelmisch und kümmerte sich weiter um Darius.

Ich beschloss wieder nach Äons Zimmer zu gehen, weil ich mich hier auf dem Anwesen null auskannte. Vor der Türe angekommen, klopfte ich leicht. Ich öffnete die Tür und sah Äon schlafen auf dem Bett liegend, bei seinem süßen Anblick musste ich leicht lächeln. Ich ging auf ihn zu, legte mich neben ihm und rutschte nahe zu ihm, sodass sich unsere Rücken berührten. Er zuckte bei unserer Berührung kurz zusammen und drehte sich zu mir, „Schon wieder da? Dachte du kommst erst heute Abend wieder.“

Ich schaute ihn verwirrt an und überlegte ihm das mit Darius zu sagen. „Du…Äon, wessen Schützling ist Darius eigentlich?“

Er starrte zuerst zur Tür und dann wieder zu mir, „Was meinst du damit? Du hast doch gesehen das er…“ Ich ließ Äon nicht ausreden und unterbrach ihn mit nervöser Stimme, „Er ist der Schützling von Lestat! Das habe ich eben gehört!“ Er schaute bedrückt zur Seite, in diesem Moment wurde die Türe aufgestoßen und Darius rannte ins Zimmer. „Wie konntest du es nur sagen Hazel, ich dachte ich könnte dir vertrauen!“, schrie er schon fast. Ihm liefen große Tränen die Wangen hinunter, „Hör auf hier so rumzuschreien Darius!“ Äon erhob sich und stellte sich vor ihm, „Hazel, das weiß ich schon längst! Lestat hat mir Darius vor 20 Jahren weggenommen!“

Ich starrte die beiden an, „Und wieso kümmerst du dich noch um ihn?“ „Lestat behandelt seine Gefährten wie Spielzeug! Es kommt vor das er ihn Wochen oder Monate lang nicht beachtet, dann kümmere ich mich um meinen ehemaligen Schützling.“ Er zog Darius an sich und schaute zu mir, „Sind damit dann alle deine Fragen bezüglich dieses Falles beantwortet?“ Ich nickte zustimmend.

Äon zog ihn vor die Tür, flüsterte ihm etwas ins Ohr und Darius verschwand.

„Hallo, bist du Hazel?“, eine rotblonde Frau erschien plötzlich neben mir auf dem Bett und lächelte mich an. „Janina raus aus meinem Zimmer!“, sagte Äon stark errötend. „Ach Äon, du willst doch gar nicht das ich raus gehe, oder?!“ Er fing an zu zittern und drehte sich weg von uns, „Verschwinde und lass Hazel in Ruhe!“ „Du weißt doch das ich nur eine Schwäche für dich habe, wieso sollte ich ihr etwas antun wollen!“ Sie ging mit langsamen geschmeidigen Schritten auf Äon zu und schlang ihre Arme über seine Schulter, „Mein liebster, ich habe dich so vermisst! Aber sag bloß ich störe dich gerade bei einer Eroberung?“

Als er nichts erwiderte ließ sie ihn los und drehte sich zu mir, „Wie ist er denn so im Bett?“

Ich errötet und stotterte stark, „Wir…wir haben…nichts miteinander!“ „Das glaube ich nicht! Äon du Schwerenöter, du kannst mir doch nicht sagen das du dich noch nicht an sie rangemacht hast, sie ist doch so ne Süße!“ Jetzt drehte sich Äon wieder zu uns um und ich sah wie sein Gesicht noch roter wurde, „Janina!“ Seine Stimme klang gepresst und seine Augen waren zu Schlitzen gezogen. Janina ging zum Fenster und setzte sich die Beine übereinander geschlagen auf den Fenstersims.

„Äon willst du uns nicht vorstellen?“, sagte sie ungeduldig. Er seufzte, „Also Hazel das ist Janina, eine Bekannte von mir.“ „ Ich bin jawohl mehr als das Äon! Ich bin sein heimlicher Schützling.“ Ich schaute sie an, sie sprang leichtfüßig von der Fensterbank und als ihr Fuß den Boden berührte, stand ein Junge vor mir. „Jabari?“ Den Namen konnte ich mir nicht verkneifen. Der Typ vor mir sah aus wie er.

„Deshalb bin ich auch lieber ne Frau! Jabari ist leider… mein Zwilling!“ „Und wie heißt du als Mann?“, fragte ich ihn verwirrt. Er lächelte mich an, „Auch Janina!“ „Was?“ Janina lächelte verlegen, „Also ich weiß nicht wo das Problem liegt, der Name ist doch schön!“

Äon packte ihn am Arm und zog ihn zur Tür, „Hör auf sie damit zu verwirren!“ Janina schaute ihn flehend an, „Äon, ich brauche dich!“

„Ich versuche jetzt schon seit über ein Jahr dich zu entwöhnen, aber irgendwie kannst du es nicht! Eigentlich dürfte ich das gar nicht mehr bei dir machen!“ Er zog ihn an sich und biss ihn in den Hals, Janinas Gesichtsausdruck entspannte sich und er schloss seine Augen.

„Danke Äon!“

Eifersucht

Als ich sah wie Äon seinen anderen Schützling biss, stieg in mir das Verlangen auf ihn für mich alleine zu beanspruchen.

Ich erhob mich und ging auf beide zu. Meine Hand streifte Äons Schulter und meine Fingernägel gruben sich in sein Fleisch. Er ließ von Janina ab und drehte sich zu mir um, „Was hast du denn Hazel? Eifersüchtig?“ Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen und er hielt seine Hand an meine Wange.

„Janina, genau deshalb will ich das du alleine klarkommst! Das endet nämlich meist in einem Kampf!“

Ich schaute über seine Schulter zu Janina herüber und grinste frech. „Äon!“, Janinas Gesichtsausdruck änderte sich und er schubste Äon zur Seite, „Hazel, er gehört mir!“ Seine Hände wurden zu Krallen und er lief mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zu. Im letzten Moment, bevor sich seine Krallen in mein Gesicht bohren konnten, hielt Äon ihn am Hemd fest und zog ihn nahe zu sich an seinen Oberkörper.

Mit seiner linken Hand strich er über Janinas Hals, „Wenn du dich nicht augenblicklich beruhigst, helfe ich dir nie wieder!“

„Dafür wird sie sowieso sorgen!“

Äon lachte, „Keiner meiner Schützlinge wird mir etwas befehlen!“ Janina entspannte sich und er ließ ihn los. Schon stand er wieder in Frauengestalt vor ihm, „Morgen! Demian!“ Äon nickte kurz und schloss hinter ihr die Tür.

„Was ist denn morgen?“, fragte ich mit leicht zitternder Stimme. Äon lächelte mich an und legte seine Hände um meine Hüfte, „Wirklich so eifersüchtig? Du bist ja niedlich!“ Ich errötete stark und schaute zur Seite. „Ich bin doch gar nicht eifersüchtig! Mach doch was du willst!“ „Werde ich auch!“

Ich schaute ihn an, „Was ist denn jetzt mit Demian morgen?“ „Ach Janina hat es vor einigen Tagen endlich geschafft sich ganz in einen Werwolf zu verwandeln, deshalb müssen wir es Demian mitteilen, der ihn dann in den Rat aufnehmen wird.“ „In den Rat?“

„Janina ist aus einer sehr Adeligen Familie, deshalb ist Jabari auch so hochnäsig! Der Hohe Adel wird in den Rat aufgenommen, also noch ein bekanntes Gesicht für dich am Tisch!“

Er ließ mich los und ging ins Bad, ich folgte ihm, „Willst du etwa nochmal mit mir baden?“ Fragte er während er sich auszog. „Äon beiß mich!“ Er schaute mich verwundert an und ließ das Wasser ein, „Hazel, ich habe gerade gar keine Lust darauf! Können wir das auf morgen verschieben?“ „Für Janina hast du es gemacht!“ Äon drehte sich zu mir und zog mich an sich, „Hör mir jetzt mal zu! Sie hat zuerst gefragt und war auch zuerst da, ich muss mich um alle meine Schützlinge kümmern! Außerdem vertrage ich an einem Tag nicht soviel!“ Er ließ mich los und stieg ins Wasser, ich blieb neben der Wanne stehen und wusste nicht was ich jetzt tun sollte. „Mein Angebot steht noch Hazel!“ Äon zeigte zu sich in die Wanne und lächelte schelmisch. Mein Gesicht wurde rot, schüttelte den Kopf und ging aus dem Bad ins Schlafzimmer. Ich hörte ihn noch kurz kichern, als ich die Tür schloss.

Jetzt blieb mir nur noch die Möglichkeit bis morgen zu warten.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war mein Bedürfnis nach Äon Biss noch nicht ab geklommen, nein es war sogar gewachsen. Nachdem ich aufgestanden war suchte nach Äon, er saß schlafen auf dem Boden neben dem Bett. Ich kniete mich neben ihn hin und versuchte ihn wach zu rütteln. Er blinzelte und schaute mich müde an, „Warum weckst du mich Hazel?“ „Warum schläfst du auf dem Boden?“, fragte ich ihn zurück. Äon schaute sich um, „Du hast dich heute Nacht im ganzen Bett ausgebreitet!“ „Oh…Entschuldigung!“ Er lächelte mich an, „Ist doch nicht schlimm!“ Sein Blick wanderte zur Uhr, „Hazel, ich muss gleich los. Ich hoffe du kommst hier einige Stunden ohne mich klar, ich schließe die Tür nicht mehr ab also kannst du auch zu Darius oder Lestat gehen!“

Bei dem Namen Lestat, lief es mir kalt den Rücken runter. Seine Berührungen waren mir ins Gedächtnis gebrannt worden. „Wo ist denn Darius immer? Hat er auch ein Zimmer?“ Äon lachte kurz auf, „Warum sollte er keins haben!? Hm…ich fände es besser wenn du ihn suchen gehst, dabei lernst du das Anwesen und seine Bewohner besser kennen!“ Ich nickte und wollte gerade das Zimmer verlassen, als mir wieder was einfiel, „Äon…!“

Ich wollte mich gerade wieder zu ihm knien als er aufstand und zu mir kam, „Es gefällt mir nicht wie sich das entwickelt, ich brauche nur eine Janina, Hazel!“

Er machte gerade Anstalten mich zu sich zu ziehen, als ich ihn von mir wegschubste, „Ich will nicht deine Janina sein!!“ Mit wütendem Blick ließ ich Äon stehen und verließ das Zimmer. Wie ich es hasste Janina, Janina und nochmals Janina! Wie gerne ich sie tot sehen wollte.

Meine Schritte verlangsamten sich, als ich bemerkte dass ich in einem Teil des Anwesens gekommen war, den ich nicht kannte. Hier liefen komische Gestalten rum, bleich und missmutig sahen sie aus.

Ich näherte mich einem kleinen Jungen, „Kennst du vielleicht einen Darius?“ Der Kleine starrte mich an und packte meinen Arm. Er riss so feste an ihm, das er anfing zu schmerzen.

„Jakob, was soll das denn? Lass sie los!“ Ein großer schlanker Typ mit pechschwarzen Haaren kam an uns heran. „Sagten sie sie suchen einen Darius?“ Ich nickte zustimmend während mich Jakob losließ. „So einen haben wir hier nicht.“ „Hazel? Was machst du da?“

Eine mir vertraute Stimme kam näher, es war Äon. Er packte meinen nicht schmerzenden Arm und zog mich von den anderen weg. „Hier sollst du nicht hingehen! Es ist zu gefährlich für dich!“ Seine Augen ruhten unruhig auf mich, „Machst du das nur um mir das mit Janina heimzuzahlen?“ Ich schaute ihn verwirrt an, ich hatte diese Sache in den letzten Minuten vergessen können. „Was sind das für Leute?“

„Sie werden bald sterben! Kümmere dich nicht darum, es hat nichts mit dir zu tun!“ Ich schaute nochmal zu den kleinen Jungen, dem es nicht vergönnt war weiterzuleben.

Äon bemerkte meinen Blick und drehte meinen Kopf zu sich, „Der Tod wird für sie eine Erlösung sein, also mach dir keine Gedanken!“ Er lächelte und lief mit mir in einen Gang, den ich wiedererkannte.

Wir blieben vor einer weißen Türe stehen und ich schaute zu Äon, „Wer ist da drin? Darius oder…?“ „Darius!“, sagte er hektisch. „Geh einfach rein, ich muss jetzt los!“

Nach diesen Worten verschwand er auch wieder. Ich klopfte an der Tür und betrat das Zimmer. Meine einzige Sorge war, ob Darius noch wütend auf mich war! „Hazel?“

Darius stand in der Mitte des Raumes und starrte mich verwirrt an. „Äon meinte, ich soll mich ein wenig umsehen, also…“ Er ließ mich nicht ausreden, „Warum kommst du dann zu mir, mich kennst du doch schon!“

„Würdest du mich begleiten?“ Darius errötete augenblicklich, „Ich? Warum denn ich? Du findest sicher einen besseren, hast du Janina schon kennengelernt? Vielleicht kann er dich rumführen!“ Der Zorn stieg mir ins Gesicht und er schien es zu bemerken, „Habe ich was Falsches gesagt?“ Ich drehte mich zur Tür und wollte gerade wieder gehen, als er mich am Handgelenk fasste und mich zu sich zog, „Du kennst Janina also bereits! Zu schade!“

Er nahm eine kleine Flasche die auf seinem Nachttisch stand und öffnete diese. Der Duft von Kokos verteilte sich im Raum. „Was machst du da Darius?!“ Er grinste, „Erstens ich führe einen Auftrag meines Meisters aus und zweites mich an dir rächen!!“

Darius goss die weiße Flüssigkeit über meinen Kopf, der Inhalt der Flasche war so flüssig gewesen das ich nun ganz davon eingehüllt war. Es zog schnell in meine Haut ein und ich schaute ihn verwirrt an, er beugte sich zu mir herunter und schnüffelte an mir, „Ja, der Pfirsichgeruch ist weg! Meiner Meinung nach riecht Kokos sowieso besser!“ Mein Blick veränderte sich nicht, „Was sollte das jetzt bringen?“ Sein Grinsen wurde breiter, „Es ist echt schlecht dass du schon einige Tage hier bist und immer noch nichts weißt! Äon hat eine spezielle Beziehung zu Kokos!“ Darius schubste mich aus dem Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Ich ging immer noch verwirrt zu Äons Zimmer zurück, denn auf irgendwelche Erkundungen hatte ich heute keine große Lust mehr. Dort angekommen, wartete ich bis Äon wiederkam.

Ich muss wohl eingenickt sein, denn als ich die Tür hörte und aus dem Fenster sah war es dunkel. Langsam erhob ich mich und schaute zu Äon, der keine Notiz von mir nahm. „Wie war es mit Janina?“, fragte ich mit schnippischem Ton in der Stimme.

Sein Blick glitt über meinen Körper, „Was hat Darius gemacht Hazel?“ Seine Beine fingen an zu zittern und er musste sich am Türrahmen abstützen um nicht zu Boden zu fallen. Ich starrte ihn erschrocken an, „Was ist denn los Äon?“ Ich wollte auf ihn zulaufen, aber er drehte sich weg von mir, „Bleib da stehen Hazel!“ Ich war verwirrt und blieb erstmal stehen, „Kokos!“ Er schaute mich wutentbrannt an und ging mit schnellen Schritten auf mich zu, „Warum Kokos Hazel?“ „Es war Darius…“ „Du hättest es verhindern können!“ Äon kam mir ganz nahe und strich mit seiner Zunge über meinen Nacken, „Was…was machst du da Äon?“ Ich wollte ein paar Schritte von ihm weggehen, aber er hielt mich fest und grinste mich frech an. „Einer meiner Schwächen, Kokos!“ Er bleckte die Zähne. „Ich dachte du magst Pfirsich?“ Er blieb stumm und biss mir in den Hals. Ich versuchte ihn von mir wegzudrücken, denn seine Vorgehensweise war anders als sonst. Er war viel aggressiver und er löste den Biss an einem Hals auch nicht nach wenigen Minuten. „Äon!“, meine Stimme war gepresst und ich fing an alles verschwommen zu sehen, als ich plötzlich eine seltsame Kraft in mir spürte. Sie durchfuhr meinen Körper und schnitt durch meine Haut. Äon stoppte und ging ein paar Schritte rückwärts, bis er das Fenster erreichte. Ich krümmte mich auf dem Boden und bemerkte wie mir Haare am ganzen Leib wuchsen. Mein Blick fiel auf Äon, der schwer atmend am Fenster stand und sich seine Wange hielt, von ihr tropfte Blut. Hatte ich ihm etwa in die Wange gebissen ohne dass ich es bemerkt hatte? Der Schmerz in meinem Körper legte sich und ich erhob mich. Als ich das tat, versuchte Äon genug Abstand zwischen uns zu kriegen. „Was hast du denn?“, fragte ich ihn verwirrt.

Ich schaute an mir herunter, ich hatte mich verwandelt und zwar das erste Mal. Sollte Äon da nicht stolz oder so etwas sei? Er schaute mich skeptisch an und ging in Richtung Tür. Ich stellte mich vor ihm, wobei ich bemerkte wie schnell ich jetzt war. „Beantworte mir meine Frage!“ Er biss sich auf die Lippe und starrte zu Boden, „ Krieg dich erstmal unter Kontrolle Hazel!“ Seine Stimme klang angespannt und ich sah seine Wangenknochen die seine Hände nur spärlich bedecken konnten, bei jedem seiner Worte in Bewegung. Meine Erscheinung schien ihn irgendwie einzuschüchtern, deshalb verwandelte ich mich zurück. Meine Hand berührte kurz seine Wunde, wobei er zusammenzuckte. „Fass mich nicht an!“, seine Stimme war noch nie so aggressiv gewesen wie jetzt. Ich zog meine Hand wieder zurück, „Äon, ich kann dir doch helfen.“ Er verzog seine Mundwinkel, „Du hast mir schon genug geholfen!“ Er schob mich unsanft zur Seite und knallte die Türe hinter sich zu. An diesem Abend, kam er nicht mehr zurück und als ich am nächsten Tag aufwachte, saß er schlafen an der Tür gelehnt. Ich stand auf und wollte gerade auf ihn zu gehen um mir seine Wange anzusehen, als er zusammenzuckte und abrupt aufstand. „Äon, ich…“ „Halt den Mund Hazel, tun wir einfach so als ob nichts passiert wäre!“ Ich schaute ihn überrascht und sehr verwirrt an, „Aber Äon…na gut, du hast aber etwas gut bei mir!“ Ich lächelte aber er erwiderte nichts und hielt sich gedankenverloren seine Wange. Erst in diesem Moment bemerkte ich dass die Wunde verheilt war, aber eine große Narbe zierte jetzt sein Gesicht, wodurch er bedrohlich wirkte. „Was ist denn unser heutiger Auftrag?“

Äon schreckte auf und sah mir direkt in die Augen, „Mach doch was du willst! Geh doch mit Darius oder Lestat mit, die werden sich freuen!“ Er schnaubte kurz auf und wollte gerade das Zimmer verlassen, als Darius hereingestürmt kam. „Äon, wie ich höre gehört jetzt Janina zum Rat, wann hast du denn vor mich da rein zu bringen?“

Er stand jetzt direkt vor ihm und starrte ihn erwartungsvoll an, als Äon sich zu ihm runter beugte und an ihm schnüffelte. „Du hast das Zeug gestern über Hazel geschüttet nicht wahr?!“ In Darius Augen zeigte sich für einen Bruchteil der Sekunde Reue, bevor diese verschwand und er anfing zu lachen. „Das wird doch jetzt bestimmt nicht unsere Freundschaft zerstören Äon oder? Ich habe nur getan was von mir verlangt wurde!“ Er ging ein paar Schritte von Äon weg und kam auf mich zu. Dieser stand da und sah aus als ob er überlegte, „Lestat will mir wieder jemanden wegnehmen…so wie bei dir und Sophie!“ „Naja eigentlich hat Lestat es nicht mehr geschafft sie zu besitzen, davor hast du sie ja schon …“ Seine Stimme erstickte, als Äon seine scharfen Klauen in seine Luftröhre rammte und den Kopf von seinen Körper abtrennte. Ich wich erschrocken zurück und starrte zu Äon, der jetzt glasige Augen hatte und verwirrt neben der Leiche stand. „Hazel, verschwinde von hier!“ Ich rannte an ihm vorbei, der jetzt so schwer am atmen war, das es sich so anhörte wie ein Asthmaanfall. Meine lauten Schritte hallten durch die Gänge und ich wollte sein Angebot vom Gelände zu verschwinden gerne annehmen.

Ich war wieder im Wald, zum Glück hatte keiner meine Flucht bemerkt, sodass ich ohne auf jemanden zu stoßen aus dem Haus rennen und in den Wald laufen konnte. Mein Blick glitt immer wieder über meine Schulter, aus Angst dass mich einer dieser Ungeheuer verfolgen könnte.

Aber…Moment, war ich jetzt nicht auch einer dieser Wesen!? Eine riesige Wurzel ragte aus der Erde heraus. Ich übersah sie und stolperte mit einem kurzen Schrei zu Boden. Auf dem Erdboden schaute ich in eine vor mir liegenden Wasserlache und fing an zu weinen.

Noch nie hatte ich Theodor so vermisst wie in diesem Moment, obwohl er langsam in meinen Gedanken verblasste und dort ein Bild von Äon auftauchte, das ich mir nicht erklären konnte, dachte ich noch sehr oft an meine große Liebe. „Ach Theodor…“

Zurück?

So Leute, bei dem Kapitel bin ich mir nicht sicher ob es mir gelungen ist...

Hoffe das ihr mir mit eurem Kommentaren weiterhelfen könnt :D

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Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich ein Geräusch im Dickicht hörte. Meine Beine bewegten sich wie von selbst und ich stand auf, spitze meine Ohren und horchte nach dem Geräusch dass ich vor ein paar Sekunden vernommen hatte. „Hazel, ihr sollt doch nicht ohne Begleitung eines starken Mannes in den Wald gehen, das ist viel zu gefährlich für eine Lady!“ Erschrocken drehte ich mich zu dem Mann um, dessen Stimme ich von Anfang an erkannt hatte.

„Theodor!“, meine Stimme zitterte und ich fiel meinem Geliebten in die Arme. Er strich mir sanft durch das Haar und lächelte mich an. „Ihr habt mich betrogen Hazel, ich wollte euch zu der Meinen machen und ihr verspricht euch schon einem Anderen!“

Ich wich erschrocken zurück, „Wovon redet ihr Theodor?“ Er fing an zu kichern, „Von Äon natürlich!“ Ich wich noch ein paar Schritte zurück, als er lächelnd auf mich zu lief, „Ein Duell wird entscheiden wer die Ehre hat euch zur Gefährtin zu bekommen.“ „Ich kann ja wohl selbst entscheiden wen ich möchte!“ „Wen denn dann, meine Liebe?“

Meine Stimme war gerade noch so entschlossen gewesen, wogegen sie jetzt klang als ob ich gleich wieder losheulen würde. „Ich…ich…sagt mir erstmal wie ihr überleben konntet? Man hat euch doch verbrannt!“ Sein Lächeln verschwand, „Ich musste einen hohen Preis zahlen um wieder zu euch zurück zu kehren, also werde ich auch um euch kämpfen!“ Er packte mich und warf mich über seine breiten Schultern. „Hey, was soll das?“ „Ihr wärt mir zu langsam!“ Ohne mich wehren zu können, schritt Theodor mit mir wieder in die Richtung, aus der ich verzweifelt versucht hatte zu fliehen.

Wir standen jetzt vor Äons Zimmer und Theodor ließ mich herunter. „Klopft an die Tür, euch wird er öffnen!“ Zögerlich schritt ich auf die Tür zu und hämmerte dagegen. Sofort kam eine Stimme aus dem Inneren des Raumes, „Wer ist da?“ „Ich bin es Hazel, darf ich reinkommen?“ „Was willst du, du solltest doch verschwinden!“ Theodor flüsterte mir etwas ins Ohr. „Ich möchte mit dir reden, über…über uns.“ Wir hörten das knarren des Bettes wovon er sich erhoben hatte und seine Schritte die sich der Tür näherten. Er öffnete die Tür einen Spaltbreit und schaute mich verwundert an, „Über uns? Und das mit deinem Freund zusammen? Das würde ja ein sehr persönliches Gespräch geben!“ Er fing an zu grinsen. „Äon, ich will einen Kampf mit euch! Um Hazel!“ Äon musste sich das Lachen verkneifen und lehnte sich gelassen an den Türrahmen. „Was ist wenn ich dir sage, dass ich keinerlei Interesse an ihr habe? Was dann?“ Theodor starrte ihn verächtlich an, „Ihr könnt ihr vielleicht etwas vorspielen, mir aber nicht! Ich sehe das ihr Gefühle für sie habt!“ Äon sah uns gelangweilt an und schloss wieder die Tür. „Hey, macht wieder auf! Wir haben etwas unter Männer zu klären!“ Als Äon die Tür nach einigen Sekunden nicht wieder öffnete, bat mich Theodor einige Schritte zurück zu treten. Er nahm Anlauf und rannte mit seiner ganzen Körperkraft gegen die Tür. Diese zerberste und wir standen einem völlig überraschten Äon entgegen. „Die Tür bezahlst du mir!“ „Da wo ihr hingeht, benötigt ihr keine Tür mehr!“ Theodor betrat den Raum und ging auf ihn zu. „Gebt sie frei!“ „Wie oft denn noch?! Nimm sie dir doch wenn du sie so toll findest!“ Äon schaute kurz zu mir und fing dann wieder an zu lächeln, „Der ist ja noch eifersüchtiger als du!“

Nach dem Satz wurde Theodor richtig wütend und rannte auf Äon zu. Er hatte sich schon in einen Wolf verwandelt und bleckte die Zähne. Äon wich ihm mehrmals aus und versuchte dabei nicht in der Nähe der Tür zu kommen um mich zu beschützen. „Demian wird gar nicht davon begeistert sein, was du gerade machst!“ „Es gibt schlimmeres, zum Beispiel das ich noch lebe und ihr mich hättet umbringen müssen!“

Ich starrte die beiden verwirrt an, unschlüssig auf wessen Seite ich jetzt stehen musste. Natürlich, ich liebte Theodor, aber er war mir im Augenblick so fremd. Und…und Äon, bei ihm wusste ich gar nichts! Aber ob Gefühle oder nicht, ich wollte nicht das jemand zu Schaden kommt! Ich ging zwischen Theodor und Äon und blieb stehen. „Wenn ihr so weitermacht, verliert ihr mich beide!“ Theodor nahm meine Hand, „Meine liebste, ich kämpfe doch gerade für euch!“ Ich würdigte ihm keines Blickes mehr und schaute zu Äon, der sich überhaupt nicht äußerte. „Du hast also keine Gefühle für mich?“ Er errötete und schüttelte den Kopf, „Gefühle sind uns nicht erlaubt! Dann müsste ich dich schon zu meiner Frau machen!“ Theodor raste vor Wut als Äon seinen Satz beendet hatte, „Das bedeutet ja, das du es tun würdest!“ Ich schaute Äon interessiert an und schmunzelte, mir lief gerade mein Traum von vor ein paar Tagen im Kopf ab. Nur war dieses Mal etwas anders, ich heiratete nicht Theodor sondern Äon. Was hieß das nun? Hatte ich mich in ihn verliebt? Ich wurde von einem lauten Schrei Äons aus meinen Träumen zurückgeholt.

Ich starrte beide fassungslos an, sie griffen sich wieder weiter an und auf Äons Schulter hatte sich eine riesige Wunde von Theodors Kralle verewigt. Er sprang abermals auf Äon drauf und versuchte sich jetzt an der anderen Schulter fest zu krallen. Es gelang ihm nicht, weil Äon ihn von sich abschmiss und zu Boden rammte. Er stand keuchend über ihn und hielt sich seine Schulter, aus der jetzt sein Blut herausfloss. „Hört auf!“, meine Stimme wurde von dem Keuchen beider Männer unterdrückt.

Mir stiegen Tränen in die Augen, ich wollte Theodor nicht noch einmal sterben sehen. Plötzlich spürte ich Wut in mir aufsteigen und meine Haut platzte auf. Es waren zwar ungeheure Schmerzen die ich in den Sekunden erlitt, aber es hatte auch etwas Erlösendes an sich. Beide ließen voneinander ab und beobachteten meine Verwandlung. Theodor ging einen Schritt auf mich zu, „Du bist schon so weit das du dich verwandeln kannst?“ Sein Tonfall mir gegenüber hatte sich verändert. Er wartete meine Antwort nicht ab, denn in diesem Moment riss er meinen Arm zu sich und untersuchte ihn. „Wo ist das Mal? Wo hast du sie gebissen?“ Seine Stimme klang panisch, weil er merkte das die Dinge aus dem Ruder zu laufen schienen. „Ich würde mal woanders suchen, denn meine Schützlinge bekommen keinen primitiven Biss auf den Arm. Das wäre doch total langweilig!“ Theodor schaute auf und starrte Äon gebannt an, seine Hand schnellte zu meinem Bauch und er hob mein Kleid hoch. Ich ohrfeigte ihn und zog das Kleid wieder herunter, „Was sollte denn das Theodor? So verhält sich doch kein Gentleman!“ Er hielt sich die Wange und lächelte mich an, „Du merkst es nicht. Er hat dich schon längst ausgewählt, du sollst seine Braut werden!“

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“, ich drehte mich um, sodass Theodor mein Gesicht nicht sehen konnte und schaute unsicher zu Äon. Dieser grinste mich nur an und stand mit den Füßen wippend da. „Wenn du das Zeichen auf den Bauch machst, bedeutet das du willst mit ihr eine Familie gründen! Willst du etwa das mit ihr das gleiche geschieht wie mit Sophie?!“ Theodors Blick wurde trüb und er kam näher zu uns heran.

„Willst du damit behaupten, dass Sophie nur gestorben ist, weil ich sie geliebt habe?“ Es war das erste Mal, das ich sah wie Äon richtig über sie sprach. „Natürlich bist du daran schuld! Du bist über sie hergefallen bevor sie sich komplett verwandelt hat! Und dabei hast du sie im Rausch totgebissen!“ Ich starrte Äon ungläubig an, „Das ist ja wohl ein Scherz Äon, oder?!“ Ich wartete darauf, dass er anfing zu lächeln oder zu lachen, aber es kam nichts. Er schaute zu Boden und entgegnete nichts. „Ach das hast du deiner Zukünftigen noch gar nicht erzählt? Lustig, meine Schwester konnte ich nicht vor dir schützen! Aber wenigstens eine Person die mir genauso viel am Herzen liegt!“ „Sophie ist deine Schwester?“, fragte ich ihn vorsichtig. „Wahr meine Schwester, bis sie sich in dieses Monster verliebte und sie nach und nach zum Wolf wurde. Er konnte nicht genug von ihr bekommen, deshalb drängte er sie zur Hochzeit! Und in der Hochzeitsnacht ist es dann passiert, er hat sie abgeschlachtet!“ „Halt den Mund!“, diesmal war es Äon der die Fassung verlor. „Das…das wollte ich nicht! Ich wollte warten, sie hat mich gedrängt!“ „Alles auf die Toten schieben, das kannst du ja!“ Äon griff nach meinem Arm und zog mich nahe an sich, „Vertrau ihm nicht, er…“ Ich ließ ihn nicht weiterreden und drehte mich von ihm weg, „Lass mich Äon, such dir einen neuen Schützling, denn ich habe keine Lust von dir ab gemetzelt zu werden!“ Er starrte mich mit enttäuschtem Gesichtsausdruck an und ließ mich los. „Hazel…“ Theodor fing an lauthals zu lachen, „Ganz schöner Verlust für dich, zwei Frauen in vier Jahren. Oh und vergessen wir nicht Darius!“

Stimmt ja, an Darius habe ich gar nicht mehr gedacht. „Er hatte es verdient, er hat mich verraten!“ Während die beiden weiter rumdiskutierten wer alles von wem umgebracht wurde, tauchte eine Gestalt hinter mir auf und zog mich mit sich. „Hey, was soll…“ Die Gestalt hielt mir den Mund zu und flüsterte, „Wenn wir jetzt leise sind, dann kriegen sie gar nicht mit das du weg bist!“ Also lief ich ohne Wiederrede der Person hinterher und wunderte mich als wir in eines der Zimmer gingen, die in dem Gebäudetrakt der Menschen war, die bald sterben würden. Die Gestalt die die ganze Zeit vor mir gelaufen war, zog ihre Mütze vom Kopf. Es erstaunte mich, als ich erkannte, dass es eine Frau war. Mir war bis jetzt nicht einmal aufgefallen das ich bis heute noch keine andere gesehen hatte. „Du bist Hazel, nicht wahr!?“ Ich nickte und musterte sie. Sie sah mir sehr ähnlich, lange blonde Haare, grüne Augen usw. Ich hoffte nur, dass nicht meine Vermutung wahr wurde und es sich bei der Frau um die eigentlich tote Sophie handelt. Sie lächelte mich an und schloss die Tür ab, „Ich bin Sophie, du hast bestimmt schon viel von Äon und Theodor über mich gehört!“ Ich nickte abermals und starrte sie immer noch an, als ob ich träumen würde. „Du bist doch eigentlich…“ „Tot!“, vollendete sie meinen dahin gestotterten Satz. „ Für alle aus dem Rudel ist das auch so. Weißt du, ich wurde von meinen Eltern gezwungen Äon zu heiraten! Wir mochten uns schon, nur nicht gut genug. Da half mir Äon, indem ich meinen Tod vortäuschte und er den trauernden Beschützer spielt.“ „Warum erzählst du mir das alles, woher weißt du dass du mir vertrauen kannst?“ Sophie fing an zu lächeln, „Ich weiß, dass du ihn gern hast!“ Ich errötete stark und schaute zur Seite. Es hämmerte jemand von außen an die Tür, „Lass mich rein, ich weiß das du Hazel hast!“ „Bist du alleine?“ „Ja, jetzt lass mich rein!“ Sophie ging zur Tür und öffnete ihm. Natürlich war es Äon der ins Zimmer rein gestürmt kam, „Ich habe dir doch gesagt du sollst dich raushalten!“ Sophie lächelte, „Du hättest es doch nicht mehr geschafft alles zu klären, dafür hat mein Bruder viel zu viel gesagt!“ Ich schaute zu Äon, der mich schon seid er reingekommen war anstarrte.

„Theodor wartet in meinem Zimmer auf dich Hazel, du kannst ihn nach Hause begleiten. Ich gebe dich frei!“ Sophie schlug ihm auf den Hinterkopf, „ Was soll denn das jetzt, du darfst sie doch nicht gehen lassen!“ „Darf ich dich daran erinnern, dass ich die Entscheidungen treffe! Ich habe mich mit ihm geeinigt, er verlangt dich Hazel!“ Er schaute mich ausdruckslos an und verließ wieder den Raum. „Was sollte denn das gerade, das kann er doch nicht ernst meinen!“, Sophie versuchte leicht zu lächeln, aber es gelang ihr nicht ganz recht. Ich setzte mich in Bewegung und ging in Richtung Tür. „Moment!“ Sie stellte sich mir in den Weg und starrte mich ernst an. „Du wirst jetzt doch nicht wirklich mit Theodor mitgehen, oder!?“ „Ich werde gehen, Äon scheint es ja egal zu sein was passiert.“

Ich schob sie von der Tür weg und machte mich auf den Weg zu Theodor.

Vorfreude?

Jetzt saß ich nun in Theodors Kutsche. Nahe an ihm gekuschelt, denn es war in den letzten Tagen ziemlich kalt geworden. Er hatte seinen Arm auf meine Schulter gelegt und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Plötzlich fing es an zu regnen und große Tropfen schlugen gegen die Scheibe. Theodor schreckte kaum merklich auf, als die Kutsche abrupt anhielt. Er öffnete die Tür und ging, mit der Hand vor dem Gesicht, zum Kutscher. Ich streckte meinen Kopf aus dem Inneren und sah jetzt einen fremden Typen neben Theodor stehen. Durch den Regen, wirkte er verschwommen. Dann kam Theodor aber auch schon wieder und schaute mich direkt an, „Was hast du denn Hazel?“ Seine Worte verwirrten mich, bis er mir mit einem Tuch übers Gesicht strich und sich der Stoff rot färbte. „Theodor, wer war das gerade?“, fragte ich ohne auf das Blut zu reagieren, das jetzt schon Theodors Hand benetzte. „Was meinst du damit?“ „Der Typ da gerade neben der Kutsche!“ Theodor zog mich auf seinen Schoss und blieb für einige Minuten stumm. Die Kutsche fuhr schon längst weiter und wir hatten sein Anwesen endlich erreicht. Er ließ mich los und ging ins Haus ohne auf mich zu warten. „Was sollte das denn? Du hättest mir wenigstens aus der Kutsche helfen können!“, rief ich ihm verärgert hinterher. Er drehte sich zu mir um und lächelte, „Warum hat dir denn der Mann von eben nicht geholfen?“ Zornes Röte stieg mir ins Gesicht und ich war kurz davor den Wunsch zu äußern, dass er mich zurück zum Rudel bringt. Als ich meinen Gedanken daran beendet hatte, stand er direkt vor mir und grinste mich süß an, „Sei mir nicht böse Liebes!“ Nach seinen Worten, war nur die Hälfte meiner Wut ab geklommen. Ich fragte mich immer noch wer dieser fremde Mann war und warum Theodor ihn nicht gesehen hat. An diesem Abend kam ich nicht mehr zu der Antwort, was am meisten an Theodor lag, der mir nicht zuhören wollte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich mich erstmal um. In den letzten Wochen habe ich mich daran gewöhnt, dass Äon auf der Bettkante oder an der Tür schlief. Neben mir lag Theodor, der mich verträumt ansah. „Du siehst so schön aus wenn du träumst!“, gleichzeitig strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er lächelte und stand auf, „Ich habe eine Überraschung für dich. Komm mit!“ Theodor nahm meine Hand und führte mich in die Eingangshalle, wo Saigh, mit einem großen Packet unterm Arm, auf uns wartete. Er kam näher und nach einer tiefen Verbeugung, hielt er es mir hin. Theodor strahlte mich erwartungsvoll an, „Los öffne es Hazel!“ Ich starrte zuerst ihn und dann das Packet an. Schon in meiner Kindheit liebte ich es Geschenke zu bekommen und das hatte sich bis heute nicht geändert. Ich riss das Packet mit leisem Kichern auf und hielt nun ein rotes Kleid in meinen Händen. „Wofür ist das Theodor?“, fragte ich überglücklich, als ich das Kleid von allen Seiten bewunderte. Er kniete sich vor mich hin und nahm meine Hand, „Hazel, möchtest du meine Frau werden?“ Ich starrte ihn geschockt an und ließ dabei das Kleid fallen, das er auffing, bevor es auf dem Boden landete. „Ich…ich weiß es nicht. Lass mir Zeit zum nachdenken!“ Ich wendete ihm den Rücken zu und lief zur Tür hinaus in den Garten. Theodor lief mir hinterher, „Warte doch, was ist denn los Hazel?“ Ich fühlte wie sich meine Augen mit Tränen füllten und versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Er hob mein Kinn an, sodass ich ihm ins Gesicht sehen musste und spürte wie eine einzelne Träne über meine Wange auf seinem Arm fiel. Theodor kam mir mit seinem Gesicht ganz nahe und strich mit seiner Zunge über meine Wange. Ich spürte ein Brennen, das mich an Äon erinnerte. Für einen kurzen Moment, glaubte ich ihn vor mir zu sehen.

Ich wollte gerade meinen Mund öffnen um seinen Namen zu sagen, als ich die Gestalt von gestern Abend wieder sah. Sie stand genau hinter Theodor und strich mit seinem Zeigefinger über seine Wange. Theodor schien es gar nicht zu bemerken, dieser guckte mich einfach nur fassungslos an, „Hazel, hast du mir überhaupt zu gehört?“ Er klang diesmal genauso verärgert wie bei Äon. Seine Hand löste sich von meinem Kinn, „Vergiss es Hazel!“ Schon ging er wieder ins Haus zurück und ließ mich alleine stehen. Ich schaute mich nochmals um, aber die Gestalt war verschwunden. Dann sah ich wie Theodors Diener Saigh mich von einem Fenster aus anstarrte. Da kam mir eine Idee, ich lief ins Haus und ging geradewegs zu Saigh. „Haben sie gerade die Person hinter Theodor gesehen?“ Er nickte und grinste mich an. „Wenigsten einer der sie sieht! Wissen sie wer es war?“ Er nickte erneut und polierte das Silber weiter. „Jetzt sagen sie es schon! Wer war es?!“ „Hazel, lass Saigh in Ruhe!“ Theodor betrat gerade in das Zimmer und sah mich prüfend an, „Was soll das denn? Schon wieder!“ Er kam auf mich zu und schaute mir tief in die Augen, „Blutes du seid deinem ersten Biss aus den Augen?“ „Äon hat mir gesagt…“ Er ließ mich nicht ausreden, „War ja klar Äon! Ist er dafür verantwortlich?“ Ich schüttelte stumm den Kopf und schaute zu Boden. „Wenn du diesen Namen nur noch einmal erwähnst, dann werde ich ihn umbringen!“ Ich kannte Theodor lange genug um zu wissen, dass er zu sowas fähig war. Er packte meinen Arm und zog mich auf unser Zimmer, dort schmiss er das rote Kleid auf das Bett und sah mich ernst an. „Zieh das Kleid an, ich will wissen wie schön du darin aussiehst!“ Ich schüttelte schnell den Kopf, denn mir war jetzt überhaupt nicht danach irgendwas für ihn zu tun Er hatte mich noch nie so grob behandelt. Ich sah wie Wut in ihm aufstieg, er lief auf mich zu und drückte mich aufs Bett. Seine Augen glitten über meinen Körper und seine Zähne fingen an zu wachsen. Mit seiner Kralle riss er das Kleid auf und biss mir in den Hals. In diesem Moment wünschte ich mir ich würde sterben…

Wem soll ich vertrauen?

Als ich meine Augen öffnete, war ich alleine im Zimmer. Obwohl ich mich irgendwie beobachtet fühlte. Ich schaute mich um und wusste dann auch warum, am Balkonfenster stand dieser Fremde. Als ich genauer hinsah, erkannte ich dass er mit blutigen Fingern etwas an die Scheibe schrieb.

„Es ist bald soweit, warte auf ihn!“

Ich schrie auf, als Theodor ins Zimmer stürmte. Er legte seine Hand auf meine Lippen und gab mir zu verstehen ruhig zu sein. „Ich hoffe das gestern war dir eine Lehre Hazel. Wiedersprech mir nie wieder und tue was ich von dir verlange, dann muss ich dich auch nicht bestrafen!“ Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen und seine Hand wich von meinem Gesicht. „Ich hoffe du bist jetzt bereit mir dein Hochzeitskleid vorzuführen!“ Ich schaute an mir herunter, ich hatte das Kleid an. Theodor musste es mir während meiner Ohnmacht angezogen haben. „Steh auf und dreh dich ein bisschen herum, damit die Farbe zur Geltung kommt!“ Er zog mich ruckartig vom Bett und ließ mich dann los. Ich konnte gerade noch mein Gleichgewicht halten. Mein Blick war nun auf Theodor gerichtet, er hatte sich komplett verändert und ich sehnte mich mehr und mehr nach Äon!

Theodor trat an mir heran und strich mit seinem Zeigefinger über meine Wange, sein Blick war ernst und sein Finger bohrte sich in meine linke Wange. Ich schrie vor Schmerz auf und hielt mir meine stark blutende Wange. Theodor hatte meinen Schrei ignoriert und entgegnete, „Ich habe dir gesagt, ich muss dich bestrafen wenn du dich weigerst mir zu gehorchen!“

Ich war zu Boden gesunken und Theodor kniete sich neben mich. Er nahm meine Hand von meiner Wange und legte über die Wunde. Ich spürte, dass sie sich nicht so wie immer direkt schloss, sie sogar größer geworden zu sein. Er fing an zu lachen und stand wieder auf. „Wofür war das?“, fragte ich wimmernd. Bevor Theodor antworten konnte, hörten wir ein lautes Krachen, das von der Eingangshalle kam. Er rannte sofort los und stand fassungslos am Treppengeländer, als eine rothaarige Person die Halle betrat. Nach genauerem Hinsehen, bemerkte ich das es Jabari war.

Als er mich sah funkelten seine Augen und er starrte Theodor wütend an, „Erst Äon und jetzt auch noch du! Ich will sie haben!“ Theodor ging langsam die Treppe runter, ich folgte ihm leise. „Du kannst sie für eine kurze Zeit haben, wenn du mir einen guten Preis nennst!“ Jetzt schaute ich beide geschockt an, wie konnte Theodor…mich…?

Jabari fing an zu lächeln und ging langsam auf uns zu, „Wenn dann will ich sie für immer!“ „Das kannst du vergessen, sie gehört mir!“ Jabaris Lächeln verschwand schlagartig, als er meine Wange begutachtete. „Bei dir ist sie nicht gut aufgehoben Theodor! Du kannst sie ja noch nicht einmal richtig heilen!“ Theodor rannte los und schleuderte Jabari gegen die Wand. „Das ist nicht wahr, ich will es nur nicht!“ Sein Gegenüber rappelte sich auf und fing an zu kichern. Er stieg aus dem riesigen Loch in der Wand. „Es ist zu spät, ihr Körper hat sich an Äon gewöhnt!“ Diesmal rannte er auf ihn zu und rammte seine Klauen in Theodors Brust. Sein Blut spritzte durch die ganze Halle und er heulte laut auf. Jabari richtete den Blick auf mich, „Warum sollte ich für sie bezahlen, wenn ich sie auch umsonst kriegen kann?!“ Er wollte gerade auf mich zukommen, als Theodor von hinten auf seinen Rücken drauf sprang und mit seiner Kralle Jabaris Hals aufschnitt. Er sprang von ihm runter und Jabari kippte nach vorne auf den Boden. Beim Aufprall entstand ein klatschendes Geräusch, als ob sämtliche Knochen von ihm gebrochen sind. Aber das war jetzt auch egal, er schlug noch einmal mit den Augen auf und verschloss sie dann für immer.

Theodor sah mich bedrückt an und legte seinen Arm auf meine Schulter, „Es tut mir leid Liebling, ich…“ Weiter kam er nicht und brach zusammen. Ich konnte einen Schrei nicht unterdrücken, „Theodor! Was ist mit dir?“ Da ich sah, dass er noch atmete, brachte ich ihn in sein Zimmer und legte ihn in sein Bett. Ich war über meine eigenen Kräfte positiv überrascht, früher hätte ich ihn nicht tragen können!

Ich setzte mich neben ihm ins Bett und inspizierte seine Wunden, beugte mich über seine Brust und leckte über die Wunde, die langsam aufhörte zu bluten. Auf dem Nachttisch lag ein Messer, ich nahm es und schnitt mir in den Arm. Das Blut ließ ich in Theodors Wunde fließen, bis sie wieder verheilt war. Er öffnete langsam seine Augen, und als er sah dass mein Arm stark blutete, riss er ein Stück seines Oberteils ab und band dieses um meine Wunde. „Danke Theodor!“, sagte ich vorsichtig. Ich war froh dass er mich nicht mehr so grob behandelt!

Sein Blick änderte sich schlagartig und er zeigte panisch hinter mir. Ich drehte mich um und sah die Gestalt, die sich schon seit einigen Tagen hier rumtrieb. Das Wesen streifte seine Kapuze ab und schaute uns beide still an. Es war ein junger Mann, er hatte silbernes Haar und helle leuchtende Augen. Theodor brachte nun doch noch ein paar Worte heraus, „Den habe ich schon mal gesehen, im Totenreich!“ Ich starrte den Mann prüfend an und fand nicht, dass er wie der Tod aussah! Da machte er denn Mund auf, „Man nennt mit Sayar.“ „Genau, Sayar, der Todesgott!“ Theodor hatte sich schon längst aufgerichtet und hatte sich ein wenig beruhigt. „Er kommt eigentlich nur wenn er jemanden mitnehmen muss!“ „Ich korrigiere, mitnehmen will!“ Sayar grinste kühl und starrte auf Theodor. „Warum hast du ihm geholfen, ich hätte ihn so gerne mitgenommen.“ Er starrte auf Theodors Körper, „Wird eh nicht mehr lange dauern, du scheinst nämlich viele Feinde zu haben!“ Schon löste er sich in Rauch auf. Ich schaute Theodor verwirrt an, da hatte er mir sehr viel zu erklären…

Steigender Hass

Heyy xD

Leider hat es lange gedauert bis das Kapi fertig war, da ich noch ein anderes Projekt hatte und mir die Inspiration fehlte...Aber egal, es ist ja endlich fertig und ich hoffe es gefällt euch

Würde mich über Kommis freuen :)

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Seid dem Vorfall mit Jabari, waren zwei Monate vergangen. Theodor hatte zwar aufgehört mir Schaden zuzufügen, aber eine Antwort auf den Todesgott, hatte ich immer noch nicht erhalten. Und so saß ich in dem großen Garten unseres Anwesens, neben Saigh, der für meine Sicherheit zuständig war. Theodor war zu Demians Anwesen gefahren, um einige Angelegenheiten zu klären. Natürlich erzählte er es mir nicht, er schien in letzter Zeit alles zu verheimlichen…

Da kam mir eine Idee, da der Hausherr nicht daheim war, konnte ich seinen Diener nach dem Gott ausquetschen. Ich drehte mich zu Saigh und lächelte ihn aufdringlich an, „Können sie mir jetzt sagen, wer dieser Typ hinter Theodor war?“ Saigh rückte zu mir ran und flüsterte, „Das war Sayar…der Herr hat einen Vertrag mit ihm. Er darf wieder leben, aber im Gegenzug hat er Sayar sein Herz geben müssen…“ Ich war über das gerade gehörte geschockt und starrte ins Leere.

Wofür hatte Theodor wieder leben wollen, wenn er kein Herz besitzt? Sein Verhalten würde es aber erklären…er liebte mich nicht mehr…weil er die Fähigkeit lieben zu können nicht mehr besitzt! Eine Träne lief verirrt an meiner Wange herunter, sodass Saigh aufsprang. „Nicht weinen Miss Hazel, der Herr kommt bald zurück. Ihr wollt doch hübsch und fröhlich dem Herrn gegenüber treten, oder!?“ Wütend murmelte ich, „Ich hätte kein Problem damit ihn gar nicht mehr zu begegnen!“ Ich beschloss wieder ins Haus zu gehen, obwohl das wohl eher nötig war, da ich Hufgetrappel näher kommen hörte. Eigentlich wollte ich nach oben in meine Zimmer gehen, bis ich erkannte dass außer Theodor noch einer aus der Kutsche stieg. Weiße Haare, etwas kleiner…das war Darius… „Aber…aber…er war doch tot!“ Saigh öffnete die Tür für die beiden und schaute neugierig zu Darius. „Mein Herr, ist es das was ich denke?“ Theodor fing an zu grinsen und nickte, „Da Hazel jetzt hierbleiben wird, wirst du wegen ihm hier entlastet.“ Ich rannte die Treppe herunter und direkt auf den neuen Diener des Hauses Kerp zu. Vor ihm blieb ich stehen und starrte ihn ungläubig an, „Darius?“ Er schaute mich mit funkelnden Augen an und lächelte leicht, „Hazel ich…“ Theodor schlug ihm auf den Hinterkopf, „Für dich ist es immer noch Miss Hazel, achte auf die Etikette Darius!“ Der geschlagene nickte und verbeugte sich leicht vor mir. Dann folgte er Saigh, der zufrieden lächelte. „Meine Liebe, ich hab dich so vermisst!“ Theodor schloss mich in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schaute ihn vorwurfsvoll an, „War Darius der Grund warum du fort warst?“ Er schüttelte den Kopf und schien zu überlegen, „Nein, eigentlich war mein Grund Janina…aber Äon hat mich nicht zu ihr gelassen.“ Ich ohrfeigte ihn kräftig und starrte ihn wütend an, „Janina? Deshalb lässt du mich hier Tagelang alleine?“ Mein Gegenüber lächelte und zog mich nahe an sich, „Weißt du Hazel, wenn du einmal im Totenreich warst und zurückkehrst, willst du dein Leben ganz auskosten…und das will ich mit Janina!“ Heiße Tränen stiegen mir in die Augen und ich wendete meinen Blick von ihm ab.

Wieso verfolgte mich Janina immer noch? Wie ich sie hasste…

Auf einmal streckte ein kleines Mädchen den Kopf hinter Theodor hervor und lächelte leicht. „Wer…wer ist das?“ Theodor grinste mich verlegen an und kratzte sich am Hinterkopf, „Das ist meine Nichte Luna. Sie wird erstmal hier wohnen, bis die Aufregung bei Sophie und Äon vorbei ist.“ Mit weit aufgerissenen Augen und herunter geklappten Mund starrte ich die Kleine an. War das etwa Äons Tochter? „Das hast du nicht von deinem Traumprinzen gedacht, nicht war Hazel!“ Jetzt konnte ich nicht mehr und fing an lauthals loszuheulen. Theodor nahm mich in den Arm und fasste an der Stelle wo sich mein Herz befand, „Willst du jetzt nicht ganz schnell dein Leben beenden? Ich könnte dir da behilflich sein…“

Seine Worte hüllten mich vollständig ein und in meinem Inneren wuchs der Wunsch mein Leben zu beenden. „Miss Hazel.“ Darius Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich aufschrecken. Darius beugte sich zu Luna und strich ihr über den Kopf, sie fing an zu schnurren und rieb sich sanft an ihm. Kleine Katzenohren und ein buschiger Schwanz erschienen. Dann wandte er sich an Theodor, „Ich sage es nochmal, dass Lestat seine Tochter suchen wird!“ Ich schaute nochmal auf die Kleine und erkannte jetzt doch Ähnlichkeiten mit der aufdringlichen Katze. Theodor ließ mich los und ging auf Darius zu, „Das wirst du bereuen!“ Er fing an sich zu verwandeln und sprang mit hoher Geschwindigkeit auf Darius drauf. Dieser ächzte und schaute zu mir, „Hazel…“

Warum verwandelte er sich nicht um sich zu verteidigen und sich zu wehren? Luna hatte Angst bekommen und war zu Saigh gerannt, der sie sanft hochhob und den Schauplatz verließ. Bei ihm war ich eigentlich sicher, dass er ihr nichts tun würde.

Wut stieg in mir auf und mein ganzer Körper fing an von innen zu brennen. Ich riss mir die Haut vom Leib und gab den Muskeln platz. Ich wollte jetzt nur noch Darius retten, da er nicht in der Lage war dies zu tun. Meine Beine setzen sich in Bewegung und ich sprang auf Theodors Rücken. Da ich jetzt verstand warum er mich verletzt und in den Abgrund gedrängt hatte, wünschte ich ihm nur noch den Tod. Theodor schien meine Aktion zu überraschen und ging von Darius runter, der danach an die nächstliegende Wand gerobbt war. „Was hast du den Hazel? Bist du sauer?“ Man konnte es zwar kaum erkennen, aber seine Wolfsschnauze verzog sich zu einem grinsen. „Du bist so falsch!“, entgegnete ich ihm, bevor sich meine Zähne in seinen Hals verbissen. Er rammte mich gegen die Tür. Er hoffte wohl, dass ich dadurch losließ, aber nicht mit mir!

Theodors Blut lief auf den Boden und brachte ihn fast zum ausrutschen. Dann schlug er mir mit der Faust so feste gegen den Kopf, das ich das Bewusstsein verlor und…losließ.

Das Ende

Sorry, hat diesaml ziemlich lange gedauert :(

Hatte keine Zeit und wusste auch nicht wirklich was ich schreiben sollte.

Hoffe das euch das Kapitel gefällt

Würde mich über Kommis freuen, viel Spaß :3

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Ich kam wieder zu Bewusstsein. Wo war ich? Und besser gefragt, wo war Theodor?! Mit Schmerzen am ganzen Körper erhob ich mich leicht und sah Äon auf der Bettkante sitzen.

Jetzt war ich mir sicher, dass es nur ein Traum sein konnte. Äon? Hier? „Hazel?“, mit besorgter Stimme kam er mir näher, sodass sich nun unsere Nasenspitzen berührten. „Was ist mit Theodor?“

Auch wenn ich ihn hasste wie die Pest, wollte ich nicht das er unsere trauten Zweisamkeit im Wege stand.

Es klopfte an der Tür. Ein kleines Mädchen mit weißen Katzenohren betrat das Zimmer. „Was macht denn Luna hier?“, fragte Äon verdutzt. Luna rannte auf uns zu und begrüßte ihn heftig umarmend. Dann schaute sie Äon bedrückt an. „Lass mich raten, Theodor hat sie mitgehen lassen!“ Ich nickte und starrte wie gebannt auf die Kleine. Auch wenn ich ihren Vater nicht sonderlich gut leiden konnte, so war seine Tochter aber super knuffig.

„Äon! Wenn du nichts von ihr weißt, heißt dass Theodor ist auch noch da und hat keine Ahnung was hier gerade passiert?“ Äon nickte. Er ließ von Luna ab, die zwar protestierte aber dann doch losließ und öffnete die Tür. „Er wird schon wissen das ich hier bin…Aber Hazel, sag mir eins. Bei wem willst du sein? Bei Theodor oder bei mir?“, seine Stimme wurde immer ernster.

Wenn ich jetzt die falsche Entscheidung treffe, verlier ich alles!

„Ich möchte im Rudel bleiben, bei dir!“ Er lächelte, „Gute Entscheidung.“ Trotz seiner momentanen Unbeschwertheit machte ich mir Sorgen darüber was er jetzt vorhatte. Wahrscheinlich ein Kampf, aber wer war wem überlegen?

Ich versuchte mich vollständig aufzurichten, aber der Schmerz war zu groß. Die kleine Luna schaute mich besorgt an. „Pass auf Luna auf Hazel, ich kümmere mich um Theodor!“

Schon war er verschwunden. Meine Sorge um ihn wuchs von Sekunde zu Sekunde.

Bis nach endlosen zehn Minuten die Tür aufgerissen wurde. Es war Darius. „Miss Hazel, kommen sie schnell! Sie müssen das beenden, sonst bringen sich die beiden noch um!“

Er half mir auf und stützte mich, bis wir am Treppengeländer standen und ich das Schauspiel sah. Beide Männer die mich sozusagen besitzen wollten, waren am ganzen Körper blutverschmiert. Theodor schaute zu mir hoch, „Meine liebste, ich werde deine Ehre reinwaschen!“

Äon lachte. „Du?“ Er rannte auf ihn zu und biss ihm in einem unachtsamen Moment den Arm vom Körper. Das Blut floss in Strömen aus ihm heraus. „Das wirst du mir büßen Äon!“ Mit einem Tritt brachte er ihn zu Boden und war ganz nahe über ihm. „Hazel gehört jetzt wieder mir! Ich werde sie mir nicht nochmal von dir stehlen lassen!“ Theodor setzte an zu einem Biss, als ein lauter Schuss ertönte und sein Körper leblos auf dem Äons fiel.

Ich schaute zur Tür, dort stand Lestat. Darius murmelte neben mir, „Hab doch gesagt, er wird seine Tochter suchen.“ Er ließ Luna los, die Lestat sofort in die Arme lief.

Äon schob Theodors Körper von sich und rannte die Wendeltreppe zu uns hoch. Er schloss mich in die Arme und küsste mich stürmisch. „Äon?“, rief ich überrascht. Dieser grinste. Dann schaute ich zu Darius, der uns mit rotglühenden Wangen beobachtete. „Hat er dasselbe wie Theodor gemacht?“ Äon schüttelte den Kopf, „Hazel, wir sterben nicht so leicht! Uns muss man verbrennen, sonst stehen wir immer wieder auf.“ Apropos, dann müsste Theodor jetzt auch. Äon sah mich milde lächelnd an. Er drückte mir ein Fläschchen in die Hand. „Mach du es und zeige mir dadurch das du mich ausgewählt hast.“ Ich nickte und ging jetzt von Äon gestützt die Treppe hinunter. Ich blieb ein paar Meter von ihm entfernt stehen und sah Äon in die Augen. Dann ging ich zu Theodors Leiche und schüttete den Inhalt des Fläschchens über ihn. Sofort ging er in Flammen aus und ich sah mit einer Träne in meinen Augen zu Äon.

Ich hatte ihn anfangs gehasst, weil er Theodor ermordet hatte. Aber ich war froh in getroffen zu haben, ohne ihn wäre ich mit Theodor unglücklich geworden…

Äon drückte mich an sich, er war sichtlich stolz auf mich und wollte mich gar nicht mehr loslassen. „Gehen wir wieder nach Hause Äon?“, fragte ich mit heiserer Stimme. Er nickte.

Jetzt wird alles gut, denn ich habe meinen Beschützer an meiner Seite!

Nach ein paar Wochen hatte ich mich wieder eingelebt. Ich war sogar ein wenig froh das Jabari nicht mehr da war, er hätte nur gestört!

Ich saß auf Äons Bett und wartete, dass er endlich aus dem Badezimmer kommt. Als dies nach einer halben Stunde wirklich eintraf, kam mir die bekannte Pfirsichduftwolke entgegen. „Das verstehst du unter frisch machen?“, fragte ich neckisch.

Er grinste. Sein Handtuch fiel zu Boden, also wenn ihm das passiert sieht es eher absichtlich aus!

Langsam kam er aufs Bett und umfasste meinen Körper. Mein Herz pochte wie verrückt und ich fing an zu zittern. Er hatte es mal wieder geschafft, ich wollte ihn. Ich sehnte mich nach seinem Biss, aber ich wusste dass diesmal mehr kommen würde. Seine warme lange Zunge strich über meinen Hals, bevor sich seine Zähne in meinem Fleisch stießen. Der Schmerz erregte mich und ließ mich aufstöhnen. Äon lächelte mich an, schloss meine Wunde und beugte sich über mich.

„Jetzt gehörst du mir!“, hauchte er leise.

Mit einer flinken Bewegung zerriss er mein Kleid und schaute lüstern auf meinen nun nackten und ihm zur freien Verfügung stehenden Körper.



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  WhatACoincidence
2012-07-26T16:48:53+00:00 26.07.2012 18:48
*denk, denk*
Theodor ist krass drauf :o
Nun sind mir beide, Hazel & Theodor, unsymphatisch :DD
DARIUS *~* Habsch dich vermisst <33
Von:  Vegetasan
2012-07-03T19:16:27+00:00 03.07.2012 21:16
Als mit dem Gott des Todes hab ich nun nicht gerechnet. Du hast sehr gute Fantasien.

Ich hoffe ein baldiges neues Kapi
Von:  Vegetasan
2012-07-01T18:49:01+00:00 01.07.2012 20:49
Jetzt ist es deutlich besser. Aber merkwürdig ist sein Verhalten irgendwie schon. Bin gespannt was es mit dieser nicht für jeden sichtbaren Person auf sich hat.
Na hoffentlich kommt Äon und rettet sie.

Ich warte gespannt auf das nächste Kapitel.
Von:  WhatACoincidence
2012-07-01T18:19:36+00:00 01.07.2012 20:19
HÖHÖ, selbst schuld Hazel! Wärste mal bei Äon geblieben ;)
Naja, Theodors Eifersucht ist gewaltig, aber in minimaler weiße auch verständlich! :D
Freu emich aufs nächste Kap, wenn mein Liebling kommt ;) :D
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T20:19:31+00:00 30.06.2012 22:19
Für deinen ersten Prolog nicht schlecht, aber gut wäre es, wenn du die letzten Wörter: "..und einen neuen Freund dazu gewinnen!" streichen würdest.
Denn dann baut es mehr spannung auf, und nimmt nicht so viel vor weg ;)

So far,
Good Job, my Honey ^o^
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T20:07:46+00:00 30.06.2012 22:07
Äon: Sophie hier, Sophia da.
Hazel: Theodor hier, Theodor da.

Ich find die passen gut zusammen :'D
Beide quasseln von ihren ehemaligen lieben und sind sich ihrer wahren Gefühlen nicht bewusst oder wollen es nicht zugeben. Gute Combo ^^
Dream Team :'D
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T19:53:33+00:00 30.06.2012 21:53
Hat der scheiß Äon jetzt meinen süßen Darius getötet? :o
Und ich hatte noch keine chance gehabt mit ihm zu knuddeln?! Q_Q

Muss ich jetzt anfangen Äon zu hassen? ):
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T19:37:50+00:00 30.06.2012 21:37
Böh... Und ein zweites mal muss ich bei all den Fragen Vegatasan zustimmen :D
Ach und... Diese Janina ist behindert! :0 xD Finde ich <3
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T19:24:42+00:00 30.06.2012 21:24
"Ich lächelte leicht und dachte immer noch daran wie unnötig diese Fähigkeit in nach hinein war."
Beste Stelle ever :'D
Darius ist voll süß <3 Kann ich ihn mir mal ausleihen? ^o^

<33
Von:  WhatACoincidence
2012-06-30T19:09:21+00:00 30.06.2012 21:09
Voll unsympathisch die beiden.
Aber Hazel ebenfalls. Sie ist ja schon etwas verwöhnt, find' ich :o
Ein paar Fehler sind mir aufgefallen, aber ich kenn' ja deine talentierte Zeichensetzung ;P

Trotzdem tolle Arbeit! :D


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