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Showbusiness wider willen

Zwischen Laken und Lügen
von

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■ Was man findet, darf man behalten

Vor 3 Jahren...
 

„Dreckskarre!“ Wütend schlug er die Faust gegen das Lenkrad. Sein Sportwagen war schon wieder stehengeblieben, und das noch in so einem ärmlichen Viertel im Nirgendwo! Das war wohl eine bescheuerte Idee von Kisame Hoshigaki gewesen, unterzutauchen, während sein Name gang und gebe in den Medien war. Da hatte er nur ein einziges Mal falsch zugeschlagen, beobachtet, wie sein Gegner unglücklich gefallen war und nun war er in aller Munde. Egal, welches kommunizierfähige Medium er auch in die Hand nahm: Für die Menschen war er nichts weiter als ein dreckiger Mörder. Ja, auffallen um jeden Preis, so sah es ihm Showgeschäft aus, aber Zabuza hatte seit jenem Vorfall an keinem Wettkampf mehr teilgenommen. Die Gegner kuschten vor ihm und auch sein Manager hatte ihn gnadenlos durch einen anderen Profisportler ersetzt.

Und nun stand er hier, mit seinem aufgemotzten Wagen in der prallen Sonne. Das Sitzleder klebte, Hemd und Hose waren in Schweiß getränkt. Just in diesem Augenblick verfluchte er die Hitze. Sie und die ganze Welt! Zur Hölle mit euch!

„Brauchen Sie Hilfe, Mister?“, hörte er eine glockenhelle Stimme fragen. „Die Werkstatt ist nicht sehr weit von hier. Ich kann sie Euch zeigen.“

„Verpiss dich!“ Zabuza war nicht in der Stimmung, sich von einem ärmlichen Fremden helfen zu lassen. Am Ende suchte dieser mit seiner Karre das Weite! Nächstenliebe? Dass er nicht lachte! Der Kopf ruckte herum und der schwarzhaarige Profisportler warf der Person einen tödlichen Blick zu. Was für ein Gesicht! Die Schönheit erwiderte seine bissige Aufforderung mit einem zuckersüßen Lächeln. Das seidigschwarze Haar reichte ihr bis zu den Hüften. Braune, mandelförmige Augen schauten so unschuldig drein, dass jede noch so hässliche Schandtat vergeben war. Sie war ungewöhnlich schlank, abgenutzte Klamotten kaschierten ihren traumhaften Körper. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie war genau sein Typ.

„Mein Angebot steht noch.“, merkte sie an, nachdem Zabuza sie von oben bis unten betrachtet hatte. „Also?“

Schmunzelnd ergriff er das Portmonee, zog ein paar Scheine aus dem Umschlag doch entgegen seiner Erwartung lehnte sie das Geld ab. Skeptisch steckte er die Geldbörse in die Hosentasche zurück. Das kam völlig unerwartet. „So etwas wie dich gibt es nur einmal.“

„Danke für das Kompliment.“

Zabuza stieg aus dem Wagen aus und rieb sich die verschwitzten Hände. Wie er es hasste, diese Karre zu schieben! Als er die schwarzlackierte Rückseite seines Autos berührte, kam ihm die Schönheit unerwartet zur Hilfe. Ihre Freundlichkeit rief Verwunderung und Misstrauen in ihm hervor. Dieses heiße Gestell musste etwas Durchtriebenes im Sinn haben.

„Da vorne.“, hörte er sie sagen. Vergnügt stellte er fest, dass er weniger auf die Straße als vielmehr auf ihr Hinterteil geschaut hatte. So war ihm die Schieberei wie ein Katzensprung vorgekommen.

„Hallo, jemand da? Wir brauchen Hilfe.“ Die unbekannte Schönheit trat auf das heruntergekommene Gebäude zu und ein fettleibiger Mechaniker kam ihr entgegen. Er starrte den Flitzer mit tellergroßen Augen an. Selbst die Leute in der Umgebung staunten nicht schlecht.

„Einen Schaden, und ich bring dich um!“, versicherte ihm Zabuza und der Mann zuckte zusammen. Die Drohung war echt.

Schwerfällig lehnte sich der gutgebaute Mann an seinen Wagen. Sofern dieser Kerl, oder einer aus der gaffenden Menge, Scheiße bauen sollte, war er schnell genug zur Stelle, um die besagte Person eigenhändig zu erwürgen. Er wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, die Hitze war unerträglich. Er hätte lieber in der Stadt bleiben sollen. In seinem luxuriös eingerichteten Appartement.

„Ihr solltet dem Mann nicht drohen. Am Ende pfuscht er an dem Wagen herum... er ist eigentlich ein sehr Netter.“ Sie stellte sich mit einer kaum merkbaren Distanz vor ihm. „Warum seid Ihr in so einer Gegend wie dieser hier?“

„Verfahren.“, sagte er so knapp wie möglich und verschränkte die Arme vor der Brust. Das war wohl eine Lüge. Sein GPS hatte ihm die Route angezeigt, allerdings fühlte er sich nicht verpflichtet, ihr die Wahrheit zu erzählen. Warum auch? Sobald der Wagen repariert war, würde er dieses junge Mädchen aus den Augen verlieren. Und aus dem Sinn. Schade um sie, wenn er an festen Beziehungen interessiert gewesen wäre, hätte er sie zu sich in die Großstadt geholt.

„Ah, verstehe. So ist das also.“

„Und du wohnst hier?“ Zabuza behielt sie im Auge. Nicht nur, weil sie unbeschreiblich schön war, sondern zur Sicherheit seiner Geldbörse. Wiederholt überzeugte er sich von der Anwesendheit seines Portmonees.

„Nein, ich bin zum Einkaufen hier. Ich lebe mit meinen Eltern auf dem Land... ein paar Kilometer von hier entfernt.“ Sie lächelte kurz und wirbelte in die entgegengesetzte Richtung herum. „Viel Glück noch.“

„Soll ich dich fahren...? Die Reparatur wird wohl nicht allzu lange dauern.“

Süffisant lächelnd warf sie ihm einen frechen Blick über die Schulter zu. „Man steigt zu keinem Fremden ins Auto.“

Und wenn er nicht in so einem Dreckskaff gelandet wäre, dann wäre er ihr nachgeeilt, um diese „Bekanntschaft“ zu vertiefen. So war das Leben: Hart und grausam.
 

„Steig ein.“ Zabuza hatte die Beifahrertür aufgestoßen. Die schwarzhaarige Schönheit lief vollgepackt am Straßenrand entlang. Glück im Unglück: Denn ein furchtbarer Sturm hatte sich zusammengebraut. Donnergrollen ertönte wie ein dramatisches Orchester. Eines war sicher: Dieses Wetter war gefährlicher als er. Der Profilsportler war nur froh gewesen, dass der Mechaniker sein Handwerk so meisterhaft an seinem Wagen gezeigt hatte und rechtzeitig fertiggeworden war. „Mach schon.“ Ein zweites Mal würde er sie nicht darum beten, einzusteigen, denn im Grunde diente dies nicht zu seinem Vorteil.

„Danke.“, sagte sie lächelnd und kam dieser gutgemeinten Aufforderung nach.

„Ist nicht weit, hm?“

„Mit dem Wagen nicht. Ich sag dann Bescheid.“ Sie rutschte auf dem Sitzleder hin und her, ihre Nervosität war deutlich zu spüren. Erst der plötzlich auftauchende Regen schien sie zu beruhigen. Er klang wie ein rhythmisches Trommelspiel. „Ah, so gut wie da.“ Die Schönheit deutete auf ein abgelegenes Haus.

Zabuza hielt an. Dass sie nicht gleich aus den Wagen, in den peitschenden Regen, gelaufen war, grenzte an ein Wunder. Ihr Blick fiel aus dem Seitenfenster und im ersten Augenblick schien sie nicht zu bemerken, wie der Berufssportler ihren Oberschenkel leicht berührend mit der Hand streifte. Shit, von Selbstbeherrschung konnte hier keine Rede sein. Wieso war sie nicht einfach hinausgeeilt? Er wäre weitergefahren und hätte sie vergessen. Zabuza hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich nach ihrem Namen zu erkundigen. Sie drehte den Kopf in seine Richtung. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf ihren Wangen gebildet. Ja, ein Blowjob durfte doch wohl drin sein. Eine schnelle Nummer wäre ihm sogar lieber gewesen. Und nach ihrer Reaktion zu urteilen schien sie nicht abgeneigt zu sein. Was hatte er erwartet? „Eigenlob stinkt“ hin oder her, aber er sah wirklich gut aus. Und vor allem hatte er Geld. Verdammt viel Geld, das er geradezu aus dem Fenster warf. Neben ihm saß eine scheinbar liebreizende Lady, die so verteufelt heiß war, dass man sich als Mann geradezu verpflichtet fühlte, es ihr so richtig zu besorgen.

„Wäre dir... das nicht ein bisschen zu schwul?“ Sie durchbrach die Stille mit einem leisen Wispern. Die Hand auf ihrem Oberschenkel zog sich langsam zurück. Zabuza hatte sie scheinbar richtig verstanden.

Diese Situation gehörte zu jenen, vor der jeder hetero angehauchte Kerl Angst hatte: In Wirklichkeit war die begehrenswerte Traumfrau ein Mann. Zabuza sank tief in das Sitzleder zurück und seufzte hörbar. Er wusste nicht einmal, was peinlicher war: Dass er nicht begriffen hatte, einen Kerl angeschmachtet zu haben oder eher die Tatsache, trotz dieser neuen Erkenntnis, es mit ihm treiben zu wollen?

„Tut mir leid... ich sollte mich wohl ein wenig männlicher benehmen.“, entschuldigte sich das als Junge enttarnte Mädchen. Beschämt wandte er sich zur Tür. Ein verdächtiges Klicken erklang, man hatte ihn eingeschlossen.

„Sag mal... hast du dir schon mal vorgestellt, ein Leben im Rampenlicht zu führen?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sleeping_snake
2012-07-31T22:14:47+00:00 01.08.2012 00:14
Uiiiiii!!! X3
Das liest sich super.
Endlich mal wieder ein ZabuHaku!!! *freu*

Und Zabuza hat hier überhaupt kein grosses Ego. *grins*
Einfach nur niedlich was er sich da Dreckiges zusammenfantasiert. LOL
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Besonders gespannt bin was der schüchterne Haku im Showbusiness soll.
Für mich ist er einfach keine Rampensau. :P
Ich lass mich von dir überraschen.
lg s_s
Von:  MitsuruSenpaii
2012-07-10T07:45:29+00:00 10.07.2012 09:45
So, eigentlich ist das mal überhaupt nicht meine Serie und überhaupt nicht mein Fandom, und von der ... "Beschreibung" her hat es mich auch null interessiert, da ich zwar für gewöhnlich nichts gegen AUs habe, aber das hier im ersten Moment eher nach einer Parodie oder ähnlichen klang.
Doch ehe ich mich versah, hab ich bereits weiter gelesen. Und da ich kein Schwarzleser bin, verfass ich mal einen kurzen Kommentar.

Storytechnisch werd ich höchstwahrscheinlich nicht lang dabei bleiben, es sei denn, es bleibt Shonen-Ai technisch auf dem Level, haha. Mit Yaoi kann man mich irgendwie immer noch jagen.
Wie gesagt, ich weiß eigentlich selbst nicht einmal, warum ich das gelesen habe. Wahrscheinlich, weil ich auf deinen Schreibstil neugierig war.
Uhm, mal schauen, was ich sonst noch so schreiben könnte...

Jedenfalls gefiel mir Zabuzas Art schon mal, so ein schöner, arroganter und selbstverliebter Arschloch - ja, das passt.
Nur der letzte Satz kam ein wenig abrupt, aber das wird dann mal im nächsten Chapter erklärt.

Ansonsten noch Dinge, die mir aufgefallen sind:
> Schmunzelnd ergriff er das Portmonee, zog ein paar Scheine aus dem Umschlag und entgegen seiner Erwartung lehnte sie das Geld ab.
Statt 'und' wäre ein 'doch', 'allerdings', 'jedoch' angebrachter. Und stört den Fluß des Satzes einfach total, wenn du verstehst was ich meine.

> Brauchen Sie Hilfe, Mister?
Wenn, dann wohl eher 'Ihr', da du nachher auch meistens 'Ihr' benutzt hat. Siezen und Ihrzen ist ein Unterschied.
  Daher kann ich dem > -"Ich kann sie Euch zeigen.“ Das Sie groß. von Dabi auch nicht zustimmen, wenn, dann das 'Euch' in groß, denn mit 'sie' ist ja die Werkstatt gemeint. ~ ♪

So, tut mir leid, dass der Kommentar nicht sehr lang oder ausführlich geworden ist, aber zur Materie an sich kann ich dann doch weniger sagen als gehofft. Ich kenn die beiden natürlich noch aus meiner Naruto-Zeit, aber es wäre vermessen darüber nachdenken zu wollen, ob du sie nun gut getroffen hast oder nicht, denn dazu kenne ich die beiden dann doch nicht gut genug.

Aber vielleicht 'hilft' der Kommentar ja doch irgendwie.
LG
Mitsuru
Von:  Dabi
2012-07-09T19:46:02+00:00 09.07.2012 21:46
-"... gang und gäbe in den Medien war. " Statt gäbe, kommt gebe hin.
-"Ich kann sie Euch zeigen.“ Das Sie groß.

Also ich bin froh, das ich dich kenne was FF´s angeht, und auch etwa eine AHnung habe was passiert. Denn trotz der Beschreibung, wäre ich bei jedem an Anfang schon irgendwoe von einem OC oder einer Mary Sue ausgegangen. Aber da das ja nicht ist, habe ich mich über den Anfang nur noch mehr amüsiert XD
Das Ende hatte auch gerade echt was ansich, einfach die Gedanken und Bedrüfnise von Zabuza, was der sich da so ausmalte und dann die Erkenntnis. War irgendwie schon "Niedlich".

ALso ich finde die neue FF vor dir auf jedenfall sehr vielversprechend und ich habe wirklich das Bedürfnis, die weiter zu lesen. Eigentlich finde ich AU-Sachen echt zum Kotzen, elende Klischees, und langweilige Storys, die alle voneinader irgendwie nur geklaut wirken. Aber ich finde das hier mal anders, und dementsprechend interessant. Man hat einfach das Gefühl, da hat sich doch wer Gedanken gemacht.

Also ich freue mich schon sehr darauf, wenn du weiter schreibst ^^
Mir gefiel es sehr sehr gut und ich mochte bisher die CHaras, aber vor allem freue ich mich darauf, wie Kimimaro dort sein wird und bin unglaublich gespannt. Also mach schnell weiter und lass es nicht zu lange auf sich warten <3 


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