Zum Inhalt der Seite

Showbusiness wider willen

Zwischen Laken und Lügen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

■ Schlimmer als eine griechische Tragödie

„Das kann doch nicht so schwer sein, einen richtigen Ton zu treffen, Sasuke.“

„Hör auf, mir das zu sagen!“ Genannter Sasuke hatte es so satt, und das nicht zum ersten Mal. „Wenn’s dir nicht passt, dann kann ich ja gehen!“ Genervt stemmte er sich in die Höhe. Orochimaru hatte ihn musikalisch stimmen wollen wie eine Gitarre. Aber Sasuke war kein Gegenstand, den man nach Belieben ausbessern konnte wie man es gerne hätte. Und kaum hatte sich der gutaussehende, junge Mann Richtung Tür gewandt, da richtete sich auch schon der reiche Musiker auf, die Hand nach ihm gestreckt. Er bat diesen, stehenzubleiben.

„Wir kriegen das schon hin, Sasuke.“, versprach dieser.

Oh ja, Orochimaru war vernarrt in diesen Uchiha. Denn laut der wild kursierenden Gerüchte über Orochimaru, bevorzugte dieser gutaussehende, und vor allem junge Männer. Sasuke Uchihas Aussehen sprach also nicht nur pubertierende Mädchen, sondern auch pädophil angehauchte Kerle an. Das rabenschwarze Haar war modern gestylt, die Haltung und Kleidung stets lässig. Sasuke war allerdings nicht daran interessiert, wegen seiner Optik angehimmelt zu werden, sondern wegen seiner Fähigkeiten. Denn sein älterer Bruder Itachi, dem er im Showbusiness das Wasser reichen wollte, war im punkto Aussehen genauso begehrenswert wie die jüngere Version. „Ich bin nun mal kein Sänger oder Tänzer!“, rechtfertigte sich der Uchiha. „Was soll ich also hier? Dann kann ich ja auch gleich die Agentur wechseln...!“ Endlich zeigten seine Worte Wirkung: Orochimaru sank in einen gemütlich aussehenden Sessel zurück und sagte leise:

„Vergiss meine Worte wieder. Ich werde mir etwas einfallen lassen.“

Der Schwarzschopf warf Orochimaru einen flüchtigen Blick zu. Wegen diverser Schönheitsoperationen sah dieser nicht aus wie ein Mann Anfang 50. Vielmehr erinnerte er ihn an eine Leiche aus einem japanischen Horrorfilm: Das lange, schwarze Haar betonte die kreidebleiche Haut. Hohe Wangenknochen und schmale, schlitzartige Augen verliehen ihm die Gesichtszüge einer Schlange. Mit seiner anmutigen, dennoch boshaften Erscheinung wäre Orochimaru der perfekte Antagonist in einem Spielfilm gewesen.

„Ich weiß nicht so recht... ich bin doch ein Schauspieler, und kein Musiker...“ Und gerade weil er ein hervorragender Schauspieler war, und besser als sein Konkurrent beziehungsweise älterer Bruder sein wollte, hatte er die Schlange spielendleicht um seinen Finger gewickelt. Normalerweise war Orochimaru ein strenger, kaltherziger Mensch, aber bei Sasuke schien er geradezu eine Schwäche entdeckt zu haben. Vielleicht war dies nur eine Masche, um den Jüngeren ins Bett zu kriegen. Den „Spaß“ aber würde er Kimimaro alleine überlassen; es gehörte nicht zu seinem Repertoire, sich hochzuschlafen.

„Ich regle das, du wirst sehen... bald wirst du erfolgreicher sein als Itachi.“ Er konzentrierte all seine Sinne auf seinen neu gewonnenen Liebling. Kimimaro hatte in letzter Zeit keinen guten Song auf den Markt gebracht, und mit Modeln würde sich dieser nicht lange übers Wasser halten können. Nicht bei der Konkurrenz, denn die jetzige Generation war voll von Schönheiten.

Orochimarus letzte Bemerkung, er würde besser werden können als Itachi, war wie eine Offenbarung gewesen, die ihn davon abhielt, die Tür zu öffnen und den Raum hinter sich zu lassen. Er nahm also auf einem Sessel Platz und meinte mit gespieltem Frust: „Gut... das hoff ich doch... für dich.“

Der schwerreiche Musiker sagte bezüglich seiner trotzigen Haltung nichts, denn das Klopfen an der Tür regte seine Aufmerksamkeit an. Wie erwartet trat sein Betreuer Kabuto Yakushi ein, der sich um den langweiligen Teil seiner Arbeit kümmerte. Kabuto hatte das lange, platinblonde Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Die Brille spiegelte seine enorme Intelligenz wider.

„Da gibt es eine kleine, lästige Sache, Orochimaru.“ Dieser zeigte die neuste Ausgabe einer populären Zeitschrift und gab sogleich das Anliegen bekannt: „Jiraiya hat einen Artikel über dich verfasst: Pop-Legende lockt junge Nachwuchstalente in sein Lebkuchenhaus... soll ich die Anwälte einschalten?“ Rufmord war ja keine Seltenheit, und dieser Schriftsteller namens Jiraiya beharrte stets auf seine Pressefreiheit; dieses Mal war er aber zu weit gegangen.

„Da kriegt ja das Wort ‚Naschen’ eine ganz neue Bedeutung.“, merkte Sasuke überflüssigerweise an. Ihm war zwar nach Lachen zumute, aber dies unterdrückte er gekonnt. Denn es war nicht seine Natur, über sinnlose und niveaulose Scherze zu lachen, vielmehr tat er dies als abwertende Haltung anderen gegenüber.

Strafende Blicke wurden ihm zuteil, die Anspielung war mehr als verständlich gewesen... Orochimaru riss seinem Betreuer die Zeitung aus der Hand. Er las im Stillen den Zeitungsartikel. Ein Schmunzeln glitt über seine Lippen, da die Doppeldeutigkeit im Text nicht zu übersehen war. Aber in erster Linie galt der Text als Appell an Orochimaru, sich auf sein eigenes Talent zu konzentrieren und nicht die Lorbeeren der anderen einzuheimsen.

Kabuto zog eine Braue in die Höhe. „Und?“

„Jiraiya wird keine Ruhe geben, egal, wie viele Anwälte wir ihm auf den Hals hetzen... wann kommt denn unsere hübsche ‚Prinzessin’ wieder?“

Sie...? Die Tournee endet in vier Tagen.“

„Wunderbar... dann schick meinen ‚alten Freund’ Jiraiya eine Einladung zum Dinner. In vier Tagen.“ Ein süffisantes Lächeln umspielte Orochimarus Lippen. „Wie sagt man so schön: Halte deine Freunde nahe bei dir aber deine Feinde noch näher.“

Der weißhaarige Betreuer nickte stumm. „Wie du wünschst. Soll ich ihm eine Begründung zur Einladung schreiben?“

Orochimaru seufzte schwer. Er sank tiefer in den Sessel zurück, seine Finger verhakten sich in den teuren Stoffbezug. Er hatte nicht vor, diesen lebensfrohen Spinner auf seiner Nase herumtanzen zu lassen. Und vor allem war es ein Fehler, Orochimarus Arbeit zu kritisieren. Seine Zeit als Pop-Legende war vorbei. Es nützte nichts, mit einem verletzten Bein die Tanzhallen zu erobern und die guten Songs, die er schrieb, gab er an seine Schützlinge weiter, die wegen ihrer verdammt gutaussehenden Erscheinung eine größere Anzahl an Fans zu ergattern schienen. Er hatte ein neues Projekt geplant, und dieses würde er Jiraiya unter die Nase reiben, ihm diesen so schmackhaft machen, dass dieser geradezu betteln würde, Teil dieses Projektes zu werden. Sein Plan galt in erster Linie dazu, die perfekte Stimme für Sasuke zu finden. Diesen starrte er auch mit schmalen Schlitzen an. Den Uchiha interessierte das Thema Jiraiya nicht. „Ja, ich plane ein neues Projekt, in das ich ihn einweihen will.“

„Neues Projekt?“ Es wirkte nicht so, als wäre dies nur eine fadenscheinige Ausrede, um besagten Jiraiya hierher zu locken. Orochimaru schien wirklich ein neues Projekt geplant zu haben. Wieso hatte er ihn nicht in Kenntnis gesetzt? Immerhin war es seine Aufgabe als Betreuer, alles Nötige in die Wege zu leiten. „Soll das eine Überraschung werden, oder willst du mich in deinen neuen Plan einweihen, um die Vorbereitungen treffen zu können?“

„Warum auch nicht. Ich habe mir einen Musikwettbewerb im Fernseher vorgestellt.“ Der Schwarzschopf führte die Hände über den Kopf und teilte diese so, als würde er imaginäre Buchstaben in der Luft schreiben. „Orochimaru sucht den Superstar.“

Langes Schweigen. Kabuto räusperte sich. „Den Namen sollten wir besser überdenken...“

„Wer ist sie?“, wechselte Sasuke das Thema und erhoffte sich eine vernünftige Erklärung.

„Sei doch nicht so ungeduldig, Sasuke. Du wirst sie noch früh genug kennenlernen.“ Allerdings bezweifelte der reiche Musiker, dass es ein freudiges Aufeinandertreffen werden würde. In dieser Hinsicht waren seine Lieblinge gleich: Man sah in allem, das schön und talentiert war, einen Feind.

„Gut, dann frag ich eben die anderen.“ Die Palette an Leuten, die Sasuke hätte befragen können, war ziemlich groß. Notfalls würde er Kimimaro über die sogenannte „Prinzessin“ ausquetschen. Er richtete sich auf, ging aus dem Zimmer, vorbei an Kabuto, und warf beim Hinaustreten die Tür mit einem festen Knall hinter sich zu. Ein Mädchen also. Sie war also begabt, zumindest führte dies auf die sogenannte „Tournee“ zurück, von der Kabuto gesprochen hatte. Warum in aller Welt hatte er nicht einmal von ihrer Existenz gewusst? Er kannte ja nicht einmal ihren Namen! In all den Wochen hier schien er rein gar nichts in Erfahrung gebracht zu haben. Orochimaru und seine Leute waren ihm egal... sie waren nur dazu da, ihm zum Ruhm zu verhelfen, und diesen würde er früher oder später Itachi unter die Nase reiben. Sasuke spielte bereits mit dem Gedanken, sich bei einem Akatsuki-Casting zu bewerben. Für eine Anmeldung war es zu spät, aber Orochimaru wusste sehr wohl, seine Kontakte spielen zu lassen. Aber letzten Endes machte es keinen Sinn, sich bei der gleichen Agentur zu bewerben. Für Itachi war es sicherlich viel ärgerlicher, seinen Bruder in der feindlichen Agentur zu wissen. Rache war so bitter süß.

Der Uchiha machte sich auf den Weg ins Tonstudio. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor... und das nur wegen eines erfolgreichen Mädchens, das sich in ungefähr vier Tagen hier zeigen würde. Es war so absurd, die anderen wegen ihr aufzusuchen. Und so blieb er stehen, nicht nur, weil er seinen Plan, sich nach der Prinzessin zu erkundigen, verworfen hatte, sondern weil er eine schlaksige Erscheinung sichtete. Kimimaro Kaguya. Dieser ging auf ihn zu, das Gesicht nonchalant wie eh und je.

„Du hast dort nichts zu suchen.“, sagte Kimimaro und wandte seinen Blick in die Richtung, in die Sasuke geplant hatte, zu gehen. Er war ja kein Sänger, also war allein der Gedanke, das Tonstudio aufzusuchen, verschwendete Mühe.

„Ich suche nur einen Platz, wo ich einen Versager wie dich nicht finden werde.“ Ja, Sasukes Bemerkungen waren spontan. Verletzend. Dass Kimimaro keine Songs zustande brachte, war ja mittlerweile bekannt.

Eins zu null für Sasuke. Der Uchiha hatte ihm ordentlich auf den Fuß getreten. Es bereitete Kimimaro sicherlich keine Freude, keine guten Songs in letzter Zeit geschrieben zu haben. Aber diese Zeit würde schon bald vorbei sein. Er lächelte überheblich.

„Du schadest meinem Gehör. Ich spreche nicht mit Leuten, die keinen richtigen Ton treffen.“ Gleichstand. Sasukes Gesicht zog sich ärgerlich zusammen. Kimimaro spürte, dass sich eine Spannung, elektrisch wie eine Gewitterwolke, zwischen ihnen erzeugte. Eines Tages, da war er sich zu hundert Prozent sicher, würde es so ordentlich zwischen ihnen krachen. Er hatte zwar nicht die Erlaubnis, Sasuke etwas zu verbieten, aber dieser hatte so einen manipulativen Charakter, dass der Weißschopf bereits mit Sabotage seinerseits rechnete. Aber bitte nicht heute! Er hatte die ganze verdammte Nacht über nicht geschlafen. Ihm war stattdessen ein unglaublicher Song eingefallen, und diesen würde er heute noch aufnehmen lassen. Seine Band hatte er schlafend, und leider betrunken von der letzten Nacht, in einem Gemeinschaftszimmer entdeckt, sonst hätten sie jetzt schon den neuen Song einspielen können.

„Und wenn schon.“ Sasuke beugte sich vor und grinste ihm frech entgegen. Mit zweideutiger Tonlage sagte dieser hauchend: „Orochimaru mag aber meine Stimme.“

Das reichte. Auf dieses Spiel würde er sich nicht einlassen. Kimimaro ballte die Hände zu Fäusten, spürte die Nägel, die sich in sein Fleisch rammten. Eifersucht. Und doch lächelte er seinen Kontrahenten an. „Kein Kommentar.“ Bevor es zu Handgreiflichkeiten kommen würde, ging er schon an seinem persönlich ernannten Feind vorbei. Kimimaro war zwar eifersüchtig, aber weil Orochimaru so große Hoffnungen in Sasuke setzte, wollte er diesem keinen unnötigen Kummer bereiten. Es hatte gelernt, Sasuke zu akzeptieren. Für Orochimaru.
 

Da seine Band in einem komaähnlichen Zustand verweilte, suchte Kimimaro die Tanzhalle im Keller des Gebäudes auf. Er seufzte so schwer. Er hatte regelrechte Vorfreude empfunden, als er den Song zu Ende geschrieben hatte. Sogar auf Schlaf hatte er verzichtet, nur um diesen so schnell wie möglich einzuspielen. Und nun war dieses faule Pack tatsächlich am Schlafen.

Die Halle war nicht sehr groß, aber zum Aufwärmen und Proben reichte sie allemal. Ein Spiegel schmückte eine Wandseite und Kimimaro betrachtete seinen locker sitzenden Jogging-Anzug, den er auch gestern Abend getragen hatte. Dann aber, als er sich lang genug im Spiegel betrachtet hatte, schritt er gemächlich auf die Musikanlage zu und warf die CD ein, auf der das instrumental komponierte Lied seiner Band gespeichert war. Der Song war für seinen Geschmack zu langsam, er schaltete die Wiedergabegeschwindigkeit einen Stück höher und begab sich dann in die Mitte des Raumes. Ihm kam die Szene der letzten Nacht in den Sinn. Kimimaro erlag der Versuchung, die Schritte des Fremden auf seine Art zu interpretieren, dabei das neu erfasste Lied singend. Es war perfekt, die Musik, der Text und der Tanz harmonierten miteinander. Kimimaro empfand eine gewisse Vorfreude, der Streit mit Sasuke war sogar vergessen. Er hoffte, Orochimaru von dieser Neuigkeit in Kenntnis setzen zu können. Sein Wunsch ging schneller in Erfüllung als erwartet: Er war zwar aus dem Takt gekommen, aber er war wegen der Erscheinung Orochimarus, die er plötzlich im Spiegel gesichtet hatte, nicht ins Stolpern geraten. Kimimaro blieb wie angewurzelt stehen. Die Musik spielte sich im Hintergrund ab.

„Ein neuer Song... über mich?“ Orochimaru ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und musterte die Erscheinung des anderen mit neugierigem Blick.

Kimimaros keuchender Atem neutralisierte sich. Eine verdächtige Röte machte sich auf seinem Gesicht breit, als er die Frage realisierte, die man ihm gestellt hatte: Er hatte tatsächlich einen Song geschrieben, der an eine unbekannte Person adressiert war. Diese Person war ihm tatsächlich unbekannt... „Nun ja... in gewisser Weise schon.“ Das war das Gute an Songtexten: Die Texte waren multirealisierbar. Die Zuhörer identifizierten sich mit der Person, die in dem Stück erwähnt wurde, warum auch immer.

„Der Abend scheint dich inspiriert zu haben. Solltest öfters ausgehen.“, merkte Orochimaru an und umkreiste ihn wie ein Jäger seine Beute.

Der Weißschopf nickte. Ein Schauer der Erregung jagte über seinen Rücken, als Orochimaru seine Schultern berührte. Sanft. Es war kaum zu spüren. Ein heißer Atem wurde ihm in den Nacken geblasen. „Das sollte ich.“, sagte dieser wie in Trance. In Wirklichkeit hatte Kimimaro die letzten Wochen das Haus nicht verlassen, weil er sich nicht dem Vergnügen hingeben wollte. Denn er hatte ein schlechtes Gewissen wegen dieser kreativlosen Phase gehabt, doch diese gehörte nun der Vergangenheit an. Zumindest hoffte er dies.

„Aber... es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich verbessern würde.“, hauchte der Schwarzschopf ihm ins Ohr. „Komm später zu mir. Das Einspielen kann ja bis morgen warten.“

Und dann verebbte die Berührung, Orochimaru hatte sich von ihm abgewandt und war Richtung Tür gegangen. Er hätte dies früher bemerken sollen, ein Blick in den Spiegel hätte genügt, aber Kimimaro war zu berauscht von der Situation gewesen. Er warf seinem Manager einen leicht lächelnden Blick zu.

Nachdem dieser gegangen war, schaltete Kimimaro die Anlage ab. Die Situation hatte ihn verwirrt, und dennoch einen süßen Beigeschmack hinterlassen. Süß genug, um seine gute Laune mit Juugo zu teilen. Die Nummer auf dem Handy wählte sich wie von selbst. Das Lächeln wurde sogar größer, als sein bester Freund an das mobile Telefon ging. „Juugo... wann hast du Zeit? ... nein, sag mir einfach, wann du Zeit hast, meine Termine sind egal ... da gibt es nämlich eine Sache, die ich gerne mit dir machen wollen würde.“
 

Zabuza richtete sich auf. Er schirmte sich die Augen vor dem hellen Sonnenlicht ab, das ihn zu blenden versuchte. Haku hatte ihm Frühstück ans Bett gebracht, wohl eher das Mittagessen, nach der jetzigen Uhrzeit zu urteilen, und dieser zeigte sich gerade von seiner besten Seite. Ein liebreizendes Lächeln lag auf seinen Lippen, so unschuldig und verdächtig zu gleich. Der Blick des Profisportlers wurde misstrauischer. „Hier stimmt etwas nicht...“

„Hey, jetzt tu nicht so, als wenn ich dich nie bekochen würde.“

„Das mein ich nicht... du bist nicht in der Uni.“

„Ach das... morgen ist doch das Casting. Ich war heute Morgen beim Arzt und habe mich krankschreiben lassen für die Woche.“ Es grenzte an ein Wunder, dass Zabuza überhaupt die Uhrzeiten wusste, an denen Haku Unterricht hatte. Immerhin machte dieser den Eindruck, als wenn er sich nicht für das Studium des Jüngeren interessieren würde; heute hatte dieser ihm aber das Gegenteil bewiesen.

Seltsam. Das war nicht Hakus Art, den Unterricht zu schwänzen. „Als ob...“ Sein Blick blieb zwar auf der köstlich aussehenden Mahlzeit hängen, denn Hakus Essen schmeckte genauso gut wie bei einem Koch, aber schon bald musterte er den anderen mit gerunzelter Stirn.

„Ein bisschen zu warm, findest du nicht auch?“

„Ich trage sehr gerne langärmlig. Sieht doch schön aus. Ich dachte, das ziehe ich morgen auch an.“

„Und das trägst du heute schon?“ Haku hatte etwas zu verbergen, das war doch offensichtlich. Und dieser wollte sogar, dass man ihm auf die Schliche kam. Der schwarzhaarige Schönling wäre sogar klug genug gewesen, um einen Mord zu vertuschen. Hier aber stellte er sich mehr schlecht als recht an.

Zabuza ergriff einen Arm des anderen, zog sogleich die Ärmel hoch, und bemerkte, halb schockiert, halb verwirrt, die Bandage, die Haku sich um die rechte Seite gebunden hatte. „Was ist das?“

„Es ist nicht so schlimm wie es aussieht!“ 0815-Ausreden, aber diese waren wohl für jede Situation geeignet. „Es ist nur eine Schürfwunde, ich habe sie bereits verarztet.“

„Mensch, wie kann dir so etwas nur passieren?!“ Die Antwort wollte er aber nicht wissen. Zabuza interessierte sich nicht für die Kausalität von Situationen. Die Ursache spielte also keine Rolle, nur die Wirkung. Es war ihm also egal, wie er sich die Wunde zugezogen hatte. Er seufzte schwer, es brachte nichts, ihn auf diesen Fehler hinzuweisen. Der Junge fühlte sich schon schuldig genug, sichtlich unwohl zupfte dieser an der Bandage herum.

„Es tut mir leid... wirklich.“

Zabuza lehnte sich zurück, schloss die Augen, und nahm den Appetit anregenden Geruch zur Kenntnis. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen. Aber er riss sich zusammen, denn er wollte Haku lang genug ignorieren, um diesen zu bestrafen. Erfolgreich starrte er nach einer halben Stunde in eine Trauermiene, die mehr als tausend Worte sprach. „Du brauchst was Neues zum Anziehen...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dabi
2012-11-07T06:24:50+00:00 07.11.2012 07:24
-"Es hatte gelernt, ..." Statt Es glaube ich kommt dort ein Er hin oder?

Wie sonst auch immer fand ich die FF hervorragend geschrieben und vor allem spannend bis zum Ende. Die Abwechslung zwischen die Charakteren ist auch sehr gut gemacht, da man dann auch Abwechslung beim lesen selbst hat.

Ich war aber überrascht wie gut dir Sasuke gelungen ist. Ich mag ihn wirklich nicht so sehr, aber einfach sein Verhalten ist so passen, wie die Faust aufs Auge.  Aber es macht ihn mir sympathischer irgendwie, keine Ahnung warum, vielleicht weil man mehr auf die Gründe auch einging warum er so ist. Aber ich finde wirklich den hast du sehr gut getroffen und hatte auch Spaß daran das mit ihm zu lesen.

Irgendwie hätte ich gedacht Kabuto würde länger auftauchen, warum auch immer, aber ich hoffe da kommt noch was mehr zu ihm ^^ 

Hach, am meisten habe ich natütlich wieder den Teil mit Kimimaro gemocht, der war einfach toll und als Orochimaru kam <3
Der Teil war liebe man XD
Aber ich fand das alles auch sehr sehr sehr sehr bedenklich und bin mir nun nicht sicher ob Orochimaru Kimimaro nicht wirklich nun in sein Lebkuchenhaus locken will XD
Wäre auf jeden Fall schön wenn er es tät XD
Und ich freue mich wenn Juugo wieder da ist irgendwann mal, ich mag die beiden zusammen XD

Der Teil mit Haku war einfach irgendwie süß, dieser Versuch einfach un das Beispiel mit dem Mord war auch gut XD

Jo, ich freu mich auf jeden Fall wenn es weiter geht und bin schon echt gespannt darauf :D
Schreib schnell schnell weiter <3


Zurück