Yamis perfektes Glück
Seto machte Yami in dieser Nacht wirklich zu seiner Nummer 1 und nicht nur in dieser Nacht. Auch die folgenden Nächte waren sie zusammen und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Bakura beäugte die Entwicklung noch ein wenig skeptisch und war sich nicht sicher wie ernst Seto es wirklich meinte. Doch ging die Scheidung wirklich durch die Presse und Seto hatte nicht einmal versucht es zu verhindern.
Langsam musste er wohl einsehen, dass der Brünette es wirklich ernst meinte und dass Yami bei ihm doch in guten Händen war. Auch wenn er das nicht ganz verstehen wollte. Doch er musste einfach zugeben, dass Seto dem Jüngeren wirklich gut tat und er das einfach nicht verhindern konnte.
Die Tour endete nach einigen weiteren Tagen und so konnten sie die Zeit zusammen eigentlich geniessen. Nur hatte Seto schon weitere Pläne und Yami hatte da mitzuspielen. Dieser hingegen war aktuell einfach so am Ende, dass er eigentlich nur ein wenig Urlaub brauchte.
„Seto, ich brauche eine Pause. Eine kleine Minipause…“, seufzte Yami nur leise und liess sich in dessen Büro auf den Sessel fallen. Er brauchte wirklich eine Pause. Sein Körper war erschöpft und er kam wirklich kaum noch aus dem Bett am Morgen. Was auch teilweise Setos Schuld war. Immerhin war er in jeder Nacht bei ihm.
„Du bekommst deine Pausen schon. Duke ist dabei neue Songs zu schreiben und er will, dass du dich miteinbringst. Daher wirst du die meiste Zeit des Tages bei ihm sein und über neuen Ideen tüfteln“, erwiderte Seto über seinem Terminkalender gebeugt. Er wusste ja, dass Yami sehr viel gearbeitet hatte und eine Pause verdiente, aber er wollte seine Karriere vorantreiben und ihm seinen Traum vollends erfüllen. Dass er dabei ein wenig übereifrig war, sah Seto einfach nicht. „Und bis wann willst du, dass wir damit fertig sind?“, wollte Yami leicht lächelnd wissen und lehnte sich ein wenig zurück. „Das liegt in eurem Ermessen. Es geht so schnell es geht. Es werden allerdings noch ab und an ein paar Auftritte zwischen durch stattfinden, um zu zeigen, dass du noch existierst.“
Yami seufzte erneut nur leise auf und erhob sich dann aus dem Sessel. Seto war wirklich übereifrig und ein wenig musste er ihn stoppen. Zumindest musste er es versuchen. „Seto, ich bin dir verdammt dankbar dafür was du alles tust, aber bitte fahr einen kleinen Gang runter. Ich muss nicht innerhalb eines Jahres der grösste Weltstar sein. Ich habe Zeit, ein Leben lang und ich will mich auch ein Leben lang daran erfreuen können und nicht nur zwei bis drei Jahre. Nur um dann in ein tiefes Loch zu fallen und ein Cracksüchtiger zu werden, weil es mit der Karriere nicht mehr läuft“, versuchte er Seto dann zu erklären und bekam tatsächlich ein leichtes Lächeln geschenkt.
„Vielleicht will ich deine Karriere sabotieren, damit du irgendwann wieder ganz unten bist und ich dich für mich alleine habe“, erwiderte Seto dann mit einem weiteren leichten Lächeln was Yami hingegen leise auflachen liess.
„Ach, das ist also dein gut ausgeklügelter Plan? Mich erst so hoch pushen damit ich vergesse woher ich komme, nur um mich so tief fallen zu lassen, damit ich niemanden ausser dir mehr habe?“, fragte Yami dann zur Sicherheit nach und bekam ein leichtes Nicken. „Nicht niemanden, deine Freunde, die du jetzt hast darfst du behalten, auch wenn auch widerwillig, aber ja, so in etwa war der Plan angedacht.“ Yami setzte sich bei Setos Worten auf dessen Schoss und küsste ihn erst einmal überaus innig. Er war froh, dass sein Freund sich ein wenig gelockert hatte, allerdings musste er ihn noch ein wenig von diesem Eifersuchtstrip runterbekommen. Wobei… Seto Kaiba war wegen ihm eifersüchtig und eigentlich war es die grösste Ehre, die er bekam. Solange es nicht übertrieben wurde, konnte er damit wohl oder übel sogar leben.
„Und? Bist du mit meinem Plan einverstanden?“, fragte Seto doch leicht lächelnd nach und strich Yami sanft über die Wange. „Mit welchem jetzt? Mich für ewig an dich zu binden oder die Songs zu schreiben und ab und an auftreten?“, wollte Yami dann breit grinsend wissen und küsste seinen Manager erneut überaus sanft. Dieser erwiderte den Kuss dieses Mal auch sehr gerne und strich Yami kurz über den Rücken.
„Beide“, raunte er leise gegen die Lippen und verschloss sie erneut mit einem innigen Kuss. Yami löste sich nach einer Weile und konnte sich ein leises Auflachen einfach nicht mehr verkneifen. Es war einfach zu lustig wie Seto sich teilweise anstellte nur um etwas zu bekommen.
„Ich find beide nicht schlecht, aber über den ersten Plan müssen wir noch ein wenig ausführlicher sprechen. Mich für immer an dich zu binden ist ein ziemlich waghalsiges Projekt und ich bin mir nicht sicher ob du weisst auf was du dich da einlässt. Für immer ist sehr lange…“
Seto lächelte selbst nur leicht und küsste ihn erneut überaus sanft. „Ich weiss wie lange für immer ist und ja, aktuell will ich das und ich hoffe ich verbrenne mir meine Finger nicht an dir, aber diese Garantie habe ich nicht. Genauso wenig wie du sie bei mir haben wirst“, stellte Seto dann lediglich fest und bekam ein Nicken von Yami. Sie konnten sich wirklich keine Garantie für die Ewigkeit geben und aktuell war Yami einfach nur froh, dass Seto sich so sehr für ihn interessierte und sie ihre Zeit einfach gemeinsam genossen. „Gut, ausserdem will ich dir wirklich eine gute Karriere verschaffen. Du hast Talent und ich wäre mit mir selbst nicht zufrieden, wenn ich dich nicht bis ganz nach oben bekomme. Verstanden?“, wollte Seto dann weiter wissen und bekam ein weiteres Nicken. „Du gibst dir wirklich viel Mühe, aber jetzt, jetzt denkst du nicht an meine Weltkarriere, sondern daran wie wir diesen Tag weiter gestalten. Wir sind grad von einer Tour zurück und ich bin am Ende. Auf arbeiten habe ich keine Lust, also, was schlägst du vor?“, wollte Yami dann mit einem überaus breiten Grinsen wissen und bekam einen leichten Schlag auf den Hintern. Seto sah ein das es keinen Sinn machte mit Yami jetzt darüber zu diskutieren und wahrscheinlich würde der Jüngere ihn des Öfteren in die Schranken weisen was ihre freie Zeit anging. Vielleicht aber brauchte Seto genau diese Arschtritte von einem so aufgeschlossenen jungen Mann.
„Schlag was vor“, verlangte er dann von Yami und ahnte, dass er diesen Vorschlag nicht hätte machen dürfen. „Dann gehen wir alle was Essen, inklusive Joey, den habe ich viel zu lange nicht gesehen“, forderte Yami dann und stand von Setos Schoss auf, was diesem ein leises Seufzen entlockte. „Dafür das du ihn lange nicht gesehen hast, wird er sicher über jede Kleinigkeit informiert sein oder?“ Yamis verschmitztes Grinsen zeigte ihm ziemlich deutlich wie recht er selbst doch hatte und er stellte sich auf einen langen Abend ein. Auf einen wirklich sehr langen Abend.
Der Abend wurde wirklich sehr lang und Seto nahm Yami am Ende mit zu sich nach Hause in die Villa. In die Stadtwohnung wollte er Yami nicht mehr mitnehmen, immerhin war er keine Affäre, die er verstecken wollte, sondern der Mann an seiner Seite. Sofern man dies so sagen konnte.
„Du lebst zu protzig“, stellte Yami nach einigen Minuten des Staunens fest. Für ihn war dieses Leben nichts und er wollte auch nicht in so einem Luxus schwelgen. Im Gegenteil, er wollte auf dem Boden bleiben und einfach seinen Spass an der Musik haben und genau das imponierte Seto in diesem Augenblick einmal mehr. „Du bist echt eine Nummer für dich, aber ich bin stolz das ich mich dazu ringen konnte, dich an meine Seite zu lassen“, meinte Seto dann leicht lächelnd und gemeinsam verschwanden sie ins Schlafzimmer. Sie waren Beide müde und Yami wollte schon den ganzen Tag über nichts mehr als zu schlafen und bei Seto schlief er besonders gut.
Der nächste Morgen war für Yami ein wenig ungewöhnlich. Er wurde nicht geweckt und als er aufwachte, lag Seto nicht mehr neben ihn. Gut, diese Tatsache war nichts ungewöhnliches, daran hatte er sich tatsächlich schon gewöhnt. Langsam schälte er sich aus dem Bett und versuchte sich in dieser Villa zu Recht zu finden. Nachdem er sich ein paar Mal verlaufen hatte, fand er tatsächlich einen Raum, der aussah wie ein Büro, zumal Seto hinter einem Schreibtisch zu finden war. „Was bist du schon wieder auf?“, wollte Yami dann verschlafen wissen und bekam ein leichtes Lächeln zur Antwort. Es würde wohl Jahre dauern bis er sich daran gewöhnt hatte, dass Seto ein Frühaufsteher war und solange würde er die Frage immer wieder stellen. Einfach weil er keinen Sinn sah im frühen aufstehen. Nicht einmal jetzt.
„Ich mache dich grad sehr glücklich“, stellte Seto dann einfach nur fest und machte dem Jüngeren Platz. Yami war verwirrt, setzte sich aber an den Laptop und versuchte herauszufinden, was Seto ihm zu zeigen versuchte.
„Und inwiefern machst du mich glücklich?“, wollte Yami dann wissen. Er wusste nicht worauf er zu achten hatte und allein deswegen war er auch ein wenig verwirrt, was die gesamten Tabellen anging. „Ganz einfach. Du siehst die Verkaufszahlen aus den USA, du bist ganz ohne Werbung auf Platz 27 eingestiegen und das ist unglaublich“, stellte Seto weiterhin nur leicht Lächelnd fest.
„Du freust dich über einen Platz 27?“, wollte Yami dann leise lachend wissen. „Ja, ohne Promotion ist das ein unglaubliches Werk. Es bedeutet du hast viele amerikanische Fans, die dich lediglich über das Internet kennen und deine Single gekauft haben. Wir wollen in ein paar Wochen ein paar Promotion Auftritte machen, aber das hat Zeit. Wir wissen jetzt, dass du auch da drüben ankommst.“ Nun war Yami sichtlich verwirrt. Seto freute sich wirklich über die Platzierung, daher beschloss Yami sich ebenfalls zu freuen. In Anbetracht, dass er selbst noch gar nicht ins Ausland wollte, war es wohl wirklich überaus genial in Amerika in den Charts zu sein.
„Und ich kann dir noch was zeigen“, meinte Seto dann weiterhin leicht lächelnd und wechselte die Statistik. Noch mehr Zahlen waren zu sehen und Yamis Überforderung stieg noch ein wenig an. „Das sind deine Einnahmen seit dem ersten Tag“, erklärte Seto leicht grinsend. „Und welches ist die Zahl, die ich bekomme?“, wollte Yami dann wissen und bekam ein leises Lachen seines Managers. Man merkte also durchaus, dass Yami bisher nichts mit dem Business zu tun hatte und ziemlich überfordert war, aber genau das fand Seto gerade so niedlich. „Okay, das da sind die Gesamteinnahmen und das alles was abgeht, Lohnkosten, Logistik, Werbung und so weiter“, Seto deutete dabei auf die verschiedenen Tabellen. Die Lohnkosten waren ziemlich hoch, aber Yami gönnte seinen Freunden das Geld, sie arbeiteten ja auch verdammt hart. „Und diese Summe ist es die du auf deinem Konto bewundern darfst“, Seto deutete dabei auf eine weitere Zahl und Yami klappte beinahe die Kinnlade runter. „So viel?“, wollte er dann wissen und bekam ein weiteres leichtes Lächeln. „Das ist nicht viel, in ein paar Monaten wird es noch viel mehr sein.“
Yami schüttelte ungläubig den Kopf. Für Seto mochte es nicht viel sein, aber für ihn war es mehr als er jemals glaubte im Leben besitzen zu können. Ausgeben würde er es ja eh nicht wollen, sein Leben sollte so bescheiden bleiben wie es war. Abheben war verboten, ansonsten würde Joey ihm definitiv in den Hintern treten.
„Weisst du was Seto? Ich bin verdammt glücklich, ich glaube besser kann es sowieso nicht werden. Ich steh am Beginn einer tollen Karriere, ich habe einen super tollen Mann gefunden, der mich nach einer halben Ewigkeit auch will, was will ich bitte noch mehr?“, wollte er dann breiter grinsend wissen. „Doch, da wüsste ich etwas“, stellte Yami dann nachdenklich fest. „Und was?“, fragte Seto ein wenig neugierig nach. „Einen Kuss von dem Mann in den ich mich verliebt habe, dann bin ich vollkommen glücklich“, erwiderte Yami breit grinsend und bekam seinen Kuss keine zwei Sekunden später. „Ich bin auch ziemlich glücklich mit dir und ich hoffe das bleibt so“, raunte der Manager gegen die Lippen des Jüngeren und küsste ihn direkt erneut überaus innig.
Yami war wirklich froh den Älteren gefunden zu haben und hoffte das sein Leben genauso weiter ging. Auch wenn ihm bewusst war, dass es harte Arbeit und viel Fleiss benötigen würde, aber er war guter Dinge. Mit Seto an seiner Seite konnte es nur gut werden und ansonsten hatte er viele neue Freunde gefunden die ihm sicherlich durch alle Lebenslagen helfen würden. Sein Traum ging in Erfüllung. „Ich liebe dich“, raunte er gegen die weichen Lippen seines Freundes. „Ich dich auch“, erwiderte Seto sehr leise. Jetzt wusste Yami sicher, dass sein Leben nur noch besser werden konnte.
