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Mitternacht

von

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Der Vollmond stand hoch am dunklen Himmel, halb von Wolken verhangen. Irgendwo in dem Wäldchen, welches den See umgab, heulte ein einsamer Wolf und der See selbst spiegelte den Mond wie ein düsteres Omen wider.

Es wäre eine ruhige, beinahe idyllische Nacht gewesen, mit einem leichten Wind, welcher gerade ausreichte um das trockene Laub am Boden zum Rascheln zu bringen. Selbst im fahlen Licht der Sterne konnte man noch die bunten Herbstfarben erkennen, welche den Wald tagsüber aussehen ließen, als stünde er in Flammen.

Es hätte eine ruhige Nacht sein können. Ein weißes Kaninchen, das Fell lediglich von einigen dunklen Flecken durchbrochen, hoppelte ans Ufer des Sees um zu trinken.

Als es fast angekommen war, hob es die Nase in den Luftzug und schnupperte. Vom würzigen Duft der Gefahr aufgeschreckt, senkte es die zitternden Schnurrhaare wieder und schlug Haken zurück in den schützenden Ring der Bäume.

Es hätte eine ruhige Nacht sein sollen. Die Wolken öffneten ihre Schleusen und ein harter, kalter Regen prasselte herab, zog einen Schleier über den Wald, den Weg hinein, den See.

Er umspülte die Wurzeln der uralten Bäume, den Bau des Kaninchens, die Steine am Wegesrand. Er trug die Erde fort von Hügeln, Stöcke und kleine Steine vom Weg und die sich langsam ausbreitende Blutlache vom Ufer des Sees in diesen hinein.

Über dieser Störung des Friedens saß ihr Verursacher, welcher bereits über ihre Wiederholung nachdachte. Es war eine ruhige Nacht gewesen, bis sein urtümlicher Schrei die Idylle zerschnitt.



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