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The blossoming beelzebub

I'm your devil
von

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The key

Ich saß noch eine Weile da und starrte einfach nur vor mich hin. So etwas hätte ich nicht sehen dürfen! Es gehörte sich nicht seinen Bandkollegen bei so etwas Intimen zu beobachten!

Ein Teil von mir schämte sich sehr dafür, doch ein anderer Teil in mir hatte diese Wärme gespürt, diese Wärme aus meiner Bauchmitte, während ich Toshiya zugesehen hatte und dieser Teil hatte versucht in Ekstase zu geraten, als ich meinen Namen von dem Jüngeren gehört hatte. Das hatte er ganz sicher nicht gesagt, ich hatte mich garantiert verhört!

Ich musste raus ...

Das Handtuch aufs Bett werfend erhob ich mich und griff meine Klamotten, stieg in meine Jeans und raffte mir das Shirt über den Kopf, ehe ich auch schon meine Socken und Schuhe anzog und meine Jacke über die Schulter warf. Ich war so schnell aus dem Zimmer raus, dass ich noch immer mein Herz schlagen hörte. Mit zügigen Schritten lief ich über den dämmrigen Hotelflur zum Lift und drückte die Ruftaste, blickte an die Anzeigetafel über meinem Kopf und seufzte leise.

Ich musste mich geirrt haben.

Ich würde mir jetzt einfach nur die Beine etwas vertreten und danach würde die Welt wieder ganz anders aussehen und morgen gäbe es wieder nur das Übliche in meinem Kopf.

Die Lifttür öffnete sich, doch mit ihr hörte ich eine weitere Tür und wand instinktiv den Blick über die Schulter. Toshiya trat aus seinem Zimmer, krämpelte mit einer Hand den Mantel über die Unterarme zurück und schloss mit der anderen Hand ab, ehe er in meine Richtung blickte. "Kyo!"

Bereits zwei Schritte in den Lift gemacht, streckte ich die Hand aus und hielt die Türen fest, ehe Toshiya mit großen Schritten herankam und in den Lift zu mir stieg.

"Danke! Hast wohl auch noch Hunger gekriegt?" sprach er sorglos wie immer und lächelte mich an. Nachdem ich die Hand wieder von der Tür genommen hatte, schlossen sie sich und der Aufzug bewegte sich langsam nach unten. Mit einem Nicken antwortete ich ihm und schielte kurz zu ihm auf. Sein Gesicht war entspannt und mit einem mal nahm ich deutlicher den Duft seiner Kleidung wahr, welchen ich doch schon jahrelang kannte.

Er roch angenehm und als mein Blick auf seine Hände glitt, schob ich nachdenklich die Augenbrauen zusammen.

Mit diesen Händen hatte er sich gerade noch angefasst.

Der Größere sah mich an und lächelte immer noch. "Find ich gut, dass ich nicht allein essen muss."

"Hm." antwortete ich wieder wortkarg und ließ dann einen Moment Stille zwischen uns herrschen, ehe sich mit einem 'Ping' die Türen öffneten und wir über die Empfangshalle zum Ausgang schritten.

"Burger?" versuchte es Toshiya wieder und ich musste zugeben, dass ich schon eine Spur verwundert war, wie redselig er werden konnte.

"Klar."

Damit liefen wir nebeneinander aus dem Hotel heraus und über die Straßen, hielten die Köpfe leicht gesenkt und verschwanden wenige Straßen weiter in einem der Fastfoodrestaurants der Stadt. Um diese Uhrzeit waren sie so gut wie leer, außerdem war ein Werktag und die Straßen zudem auch angenehm frei. Nachdem wir eingetreten waren gingen wir an die Bestellschalter und musterten die Schilder. Die Schriftzeichen waren mir zwar vertraut, dennoch scheute ich mich vor dem Aussprechen und räusperte mich, um Toshiya einen Hinweis zugeben. Dieser verstand und nickte schmunzelnd.

"Kleines Menü? Oder willst du nur meine Pommes, dann teilen wir eins."

"Mir reichen deine Pommes." antwortete ich leise und räusperte mich.

Mit einem Nicken gab Toshiya unsere Bestellung auf, zahlte und wartete einen Moment, während ich mich nach einem angenehmen Platz umsah. Das Tablett in der Hand ging Toshiya vorraus und ich holte Servietten und Trinkröhrchen, blickte mich noch einmal nach Fans oder Papparazzis um und setzte mich zu meinem Bandkollegen an einen Tisch am Fenster.

"Sicher, dass du nicht doch 'nen Burger willst?" fragte der Bassist und schaute mich aus seinen schmalen dunklen Augen an, dessen Blick ich jedoch sofort wieder mied und mich auf die Pommes konzentrierte.

"Deine Stimme ist wieder voll angeschlagen." kommentierte er und ich nickte nur und schob mir eines der Kartoffelstäbchen in den Mund, kaute lang und sorgfälltig, während Toshiya bereits sein iPhone hervorholte.

Wieder musterte ich die Hände, die langen kräftigen Finger, der ädrige Handrücken, die sehnigen Gelenke. Bei dem Gedanken an vorhin holte ich tief Luft und schon schoss mir ein Stück Pommes in die falsche Röhre und brachte mich zum heftigen Husten. Der Jüngere lachte leise und schüttelte den Kopf. "Hättest vielleicht mal inhalieren sollen."

Mit leicht feuchten Augen hob ich den Blick und gab einen genervten Laut von mir. "Mir gehts gut, danke."

"Klar, wie immer." tönte Toshiya sarkastisch und begann mit den Fingern der einen Hand auf seinem iPhone rumzudrücken, während er mit der anderen den ausgepackten Burger in seinen Mund schob. "Ich hab gehört, Kaoru hat was zur Tour getwittert." murmelte er mit vollem Mund und widmete sein Interesse der Welt des Internets, was mich seufzen ließ.

"Müsst ihr immer alles mit der Welt teilen? Die Fans müssen doch nicht alles wissen, oder legt hier keiner mehr Wert auf Privatsphäre?" wurde ich ungewollt eine Spur lauter, doch gleichzeitig klang meine Stimme noch heiser und verletzter.

Langsam die Augen auf mich richtend schaute mich der Jüngere an und hob dann eine Braue. "Mhm, legst du denn Wert auf die Privatsphäre deiner Kollegen?" fragte er in einer ungewohnt tiefen Tonlage, welche mich sofort an vorhin erinnerte und gebannt auf meine Pommes starren ließ. Mir schoss das Blut in den Kopf und ich schluckte.

"Tu ich." antworte ich fast flüsternd und räusperte mich wieder, schob mir etwas Essbares in den Mund und blickte zur Seite weg aus dem Fenster. Toshiyas Blick ruhte weiterhin auf mir und das machte mich plötzlich nervös.

"Ach, wirklich? Warum dann nicht meine?" fragte er leiser, doch ebenso gefasst.

Mir glitten meine Pommes aus der Hand und ich griff eine Serviette und wischte mir die Finger sauber. "Ich weiß nicht, was du meinst." flüsterte ich wieder und wollte nach dem Becher mit O-Saft greifen, doch Toshiyas Finger waren schneller und hielten meine Finger fest, sodass ich den Becher nicht heben konnte. Ungewollt starrte ich ihn an und er beugte sich ein Stück näher und lächelte noch immer auf seine charmante und unschuldige Art und Weise, doch in seinen Augen glaubte ich ein Funkeln lesen zu können und blinzelte unruhig.

"Weißt du nicht?" wiederholte er ungläubig und drückte meine Finger unter seinen fester. "Ich weiß, dass du mir zugesehen hast, Kyo. Ich hab deine Augen auf mir gespürt, sonst wäre ich nicht so schnell gekommen."

Sofort riss ich meine Hand unter seiner weg, hätte um ein Haar den Becher mit umgerissen und wischte wieder mit der Serviette an meinen Fingern herum, schluckte und blickte schnell und unruhig durch das Restaurant.

Mein Herz schlug erneut schneller, gegen meinen Hals, arbeitete sich höher und drosch mir gegen die Schädeldecke.

Er wusste es?

Er wusste, dass ich ihn beobachtet hatte?

Und trotzdem hatte er weiter gemacht?

Oder vielleicht gerade deswegen?

"Sei still." zischte ich leise und schüttelte den Kopf.

"Warum?" entgegnete der Bassist in gewohnt ruhiger Stimme, nahm einen Schluck vom Becher und stellte ihn wieder ab. "Hat es dich etwa angeekelt? Oder willst du nicht über solche Dinge sprechen, weil du dich schämst?"

"Ich schäme mich für nichts!" zischte ich sofort und blickte ihn geradewegs an. "Du solltest dich schämen!" hing ich an und wusste noch im selben Augenblick, dass das absoluter Nonsense war.

So reagierte Toshiya auch, hob die Brauen und spitzte die Lippen, ehe er den Kopf etwas seitlich neigte und er verstohlen kicherte. "Ich? Ich hab nichts Schlechtes getan. Du warst der Spanner! Und du kannst mir nicht erzählen, dass es bei dir anders aussieht, wenn dus dir machst."

Okay, das Gespräch wurde mir eindeutig zu intim und so hob ich eine Hand und machte eine abwehrende Geste. Sofort griff Toshiya sie und presste sie flach auf den Tisch. Seine Finger waren kalt vom O-Saft und ich starrte ihn überrascht an. Jetzt war sein Gesicht ernst und ich fühlte den Nachdruck in seinem Handgriff.

"Hör auf davon zu laufen, Kyo. Ich krieg dich ja doch."

What the ... was?!

Der Versuch an meiner Hand zu ziehen erwies sich als überflüssig und zu heftig wollte ich auch nicht reagieren, schließlich waren wir hier in der Öffentlichkeit. So warf ich einen prüfenden Blick um uns herum und senkte etwas den Kopf. "Lass mich los, Toshiya."

In meinem Hals fühlte es sich noch trockener und gereizter an, als so schon und so würgte ich wieder ein Husten hervor und hielt mir die freie Hand vor den Mund, da der Jüngere keine Anstalten machte. "Toshiya ...!"

"Unter einer Bedingung." schnitt mir jener das Wort ab und ich sah ihn fragend und gleichzeitig warnend an.

Bedingung? Was auch immer jetzt kommen würde, es würde mir nicht gefallen.

"Und welche?" Trotzdem versuchte ich noch überzeugt und fest zu klingen.

Der Daumen des Größeren löste sich und strich über mein tättoowiertes Handgelenk, was sich kribbelnd anfühlte.

"Ich will dich."

Er hatte die Worte noch gar nicht richtig ausgesprochen, da entgleisten mir jegliche Gesichtszüge und dementsprechend perplex glotzte ich ihn an.

"Was?" flüsterte ich heiser und runzelte die Stirn.

"Du hast richtig verstanden, Kyo, ich will dich, ich will, dass du zu mir kommst. Ich will dich anfassen, ich will dir etwas geben, von dem ich glaube, dass du es suchst und nur ich dir geben kann. Ich will dir ..."

"Genug!" fauchte ich schließlich und riss meine Hand nun doch fest unter seiner weg, umschloss sie mit der anderen, als hätte ich in einer eisernen Fessel gelegen und fokusierte den Tisch. "Wir sind keine 20 mehr, Toshiya. Wenn du mir heute so etwas sagst, ist das kein Spiel mehr."

"Ich rede nicht von einem Fotoshooting oder Fanservice auf der Bühne, aus dem Alter sind wir raus. Ich rede von dir und mir als erwachsene Menschen!" Er nahm seinen Arm zurück und hob den Burger wieder an, zuckte mit den Schultern. "Wir sind beide Männer, na und? Das ist meine Forderung. Beuge dich, oder ich werde dich anderweitig in den Wahnsinn treiben und da du momentan in keiner guten Verfassung bist, werde ich dafür sicher nicht lange brauchen."

Was sollte das denn?

Ich verstand ihn nicht und wusste nicht wirklich, was er wollte. Meine Augen suchten Antworten in seinem schlanken Gesicht, ehe Toshiya weiter aß.

'Beuge dich' merkte der noch was?

Für wen hielt er sich?

"Ich glaube, du bist einfach nur übermüdet und hättest das Bier nicht trinken sollen." entgegnete ich so nüchtern wie möglich und aß ebenfalls weiter. Dieses Gespräch war so abstrus wie unwahrscheinlich und konnte so gar nicht stattgefunden haben. Doch als Toshiya sein iPhone wegpackte und dafür etwas anderes herausholte, was er mir hinhielt und mich auffordernd ansah, schluckte ich. Dieses Gespräch hier fand statt und es war so real wie es nur sein konnte. Zögernd streckte ich eine Hand aus und Toshiya öffnete seine und ließ etwas kleines Silbernes in meine fallen.

"Ein Schlüssel?" fragte ich verwundert und betrachtete das kleine Ding, für ein gewöhnliches Schloss zu klein.

"Ja." antwortete der Jüngere knapp und ignorierte meinen weiterhin fragenden Blick.

"Was soll ich damit?" murmelte ich angespannt und schloss die Finger um ihn, rieb mit dem Daumen über die kleinen Schlüsselzähne.

Der Bassist aß weiter, kaute lange und schaute mich seelenruhig an, während ihm ein paar seiner welligen Strähnen über die Augen huschten. "Wie wärs, wenn du herauszufinden versuchst, welches Schloss dieser Schlüssel öffnen kann?"

"Eeh ... nein. Ich will es nicht wissen." wehrte ich sofort ab und packte die Pommes zusammen, knüllte sie in die Serviette und stopfte sie in ihren Pappbehälter zurück. Ich versuchte nicht an die letzten Dialoge zu denken, an Toshiyas Blick oder wie sich seine Stimme verändert hatte, wie sie dunkler geworden war ...

"Gut, wie du willst." entgegnete er schließlich und aß weiter, beendete seinen Nachtsnack und nahm tiefe Züge aus dem O-Saft, ehe er mir den Becher wieder hinschob. Unbemerkt hatte ich in meinem Schoß mit dem Schlüssel gespielt. Es war sicher keine Metapher für den weichgespülten Bullshit wie 'Der Schlüssel zu meinem Herzen, Kyo', denn so war Toshiya nicht. Nachdenklich sah ich ihn an, die geschwungenen Lippen, die Grübchen, der kräftige Hals.

"Dann gib ihn mir zurück." kam von diesem mit einem scheinheiligen Lächeln auf den Lippen, während er mir die Hand wieder ausgestreckt hinhielt. Natürlich zögerte ich und das wusste der Bassist.

"Wie meintest du vorhin, dass du mich willst?" lenkte ich ab und schloss wieder die Faust um das kleine Ding.

Für Momente schaute mich der Größere einfach nur an, zog dann langsam seine Hand zurück und richtete sich etwas auf, stützte die Arme vor seiner Brust auf dem Tisch ab und räusperte sich. "Körperlich. Ich will dich körperlich."

Mir schoss etwas Heißes durch den Bauch und meine Wangen wurden wärmer, dennoch hoffte ich, dass es nicht im sichtbaren Bereich war, so leckte ich mir nur die Lippen und schaute gefasst auf den Tisch, dann wieder zu Toshiya. "Du meinst sexuell?"

Die Grübchen in dem jüngeren Gesicht wurden tiefer, als sein Schmunzeln sich zu einem Lächeln weitete. "Gut erkannt."

Mir glitt ein Schnauben über die Lippen und ich schüttelte abwertend den Kopf, während ich aus dem Fenster sah. "Du hast sie ja nicht mehr alle. Dass du nicht hetero bist ist mir bei deinem veränderten Kleidungsstil in den letzten Jahren aufgefallen, aber bitte denk das nicht auch von mir." Mit einem kühlen Lächeln sah ich ihn wieder an und schob dann den Stuhl zurück, stand auf und packte unsere Essenreste auf das Tablett.

"Werd nicht unfair, Kyo. Steht eben nicht jeder auf Trainingsanzüge."

Mit einem lauteren Knall ließ ich das Tablett wieder auf dem Tisch fallen und sah Toshiya finster an.

Dieser ... !

Doch der Bassist schaute nur durch das Lokal, ehe er ebenfalls aufstand, das Tablett wieder aufnahm und am Tisch und mir vorbei ging.

Seit wann war er so provokant?

Und seit wann reagierte ich so gereizt darauf?

Dieser verdammte Schlüssel!

Das Metall grub sich in meine Handinnenfläche und hatte sich erwärmt. Ich schob ihn in meine Hosentasche und schaute mich nach Toshiya um, welcher bereits auf den Ausgang zulief, stehen blieb und sich mit einem gleichgültigen Gesicht nach mir umsah. Stumm folgte ich ihm und lief wieder neben ihm zurück Richtung Hotel.

"Ich hätte Bock auf 'ne Kippe."

Über diesen Themenwechsel erstaunt sah ich zu ihm auf und musste kurz schmunzeln. "Ja. Ich auch."

Seit über zwei Jahren hatte ich die Finger von den Nikotinstängeln gelassen, doch ab und an flammte das Verlangen danach noch auf und bei Toshiya schien es wohl ähnlich auszusehen.

"Toshiya ..." begann ich wieder und blieb mit ihm an einer Ampel stehen. Die Straßen waren leer und wir hätten theoretisch auch bei Rot die Kreuzung überqueren können, doch wir blieben stehen.

"Hm?" kam es von ihm und ich fühlte seinen Blick auf meiner Wange und räusperte mich.

"Wie kommst du auf sowas? Wir sind doch beide Männer und ich nicht gerade der Typ Mensch, der auf Nähe aus ist, also wieso?" Schließlich sah ich zu ihm auf und Toshiya lächelte wieder, ehe er antwortete.

"Weil ich dich beobachtet habe. Du brauchst weit mehr Nähe, als du dir zugestehen willst und ich ebenso. Wir sind nur auf Tour, ständig unterwegs, schlafen in Hotels oder im Bus, wir sind mit der Musik verheiratet und lieben sie, doch jeder von uns wacht regelmäßig mit einem Ständer auf. Und das ist normal, denn wir sind auch nur Menschen. Ich will Sex, aber nicht mit Fans und nicht mit Frauen, erst recht nicht, wenn ich dich immer halbnackt auf der Bühne sehe ..." Er lachte leise und trat einen Schritt näher.

Die Ampel war schon längst grün, doch meine Augen hingen an Toshiyas Lippen und klammerten sich an jedes Wort.

"Ich sehe so oft, wie er dir hart in der Hose steht und du bist selten auf den Aftershowpartys dabei, also vermute ich, dass du deinen Stageboner mit dir allein wegreibst und das muss nicht sein, wenn ich es doch .. ebenso gut machen könnte."

Der saß.

Unwissend hatte Toshiya genau ins Schwarze getroffen und das machte mich verlegen, so drehte ich mich weg und lief zügig über die Straße.

"Wir sind Bandkollegen, Toshiya, sowas gehört sich nicht!" murmelte ich vor mich hin, als ich die Schritte des Jüngeren wieder neben mir wusste, doch dieser lachte erneut leise auf.

"Wir sind nicht nur Kollegen, auch wenn du uns gern so sehen willst, um damit deine Distanz zu uns zu wahren, aber ich bin ziemlich davon genervt und werde das jetzt ändern."

Aprubt blieb ich stehen und starrte ihn an. Um uns herum strahlten die weißblauen Lichter der Hotelauffahrt und spiegelten sich in Toshiyas ruhigem Blick wieder. "Du bist also davon genervt? Das tut mir leid für dich, allerdings bin ich davon überzeugt, dass du nicht gerade die richtigen Mittel anwendest um das ändern zu wollen!" meine Stimme wollte lauter werden, doch sie wurde nur wieder heiser.

Der Größere kam wieder einen Schritt auf mich zu, dann noch einen und noch einen, bis er so nah vor mir stand, dass er sich zu mir beugte und ich sein Shampoo riechen konnte, was mir direkt die Sprache verschlug. "Das sehe ich anders, Kyo. Ich kenne dich besser, als du es dir vorstellen kannst." Seine Stimme war leise und tief und ich fühlte Toshiyas Atem auf der Wange und wand den Blick ab. Er war mir zu nah und was er sagte erwischte mich eiskalt.

"Niemand kennt mich."

"Das wünschst du dir, aber es ist leider nicht so."

Als er noch näher zu kommen drohte, schob ich mich zügig an ihm vorbei und marschierte auf den Eingang des Hotels zu und schritt durch die Empfangshalle. "Gute Nacht, Toshiya." Mein Herz schlug wie verrückt und wieder hörte ich Toshiyas Schritte.

"Ich bin noch nicht fertig!" rief er gespielt beleidigt und schlüpfte knapp nach mir in den Fahrstuhl, ehe sich die Türen schlossen und der Lift in Bewegung setzte. Ich drehte mich zu ihm und schmälerte drohender die Augen.

"Aber ich. Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden, verstanden?" wisperte ich tonlos, doch schon war der Bassist wieder vor mir. Ich wich zurück und spürte die Metallwand im Rücken und die Haltestange an den Nieren, als die Hand des Jüngeren vorschoss und neben meinem Kopf landete. Fassungslos starrte ich ihn an, während ich dessen zweite Hand an meiner Hüfte spürte.

Was ging denn bitte jetzt ab?

"Was ... wird das?" flüsterte ich und senkte den Blick, griff die Hand an meiner Hüfte und versuchte sie wegzuschlagen.

"Du hast mir den Schlüssel nicht wiedergegeben." raunte er in einer Tonlage, die ich noch nie von ihm gehört hatte. Seine Lippen drückten sich in mein Haar und ich hielt die Luft an, während sich seine Hand von der Hüfte weiter schob, über meinen Oberschenkel und mittiger, direkt über mein Geschlecht glitt und ich nach Luft haschte.

"Hör auf!" kam es krächzend aus meinem Hals und mein Puls überschlug sich.

"Du trägst wieder keine Unterwäsche. Wie so oft nach dem Duschen." raunte er in mein Haar und drückte seine Finger fester gegen meine Körpermitte, drückte auf meine Hoden und meinen Penis und ich fühlte die Wärme seiner Hand durch die Jeans und keuchte abgehakt auf. Seine Lippen glitten zu meinem Ohr, während ich das Gesicht seitlich gegen die kühle Metallwand drückte.

Woher wusste er das mit der Wäsche?

Wieso traute er sich, mich so anzufassen?

Was waren das für Empfindungen in meinem Magen?

Wieso wurde mir so heiß?

"Toshiya, stop!"

Doch seine Hand begann über meine Körpermitte zu reiben, während ich sein Seufzen an meinem Ohr hörte und wieder keuchte. "Du wirst zu mir kommen, Kyo. Dann werde ich dir das Schloss zeigen und es wird dir gefallen, das verspreche ich dir."

Hinter ihm hörte ich wieder das 'Ping' und sofort wich der große Körper über mir und die Hand an meinem Schritt verschwand, ebenso der Duft des Shampoos. Ich sah auf und atmete tief und flach, schluckte und erblickte den Jüngeren in der Lifttür stehen, hinter ihm der Flur unserer Etage und in Toshiyas Gesicht ein seliges Lächeln.

"Gute Nacht, Kyo."



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  YuuShiroyama
2015-08-31T10:49:16+00:00 31.08.2015 12:49
das eine Kapitel hab ich jetzt vor der Arbeit noch geschafft >D
ich musste die ganze Zeit über grinsen xDDD wie Toshiya Kyo einfach abspeist, ihm immer einen Schritt voraus ist und ihm nur allzu klar macht was Kyo zu haben will. einfach herrlich!
und ich will wissen... was.. das... für.. ein .. schloss... ist...
handschellen? der Schlüssel zu Toshiyas Sexspielzeugkiste? Schlüssel für ein Sparschwein? xD

naja.. ich hab jetzt auf Arbeit Zeit darüber nachzugrübeln :P
Von:  act-or-accept
2012-11-08T20:02:57+00:00 08.11.2012 21:02
VERDAMMT bist du gut!!!!!!! ( eigentlich könnte mans jetzt so stehenlassen) hat mir bis jetzt seeeeehr gut gefallen;) du kannst wirklich hammer gut schreiben. Über was du schreibst ist sehr speziell aber mir gefällt es genau so super !! oh bitte bitte bitte bitte bitte schreib diese geniale story zuende bzw weiter(?)

Von:  act-or-accept
2012-11-08T19:58:05+00:00 08.11.2012 20:58
VERDAMMT bist du gut!!!!!!! ( eigentlich könnte mans jetzt so stehenlassen) hat mir bis jetzt seeeeehr gut gefallen;) du kannst wirklich hammer gut schreiben. Über was du schreibst ist sehr speziell aber mir gefällt es genau so super !! oh bitte bitte bitte bitte bitte schreib diese geniale story zuende bzw weiter(?)

Von:  Vinushka
2012-08-16T12:06:19+00:00 16.08.2012 14:06
Großes Plus, dass Toshiya gelassen bleibt und erwachsen ist (nicht wie in so vielen anderen Fanfictions).
Kyo kann einem schon fast Leid tun, so überlegen wie ihm Toshiya ist >D
Dennoch bin ich sehr gespannt, ob irgendwann noch richtige Gefühle ins Spiel kommen, ja, ich bin der romantische Typ -sag nichts!-

Und wie gesagt, mit dem angeschlagenen Hals würde sich Kyo keinen Orangensaft reinziehen, welch banaler Fehler! War'n Witz, fällt eh nur pingeligen Pussies wie mir auf ;p
Von:  Morumotto
2012-08-05T19:03:49+00:00 05.08.2012 21:03
woah Toshi ist ein ganz schöner Sadist xD
gefällt mir wie er versucht Kyo aus der Reserve zu locken
ich bin gespannt was sich daraus entwickeln wird.
Von:  TatsueLi
2012-08-05T17:35:58+00:00 05.08.2012 19:35
Prolog und erstes Kapitel gelesen und komplett gebannt!
Du hast die Beiden so gut eingefangen und beschreibst sie so wunderbar!
Ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht. und vorallem, wie sich das zwischen den Beiden noch entwickeln wird.
Dein Schreibstil ist auch echt schön und angenehm zu lesen
Mach bloß weiter so!

LG =D
Von:  -aftermath-
2012-08-05T15:34:42+00:00 05.08.2012 17:34
Nachdem ich jetzt Prolog und Kapitel 1 gelesen habe, möchte ich jetzt gerne Kapitel 2.
Ich will wissen, was das für ein Schloss ist.
Von:  Kouichi-chan
2012-08-05T13:52:06+00:00 05.08.2012 15:52
omg...!
Perverslinge..!
°_______________°
ich liebe Toshiya...
und ich liebe deinen Toshiya *3*
der ist einfach so verdammt sexy...und Kyo ja sowieso...
die beiden sind die Geilheit in Person und du machst sie gerade noch geiler.
Unfair! was soll denn das! XD

Ich will mehr ;3;
hmm..und ich will Toshiyas Schlüssel |//D


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