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Kämpfe für dein Glück

von

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Der Tag danach

Kapitel 2 - Der Tag danach
 

Helle Sonnenstrahlen durchfluteten ein kleines Zimmer in einer ebenso kleinen Stadt. Vögel zwitscherten munter und fröhlich vor den Fensterscheiben des besagten Zimmers. Es war ein sonnenreicher und warmer Junimorgen.

Es war bereits nach 10 Uhr morgens.

Und obwohl es schon so spät war, konnte man keine Menschenseele hören. Alles war still. Kein Mensch sprach auch nur einen Ton.

Es war Samstag.

Während die Vögel weiter ihre Lieder zwitscherten, regte sich nun doch eine Person in dem sonst so stillen Haus.

Ein junger Mann versuchte mühsam seine Augen zu öffnen. Doch nur durch seine Hand, welche er schützend über die Augen legen musste, bekam er sie auch auf. Die warmen und sonst auch geliebten Sonnenstrahlen blendeten ihn einfach viel zu sehr.

Knurrend versuchte er sich langsam aufzurichten. Doch er wünschte sich zugleich, dies nicht getan zu haben. Er stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und legte eine Hand an seinen Kopf.

Dieser schmerzte ohne Ende und die Sonne machte all dies nicht besser.

Wieso hatte er auch nicht die Gardine vor die Fenster geschoben.

Aber als er vor ein paar Stunden nach Hause kam, interessierte ihn das nicht. Noch nicht.

Nun verfluchte er sich dafür.

Schließlich nahm er die Hand von seinem Kopf und schaute kurz auf einen kleinen Tisch, welcher neben seinem Bett stand.

Ihm entwich wieder nur ein knurren, als er auf die Uhr schaute.

Doch nun war es eh egal.

Jetzt war er wach. Jetzt könnte er nicht mehr schlafen.

So streckte er kurz seine müden Knochen, um kurz darauf aufzustehen und zu seinem Kleiderschrank, welcher genau gegenüber stand, zu gehen.

Er öffnete den weißen Schrank und schnappte sich frische Klamotten.

Seine alten von dieser Nacht trug er noch. Als er vor ein paar Stunden nach Hause gekommen war, hatte er keine Lust mehr diese auszuziehen.

Nachdem er alles hatte, schloss er den Schrank wieder und ging aus seinem Zimmer.

Ohne Umschweife machte er sich auf den Weg zum Badezimmer.

Er brauchte erst einmal eine schön kalte Dusche.

Ja genau das war jetzt das richtige. Eiskaltes Wasser zum wachwerden.

Am Badezimmer angekommen wollte er gerade nach der Türklinke greifen, als diese aufging.

Vor ihm stand ein junger Chinese mit langen schwarzen Haaren.

„Guten morgen Kai.“

„Morgen.“, grummelte der Angesprochene nur.

„Hat dich wohl wieder die Sonne geweckt, was?“, lachte Ray schon fast.

„Hm.“

Kai hatte keine Lust auf morgendliche Gespräche. Schon gar nicht heute. Heute war wieder mal ein schlechter Tag.

Ray wusste darum und machte, statt weiter Fragen zu stellen, den Weg frei.

Sofort ging der Grauhaarige in das Badezimmer und schloss die Tür von innen ab.

Ray schüttelte nur grinsend den Kopf. Es war also dasselbe, wie jede Woche.

So machte sich dieser weiter auf den Weg in die Küche. Dort angekommen, sah er bereits die anderen am Tisch sitzen. Kenny mit seinem Laptop, Tyson noch halb schlafend und Max redete fröhlich auf den Blauhaarigen ein.

Warum sie alle am Esstisch saßen war klar, sie hatten Hunger. Doch kein einziger machte sich die Mühe was dafür auf den großen eckigen Holztisch zu stellen.

So seufzte er nur und machte sich daran für alle ein leckeres und aufmunterndes Frühstück zuzubereiten.
 

Keine halbe Stunde später sah die Welt schon eindeutig freundlicher aus. Inzwischen waren alle wach und dies lag wohl auch an dem heißen Kaffee, den jeder vor sich stehen hatte.

Kaffee war einfach das Getränk, was alle wach machte. Vor allem junge Männer, die die letzte Nacht etwas länger wach waren.

Nach einer Kopfschmerztablette später ging es auch Kai wieder gut. Zumindest verspürte er kein hämmern mehr in seinem Kopf.

Dafür störte ihn momentan eher Tyson. Dieser erzählte ohne Ende, was er letzte Nacht alles erlebt hatte. Max ergänzte seine Erzählungen immer wieder. Immerhin waren sie zusammen unterwegs. Wo sie genau waren, wusste Kai nicht. Sie sagten es zwar, aber er hörte ihnen gar nicht richtig zu. Es interessierte ihn nicht. Im Allgemeinen interessierte ihn nicht, was die anderen Freitagabend immer so trieben.

Er wusste nur, dass sie in irgendeiner Beybladebar waren. Er hatte schon einmal davon gehört, wusste aber nicht mal wo diese überhaupt sein sollte.

Kenny schien den ganzen Abend über zu Hause geblieben zu sein. Dies war er eigentlich jede Woche. Nur ab und zu ließ er sich von Tyson und Max mitschleifen. Doch viel lieber verbrachte er seine Zeit mit Dizzy. Wenn es nicht allzu lächerlich klingen würde, könnte man sagen, dass die beiden ein Paar waren.

Und Ray war auch so ein Fall für sich. Seit er und Mariah sich vor gut einem Monat getrennt hatten, hatte er lange Zeit eine depressive Phase gehabt. Er verkroch sich in seinem Zimmer und trauerte der langen Beziehung hinterher. Dabei lief es zwischen den beiden schon lange nicht mehr gut. Schließlich trennten sie sich einvernehmlich und relativ friedlich. Doch das alles hielt nicht wirklich lange. Inzwischen können sie sich nicht mehr sehen, ohne über irgendwelche alten Geschichten zu streiten.

Aber im Allgemeinen hatte sich Rays Zustand wieder fast normalisiert. Er unternahm auch wieder Dinge. Nur was genau und wo er zum Beispiel gestern Abend war, wusste auch Kai nicht.

Aber das war ihm Momentan auch total egal. Er hatte ganz andere Probleme. Kai hatte ein Erlebnis, einen Moment, gestern Nacht erlebt, den er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam.

Es hatte sich wie ein Virus in seinen Kopf gepflanzt.

Seine Ohren hörten immer noch klar und deutlich einen bestimmten Ton. Seine Nase hatte immer noch diesen einen Duft in der Nase.

Seine Augen sahen immer noch dasselbe Bild.

Giftgrüne Augen.

Haare, wie die Nacht. Schwarz.

Ein verführerisches und gleichzeitig teuflisches Lächeln.

Ein Duft, der wie ein Lockmittel für Männer diente.

Eine Stimme, die nicht hätte weiblicher klingen können.

Kai wusste auf den ersten Blick, dass sie etwas Besonderes war. Sie war die eine, nach der er die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte. Nicht, weil er so jemanden suchte, um mit dieser Person eine Beziehung anzufangen. Nein. Er brauchte so jemanden, um dieses elendige Gefühl der Einsamkeit loszuwerden. Nur jemand wie sie konnte dies.

Jemand der ihn reizte. Der ihm wirklich gefiel.

Und auch jemand, der es ihm wahrscheinlich nicht einfach machen würde.

Kai war hundertprozentig davon überzeugt, dass eine Nacht mit so einer Person ausreichen würde, damit er sich endlich wieder besser fühlte.

Er musste sie haben. Unbedingt. Es führte kein Weg daran vorbei.

Ihr Blick. Diese Aura. Diese giftgrünen und gefährlich wirkenden Augen reizten ihn.

Doch so schnell, wie die unbekannte Schönheit vor ihm aufgetaucht war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Und dank Mira hatte er auch keine Gelegenheit gehabt sie anzusprechen oder ihr überhaupt zu folgen.
 

~Flashback~
 

Mira schaute immer wieder auf Kai und die mysteriöse Frau und zurück. Beide sagten kein Wort. Nicht mal ein Ton kam von ihnen. Sie starrten sich die ganze Zeit einfach nur an. Wortlos.

Langsam aber sicher spürte sie, wie sich ein bestimmtes Gefühl immer mehr in ihr breit machte. Etwas, was sie leicht wütend machte. Etwas, was sie nicht mehr akzeptieren lassen wollte, dass sie so ignoriert wurde.

Eifersucht.

Ja sie war eifersüchtig. Immerhin wurde sie von ihm angesprochen und er war es auch, der mit ihr seinen Spaß haben wollte. Nur mit ihr allein.

Hier und sofort.

So kniff sie Kai in die Seite und schaute ihn mit leicht verengten Augen an.

Dieser erschrak leicht und nahm den Blick von der Schwarzhaarigen. Auch wenn ihm das mehr als schwerfiel.

Seine braunhaarige Begleitung schien etwas verstimmt zu sein. Zumindest konnte er dies aus ihrer Mimik lesen. Doch es war ihm eigentlich komplett egal. Er hatte sie für diesen einen Moment sogar komplett vergessen gehabt.

Sie war nur irgendjemand. Irgendjemand, den er sich ausgesucht hatte, um sein Spiel zu spielen.

„Was ist?“, brachte er von daher nur kühl heraus.

Miras Blick verdüsterte sich immer mehr. Erst war er so nett und zuvorkommend. Er hatte mit ihr geflirtet und ihr schöne Augen gemacht. Und nun schaute er sie so abweisend an. Kalt. Wie, als wäre sie ihm lästig. Ein Hindernis. Als wäre sie ihm einfach egal.

Doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, hörten beide ein leises lachen. Doch dies klang eher verachtend, als freundlich.

Beide schauten wieder zu der Schwarzhaarigen.

Diese blickte in Kais Rubine und lief dann auf ihn zu. Auch er schaute in ihre Augen. Diese giftgrünen Augen. Etwas faszinierte ihn an diesen. Sie wirkten so gefährlich und leuchteten schon fast etwas auf.

Kai hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen.

Er wollte sie haben. Er musste sie haben. Und er würde sie auch bekommen. Dessen war er sich hundertprozentig sicher. Niemand konnte sich ihm entziehen. Er würde auf jeden Fall gewinnen.

Kurz vor ihm blieb sie stehen und betrachtete nun seine Begleitung.

Ihr Blick wirkte kühl. Sehr kühl sogar. Man konnte auch etwas Verachtung in den leuchtend grünen Augen sehen.

Schließlich hatte sie wieder ihr Lächeln auf den Lippen und ging an den beiden vorbei. Die Unbekannte machte sich auf den Weg nach draußen.

Kai hatte sich schon zu ihr gedreht und wollte gerade etwas sagen, als sie innehielt.

Die Türklinke noch in der Hand und die Tür schon leicht geöffnet.

Noch einmal konnte Kai einen Blick auf ihre Augen erhaschen.

„Viel Spaß noch.“, lachte sie etwas herablassend und verschwand dann hinter der Tür.

Kai wollte ebenfalls gerade ansetzen zu gehen. Schließlich hatte er heute noch ein Ziel vor Augen. Und wer weiß schon, ob die Unbekannte nicht gleich komplett die Disko verlassen würde. Einmal aus den Augen verloren, würde er sie wohl nicht wiederfinden. Und damit würde er sich nicht zufrieden geben.

Doch gerade, als er einen Schritt gelaufen war, hielt ihn jemand an seinem linken Arm fest.

>Die habe ich ja schon ganz vergessen<

Sein Lächeln, welches er noch wegen der Schwarzhaarigen auf den Lippen hatte, verschwand sofort. Seine Augen verloren den Glanz, den sie noch vor einigen Sekunden hatten.

Einzig allein ein eisiger Blick lag auf der Brünetten. Dem Störenfried.

Wegen ihr würde er noch sein Date aus den Augen verlieren. Warum hatte er sie gleich nochmal angesprochen? Achja. Man sah es manchen Mädchen leider nicht an, dass sie absolut nervig waren und nicht bemerkten, wann sie überflüssig waren.

Denn dies war sie, seit er das schwarzhaarige Mädchen erblickt hatte.

„Was soll das?!“, keifte sie ihn schon leicht an.

Die Wut war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Die Augen waren zu Schlitzen verengt und sprachen ganze Bände. Die Arme hatte sie vor ihren Oberkörper gekreuzt.

Mira hatte langsam genug. Die Eifersucht brodelte inzwischen nur noch in ihr.

Kai war ihr Date und nun wollte er sich anscheinend ohne noch ein Wort zu sagen vom Staub machen.

Dieser verschwendete keinen Gedanken mehr an die Braunhaarige. Er musste die ganze Zeit an die Unbekannte denken und hoffte, dass diese sich nicht schon aus dem Staub gemacht hatte.

„Ich rede mit dir!“

Kais Blick, der eindeutig ins Leere ging, galt nun der Person vor ihm.

„Ich aber nicht mit dir.“, war das Einzige was er von sich gab, bevor er sich auch auf den Weg nach draußen machte. Mira wollte ihn zwar am Arm zurückhalten, doch er riss sich einfach von ihr los und verließ das Herrenklo.

Kein Wort galt mehr ihr. Kein Blick wurde ihr mehr geschenkt. Wahrscheinlich nicht mal mehr ein Gedanken.

So fiel die Brünette auf die Knie und starrte erschrocken und verzweifelt zu gleich auf die Tür.

Tränen bildeten sich in ihren blauen Augen. Kurz versuchte sie sich noch zusammenzureißen, doch dies gelang ihr ganz und gar nicht.

So ließ sie der salzigen Flüssigkeit freien Lauf und fing an jämmerlich zu weinen.

Das Gesicht in ihren Händen vergruben, saß sie da noch eine ganze Weile.
 

Kai derweil lief eilig auf die Bar zu. Dies war der Beste Ort, um alles zu erblicken.

Das Einfachste wäre ja natürlich gewesen, wenn die unbekannte Schönheit an der Bar Platz genommen hätte, aber dem war leider nicht so.

So blieb er direkt vor der Bar stehen und schaute quer durch die kleine Disko. Er durchleuchtete jede Ecke, die es gab. Er schaute durch jede Person, die sich zu dieser Zeit in diesem Raum befand. Doch er konnte sie einfach nicht entdecken.

Der Barkeeper, Kiro, schaute schon die ganze Zeit verwundert zu seinem Stammgast. Er hatte Kai noch nie so schnell von der Toilette kommen sehen und nun schien er nach irgendjemanden zu suchen. Doch er wusste nicht wen oder was er eigentlich suchte. Er wollte ihn auch nicht fragen. Es ging ihm schließlich nichts an. Es war besser sich aus allen Angelegenheiten rauszuhalten. Er war schließlich nur der Barkeeper und kein Waschweib. Dies schätzten wohl auch viele an ihm.

Trotzdem hätte er zu gerne gewusst, nach wem Kai suchte. Die Brünette konnte es nicht sein. Diese hatte er noch nicht aus der Toilette kommen gesehen.

Doch bevor er sich weiter sinnlos den Kopf darüber zerbrach, polierte er lieber seine Gläser weiter.

Etwas fragend schaute er seinem Stammkunden doch hinterher, als dieser plötzlich aus der Disko verschwand.

Kiro konnte nur darüber schmunzeln und wendete sich dann einem Gast zu, der ein Bier bestellte.
 

~Flashback Ende~
 

Er hatte sie natürlich nicht gefunden. Sie war spurlos verschwunden. Es war, wie als hätte es sie nie gegeben. Diese unbekannte Schönheit.

So ging er anschließend in eine kleine Bar und trank noch eine Kleinigkeit. Eine Kleinigkeit ist wohl etwas untertrieben. Es waren wohl ein paar Gläser mehr, als gewollt. Aber schließlich musste er ja mit seinem Frust irgendwo hin.

Der Frust über sich selbst, dass er sie nicht gefunden hatte.

Der Frust über Mira, dass sie hatte ihn nicht einfach in Ruhe gehen lassen.

Der Frust darüber, dass er unbedingt dieses braunhaarige nervige Mädchen anmachen musste.

Sie allein war an der ganzen Sache schuld.

Kai schüttelte kaum merklich mit dem Kopf.

Nein. Eigentlich war er selber schuld. Mira konnte für die ganze Sache eigentlich nichts. Sie war nur ein Teil des Spieles, welches er führte.

Und anscheinend hatte die schwarzhaarige Schönheit die erste Runde gewonnen. Vorerst.

Doch was nun? Er wusste nicht wer sie war. Zudem hatte er sie noch nie vorher gesehen. Wer weiß, ob das nicht sogar Zufall war, dass sie gestern in dieser Diskothek war.

Wohnte sie überhaupt in dieser Stadt? Würde sie noch einmal in die kleine Disko kommen? Hatte er überhaupt eine Chance sie noch einmal wiederzusehen?

Kai erschrak über sich selbst.

„Ist alles ok?“, Ray schaute ihn etwas besorgt an. Auch die anderen hielten in ihrer Unterhaltung inne und schauten auf den jungen Russen.

Sie bemerkten schon die ganze Zeit, dass er etwas abwesend schien. Es war ja nicht so, dass er sich sonst munter mit ihnen unterhielt, aber so in Gedanken versunken, dass er einfach gar nichts mehr mitbekam, hatten sie ihn schon sehr lange nicht mehr erlebt. Selbst, als sie ihm eine Frage gestellt hatten, bekam er diese anscheinend nicht mal mit.

Doch wo er nun so sichtlich vor irgendetwas erschrak und sich alles andere als normal benahm, mussten sie doch mal nachfragen. Schließlich war er ihr Freund und sie hatten nie die Hoffnung aufgegeben, dass er ihnen irgendwann mal etwas anvertrauen würde.

Doch die Hoffnung wurde schnell zerschlagen.

„Ja.“, kam es nur knapp.

Doch so schnell wollte Ray nicht aufgeben.

„Kai, wir sehen alle, dass irgendetwas nicht stimmt. Warum sagst du uns nicht, was los ist? Ist gestern Abend irgendetwas vorgefallen?“

Der Angesprochene, welcher schon die ganze Zeit die Augen geschlossen hielt, hob seine Tasse an und trank noch den letzten Schluck Kaffee aus. Anschließend stellte er sie wieder auf den Tisch, öffnete seine kaltblickenden Rubine und stand auf. Kurz schaute er noch auf seine Freunde, ehe er sich umdrehte und wortlos aus dem Raum verschwand.

Ein Seufzen ging durch die große Küche.

Es war halt immer das Gleiche. Dies würde sich wohl nie zwischen ihnen ändern.

Doch die anderen ließen sich davon nicht die Laune verderben.

Gemütlich tranken alle noch ihren Kaffee aus und unterhielten sich weiter.

„Und was habt ihr heute noch so vor?“, warf Max in die Runde.

Tyson zuckte darauf nur mit den Schultern.

„Bis jetzt eigentlich nichts.“

„Ich dachte Hilary wollte heute noch vorbeikommen?“

„Sicher Kenny?“

„Ja, eigentlich schon. Das hatte sie zumindest nach dem Training gesagt.“

„Ja Tyson. Du warst wohl in Gedanken schon beim Abendbrot, dass du das schon wieder nicht gehört hast.“

Ray und Max mussten sofort anfangen zu lachen. Ja das würde zu ihrem Blauhaarigen Freund passen. Ständig und immer essen im Kopf. Wenn Tyson mal an etwas anderes denken würde, beybladen ausgenommen, dann müsste er schon sterbenskrank sein.

„Haha Dizzy.“

„Ich bin nur ehrlich.“

„Danke auch.“

„Gerne.“

„Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?“

„Nein.“

„Jetzt hast du es schon wieder getan!“

„Was?“

„Das letzte Wort zu haben!“

„Ich habe nur deine Frage beantwortet.“

„Das hast…“

„Ist gut jetzt Tyson!“, unterbrach Ray ihn.

„A-Aber…“

„Tyson!“

„Ist ja gut. Aber..“

Ein kurzer böser Blick von dem Schwarzhaarigen und Tyson schluckte die Wörter lieber herunter.

Und bevor Dizzy noch ein Wort sagen konnte, klappte Kenny seinen Laptop zu und verschwand schnell in seinem Zimmer.

Max, welcher sich die ganze Szene belustigt angeschaut hatte, stand nun auch auf, um den Tisch abzuräumen. Ohne zu zögern half der Chinese ihm.

Tyson derweil ging nach draußen. Von ihm vernahm man nur noch ein grummeln und irgendwelche geflüsterten Worte, die aber keiner Verstand.

Max und Ray sahen ihm beim Gehen zu und zuckten nur mit der Schulter.

Schließlich räumten beide noch die letzten Teller vom Tisch.

Ray machte sich dann sofort daran alles im Geschirrspüler zu verstauen, während Max den Tisch abwischte.

„Hast du denn heute noch etwas vor?“

Der Angesprochene, welcher gerade den Lappen ausspülte, um ihn dann ordentlich wegzulegen, meinte nur, dass er nachher zu seinem Vater wollte. Sie wollten mal wieder einen Tag zusammen verbringen.

„Und du? Schaust du dir das Schauspiel an, wenn Hilary dann vorbeikommt?“, stellte Max die Gegenfrage.

Ray wusste genau, was er damit meinte.

Sobald die Braunhaarige die Türschwelle betrat und auf den Blauhaarigen traf begann das Schauspiel.

Es musste nicht mal ein Wort fallen. Kein Ton. Und dennoch würden sie sofort mit streiten anfangen. Ein Grund gab es meistens nicht, aber das hielt die beiden nicht davon ab. Sie brauchten keinen.

Wahrscheinlich wussten sie selber nicht mal warum sie es taten, aber vielleicht war es ja deren Art sich zu zeigen, dass sie sich eigentlich liebten.

Dass Hilary in Tyson verliebt war, wussten sie ja schon. Doch was Tyson betraf, war es ein Rätzel. Nur er allein kannte seine Gedanken und Gefühle.

„Nein. Ich wollte dann noch etwas einkaufen gehen. Der Kühlschrank ist so gut wie leer. Außerdem kann ich mir die Kopfschmerzen heute ersparen.“

Max lachte kurz auf.

„Das kann ich verstehen.“
 

Kai saß verwirrt und auch etwas verstört auf seinem Bett und hatte die rechte Hand an seinen Kopf gelegt.

Er war erschrocken. Erschrocken über sich selbst. Erschrocken über seine Gedankengänge.

Hatte er es wirklich so nötig, dass er sich solche Gedanken über das Mädchen machte? War er etwa so verzweifelt?

Doch was sollte er machen?

Kai ertrug diese verdammten Gefühle der leere und Einsamkeit nicht mehr. Sie waren inzwischen so stark, dass er das Gefühl hatte er wäre nur noch ein Schatten in dieser einsamen Welt.

Und schon allein dieser Gedanke machte ihn wahnsinnig.

Seit wann dachte er solche Dinge?

Warum nur traf das alles ihn?

Er fühlte sich so verändert. Er hatte das Gefühl nicht mehr er selbst zu sein.

Doch er wollte nichts anderes, als er selbst zu sein.

Deswegen schürte er ja die Hoffnung, dass wenn er die eine Besondere im Bett hatte, dass es dann verschwunden wäre. Alles andere wäre inakzeptabel.

Er will keine Beziehung. Er will keine Freundin. Und er will verdammt nochmal keine Liebe für irgendjemanden empfinden.

Wahrscheinlich war er so verzweifelt, weil er seinem Ziel noch nie so nahe war. Dieses Mädchen war das Ziel und er hatte es knapp verpasst.

Und nun könnte er in diesem Moment wieder am Anfang stehen.

Kai war sich sicher, dass er das nicht aushalten könnte. Noch so eine lange Zeit und er würde daran kaputtgehen.

Er musste sie finden. Unbedingt. Er musste sie ins Bett bekommen. Unbedingt. Und dann wäre endlich wieder alles gut. Das wusste er.
 


 


 

das war auch schon das 2. kapitel und ich hoffe wiedermal, dass es euch gefallen hat :)
 

erst einmal möchte ich noch mal danke für die kommis sagen - ich bin echt happy :)
 

uuuund ich habe es auch endlich geschafft die charakterbeschreibung fertig zu machen
 

dann mal her mit der kritik oder lob und wir sehen uns bald mit dem 3. kapitel - freu mich
 

lg

eure manchan



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Jedward
2013-01-07T23:18:24+00:00 08.01.2013 00:18
Hey du :)
bin nach langer suche auf deine ff gestoßen und ich muss sagen was ich bisher gelesen habe war echt gut ;).du hast einen tollen schreibstil und bringst wirklich spannung in die geschichte, wie zb dass mira einfach stehen gelassen wird - ich hätte drauf wetten können sie "kommt noch zum zug" um es mal so auszudrücken xD bin auf jeden fall gespannt wie es weiter geht und hoffe das nächste kapitel kommt bald :p einziger kleiner kritikpunkt wäre wie schon angesprochen dass du manchmal sehr detailliert beschreibst was nicht unbedingt nötig ist. trotzdem finde ich die ff bisher gut, auch wenn noch nicht viel passiert ist, aber du hast mich sehr neugierig gemacht und ich werde auf jeden fall.dran bleiben :)
Von:  Makii
2012-08-31T19:01:37+00:00 31.08.2012 21:01
So, hatte bisher irgendwie noch keine Zeit das Kapitel zu kommentieren >.>
Sorry!

Die Alltags Beschreibung fand ich eigentlich ganz okay, war zwar hart an der Grenze zu "viel zu ausführlich", aber es passt noch^^
Irgendwie finde ich Mira merkwürdig... Eigentlich hatte ich angenommen, dass sie der weibliche Hauptchar wird, aber anscheinend ist das nicht so^^
Da sie aber eine eigenes Steckbriefbilchen hat, muss sie wohl noch einen großen Beitrag zur Story haben und darauf bin ich gespannt :)
Kai ist aber schon ein gewaltiger Playboy ôO
Und was Kira angeht => ich weiß noch nicht ob sie mir sympathisch oder unsympathisch ist ~.~
Mal schauen wie es weiter geht ^^
Also bis zum nächsten Kapitel!


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