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Das Leben spielt nie fair!

von

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Kapitel 6

Goku hatte sich eigentlich bedanken wollen, dafür, dass er so gut zu ihm gewesen war, dass er ihm eine Tür eröffnet hatte, die er sich nie alleine getraut hätte zu öffnen und das ihm wirklich gefallen hatte, was sie gerade getan hatten. Aber als er den Prinzen umarmt hatte, konnte er einfach nicht mehr an sich halten und ließ seinen Gefühlen den Platz, welche sich in Form von erneuten Tränen seinen Weg nach außen bahnte.

Es schlug alles wieder auf ihn ein und das gefiel ihm einfach nicht, er wollte solche Momente mit Vegeta noch öfter erleben. Er wollte nicht alleine ins Jenseits, er würde ihn nie wieder sehen. Er wollte bei ihm bleiben, warum war das Leben so ungerecht zu ihnen? Was hatte er verbrochen, dass es so ausgehen musste?
 

Er grub sein Gesicht noch weiter in Vegetas Halsbeuge, jener stand einfach nur stocksteif da und kämpfte mit seinem Innern. Noch nie hatte ihn solch ein beklemmendes Gefühl überfallen, noch nie glaubte er vor seinem inneren Auge eine Welt zu sehen, die in mehr als nur tausend Teile zerbrach. Und er hatte bereits Welten auseinander brechen sehen, nur war er noch nie so davon betroffen gewesen, wie jetzt in diesem Moment. Was sollte er jetzt nur tun? Was sollte er verdammt noch mal mit diesem… diesem… Häufchen Elend hinter sich tun, welcher ihm maßlos den Kopf verdrehte, auf eine Art, dass er sich selbst nicht wiedererkannte, genauso wenig wie den Größeren, der sonst immer so stark war?

Er hätte es besser wissen sollen, er hätte sich nie darauf einlassen sollen, er hätte ihn schon damals ins Nirwana pusten sollen, ihn in seine atomaren Teilchen zerlegen sollen und nicht Samariter spielen für etwas, was sich nicht lohnte. Etwas, wofür er zum Kämpfen zu schwach war, zu stolz und seine Welt jeden verdammten Tag weiter auf den Kopf stellte.

Es hätte sich nie etwas zwischen ihnen entwickelt, wenn er einfach nicht auf ihn eingegangen wäre, wenn er ihn für ihren ersten Kuss ins Jenseits gepustet hätte, wenn er Kakarott damals vernichtet hätte, wenn er gar nicht erst auf diese beschissene Erde gekommen wäre. Er hätte sein Leben unter Freezers Herrschaft weiter leben sollen, bis er stark genug geworden wäre, um ihn zu stürzen.
 

Wunschdenken, alles Wunschdenken, vielleicht… vielleicht sollte er sich anstelle Kakarotts Gesundheit, lieber sein Leben zurück wünschen, wie er es gekannt hatte, bevor er dem Jüngeren begegnet war.

Sein Gewissen schrie auf, er wusste, das könnte er nicht mehr, dazu war viel zu viel passiert, dazu hatte er sich zu sehr verändert und egal wie sehr er es hasste, er konnte einfach nicht mehr leugnen, dass ihm Kakarott wichtig war, ihm wirklich am Herzen lag.

Ein Knurren entwich seiner Kehle, ein Knurren, welches bedrohlich klang, über das, woran er denken musste, aber auch nicht die Verzweiflung verdecken konnte, die sich genauso hilflos in ihm auszubreiten begann, wie er es an dem Jüngeren spürte und dennoch konnte er nicht anders reagieren, als wie er es gelernt hatte. „Lass mich los!“
 

Er hasste das, er konnte damit nicht umgehen und als wenn ihn Kakarott einfach ignorierte oder gar es noch weiter erfasste und seine stumme Bitte in all seine Gliedmaßen legte, legten sich die sonst so starken Arme noch fester um seinen Körper.

Ihm blieb regelrecht die Luft weg, als er das spürte, wollte ruhig bleiben, wollte seinen eigenen Gedanken nachhängen, die Ruhe wieder haben und nicht an ihm kleben, als würde er der letzte rettende Strohhalm in diesem Universum sein.

„Ich sagte, lass mich los, Kakarott!“ Seine Muskeln spannten sich an und mit einer Druckwelle fegte er den Jüngeren von sich, welcher gegen die Wand krachte und an ihr herunter rutschte, den Ausdruck erfasste, mit welchen ihn Kakarott ansah und die Verzweiflung schwand, mehr und mehr der Verletzung über diesen Ausbruch und der Tragweite dieses Satzes sich in seinen Augen manifestierte.
 

Das war zu viel für ihn und ehe er sich versah, trugen ihn seine Beine von ganz allein zum erst besten Fenster, dass er fand, floh regelrecht und flog davon.
 

Goku sah ihm nur hinterher, mit einem Ausdruck, der leicht verstört wirkte und er hatte gar nicht bemerkt, wie er die Hand nach seinem Partner ausgestreckt hatte, um ihn noch aufhalten zu können, was völlig sinnlos gewesen war. Er wusste, wenn Vegeta weg wollte, dann ging er auch weg und nur sehr langsam, ließ er seinen Arm wieder sinken, spürte das Brennen in seinen Augen um das tausendfache verstärkt.

Jetzt, wo er ihn am meisten brauchte, war er wieder auf und davon, eine Tatsache, mit der Goku überhaupt nicht klar kam und er einfach nicht mehr weiter wusste, nicht mit Vegeta, nicht mit sich selbst und schon gar nicht wegen ihnen beiden.

War da nun was bei dem Prinzen oder nicht? In einem Augenblick sah er die Sorge in den Augen des Älteren, dann gab es wieder Funken, wo er wirklich dran glaubte, dass es mehr als nur als reines Vergnügen war und in der Nacht kam er auch freiwillig zu ihm und suchte seine Nähe und dann schlug seine Laune doch wieder so schnell um, der ihm Hass und Zorn entgegen brachte, ihn erdolchte und weder auf ihn hörte, noch, dass er was von ihm wissen wollte. Er verstand es nicht, es verletzte ihn und er würde einfach nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen, herauszufinden, wie es um die Gefühle seines Partners wirklich stand.
 

Sein verschwommener Blick haftete sich jetzt wieder an seine Handinnenfläche, versuchte die Tränen wegzublinzeln, was ihm fast unmöglich erschien, aber da sich der Fleck erneut verändert zu haben schien, musste er klar darauf schauen können. Sein Mund öffnete sich, ob nun vor Entsetzen oder einfach nur weil ihm die Sprache im Halse stecken blieb, aufgrund dessen, was er sah, aber nicht glauben konnte. Dieser Fleck, diese Krankheit, sie hatte sich fast auf seiner ganzen Handinnenfläche ausgebreitet.

Erneut fing er wieder an zu zittern, schloss die Augen und ließ seinen Kopf gegen die Wand lehnen. Als wenn das ein Stichwort gewesen wäre, überfuhr ihn auf einmal ein Schmerz, der zwar nicht durch seinen gesamten Körper fuhr, der sich aber langsam durch seinen Arm fraß und schmerzlich keuchend presste er seinen Kopf gegen die Wand, hielt mit seiner anderen Hand seinen Arm, um irgendwie etwas gegen diesen Schmerz zu unternehmen. Aber es half nichts, es steckte in seinen Knochen und er kniff die Augen zusammen, biss sich auf die Lippen, um keinen Laut von sich zu geben, was sinnlos war, weil eh niemand hier war.

Dennoch erlaubte er es sich selbst nicht, hatte jeden Muskel in seinem Körper angespannt, biss sich die Lippe bereits blutig, in der Hoffnung, so den Schmerz zu tilgen, der noch immer weiter seinen Arm hoch kroch, bereits an seinem Oberarm angelangt war und Goku nun doch einen leisen wimmernden Laut über die Lippen brachte.
 

Was war das nur für ein Schmerz? Sollte das die nächste Zeit so weiter gehen? So schlimm war es noch nie gewesen und er riss die Augen auf, als der Schmerz noch immer keinen Halt machte, auch nicht mehr fähig war, sich weitere Laute zu verkneifen, als jener Schmerz dabei war, in seinen Kopf einzudringen, ihm das Gefühl gab, als würde etwas durch sein Gehirn fressen, um nach außen zu dringen.

Seine Hände fassten instinktiv an seinen Kopf, krallte sie in seine Haare und donnerte mit dem Kopf gegen die Wand, schüttelte ihn und warf sich dann nach vorne, schrie einmal auf und kauerte auf dem Boden. Das war zu viel, jetzt war es aus und er fragte sich, warum er nicht einfach in eine willkommene Bewusstlosigkeit fiel, warum ihm dieser Schmerz angetan wurde, warum er nicht endlich gehen wollte.

Seine Hände packten immer kräftiger zu, riss sich bereits Haare raus, was er nur nicht mehr registrierte, der Schmerz in seinem Gehirn war so bestialisch, dass er schon nicht mehr denken konnte und auch das verzweifelte Schreien seiner selbst überhörte.
 

Er wusste nicht, wie lange er sich letztendlich gequält hatte, aber als der Schmerz endlich abklang, blieb er still liegen, hin und wieder konnte er sein eigenes Wimmern vernehmen und wusste nicht, was gerade geschehen war. Er sah einfach nur starr geradeaus, an die gegenüberliegende Wand, seine Welt war verschwommen und eigentlich nahm er sie gar nicht wahr.

Ab und an blinzelte er, rührte sich aber sonst nicht weiter, abgesehen seines ständigen Zitterns, welches seinen Körper erfasste und nicht mehr aus seinen Knochen verschwand. Ohne dass er es mitbekam, brachte er ein Wort über seine Lippen, nahm selbst das nicht wahr, alles was er in seinen Ohren hörte, war ein unerträgliches Rauschen.

„Vegeta…“
 

Ein Stechen in der Brust ließ Vegeta in der Luft stehen bleiben und fasste sich unwillkürlich ans Herz, welches sich auf einmal schmerzlich zusammen zog. Er hatte schon wieder einen Fehler gemacht, war einfach abgehauen, wusste ganz genau, dass der Jüngere ihn jetzt brauchte und dennoch konnte er einfach nicht in dieses Gesicht sehen. Nicht in diese Augen, die, wenn er sie angesehen hätte, nur wieder die Angst und die Verzweiflung in ihnen gefunden hätte.

Das war doch alles Scheiße!
 

Wütend über sich selbst, ballte er seine Hände an den Seiten zu Fäusten, völlig ignorierend, dass er noch immer nackt und blutbeschmiert war. Aber hier konnte ihn sowieso niemand sehen, er hang irgendwo in den Wolken und unter ihm war nichts weiter als die Pampa.

Sollte er zurück fliegen? Sollte er einmal über seinen Schatten springen und sich dem aussetzen, was er schon immer vermeiden wollte? Nein, er konnte nicht! Und er wollte es auch nicht, ließ seine Aura explodieren und raste weiter in entgegen gesetzter Richtung Kakarotts. Er spürte, dass er litt und er wollte einfach nicht dabei sein.
 

Stattdessen steuerte er irgendwann einen gottverlassenen See an, landete am Ufer und sah sich kurz um. Hier war niemand weit und breit und kurz darauf fand er sich schon im Wasser wieder, sah dabei zu, wie jenes das Blut erfasste und von seinem Körper spülte. Um sich herum hatte sich das Wasser leicht rosa verfärbt, aber schon bald wurde es wieder klar und er tauchte ab.

Minuten vergingen, ehe er die Wasseroberfläche durchbrach, die Augen geschlossen hielt und seine Haare an seinem Rücken klebten. Er fuhr sich einmal über das nasse Haar, spürte wie der größte Teil des Wassers über seinen Rücken lief und schüttelte den Kopf.

Seine Haare hatten sich fast alle sofort wieder aufgestellt, nur vereinzelte Strähnen hingen ihm noch ins Gesicht oder klebten in seinem Nacken.
 

Hier war es so verdammt friedlich und Vegeta hatte es doch tatsächlich geschafft, für die wenige Zeit, seine Gedanken an Kakarott auszuschalten, aber nun kehrte schon wieder alles zu ihm zurück. Er wusste, er konnte nicht lange hier bleiben, er wusste, er musste bald zurück zu dem Jüngeren und ihm irgendwie eine Unterstützung sein, er wusste nur absolut nicht wie.

Erneut wütend werdend, fegte er mit der Hand durchs Wasser und könnte auf der Stelle irgendetwas pulverisieren. So hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt! Von Anfang an ging doch bereits etwas schief, mit dem Tag seiner Geburt. Seine Mutter hatte er nie gekannt, sie soll angeblich gestorben sein, als sie ihn geboren hatte, schwer zu glauben bei einem Saiyajin. Er wusste bis heute nicht, ob es wirklich die Wahrheit war.

Kurz darauf erschien auch schon Freezer und hatte den Großteil seines Lebens verpfuscht. Ihn regelrecht an der Leine gehalten und ihn erniedrigt und gedemütigt, wann immer er es konnte.
 

Dann traten Kakarott und die Anderen in sein Leben, anfangs war es wirklich unerträglich mit ihnen gewesen, bis er ganz langsam anfing, das Leben hier auf der Erde zu genießen. Und dennoch klappte einfach nichts, Bulma hatte mehr ihre Erfindungen im Kopf gehabt, als alles andere. Keine Frage, sie hatten auch wundervolle Stunden verbracht, aber auch das war nicht das Leben, was er führen wollte. Er war kein Familientyp, er war ein Kämpfer und im Grunde hatte er genau das, was er wollte, an Kakarott gefunden. Und jetzt, wo er sich wirklich langsam daran gewöhnte, ihm auch wirklich bereit war, näher zu kommen, da kam so ein beschissener Außerirdischer und steckte den Einzigen noch neben ihm stehenden Saiyajin mit einer unheilbaren Krankheit an!

Wie bekloppt klang das eigentlich? Langsam glaubte er wirklich daran, dass er ganz allein der Schuldige für all das war. Oder es war ihm einfach nicht vergönnt, auch einmal glücklich zu sein, er wusste es nicht, er wusste nur eins, Kakarott würde sterben, wenn er nichts unternahm.
 

Voller Wut rauschte er aus dem Wasser, wohin, wusste er noch nicht, er musste sich einfach erst mal irgendwo Luft machen gehen und wenn er irgendwas in die Luft sprengte, dann war es eben so! Seine Hände gruben sich ungewollt in seine Handinnenflächen, brach dort die Haut durch und ließ ihn bluten, er bemerkte es nicht.

Es war auch völlig egal, was nicht egal war, war die Tatsache, dass ihn seine Wut zur Capsule Corporation gebracht hatte und er sich allen Ernstes fragte, warum. Aber auch das war völlig egal und so leise und unauffällig wie möglich, betrat er sie, lief zielstrebig direkt auf sein altes Zimmer zu, welches so aussah, als würde er hier immer noch wohnen.

Bulma hatte nichts verändert, es war sauber, Klamotten hingen immer noch von ihm im Schrank, welche er sich jetzt schnell überzog und sich letztendlich mit gelöschter Aura auf sein Bett schwang. Er musste nachdenken und er wollte einfach nicht, dass auf einmal hier jemand rein platzte. Bulma wusste eigentlich schon zu viel, sie hätte nicht erfahren dürfen, dass er die Dragonballs sucht. Er kannte sie und sie kannte ihn vielleicht sogar besser, als Kakarott. Immerhin hatten sie Jahre zusammen verbracht und ihr Genie ging auch nicht an ihm vorbei.
 

Und dennoch konnte sie nichts davon ahnen, was eigentlich wirklich los war, woher auch? Es war doch einfach alles nur Scheiße und er konnte einfach nicht mehr leugnen, dass ihm das alles an die Nieren ging.

Sein Gesicht legte sich in seine Hände, atmete tief durch, nur um sich dann nach hinten fallen zu lassen, nicht darum bemüht, seine Hände auch nur ansatzweise wegzunehmen. Es brachte einfach nichts, sich jetzt weiter Gedanken zu machen, er würde seinen Plan ausführen und darauf hoffen müssen, dass es klappen würde. Danach konnte er sich entweder weiter Gedanken machen oder es auf sich beruhen lassen.
 

Viel Zeit verging, in welcher Vegeta einfach nur zur Zimmerdecke gestarrt hatte und darauf wartete, dass seine Knochen sich erheben würden und er zu Kakarott zurück fliegen würde. Es war beinahe stockfinster in seinem Zimmer geworden, er musste Stunden einfach nur dagelegen haben und seine Gedanken an sich vorbeiziehen gelassenen haben. Er konnte sich nicht daran erinnern, auch nur einen weiteren standhaften Gedanken gefasst zu haben, aber so war es vermutlich besser.

Langsam richtete er sich nun auf, sah hinaus in die sternenklare Nacht und den Halbmond, der in sein Zimmer schien. Er sollte langsam wirklich zurück und vielleicht sollte er gar nicht erst bis Morgen warten, um die restlichen zwei Dragonballs zu suchen. Je schneller, desto besser war es und sie konnten ihr Leben wieder aufnehmen wie gewohnt.
 

Er flog einfach aus dem Fenster, steuerte die Richtung seines Zuhauses an und war binnen Minuten da und stand letztendlich genau davor, nicht sicher, ob er wirklich eintreten sollte. Er traute sich nicht einmal wirklich nach Kakarotts Aura zu suchen und langsam kam er sich schäbig, aber auch genauso schwach vor, dass er nicht im Stande war, die zu beschützen, die ihm wichtig waren.

Bulma hatte ihm einmal an den Kopf geworfen, dass er ein egozentrisches Arschloch sei und in allem eine Schwäche sah, die gar keine war. Sie hatte ihm begreiflich machen wollen, dass es nicht als Schwäche zählte, seine Familie zu lieben, dass es gerade das war, was die Stärke ausmachte und er zu schwach war, um genau das zuzulassen.

Damals hatte er es nicht verstanden, es als irgendein Geschwätz abgetan, aber langsam begriff er, was sie damit gemeint hatte. Schwach zu sein, bedeutete nicht gleichzeitig, dass er seinen Stolz verlieren würde, im Gegenteil, die Schwäche, die er hier teilte, war zugleich eine Stärke, die er immer einsetzen konnte, wann er es wollte, die ihn unterschützte und ihm auf dem rechten Pfad weiter begleiten würde. Und er wusste nur zu gut, dass Kakarott sowohl seine Schwäche, als auch seine Stärke war.
 

Nein, so konnte er nicht weiter machen, er konnte hier nicht stehen, wie ein Idiot, wie ein Feigling. Er musste dort hinein gehen, nach dem Rechten sehen und dann so schnell wie möglich die restlichen Dragonballs suchen und all ihre Probleme würden sich in Luft auflösen. Sie konnten ihr Leben wie gewohnt weiter leben, Kakarott würde weiter sein Baka sein und er würde ihn für jeden kleinen Scheiß anschnauzen.

Leise stieß er die Haustür auf, es war alles ruhig und dunkel. Vermutlich würde der Jüngere eh schon schlafen, ignorierte das Magenknurren, als er an der Küche vorbei ging und die Treppe mit leisen Schritten hoch lief.

Bevor er ins Schlafzimmer eintrat, blieb er im Flur stehen, hatte schon seine Hand am Türgriff, als ihn ein beklemmendes Gefühl überrannte, welches in sein Herz zog und es wieder schmerzlich aufschrie. Was sollte das? Es war, als würde ihn etwas erwarten, was er nicht sehen wollte und unweigerlich fing seine Hand an zu zittern, bis er selbst wütend darüber, fest um den Griff packte und ihn fast zerquetschte. Im selben Augenblick öffnete er die Tür und noch bevor er eintreten konnte, setzte sein Herz aus und all seine Bewegungen waren wie eingefroren.
 

Kakarott saß auf dem Bett, welcher vom Halbmond beschienen wurde, die Beine an den Körper gezogen, die Arme um jene geschlungen und der Kopf gesenkt, noch immer nackt, aber wohl geduscht. Doch das war weniger die Tatsache, dass er so bewegungsunfähig war, es war die absolute Leere, die in diesem Raum herrschte, als wäre die Luft zu Eis gefroren, als wäre jegliches Leben gewichen.

Unweigerlich schluckte er, nahm einen kleinen Schritt und blieb sofort wieder stehen, als Kakarott seinen Kopf leicht anhob, seinen leeren Blick auf ihn richtete und ihn einfach nur anstarrte. Diese Augen. Sie fraßen sich in seine Gehirnwindungen, ließen ihn schaudern und sein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen, die er weder begrüßte, noch haben wollte. Das, was da auf dem Bett saß, war nicht mehr sein Kakarott, es war ein Häufchen Elend und die Gewissheit stieg in ihm auf, dass er wieder mit Schmerzen gekämpft haben musste.

Eigentlich müsste er sich gerade selbst vierteilen, weil er ihn alleine gelassen hatte, dass er den Kampf alleine ausfechten musste und nur Gott wusste, wie schrecklich es für den Jüngeren wirklich war.
 

Aber wenn er sich weiter dieses Bild ansah, was einfach nicht zu ihm passte, welches nicht in seinen Gehirnwindungen den Platz finden sollte und dennoch tat, erwachte in ihm ein nie dagewesener Beschützerinstinkt. Für Kakarott musste das ein Schüsselerlebnis sein, welches er einfach nicht mit sich vereinbaren konnte, diese leeren Augen fraßen sich in sein Herz und fingen an, es zu zerfetzen. Seine Haltung war alles andere als stark, er saß da, wie ein geschlagener Hund, welcher sich in eine Ecke drängte und auch diese Erkenntnis ließ sein Herz schmerzen.

Das war wohl der endgültige Beweis, dass er ihn wirklich in sein Herz geschlossen hatte, obwohl er sich so gut es ging dagegen gewehrt hatte, mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung gestanden hatten. Jetzt war es einfach nur zu spät um irgendwas zu leugnen und war mit schnellen Schritten bei Kakarott, beugte sich übers Bett und streckte eine Hand nach seiner Wange aus, die er sachte berührte.

Sein Herz zog sich zusammen, als er fühlte, wie kalt sich seine Haut anfühlte und fragte sich wirklich, was genau nach seinem Verschwinden passiert war.
 

„Vegeta…“, hauchte er müde aus, als wäre er gar nicht wirklich bei sich. Aber auch jetzt im fast dunklen Zimmer konnte der Ältere erkennen, dass Kakarott geweint hatte, sah die Ränder unter den Augen und den glasigen Blick, der jetzt Einzug erhielt.

Die Leere verschwand langsam, machte dem Schmerz wieder in seinen Augen Platz und ein Funke von Freude konnte er auch erkennen, als er sich auf einmal in seinen Armen fühlte, fast zerdrückt und dennoch fehlte dem Jüngeren einfach jegliche Kraft.
 

Vegeta war davon beinahe überrumpelt, ließ es aber dieses Mal ohne Widerstand geschehen und schloss für kurze Zeit seine Augen. Genießen konnte er es nicht, vielmehr spürte er die Ängste Kakarotts auf sich übergehen, aber auch die kleine Freude darüber, dass er hier war, dass er wieder gekommen war.

„Geh bitte nicht noch mal…“, hauchte Kakarott kurz darauf in sein Ohr, berührte mit seinen Lippen jenes, welche sanft an der Ohrmuschel entlang streiften. Vegeta durchfuhr ein heißkalter Schauer, nicht unbedingt durch die Berührung an sich, sondern viel eher wegen der Intensität der Worte, diese Dringlichkeit die dahinter steckte, diese flehentliche Bitte, die es so schwer machte, sich jetzt wieder aus seinen Armen zu winden.

Aber er musste, er konnte jetzt hier nicht so sitzen, er hatte etwas zutun, er konnte das nicht mehr länger mit ansehen. So weh es auch tat, ihn so zu sehen, genauso fürchterlich und nervig war es auch.
 

Ganz langsam, so als müsste er aufpassen, als würde er ihn zerbrechen, wenn er nur eine zu schnelle Bewegung von sich gab, wand er sich aus den Armen, hatte den Blick Kakarotts wieder auf sich sitzen, sah ihn aber nicht an, sah einfach nur auf das Laken. „Kakarott, du weißt, dass du das nicht von mir verlangen kannst.“ Er kam und ging noch immer, wie er es wollte, wie er es brauchte, er konnte nicht 24 Stunden rund um die Uhr an ihm kleben, das würde ihn wahnsinnig machen, besonders jetzt.

Damit umzugehen war nicht leicht, es war für sie beide neu und keiner wusste so recht, was passieren würde, bis die Krankheit sich dazu entschloss, der Person das Ende zu schenken.

„Aber…“, setzte Goku vorsichtig an, hob seine Hände und nahm Vegetas Gesicht in jene, richtete seinen Kopf, so dass sie sich ansehen mussten. Der Jüngere versuchte etwas in den Augen des anderen Saiyajin zu finden, aber er konnte einfach nichts lesen, keine Sorge mehr, keinen Hass, keine Liebe, rein gar nichts.

„Ich liebe dich…“, kam es geflüstert von Goku, sah das Aufblitzen in Vegetas Augen, nur konnte er einfach nicht bestimmen, was genau es zu bedeuten hatte, hoffte aber, es ebenfalls zu hören, nur ein Mal, ein einziges verdammtes Mal!
 

Aber auch nach etlichen Sekunden starrten sie sich einfach nur weiter an, bis der Ältere die Hände an seinen Wangen packte, sie von seinem Gesicht nahm und sonst keine Regung mehr von sich gab.

Das waren Worte, die mehr in ihm durcheinander brachten, als er zugeben wollte, die mehr in ihm verursachten, als er eigentlich wollte, die sein Denken völlig lahm legten. Er konnte nicht leugnen, dass es sein Herz berührte, aber er war weder gewillt, noch hätte er gekonnt, diese Worte zu erwidern. Auch wenn er in den Augen Kakarotts diesen Wunsch lesen konnte, dass er nur darauf wartete, dass es ihm vielleicht sogar helfen würde, er konnte nicht.
 

Es tat ihm schon fast leid, als er sah, wie die Hoffnung in seinen Augen immer kleiner wurde, wie sie ganz verschwand, wie sie einem enttäuschten Ausdruck Platz machten und dem Blick nicht mehr standhielt, stattdessen hinunter auf die Hände Kakarotts sah, welche er noch immer festhielt. Selbst im Dunkeln konnte er sehen, dass sich dieses Mal weiter ausgebreitet hatte und er hob diese Hand näher zu seinem Gesicht, spürte, dass jene anfing zu zittern.

Sein Blick verfinsterte sich und er wurde sich der Tatsache bewusst, dass er hier wertvolle Zeit vergeudete. Er sollte sich die Dragonballs und den Radar schnappen, ehe die Krankheit Gelegenheit dazu bekam, ihre Sache zu beenden.
 

Mit einem Ruck, in welchem ihn Kakarott mit verständnislosen Augen hinterher sah, stand Vegeta auch schon wieder neben dem Bett und ging zum Schrank, nahm Sachen heraus, die er seinem Partner entgegen schmiss. „Zieh dich an und heul hier nicht länger rum! Ist ja nicht zum Aushalten, du bist ein Saiyajin, also benimm dich gefälligst auch so!“

Seine Stimme war härter gewesen, als gewollt, aber das war im Grunde völlig unwichtig. Es würde alles wieder in Ordnung kommen, sobald er Shenlong gerufen hatte.
 

Goku sah ihn einfach nur an, sein Blick gekränkt und verletzt, wollte er eigentlich zum Gegenschlag ausholen, aber er konnte einfach nicht. Stattdessen schnappte er sich seine Klamotten, rannte aus dem Zimmer, war wütend und traurig zu gleich. Warum nur musste ihn Vegeta wieder so verletzen, gerade jetzt? Er brauchte ihn und dennoch wurde er einfach abgewiesen.

Vielleicht hätte er doch auf seine Freunde hören sollen, vielleicht sollte er es wirklich beenden, einfach gehen und einsam irgendwo sterben. Vegeta würde ihn doch sowieso nicht vermissen.
 

Neue Tränen sammelten sich in seinen Augen, als er auch noch spürte, dass jener wieder das Haus verließ, was für ihn eine Bestätigung seiner eigenen Gedanken war. Eigentlich konnte er auch genauso gut hierbleiben, Vegeta war es doch, der nie da war.
 

Eben jener hatte sich schnell eine Tasche gepackt und war mit den Dragonballs und dem Radar zum Fenster hinausgeflogen, es wurde höchste Zeit, alles wieder in Ordnung zu bringen.

Der Radar zeigte die letzten beiden Kugeln weit auseinander an, was ihm weniger passte, was aber einfach nicht zu ändern war, auch nicht sein tiefes Knurren, welches seine Kehle unweigerlich verließ.

Mit einer Geschwindigkeit, die die Wolken regelrecht verpuffen ließen, raste er zur näheren Kugel, fand sie letztendlich in einem Dornenbusch, welchen er vernichtete, nachdem er sich die Hand zerkratzt hatte.

Sofort flog er wieder los, nachdem er sie zu den anderen Dragonballs getan hatte, merkte, wie ihm das Herz schlug, als er die letzte ansteuerte. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so aufgeregt gewesen zu sein, nicht mal damals als er direkt vor Polunga stand und kurz davor war, ewiges Leben zu erhalten, nicht einmal da hatte sein Herz so gegen seine Brust geschlagen. Es ging durch seinen ganzen Körper und er konnte sogar das Blut in seinen Ohren rauschen hören, konnte es nur nicht gebrauchen, weil er sich gleich konzentrieren musste, den Wunsch formulieren musste, der alles wieder in Ordnung brachte.
 

Dennoch blieb der Schmerz in seinem Herzen, ignorierte ihn und landete in einem Tal. Den Radar stellte er um, so dass er den genauen Standort der letzten Kugel ermitteln konnte, welche sich nur ein paar Meter von ihm entfernt befand. Seine Füße trugen ihn von ganz alleine zu ihr, sah, dass sie in einem kleinen Bach lag und nahm sie sich.

Früher hätte ihn das Gefühl befriedigt, alle sieben Dragonballs in seinem Besitz zu haben, heute wusste er einfach nicht, was er denken sollte. Im Grunde hatte er jetzt alle Macht bei sich, er könnte sich wünschen, was er wollte und dennoch hatte er nur eins im Kopf. Er wollte sein Leben mit dem naiven Saiyajin wieder zurück, alles andere war egal geworden.

Auch wenn er es noch immer hasste, so von seinen Gefühlen geleitet zu werden, sich selbst darin bestärkt fühlte, etwas Gutes zu tun, wo er doch damals ganz anders gedacht hatte. Es war merkwürdig, für und mit einer anderen Person zu leben, früher hätte ihn das den Tod gekostet. Heute wusste er, dass es genau umgekehrt war, so gern er alleine war und seine Ruhe wollte, sosehr brauchte er Kakarott auch an seiner Seite, wenn er nicht wollte, dass er vor Einsamkeit zugrunde ging.
 

Viel zu viele Gedanken, er stand hier immer noch herum mit der Kugel in der Hand, die er einfach nur angestarrt hatte.

Er hob erneut ab, landete am Fuße des Tals und ließ die Kugel auf den Boden fallen. Dann kippte er seine Tasche aus, beobachtete, wie die Dragonballs anfingen gemeinsam aufzuleuchten. Es wäre ein faszinierendes Schauspiel geworden, wenn seine Gedanken nicht immerzu zu Kakarott wandern würden, ihn in Gedanken rissen, die er jetzt nicht gebrauchen konnte und sein Vorhaben dadurch immer langsamer vonstatten ging.

Er verfluchte sich schon dafür, so wenig Kontrolle über seine eigenen Gedanken zu haben, dieser ganze Scheiß brachte einfach alles durcheinander. Sein Leben, seine Beziehung zu Kakarott, seine Gedanken…
 

Vegeta ballte seine Hände zu Fäuste, starrte die Dragonballs finster an, es wurde langsam wirklich Zeit, den Drachen zu rufen, auch wenn er sich noch so dämlich gerade dabei vorkam.

„Shenlong erscheine!“

Auf einmal zogen Wolken auf, nahm es zur Kenntnis, dass der Drache ihn gehört hatte, beobachtete weiter, wie aus den Wolken die Blitze zuckten und direkt auf die Dragonballs einschlugen. Er trat ein paar Schritte zurück, als es ihn blendete und ein helles Licht in den Himmel schoss, sich zu Shenlong manifestierte und er das Grollen jenes Drachen vernehmen konnte.
 

Er schluckte, nicht wegen dem imposanten Drachens, auch wenn er ihn heute das erste Mal sah, vielmehr darüber, dass er gerade das Schicksal in der Hand hielt. Wenn er wollte und der Gedanke wurde gerade immer verlockender, könnte er doch noch viel mehr ändern, nicht nur Kakarott heilen, er könnte…

„Du hast mich gerufen! Sag mir nun, was du dir wünscht, zwei Wünsche kann ich dir gewähren!“, grollte es laut durch die Nacht.
 

Vegeta knurrte, er hasste es, wenn seine Gedanken unterbrochen werden, aber der Drache wartete ja auch nicht ewig.

Er sah hinauf, sah in das Gesicht Shenlongs und in die roten Augen. „Heile Kakarott!“, verließ letztendlich seinen Mund. Viele Worte waren einfach nicht nötig und auf ein Palaver von ‚Ich wünsche mir’ ließ er sich sicher nicht ein.

Seine Arme verschränkten sich wie von alleine vor seiner Brust, wartete erwartungsvoll darauf, dass der Drache seinen Wunsch bestätigte und er zu seinem Leben zurück fliegen konnte. Es würde dann alles wieder so sein, wie vor ein paar Tagen, er würde Kakarott neben sich akzeptieren und sie könnten wieder nach Herzenslust zanken und kämpfen. Er würde vielleicht bei ihren Trainingseinheiten verlieren, dafür hatte er aber dann das Vergnügen der Stärkere im Bett zu sein. Wenn er wieder gesund war, würde er Kakarott schon zeigen, wo sein Platz war, ihn nach allen Regeln der Kunst verführen und sollte er dann noch einmal auf die Idee kommen, dass er nicht für ihn da war, würde er ihn nach allen Regeln der Kunst zu Brei schlagen!
 

Er ignorierte bei diesen Gedanken sein Herz, welches ihm etwas mitzuteilen versuchte, es einfach nur heftig in seiner Brust schlug und immer wieder Gefühle durch seinen Körper sandte, die nicht in seinem Gehirn ankamen. Vegeta war viel zu eingenommen von dem Gedanken, ein Leben mit Kakarott nach seinen Vorstellungen zu führen, dass er alles andere außer Acht ließ.

Ein Zittern ging durch seinen Körper, als er das Knurren oder Grollen, was auch immer Shenlong von sich gab, vernahm. Und sein Herz blieb stehen, als er den nächsten Satz vernahm.

„Es tut mir leid, aber das geht nicht.“
 

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Tut mir leid, dass es solange gedauert hat.

Bin momentan wegen meiner Arbeit mehr im Stress

und komm nicht mehr so oft zum Schreiben,

aber die FF wird auf jeden Fall zu Ende geschrieben.
 

Noch ein kleiner Ausruf meinerseits!!!!

Ich Trottel hab ne alte FF von mir verschlampt,

früher hieß ich hier noch "Bulma654"

und hatte die FF:

"Halb Fisch, halb Saiyajin - Doch meine Gefühle sind ganz"

hochgeladen.

Wenn irgendwer die vielleicht noch hat,

würd ich mich freuen, sie wieder zu bekommen.

Meldet euch einfach per ENS bei mir!^^
 

Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Arya
2012-11-26T17:03:37+00:00 26.11.2012 18:03
N`Abend!!!!!

Oh nein oh nein oh nein...
habe mir zwar sowas schon gedacht, das Shenlong nich helfen kann, aber ich wollts nich wahr haben...
Ich finde es echt super, wie du VEgeta beschreibst, er ist nicht dert Typ der sich bemutternd um einen kümmert, selbst wenn er diese Person sehr gerne hat, deswegen ist sein Verhalten Goku gegenüber zwar hart aber seinen Charakter betrachtend richtig.
Armer Goku, kann verstehen, das er wirklich langsam am verzweifeln ist, und dann diese Schmerzen und Vegeta der ihm nich beisteht, wobei Goku ihn langsam kennen müsste...

Ohje... aber deine FF Überschrift sagt ja schon einiges aus...

Schreib auf jedenfall fleißig weiter, bin schon gespannt, was nun sein wird, nachdem Vegeta das Wissen hat, Goku nich helfen zu können.




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