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Das Leben spielt nie fair!

von

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Kapitel Elf

Frohe Weihnachten euch allen!^^

*räusper*

Ich glaub, ich hab zu viele Horrorfilme in letzter Zeit gesehen.^^"
 

Dennoch viel Spaß!^^
 

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Kapitel Elf
 

Vegeta schluckte abwesend, als ihm langsam bewusst wurde, was er gerade getan hatte, nicht nachgedacht hatte, es ihm unmöglich gewesen war auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es lief ihm in diesem Moment einfach nur eiskalt den Rücken hinunter, ein Gefühl, welches immer noch nachschwang, in seinen Knochen steckte und ihn nicht von der Stelle rühren ließ.

Er wollte gar nicht wissen, was das jetzt wieder gewesen war, es machte ihn einfach nur noch selbst verrückt, es machte ihm Angst und er fühlte sich verfolgt, fühlte sich wie ein Magnet für jeden perversen Scheißdreck des Universums.

Noch immer zitternd sah er auf seine Hand, spürte, wie sein Herz für einen Moment aussetzte, als er etwas Braunes erkennen konnte und mit seiner anderen Hand gleich darüber wischte, sich in der nächste Sekunde selber schallte, weil es nur ein Fussel gewesen war. Er bekam eindeutig Paranoia und der Grund dafür, war im Schlafzimmer.

„Kakarott…“ Er hätte ihn fast schon wieder vergessen, obwohl seine Gedanken fast ausnahmslos nur noch von ihm beherrscht wurden, schluckte noch einmal, als er sich endlich in Bewegung setzte, wiederum gleich in der Tür stehen blieb, den Jüngeren auf dem Boden liegen sah und sich nicht rührte. Hatte er ihn ausgeknockt? Zumindest war er nicht tot, er konnte seine Aura wieder spüren, was er schon als ein gutes Zeichen empfand. Hoffentlich irrte er sich nicht.
 

Er wartete jetzt auch nicht länger, kam auf ihn zu, betrachtete das, was er angerichtet hatte. Seine Kleidung war versenkt, seine Haut hatte einen runden Brandfleck, aber ansonsten sah er unversehrt aus, hockte sich zu ihm hinunter und rüttelte ihn an den Schultern.

„Wach auf.“ Er rüttelte etwas stärker, sah, wie der Größere das Gesicht verzog, ächzte und doch etwas schwerfällig seine Augen öffnete, atmete selber erleichtert aus. Die Augen hatten ein normales Innenleben, der Wahnsinn war daraus wieder verschwunden, es sah eher so aus, als hätte er irgendwelche Drogen genommen.
 

Goku sah ihn an, er versuchte es zumindest, weil sich eine Art Schleier über seine Augen gelegt hatte, blinzelte und fing an, unfokussiert umherzuschauen, schloss letztendlich seine Augen noch einmal und legte sich eine Hand darüber, drückte leicht mit den Fingern auf seine Lider. Ein kehliges Brummen entwich seiner Kehle, spürte einen ungesunden Schmerz in seinem Nacken, an seinem Kopf und auch an seinem Bauch. Was war denn jetzt nur schon wieder passiert? Er war sich ziemlich sicher, sollte er die Augen wieder aufmachen, würde er sich nicht mehr in der Küche befinden und er konnte nicht leugnen, dass ihn diese Tatsache gerade an den Rand der Verzweiflung brachte.

Ein Gemisch aus Schluckauf und Schluchzen bahnte sich seinen Weg nach außen, ballte seine Hand zur Faust und presste seinen Handballen gegen die Stirn. Das war langsam einmal zu viel, er wollte das nicht mehr, er wollte einfach nicht mehr, er war es mehr als leid, er konnte sich dagegen nicht wehren. Er war zu schwach, einfach nur zu schwach! Er konnte nichts dagegen unternehmen, er konnte nicht einfach nur sterben, er konnte weder stark bleiben für Vegeta, noch machte er irgendetwas richtig. Er war nichts weiter als eine Belastung, die man rund um die Uhr beobachten musste, um nichts anzustellen, was sich eh seinem Verstand entzog.

Ein erneutes Schluchzen trat ihm über die Lippen, langsam nicht mehr wissend, was er überhaupt noch denken sollte, sich immer sehnlicher wünschte, dass das endlich ein Ende fand. Vielleicht sollte er es einfach beenden, sich sein Hirn aus dem Schädel pusten, dieser Qual ein Ende setzen, die ihn doch sowieso umbrachte. Es machte doch langsam wirklich keinen Unterschied mehr, ob er nun ein paar Stunden oder Tage früher ging, es brachte ihn einfach nur noch um seinen Verstand.
 

Er öffnete seine Hand, welche noch immer an seiner Stirn gepresst war, fühlte die Wärme, die jene ausstrahlte, als er begann seine Energie zu sammeln, sich sicher war, dass das der einzige noch vernünftige Weg war, den er gehen konnte, all dem Leid, sowohl für Vegeta, als auch für ihn ein Ende setzte. Egal wie sehr die Tatsache schmerzte, dass er ihn verlassen musste, dass er nichts weiter hatte machen können, um dieses Leben aufrecht zu erhalten, es schmerzte weitaus mehr, ihn leiden zu sehen, in diesen sonst stolzen Augen eine Welt zusammen brechen zu sehen. Er musste verhindern, dass er seinem Partner noch mehr mentalen Schaden zufügte, schluchzte ein weiteres Mal und verabschiedete sich in Gedanken, er brachte jetzt einfach kein Wort mehr heraus.

Aber ehe er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde ihm die Hand hinunter gerissen, auf dem Boden festgepinnt, eisern, aber zittrig und öffnete nun doch seine Augen wieder, sah noch leicht verschwommen, was nun aber an den Tränen lag, die in seinen Augen schimmerten. Dennoch konnte er in diesen schwarzen Tiefen die Besorgnis sehen, aber auch Ärger, Unzufriedenheit und ehrliche Bestürzung. Er wollte nicht, dass er ging, er wollte es ihm nicht gewähren, stattdessen hockte er halb über ihm, versuchte ihn zu… beschützen? Vor was? Es gab nichts mehr zu beschützen, es war vorbei.

Sein Brustkorb hob und senkte sich in einem Aufruhr völliger Aufgewühltheit, sein lauter Atem ging zittrig, wollte nicht, dass Vegeta das tat, wollte nicht, dass er ihn daran hinderte, das Richtige in seinen Augen zutun, konnte nicht verstehen, warum sein Partner das nicht sogar begünstigte, wo er doch selbst schon die Andeutung gemacht hatte.

„Lass mich gehen…“ Die Worte blieben halb in seiner Kehle stecken, erstickte Laute kamen hinterher, die er nicht unterdrücken konnte, nicht wollte.
 

„Nein!“ Es war dieses eine Wort, das ihn verzweifelt den Kopf auf den Boden schlagen ließ, ein hilfloses Geräusch verlauten und den Damm einmal mehr brechen ließ. Dieses eine Wort, das so vollgespickt war mit Gefühlen, vorgab fest zu sein und doch nur die Aussichtslosigkeit widerspiegelte, ließ nichts weiter zu, als den heißen Tränen ihren Lauf zu lassen, gemischt mit den schluchzenden Klängen, die sich in seinen Ohren von Sekunde zu Sekunde lauter anhörten.

Den Älteren überfuhr ein neuer Schauer der kein Ende zu nehmen schien, sah in dieses verzweifelte Gesicht, das von Tränen überströmt wurde, hörte die verzweifelten Laute, die ihm einfach nur ins Mark übergingen, ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte.

Er hatte ihm die Entscheidung verweigert, wusste eigentlich nicht mal genau warum und hatte einfach gehandelt, gehandelt nach Instinkt, nach Unvernunft, umso länger er sich dieses Bild unter sich ansah, dieses Bild, was ihm einfach nur noch das Herz brach und er etwas tat, wovon er immer davon gelaufen war, zog ihn hoch zu sich und umarmte ihn. Umarmte ihn so fest, mit allem, was er aufbringen konnte und spürte, wie sich die Arme Kakarotts genauso fest um ihn legten, spürte, wie er seinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub und seinen Gefühlen weiter freien lauf ließ, während er einfach nur geradeaus starrte, die Wand anstarrte und sich noch einmal fragte, ob es das Richtige war, was er hier tat.
 

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Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, eine magische Bohne bekommen hatte, seitdem saß er vor dem Haus, starrte Löcher in die Luft und beobachtete die Sonne, die mittlerweile ihren höchsten Stand erreicht hatte. Seine Gedanken waren einfach nur noch leer, genauso wie er sich derzeit fühlte, nicht noch einmal die Entschlossenheit von heute früh aufgreifen konnte, ohne dass sein Gewissen nicht lauthals in seinem Innern schrie. Er hätte es getan, hätte sich den Schädel einfach so weggepustet, wusste jetzt nicht einmal mehr, ob es die richtige Entscheidung gewesen wäre oder nicht, auch wenn er wirklich nichts Falsches daran sah. Einzig und allein war es Vegeta, den er damit noch früher im Stich ließ, dem er einerseits böse deswegen war und ihn andererseits auch wieder verstehen konnte und es doch nie für möglich gehalten hatte, dass der Ältere so fühlte.

Sicher, in den letzten Jahren hatte er eine gewaltige Verwandlung mit dem Prinzen erleben dürfen, aber er hätte nie gedacht, dass seine Gefühle soweit gingen, dass er ihn um jeden Preis um sich haben wollte, auch wenn er einem genau das Gegenteil weismachen wollte und sich einmal mehr in den Arsch trat, dass er das alles nicht früher erkannt hatte. Dass Vegeta genauso Gefühle hegte wie er selbst, nur um Klassen besser versteckte und nicht immer meinte, was er sagte, viel eher seine Worte in Rätsel verpackte und es ihnen überließ, ob sie ihn verstanden oder nicht. Eigentlich hatte er Vegeta gar nicht verdient, hatte sich bis vor kurzem noch ein ganz anderes Bild von ihm ausgemalt, welches einfach nur Falsch war, weil er nicht hinter die Fassade schauen konnte, es nicht wollte und lieber das sah, was seine Augen, sein Verstand ihm weismachen wollten. So dumm, er war einfach nur so dumm gewesen.
 

„Willst du da Wurzeln schlagen?“ Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, er wäre wirklich gerne sauer auf ihn, aber er konnte es einfach nicht. Konnte nicht das in Einklang bringen, was er in den letzten Tagen von ihm gesehen hatte, konnte fast nicht glauben, dass es der Prinz war, der jedes Mal mit einem Ausdruck vor ihm stand, der alles dagewesene in den Schatten stellte, sich ihm eine ganz neue Person eröffnet hatte.

Nicht, dass er unbedingt anders mit ihm umging, er fühlte es einfach nur, sah es in seinen Augen, die mehr sprachen, als er jemals zuvor realisiert hatte. Warum er sich nicht mehr angestrengt hatte ihn zu verstehen, wusste er nicht, aber er hätte es sehen müssen und jetzt war es einfach nur zu spät.

„Warum hast du es nicht einfach zugelassen?“ Sein Blick senkte sich, starrte auf seinen Ärmel, worunter sich dieses Teufelszeug befand. Er hatte es nicht mehr sehen können, hatte sich ein langärmliges Shirt übergezogen und es ignoriert, was nur nicht sonderlich viel brachte, da seine Gedanken eh immer und immer wieder dahin zurück schweiften. Seine Hand legte sich beklemmend über den Stoff, atmete einmal tief durch und schloss seine Augen.
 

Vegeta stand einfach nur da, wusste nur zu genau, was er meinte, nur konnte er es sich selbst nicht beantworten. Er konnte ihn nicht einfach loswerden, die letzten Wochen waren zu wichtig gewesen, als das er so einfach einen Schlussstrich ziehen konnte, etwas so endgültig werden ließ, dass er einfach nicht mehr wusste, was genau er tun sollte.

Ja verdammt, er hatte angefangen diesen Idioten zu lieben, ihn an sich ran zu lassen und jetzt ging er wieder, ließ ihn zurück, auch wenn es keiner von ihnen wollte. Er ging ihm dennoch nicht aus dem Kopf, verschwand nicht aus seinem Herz, brachte ihn dazu selbst zu zweifeln und seine Handlungen in Frage zu stellen.

„Du weißt, warum.“ Nein, eigentlich wusste er das nicht, weil er es selbst nicht genau wusste. Er wusste nur eines, dass sein Hirn sich zurecht legte, was es wollte und nicht das, was es sollte um ihnen den Frieden zu geben, den sie brauchten. Es gab kein Entrinnen mehr vor dem Tod, er könnte ihn selbst töten, ja, aber er bliebe tot, weil die Dragonballs ihn nicht zurück holen könnten, dafür war er schon zu oft gestorben. Und sollte er selbst sterben, gab es für ihn nur einen Platz in der Hölle. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er mehr für diesen Kerl empfinden würde, aber jetzt war es so und es tat einfach nur weh zu wissen, dass er ihn nie wieder sehen könnte, obwohl es ein Leben nach dem Tod gab. Es war frustrierend, einfach nur frustrierend und schmerzvoll, so ungern er es zugab, sich selbst eingestand.
 

„Nein, weiß ich nicht. Ich weiß gar nichts mehr…“ Ein Seufzen erreichte sein Ohr, er konnte nicht abstreiten, dass er sich in dieser Hinsicht nicht anders fühlte. Er wusste auch nichts, wusste nicht wie er es aufhalten konnte, wusste nicht, wie er es beenden könnte, er hatte alles versucht, selbst die Dragonballs konnten nicht helfen und er wusste nicht einmal, warum das so war. Sonst ging auch immer alles mit diesen Kugeln und jetzt, wo es wirklich wichtig war, wo er das einzige Wesen auf der Welt behalten wollte, wurde ihm dieser Wunsch verweigert. Warum? Es ging nicht in seinen Schädel, es passte nicht zu dem, was sie sonst erlebt hatten, was sie sonst mit den Dingern erreichten und hinterließ in ihm eine Kluft, die er nicht mehr füllen konnte. Es war zu schwer, wenn man so an den Gefühlen hing, die man eigentlich nicht haben wollte, nun aber da waren und ihm das Leben, seine Entscheidungen noch einmal erschwerten, ihn nicht rational denken ließen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er nicht einmal gezögert, aber jetzt sah einfach alles anders aus.

„Kakarott…?“ Der Jüngere sah zu ihm auf, wartete darauf, dass noch etwas kam, etwas, was er sich noch immer wünschte zu hören, aber alles was er bekam, waren Blicke, die sich vor ihm wieder zu verschließen drohten, wusste, dass es zu viel verlangt war und stand wortlos auf. Was nutzten schon Worte, wenn er eh bald nicht mehr da war, wenn sie sich in Luft auflösen würden und er sie sowieso nur vermissen würde, wenn er sie einmal aus diesem sturen Mund hören würde?

Er sah wieder hoch in den wolkenlosen Himmel, schloss die Augen und ließ sich den leichten Wind um die Haare wehen. Normalerweise würde er es genießen, aber er fühlte es nicht, nicht die warme Sonne auf seiner Haut und auch nicht die leichte Brise, ihm war einfach nur noch kalt, atmete tief durch, ehe er sich zu dem Kleineren herumdrehte, der noch immer dastand, ihn ansah, sich nicht vom Fleck bewegen wollte.
 

Ein breites Lächeln legte sich auf sein Gesicht, ein Lächeln, das weder Freude noch Glück ausstrahlte, einfach nur eine Farce war und nicht ansatzweise seine Augen erreichte, ging auf seinen Partner zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Konnte sehen, wie sich der Ausdruck des Älteren in einen leicht fragenden verwandelte und ihn leicht skeptisch musterte.

„Ich bereue es ehrlich, nicht früher verstanden zu haben…“, damit wandte er sich auch schon wieder ab, verlor sein Lächeln und wollte zurück ins Haus gehen, als er jetzt selbst an der Schulter gegriffen wurde, was ihn zum Stehen bleiben zwang, seine Hände sich automatisch ballten und den Kopf senkte. Spürte wie die Hand ein wenig zudrückte, ehe sie ihn sanft wieder verließ, eine stumme Danksagung, die er so nicht erwartet hatte, nicht mehr dran geglaubt hatte und sah seinem Partner einfach nur hinterher, als er an ihm vorbei ging und mit langsamen Schritten die Treppe hinaufging.

Die Zeit schien sich auf einmal zu verlangsamen, die Geräusche der Schritte wurden zu einem tiefen und dumpfen poltern, die Bewegung des Älteren sah verzerrt aus. Er kniff kurz die Augen zusammen, nur um mit demselben Bild begrüßt zu werden, als er sie wieder öffnete, sah zurück zu Boden, welcher sich einfach nur drehte und sich in einem Strudel aus Farben verlor, die sich genauso wirbelten, ineinander zu laufen schienen…
 

Vegeta drehte sich herum, als er ein Keuchen hörte, hielt den Atem an, als er den Größeren schwanken sah, versuchte, sein Gleichgewicht irgendwie zu halten und er letztendlich doch auf die Knie fiel, sich mit den Händen abstützte. Er schluckte, ging die Treppe wieder langsam hinunter, hörte ein erneutes Keuchen, ein Husten und einen seltsamen Laut, den er nicht einordnen konnte.

„Kakarott..?“ Er gab ihm keine Antwort, aber als er sich die Hände ansah, die sich versuchten in den Boden zu krallen, kleine Dellen hinterließen, wusste er, dass er höchstwahrscheinlich mit Schmerzen zu kämpfen hatte. Der angespannte Körper, der tief nach unten gesenkte Kopf, die unregelmäßige Atmung, alles schrie danach, dass er Hilfe brauchte und dennoch konnte er nur am Treppenabsatz stehen bleiben, ihn anstarren und spüren, wie sein eigener Körper anfing zu zittern. War es jetzt soweit?

Sein Herz raste in seiner Brust, er konnte es förmlich in seinen Ohren pulsieren hören, jeder Herzschlag donnerte in ihnen wider, er konnte selbst nicht verstehen, warum ihn das alles so sehr mitnahm, es war ja nicht so, als hätte er noch nie jemanden sterben gesehen und doch, war das hier etwas völlig anderes, es lag so viel mehr zwischen ihnen, als einfach nur das Volk derselben Rasse, es verband sie weitaus mehr, als nur Blut. Es steckten all die Gefühle in ihnen, die den jeweils anderen in letzter Zeit ausgemacht hatten, die sich ergänzt hatten, trotz der Meinungsverschiedenheiten, mit denen sie jeden Tag zu kämpfen hatten, die unwichtig wurden ab dem Zeitpunkt, als das Grauen zugeschlagen hatte. Wichtig war nur noch eines gewesen, Kakarott zu retten und bei ihm zu bleiben und ein Gefühl des Versagens machte sich in ihm breit, weil er genau wusste, dass er das nicht geschafft hatte.

Es war doch so viel mehr…
 

Eine Art Schluckauf ließ ihn wieder zum Jüngeren sehen, durch den er eben noch hindurchgeschaut hatte, abgehackte Laute hörte und einen tiefen Atemzug nahm, unter dem sich sein Körper etwas aufbäumte. Dann war er still, hockte immer noch auf allen Vieren und sah, dass etwas zu Boden tropfte. Blut, ein einziger Tropfen nur und im nächsten Moment hörte er ihn lachen, ein Lachen, welches ihm bis an die Substanz ging, ein Lachen, das den Auftakt des Wahnsinns mit sich schwingen hatte.

Vegeta nahm einen Schritt zurück, stieß dabei an eine Treppenstufe und verlor fast sein Gleichgewicht, hielt den Atem erneut an, als Kakarott sein Gesicht mit einem Ruck hob und ihn ansah, anstarrte. Seine Lippen waren zu einem widerlichen Grinsen verzogen, die Zungenspitze lugte ein wenig zwischen seinen Zähnen hervor, aber was ihm gerade wirklich Angst einjagte, waren seine Augen. Sie trugen den puren Wahnsinn von heute früh in sich und an seiner linken Wange sah er den dünnen Faden Blut, der – und er schluckte erneut – seinen Weg in dieses Teufelzeug fand, welches sich schon wieder ausgebreitet hatte, an seinen Hals und an seiner Wange zu erkennen war.

Der Jüngere stand auf, rollte seinen Kopf von einer, auf die andere Seite und ließ dabei ein ekelhaftes Knacken und Knirschen entstehen. Das war nicht mehr Kakarott, es war vielleicht sein Körper, aber seinen Geist hatte irgendwas verdrängt, nein, nicht irgendwas, diese Krankheit, die sich überall einschlich, sich wahrscheinlich völlig im Gehirn seines Partners ausgebreitet hatte. Das war nicht gut, im Gegenteil, das war schlecht und er nahm einen erneuten Schritt rückwärts, stolperte ihn mehr die Treppe hoch, was Kakarotts Gesichtszüge unnatürlich zucken ließ.
 

Sein Gefühl sagte ihm, dass er ganz schnell verschwinden sollte, keinen Augenblick länger in der Nähe dieses, dieses… was auch immer er nun war, bleiben sollte, wenn ihm sein eigenes Leben noch lieb war, drehte sich herum und rannte die Treppe nach oben, wollte ins Schlafzimmer laufen und den schnellsten Weg hier raus nehmen. Nur dazu kam er nicht mehr, als der Jüngere vor ihm auftauchte, ihn packte und gegen die Wand schleuderte und ein Gewicht spürte, welches ihn weiterhin dagegen drückte. Er war direkt vor ihm, das Gesicht nur Millimeter von seinem entfernt, spürte den heißen Atem an seinen Lippen und starrte in diese unmenschlichen Augen. Sie glänzten und starrten ihn an, konnte selbst dieses verzerrte Grinsen in ihnen sehen, hörte dessen Zunge schnalzen. Ein Schauer jagte durch seinen gesamten Körper, der ihn buchstäblich lähmte, er nicht mehr verarbeiten konnte, was nun schon wieder geschah, nicht mehr hinterher kam, sich wünschte, dass es vorbei wäre, dass er seinen alten Kakarott wieder haben könnte.

Er hatte doch mittlerweile genug Scheiße erlebt, warum musste ihm das Schicksal so sehr in den Arsch treten und ihm jetzt auch noch den letzten Saiyajin an den Hals hetzen, warum?! „Kakarott…“ Es war nur ein kleiner Hauch, ein kleines Flehen, welches wahrscheinlich sowieso nicht erhört wurde, Wunschdenken, dass sein Partner noch einmal zurück kam und spürte im nächsten Augenblick, wie ihm die warme feuchte Zunge über die Wange leckte. Das Raunen, was darauf folgte, ihn angierte, mit diesen funkelnden Augen, die nichts mehr mit denen Kakarotts gemein hatte, ließ ihn sein Herz explodieren und mit jenem Gefühl kam auch wieder Leben in ihn, schlug ihm mit einem Aufschrei seine geballte Faust gegen die Schläfe.
 

Sein Partner ging zu Boden, er selbst befreite sich aus der Wand, wollte weg, wollte einfach nur weg, was ihm verwehrt und sein Fuß gepackt wurde und er ebenfalls hart auf dem Boden aufkam, sein Kinn eine unliebsame Bekanntschaft mit dem harten Laminat machte. Ein schmerzhaftes Stöhnen glitt ihm über die Lippen, merkte, dass sich der Körper des Größeren an ihm hochzog, seine Finger in seinen Rücken krallte und tief vergrub. Er kniff die Augen zusammen, drückte sein Kreuz etwas durch, um der Hand zu entfliehen – zwecklos. Die Kraft steckte immer noch in ihm, machte ihn gefährlicher als je zuvor, drehte sich leicht und schoss ihm einen Blast ins Gesicht.

Er wurde losgelassen, hörte ein Ächzen und war dabei sich zu erheben, wurde aber erneut gepackt und landete noch einmal auf dem Boden, verzweifelte langsam daran, ob er es überhaupt noch schaffte, ihm zu entkommen.

„Jetzt hau endlich ab! Verschwinde! Runter von MIIIR!“ Kakarott hatte sich schon fast bis ganz nach oben gezogen in einer einzigen Bewegung, gierte ihn noch immer an und packte seine Schultern, drückte ihn hinunter zu Boden. Vegeta versuchte sich zu winden, was diese Position nicht unbedingt begünstigte, aber er war niemand, der einfach aufgab und als sich eine Hand in seinem Haar vergrub, verwandelte er sich zum Super Saiyajin, schickte den Jüngeren mit einer Druckwelle von sich.
 

Sofort stand er auf, rannte zum Schlafzimmerfenster, nur um es wieder nicht zu schaffen, von hinten einen Kick in den Nacken zu bekommen und mit dem Gesicht voran durch die Scheibe zu donnern. Die Scherben schnitten ihm das Gesicht auf und er hing halb aus dem Fenster, war leicht benommen, spürte dennoch das warme Blut, was ihm an der Wange entlang sickerte. Wie konnte das sein? Wie konnte es nur sein, dass er immer und immer wieder den Kürzeren zog, wie konnte es sein, dass alles, was er anfasste, sich gegen ihn wendete, ihn aufs Neue völlig aus der Bahn warf und sich geschlagen auf die Lippe biss? Wie konnte es sein, dass Kakarott, der ihn liebte, der ihn wirklich aus vollster Inbrunst liebte, sich jetzt gegen ihn verschwor. Es war egal, ob er vom Wahnsinn befallen war, er hatte mehr als einmal gehört und auch miterlebt, dass es auch bei Monstern, so etwas wie eine Seele gab, dass sie sich erinnerten, auch wenn es tief verborgen war. Bei Gohan war das damals doch auch der Fall gewesen, nur deshalb hatte ihn der Bengel in seiner Oozaru Form angegriffen, also warum sollte er nicht daran glauben, dass Kakarott immer noch in diesem Körper steckte. Es musste doch an ihn ranzukommen sein.

Erst jetzt merkte er, dass eine Scherbe tief in seiner Brust steckte, ihm das Atmen deutlich erschwerte, sich selbst fragte, warum er sie nicht eher bemerkt hatte, aber bevor er sie rausziehen konnte, sich auch nur ansatzweise erheben konnte, fühlte er einen Druck an seinem Hintern, an seinem Rücken, welcher ihm die Scherbe noch weiter in die Brust rammte, den Schmerz nicht übergehen konnte und quälend aufkeuchte, das Blut auf seiner Zunge schmeckte, es sich in seinem ganzen Mund verteilte und seine Mundwinkel hinunter laufen spürte. Augenblicklich verlor er seinen Status. Er hielt ja vieles aus, aber nicht, wenn dieses verdammte Stück Glas nur knapp sein Herz verfehlt hatte und sich in seine Lunge gebohrt hatte.
 

Kurz darauf spürte er noch etwas anderes, was ihm fast im selben Moment die Augen aufreißen ließ, als sich seine Hose in Wohlgefallen auflöste und er deutlich dessen Erektion an seinem Hintern spüren konnte. Alles, was er noch hörte, war ein animalisches Schnaufen und den viel zu schnellen Takt seines Herzens, welches von schier unglaublicher Panik ergriffen wurde und einfach nur noch handeln konnte. Er wusste nicht, was er tat, er wusste nicht, was ihm diese ungeheure Macht gab, aber bevor es dazu kommen konnte, bevor Kakarott seine Tat beginnen konnte, hatte er ihm seinen Hinterkopf an den Schädel geknallt, eine Drehung vollführt und ihn mit einem Tritt in den Magen zu Boden geschickt.

Seine Atmung ging mittlerweile so schnell, dass er glaubte, seine Lungen würden platzen, aber als er sah, dass sich der Größere nicht mehr bewegte, gab er sich selbst der Bewusstlosigkeit hin, die ihn jetzt einfing, nicht mehr spürte, dass er auf den Boden knallte.

Das Einzige, was seine Gedanken noch streifte war, dass es vorbei war, dass sie beide befreit waren und jetzt alles gut werden würde…
 

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Bis zum nächsten Mal! :)

LG Chou



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SaiyajinVeturi
2013-12-25T22:32:55+00:00 25.12.2013 23:32
Geil....traurig....aber geil!!!mach bitte so weiter und das.....schnell^^ich waaarttee^^^!!!
Frohe Weihnachten dir noch!
Antwort von:  Chou-Yoru
26.12.2013 00:28
Danke dir!^^
Frohe Weihnachten auch dir!^^


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