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Axel, was ist Tod

von

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xXx

 

Diese neue Welt war hübsch.

„Es ist so grün!“, lachte Xion. Roxas lauschte dem rascheln des Windes in den Bäumen und bemerkte wie schön das war.

„So, wo sollen wir anfangen nach unsrem Ziel zu suchen?“

„Ich weiß nicht. Ich kann keinen Richtigen Weg erkennen, und Schatzkisten gibt es hier wohl auch nicht.“

„Hmm… dann lass uns in diese Richtung gehen“, entschied Xion, und deutete in eine zufällige Richtung.

„Okay“, stimmte Roxas ihr zu.

Sie waren dankbar, ihre Mäntel dabei zu haben, es war kalt im Morgennebel herumzulaufen.

„Ich kann kaum was sehen. Nur Bäume und Nebel.“

„Heh, unser Ziel könnte sich an uns heranschleichen und wir würden es nicht einmal bemerken.“

„Kann ein Hertzloser wirklich so leise sein? Jeder Schritt scheint irgendwie so, laut.“

„Wirklich?“ Roxas richtete seine Aufmerksamkeit darauf. „Oh.“ Das knirschen des gefallenen Reisigs unter seinen Füßen, das ständige auf Seite schieben von Ästen umgeben vom allgegenwärtigen rascheln der Blätter.

„Ich wette Xigbar würde hier viel leichter durchkommen.“ Sie beide kicherten bei dem Gedanken an den Freischütz, umherirrend und kopfüber in den Baumkronen hängend.

„Ich wundere mich warum sein Mantel nicht über sein Gesicht fällt, wenn er so in der Luft spazieren geht.“

„Sein Haar auch. Man könnte meinen es würde wie ein Seil herunterbaumeln, nicht wahr?“

„Ha ha! Ich will gar nicht herausfinden was er macht, wenn jemand an seinem Pferdeschwanz zieht.“

Ihr Geschwätz verstummte, als sie sich weiterhin ihren Weg durch den Wald kämpften, es wurde jetzt heiß und sie waren nicht mehr so dankbar, dass sie ihre Mäntel trugen.

„Glaubst du wir sollten uns aufteilen?“, fragte Roxas schließlich.

„Es könnte auf diese weiße einfacher sein, nicht wahr?“, sagte Xion zögernd. „Ok… wir sollten uns aber jede Stunde treffen, falls wir es nicht finden konnten. Klar?“

„Ok“

 
 

xXxXxXx

 

Vielleicht war das nicht die beste Idee gewesen. Roxas war es nun warm, er war müde und hatte niemanden zum Reden.

„Xion, ich vermisse dich…“

Seufzend, setzte er sich zur Rast nieder, und trank etwas Wasser, er fragte sich ob er seinen Snack jetzt essen sollte, entschied sich aber, dass auf den späten Morgen zu verschieben.

„Man, ich hasse Missionen in denen das Ziel sich versteckt. Blöde Herzlose, komm doch endlich raus und lass mich dich endlich besiegen.“

Wiederwillig richtete er sich wieder auf und ging weiter, Je früher sie ihr Ziel eliminierten desto eher konnten sie mit Axel auf dem Glockenturm Eis essen.

Die Frustrierende Wanderung durch die Bäume schien endlos, umso überraschter war Roxas als er an einer kleinen Lichtung ankam, uns etwas sah, was die Monotonie durchbrach. Die Hunde starrten ihn allesamt an, als wenn sie gewusst hätten, dass er sich näherte. Ihre Körper waren zum Sprung bereit.

„Hi“, sagte Roxas unbehaglich.

Einer der Hunde jaulte plötzlich, und kroch auf ihn zu, der Rest des Rudels folgte ihrem Anführer auf den Fersen.

„Woah!“ das Schlüsselschwert erschien in seiner Hand und er brachte sich instinktiv in Stellung. „Zurück!“

Ein paar der Hunde zögerten, aber andere näherten sich weiterhin, nun vorsichtiger und berechnender als aufgeregt. Einer von ihnen fing an zu knurren.

„Schaut mal, ihr Jungs macht mich nervös, also geht einfach weg, ja? Ich werde mich um meine Angelegenheiten kümmern, und ihr um eure.“

Es entstand eine Pause, Dann bellte einer der Hunde, und das ganze Rudel stürzt sich gezielt auf Roxas.

„Blitzra!“

Das Knurren und bellen, verwandelte sich in schmerzendes Kläffen, als die Blitzschlage um Roxas niedergingen. Die erschütterten Hunde flohen und diejenigen die der Verletzung entgangen waren starrten Roxas verwirrt an, um dann dem Rest des Rudels zu folgen.

„Ich hab euch gesagt, dass ihr mich in Ruhe lassen sollt.“ Der Junge Niemand setzte seinen Weg fort, dieses Mal aber vorsichtiger. Er entließ sein Schlüsselschwert nach einer Weile, blieb aber immer noch in Alarmbereitschaft, schaute und horchte…

 
 

xXxXxXx

 

Ein Geräusch. Roxas blieb sofort stehen, angespannt lauschend. Das war kein Waldgeräusch. Kein rascheln, oder Prasseln, oder Tiergeschrei. Es hörte sich mehr so an wie ein Korridor der Dunkelheit beim öffnen oder schließen. Wenn es nun der Herzlose ist, erscheint er nun endlich, oder flüchtet er? Er suchte, konnte aber keine Spur von irgendetwas Ungewöhnlichem ausmachen.

„Trotzdem… ich sollte es besser Xion erzählen.“ Er überprüfte seinen Standort auf der Karte und markierte die Position, dann öffnete er einen Dunklen Korridor.

 

Als er Xion gefunden hatte, faulenzte sie gerade.

„Saix wird richtig sauer sein, wenn er herausfindet, dass du auf deiner Mission lieber mit Tieren spielst als deine Aufgabe zu erfüllen“, lachte Roxas als er auf sie zu ging.

Xion kicherte. „Wer wird es ihm erzählen? Du?“

„Natürlich nicht!“ Roxas kniete sich neben Xion, um einen besseren Blick auf die Kreaturen zu erhaschen. Das Größere schnüffelte misstrauisch an ihm und nießte dann.

„Tut mir leid“, sagte er mit einem Grinsen, „Ich rieche nach gar nichts, was?“ Der Fuchs legte sich wieder mit angelegten Ohren hin, die Situation unglücklich beäugend.

„Ist er nicht Süß?“ gurrte Xion und hielt das winzige das sie schon vorhin gekuschelt hatte.

„Ja, ist er“, stimmte er zu, seine Handschuhe ausziehend um das Fuchskind hinter den Ohren zu kraulen. Er liebte es Tiere ohne Handschuhe anzufassen. Die waren so verdammt weich. Das Kind fiepte und schlug spielerisch nach Roxas‘ Hand.

„Sie sehen aus wie Axel“

„Ich weiß! Sie sind alle beide rot, und ich schwöre das kleine Baby lächelt genau wie er.“

Roxas wollte sich nur für ein paar Minuten ablenken lassen, aber er streichelte weiterhin die Mutter und merkte, dass er das nun schön wesentlich länger als ein paar Minuten machte.

„Hey Xion, ich denke, wir- Oh! Ich habe ganz vergessen warum ich dich eigentlich finden wollte!“

„So flauschig!“ kicherte Xion.

„Hey Xion, konzentrier dich! Ich glaube ich habe den Herzlosen gehört.“

Sie starrte ihn bestürzt an. „Gerade eben?“

„Also, nein… es war eine Weile vorher, aber ich habe die Stelle wo ich es gehört habe auf der Karte markiert, weil ich es nicht gefunden habe, als ich danach gesucht habe.“

„Also könnte es überall sein.“

Das ließ es sich so anhören, als wären sie genau da wo sie angefangen hatten. „Also… mhm.“

Xion seufzte gedehnt. „Na gut, ich denke wir sollten wirklich zurück an die Arbeit… Oh Flauschig ich werde dich vermissen“, murmelte sie in das Fell des Kindes.

Roxas grinste. „Ich frage mich ob Axel die hier mögen würde.“

„Natürlich würde er! Wer könnte nicht?“

Einem Impuls folgend, lehnte Roxas sich nach Vorne und gab dem Großen Fuchs einen Kuss auf die Stirn. „Auf Wiedersehen Mama. Wir sehen dich wieder sobald wir eine neue Mission in dieser Welt haben.“

Sie sah ihn für einen Moment an, beobachtete aber dann weiter ihr Baby.

Sorgfältig legte sie das Kind wieder gegen das Fell der Mutter (wo es sofort einer ängstlichen Wäsche unterzogen wurde), seufzte dann und stand wiederwillig auf. „Ok, du sagtest du hast die Stelle markiert, richtig?

 

Mehr trampeln durch den Wald, obwohl es nicht so langweilig oder ermüdend war, jetzt da Xion wieder dabei war.

„Mahl sehen. Ich glaube es war  hier in der Nähe. Ja, da waren die Hunde auf der Lichtung, dann bin ich da entlang… man, es ist schwer Wege in so einem großen, offenen Gebiet zu finden. Es gibt hier gar keine Mauern und Flure-“

„Hunde?“, fragte Xion mit vor Interesse leuchtenden Augen.

Roxas zögerte. „Nicht wie Pluto“, sagte er langsam.

„Huh?“

„Ich meine… Sie waren nicht so… Niedlich, oder nett. Ich musste sie vertreiben.“

Ihre Augen weiteten sich.

„Es war nicht so schlimm“, sagte er schnell, „I musste nur ein Blitzra auf sie zaubern und sie sind weggelaufen.“ Er zögerte wieder. „Es ist nur so… wenn ich ein Mensch wäre und ich hätte keine Magie und kein Schlüsselschwer oder irgendwas…“

„Die Hunde haben dich angegriffen?“ keuchte Xion.

„Mir geht es gut Xion. Ich glaube bloß das ist nicht die Art von Hund die du mögen würdest. Das ist alles.“

„Ich weiß nicht“, sagte sie zweifelnd, „alle Hunde dich ich je getroffen habe waren irgendwie so…“, sie machte eine Geste, von der er meinte sie sollte etwas wie „lieblich“ bedeutete.

„Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Die sahen nicht so aus als wollten sie Spaß haben oder Freundschaften schließen, weißt du?“ Nein, das war nicht ganz richtig. „Oder es ist wie, sie wollten Spaß aber in einer Art wie nur die Bösen Spaß haben. Sie verletzen andere und sie lachen wenn sie es tun.“

Xion starrte ihn an. „Hunde lachen nicht.“

„Ich weiß. Ich hab dir gesagt ich kann es nicht beschreiben.“

„Okay“, sagte sie nervös, „Ich denke wir sollten hoffen das wir diese Hunde nicht wieder sehen.“

„Ich auch.“

 

Sie sahen die Hunde nicht wieder. Aber sie konnten sie nach ein oder zwei Stunden später hören.

„Was ist das?“ Fragte sich Xion unbehaglich als das Kläffen in der Ferne begann.

„Das Rudel vielleicht“, murmelte Roxas. Sein Schlüsselschwert erschien in seiner Hand, obwohl das Geräusch von weit weg kam.

„…warum bellen sie so?“

„Ich weiß es nicht.“

„… Ich hoffe sie haben keinen Spaß. Wenn sie so sind wie du gesagt hast.“

Roxas nickte. Sie sollten eigentlich ihre Mission fortsetzen, aber stattdessen standen sie einfach nur da, und lauschten, bis das Bellen der Hunde schließlich verging.

„Ich denke wir sollten unsere Mission fortsetzen“, sagte Roxas schließlich.

Xion schwieg eine Weile. „Mhm.“

Sie suchten nach ihrem Ziel. Ein oder zweimal hörten sie das Korridor Geräusch wieder, aber jedes Mal wenn sie in die entsprechende Richtung eilten, aus der das Geräusch zu kommen schien, war nichts da.

„Glaubst du es spielt uns einen Streich?“, fragte sich Xion.

„Hmm. Das nächste Mal wenn wir es hören, lass uns nicht gleich losrennen. Warten wir einfach eine Weile.

„Ja, lass es uns probieren.“

Ein wenig später hörten sie das Jaulen der Hunde wieder. Diesmal näher. Xion packte ihn am Arm.

„Roxas ich hab ein ungutes Gefühl.“

Er starrte sie an. „Xion, du kannst kein „Gefühl“ haben. Wir sind Niemande.“

„Ja, aber was auch immer es ist, es ist schlecht und ich mag es nicht. Ich mag nicht wie sich diese Hunde anhören.“

„Willst du, dass ich sie für dich erledige?“, fragte Roxas zweifelnd.

Xion antwortete nicht, was vielleicht „nein“ hieß, obwohl er sich sicher war das der Ausdruck auf ihrem Gesicht „Ja“ bedeutete.

„Also, wir müssen nicht beide gehen. Du kannst ja hier bleiben und ein wenig nach dem Herzlosen Ausschau halten.“

„Nein…N-Nein. Ich war blöd. Lass uns einfach unsere Mission so schnell es geht beenden… aber Roxas, können wir dann nach den Füchsen schauen? Nur um sicherzugehen das sie in Ordnung sind.“

„Klar, können wir.“

Die Geräusche der Hunde wurden von dem Korridor Geräusch übertönt, näher als je zuvor. Die Zwei Niemande hielten inne und lauschten angestrengt. „Es ist da drüben“, sagte Roxas entschlossen und deutete mit dem Schlüsselschwert in die Richtung.

„Was? Aber ich höre es von da hinten.“

„…“

„…“

„Vielleicht sollten wir dazwischen suchen?“

„Aber welches dazwischen? Du hörst es von Westen und ich von Südost. Sollen wir jetzt Südwest, oder Norden, oder Nordwest gehen, oder was?“

„uhm… Wie wäre es wenn du in diese Richtung gehst und ich in die andere?“

„Okay.“

In der Zeit in der sie durch die Bäume tauchten, hatten sie die Hunde vergessen. Und da das Bellen verstorben war, erinnerten sie sich nicht sofort wieder daran.

 
 

xXxXxXx

 

„Aaaarrrggghhhh!“ Roxas hieb sein Schlüsselschwert gegen einen Baum. „Dummer Herzloser!“

„Wir werden ihn schon finden, Roxas“, sagte Xion beschwichtigend, „Saix gibt uns nie unmögliche Missionen.“

Roxas sah sie an.

„Okay, manchmal gibt er uns wirklich, wirklich, wirklich schwere Missionen, aber nie Unmögliche.“

„Hmpf.“

„Wir sind immer noch am Leben, oder?“

„Ich denke schon“, schmollte er, sein Schlüsselschwert über die Schulter legend.

Ein Bellen, irgendwo tief in den Bäumen.

„…Roxas?“

„Ja?“

Mehr Gebell, beinahe freundlich klingend, nicht wie das triumphierende Geschrei von Vorher.

„…Roxas“, sagte sie plötzlich, „Ich will nicht warten bis wir unser Ziel gefunden haben. Ich will diese Füchse jetzt finden.“

„Ok“, stimmte er sofort zu.

 
 

xXxXxXx

 

Roxas wusste zuerst nicht was er da sah. Er war sich nicht einmal sich ob es organisch war.

„Oh“, machte Xion erleichtert, „Sie rastet nur um Schatten, ich dachte-“

„Das ist die Mutter?“ fragte Roxas zweifelnd. Nun, sah er das es ich etwas bewegte, nur… irgendwie Seltsam. Wie ein schwarzes Schimmern. „Vielleicht ist es ein Herzloser, ein kleiner. Überleg mal, wir haben heute noch keine gesehen. Ich habe heute noch kein einziges Herz gesammelt.“

Xion starrte immer noch.

„Glaubst du unser Ziel isst sie auf, wie der aus Halloween T-?“ Er brach ab als Xion auf einmal seinen Arm packte.

„Roxas“, sagte sie mit einer seltsamen Stimme. „Irgendwas ist mit ihr passiert.“

„Was?“

Als Xion nichts erklärte oder sich bewegte, schaffte er es seine Finger näher an das Ding zu bewegen. Er bemerkte, dass das schimmernde in Wirklichkeit ein Schwarm von Fliegen war.

Es ist eine Replika, dachte er  verdutzt, Was macht es hier? Warum um alles in den Welten hat Vexen eine Replika von einem Fuchs? Er konnte nicht wegsehen. Meine Güte, irgendwer hat es total zerstört, vielleicht war es das Rudel. Einer der Hinterläufe war beinahe ganz abgetrennt, grotesk neben dem Körper liegend. Gelblich-weiße Substanz war aus dem zerrissenen Bauch gequollen, was aussah wie feucht glänzende Seile die über den Boden verstreut waren. Es gab fast kein Blut, jedoch war das Fell in verwirbelten mustern zerzaust, als ob die Hunde es saubergeleckt hatten. Ist das wirklich das, woraus Repliken gemacht sind? Ich dachte-

Xions Schrei erschreckte ihn genauso schlimm, wie als hätte jemand eine Pistole in der Nähe seines Kopfes abgefeuert. Er hatte sie nicht einmal näher kommen gehört.

„Xion-“

„Schau was sie mit ihr gemacht haben!“, schrie Xion, wilder als Roxas sie jemals gesehen hatte. „Schau was sie mit ihr gemacht haben!“

„Xion“, sagte er alarmiert, „Es ist nur eine Replika, der echte Fuchs ist wohl noch irgendwo-“

„Nein!“ Sie sank zu Boden und Roxas fing sie hastig auf.

„Xion-“

„Wie konnten sie ihr das antun?“

„Aber…“ Er schaute erstaunt zurück auf die Überreste. „Das- Das kann sie nicht sein. Wir haben sie doch vorher gesehen. So hat sie nicht ausgesehen. Sie war in Ordnung.“

„Nein!“ schluchzte Xion, genauso als hätte sie ein Herz das brechen könnte. „Nein! Nein!“

„Aber-“ Wieder konnte Roxas nicht wegsehen. „Das kann nicht sein“, flüsterte er, sein Körper wurde auf einmal ganz heiß. Tiere sind doch nicht wirklich aus diesem schwach-aussehendem Zeug gemacht, oder? Wenn du sie aufmachst, würden sie sicherlich nicht so-“

Er hatte ohne nachzudenken die Hand gegen seinen eigenen Bauch gedrückt, und bemerkt plötzlich, wie verletzlich seine eigne Physische Form war. „Warte… was, nein…“ Wenn er keine Magie hätte, keine Waffe, wenn alles was er tun könnte rennen wäre, würde er wirklich so aussehen, wenn er von solchen Kreaturen gefangen werden würde? Würde er wirklich…?

Xion hatte immer noch nicht aufgehört zu schluchzen. Ihr Gesicht war trocken, aber die Geräusche die sie machte. Roxas bekam auf einmal Angst, sie würde sich in Dunkelheit auflösen. „X…Xion… bitte hör auf.“

„Sie ist fort.“ Ihre Stimme beinhaltete nichts als Verzweiflung. „Sie ist fort… fort…“

„Aber- Ich-“ Er war erstaunt herauszufinden das er sich schüttelte. Er hob seine eigene Hand, und sah sie an als hätte er sie nie zuvor gesehen. Ich habe das weiche Fell berührt. Das ist noch gar nicht so lange her. Ich hab es gefühlt. Es hat nicht so ausgesehen. Es hat sich nicht so angefühlt. Ängstlich schaute er sich noch einmal an, was von dem Fuchs übrig war. Ihr Gesicht war im Graß versteckt, er erinnerte sich wie er ihren Kopf geküsst hatte, und ihr sagte sie würden sich wiedersehen. „N-nein.“

 

Xion hatte immer noch nicht aufgehört. Wenn überhaupt, wurde es schlimmer. Roxas wusste nicht was er tun sollte.

„X-Xion soll ich Axel für dich hohlen?“ Keine Antwort. Nur mehr Schluchzen. Und noch eines. Und noch eines. Als würde sie für den Rest ihres Lebens, nichts anderes mehr tun.

„Xion, warte, bitte, ich – Ich hole Axel, ok? Ich bring Axel hier her, und er bringt alles wieder in Ordnung, ok? Xion?“

Am Ende konnte er nichts anderes tun als einen Dunklen Korridor zu öffnen und zu rennen, hektisch denkend, Axel, Axel, Axel, ich muss ihn finden. Er wird wissen was zu tun ist. Er wird es wissen.

 

Das Kolosseum, richtig? Dahin hatten sie ihn geschickt. Roxas stürmte aus dem Portal auf den Vorplatz, wo er sogleich von Herzlosen überfallen wurde.

„Ich habe keine Zeit für euch!“, rief er und schleuderte Feura auf seine Wiedersacher, während er zu den Türen die in die Lobby führten rannte.

„Oh – hey, Kleiner“, begrüßte Philoctetes ihn, „Hergekommen für mehr Trai-?“

„Wo ist Axel?“, unterbrach ihn Roxas hektisch. „Trägt den selben Mantel wie ich. Er ist wirklich groß und dünn, hat lange, stachelige, rote Haare, haben sie ihn gesehen? Bitte, haben sie ihn gesehen? Bitte!“

„Wow! Beruhige dich, gib mir ne Chance zu antworten.“

„Bitte“ Roxas schluchzte beinahe.

„Schau mal, ich kann nicht sagen, dass ich irgendwelche Gestalten gesehen habe, zumindest auf der Oberseite.“ Der Satyr zögerte. „Aber, äh… aber du kannst ja noch mal „Unten“ schauen, wenn du verstehst was ich meine.“

„Nein, versteh ich nicht, wo ist „Unten“?“, fragte Roxas.

„Du weißt schon, die Unterwelt.“ Phil schnaubte vor Abscheu.

„Die Unterwelt? Wo ist das? Schnell sagen sie es mir, bitte!“

„Ich will dich nur warnen Junge. Der Ort gehört Hades. Du kannst da unten zwar Herumlaufen wie du willst, aber glaub mir, das ist kein Ort für Lebende…“

„Sag mir einfach wie ich da hinkomme“, flehte Roxas verzweifelt.

 
 

xXxXxXx

 

So dunkel. Wie ein Labyrinth, so viele gewundene Pfade. Er hatte sich verlaufen und Axel hatte er auch nicht finden können, noch dazu kam, dass es immer schwerer wurde zu atmen.

„Axel!“, rief Roxas noch einmal, „Axel!“ Xion war noch in der anderen Welt, zusammengesagt neben dem Zerrissenen Haufen, und litt wie kein Niemand in der Lage sein sollte zu leiden. Möglicherweise gerade ihre Existenz verlierend…

„AXEL!“, schrie Roxas.

„Oi, oi, oi,“ Hörte er eine bekannte und willkommene Stimme, als Axel aus einem Dunklen Korridor trat. „Versuch nicht die Toten aufzuwecken Rox. Dieser Ort nimmt das ein wenig zu wörtlich.“

„Axel!“, rief Roxas erleichtert, als er auf ihn zu rannte. „Axel, wie sehen unsere Körper von innen aus?“

Axel starrte ihn an. „Huh?“

„Ist es nur Matsch? Sind wir daraus gemacht? Wenn mich jemand aufschneidet, würde dann all das Zeug aus mir rauskommen anstelle von-? Anstelle von…“ Er wusste nicht einmal, was er gedacht hatte, woraus ein Körper gemacht war. Er wusste da war Blut drin, aber da war kein Blut. Nur…

„Roxas, wovon zum Teufel redest du?“

„Sie… S-Sie will nicht aufhören zu schreien und ich weiß nicht was ich machen soll, Ich-“

„Wo ist Xion?“, fragte Axel scharf.

„Sie- Ich- Ich bin gekommen um dich zu holen, weil ich nicht wusste was ich machen-“

Axel schnappte sich seinen Arm, in der Nähe der Schulter und warf ihn beinahe in den Dunklen Korridor.

„Axel“, versuchte Roxas zu erklären während sie rannten, „Wie hört es sich an wenn ein niemand sich auflöst. Weil sie nicht aufhört und es hört sich so furchtbar an und ich hab Angst das-“

Axel fluchte so heftig, dass Roxas es nicht mehr wagte irgendwas zu sagen.

Sie brachen aus dem Korridor wo Xion wie tot im Gras lag, halb zusammengerollt und immer noch tränenlos schluchzend.

„Xion!“ Axel warf sich auf die Knie und griff nach ihr.

„Axel“, sagte sie zitternd, kaum in der Lage die Silben auszusprechen. Sie streckte verzweifelt die Arme nach ihm aus.

„Hey, bist du verletzt, wo, was ist passiert, Ich-“

„Sie ist fort“, schluchzte Xion, „Sie ist fort.“

„Sie?“ Die Arme fest um Xion geschlossen sah er sich um und entdeckte es schließlich.

„Heute Morgen war sie noch nicht so“, wagte er sich zu äußern. „Sie war so weich und ich glaube nicht, dass sie es wirklich gemocht hat, wie wir mit ihrem Baby gespielt haben, aber sie war wirklich nett. Aber dann haben wir die Hunde gehört und, Ich… Ich dachte… Axel, ich verstehe es nicht! Ich verstehe es nicht! Wie kann sie das sein? Sie war in Ordnung? Jetzt ist sie… Sie ist wie… als wäre sie gar nicht mehr am Leben. Sie ist nur noch ein Ding.“

„… Nun… Sie… ist nicht am leben, ja“, sagte Axel langsam.

„Aber wenn du dinge eliminierst – dann verschwinden sie einfach. Sie sehen nicht so aus.“

Axel schloss die Augen. „Gott, von allen Dingen die ihr hättet sehen können…“

„Warum haben sie das gemacht?“, schluchzte Xion, „Sie hat ihnen doch nichts getan… Sie hat niemandem was getan…“

Axels Stimme war nun sehr sanft. „Xion“, murmelte er, ihr leicht über den Kopf streichelnd, „Es tut mir leid, das ist halt… was passiert ist. Sie sind nicht wie wir. In gewisser Weise sind sie schlechter dran, und in andere sind sie…“ Er schluckte hart als sich eine Erinnerung Bahn brach. „… Besser dran.“

„Wenn ich doch bloß gleich nach ihnen gesehen hätte, anstatt nach dem Herzlosen zu suchen“, knurrte Xion. „Wenn ich gleich nachgesehen als ich daran gedacht habe… vielleicht hätte ich es geschafft, vielleicht wäre ich rechtzeitig dagewesen. Vielleicht-“

„Da ist nichts was du hättest tun können.“, sagte Axel knapp.

„Ich habe diese Hunde vorher gesehen“, erinnerte sich Roxas. „Ich hab sie gesehen. Wenn ich… wenn ich…“ Ich hätte sie vernichten sollen als ich die Chance dazu hatte… Dann wäre das alles nie passiert und Xion wäre jetzt nicht verletzt.

„Hört mir zu! Das machen wir nicht!“, befahl Axel, „Ihr beide… es war nicht eure Schuld. Es ist vorbei, es gibt nichts was ihr tun könnt. Wein nur weiter Xion, das ist alles was du noch für sie tun kannst. Es ist in Ordnung. Traure einfach.“

Weinen? Dachte Roxas. Trauern? So wird es genannt. „Xion wird nicht verschwinden?“, fragte er besorgt.

Axel sah ihn an. „Was?“

„Ich dachte… Ich dachte sie…“

Axel kniff die Augen zusammen. „Komm her Rox.“ Roxas rückte näher. Axel griff nach ihm und sah ihm fest in die Augen. „Bist du in Ok?“

„Ja. Ich meine… nein. Ich weiß nicht. Ich dachte wir haben keine Gefühle. Sind das Gefühle?“

„…Roxas-“

„Weil… ich mag sie nicht. Ich denke ihr seid alle Verrückt. Ich will mein Herz gar nicht wiederhaben, wenn es so wird.“

„Ach Roxas…“ Axel hielt sie jetzt beide und Roxas fragte sich, ob er auch weinen sollte, so wie Xion. Aber da war nichts womit er hätte weinen können. Er dachte, er würde etwas fühlen. Sorge um Xion. Trauer für den Fuchs. Wut auf die Hunde. Aber vor allem andern fühlte er sich hilflos. Und in all dem war ein leerer Platz, wo wohl sein Herz sein sollte und es war schlimm genug. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie viel schlimmer es werden würde, wenn er ein Herz hätte.

Axel hielt die beiden noch für lange und Xion hörte nicht auf zu weinen. Roxas fragte sich wie lange sie wohl noch so sitzen würden. Schließlich schob er sich etwas weg und Axel ließ ihn los. Er stand auf und sah zwischen den andern Beiden und dem Haufen aus Resten und rotem Fell hin und her.

„Ich verstehe es aber immer noch nicht. Warum sind sie so anders. Sie haben sie getötet und ihr Herz gestohlen, aber sie ist immer noch da. Sie ist immer noch da, aber auch irgendwie… nicht.

„Für sie ist sterben anders“, erklärte Axel, „Wir sind keine kompletten Wesen… wir haben kein Recht zu existieren, sie schon. Sie haben Herzen, mit denen sie leben und dieses Leben kann man ihnen nehmen, aber auch wenn ihre Herzen und Seelen fort sind, haben sie noch immer ihre Körper die sie zurücklassen. Die Körper sind nicht immer schön, Roxas. Und die Dinge die man mit einem Körper antun kann, genau wie Dinge die man mit Seelen machen kann, sind oft sehr, sehr, grässlich. Es ist nur so, dass man bei einer Seele nicht sieht, was mit ihr passiert ist, obwohl es da ist.“

Roxas konnte den Körper sehen. Sehr gut sehen. Er begann endlich die beiden Bilder in seinem Kopf zu verbinden. Die lebende Mutter, voller Anmut und Wärme, und das was aus ihr wurde.

„Aber das ist nicht… fair.“

„Ich weiß Roxas“, sagte Axel sanft. „Ich habe es dir gesagt, es gibt nichts was du tun kannst.“

„Ich kann das nicht mehr tun“, schluckte Xion, „Ich kann nie mehr einen Herzlosen töten.“

Axels Augen verengten sich. „Xion – Nein. Ich weiß du fühlst dich schrecklich. Es tut mir so leid Kleines. Ich weiß wie du dich fühlst, aber du muss das durchstehen. Du kannst nicht einfach aufhören. Das ist keine Option.“

„Ich kann nicht!“, weinte sie verzweifelt, „Ich kann es nicht…“

„Herzlose verschwinden einfach. Auch wenn man sie besiegt, schauen sie nie aus wie… das“, murmelte Roxas.

„Es ist ihr Ende!“, schluchzte sie, „Sie sind am leben und ich kann es fühlen und wenn ich es töte, weiß ich wie verletzt es ist. Sie wollen nicht sterben, Axel.“

Xion, niemand will sterben. Auch Monster nicht, aber das ist was sie sind. Es sind Monster. Gemacht aus purer Dunkelheit, sie haben keinen Verstand und verletzen und zerstören alles, während sie versuchen das zu erreichen was sie wollen. Es ist gut wenn du einen davon zerstörst, weil sie nicht einmal versuchen können gut zu sein.“

„Und trotz alldem haben sie Herzen“, murmelte Roxas unglücklich.

„Sei Still Roxas“, zischte Axel als Xion erneut zu weinen begann. „Xi-“, versuchte er es, aber sie weinte zu stark, sodass sie ihn nicht hören konnte.

„Xion“, versuchte er es noch einmal nach einer Minute, „Ja, ich weiß sie haben Herzen. Und ja, ich bin mir Sicher das sie nicht sterben wollen. Aber kannst du es nicht auch spüren, wenn du sie befreist. Wenn du den Schmerz ihrer Löschung spürst, dann solltest du den Rest auch bemerken. Dein Schlüsselschwert ist eine Waffe des Lichtes. Es setzt gefangene Herzen frei. Du denkst nur an die Dunkelheit die diese Herzen gefangen hält, aber was ist mit den Verzweifelten, die ihre Herzen wieder haben müssen. Denkst du auch an sie?“

„Nein“, sagte sie kläglich.

„Du musst es weiterhin versuchen Kleines. Ich weiß es ist schwer, aber du kannst jetzt nicht aufgeben. Niemandem von uns ist es erlaubt aufzugeben, wir sollten an unserem Halbleben festhalten. Verstehst du mich?“

„Ja“ flüsterte sie“

Er umarmte sie und flüsterte ihr zu, während Roxas versuchte geduldig zu warten. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis Xion sich genug beruhigt hatte, das etwas sagen konnte ohne das Gefühl zu haben respektlos zu sein.

„Was sollen wir nun mit unserer Mission machen?“

„Müssen wir sie immer noch beenden?“, flehte Xion.

Axel seufzte. „Komm Xion, lass sie uns begraben.“

 
 

xXxXxXx

 

Es war nachdem sie einen langen Moment auf den Gedenkstein gestarrt hatten, als Xion auf einmal keuchte. „Wartet- da war- Wo-? Axel!“

Beide starrten sie an.

„Axel, da war ein Baby. Da war eines, wo ist es. Da war ein Baby Axel!“

„Okay, Okay, Okay, keine Panik“, antwortet er, aber es hörte sich ein wenig so an als würde er selbst etwas panisch sein, als er versuchte ihren Griff von der Vorderseite seines Mantels zu lösen. „Sie hatte ein Kind bei sich?“

„Bevor die Hunde sie erwischten“, erklärte Roxas. „als wir mit ihnen gespielt haben. Ich hab die Mutter gestreichelt und Xion hat das Kind umarmt.“ Er sah sich im Gras um sich herum um, als wäre er in der Lage das fehlende zu entdecken. „Ich dachte das Kind wäre auch tot, aber es ist nicht hier.“

Sie suchten es. Xion verzweifelt, Roxas ängstlich und Axel mit einem grimmigen Ausdruck auf seinem Gesicht, als erwartete er keine guten Ergebnisse. Irgendwie fanden sie die Stelle an der Xion die beiden zum ersten Mal gesehen hatte.

Nichts.

Roxas wusste nicht wo er noch suchen sollte, aber Xion ging entschlossen weiter, versuchend die Spuren des Rudels so gut es ging zu verfolgen.

„Ich weiß, dass  ich sie von da gehört habe. Wir können wenigstens sehen ob…“

 

Langsam wurden die Baumreihen Lichter und schließlich standen sie vor den unverkennbaren Zeichen von Menschlicher Zivilisation. Zwei Häuser, eine trist aussehende baufällige Hütte in der Ferne und ein hell gestrichenes gut gepflegtes Hüttchen. Xion keuchte und starrte in eines der Fester.

„Hey“, sagte Roxas überrascht, „Es ist Flauschig. Und er wurde nicht auseinandergerissen.“

„Hm?“ Axel hatte eine Eule beobachtet und verlagerte seine Aufmerksamkeit wieder zu Roxas. „Flauschig?“

„In dem Haus. Diese Frau hält ihn genau wie Xion es getan hat. Er sieht glücklich aus.“

Axel lächelte als er durch das Fenster sah wie das neue Fuchskind mit einer Flasche Milch gefüttert wurde. „Ja, er sieht wirklich glücklich aus.“

Aus einem Impuls heraus legte er einen Arm um Roxas‘ Schulter und zog ich etwas an sich.

„Wenigstens ging das hier gut aus…“

Xion wirbelte herum und stürmte mit leuchtendem Gesicht auf sie zu.

„Axel er ist…!“

„Ja“, sagte Axel mild, „Ich habe es gesehen.“

„Er ist in Ordnung.

„Yeah.“

Xion warf ihre Arme um seine Hüften, und er legte seinen anderen Arm um ihre Schulter. Und dann verlor sie die Fassung.

„Xion?“, fragte Roxas, „Warum weinst du wieder?“

„Warum“, schluchzte sie Tränenlos. „Warum musste sie… warum haben sie…?“

„Nimm das was kommt, Xion“, flüsterte Axel, „Es hätte schlimmer sein können.“

„Aber er wird seine Mutter nie mehr wiedersehen…“

„Aber die Frau passt doch jetzt auf ihn auf“, sagte Roxas mit leiser Stimme, „Es ist in Ordnung, oder?“ Nicht für die arme Fuchsmutter. Der Gedanke brachte das Gefühl der Übelkeit in seiner leeren Brust zurück. Eine Leere die er sonst nicht spürte. Aber… aber für das Kleine war es doch Ok, oder…?

„Wenn sie ihn auch erwischt hätten“, zischte Xion, „dann würde ich…“

Axel seufzte noch einmal. „Wenn wir sie wiedersehen, tu was du willst, aber da ist etwas wichtigeres, um was wir uns zuerst kümmern müssen.

 

Am Ende schafften die drei Niemande es, den Herzlosen tief im Wald in die Ecke zu treiben. Als das Ziel sich endlich in seiner wahren Form manifestierte, legte Roxas den Kopf zurück und starrte es entsetzt an. „Es…“

„Axel“, Xion kämpfte mit sich es zu sagen, „Ich ka-kann nicht!“

„Nicht einmal in der Form?“, sagte Axel, ein Chakram über der Schulter wiegend, als er die drohende Gestalt des dämonisch aussehenden, Hundeartigen Herzlosen begutachtete.

„Ich kann nicht! Sein Herz…“

„Kannst du die Dunkelheit nicht spüren? Ich bin nicht mal ein Schlüsselträger und sogar ich kann sie fühlen, so stark ist sie.“

„Es will doch auch nur leben!“, schrie Xion verzweifelt, „Genau wie sie!“

„Heh.“ Axel feuerte ein finsteres Grinsen in ihre Richtung. „Schau dir das Ding an, Xion, stell dir vor das ist das Rudel das sie getötet hat. Irgendwas was du mit ihnen machen willst? Lass es raus!“

„Hört sich gut an“, knurrte Roxas grimmig, als er sein Schwert fester packte um zuzuschlagen.

Stahl schien in Xions Augen zu kriechen, so hart wurde ihr Blick. Der Herzlose hatte nie eine Chance. Wo auch immer die Herzen von Roxas und Xion waren, sie schienen jetzt im Gleichklang zu schlagen und unermesslich viel Kraft abzugeben. All die Emotionen die sie nicht haben sollten brannten sich mit jedem Schlag mehr frei und Axel hatte es bald schwer eine Öffnung für seine eigenen Attacken zu finden, die die jüngeren nicht schon ausnutzten.

„Ja. Das ist es. Los“, sagte er zufrieden warten um zuzuschauen.

Als Xion dem Herzlosen den Todesstoß versetzte, starrte Roxas in der Erwartung, dass dessen Eingeweide wie schwarzer Rauch aus dem Herzlosen hervorsprudeln würden. Aber er löste sich wie all seine anderen Gegner auch, nur in Dunkelheit auf. Es war so unbefriedigend. Er wollte es zurückhohlen, damit er ihm mehr Schmerzen zufügen konnte, aber da war nichts mehr übrig. Es war fort.

Xion Stand still und zitternd in der Nähe, einen Ausdruck auf ihrem Gesicht der wohl eine Mischung Gehässigkeit und Trauer. „Es ist weg“, echote sie seine Gedanken.

„Gute Arbeit ihr beiden“, sagte Axel leise.

„Können wir nun nach Hause?“

„Geht ihr schon mal vor, ich komme später nach“

Sie starrten ihn an und er lächelte leicht.

„Ich muss noch meine eigene Mission beenden. Zurück zum Kolosseum.“

„Das war nicht das Kolosseum“, erinnerte sich Roxas. Die Sonnenhelle Arena und die Dunklen Tiefen schienen nicht zur selben Welt zu gehören, obwohl sie es taten.

„Geh nach Hause Roxas, ich komm klar.“

„Wir kommen mit dir“, sagte Xion mit einer ausdruckslosen Stimme.

„Sicher?“, fragte er und beäugte sie.

„Du hast uns bei unserer Mission geholfen, und wir helfen dir nun bei deiner. Und… ich will bei dir sein.“

Axel öffnete Wortlos einen Dunklen Korridor.

 
 

xXxXxXx

 

Nun da er nicht mehr Panisch war, mochte er die Unterwelt noch weniger. Xion zitterte und presste sich fest an Axel, welcher ihre Hand los ließ und ihr schützend den Arm um die Schulter legte. „Bist du in Ordnung? Willst du immer noch dabei sein?“

„Ich bin in Ordnung, solange ihr bei mir seid“, flüsterte sie.

Roxas beobachtete eine kleine Gestalt, welche sich taumelnd mit unterschiedlichem Tempo näherte. Er hielt sein Schlüsselschwert bereit. Er glaubte es war ein Herzloser, ein winziger – vielleicht war er in der Lage ihn mit einem Schlag zu erledigen. Er wunderte sich bloß warum er allein war, normaler weiße griffen kleine Herzlose immer in größeren Gruppen an.

Axel runzelte die Stirn. „Was zur…?“

Xion keuchte als sie erkannte was es war.

„Oh“, machte Roxas als er es erkannte, „Es ist kein Herzloser.“

Der Schwarz-Braune Welpe setzte die Vorderpfoten an sein Knie, verlor das Gleichgewicht und kippte zur Seite weg, die ganze Zeit aufgeregt hechelnd.

„Er mag dich Roxas“, bemerkte Xion mit einem verhaltenen Lächeln, obwohl sie ihre Distanz wahrte.

„Ja, ich frage mich warum.“ Roxas lehnte sich nach vorne und hob den Welpen auf, welcher sich freudig wand und ihm über die Haut schlabberte sobald er sie erreichen konnte.

„Es ist ein Schatten“, erkannte Axel besorgt, „Ich weiß nicht wie er aus diesem Todes-Kessel-Ding  herausgekommen ist. Es ist doch so winzig.“

„Sein Name ist Chocolate“, hörte er sich selbst wie von weit weg sagen. Er wunderte sich warum er schon wieder zitterte.

Axel sah ihn an. „Meine Güte, und ich dachte immer ich wäre schlimm wenn es ums adoptieren von irgendwelchen streunenden Welpen ginge, aber du schlägst mich doch glatt.

Roxas verstand ihn kaum. „Hallo Choco“, wisperte er. Seine Brust tat weh. „Ich hab dich vermisst“ Der kleine Schatten in seinen Armen, presste sich vor Zuneigung gegen ihn.

„Roxas.“ Axel legte eine Hand auf seine Schulter. „Denk nicht mal dran. Er ist tot. Er gehört nun Hades. Zudem, bekommen wir höchstwahrscheinlich bekommen wir einige ungeplante Schwierigkeiten, wenn Hades seine Leute nach dem kleinen Schickt.“

Xions Augen schimmerten traurig. „Wie kann es sein das er, obwohl er so klein ist schon…“, sie brach ab.

Es war schwer etwas zu sehen. Axel sah ihn an und berührte die Träne die Roxas‘ Wange hinunterlief.

„Roxas?“, flüsterte Xion, „Warum weinst du?“

Roxas ging einen Schritt zurück und wischte sich übers Gesicht, auf einmal mit der Tatsache vertraut das der kleine Körper keine Wärme abgab, das da kein Puls war, der das Leben durch ihn pumpte. „Ich… Ich weiß nicht. Ich bin ein einer Minute wieder in Ordnung.“

 
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  alunabun
2012-08-26T02:08:39+00:00 26.08.2012 04:08
Diese Fic ist der Hammer, wirklich! Vielen herzlichen Dank, du hast mir den Tag versüßt.
Neulich erst hab ich die Mangas zu Days gelesen und dachte mir: "Geil, jetzt weiß ich wieder, warum ich dieses Trio so liebe!" und dann schreibst du mir einfach eine Story zu meinem Lieblingstrio ♥
Ich finde es sehr schön, wie originell du die Charaktere rübergebracht hast. Der verplante Roxas, die sanfte Xion, die du etwas mädchenhafter dargestellt hast, was ich persönlich toll finde, und den allwissenden Axel, der sich so liebevoll um seine besten Freunde kümmert. Die Idee mit dem Tod ist auch schön, hat mir zu denken gegeben. Mir ist aufgefallen, dass Kingdom Hearts eine sehr gute Lösung dafür gefunden hat, die Gegener in Luft auflösen zu lassen, wenn man sie tötet, nicht wie bei vielen anderen Spielen, verstehst du?
Ich hab dir ja schon mal geschrieben, dass ich es wundervoll finde, wie viel Emotion du aufbauen konntest, obwohl weder Axel, Roxas, noch Xion in der Lage sind zu fühlen. Ein gelungenes Meisterwerk, ich bin wirklich begeistert! Danke, mein Bester. Du bist toll!

Ganz hin und weg,
deine SuperiorinE ♥


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