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Family Relations

von

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34. Traum (Estland x Lettland)
 

Raivis brummte genussvoll während Eduard in langsamen Kreisbewegungen über seinen Rücken strich. Er war in letzter Zeit immer so angespannt und das zusätzliche Gewicht, das er vor sich hertragen musste, half da nicht unbedingt. Eduard schlang seine Arme um den kleinen Letten, zog ihn an sich ran und atmete den Duft seiner Haare ein. Als Eduards Hände begannen weiter nach unten zu wandern, quiekte Raivis erschrocken auf und schob ihn weg.
 

„Nein?“, fragte Eduard und setzte sich auf. „Willst du nicht?“
 

Raivis errötet und drehte sich um, damit er seinen Liebling anblicken konnte. Er versuchte etwas zu sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Raivis wurde noch roter und wich Eduards blauen Augen aus.
 

Eduard legte tröstlich eine Hand auf Raivis Schulter. „Ist schon in Ordnung, du kannst es mir ruhig erzählen.“
 

„Du würdest lachen.“, murmelte Raivis und strich abwesend über seinen runden Bauch.
 

Eduard lächelte. „Nein. Ich werde nicht lachen. Ich versprech es.“
 

Raivis blickte in Eduards Augen und suchte dort nach einem Funken Unwahrheit. Er seufzte und bereitete sich innerlich vor.
 

„Ich will das Baby nicht verletzten.“, gestand er schnell, dann versteckte er das Gesicht in der Bettdecke.
 

Eduard war einen Moment lang still, doch dann lächelte er. „Raivis, das ist eine ganz normale Furcht einer Mutter während der Schwangerschaft.“
 

Raivis späte mit einem Auge über die flauschige Blockade. „Wirklich?“
 

Eduard gluckste. „Natürlich. Viele Mütter haben diese Angst. Sie wollen nur ihre Babys beschützen.“, Eduard dachte einen Moment lang nach, „Obwohl ich gelesen hab das Sex während einer Schwangerschaft völlig ungefährlich ist.“
 

Raivis überlegte einen Moment. „Ich will trotzdem nicht.“
 

Eduard musste wieder glucksen. „Okay, kein Sex. Ich werde dich zu nichts zwingen.“
 

Sie gaben sich gegenseitig einen Gutenachtkuss und legten sich dann eng aneinander gekuschelt schlafen. Als Raivis wegtriftete, landete er in einem bekannten Traum. Nicht, dass er ihn schon mal geträumt hatte, aber er war trotzdem vertraut.
 

Raivis schlang die mehrere Nummern zu große Jacke um sich, nicht weil er kalt hatte, eigentlich war ihm sogar eher warm, aber aufgrund seines riesigen Bauches. Er stand kurz vor seinem Geburtstermin, aber er musste in der Nähe Toris und Eduards fit wirken, vor allem Eduards, um zu zeigen das mit ihm alles in Ordnung war. Bis jetzt hatte er seine ungeplante Schwangerschaft erfolgreich vor den beiden verbergen können, aber was sollte er machen wenn das Baby auf der Welt war? Er konnte keine weitere Person ihm Haus versorgen, ohne dass sie es bemerken würden und wenn die zwei es bemerken würden, würden sie wütend auf ihn sein. Warum hatte er  mit Eduard geschlafen ohne zu verhüten? Warum hatte er nicht diese dumme Abtreibung gemacht, als er die Chance dazu hatte?
 

„Raivis?“, erklang Toris Stimme hinter ihm. „Bist du okay?“
 

Raivis wäre beinah vor Schreck in die Luft gesprungen, erschrocken durch die Stimme die plötzlich die Stille durchbrochen hatte.
 

„Oh, j-ja. M-mir geht’s gut. M-mach dir keine Sorgen.“, stotterte er, während er zitternd dastand und sich darum bemühte, dass die große Jacke nicht zu Boden fiel. Warum war dieses verdammte Ding auch so unkooperativ?
 

Toris hob eine Augenbraue. „Bist du sicher?“, fragte er. Der arme Junge benahm sich in der letzten Zeit so seltsam.
 

„Warum trägst du so eine große Jacke? Hast du keine kleinere? Mein Gott, die sieht aus als ob sie sogar Russland passen könnte!“, stellte Toris fest.
 

„Ä-Äh… Ich mag diese hier.“, log Raivis, er hasste dieses verdammte Ding regelrecht, aber es war das einzige Kleidungsstück das groß genug war um seinen großen Bauch zu verbergen.
 

Toris lächelte. „Na, dann ist es ja gut. Soll ich sie dir die Knöpfe richtig zu machen? Du hast dich nämlich verknöpft.“
 

„O-Oh, danke.“, stammelte Raivis. Kein Wunder, dass sie die ganze Zeit gerutscht war.
 

Toris gluckste und beugte sich nach vorne um die Knöpfe richtig zu schließen, die ganze Zeit über betete Raivis zu allen möglichen Göttern, dass der andere seinen Bauch nicht fühlen würde. Toris schloss zügig die Knöpfe, dabei streifte er leicht Raivis Bauch, bemerkte aber nichts. Raivis stieß ein erleichtertes Seufzen aus.
 

„Wow Raivis.“, sagte Toris. „Wenn du diese große Jack anhast, könnte man fast meinen du wärst fett geworden oder so.“
 

Raivis wurde wütend. Wie konnte er es wagen sich über seine heikle (aber heimlichen) Situation lustig machen! Er konnte nichts dafür, dass das Baby dafür sorgte das er auseinander ging wie ein Wal.
 

Toris musste Raivis Reaktion bemerkt haben den er machte schnell einen Rückzieher. „Oh Raivis, ich weiß das du nicht fett bist.“, beteuerte er fröhlich und legte eine Hand auf Raivis Bauch, vor welchem er immer noch kniete.
 

Als hätte er einen Schlag erhalten, zog Toris die Hand zurück. Raivis fuhr beinah aus der Haut und presste sich gegen die Wand, in dem Versuch so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den anderen Mann zu bringen.
 

„Raivis…“, murmelte Toris, der den anderen äußerst schockiert anstarrte.
 

Raivis versuchte sich schnell etwas auszudenken. „A-also i-ich hab ein bisschen zu-zugenommen. D-das ist k-kein P-Problem.“, log er problemlos.
 

Toris verengte die Augen und stand auf. „Wenn das nur Fett ist, warum hat mich dein Bauch dann getreten?“
 

Scheiße.
 

„Uh…Blähungen?“
 

Toris funkelte ihn an und Raivis begann zu zittern. „Öffne die Jacke!“, befahl Toris.
 

Raivis suchte nach einer Möglichkeit ihn davon abzubringen. Als ihm nichts einfiel gab er auf und öffnete seine Jacke, wodurch er seinen runden Bauch enthüllte.
 

Toris keuchte. „Du bist schwanger?“, schrie er ungläubig.
 

Raivis begann augenblicklich zu weinen. „Es tut mir leid! Ich wollte nicht, dass das passiert! Es tut mir wirklich, wirklich leid.“
 

Toris nahm den weinenden Jungen in die Arme. „Es ist in Ordnung Raivis. Ist schon okay. Wein nicht.“
 

Sie blieben ein paar Minuten so stehen, in denen Raivis an Toris Schulter weinte und der andere ihm tröstlich über den Rücken strich.
 

„Warum hast du uns nichts gesagt?“, fragte Toris ruhig.
 

Raivis sagte erstmal nichts. „Ich hatte Angst.“, murmelte er trotz seines Schluckaufs. „Ich wollte nicht das ihr wütend auf mich seid.“
 

Toris löste sich von ihm und wischte Raivis die Tränen weg. „Oh Schatz, ich bin nicht wütend. Ich bin ein wenig enttäuscht, aber ich bin trotzallem nicht wütend.“
 

Sie standen eine Weile so still da bis Toris schließlich die gefürchtete Frage stellte. „Wer ist der Vater?“
 

Raivis fröstelte. „Um…Eduard.“, gestand er.
 

Toris seufzte. „Ich hätte es wissen müssen.“, sagte er. Toris ergriff Raivis Hand und lächelte ihn an. „Warum gehen wir nicht zu ihm?“
 

Raivis riss seine Hand los. „Nein! Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht!“, schrie er.
 

Toris legte Raivis eine Hand auf die Schulter um ihn zu beruhigen. „Warum kannst du  nicht?“, wollte er dann wissen.
 

Raivis schniefte. „Ich kann nicht Eduards Leben ruinieren.“
 

Toris blick wurde weich. „Du wirst nicht sein Leben zerstören. Er liebt dich.“
 

„Wirklich?“
 

Toris gluckste. „Der einzige der das nicht erkennt ist Eduard. Und Mr. Amerika.“
 

Raivis kicherte ein wenig. „Er ist in diesem Punkt ein bisschen langsam, oder?“
 

Toris lachte und nahm Raivis an der Hand um ihn den Flur hinunter zuführen. An dessen Ende öffnete sich eine Tür und Eduard trat ein, einen Stapel Bücher auf den Armen. Als er hörte, dass die beiden anderen Jungen den Flur entlang kamen, drehte er sich um und sah Raivis dicken Bauch. Nach einem Augenblick, begriff sein Verstand was er da sah und er ließ die Bücher fallen, sein Gesicht wechselte rapide die Farbe und er sank dann Ohnmächtig zu Boden.
 

„Eduard.“, schrien alle beide und eilten zu diesem. Eduard war bewusstlos und er würde auch die nächsten paar Stunden nicht wachwerden.
 

„Naja, schlussendlich weiß er es jetzt.“, stellte Toris fest, in einem Versuch die Stimmung aufzulockern. Raivis blickte ihn an, seine Augen schwammen schon in Tränen, und Toris musste seufzen.
 

Naja,  jedenfalls hatten sie jetzt den schwierigsten Teil geschafft.
 

Äh… streicht das.



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