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Meine Reise nach Berlin

Verlorener Romantiker vom Land trifft auf chronisch kranke Tierfreundin aus der Großstadt
von

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Prolog

Wir alle haben schon einmal jemanden über das “World Wide Web“ kennengelernt. Sei es bei einem Videospiel, in einem Forum oder in einem Chatroom. Niemand der sich mit den modernen Medien beschäftigt ist davor gefeit, Online anderen Leuten zu begegnen. Meistens bleibt es bei einem kurzen Gespräch, dass nirgendwo hinführt. Manchmal entwickelt sich jedoch eine Freundschaft und manchmal sogar mehr. Auch ich habe in meiner Zeit vor dem Computer unzählige Bekanntschaften gemacht. Viele davon waren von kurzer Dauer. Aber auch ich habe so manche Person in meiner Kontaktliste, die schon seit mehreren Jahren dabei ist. Ein spezieller Eintrag auf meiner persönlichen Freundschaftsliste ist schon seit über sieben Jahren gespeichert. Es ist ein Mädchen, dass ich während meiner Schulzeit kennengelernt habe. Damals entdeckte ich “Animexx“, eine Internetseite auf der sich Manga- und Anime-Fans austauschen können. Ich nahm an einem Online-Rollenspiel teil. Wir schlüpften in verschiedene Rollen und schrieben zusammen Geschichten. Ich spielte einen Vampir und traf auf eine Waldnymphe, die mich direkt am selben Tag persönlich anschrieb. Sie schwärmte davon, wie talentiert ich mit Worten umgehen konnte und nach einer kurzen Pause kamen wir ins Gespräch. Die Chemie stimmte und nach nur wenigen Tagen entwickelte sich eine Freundschaft. Ich lernte sie gut kennen, wir wussten schnell was der andere mochte und was nicht. Bis tief in die Nacht tauschten wir Nachrichten aus, ungeachtet der Tatsache das wir beide noch Schüler waren. Irgendwann kam dann natürlich auch mal die Frage auf, ob wir uns treffen wollen. War nicht ganz einfach, weil wir über Hundert Kilometer auseinander wohnten. Doch das hielt uns nicht auf. Mitten in den Sommerferien stieg ich in den Zug und fuhr als Jugendlicher nach Berlin. Wir trafen uns und verlebten einen wunderschönen Tag. Am nächsten morgen musste ich zwar schon wieder los, aber das war es wert. Bis auf einmal Funkstille herrschte. Ein riesiger Knick entstand, den ich mir nicht erklären konnte. Hatte ich etwas falsches gesagt oder etwas falsches getan? Die ganzen nächsten Drei Jahre hatte ich nicht viel von ihr gehört. Ab und an meldete sie sich um einen Gruß da zu lassen. Mit ihr sprechen war aber nicht drin. Meine Ausbildung verbrachte ich also in kompletter Ahnungslosigkeit. in der Zwischenzeit gab es selbstverständlich andere Mädchen, aber fern am Horizont stand die Figur, die mir noch die nächsten Jahre Rätsel aufwarf. Ich fing an zu arbeiten und höre auf einmal immer mehr von ihr. Sie lädt mich zu anderen Webseiten ein, wir spielen zusammen Online-Spiele und so langsam kommen wir wieder ins Gespräch. Ich versuche sie zu fragen was damals passiert war und sie meint, das es nicht gepasst hat. Die Entfernung wäre zu groß und sie habe auch andere Leute kennengelernt. Eigentlich war es mir nach so langer Zeit auch egal. Ich war von ihr abgekommen und allein schon froh darüber, überhaupt etwas von ihr zu hören. Ab und an herrschte immer mal wieder komplette Abwesenheit, doch merkwürdigerweise schaffte sie es jedes mal, den Kontakt wieder aufzunehmen. Es ist das Jahr 2012 und nachdem sie, laut ihrer eigenen Aussage, ihr Leben wieder im Griff hatte, kam ich erneut mit der Frage zu ihr, ob wir uns wieder treffen wollen. Sie sagt „Ja“ und lädt mich zu sich nach Berlin ein. Ich wusste, dass sie einen Freund hatte, aber das hat mich sowieso nicht interessiert. Ich wollte sie einfach nur mal treffen. Sie mal wieder live erleben. Nicht nur über Handy, Internet, Foto und Webcam-Unterhaltung.
 

Das hier ist die Geschichte, wie ich sie zum zweiten mal in meinem Leben treffe, nachdem wir so lange nur eingeschränkten Kontakt hatten.



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