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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 12

Hallo.
 

Trotz Zahnschmerzen und Wurzelbehandlung habe ich ein neues Kapitel geschafft, weiter geht`s.
 

Kapitel 12
 

Am Frühstückstisch sahen alle immer wieder zu Harry, der mit einer Trauermiene am Tisch saß und in seinem Essen stocherte.

„Iss ordentlich sonst muss ich das unserem Lord melden wenn er wieder da ist“, sagte Charlie.

Harry sah ihn panisch an, begann aber dann zu essen.

„Das war fies“, sagte Fred.

„Nein, er soll sich einwandfrei benehmen, ordentlich essen und normal schlafen und dafür sorge ich. Außerdem müsst ihr gleich los, Severus wartet nicht gerne“, gab der ältere Rotschopf zurück.

„Bin fertig“, kam jetzt von Harry, sein Teller war komplett leer.

„Dann ab zu Zaubertränke. Harry, wir sehen uns zum Mittag.“

„Hm.“

„Dann los“, sagte Blaise grinsend, er hakte sich bei Theo ein und sah die Anderen auffordernd an. Langsam aber sicher erhoben sich alle und machten sich auf den Weg in die Keller.

„Und was machen wir?“, wandte sich George an seinen Zwilling. Dieser grinste doch bevor er etwas sagen konnte, erschien ein Blatt Pergament vor ihnen.

Fragend sahen sie ihren älteren Bruder an, dieser grinste leicht und meinte, „unser Lord hat euch diese Aufgaben hinterlassen, er will Malfoy-Manor schließlich in einem Stück wiedersehen.“

„Das ist gemein“, murrte George, griff aber nach dem Pergament und las es sich durch, sein Zwilling schielte im über die Schulter. „Das dauert ja ewig, da haben wir ja gar keine Zeit mehr um auf Harry aufzupassen.“

„Das solltet ihr nicht wagen. Ich muss über den Tag weg und erwarte, dass ihr zum Mittag hier seit um aufzupassen, dass er ordentlich isst. Ich löse euch dann beim Abendessen ab“, erklärte Charlie ernst.

Die Zwillinge nickten sofort und erhoben sich, „wir sehen uns dann heute Abend?“

„Ja, zum Essen“, nickte Charlie.
 

Der Tag verging, alle bemühten sich um Harry abzulenken und es klappte. Ihre Bemühungen durchdrangen den Schleier des Trankes und holten langsam aber sicher wieder das wahre Ich des Jungen zum Vorschein. Selbst Severus war überrascht, er hätte nie damit gerechnet, dass der Junge es nochmal schaffen würde und irgendwie freute er sich darüber, auch wenn er es nie zugeben würde. Sein Patenkind hatte diese Bedenken nicht, er zeigte seine Freude beim Abendessen sehr deutlich, genau wie die restlichen Slytherins.
 

Lachend und scherzend verging das Abendessen, die Zwillinge sorgten mit einigen ihrer harmloseren Scherzartikeln für gute Laune, naja, zumindest bei den Jugendlichen. Severus verzog mehr als ein Mal das Gesicht bis Charlie ein Einsehen hatte und seine Brüder zur Räson rief.

„Du Spielverderber“, knurrte George.

„Benehmt euch etwas, wir sind nicht im Fuchsbau. Harry, was hast du heute noch vor?“

„Ich würde gerne an der Animagusverwandlung weiter arbeiten. Hilfst du mir?“

„Klar, komm, wir können gleich anfangen. Severus, ist es in Ordnung, dass ich heute woanders schlafe?“, fragte Charlie.

„Ist der Lord damit einverstanden?“, war die Gegenfrage.

„Ja, er ist einverstanden. Also?“

Severus' Blick huschte zwischen seinem Haustier und dem des Lords hin und her bevor er nickte, „mach, was du denkst.“

„Danke. Komm Harry, wir fangen gleich an“, grinste Charlie. Sie verabschiedeten sich von dem Rest und verließen die Küche.
 

„Warum muss er dich fragen wo er schläft?“, fragte Draco.

Severus sah von dem Tränkebuch auf und schnarrte, „er gehört mir.“

„Deswegen das Halsband? Wie kam es dazu?“, fragte der Blonde weiter, die restlichen Gespräche waren verstummt und alle schienen auf die Antwort des Tränkemeisters zu warten.

„Unser Lord hat ihn mir geschenkt, als Belohnung für sein eigenes Haustier. Seitdem gehört er mir.“

„Und das Halsband? Er ist doch kein Sklave, oder?“

„Wie würdest du ein Geschenk des Dunklen Lords sonst bezeichnen?“, schnarrte Severus.

„Diener?“, schlug Blaise vor.

„Ich benötige keine Diener und eigentlich auch kein Haustier aber es war der Wunsch unseres Lords also mache ich das Beste raus. Und ein Haustier braucht auch ein Halsband.“

„Verständlich. Onkel Sev, kannst du mir nachher nochmal den Trank von heute erklären?“, fragte Draco, der hoffte, dass der Themawechsel seinen Paten besänftigen würde denn die schwarzen Augen hatten sehr gefährlich geblitzt.

Severus hob jetzt fragend eine Augenbraue, nickte aber dann und meinte, „du kannst nachher in die Kerker kommen.“

„Gerne. Danke.“

„Wir verschwinden für heute, gute Nacht“, sagte Theo plötzlich, Blaise schloss sich ihm schnell an als er den Raum verließ.

„Haben die Zwei was miteinander?“, fragte Greg.

„Wahrscheinlich. Mir aber egal, ich habe mein Bett wieder für mich alleine, himmlisch“, schwärmte Draco. Seine Freunde drückten höhnisch ihr Mitleid aus während Severus die Gespräche ausblendete und sich wieder seinem Buch zu wandte.
 

Charlie warf einen Blick auf die große Standuhr, es war weit nach Mitternacht und sie hatten gute Fortschritte gemacht. Gähnend streckte er sich, Harry sah von seinen Aufzeichnungen auf und warf dann ebenfalls einen Blick auf die Uhr.

„Ist es schon so spät? Wollen wir für heute Schluss machen?“, fragte er.

„Ja, das klingt gut. Schläfst du bei mir?“, fragte Charlie zurück.

„Ich weiß nicht ob ich das kann.“

„Vielleicht als Eichhörnchen?“

„Nein, du musst schon immer bei Severus in deiner Animagusgestalt schlafen. Wir versuchen es aber ich kann für nichts garantieren“, murmelte Harry leise.

„Passt schon, willst du noch ins Bad?“

„Nein, ich dusche morgen früh.“

„Dann geh schon ins Bett, ich geh noch duschen.“ Harry nickte nur während Charlie sich erhob und im Bad verschwand.
 

Harry rollte sich unsicher in dem fremden Bett zusammen, er wollte zu seinem Lord doch der war irgendwo und kämpfte gegen die weiße Seite. Sein Innerstes war zerrissen, auf der einen Seite wünschte er sich, dass es keine Verletzten gab, egal auf welcher Seite. Auf der anderen Seite wünschte er, dass sein Lord gewann denn dann hätte er gute Laune und das würde sich auf ihre seltsame Beziehung auswirken.

„Hör auf zu grübeln“, ertönte gerade Charlies Stimme.

„Ich grüble nicht.“

„Doch, tust du. Du denkst an Voldemort, das kann man förmlich sehen aber er ist nicht hier und er wird erst in ein paar Tagen wieder da sein. Harry, deine Augen sind klar also hast du gerade die Kontrolle über deinen Körper und dein Hirn also benutze es“, grinste Charlie. Er ließ sich auf die Bettkante sinken, allerdings ohne ihn zu berühren.

„Was meinst du damit?“

„Ganz einfach. Wenn er wiederkommt und du kannst die Animagusgestalt anwenden, wird er verdammt stolz auf dich sein. Und du hast mir doch gesagt, dass er dir eine besondere Belohnung versprochen hat, vielleicht wird die noch besser wenn er stolz auf dich ist.“

Die grünen Augen leuchteten ihn an bevor er heftig nickte. „Das klingt gut. Wollen wir jetzt schlafen?“

„Darf ich denn bei dir mit im Bett schlafen? Ich kann auch auf die Couch gehen“, sagte Charlie. Der Jüngere sah ihn unsicher an, rutschte aber dann ein Stück beiseite und schlug die Decke zurück. „Sicher? Ich möchte nicht durch einen sehr unangenehmen Fluch aufwachen.“

„Ja, sicher. Ich fühle mich irgendwie anders in deiner Nähe. Und der Lord hat es außerdem erlaubt, du willst ja schließlich nichts von ihm, ...oder?“

„Nein, will ich nicht. Ich mag keine Schlangen, ich stehe eher auf Fledermäuse“, grinste Charlie während er unter die Decke rutschte, er hielt aber Abstand zu dem Jüngeren.

„Also ich mag Schlangen“, grinste Harry.

„Unverkennbar.“

„Ist das schlimm? Immerhin ist er der Dunkle Lord.“

Charlie stützte sich auf den Ellenbogen um ihn anzusehen und meinte, „mal davon abgesehen, dass du nicht wirklich eine Wahl hast, finde ich es absolut nicht schlimm. Hey, ich bin den Todessern freiwillig beigetreten weil ich mich in meinen Tränkeprofessor verliebt habe und ihn für mich haben will obwohl ich weiß, dass ich keine Chance habe. Wer bin ich also, der dich für deine Zuneigung zum Dunklen Lord verurteilt?“

„Also glaubst du, dass meine Gefühle echt sein könnten?“

„Ja, glaube ich. Am Anfang war es wahrscheinlich nur der Trank aber mittlerweile glaub ich, dass es deine Gefühle sind. Sonst würdest du nicht so viel unternehmen um bei ihm zu sein“, sagte Charlie.

Der Jüngere wurde leicht rot, grinste aber dann und kuschelte sich in die Kissen. Charlie machte es sich neben ihm bequem, sie hatten immer noch genügend Abstand zueinander damit es für den Jüngeren nicht unangenehm wurde. „Gute Nacht, Charlie.“

„Gute Nacht, Harry, schlaf gut.“

„Du auch.“
 

Doch Harry fand keinen Schlaf, er spürte den gleichmäßigen Atem des Älteren und wusste, dass er schnell eingeschlafen war. Unsicher drehte er sich zu ihm rum und beobachtete den Rotschopf. Sein Blick blieb auf dem juwelenbesetzten Halsband hängen, seine Hand tastete sofort über sein eigenes Halsband, sie unterschieden sich in der Wahl der Edelsteine. Während er verschiedene Edelsteine hatte, hatte Charlies nur Onyxe doch das passte auch besser zu seinem Herren. Wieso kam ihm dieser Gedanke? Die schwarzen Edelsteine erinnerten an die Augen des Tränkemeisters, genau wie der Rubin an seiner Kehle an die Augen seines Lords erinnerte. Ob es Zufall war, dass die Edelsteine direkt neben dem Rubin Smaragde waren? Die Edelsteine, die seinen eigenen Augen entsprachen. Wahrscheinlich ja, sein Lord hatte sich bestimmt nichts dabei gedacht. Mit einem Seufzer ließ er sich zurück in die Kissen fallen, er war müde doch er wusste, dass er keinen Schlaf finden würde.

„Warum schläfst du nicht?“, murmelte Charlie neben ihm.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“

„Das war nicht meine Frage. Warum schläfst du nicht?“

„Ich kann nicht. Ich kann fast nur schlafen wenn mein Lord bei mir ist. Wahrscheinlich ist es der Körperkontakt“, sagte Harry leise.

„Du könntest zu mir kommen, ich habe nichts dagegen“, sagte Charlie gähnend. Er wusste, dass der Junge normalerweise keinen Körperkontakt zuließ doch er hatte mit Severus gesprochen und dieser hatte ihn dazu angehalten, es wenigstens zu versuchen.

„Ich möchte dir nicht weh tun. Wenn mich jemand berührt, raste ich meistens aus.“

„Versuch es. Vielleicht klappt es.“

Es erfolgte keine Antwort doch Charlie merkte wie sich der Jüngere bewegte und wenig später spürte er vorsichtige Fingerspitzen an seinem Arm.

„Nun, so schlimm?“

„Nein, ungewohnt. Hast du wirklich nichts dagegen?“

„Nein, du bist wie ein kleiner Bruder für mich und kommst für mich als Partner nicht in Frage. Ich möchte dir gerne helfen“, sagte Charlie in die Dunkelheit.

„Danke. Charlie, darf ich dich etwas fragen?“

„Natürlich. Was denn?“

„Warum hast du mir damals diesen Trank gegeben? Warum hast du nicht mal versucht es ungeschehen zu machen?“, fragte Harry leise.

„Es war ein Befehl und die Aussicht auf eine besondere Belohnung“, erklärte Charlie.

„Welche?“

„In Severus' Nähe zu sein. Ich war bis dahin in Rumänien. ER hat mir zugesagt, dass ich in England bleiben darf wenn ich es schaffe, dass du den Trank nimmst.“

„Wann?“

„In den Sommerferien nach dem fünften Schuljahr, ein halbes Jahr bevor du das erste Mal zu ihm gegangen bist. Ich kann nicht sagen, dass ich es bereue denn das tu ich nicht.“ Wieder schwieg der Jüngere, Charlie spürte allerdings wie er sich wieder zu ihm bewegte. Die Fingerspitzen strichen wieder über seinen Arm. „Du bist mir nicht böse?“

„Nicht wirklich. Ok, es ist nicht gerade toll, dass ich unwiederbringlich an den Dunklen Lord gebunden bin, ich hätte mir gerne selber einen Partner oder eine Partnerin gesucht. Aber ich habe Seiten an ihm kennengelernt, die mir wohl niemand glauben würde und die ich langsam aber sicher lieb gewonnen habe und auch nicht mehr vermissen möchte“, erklärte der Jüngere während mittlerweile seine ganze Hand auf Charlies Arm lag. Er zitterte nicht, kein Schmerz raste durch seinen Körper und er empfand seine Nähe nicht als unangenehm.

„Ich glaub dir. Severus hat auch Seiten, die ihn irgendwie liebenswert machen auch wenn er sie sehr gut versteckt hat.“

„Das glaub ich“, lachte Harry.

Charlie erwiderte das Lachen, hob jetzt eine Hand und tastete nach dem Jüngeren, der unter seiner Berührung nicht zusammenzuckte. „Siehst du, so schlimm ist es nicht.“

„Ja, wobei ich denke, dass es nur bei dir und den Zwillingen funktioniert. Bei dem Rest wäre ich mir nie sicher ob sie nicht was von mir oder dem Lord wollen, bei euch kann ich mir sicher sein“, sagte Harry leise.

„Stimmt. Ich hänge an der Fledermaus und meine Brüder können die Finger nicht voneinander lassen, man, sind wir eine verkorkste Familie. Wenn das unsere Eltern wüssten, die würden auf der Stelle tot umfallen“, grinste Charlie.

„Wahrscheinlich.“

Harrys Hand wanderte über Charlies Unterarm nach oben, über den Oberarm und die Schulter. „Du fühlst dich seltsam an“, murmelte Harry leise.

„Im Vergleich zum Dunklen Lord, wahrscheinlich. Aber wie genau seltsam?“

„Keine Ahnung, einfach anders. So viele Haare und die Haut fühlt sich auch anders an.“

„Viele Haare? So viele sind es doch gar nicht“, lachte Charlie bevor ihm einfiel, dass ihr Lord kein einziges Haar am Körper hatte und meinte, „ok, ich nehm es zurück. Darf ich dich auch berühren?“

„Versuch es, ich melde mich wenn es mir unangenehm wird“, sagte Harry.

Charlie streckte langsam den Arm aus und fuhr mit den Fingern über den Arm des Jüngeren. Dieser zuckte nur kurz zusammen, beruhigte sich aber dann und blieb ruhig liegen, seine Hand wanderte über den Oberkörper von Charlie bis sie auf seiner Taille zum Liegen kam. Charlie rutschte ein Stück näher, seine Finger glitten über den Arm und den Oberkörper des Jungen neben sich und langsam gewöhnte sich Harry daran. Es war anders als von seinem Lord berührt zu werden doch nach einer gewissen Zeit begann er es zu genießen. Er begann leise zu schnurren.

„Wie machst du das?“, fragte Charlie sofort.

„Keine Ahnung, ich kann es einfach. Weiter rechts bitte“, bat Harry leise. Gehorsam strich Charlie über den Nacken des Jüngeren, das Schnurren wurde etwas tiefer und Harry rutschte näher an ihn rann.

„Du bist ja ein kleiner Schmusekater“, lachte Charlie.

„Hm.“

„Was für eine qualifizierte Antwort, komm her, ich will endlich schlafen.“

Während er ihn mit einer Hand weiter kraulte, legte er den zweiten Arm um seine Taille und zog ihn vorsichtig näher an sich bis sie eng aneinander geschmiegt lagen. Harrys Arm erwiderte die Umarmung, das Schnurren nahm nicht ab und barg den Kopf an der Brust des Älteren.

„Danke, Charlie.“

„Nicht dafür. Ich mag dich und werde immer für dich da sein. Du kannst immer zu mir kommen wenn was ist aber jetzt wird geschlafen“, sagte der Rotschopf.

„Hm“, wurde an seine Brust gemurmelt.

„Gute Antwort“, gähnte Charlie. Sie kuschelten sich bequemer aneinander, Harry hätte nie gedacht, dass er sich in der Gegenwart eines Anderen so wohl fühlen würde aber genau das tat er. Dennoch würde er lieber bei seinem Lord sein, er wollte dessen Arme auf seinem Rücken spüren, wollte sich an dessen Brust kuscheln. Doch das musste er sich wieder verdienen und das hatte er vor, und seine Animagusverwandlung würde der erste Schritt sein. Mit seinem letzten Gedanken vor dem Einschlafen nahm er sich fest vor, dass er die Verwandlung vor seiner Rückkehr meistern würde.
 

Zu sagen, der Dunkle Lord war sauer, wäre eine gewaltige Untertreibung gewesen. Bereits zwei seiner Todesser waren unter seinen Flüchen gestorben, ihre Leichen lagen noch immer vor seinen Füßen doch er beachtete sie nicht weiter. Die anderen Todesser bemühten sich darum seine Aufmerksamkeit nicht zu erregen, ein aussichtsloses Unterfangen denn dem eiskalten Blick entging gar nichts.

Ihr Angriff war fehlgeschlagen, die Auroren waren schneller am Ort des Geschehens aufgetaucht als alle geahnt hatten. Und sie waren in der Überzahl gewesen, es war ein erbitterter Kampf gewesen doch schlussendlich musste sich auch Voldemort eingestehen, dass sie diesen Kampf verloren hatten. Wütend und enttäuscht hatte er schließlich zum Rückzug gerufen, die Todesser waren so schnell es ihnen möglich war, disappariert. Es hatte zwei weitere Tage gedauert bis sie sich wieder um den Dunklen Lord gesammelt hatten.
 

Lucius wagte es schließlich vor zutreten und nach einer Verbeugung zu sagen, „mein Lord, wir sollten uns für dieses Mal zurückziehen und mit einem neuen Plan wieder kommen.“

Voldemorts Antwort war ein Cruziatus, der den blonden Todesser zu Boden schickte. Nach wenigen Momenten hob er den Fluch allerdings wieder auf. „Es hätte nicht schief gehen dürfen, sie waren zu schnell da. Irgendetwas stimmt hier nicht“, knurrte Voldemort.

„Ein Verräter?“, fragte Lucius keuchend, er richtete sich gerade langsam wieder auf.

Die glutroten Augen richteten sich sofort auf ihn, schienen ihm bis in die Seele zu sehen doch dann schnaubte Voldemort nur erbost und wandte sich ab. „Wir gehen. Ihr werdet informiert wenn ihr wieder gebraucht werdet. Lucius, mitkommen“, fauchte er.

Unsicher folgte der Blonde seinem Lord, wenn er ihm die Schuld an dem Versagen geben würde, würde er seine Familie wohl nie wieder sehen. Sein Lord war nicht dafür bekannt sehr nachsichtig zu sein.

„Beeil dich gefälligst, die Grenzen dieses Apparierschutzes sind weit entfernt und ich will heute noch nach Malfoy-Manor zurückkehren“, knurrte Voldemort.

„Sehr wohl, mein Lord“, sagte Lucius deutlich erleichtert und beeilte sich dem Dunklen Lord zu folgen.
 

Harry gähnte herzhaft und enthüllte damit scharfe Zähne.

„So spät ist es doch gar nicht“, lachte Charlie auf dessen Schoß er zusammengerollt lag.

Das Tier schüttelte den Kopf, legte ihn aber dann wieder auf die Vorderpfoten und grummelte leise.

„Du vermisst ihn, oder?“

Ein Nicken.

„Heute ist der siebte Tag, er ist bestimmt bald wieder da.“

Wieder ein Nicken, allerdings ein deutlich traurigeres. Der Rotschopf streichelte über den silberschwarzen Pelz, ein Schnurren antwortete ihm.

„Er wird stolz auf dich sein wenn er dich so sieht.“

Erneut ein Nicken, wieder ein Trauriges doch dann hob er abrupt den Kopf und begann leise zu jaulen. Seine Augen verschleierten sich leicht was Charlie fragen ließ, „er ist wieder da?“

Ein heftiges Nicken, ein weiteres Jaulen und dann fand er sich plötzlich in zwei Armen wieder. Er sah Charlie fragend an, dieser grinste und meinte, „ich bringe unserem Lord sein neues Haustier.“ Die grünen Augen leuchteten auf, der Schleier war verschwunden und hatte wilder Freude Platz gemacht. Mit einem Lachen machte sich Charlie auf den Weg.
 

„Du kannst gehen“, knurrte Voldemort.

Lucius verbeugte sich und wollte sich gerade zum Gehen wenden als die Tür geöffnet wurde und Charlie eintrat. In seinen Armen lag ein silberschwarzes, pelziges Etwas.

„Was willst du?“, zischte Voldemort, die roten Augen glühten wütend auf doch Charlie schien das nicht zu interessieren.

Er verbeugte sich und schnurrte, „ich bringe euch euer Haustier.“

Nicht nur Lucius starrte ihn verblüfft an, Voldemort kam langsam näher und streckte die Hand nach dem pelzigen Etwas aus. Dieses entrollte sich jetzt, ein spitze Schnauze kam zum Vorschein und grüne Augen, die ihn freudig und glücklich ansahen.

„Mein Haustier?“, fragte er nach.

„Ja, mein Lord, euer Haustier. Ich sollte doch darauf aufpassen und jetzt bringe ich es euch wohlbehalten wieder“, lächelte Charlie.

„Du hast es also geschafft“, murmelte Voldemort während er die Hände um die Brust des Tieres legte, es hoch hob und begutachtete.
 

Eine spitze Schnauze mit scharfen Zähnen, spitze Ohren und wache, grüne Augen. Der Körper war schlank, die Beine etwas gedrungen aber schlank und der Schwanz war fast genauso lang wie der Körper. Dichtes, silberschwarzes Fell bedeckte ihn, die Schwanzspitze war weiß, sein Haustier war eindeutig ein Fuchs und es trug noch immer sein Halsband.
 

„Eine sehr ungewöhnliche Animagusgestalt“, kam von Lucius, der das Tier ebenfalls begutachtete hatte.

„Passend zum Haustier des Dunklen Lords“, grinste Charlie.

Voldemort nickte geistesabwesend, legte sein Haustier in die rechte Armbeuge und begann ihn mit der linken Hand hinter den Ohren zu kraulen. Es überraschte ihn nicht, dass sein Haustier trotz der Fuchsgestalt anfing zu schnurren. „Ja, sehr ungewöhnlich. Lucius, Charlie, ihr könnt gehen“, kam von Voldemort, seine Stimme war wesentlich ruhiger und auch seine Augen sprühten nicht mehr vor Wut.

Die zwei Angesprochenen verbeugten sich und verschwanden so schnell wie möglich, nicht, dass sich die Laune ihres Lords noch mal veränderte. Doch dieser hatte nur Augen für den schnurrenden Fuchs in seinen Armen, der sich eng an ihn kuschelte und die Augen genießerisch geschlossen hatte. „Du hast es also wirklich geschafft, ich bin stolz auf dich“, murmelte Voldemort.

Der Fuchs öffnete die Augen, sie strahlten vor Glück. Schnurrend rieb er den Kopf an Voldemorts Brust was dem Lord ein leises Lachen entlockte. Mit dem Fuchs im Arm verließ er die Eingangshalle, es war der einzige Raum, in den man apparieren konnte und begab sich in den Westflügel.
 

Harry war glücklich, er kuschelte sich enger in die Arme seines Lords und schnurrte zufrieden. Lange, feingliedrige Finger kraulten ihn hinter den Ohren und im Nacken. „Wieso kann ein Fuchs schnurren?“, fragte sich Voldemort laut.

Sein Haustier sah ihn mit halb geschlossenen Augen an, das Schnurren wurde lauter und tiefer, er spürte die Vibration unter seinen Fingern.

„Kannst du die Verwandlung beliebig steuern?“

Der Fuchs nickte vorsichtig, er wollte sich nicht zurückverwandeln denn hier, in den Armen seines Lords, fand er es wesentlich schöner. Das schien auch Voldemort zu sehen, er grinste leicht und setzte den Fuchs auf sein Bett, ein enttäuschtes Jaulen war zu hören.

„Du wartest hier, ich will nur schnell ins Bad und dann ins Bett“, sagte Voldemort, er strich dem Tier nochmal über den Kopf und den Rücken bevor er ins Bad ging.

Harry japste kurz, krabbelte dann unter die Decke und rollte sich auf dem Kopfkissen zusammen, ja, hier wollte er bleiben, wobei... . Nach kurzem Überlegen kam er zu dem Schluss, dass er lieber als Mensch hier liegen würde. Er wollte diese samtweiche Haut an seiner Eigenen spüren, diese sanften Finger, die über seine Haut fuhren und ihn schnurren ließen, das wollte er. Doch sein Lord hatte ihm die Verwandlung nicht befohlen und er wollte ihn nicht verärgern, indem er sich ungefragt verwandelte. Und so blieb ihm nichts weiter übrig als den buschigen Schwanz um sich zu schlingen und sehnsüchtig die Badtür zu beobachten.
 

Sein Lord tauchte wenig später wieder auf, wie immer in Boxershorts gekleidet und glitt unter die Decken, den Fuchs schob er sanft beiseite. „Hm, so niedlich wie du auch als Fuchs bist, im Bett will ich dich als Mensch. Verwandel dich“, befahl Voldemort.

Er konnte sehen wie die grünen Augen aufleuchteten, scheinbar kam der Befehl den eigenen Wünschen seines Haustieres sehr entgegen. Es dauerte nicht lange und sein Haustier lag in menschlicher Gestalt neben ihm, oder besser gesagt, eng an ihn gedrückt. Mit einem leisen Seufzer schlang er die Arme um den jungen Körper, er hatte ihn vermisst und genoss das Gefühl seines Haustieres an seinem Körper. Bis ihm auffiel, dass sein Haustier völlig nackt war. Genau das schien auch dem Jungen gerade aufzufallen, er versuchte unauffällig etwas wegzurücken.

„Wo willst du denn hin?“, fragte Voldemort leise.

„Mir was anziehen?“

„Hm, mir gefällst du so allerdings besser.“

Sein Haustier begann zu zittern, er versuchte noch etwas weiter wegzurücken doch sein Lord verstärkte die Umarmung und zog ihn mühelos wieder an sich.

„Du bleibst so. Hast du meine Worte etwa schon vergessen? So lange war ich doch gar nicht weg“, sagte Voldemort leicht schmunzelnd. Harry hob den Kopf um ihn fragend anzusehen. „Scheinbar nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht gegen deinen Willen anfasse und ich halte mich an mein Wort.“

„Mein Lord, darf ich euch etwas fragen?“

„Warum ich dich nicht anfasse?“, fragte Voldemort zurück. Sein Haustier nickte langsam, die grünen Augen flackerten unsicher doch Voldemort strich ihm beruhigend über den Rücken. „Ich weiß es selber nicht aber du bist mir zu wertvoll um dich einfach so zu nehmen. Ich will, dass es von dir aus geht.“

„Wie meint ihr das?“

„Ich habe genug Todesser, die ich in mein Bett befehlen kann, an Spaß und Abwechslung mangelt es mir also nicht“, erklärte Voldemort doch ein leises Knurren unterbrach ihn, sein Haustier blitzte ihn wütend an. Er fuhr äußerlich unbeeindruckt fort, „aber deine Gesellschaft bringt mir etwas, was keiner dieser erzwungenen Bettgefährten bringt. Und das will ich nicht riskieren, du weißt selber wie seltsam du manchmal auf mich reagierst. Speichellecker habe ich genug, ich will ein selbstständig denkendes Haustier, welches mir keine Schande bereitet.“

„Kein Problem“, gab Harry mit einem leichten Grinsen zurück.

Unwillkürlich erwiderte Voldemort das Grinsen, strich dem Jungen sanft über den Rücken bis in den Nacken, dort verweilte seine Hand kraulend. Sofort setzte das tiefe monotone Schnurren wieder ein. „Und deswegen fasse ich dich nicht an, es würde dich zerstören, oder siehst du das anders?“, fragte Voldemort.

Sein Haustier senkte den Blick, schüttelte unmerklich den Kopf. Ja, er wollte seinen Lord aber ohne jeden Zwang, ohne Gewalt und vor allem wenn er sich sicher war, dass er für seinen Lord mehr bedeutete als nur ein Haustier. Er wollte an seiner Seite sein, als gleichberechtigter Partner und auch wenn er wusste, dass diese Hoffnung vergebens war, hatte er sie noch nicht aufgegeben. Die kraulende Hand wanderte nach vorne, hob sein Kinn sanft an und zwang ihn so seinen Lord wieder anzusehen.

„Siehst du und genau das will ich nicht. Und auch kein Anderer wird dich anfassen, du gehörst ganz allein mir.“

„Wie genau definiert ihr anfassen?“, fragte sein Haustier leise und schüchtern.

„Gegen freundschaftliche Berührungen habe ich nichts aber bei allem was darüber hinaus geht, wirst du und der oder die Andere hart bestraft. Was im Falle des anderen Parts wohl mit dem Tod enden wird. Und in deinem Falle mit einer vorübergehenden Ausquartierung aus meinem Bett. Verstanden?“, fragte Voldemort lauernd.

„Ja, mein Lord, sehr genau. Aber das wird nicht eintreten, ich will niemand Anderen“, gab sein Haustier zurück während er sich nochmal eng an ihn kuschelte.

„Das macht der Trank.“

„Nein.“

Voldemort starrte auf den schwarzen Haarschopf an seiner Brust, die Finger seines Haustieres verkrallten sich auf seinem nackten Rücken.

„Doch, das macht der Trank.“

„Nein, ich kann durchaus unterscheiden ob meine Gefühle auf den Trank zurückzuführen sind oder ob sie echt sind“, beharrte Harry stur.

„Ach und wie sind deine Gefühle?“

„Muss ich das wirklich beantworten?“

Voldemort spürte wie sein Haustier sich versteifte und den Kopf an seine Brust schmiegte. „Du willst nicht antworten?“

„Nicht wenn es nicht unbedingt sein muss.“

„Dann nicht. Heute lasse ich es durch gehen und jetzt schlaf, es ist spät und der Tag war anstrengend genug“, gähnte Voldemort.

„Danke mein Lord und gute Nacht.“

„Hm.“
 

Beim Frühstück war die Überraschung groß denn außer Charlie und Harry hatte keiner mitbekommen, dass Lucius und der Dunkle Lord am Abend zurückgekommen waren.

„Dad, wie geht es dir?“, fragte Draco sofort, er war aufgesprungen und seinem Vater entgegen geeilt.

Dieser umarmte ihn kurz und meinte, „mir geht es gut aber keine Fragen über den Auftrag. Der Lord wird auch noch auftauchen.“

„Alles klar.“

Die zwei Blonden setzten sich zu den Anderen an den Tisch, Severus nickte seinem ältesten Freund lediglich zu denn er hatte von seiner Rückkehr bereits gewusst. Sein Haustier war am Abend in seiner Animagusgestalt in seine Gemächer gekommen. Es dauerte nicht lange bis sich die Tür erneut öffnete und der Dunkle Lord eintrat, sein Haustier huschte hinter ihm in den Raum. Ein vielstimmiges Guten Morgen erklang, Voldemort knurrte nur leise und setzte sich. Harry sank neben ihm auf den Boden, lehnte sich aber sofort an dessen Beine.

„Severus, wie haben sich deine Schüler verhalten?“, fragte der Lord nach dem ersten Schluck Kaffee.

„Sehr gut, mein Lord. Sie haben sämtliche Tränke gemeistert, die ich ihnen aufgegeben habe“, gab der Tränkemeister zurück.

„Mein Haustier?“

„Ebenfalls sehr gute Leistungen und einwandfreies Verhalten.“

„Sehr gut. Rabastan? Wie lief es in deinem Unterricht?“, fragte der Lord weiter.

„Das Selbe. Sehr gute Leistungen und gutes Benehmen, sowohl bei eurem Haustier wie auch bei den Anderen“, gab der Mann zurück.

Die roten Augen schweiften zu den Zwillingen, die ergeben die Köpfe neigten und dann fragend die Köpfe schief legten. „Wie war das Verhalten außerhalb des Unterrichtes?“, fragte Voldemort schließlich.

„Sehr gut. Sämtliche Befehle wurden...“

„...befolgt und es wurde kein Unsinn angestellt.“

Voldemort nickte, er spürte an seinem Bein, wie sein Haustier begann zu zittern. Er hatte ihm eine besondere Belohnung versprochen und keine der Antworten sprach bis jetzt dagegen. „Severus, wo ist dein Haustier?“ Ein Quietschen ertönte und das Eichhörnchen sah über die Tischkante, scheinbar hatte es bis jetzt auf dem Schoß des Tränkemeisters gesessen. „Verwandel dich, so kann ich nicht mit dir reden“, befahl Voldemort.

Sichtlich angeekelt verzog Severus das Gesicht, packte das Tier und setzte es sehr unsanft auf den Boden, nur ein bisschen mehr Kraft und es hätte ein Wurf sein können.

Schnell stand Charlie in menschlicher Gestalt vor ihnen, verbeugte sich vor dem Dunklen Lord und schnurrte, „mein Lord?“

„Wie war das Verhalten meines Haustieres am Abend und in der Nacht?“, fragte Voldemort.

Bevor Charlie antwortete, sah er zu Harry, der ihn aus ängstlichen Augen ansah. Von seiner Antwort würde es abhängen ob er belohnt oder bestraft werden würde. Doch der Rotschopf lächelte nur und sagte, „absolut einwandfrei. Er hat ordentlich gegessen, gut gelernt und auch tief und fest geschlafen. Er hat seinem Herren alle Ehre gemacht.“

Der Dunkle Lord nickte nur, seine Hand senkte sich auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Seite und kraulte durch die dichten Haare. „Scheinbar hast du dich wirklich absolut einwandfrei verhalten.“

„Ja, mein Lord, ganz wie ihr es gewünscht habt.“

„Und ich habe dir eine besondere Belohnung in Aussicht gestellt.“

„Ja, mein Lord, ich erinnere mich.“

Der Rest beobachtete das Ganze schweigsam, sie glaubten nicht, dass ihr Lord die versprochene Belohnung vor versammelter Mannschaft präsentieren würde. Harry hob den Kopf, seine Augen leuchteten vor Vorfreude doch Voldemort knurrte nur leise und sagte, „dein Unterricht beginnt gleich also mach dich auf den Weg. Genau wie der Rest, Severus.“

„Sehr wohl, mein Lord“, schnarrte Severus während er sich schon erhob, die Slytherins folgten ihm doch Harry waren sämtliche Gesichtszüge entgleist. Bestürzung machte sich in seinem Gesicht breit, Tränen stiegen ihm in die Augen. Bevor Voldemort, den die Reaktion doch etwas überraschte, etwas unternehmen konnte, war der Junge aufgesprungen und aus dem Raum gerannt, die tiefen Schluchzer waren noch durch die geschlossene Tür zu hören.
 

„Was war das?“, fragte Voldemort leise.

„Ein sehr enttäuschtes Haustier“, gab Severus zurück, der sein Eichhörnchen wieder aufsammelte und auf seine Schulter setzte.

Der Dunkle Lord sah ihn an und erkannte, dass er schon wieder einen Fehler gemacht hatte.

„Wir gehen zum Unterricht, los jetzt.“ Severus scheuchte die Jugendlichen hinaus bis nur noch Lucius und die Zwillinge am Tisch saßen. Voldemort sah erst zu dem Blonden bevor sein Blick zu den Zwillingen wanderte, die sich flüsternd unterhielten. Als sie seinen Blick bemerkten, verstummten sie und sahen ihn fragend an.

„Bring ihn wieder her, ich bezweifle, dass er im Unterricht erscheinen wird“, befahl er.

Sofort standen die Rotschöpfe auf, verbeugten sich und verließen die Küche.

„Jetzt sag schon, was du denkst“, knurrte Voldemort als ihm der seltsame Blick des verbliebenen Blonden auffiel.

Lucius neigte entschuldigend den Kopf und sagte, „ich weiß um die Strafe einer Kritik und möchte diese gerne umgehen.“

„Straffreiheit. Sprich aus, was du denkst“, knurrte Voldemort.

Sein Gegenüber sah ihn noch einen Moment unschlüssig an bevor er tief durchatmete und sagte, „ihr habt einen Fehler gemacht. Er hat sich anscheinend wirklich einwandfrei verhalten und ihr habt ihm die versprochene Belohnung vorenthalten. Es ist klar, dass er enttäuscht ist. Ihr habt euer Wort gegeben und es nicht gehalten, er weiß wahrscheinlich nicht was er davon halten soll.“

Voldemort knurrte nur leise, „geh ihn mit suchen.“

„Sehr wohl, mein Lord.“
 

Doch Harry war wie vom Erdboden verschwunden, der Nachmittagsunterricht fiel aus und alle begaben sich auf die Suche, erfolglos. Voldemorts Laune schwankte zwischen Sorge und Wut wobei das Erstere langsam überwog doch das ließ er sich nicht anmerken. Charlie war sogar so weit gegangen sämtliche Fuchsbaue auf dem Anwesen zu durchsuchen doch bis auf einen sehr grimmigen Dachs, den er störte, fand er nichts, Harry blieb verschwunden. Lucius versicherte seinem Lord an diesem Nachmittag gefühlte zweihundert Mal, dass niemand die Schutzschilde passiert hatte doch die Laune ihres Lords hob das nicht wirklich und das bekamen die Jugendlichen auch zu spüren.
 

Der gesuchte Junge war gar nicht so weit weg wie alle glaubten. Er stand auf dem höchsten Turm des Westflügels und starrte in den beginnenden Sonnenuntergang. In seinem Innersten kämpfte er gegen den Trank, der ihn sofort zu seinem Lord schicken wollte um sich zu entschuldigen und die Strafe anzunehmen doch bis jetzt konnte er sich dagegen wehren. Er hatte Angst vor der Strafe, sie würde hoch ausfallen denn schließlich war er weggerannt, hatte den Unterricht geschwänzt und versteckte sich seit Stunden vor seinem Lord. Das musste eine gewaltige Strafe geben. Er würde ihn aus seinem Bett, den Gemächern und vielleicht sogar ganz aus dem Westflügel verbannen. Nichts konnte schlimmer sein, sein Herz zog sich jetzt schon schmerzhaft zusammen und ihm liefen die Tränen übers Gesicht. Sein Blick blieb auf die Sonne gerichtet, sie berührte fast den Horizont. Er wusste, dass er nicht mehr ewig hier oben stehen könnte doch er brachte nicht den Mut auf um sich seinem Lord zu stellen.
 

Er spürte die Präsenz hinter sich und begann zu zittern, sein Lord hatte ihn also gefunden. Harry konnte sich nicht umdrehen, er hatte zu viel Angst doch er wusste, dass jetzt kommen würde. Sein Lord würde ihn rum reißen und mit diesen eiskalte, hellroten Augen ansehen, nichts würde an die sanften blutroten Augen erinnern, die er so lieb gewonnen hatte. Er hörte Schritte, spürte den warmen Atem im Nacken doch warum schimpfte er nicht mit ihm? Warum fuhr er ihn nicht an? Warum bestrafte er ihn nicht sofort? Wollte er die Strafe hinauszögern? Sein Zittern wurde stärker, er konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Zwei Arme legten sich um seinen Bauch und zogen ihn an den starken Körper hinter sich, sein Körper verkrampfte sich.

„Warum zitterst du?“, fragte Voldemort.

„Ihr werdet mich bestrafen, deswegen zittere ich“, gab Harry zurück.

„Hm, willst du bestraft werden?“

„Mein Lord?“

„Willst du bestraft werden?“, fragte Voldemort erneut.

„Nein, mein Lord, möchte ich nicht. Aber ihr werdet mich bestrafen, ich war ungehorsam und habe Fehler gemacht“, gab Harry leise zurück.

Voldemort spürte die Tränen, die auf seine Arme tropften. Er drückte den Jungen näher an sich, er hatte sich schreckliche Sorgen um sein Haustier gemacht. „Also ich hatte nicht vor dich zu bestrafen, du hattest irgendwo Recht, ich hätte dir deine Belohnung gleich geben sollen.“

„Belohnung?“

„Ja, du hast dich einwandfrei verhalten und ich hatte dir eine Belohnung versprochen, ich hätte sie dir gleich geben sollen und dich nicht hinhalten sollen.“

„Mein Lord, ich verstehe euch nicht.“

„Das tun die Wenigsten.“

Harry konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, er entspannte sich langsam und schmiegte sich an den warmen Körper hinter sich. Er spürte wie sein Lord den Kopf auf seine Schulter legte und auf den Sonnenuntergang sah, es herrschte eine angenehme Stimmung und so sah Harry ebenfalls in die untergehende Sonne.
 

Der letzte Lichtstrahl verschwand, die Sonne war untergegangen und Harry zweifelte an seinem Verstand. Er stand hier in einer engen Umarmung mit seinem Lord, der ihn nicht bestraft hatte und ihm sogar eine Belohnung in Aussicht gestellt hatte. „Mein Lord?“, fragte er leise.

„Ja?“

„Warum bestraft ihr mich nicht?“

Ein tiefes Seufzen ertönte, Voldemort drehte ihn in seinen Armen um und sah ihn aus blutroten Augen an. „Ich will dich nicht bestrafen, ganz einfach. Ich habe dich wie einen Menschen behandelt und vergessen, dass du manchmal wie ein magisches Wesen reagierst. Dich zu bestrafen, wäre mehr als nur unfair, nicht, dass mich das normalerweise interessiert aber bei dir ist es etwas anderes“, sagte der Lord leise.

Sein Haustier starrte ihn noch einen Moment an bevor er die Arme um ihn schlang und den Kopf an seine Brust drückte, ein tiefes Schnurren erklang. „Danke“, flüsterte der Junge leise, von Voldemort kam nur ein Brummen.

Er drückte sein Haustier enger an sich, hauchte ihm einen Kuss auf den wirren Haarschopf und drückte ihn dann etwas von sich weg, klare, grüne Augen sahen ihn fragend an. „Komm, es ist verdammt spät und ich will ins Bett.“ Sein Haustier nickte, machte aber keine Anstalten sich von ihm zu lösen. „Dazu müsstest du mich loslassen“, sagte Voldemort mit einem leichten Grinsen.

„Muss ich?“

„Hm, nein. Verwandel dich.“ Sofort verschwamm die Gestalt des Jungen und Voldemort hielt den silberschwarzen Fuchs in den Armen. Er kuschelte sich enger in die Arme seines Lords, der ihm mit einer Hand hinter den Ohren kraulte und sich auf den Weg in seine Gemächer machte.
 

Dort setzte er den Fuchs auf sein Bett und befahl ihm die Rückverwandlung, schnell saß sein Haustier in menschlicher Gestalt vor ihm und sah ihn fragend an. „Ab ins Bad“, kam der Befehl.

Harry sprang auf und huschte an seinem Lord vorbei, er bemerkte den seltsamen Blick nicht. So schnell er konnte, sprang er unter die Dusche um sich zu waschen und möglichst schnell wieder ins Schlafzimmer zu kommen. Nur kurze Zeit später verließ er die Dusche wieder, trocknete sich ab und ging dann wieder zu seinem Lord zurück. Unsicher steuerte er den Schrank mit seinen Sachen an, die Worte seines Lords von der vergangenen Nacht geisterten noch durch seinen Geist, er wollte ihn lieber nackt in seinem Bett haben. Er sah zu besagten Bett, sein Lord war bereits unter die Decken geschlüpft und sah ihn auffordernd an. Er zögerte noch einen Moment, drehte sich dann von dem Schrank weg und ging nackt zu dem großen Himmelbett. Er spürte den Blick der glutroten Augen über seinen Körper schweifen, gegen seine Willen wurde er rot und senkte beschämt den Blick.

„Du musst dich nicht schämen, du bist wunderschön“, sagte Voldemort leise.

Überrascht hob Harry den Blick, Unglauben in den grünen Augen doch sein Lord winkte ihn zu sich.

„Komm her.“

Schnell kam der Junge dem Befehl nach und schlüpfte unter die Decken, sofort wurde er in starke Arme gezogen. „Ich bin nicht schön, ich bin zu dünn und zu schlaksig“, murmelte er gegen die breite Brust des Dunklen Lords. Warme Finger fuhren über seinen Körper, streichelten über seine Schultern, den Rücken und dann über die Beine.

„Nein, du bist wunderschön. Genau richtig und du gehörst ganz allein mir.“

„Hm“, schnurrte Harry lediglich, er wollte die Arme um den Anderen schlingen doch da wurde er ein Stück von ihm weggeschoben.

„Mein Lord?“, fragte er ängstlich.

Er spürte wie sein Unterbewusstsein sich langsam zurück zog, dem Trank die Kontrolle überlassen wollte doch Voldemort sagte sanft, „du hast nichts falsch gemacht.“

Er beobachtete wie die grünen Augen wieder klar wurden, seine Finger fuhren langsam über die samtene Haut und legten sich unter das Kinn seines Haustieres. Verwundert wurde er angesehen als er den Kopf leicht anhob und sich selber vorbeugte, die grünen Augen weiteten sich. Und bevor Harry reagieren konnte, lagen die Lippen des Dunklen Lords auf seinen Eigenen.
 

Das konnte nicht wahr sein? Er träumte, er musste träumen denn sein Lord würde ihn nie küssen. Doch da waren diese warmen, sanften Lippen, die seine Eigenen umschmeichelten und ihn zum Mitmachen aufforderten. Diese Lippen, die leichte Blitze durch seinen Körper schickten und eine Seite in ihm weckte, die bis jetzt geschlafen hatte. Völlig ungläubig sah er in die dunkelroten Augen, warm und liebevoll und schließlich drang das Geschehen in seinen Geist ein. Er wusste nicht womit er das verdient hatte aber er wollte es genießen, solange es dauerte. Zögerlich begann er den Kuss zu erwidern, die roten Augen leuchteten erfreut auf. Harry schloss langsam die Augen, er wollte den Kuss nur noch genießen.
 

Viel zu früh löste sich Voldemort wieder von ihm, Harry öffnete blinzelnd die Augen und sah ihn fragend an. „Deine Belohnung für dein einwandfreies Verhalten“, schnurrte Voldemort leise.

„Mehr“, hauchte Harry noch bevor er es verhindern konnte.

Ein leichtes Grinsen erschien auf Voldemorts Gesicht doch er schüttelte den Kopf, „nein, heute nicht. Jetzt wird geschlafen. Wenn du dich weiter so gut führst, bekommst du mehr.“

„Wirklich?“

„Ja aber das musst du dir verdienen.“

„Das werde ich“, schnurrte Harry und kuschelte sich jetzt wieder eng an seinen Lord, er war glücklich. Mehr als glücklich sogar. Ein tiefes Schnurren setzte ein, Voldemort spürte die Vibration an seiner Brust und schlang die Arme enger um sein Haustier. Nachdenklich sah er auf den schwarzen Haarschopf, er hatte diese Belohnung gewählt weil sein Haustier sie sich wirklich verdient hatte doch er hätte nie damit gerechnet, dass ihm dieser Kuss selbst so gut gefiel. Diese weichen Lippen waren so süß gewesen, so sanft und schienen ihn jetzt schon gefangen zu haben, er war jetzt schon süchtig nach ihnen doch sein Stolz verbot es ihm, ihn nochmal zu küssen. Das musste sich sein Haustier schon verdienen. Leise grummelnd kuschelte er sich enger in die Kissen, sein Haustier sah sofort auf.

„Mein Lord, alles in Ordnung?“

„Ja, schlaf jetzt.“

„Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry leise.

„Hm“, war die gebrummte Antwort.
 

Die restlichen Ferien verliefen sehr ruhig. Niemand sprach Harry oder den Dunklen Lord am nächsten Morgen auf die Vorkommnisse an doch die leuchtenden grünen Augen sprachen ihre eigene Sprache. Severus fiel zusätzlich noch der seltsame Blick ihres Lords auf, der immer wieder, wenn er sich unbeobachtet fühlte, nachdenklich auf sein Haustier sah. Niemanden sonst fielen die Blicke auf, Severus musste sich öfters ein Grinsen verkneifen und auch wenn er den Jungen nicht verstand, er tat ihrem Lord eindeutig gut.
 

Harry tauchte immer weiter aus dem Schleier auf und zum Ende der Ferien war er wieder so weit normal, dass er wieder nach Hogwarts gehen konnte. Zwar war er von dieser Idee nicht gerade begeistert aber er fügte sich und so disapparierten die Jugendlichen und Lucius Malfoy am 1. September nach King's Cross.
 

„Ihr kennt die Regeln, haltet euch daran und macht keinen Ärger. Draco, pass auf dein Haustier auf und melde dich am Freitag Abend bei Severus“, sagte Lucius.

„Ja, Dad, ich weiß Bescheid. Sollen wir uns melden wenn wir angekommen sind?“

„Ja, schick die Eule direkt nach Malfoy-Manor, aber nicht an mich.“

„Alles klar. Bis dann Dad.“

Lucius nickte seinem Sohn nochmal zu bevor sich dieser umdrehte und mit seinen Freunden zum Zug ging, es war ihr letztes Jahr in Hogwarts. Lucius' Blick blieb kurz auf dem Haustier ihres Lords hängen, der den Koffer seines Sohnes und seinen Eigenen hinter sich herzog. Die Juwelen an seinem Halsband glitzerten im Licht und nicht nur er machte sich Gedanken um den Jungen. Er wusste von seinem Sohn, dass dieser den etwas Jüngeren ins Herz geschlossen hatte und ihn gerne vor allem beschützen würde doch gegen die größte Gefahr für Harry konnte er nichts machen. Lucius seufzte innerlich, nach außen bewahrte er natürlich seine normale Maske, die er immer in der Öffentlichkeit trug und wandte sich dann zum Gehen, er hatte noch Aufträge zu erledigen. Sein Sohn würde seine Sache schon richtig machen.
 

„Also, was machen wir während der Fahrt? Mir ist jetzt schon langweilig“, murrte Blaise, der an Theo gelehnt auf der Bank saß und fragend in die Runde sah.

„Du könntest nochmal in die Bücher gucken“, schlug Draco vor.

„Das haben wir die ganzen Ferien über getan, das macht keinen Spaß.“

„Es...“

Draco brach ab als die Tür aufging und Greg und Vince die Köpfe reinsteckten, „ist bei euch noch Platz?“

„Zu sechst ist es doch schon etwas eng.“

„Kein Problem“, lachte Blaise und verlegte seinen Sitzplatz kurzerhand auf Theos Schoß. Auch Harry grinste und verwandelte sich kurzerhand. Als Fuchs rollte er sich auf Dracos Schoß zusammen, der eine Hand in dem dichten Fell vergrub. Grüne Augen sahen den Malfoysproß kurz an bevor er die Augen schloss und es sich bequemer machte, als Fuchs fiel es ihm so viel leichter fremde Berührungen zu ertrage.

„So, jetzt ist Platz, kommt rein“, kam von Theo, der begonnen hatte Blaise im Nacken zu kraulen. Der Aufforderung kamen die zwei Slytherins nach.

„Da jetzt das Sitzproblem gelöst ist, was machen wir?“, fragte Blaise erneut.

Der Fuchs alias Harry gähnte demonstrativ, legte den Kopf auf die Vorderpfoten und den Schweif über die Nase.

„Alles klar, der schläft und wir?“

„Ich döse“, murmelte Draco, der den Kopf bereits an die Scheibe gelehnt hatte.

„Seit ihr öde.“

„Lass sie in Ruhe und sei still“, grinste Theo, der das Kraulen verstärkte und mit der zweiten Hand über seinen Oberschenkel strich.

„Hm, das ist natürlich auch gut.“

Greg und Vince sahen kurz zu den zwei Slytherins, wanden sich aber dann wieder ihrem Muggelkartenspiel zu. Sie wussten um die Beziehung der Beiden und hatten sie akzeptiert, schließlich war es jedem selbst überlassen mit wem er zusammen ist. Blaise hatte unterdessen die Augen geschlossen und lehnte sich an seinen Freund. Das war auch eine Möglichkeit um die Zeit zu überbrücken.
 

Sie waren fast da als Greg alle Anderen weckte. Nur langsam wurden sie wach und jetzt wurde es eng in dem Abteil. „Du musst dich zurückverwandeln, so kann ich dich nicht mit in die Schule nehmen. Der Alte wird dich wieder sehen wollen und mich davon überzeugen, dass ich dich frei lasse“, wandte sich Draco an den Fuchs auf seinem Schoß.

Dieser nickte, sprang auf den Boden und verwandelte sich zurück. „Wie ich mich darauf freue“, murrte Harry während er von Blaise seine Schülerrobe entgegennahm und sie anzog. Da er als Sklave nach Hogwarts ging, hatte er kein Hauszeichen auf der Robe sondern das verschlungene M des Malfoyclans.

„Komm schon, das wird bestimmt lustig. Sag mal, darfst du jetzt eigentlich jede Nacht zu IHM?“, fragte Blaise.

„Nein, darf ich nicht. Ich muss mich erst beweisen, dann darf ich. Den ersten Monat werde ich von Severus beobachtet und wenn er einen positiven Bericht über mich abgibt, darf ich jede Nacht zu IHM“, erklärte Harry mit finsterer Miene. Die Slytherins sahen ihn leicht mitleidig an, sie alle wussten wie sehr sich ihr Freund nach ihrem Lord sehnte.

„Das wird schon. Onkel Sev wird dich schon gut beurteilen.“

„Warum?“

„Weil ihm sonst Charlie das Leben schwer macht“, grinste Harry.

„Wiesels. Ist man nirgends vor denen sicher? Armer Sev“, murmelte Draco. Blaise klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter, schnappte sich aber dann seine Schulrobe und streifte sie über. Auch der Rest hatte sich gerade angezogen als der Zug langsamer wurde und schließlich anhielt.

„So, alles aussteigen, wir sind da. Harry, du kennst deinen Platz und die Regeln“, sagte Draco.

„Ja, mein Herr“, schnurrte Harry.

Der Blonde nickte nochmal und dann verwandelte sich sein Gesicht in die typische Slytherinmaske, genau wie bei den Anderen. Jetzt waren sie wieder Slytherins, Schlangen, kalt, arrogant und emotionslos und so verließen sie ihr Abteil.
 

„Malfoy.“

Der Angesprochene blieb stehen und drehte den Kopf nur ein Stück zurück, Granger und Weasley kamen auf ihn zu. Er verdrehte deutlich sichtbar die Augen, drehte sich aber dann ganz um und schnarrte, „was wollt ihr?“

„Wir würden gerne wissen, wie es Harry geht“, sagte Hermine leise und niedergeschlagen.

Draco hob eine Augenbraue und schnarrte, „seit wann so friedlich, Granger?“

„Wir wollen einfach nur wissen, wie es Harry geht. Wir haben die ganzen Ferien über keinen Kontakt zu ihm aufnehmen können. Bitte.“

„Komm schon, Malfoy, lass uns kurz mit ihm reden“, mischte sich jetzt Ron ein.

Jetzt konnte Draco einen verwirrten Gesichtsausdruck nicht mehr verhindern, er starrte von Hermine zu Ron und wieder zurück.

„Lass sie halt“, kam jetzt von Blaise.

„Warum sollte ich? Er ist mein Haustier und ich bestimme mit wem er redet und mit wem nicht und mir ist gerade nicht danach also Abmarsch“, schnarrte Draco mit kalter Stimme.

Damit drehte er sich um und ließ Hermine und Ron einfach stehen. Harry, der die ganze Zeit mit gesenkten Kopf neben ihnen gestanden hatten und sie unter dichten Wimpern hindurch beobachtet hatte, beeilte sich dem Blonden zu folgen.

„Harry, bitte“, rief ihm Hermine nach doch er reagierte nicht, er durfte nicht obwohl er gerne wollte. Er beschloss seinen Lord noch einmal zu fragen, er wollte seine Freunde wieder haben denn er vermisste sie.
 

„Das willst du wirklich tun?“, fragte Draco mit einem Blick auf den Brief, den Harry gerade schrieb.

„Ja, will ich. Mehr als nein sagen, kann er nicht.“

„Er könnte dich bestrafen.“

„Für eine Frage? Wohl kaum. Ich setze nichts voraus, ich frage nur nach“, erklärte Harry während die Feder über das Pergament kratzte.

„Als du ihn das letzte Mal 'nur' etwas gefragt hast, hatten wir einen freien Nachmittag und dann beinah einen völlig willenlosen Sklaven“, warf Blaise von seinem Bett aus ein.

„Ich hoffe, dass er es diesmal so sieht wie es ist, als einfache Frage ohne irgendwelche Hintergedanken“, gab Harry achselzuckend zurück.

„Wie soll er es sonst aufnehmen?“

„Die Frage nach dem freien Nachmittag hat er so aufgefasst, dass ich beweisen wollte, dass ich ihn um den Finger wickeln kann.“

„Wolltest du das beweisen?“, fragte Blaise.

Harry schüttelte den Kopf und meinte, „nein, wollte ich nicht. Ich habe es als ganz normale Frage verstanden. Er leider nicht.“

„Und du hoffst, dass er jetzt anders reagiert. Was fragst du ihn eigentlich?“

„Da er mir schon einmal verboten hat meinen alten Freunden alles zu erklären, frage ich ihn, ob ich mich wieder normal mit ihnen unterhalten kann. Natürlich nur wenn sich das Gespräch nicht um den Sklavenvertrag dreht“, sagte Harry während er unterzeichnete und den Brief versiegelte. Dann wandte er sich Draco zu und fragte, „bringst du ihn in die Eulerei? Ich darf das nicht.“

„Ich kann das machen“, schlug Blaise vor.

„Tu das. Du kennst ja meine Eule, sie ist die Einzige, die den Eulenschutz um das Manor durchdringen kann. Sag ihr am Besten wem sie den Brief bringen soll sonst bringt sie ihn erst zu meinem Vater“, erklärte Draco. Blaise nickte während er aufstand und trat zu Harry, der ihm den Brief in die Hand drückte.

„Danke Blaise.“

Der Slytherin winkte ab und verließ den Raum.

„Und was hast du jetzt vor?“, fragte Draco. Harry grinste ihn an, verwandelte sich und sprang auf sein Bett. Dort rollte er sich auf Dracos Kopfkissen zusammen. „Und was wird das?“, grinste Draco. Der Fuchs legte den Kopf gähnend auf seine Vorderpfoten, schlang den Schwanz um sich und machte keinerlei Anstalten sich wieder weg zu bewegen. „Also willst du heute bei mir schlafen.“ Harry nickte nur, als Fuchs fiel es ihm leicht sich von Anderen berühren zu lassen und so musste er auch nicht alleine schlafen. „Alles klar. Ich geh nur noch schnell duschen und komm dann“, meinte Draco. Er wartete bis Harry genickt hatte und verschwand dann ins Bad.
 


 

So, Voldie ist wieder da, Harry hat sich perfekt verhalten und seine Belohnung bekommen und es sieht nicht wirklich so aus, als wäre es Voldie schwer gefallen.
 

Gefällt euch die Animagusgestalt? Ich wollte mal was Anderes probieren, ich hoffe, es gefällt.
 

Wie wird Voldie auf die Anfrage seines Haustieres reagieren? Wird er es wieder falsch verstehen und ihn bestrafen? Oder wird er es als das sehen, was es ist?
 

Wir bzw. ihr werdet es lesen.
 

*Salzstangen und Cola hinstell* - Knabberzeit!
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  sasa56
2012-10-14T20:22:34+00:00 14.10.2012 22:22
super kapiel
freu mich aufs neue kapiel
schöne animgus von harry
lg
sasa56
Von:  InaBau
2012-10-14T14:20:46+00:00 14.10.2012 16:20
Ein wirklich schönes Kapitel! Ich bin froh, dass Voldi sein Haustier belohnte. Ob Harry seine alten Freunde zurück bekommt? Ich hoffe, Voldi sieht die Frage so wie sie gemeint ist und bestraft nicht unnötig sein Haustier. Und Harry sollte vorsichtig im Umgang mit Ron und Hermine sein. Sie stehen voll hinter Dumbledore. Harry sollte dies wirklich nicht vergessen!
Von:  WhiteAngelNaru
2012-10-14T12:32:38+00:00 14.10.2012 14:32
hoffentlich versteht voldi die bitte wieder nicht falsch.
ein fuchs ist wirklich mal was neues und harry ist so klein, dass er durch jedes loch passt.
so wie es aussieht, hat die belohnung nicht nur harry gefallen, sondern auch voldemort.
ich bin echt schon gespannt, wie es bei sev und charlie weiter geht.

lg
Von:  annette-ella
2012-10-14T12:18:31+00:00 14.10.2012 14:18
Hi,
wieder ein tolles Kapitel. Der Fuchs als Animagus finde ich echt klasse.
Ich hoffe Voldemort versteht den Brief wieder nicht falsch.
LG
annette-ella


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