Warum trägt Ruffy eine rote Weste?
Vor langer, sehr langer Zeit, als noch mächtige Galeeren die Meere des North Blue, East Blue, South Blue und West Blue beherrschten, war es keine Seltenheit, dass rechtschaffene Piratenkapitäne und dessen Freunde von den Schiffen der Marine bedroht wurden.
Eines schönen Morgens, nach einem reichlichen Bankett am Vorabend, rief Robin von oben aus dem Ausguck: „Hey Ruffy, am Horizont sind zehn Schiffe der Marine zu sehen. Sie halten Kurs auf uns.“
Die Mannschaft nahm es gelassen, nie wären sie wegen zehn lächerlicher Marineschiffe in Panik verfallen. Ruffy hüpfte aufgeregt auf dem Deck auf und ab: „Prima, Prima, ohhhhh das ist so klasse.“
Nami verdrehte die Augen: „Männer!“, dann widmete sie sich wieder ihrem Log Port und beachtete das weitere Treiben nicht mehr.
Ruffy lief immer noch wie ein aufgescheuchtes Huhn auf und ab. Zorro lehnte neben der Kajütentür und gähnte müde.
Als die Schiffe immer näher kamen, rief Ruffy: „Chopper, bring mir meine rote Weste.“
Schnell lief das kleine Rentier und suchte nach der roten Weste des Kapitäns. Der arme Arzt verfiel fast in Panik und wedelte wild mit den Armen, weil er es nicht sofort fand. Chopper quiekte auf und flitzte zu seinem Kapitän und überbrachte ihm das gewünschte Kleidungsstück.
Ruffy grinste, streifte es sich schnell über und raste nach oben auf den Bug. Sein Grinsen wurde immer breiter, als er die feindlichen Schiffe sah. Sanji war inzwischen auch an Deck gekommen und schaute Ruffy hinterher, der den ganzen Spaß mal wieder für sich allein beanspruchte.
„Gum-Gum-Bungee“, und schon war Ruffy auf dem Weg zu den Marineschiffen. Mann hörte irres Lachen, verzweifelte Ausrufe der Marinesoldaten und schließlich sah man wie ein Schiff nach dem anderen in der Mitte zerbrach und schlussendlich auf den Meeresboden versank.
Ziemlich gut gelaunt kam Ruffy mit seinem langen, ausgestreckten Gummi-Arm wieder zurück auf das Schiff geschnalzt. Nami hatte inzwischen den Kurs der Flying Lamb zurück auf die Grand Line korrigiert und die Freunde gingen ihren Lieblingsbeschäftigungen nach.
Als am Mittag ein erneuter Ruf aus dem Ausguck von Robin kam: „Hey Ruffy! Die Marine hat noch nicht genug, dahinten kommen wieder Schiffe.“
„Prima, Prima, Prima!“, jaulte der Strohhut freudestrahlend auf. Er sprang nach oben um es sich anzuschauen, wie viele Schiffe man am Horizont erspähen konnte. „Wooooaaaahhhhhh!“, Ruffy riss seine Augen weit auf und die Kinnlade fiel ihm herunter auf die Planken. Begeistert begann der Schwarzhaarige zu zählen: „1, 2, 3, 4, …“, mit jeder weiteren Ziffer wurde Ruffy lauter und verzückter und sprang total aus dem Häuschen hin und her.
Von den Begeisterungsschwällen angelockt, kam nun auch Sanji aus der Küche und er lief zusammen mit Zorro nach oben auf das höhere Deck um zu schauen, was denn der Grund für das Spektakel war.
Ruffy war immer noch am Zählen: „… 98, 99, 100!“, er sprang begeistert auf und ab, „100 Schiffchen der Marine, ganz allein für mich zum Spielen.“
Sanji packte ihn an der Schulter: „Kapitän, wir wollen auch unseren Spaß haben!“
Ruffy grinste breit und zog Sanji und Zorro in die Arme: „Na los, Freunde, worauf warten wir noch.“, der Anführer der Strohhut-Bande wandte sich um und rief seinem Schiffsarzt zu: „Chopper, ich brauche meine rote Weste!“
Das kleine Rentier kam total außer Puste angehechtet und überreichte dem Kapitän die rote Weste. Ruffy streifte sie über und fühlte sich doch gleich viel wohler. „Na los, Männer, auf in den Kampf. Ohhh, das wird so lustig!“, schrie Ruffy ausgelassen.
Zorro folgte seinem Kapitän umgehend zu den feindlichen Schiffen. Sanji musste sich erst noch von der holden Weiblichkeit verabschieden. Mit Herzen in den Augen drehte er sich um die eigene Achse und flötete: „Meine liebe Nami, allerliebste Robin, wir werden euch beschützen, keiner wird euch auch nur ein Haar krümmen!“ Noch völlig benommen, weil er etwas für die beiden tun durfte, folgte auch Sanji den beiden in die Schlacht.
Von dem ganzen Geschrei und Begeisterungsschwellen aus seinem Versteck gelockt, kam nun Lysopp auf das Deck gekrabbelt, um den mal zu schauen, was Ruffy da so verlockte. Er wurde ganz kreidebleich, als er die Feindliche Übermacht am Horizont sah. Der Lockenkopf war insgeheim ganz froh, dass er nicht schon früher nach oben gekommen war. Am Ende hätte Ruffy ihn noch mitgenommen und auf diese Abenteuer konnte er gut und gern verzichten.
Aber eines Interessierte ihn doch schon. Chopper stand noch an der Reiling und beobachtete seine Freunde bei ihrem Kampf, die ersten Schiffe der Marine waren bereits untergegangen und der heftige Kampf gegen die Marine würde noch eine Weile andauern. Doch Zorro, Sanji und Ruffy kämpften erbittert und liesen sich nicht zurückschlagen. So das die Marine weiter empfindliche Verluste hinnehmen musste.
Er trat nun langsam auf das kleine, freundliche Rentier zu und fragte ihn mal ganz im Vertrauen: „Warum lässt sich Ruffy eigentlich immer seine rote Weste bringen, bevor er in den Kampf zieht?“
Hinter den beiden begannen die beiden Mädels zu kichern. Lysopp drehte sich ärgerlich um, aber Nami und Robin konnten sich kaum noch auf den Beinen Halten. Auch Chopper sah ihn grenzdebil grinsend an: „Weißt du das wirklich nicht!“
Lysopp kam sich auf einen Schlag sehr, sehr dumm vor, aber das würde er nie zugeben: „Ich wollte nur mal testen ob du es weißt!“
Sanftmütig lächelte Chopper, hatte er den alten Lügner doch schon längst durchblickt: „Das ist alles Psychologie!", begann er und der Lockenkopf verstand gar nix. Chopper setzte sich auf den Boden und Lysopp tat es ihm gleich, als wenn jetzt eine lange, lange Erklärung fällig wäre. „Wenn Ruffy im Kampf verwundet wird, kann man die Wunden wegen der roten Weste nicht sehen, also sinkt die Moral seiner Mitkämpfer nicht und alle kämpfen mutig weiter!“
„Ah so ist das also!“, und dem Kanonier ging ein Licht auf, stillschweigend bewunderte er die Weisheit, den Mut und die Voraussicht des zukünftigen Piratenkönigs.
Von der Ferne hörte man die Kampfschreie und den Spaß, den die drei dabei hatten, die Soldaten der Marine zu verprügeln, ihre Schiffe zu entern und diese schließlich zum Meeresgrund zu schicken.
Sehr gut gelaunt kehrten die drei nach ihrem gestanden Kampf zurück zur Flying Lamb. „Ahhh, ha, ha, das war ein Spaß. Ihr habt euch echte etwas entgehen lassen Leute!“, rief Ruffy enthusiastisch und Sanji stimmte ihm mit Zorro unisono nickend zu. Jedoch fielen die drei dann sofort auf dem Deck um und hielten erstmal ein langes, ausgedehntes Nickerchen, wärend man ihre Bäuche vor Hunger knurren hörte.
Robin lächelte: „Na die werden jetzt ne Weile pennen!“, dann schaute sie zu Lysopp, sie hatte zwar Ruffys Entscheidung nicht verstanden, aber er war der Kapitän und sie respektierte es. „Solange Ruffy außer Gefecht gesetzt ist, bisst du dann unser Kapitän!“
Lysopp lief kreidebleich an und Chopper kam beort auf ihn zu: „Alles okay mit dir?“
„Ja, ja! Alles bestens!“, schwindelte der und taumelte ein paar Schritte zurück.
Nami war der Schwarzhaarigen einen bösen Blick zu: „Musstest du ihn auch noch daran erinnern?“, sie schnaubte, „Pah der und Kapitän!“
Da heute sicher nichts mehr passieren würde, gingen alle ihren Beschäftigungen nach und ließen ihre drei Retter erstmal ausschlafen. Wobei wecken ja auch so gut wie unmöglich war, wenn diese erstmal am pennen waren.
Als jedoch die Abenddämmerung kam und Robin abermals vom Ausguck Meldung gab: „Die Marine ist am Horizont!“, streckte Lysopp seine Lange Nase über das Geländer und erstarrte. „Das sind ja mindestens tausend Schiffe der Marine!“
Chopper kam schon angeflitzt, um den Kapitän Kleidungs- Technisch zu unterstützen. Aber Lysopp schüttelte nur den Kopf. „Ähm du Chopper, kannst du mir ... ähm … vielleicht ne braune Hose bringen?“
Danke an RuffyFan, das du meine Rechtschreib und Gedankenfehler korrigiert hast.
