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How I met your troublesome Mother

von

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2. Kapitel

Kinder, ihr seid noch zu jung, um etwas ernsthaft Peinliches erlebt zu haben … naja, abgesehen von diesem Vorfall im Badezimmer, als Tôshiro es irgendwie fertig gebracht hat, hinter dem Klo stecken zu bleiben, und von dieser Sache an Shikakos Einschulung– Autsch! Ist ja schon gut, ich sag ja gar nichts mehr dazu! Du musst mich nicht gleich treten, Mädchen …

Jedenfalls, worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist Folgendes: Wenn euch eines Tages mal etwas wirklich Peinliches passiert – dann macht euch darauf gefasst, dass es euch nicht gelingen wird, es zu verbergen. Denn hier in Konoha ist es unmöglich, eine Geschichte, die sich gut für Tratsch eignet, zu verbergen. Ernsthaft, ich hatte schon oft das Gefühl, dass sich in diesem Dorf eine Tratsch-Mafia eingeschleust hat. Ein paar Hyuugas sind sicher auch Teil dieser Mafia, ihr gruseliges Kekkei Genkai ist ja geradezu prädestiniert dafür. Eine Frau ist schwanger? Am nächsten Tag weiß das ganze Dorf Bescheid. Eine Frau ist nicht von ihrem Mann schwanger? Ein paar Stunden später weiß das ganze Dorf Bescheid. Naruto hat sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen, weil er drei Tage altes Ramen gegessen hat? Das Dorf weiß Bescheid. Ich könnte jetzt noch unzählige weitere Beispiele aufzählen, aber ihr seid clever, ihr habt das Prinzip verstanden. Wahrscheinlich fragt ihr euch auch, warum ich euch all das erzähle, und ich sag’s euch: Weil ich es als Überleitung für den nächsten Part der Geschichte brauchte. Denn in diesem nächsten Part wurde ich selbst Opfer einer peinlichen Begebenheit, und auch ich konnte nicht verhindern, dass sich das Ganze wie ein Lauffeuer im Dorf verbreitete.

Fassen wir nochmal zusammen, was ich bisher erzählt hatte: Ich sollte das nächste Chuunin-Examen in Konoha organisieren, zusammen mit Temari und einigen anderen Konoha-Shinobi. Temari sollte in drei Tagen in Konoha ankommen. Ino und eure Oma hatten es sich in den Kopf gesetzt, mich und Temari bei dieser Gelegenheit zu verkuppeln. Und Ino wollte mich in einen neuen Klamottenladen verschleppen, um mir dort adäquate Kleidung zu verpassen.

Am nächsten Tag gingen Ino und ich also in diesen Laden. Ich hatte euren Onkel Choji überredet, uns zu begleiten, damit ich etwas moralischen Beistand hatte. Einige Stunden später standen Ino, Choji, Asuma und ich im Hinterzimmer des besagten Ladens und betrachteten ein Video, das die Überwachungskamera des Ladens aufgezeichnet hatte. Der Ladenbesitzer, der neben dem Fernseher stand, bebte vor unterdrückter Wut. Asuma bebte vor unterdrücktem Gelächter. Ich starrte mit genervter Miene auf den Fernseher, Ino starrte peinlich berührt zu Boden und Choji aß eine Tüte Chips, als wäre er im Kino.

Das Video zeigte mich, wie ich mit einem Stapel Klamotten in der Hand eine Umkleidekabine betrat. Die Kamera zeigte die Kabine zum Glück nur von außen, aber wenn sie sie von innen gezeigt hätte, wäre es gar nicht erst zu diesem Missverständnis gekommen. Nachdem ich die Kabine betreten und den Vorhang zugezogen hatte, vergingen einige Minuten, ohne dass etwas Bemerkenswertes geschah. Ein paar Leute gingen mit Klamotten beladen an der Kabine vorbei, aber das war’s auch schon. Dann, nach ungefähr 15 Minuten, stürmte Ino mit wütend wehendem Zopf zur Kabine. Ich sah, wie sie den Vorhang aufriss, die Kabine betrat und den Vorhang mit einem derart heftigen Ruck wieder zuzog, dass die Stange, an der der Vorhang befestigt war, bedrohlich wackelte. Ich hörte ein dumpfes Krachen und meine eigene, verschlafene Stimme: „Ino?“, fragte ich verwirrt, und dann rief ich „Hey, nicht so hart!“

„Ich geb dir hart!“, brüllte Ino, so laut, dass die Leute im näheren Umfeld der Kabine innehielten und sich neugierig umdrehten. „Ich geb dir hart, du mieser, blöder, fauler Sack! Wie kannst du es wagen, mich so lange warten zu lassen?“

Ein weiteres Krachen ertönte. Das war der Schemel, der unter mir zusammengebrochen war. Dann noch ein Krachen, als Ino mich wütend mit dem Rücken voran gegen die Wand stieß. Der Vorhang erzitterte und ein frustrierter Schrei (Ino) und ein schmerzerfülltes Stöhnen (ich) waren zu hören. Die Menschen außerhalb der Umkleidekabine reagierten auf zwei verschiedene Arten: Die eine Hälfte wandte sich peinlich berührt ab, die andere beobachtete – oder besser belauschte – das Schauspiel mit unverhohlener Neugier und tuschelte indiskret. Als ein weiteres peinliches Stöhnen ertönte, schaltete der Ladenbesitzer das Video ab.

Ich fuhr mir entnervt mit einer Hand durchs Gesicht. „Hören Sie“, sagte ich langsam, „Es ist nicht so, wie es aussieht.“ Asuma konnte sich nicht länger zusammenreißen; er brach in lautes Gelächter aus. Ich will ja nicht schlecht über Tote reden, aber in diesem Moment war er wirklich eine beschissene Hilfe.

Aber wie war es überhaupt dazu gekommen? Besser, ich fange von vorne an: Als ich und Choji von Ino in diesen Klamottenladen geschleift wurden, dachte ich, sie würde mir ein paar Sachen raussuchen und damit hatte es sich. Aber weit gefehlt. Obwohl Ino angekündigt hatte, ein paar neue Klamotten für mich rauszusuchen, wollte sie es sich nicht nehmen lassen, zuerst selbst ausführlich einzukaufen. Für mich und Choji bedeutete das, dass wir auf der Couch der Verdammten Platz nehmen und warten mussten, bis sie mit dem Umziehen fertig war, um im Anschluss irgendeinen Kommentar zu jedem Kleidungsstück abzugeben. Ino nannte es eine gute Gelegenheit, um uns beizubringen, wie man Frauen überzeugende Komplimente machte, und verbuchte die ganze Aktion als Bestandteil ihres Crashkurses im Umgang mit Frauen. Für sie war es eine Win-Win-Situation. Für mich war es sterbenslangweilig. Aber wenigstens gab es in diesem Geschäft ein Sitzmöbel, ganz im Gegensatz zum Gang vor Tsunades Büro.

Das erste Outfit, das Choji und ich beurteilen sollten, bestand aus einem blauen Kleid mit farblich dazu passenden Schuhen, die einen so hohen Absatz hatten, dass sie auch locker als Mordinstrument durchgegangen wären. „Also“, sagte Ino, während sie vor uns auf und ab stolzierte. „Wie sehe ich aus?“

„Schön“, sagte Choji. „Gut“, sagte ich. Ino verdrehte missbilligend ihre Augen. „So wird das nichts“, sagte sie. „Wenn ihr einer Frau ein überzeugendes Kompliment machen wollt, müsst ihr geschickter vorgehen.“

„Und wie geht das?“, fragte Choji, der sich im Gegensatz zu mir ernsthaft zu bemühen schien.

„Zuerst sucht euch irgendein Detail an ihr aus, das ihr wirklich gefällt“, sagte Ino. „Das ist das Wichtigste: Es muss euch wirklich gefallen. Wenn ihr einfach nur ein Kompliment rauspresst, weil ihr euch dazu genötigt fühlt, wird es niemals überzeugend rüberkommen. Choji!“ Sie schnipste mit den Fingern und zeigte auf Choji. „Gibt es irgendwas an meinem Aussehen, das dir besonders gut gefällt?“ Choji wurde erst kreidebleich, dann tomatenrot, und das innerhalb von Sekundenbruchteilen. „Die-deine Haare“, stotterte er.

„Alles klar“, sagte Ino. „Dann versuch mal, mir ein Kompliment zu meinen Haaren zu machen.“

„Du … du hast schöne Haare?“, sagte Choji lahm.

„Das ist nett gemeint, kommt aber nicht wirklich gut rüber“, sagte Ino, doch zu ihrer Verteidigung muss ich sagen, dass sie dabei ungewöhnlich behutsam vorging. „Du musst das Detail nehmen, das dir an einer Frau gefällt, und es weiter ausschmücken. Sag nicht einfach nur, dass du es schön findest, sondern beschreibe, warum du es schön findest. Versuch es mal.“ Sie lächelte ermutigend, und nachdem Choji einige Sekunden lang hilflos vor sich hingestammelt hatte, riss er sich zusammen und sagte „Ich mag die Farbe deiner Haare. Sie … erinnert mich an Gold. Und wenn die Sonne draufscheint, wird das Licht reflektiert und es leuchtet regelrecht und … das ist sehr schön.“

Kinder, ihr ahnt es vielleicht schon: Das war der Augenblick, in dem Ino begann, sich in euren Onkel Choji zu verlieben. Ich erkannte es in diesem Moment noch nicht, und Ino selbst wahrscheinlich auch nicht, aber als Choji ihr dieses Kompliment machte, starrte sie ihn auf eine Weise an, auf die sie ihn noch nie zuvor angesehen hatte, und dann lief sie ebenfalls rot an - sogar noch dunkler als zuvor Choji.

Irgendwann schienen die beiden zu bemerken, dass ich auch noch da war, und Ino hob auffordernd eine Augenbraue. Offenbar war ich jetzt an der Reihe mit dem Komplimente machen, doch ich verdrehte nur die Augen. „Das ist doch Unsinn! Mag sein, dass so etwas bei dir funktioniert, aber Temari ist nicht so. Sie macht sich nicht so viel aus ihrem Aussehen und ich glaube nicht, dass sie sich hoffnungslos in mich verknallt, nur weil ich etwas Nettes über ihre Haarfarbe sagte.“

„Du bist ein Idiot“, sagte Ino – aber nicht auf ihre übliche, zickige Art, wenn sie mich als Idiot titulierte, sondern eher, als würde sie einen harten, naturwissenschaftlichen Fakt aussprechen. „Jede Frau freut sich über so ein ernstgemeintes Kompliment, auch solche wie Temari, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so wirken.“

Und Kinder, so ungern ich es auch zugebe, sie hatte Recht. Es gibt einen guten Grund dafür, warum ich dieses Gespräch noch Wort für Wort in Erinnerung habe.

Als Ino mich ein weiteres Mal dazu aufforderte, Komplimente zu üben, beschloss ich, dass ich schneller aus dieser Sache herauskommen würde, wenn ich mitspielte. Also sagte ich „Das Kleid betont die Farbe deiner Augen sehr gut, sie sind so blau wie das Meer und wenn die Sonne draufscheint, leuchten sie.“ Es war dem Grunde nach von Choji abgekupfert und daher nicht besonders originell. Es brachte Ino auch nicht zum Erröten, so wie Chojis Kompliment, aber es schien sie zumindest weit genug zu besänftigen, um es vorerst gut sein zu lassen und zum nächsten Kleiderstapel zu greifen.

Die nächsten drei Stunden vergingen quälend langsam. Ino probierte und probierte und immer wieder mussten ich und Choji Kommentare zu ihren Outfits abgeben. Choji wurde mit der Zeit immer besser und selbstbewusster, ich hingegen immer mürrischer, widerwilliger und vor allem müder. Irgendwann wollte ich mich nur noch auf dieser Couch langmachen und einschlafen. Dann – ich glaubte kaum noch daran – war Ino endlich, endlich fertig und ich stand kurz vor meiner Erlösung. Alles, was ich noch tun musste, war die Klamotten anzuziehen, die sie für mich aus den Regalen gezogen hatte, Ino entscheiden lassen, was gut aussah, bezahlen und nach Hause gehen. Mit dieser Motivation ging ich in die nächstbeste Umkleidekabine. Dort angekommen setzte ich mich auf den Schemel, der in einer Ecke stand, um zu überlegen, was ich zuerst anprobieren wollte. Und Kinder, in diesem Moment kam es mir so vor, als hätte ich noch nie zuvor auf so einem bequemen Schemel gesessen. Ich konnte mich mit dem Rücken an der Wand anlehnen, und als ich das tat, fielen meine Augen schon ganz automatisch zu, und die letzten drei anstrengenden Stunden forderten ihren Tribut. Ich schlief in der Umkleidekabine ein. Fünfzehn selige Minuten lang, bis eure Tante Ino in die Umkleidekabine stürmte, mich verprügelte und ein irgendwie zweideutiges Videoband entstand, das noch heute gern auf Partys zur Belustigung aller gezeigt wird.

Der Tag endete damit, dass Asuma den Ladenbesitzer dazu überreden konnte, von einer Anzeige abzusehen und ich dazu verdonnert wurde, Inos Einkaufstüten nach Hause zu tragen. Ich selbst ging leer aus, aber das war mir offen gestanden schnurz. Die Lektion, die ich an diesem Tag lernte, war folgende: Wenn eine Frau dich beim Einkaufen stundenlang warten lässt, ist das völlig normal und du musst es zähneknirschend ertragen. Aber wenn du für eine Viertelstunde ein kleines Nickerchen in einer Umkleidekabine machst, dann gnade dir Gott. Und bei meinem Glück ist Gott eine Frau.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-11-02T17:43:47+00:00 02.11.2012 18:43
Tja Shika da hast du wieder was dazu gelernt.
Erstens mache Frauen sinnvolle Komplimente
Und zweitens ziehe dich direkt um un nicht
15 min später.
*Kopf schüttel*

Ansonsten richtig lustiges Kappi.
Mach weiter so.

PS: Danke das Ino auch jmd. abkriegt ;-)

LG Purin


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