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Endosymbiontentheorie

RuffyxNami
von

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Zwei Brüder, eine Macke

Ich hatte Ace lange nicht mehr so glücklich gesehen, wie an dem Tag, als Vivi endlich zurück nach Hause kam. Er hatte in der letzten Zeit einen sehr nachdenklichen Eindruck auf mich gemacht und es schien, als hätte er eingesehen, dass es so nicht weitergehen konnte. Einmal hatte er mich gefragt, ob er nicht genug auf Vivi achten würde. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Natürlich achtete er auf sie, auf uns alle. Nur liegt es in seiner Natur gleich in den Kampfmodus zu wechseln, anstatt sich genauer mit den Problemen auseinanderzusetzen. Vivi war nun einmal ein stilles Mädchen, das noch ruhiger wurde, sobald es ihr schlecht ging.

„Das wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich dir“, hatte er gesagt und sie gedrückt als wollte er sie nie wieder loslassen, „ich liebe dich, Vivi.“

Ich beschloss mich für einige Tage bei Nami einzuquartieren, zumal Ace und Vivi eine Weile für sich brauchten.
 

Nami seufzte erschöpft, die Augen halb geschlossen und schmiegte sich an mich. Ihre Hände streiften über meine Beine und ihr Rücken berührte meinen Bauch, ehe sie den Kopf zurücklegte und mich mit großen Kulleraugen ansah.

„Massierst du mich bitte?“, schnurrte sie in einem unbekannten Tonfall, verhakte ihre Finger in meinen und schloss die Arme um sich. „Meine Schultern sind total verspannt.“

„Aber ich kann das doch gar nicht“, druckste ich ein wenig überfordert, als sie mich plötzlich böse ansah.

„Ich hab den ganzen Tag geschuftet und gefühlte tausend Kilo hin und her getragen und da kannst du mir nicht mal die Schultern massieren!?“

Ich schluckte, wagte es keine weiteren Widerworte zu geben und begann vorsichtig ihre schmalen Schultern zu massieren, nachdem sie auffordernd ihre Haare zur Seite genommen und sich vor mich gekniet hatte.

„Hm, ruhig ein bisschen fester...“

„So?“, fragte ich nach, während ich fester zupackte und ein wenig besorgt war, ihr damit nicht weh zu tun, fühlte sie sich doch so zerbrechlich an. Sie stöhnte genüsslich, ließ den Kopf nach vorne hängen und streichelte über meine Beine, bis sie auf einmal meine Hände wegschob und über ihre Schulter zu mir sah.

„Massierst du mir den ganzen Rücken?“

Und noch ehe ich ihr antworten konnte, zog sie sich das Top über den Kopf, holte aus ihrer Nachttischschublade etwas hervor, drückte es mir in die Hand und öffnete den Verschluss ihres BHs, um diesen unachtsam auf den Boden zu werfen und sich selbst flach aufs Bett. Mal wieder fehlten mir die Worte, wie so oft, wenn ich mit Nami zusammen war. Es kam mir noch immer alles so neu, aufregend und unbekannt vor. Als würde ich jedes Mal eine völlig neue Erfahrung machen, sobald es enger zwischen uns wurde.

„Worauf wartest du?“, raunte sie, den Kopf auf den Armen gebettet, die Beine lässig angewinkelt, sodass sie sachte mit den Füßen wippte. Mein Blick wanderte über ihren nackten Rücken zu dem Ding in meiner Hand, das sich als ein Fläschchen Pfirsichöl herausstellte. Allein die Vorstellung, was man alles damit anstellen konnte, sorgte dafür, dass meine Hormone überkochten. Meine Nackenhaare richteten sich auf, während ich mich über sie beugte, ihren Rücken küsste und schließlich in ihrem Nacken hängenblieb, wo ich zärtlich ihre Haare zur Seite strich, um ihren Hals zu erreichen. Wie von selbst wanderten meine Hände ihre Seiten entlang, versuchten vorwitzig sich den Weg zu ihren Brüsten zu bahnen.

„Lenk nicht ab, Ruffy“, seufzte sie und schob sie wieder zurück, woraufhin ich in ihr Ohr wisperte: „Und was ist meine Belohnung dafür?“

„Lass dich überraschen“, flötete Nami verführerisch, was mich sofort überzeugte und dazu brachte das Öl in meinen Händen zu verreiben und ausgehend von ihren Schultern ihren Rücken durchzukneten. Sie wandte sich unter meinen Berührungen, seufzte und stöhnte leise gegen ihre Unterarme, als ich mich näher zu ihr herunter beugte und meine Erregung ihren Po berührte. Mitten in der Massage drehte Nami sich herum, blickte mich aus halb geschlossenen Augen an und schlang die Arme um meinen Hals, bevor ich realisierte, was Sache war.
 

Hastig nach Luft ringend sank ich neben ihr in die Kissen, spürte, wie sie sich an mich kuschelte und ihren Kopf auf meiner Brust platzierte. Ihre Finger tänzelten über meinen Unterarm, sorgten für eine zarte Gänsehaut. Meine Hand vergrub sich in ihrem Haar, meine Augenlider schlossen sich allmählich. Eigentlich hätte ich diesen Moment genießen sollen, einfach ausklingen lassen und mich freuen, Zeit mit ihr zu verbringen, doch irgendwas in mir rumorte unangenehm und wühlte einige der verdrängten Fragen wieder auf. War es ihr tatsächlich ernst mit mir? Oder war das bloß eine ihrer Launen? Sah sie mehr in mir, als jemanden, der sofort sprang, wenn sie pfiff? Oder genoss sie gerade diese Sache in vollen Zügen?

Ein pelziger Kloß bildete sich in meinem Hals, hinderte mich am Schlucken und dennoch drängten sich die Worte aus meinem Unterbewusstsein immer weiter in den Vordergrund.

„Nami“, räusperte ich mich, noch immer im Unklaren darüber, wie ich sie mit meinen Gedanken konfrontieren und ob ich dies überhaupt tun sollte. Doch zu spät ihre Neugierde war geweckt.

„Hm?“

Sie hatte sich halb auf mich gerollt, sodass sie mir geradewegs ins Gesicht schauen konnte. Ihre Pupillen spießten mich auf und mir wurde zunehmend unwohler, doch so leicht konnte ich sie in dem Moment nicht mehr abspeisen. Wie sollte ich das am besten formulieren, ums sie am wenigsten vor den Kopf zu stoßen?

„Was ist das hier eigentlich für dich?“

Schockiert über meine lockere Zunge, ganz besonders über den Tonfall, sog ich die Luft ein. Wenn sie mir jetzt nicht den Hals umdrehte...Tatsächlich zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und legten ihre Stirn in Falten, doch bevor sie mich aus voller Kehle anbrüllte, wandte sie den Kopf zur Seite und schien über irgendetwas nachzudenken. Hatte sie sich diese Frage noch nicht gestellt? Oder versuchte sie eine Antwort darauf zu finden, die mich nicht vor den Kopf stieß? Wie sehr es mich ankotzte, dass wir irgendwie trotz der inzwischen herrschenden Intimität zwischen uns, uns nicht einmal ohne zig Gewissensbisse die Wahrheit sagen konnten. Als könnte alles, was bis dahin aufgebaut worden war, wie Glas zerspringen. Unser Fundament war noch lange nicht gebaut. Einen endgültigen Bruch wollte weder Nami noch ich riskieren wie es aussah. War das in gewisser Weise nicht ein gutes Zeichen?

Namis Mundwinkel zuckten für einen Herzschlag nach oben, ehe sie den Arm ausstreckte und mir durchs Gesicht strich. Eine Reaktion, mit der ich am allerwenigsten gerechnet hätte. Mein Gesichtsausdruck in diesem Augenblick musste ziemlich bescheuert sein, denn auf einmal lachte sie sogar kurz auf, während ihre Hand sich um meinen Nacken legte.

„Gewiss keine bedeutungslose Spielerei“, sagte sie und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln, das mich ein wenig schuldig dafür fühlen ließ, dass ich so auf eine Benennung des Ganzen gepocht hatte. „Dafür sind meine Gefühle für dich einfach zu stark.“

Ich war der Letzte, der es mochte Sachen zu zerreden und in ihre kleinsten Partikel aufzuteilen, doch bei Nami rasten meine Gedanken und sehnten sich nach einer Definition. Vielleicht lag es vor allem daran, dass wir die meiste Zeit mit Sex verbrachten. Keine tiefer gehenden Gespräche, keine Ausflüge oder Dates. Sobald wir uns trafen, klebten unsere Lippen schon aneinander und eines folgte dem anderen. Am Anfang hatte ich mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen, hatte ich es schließlich genossen ihr auf diese Weise nahe zu sein und meine Lust auszuleben. Doch das reichte mir inzwischen nicht mehr, ich wollte ihr auf eine andere Art ebenfalls nahe sind. Womöglich sogar noch mehr als körperlich, um sie und ihre Handlungen vollkommen zu verstehen. Die Enttäuschung nagte insgeheim weiter an mir, was meinen Wunsch nach Sicherheit stetig anwachsen ließ.

„Und das soll ruhig auch jeder wissen“, hauchte sie mir entgegen, nachdem sie auf meinen Schoss gestiegen war, und küsste flüchtig meine Nasenspitze.
 

Wenn man bereits morgens das Gefühl hatte auf Wolken zu schweben, dann konnte der Tag ja nur perfekt werden. Jedenfalls hatte er perfekt begonnen, als ich neben Nami aufgewacht war, sie küssen und umarmen konnte und mit ihr frühstücken. Zumal in der Nähe ihrer Wohnung eine Bäckerei lag und es daher immer frische Croissants gab, die teilweise sogar noch warm waren. Wahrscheinlich hätte ich mich nicht von ihr lösen können, hätte sie nicht zur Arbeit gemusst.

„Jetzt zieh nicht so ein Gesicht“, sagte sie, als wir uns auf der Straße verabschiedeten. „Heute Abend hab ich doch wieder Zeit für dich.“

Sie schenkte mir einen letzten Kuss, der es mir bloß schwerer machte, sie gehen zu lassen, bevor sie mir winkte und an der nächsten Ecke abbog. Schwermütig sah ich ihr nach, obwohl ich in diesem Moment am liebsten die ganze Welt umarmt hätte, und machte mich schließlich auf den Nachhauseweg.

Jeden Abend hatte ich mich spät aus der Wohnung geschlichen, stets darauf bedacht, niemanden auf mich aufmerksam zu machen und war morgens früh wieder gekommen, um meine Sachen für die Uni zu holen. Einmal hatte ich nachts Vivi überrascht, die gerade dabei gewesen war den Kühlschrank zu plündern. Zu meiner großen Überraschung hatte ich diesbezüglich bisher keinen Kommentar oder eine Frage von Vivi gehört, bei Ace hatte ich seit dem morgendlichen Vorfall das Thema tunlichst vermieden. Ob er es einfach vergessen hatte? Und sie es deshalb nicht wusste? Vielleicht hatten sie auch genug Eigenes an der Backe, sodass sie einfach nicht die Nerven hatten, sich näher mit meinem Liebesleben zu beschäftigen. Egal, was es war, ich war unendlich glücklich darüber. Endlich konnte ich kommen und gehen, wann ich wollte und niemand stellte mir Fragen, als sei ich erst vierzehn.
 

„Luffi, essen kommen“, zwitscherte Titi, schob angestrengt die Tür auf und stolperte in mein Zimmer geradewegs auf mich zu. Entschlossen packte sie mich an der Hand, zog mich von meinem Stuhl und führte mich umgehend in die Küche, wo Vivi bereits am Tisch saß und Ace mit einer schlecht sitzenden Schürze vor dem Herd herum hantierte. Skeptisch hob ich eine Augenbraue und warf einen Blick über seine Schulter in die Töpfe und den Wok vor ihm. Noch immer schwebte die Hühnchen-Ananas-Curry-Pampe vor meinem inneren Auge.

„Keine Sorge“, kicherte Vivi, als sie meinen Blick registriert hatte. „Ich war die ganze Zeit hier und hab ihm jeden Schritt vorgesagt.“

„Denkst du echt, ich hätte das ohne dich nicht hingekriegt?“, fragte Ace gespielt aufgebracht , die Augen weit aufgerissen, den Mund zur Schnute verzogen und fuchtelte mit dem Pfannenwender vor ihrer Nase herum, sodass er mich verblüffend an Dadan erinnerte, wenn wir früher eines ihrer verbrannten Meisterwerke nicht hatten essen wollen. Fehlte nur noch ihr „Vogel, friss oder stirb!“ um die Illusion zu perfektionieren. Ich musste ein Lachen unterdrücken, als ich mich zu Vivi setzte, die ebenfalls ihre Probleme hatte bei dem Anblick ernst zu bleiben. Während wir beide uns zierten und versuchten ernst zu bleiben, brachte Titi es knallhart auf den Punkt: „Papa sieht aus wie Oma!“

Mit einem Schlag war jeder Funke von Selbstbeherrschung verflogen und sowohl Vivi als auch ich konnten unsere Schadenfreude nicht länger an uns halten.

„Also wo sie recht hat“, fiepste Vivi, wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln und formte einen Schmollmund, als sie Aces bitterböses Gesicht sah. „Jetzt sei doch nicht so. Das liegt eben an der Schürze.“

„Rosa mit Spitze steht dir ausgezeichnet“, japste ich, hielt mir den Bauch und schaffte es nicht mehr einer Kopfnuss zu entgehen, doch die Schmerzen waren nichts im Vergleich zu dem Ziehen in meinen Muskeln, das das gar nicht enden wollende Lachen mit sich zog. Die Luft um Ace herum brannte, das plötzliche Klingeln an der Tür kam gerade recht.

„Denkt bloß nicht, das hätte sich damit erledigt.“

„Jetzt schmollt er wieder, weil er sich in seiner Männlichkeit verletzt fühlt“, kicherte Vivi und fühlte die auf dem Tisch stehenden Gläser mit Wasser.

„Ja ja, zumal ihn Zorro schon vor kurzem als Umbalumba bezeichnet hat.“

Vivi blickte mich zwinkernd an und unterdrückte ein Lachen.

„Mir fällt erst jetzt auf, wie gut das passt.“

„Haha, ich bin aber dreimal so groß wie ein Umbalumba“, fauchte Ace und hielt Vivi zwei Briefe unter die Nase, die sie mit fragendem Blick annahm. „Lies selbst.“
 

Kaum hatte sie die Umschläge geöffnet brannte es mir unter den Nägeln zu erfahren, was in den Briefen stand. Jedenfalls musste es etwas Positives sein, denn nicht nur ihr Gesicht erhellte sich mit jeder Zeile auch Aces Mund formte schließlich ein Lächeln.

„Oh, Ruffy, ich werde jetzt auch Studentin“, jubelte Vivi, faltete die Briefe zusammen und bekam einen für sie überraschend plötzlichen Kuss von Ace aufgedrückt.

„Das ist ja toll! Ich freu mich voll für dich. Und Geldtechnisch geht das auch in Ordnung?“

Ace blickte vielsagend zu einem der Umschläge, auf dem ich Kobras Namen lesen konnte.

„Ich glaube, das Problem hat sich erledigt.“

Vivi strahlte wie ein Honigkuchenpferd und vergaß über ihre Freude beinahe das mühevoll von Ace gekochte Mittagessen.

„Ich werde wohl gleich mal im Kazaguruma vorbeischauen müssen, zum Einen muss ich ihr noch mein Attest abgeben, zum Anderen will ich das so schnell wie möglich geklärt haben. Auch wegen der Versicherung und allem.“

„Ich hab schon das Gesicht von dem Koch vor Augen, wenn du ihm das eröffnest. Gewiss wird er dich anflehen zu bleiben und ein Teil seiner Welt wird zerbrechen – zumindest für fünf Sekunden.“

„Also!“

Genau daran hatte ich auch denken müssen, nachdem der Gedanke an Nami, die sich gleichzeitig für Vivi freute und vor Wut tobte, verblasst war. Das Gespräch der letzten Nacht kam zurück in mein Gedächtnis, warf in mir die Frage auf, ob ich ihnen endlich von uns erzählen sollte. Nami war bereit sich zu mir zu bekennen, damit wäre die Sache fest, ich hätte Sicherheit und hatten Ace und Vivi es nicht verdient, dass ich ihnen gegenüber mit offenen Karten spielte? Zudem fühlte ich mich zunehmend schlechter, sie immer wieder anzulügen, selbst wenn ein Teil von mir der Ansicht war, dass sie es eh schon längst bemerkt hatten.

„Ich“, kratzte ich all meinen Mut zusammen, der wie eine Seifenblase zu platzen drohte, als die beiden mir ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Ich muss euch noch was sagen.“

„Was denn? Dass du mit Nami zusammen bist?“, fragte Vivi nebenbei, als sei es das Normalste der Welt, ließ einen Haps in ihrem Mund verschwinden und legte die Hand auf meinen Unterarm. „Meinst du, wir reden nicht miteinander? Ich wusste es doch die ganze Zeit.“

„Du kannst den Mund jetzt wieder zu machen“, spottete Ace, sein dreckiges Grinsen sprach Bände, als er mein Kinn demonstrativ anhob, und machte es mir leicht, mir vorzustellen, wie blöd ich im Moment wirken musste. Klar, Ace hatte sie vor einigen Tagen gesehen, davor jedoch hatte es kein einziges Anzeichen gegeben, weshalb sie daraus hätten schließen können, dass wir in irgendeiner Weise anbändelten geschweige denn noch großartig Kontakt pflegten. Vermutlich war es reine Spekulation von seiner Seite aus gewesen, die Vivi mit handfesten Beweisen aus erster Hand bestätigt hatte. Blieb bloß noch die Frage, warum die beiden direkt davon ausgegangen waren, dass ich ihnen genau das beichten wollte? War ich im Grunde genommen zu lesen wie ein offenes Buch?

„Woher?“, brachte ich gerade noch hervor, der Rest zerbröselte auf meiner Zunge zu Buchstabensalat.

„Ace hat mir erzählt, dass sie hier war. Ich hab sie drauf angesprochen, als sie mich im Krankenhaus besucht hat. Warum auch nicht?“

Vivi zuckte die Achseln, warf ihr Haar über die Schulter und leerte ihr Glas aus, ihre anfängliche Coolness löste sich jedoch rasant in Luft auf.

„Oh Mann, das freut mich so sehr“, quietschte sie, räumte das Geschirr vom Tisch zusammen und begann abzuspülen.
 

„Nami lesen“, blubberte Titi, während sie hoch konzentriert eine Serviette zerfetzte und plötzlich abrupt stoppte, nach oben sah und ihr Kunstwerk Ace präsentierte. „Da!“

Lobend tätschelte er ihren Kopf, nahm die Papierschnitzel hoch erfreut entgegen und blickte viel sagend zu mir.

„Besser als jede versteckte Kamera.“

„Ich dachte, du wärst auf meiner Seite, Prinzessin!“

Gespielt beleidigt hatte ich die Wangen aufgebläht, mich zu Titi geneigt und zwickte sie sachte in die Seite, sodass sie umgehend giggelte.

„Nicht Luffi!“

Doch dieses Mal wickelte sich mich nicht um den Finger, stattdessen hob ich sie von Aces Schoss, der daraufhin aufstand und ihr Meisterwerk im Müll verschwinden ließ, ehe er das Abtrocknen für Vivi übernahm, und kitzelte sie so doll, dass sie sich wie ein Regenwurm kringelte.

„Gleich heult einer“, mahnte Vivi mit lachenden Augen, räumte das Geschirr weg und wirkte ehrlich verwirrt, als Ace von hinten die Arme um sie schlang und den Kopf gegen ihren Nacken lehnte.

„Die kleine Petze hat es doch nicht anders verdient.“

Mit hochgezogener Augenbraue hatte Vivi bereits die Lippen geöffnet, um etwas zu entgegnen, doch er ließ ihr erst gar nicht die Chance dazu, sondern löste schlagartig seine Umarmung, erfasste ihre Hand und führte sie aus der Küche.

„Ich hab noch eine Überraschung für dich!“

„Och, Ace, doch nicht jetzt.“

„Was du wieder von mir denkst...Nein, das ist es nicht, aber wirst du ja gleich sehen“, hörte ich ihn noch sagen. Um ehrlich zu sein, hatte ich aber im ersten Moment auch das gedacht, was Vivi vorgeschwebt sein musste.
 

Ich verbrachte den Tag mit den in den letzten Tagen liegen gebliebenen Aufgaben, der Abgabetermin einiger Protokolle rückte immer näher und ich konnte mir keine Ausrutscher mehr erlauben. Gegen Abend jedoch hatte ich die Nase voll von der Anatomie der Insekten und beschloss Nami zu besuchen. Auch wenn ich sie zuletzt vor ein paar Stunden gesehen hatte, kam es mir bereits vor als lägen Tage dazwischen, als sie mir das letzte Mal die Zunge provokant entgegen gestreckt hatte. Es hatte mich ganz schön erwischt.

Bereits aus einigen Metern Entfernung konnte ich erkennen, dass heute Abend mehr los war als sonst. Unter die Hintergrundmusik mischte sich das schiefe Gejaule einiger Mädels, die wahrscheinlich die Karaokemaschine ganz schön malträtierten, sowie ein lautes Stimmenwirrwarr, in dem ich auch Namis Stimme erkannte. Sie hörte sich ein wenig gestresst an und freute sich gewiss, wenn ich sie ein wenig ablenken konnte.

„Hey Ruffy, wie geht’s dir?“, begrüßte mich Nojiko, nachdem ich das Kazaguruma betreten hatte, „ Nami ist heute an der Bar, wenn du sie suchst.“

Sie zwinkerte mir zu und beantwortete damit die Frage, ob sie Bescheid wusste. Na ja gut, was erwartete ich von einem derart eingespielten Team wie Nami, Vivi und Nojiko.

„Soweit ist alles super“, erwiderte ich grinsend und fügte schnell hinzu, „War Vivi schon da?“

Nojiko strahlte.

„Ja, ich kann’s noch immer kaum glauben. Wobei du Sanji’s Gesicht hättest sehen sollen. Zum Glück wird sie uns ja als Aushilfe erhalten bleiben, ansonsten wäre der arme Kerl wohl am Boden zerstört gewesen.“

„Nojiko! Kommst du endlich?!“, rief Nami, ehe ich Nojiko antworten konnte. Ich folgte ihr an die Bar, an der Nami wirklich alle Hände voll zu tun hatte.

„Wenn Sanji das nächste Mal ein Special plant, dann kann er sich hier aber die Füße platt stehen“, zischte sie, „verzieht der sich einfach. Männer.“
 

„Nami, lach doch mal“, sagte ich grinsend, während ich mir den letzten freien Platz in ihrer Nähe sicherte.

„Ruffy! Wie schön, dass du da bist“, sie beugte sich über den Tresen, um mich zu küssen, was von den anderen Gästen nicht unkommentiert blieb.

„Ach, Namilein, deswegen willst du mich nicht auf einen Sake einladen?“, ein großer breiter Typ musterte mich abschätzig, ehe er Namis Locke um seinen beringten Zeigefinger drehte. Ich musste die in mir aufbrodelnde Wut echt unterdrücken und wäre ich wie Ace, wäre ich wohl direkt explodiert. So beließ ich es dabei auf dem Strohhalm meines Cocktails rumzukauen und das Ganze nicht aus den Augen zu lassen.

„Hey Teach, kannst du deine Hände auch mal bei dir lassen?“, presste sie gestresst hervor und blickte ihn scharf an. Abwehrend hob er die Hände und lehnte sich zurück.

„Schon gut, ich kann schon verstehen, dass du jetzt, wo dein Freund da ist, nicht mehr nett zu mir sein kannst.“

„Dein Gelaber ist echt nicht zu ertragen“, platzte es aus mir heraus und Teach wandte sich von Nami ab. Er erhob sich von seinem Stuhl und baute sich vor mir auf.

„Hey, kein Grund sich so an mich zu drücken.“

Ich stieß ihn grob gegen die Schulter, woraufhin er mein Handgelenk umfasste.

„Ruffy“, flüsterte Nami und machte Gesten es gut sein zu lassen. Aber ich sah nicht ein, wieso ich derjenige sein sollte. Ich konnte doch nicht zulassen, dass jemand so respektlos mit meiner Freundin umsprang.

„Was willst du Bengel überhaupt“, raunte er mir entgegen und ich bekam eine exklusive Aussicht auf seine Zahnlücken. „Nicht mal 1,6m groß und meinen hier aufmucken zu müssen.“

„Ich bin 1,74m!“

Er lachte in einem tiefen Basston und mir platze fast eine Ader. Nami presste die Kiefer aufeinander und blickte sich zu Nojiko um, die in ein Gespräch mit ihren zwei Fans vertieft war.

„Hey Teach, lassen wir es dabei und du bekommst einen Sake aufs Haus, ok?“, versuchte sie zu schlichten.

„Nein, Nami! Belohn‘ ihn doch nicht auch noch dafür.“

Den Augenkontakt nicht unterbrechend spannte ich die Muskeln meines rechten Arms an, der sich noch immer in den Pranken von Teach befand und riss ihn schließlich los. Er schnaubte verächtlich und kramte in seiner Hosentasche nach einigen Berrys.

„Weißt du, Nami, bisher fand ich’s immer echt nett mit dir, aber dein kleiner Giftzwerg hier, geht ja gar nicht.“

„Pass auf, was du sagst!“, sagte sie energisch, nicht ohne zuvor das Geld in ihre Gewalt zu bringen. Er wandte sich von mir ab, jedoch konnte er sich einen letzten Stoß gegen meine Schulter nicht verkneifen.

„Das nächste Mal werde ich nicht mehr so nett zu dir sein.“

„Oh ja, ich zittere schon vor Angst“, sagte ich Augen rollend und nahm einen Schluck. Der Dicke kämpfte sich seinen Weg durch die anderen Gäste, die das Schauspiel eher stumm verfolgt hatten. Nami seufzte und wischte mit ihrem Handrücken über die Stirn.

„Bei dem musst du echt aufpassen, Ruffy.“

Ich wollte ihr gerade erwidern, dass ich gewiss keine Angst vor so einem Maulheld habe, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

„Du bist immer noch hier?“, fauchte ich, als ich in die grinsenden Gesichter von Marco und Thatch blickte.

„Du bist wirklich der Bruder von Ace“, lachte Marco und Thatch fügte auf meinen verwirrten Blick hinzu. „Der legt sich auf der Arbeit auch ständig mit dem guten Teach an. Eine richtige Hassliebe sozusagen.“

„Ace und auch du sollten mal lernen, dass man erst denkt, bevor man handelt. Das kann sonst fies ins Auge gehen.“

„Zwei Brüder, eine Macke“, lachte Thatch und Marco klopft ihm auf die Schulter.

„Arme Vivi-sama, mit 20 Jahren schon dreifache Mutter und nur ein Kind kann sich benehmen.“

Ich schwankte ein wenig zwischen Wut und Lachanfall, blickte zu Nami herüber, die sich eher für Zweiteres entschieden hatte.

„Haha, sehr witzig!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dassy
2015-04-23T11:39:45+00:00 23.04.2015 13:39
Haha ih mag Marco und Thatch xD oh mann aber an rufys stelle wäre ich auch total ausgeratet 💩
Antwort von:  Katta
23.04.2015 16:25
Ich mag die beiden auch, deswegen mussten sie mal ihren Senf dazu geben XD Ohja, ich aber auch^^
Von:  Sassu86
2014-11-10T20:25:54+00:00 10.11.2014 21:25
Verfolge immer noch deine Story :) weiter so :D
Antwort von:  Katta
11.11.2014 18:50
Hey Sassu,

Ich danke dir für den Kommentar! Freut mich sehr, dass du noch dabei bist und es dir gefällt :)
LG
Von:  fahnm
2014-11-02T22:17:12+00:00 02.11.2014 23:17
Spitzen kapi^^
Mach weiter so
Antwort von:  Katta
03.11.2014 19:38
Hey,

Ich danke dir vielmals für die lieben Worte! Schön, dass es dir gefällt <3


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