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Endosymbiontentheorie

RuffyxNami
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für alle Favoriten und natürlich die Kommentare! Danke, dass ihr der Story treu geblieben seid! <3 Katta Komplett anzeigen

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Die D.s - Detektive im Einsatz

Müde zuckten meine Lider, als ich Vivis Stimme vernahm. Zunächst hielt ich sie für eine Traumillusion, bis sie ihrer Stimme durch Klopfen an der Tür Nachdruck verlieh.

„Ruffy? Bist du wach?“

„Hm…kannst ruhig reinkommen“, stöhnte ich, schälte das Gesicht aus dem Kissen und sah zu Vivi, die am Türrahmen gelehnt stand. Statt wie sonst das Haar offen zu tragen, hatte sie einen groben Zopf geflochten, der ihr über die Schulter hing. Ich richtete mich auf, suchte nach meinem Handy.

„Wie spät ist es?“

„Acht Uhr“, erwiderte sie, „Ich wollte nur sichergehen, dass du gleich fertig bist, wenn ich wiederkomme.“

„Wo willst du denn hin?“

„Nami hat mich gebeten, ihr bei den Vorbereitungen zu helfen und außerdem muss noch die Inventur für die Getränke gemacht werden. Dauert aber bestimmt nicht lange, denn viel gibt es nicht zu tun. Frühstück hab ich dir auf den Tisch gestellt“, sie lehnte sich zurück, scheinbar blickte sie zu ihrem Schlafzimmer, „und wenn du dich beeilst, dann kriegst du es noch. Also, bis später, Ruffy!“

Vivi grinste breit und winkte kurz zum Abschied. Ich nuschelte etwas zur Antwort, zog die Decke über den Kopf und war mit einem Schlag hellwach.

Frühstück! Auf dem Tisch. Noch!

Ohne Weiteres sprang ich aus dem Bett, stürmte in die Küche und fühlte mich im siebten Himmel. Pfannkuchen! Vivi hatte mir tatsächlich Pfannkuchen gemacht! Der Tag versprach, super zu werden.

„Hm, ich hab doch Pfannkuchen gerochen?“, raunte Ace verschlafen und wuschelte sich durch die Haare. Zufrieden leckte ich den letzten Rest Sirup von den Lippen.

„Da hättest du früher aufstehen müssen“, sein Blick versteinerte, „Vivi hat welche für mich gemacht!“

„Sie ist meine Frau, nicht deine, meine!“

„Ich bin aber immer lieb zu ihr“, war das Letzte, was ich sagen konnte, bevor Ace mich erwürgt hätte. Mit einem Satz rettete ich mich ins Bad und machte mich fertig. Als Vivi zurückkam, sprach sie mit Ace einige Dinge ab, während Titi und ich ihr Katzenpuzzle gerade fertig hatten.
 

Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Zeit mit Vivi alleine verbracht und dabei so viel Spaß gehabt hatte. Obwohl wir uns bei den Vorschlägen fürs Namis Geschenk öfters uneinig gewesen waren. Was nicht zuletzt an unseren völlig verschiedenen Geschmäckern lag. Vor allem aber wurde mir bewusst, wie wenig ich Nami doch eigentlich kannte, wie wenig ich über ihre Vorlieben wusste. Natürlich verbrachten wir viel Zeit miteinander und inzwischen kannte ich ihre Wohnung in und auswendig, doch konnte ich nicht sicher sagen, was ihr gefallen und was sie eher abstoßen würde. So manches Mal sah Vivi mich dementsprechend entsetzt an, als ich etwas aus dem Regal nahm und ihr zeigte.

„Damit kannst du aber nicht bei Nami auftauchen“, kommentierte sie sowohl die Ohrringe, die ich ihr gezeigt hatte, sowie ein Kleid und einen Lippenstift, seufzte und sah mich mitleidig an, zumindest deutete ich ihren Blick so. Schlau wurde ich nicht aus ihrem Verhalten, aber obwohl ich mir insgeheim richtig dämlich vorkam, immerhin schien ich ja nichts über meine eigene Freundin zu wissen.

„Lass den Kopf nicht hängen“, hatte sie gesagt und mir die Hand auf die Schulter gelegt, als wir nach vier Stunden noch immer nicht fündig geworden waren. „Mir fällt es auch immer wahnsinnig schwer, etwas für Ace auszusuchen. Entweder ist es zu pragmatisch oder ich weiß nicht, ob es ihm überhaupt gefallen würde. Oder ich komme mir komisch dabei vor, das zu verschenken.“

Ich stieß die Luft hinaus, vergrub die Hände in den Hosentaschen und blickte flüchtig zu ihr.

„Ehrlich?“

„Ehrlich.“

„Aber ist doch auch irgendwie komisch, dass ich keinen Schimmer hab, worüber sich Nami freuen könnte.“

Vivi schmunzelte.

„Du weißt es schon, aber es kommt dir seltsam vor, genau das zu verschenken. Richtig?“

Mal wieder traf sie den Nagel auf dem Kopf. Natürlich hatte ich bereits einige Anhaltspunkte gehabt, die sich vorwiegend um das Thema Geld gedreht hatten. Aber schlicht und ergreifend Geld zu verschenken, erschien mir als viel zu unpersönlich. Vivi legte den Zeigefinger auf die Lippen, runzelte die Stirn und ließ den Blick durch den Laden schleifen, bis sich ihre Miene aufhellte und sie zwischen den Regalen verschwand, um schließlich mit vollen Händen zurückzukommen.

„Was soll ich denn damit, Vivi?“

Doch statt mich aufzuklären, drückte sie mir den Gegenstand in die Hand und sagte: „Ich hab den Anfang gemacht, jetzt lass ein bisschen deine Fantasie spielen!“

Perplex starrte ich sie und den Gegenstand in meinen Händen abwechselnd an, bis die Ideen tatsächlich zu sprudeln begannen.

„Wer kommt denn heute Abend alles?“, fragte ich Vivi, während wir uns verschiedene Badebomben anschauten, „Nur du, Titi und Nojiko?“

Vivi schüttelte den Kopf und hielt mir eine nach Rosenblüten duftende unter die Nase.

„Die hole ich mir auch“, schmunzelte sie, „Nein, ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe Tashigi auch eingeladen.“

„Tashigi?“, ich machte große Augen. Kannte Vivi sie tatsächlich mittlerweile so gut, dass sie sie zu ihrem heiligen Mädelsabend einlud? Oder aber. ob die Drei etwas ganz anderes im Schilde führten. Vivi konnte ich von dem Verdacht freisprechen, aber bei Nami und Nojiko war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher. Als könnte sie meine Gedanken lesen, lachte Vivi kurz auf und packte ein Töpfchen Gesichtsmaske in ihren Korb.

„Was du wieder von uns denken musst, Ruffy! Nein, Nojiko und ich haben uns darüber unterhalten, dass es schön wäre, Tashigi näher kennenzulernen, jetzt wo sie und Zorro… Na, du weißt schon, ernsthaft zusammen sind.“

„Verstehe, ihr wollt sie ausquetschen.“

„Ruffy!“, fiepste Vivi, errötete leicht und legte noch einen Tiegel Haarmaske in ihr Körbchen, bevor sie zur Kasse ging und wir beide zahlten. „Es geht nicht darum sie auszuquetschen, ich möchte nicht, dass sie sich ausgeschlossen fühlt.“

„Nenn‘ es, wie du willst, Vivi“, lachte ich und nahm von der Kassiererin das Wechselgeld entgegen, „Hauptsache ihr habt Spaß.“

„Den werden wir sicher haben“, erwiderte sie lächelnd. Nach einem kurzen Stopp im nahe gelegenen Supermarkt, bei dem sich Vivi mit allerlei Knabbereien eindeckte, machten wir uns auf den Heimweg.
 

Bereits, nachdem wir aus der Stadt zurück waren, war Vivi zusammen mit Titi aufgebrochen, um mit Nojiko Namis Wohnung herzurichten. Während ich noch damit beschäftigt war, Namis Geschenk hübsch herzurichten und zu verpacken, hörte ich die Tür ins Schloss fallen. Offensichtlich war Ace gerade nach Hause gekommen.

„Sind die Mädels schon rüber gegangen?“, fragte er um sich blickend und ließ sich neben mir aufs Sofa sinken. Ich nickte und versah das Geschenkpapier mit Klebestreifen.

„Vor einer halben Stunde sind sie los. Vivi meinte, dass sie gegen elf morgen wieder hier sind.“

„Super, was hältst du davon, heute Abend richtig fertig gemacht zu werden?“, fragte Ace und hielt mir vielsagend die Videospiele in seinen Händen unter die Nase. Wie schaffte er es nur immer, die meisten Titel schon vor der Veröffentlichung besitzen zu können? Ungläubig schnappte ich mir die Spiele und studierte eingehend die Verpackung sowie die DVD im Inneren. Tatsächlich, Originalware.

„Bekomme ich auch eine Antwort oder gibst du dich mit der Hülle zufrieden?“

„Das lasse ich mir nicht entgehen“, erwiderte ich grinsend, bevor mir ein weiterer Gedanke kam, „Obwohl, es gäbe da schon noch was…“

„Wenn du von Pizza sprichst, die ist schon unterwegs!“

Ich musste wohl übers ganze Gesicht strahlen, denn Ace lachte nur laut und wuschelte mir durch die Haare.

„Du bist so einfach glücklich zu machen, Ruffy!“

„Hey, jetzt tue nicht so, als wärst du anspruchsvoller“, feixte ich und bemerkte, wie Ace an seinem Handy herumspielte, „Ist was mit Vivi?“

„Hm?“, er legte es beiseite und schüttelte den Kopf, „Nur Marco und seine üblichen Spinnereien wieder.“

„Hat er etwa wieder einen Weg gefunden, Thatch zur Weißglut zu treiben?“

Ace grinste spitzbübisch und warf einen Blick über seine Schulter, als müsste er sich vergewissern, dass Vivi nicht doch plötzlich hinter uns auftauchte.

„Eigentlich wollte ich es dir gar nicht erzählen, weil du ja nicht lügen kannst, aber ich denke, das geht schon klar…“

Jetzt weckte er tatsächlich meine Neugier. Was konnte so interessant sein, dass er es vor mir verheimlichen wollte?

„Jetzt mach keinen Staatsakt draus, Ace! Was plant ihr?“

„Du meinst, was plant Marco“, korrigierte er mich und ergänzte auf meinen erwartungsvollen Blick hin, „Du weißt doch, dass Marco ein Auge auf Nojiko geworfen hat.“

„Ein Auge ist gut“, lachte ich, „laut Nami, betet er den Boden an, auf dem sie wandelt.“

Ace hielt sich die Hand vor die Stirn.

„Marco hat mir sogar erzählt, dass er seit Nojiko die Finger von anderen Frauen lässt und für sie sogar in die Monogamie-Sekte einsteigen würde. Sie hat ihn regelrecht verhext.“

Er trank einen Schluck Cola, als das plötzliche Türklingeln ihn aufspringen ließ.

„Pizza!“

Ace breitete den Karton auf dem Couchtisch aus und riss sich ein Stück ab. Ich tat es ihm gleich.

„Jedenfalls“, kaute er, „habe ich ihm heute Morgen erzählt, dass sie heute Abend einen Mädelsabend abhalten.“

„Ja und? Will Marco sich jetzt verkleidet darein schmuggeln?“, lachte ich und fing mit der Zunge den herabtropfenden Käse auf. Ace wischte sich die Finger an einer Serviette ab.

„So ein Unsinn. Wobei es schon ähnlich bescheuert ist. Gegenüber von Namis Wohnung ist doch dieses Café.“

„Ja?“

„Marco hat für uns dort einen Tisch gemietet und er will dort den ganzen Abend verbringen.“

Ich schüttelte ungläubig den Kopf.

„Und was soll das bringen?“

„Er denkt, damit könnte er Nojiko überzeugen, dass er es ernst meint.“

„Als Stalker ganz sicher“, ich schnappte mir unter Aces wachsamen Augen ein weiteres Stück Pizza.

„Das hat Thatch auch gesagt, weshalb er sich gleich an Marco gehängt hat. Du hast ja damals mitbekommen, dass er auch nicht ganz abgeneigt ist“, Ace seufzte, „seitdem darf ich beiden während der Arbeit Fragen zu Nojiko beantworten.“

„Du bist wirklich nicht zu beneiden“, ich dachte kurz an Nami und ob sie über all das bereits im Bilde wahr – Vivi bestimmt-, „Aber Vivi und Nojiko sind ja heute nicht Namis einzige Gäste.“

„Klar, der Krümel ist auch mit“, erwiderte Ace beiläufig und eroberte das letzte Stück Pizza. Ich grinste.

„Zorros Freundin wird auch anwesend sein.“

Ace wurde hellhörig.

„Erst wollte ich den beiden absagen, aber jetzt will ich selber wissen, was die beiden vorhaben… Was sagst du, kommst du mit, Ruffy?“

„Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen!“
 

Nachdem wir jedes seiner neuen Spiele kurz angetestet hatten, hatten Ace und ich beschlossen, uns mit Marco und Thatch im Café zu treffen. Da es trotz Abendstunden noch angenehm warm war, trafen wir die beiden an einem der zahlreichen Außentische an.

„Na das kann ja heiter werden“, flüsterte Ace mir zu, als wie von weitem sahen, wie Marco in einer Sporttasche zwischen seinen Füßen herumwühlte, „Fehlt nur noch, dass Thatch einen Trenchcoat, Sonnenbrille und Ferngläser trägt.“

Doch im Gegensatz zu Marco, saß dieser ihm ganz entspannt gegenüber, nippte an seinem Getränk und begrüßte Ace mit: „Bitte sag ihm, dass das alles total hirnrissig ist, Ace.“

„Das habe ich euch beiden schon heute Morgen gesagt“, entgegnete er und nahm zwischen den beiden Platz. Unsere Begrüßung fiel kurz aus, während Thatch mir zunickte, als ich einen weiteren Stuhl an den Tisch heranzog, war Marco ganz vertieft in seine Kamera. Eigentlich war das mit dem Stalker nur ein Scherz von mir gewesen, aber so langsam glaubte ich es selber.

„Du hast gar nicht erwähnt, dass ihre Schwester im vierten Stock wohnt, Ace-kun“, murmelte Marco, zündete eine Zigarette an und rieb sich kurz die Nasenwurzel, „egal, wie nah ich ran zoome, ich sehe nur die Gardinen oder die Pflanzen auf dem Fensterbrett.“

„Marco, ich weiß, dass du mir sowieso nicht zuhörst, aber das habe ich dir alles gesagt“, rechtfertigte sich Ace ein weiteres Mal, bestellte bei der Kellnerin eine Runde Bier und ließ sich in den Stuhl sinken. „Ich habe dir erzählt, dass Vivi und Nojiko eine Überraschung für Nami planen. Dass Vivi den Krümel auch mitnimmt…“

„Ja ja, schon klar“, winkte Marco ab, nahm die Zigarette von den Lippen und trank einen Schluck, „komm zu den Stellen, die interessant für mich sind.“

„Nojiko ist anwesend.“

„Ja.“

„Sie ist Single.“

„Ja.“

„Und nicht an dir interessiert.“

„Ja“, entgegnete Marco monoton, ehe er seinen Fehler bemerkte, „bitte was?“

Thatch und Ace verfielen in schallendes Gelächter, das ziemlich ansteckend war, auch wenn mir Marco ein wenig leidtat. Nojiko musste ihn echt um den Verstand bringen. Er warf uns einen giftigen Blick zu, woraufhin sich Ace räusperte und einen Schluck nahm.

„Sie ist dir nicht abgeneigt, aber wenn du so verbissen an die Sache herangehst, verschreckst du Nojiko nur. Sie kann es nicht leiden, wenn jemand so klammert.“

„Woher willst du das wissen, Ace-kun?“, Marcos Ton war scharf. Ace zuckte die Schultern.

„Ich bin mit ihr zur Schule gegangen und wir waren all die Jahre befreundet, da hab ich schon eine gewisse Ahnung.“

„Willst du uns etwa sagen, dass du ganz persönliche Erfahrungen gemacht hast?“, zwitscherte Thatch, fischte eine Zigarette aus Marcos Schachtel und zündete sie an. Ich musste unweigerlich an mein letztes Treffen mit Thatch denken. Er erwähnte ein Fan von Sex and the City zu sein, tatsächlich konnte ich mir in diesem Moment sehr gut vorstellen, wie Thatch mit den Hauptcharakteren an einem Tisch saß und trinkend und rauchend Beziehungsparadigmen durchkaute. Ich konnte das in mir aufkeimende Kichern kaum unterdrücken.

„Was gibt‘s denn da zu lachen, Ruffy?“, zischte Ace, stützte das Kinn auf der linken Hand ab und blickte zu Thatch. „Und du hast einfach nur einen Vollschatten. Da war, ist und wird auch nie etwas mit Nojiko sein.“

„Genau, Thatch. So was kannst du deinem fetten Kater erzählen“, Marco visierte mal wieder Namis Küchenfenster mit der Kamera an, „Kannst du Vivi-sama anrufen und fragen, ob sie oder die Kleine mal durchs Fenster schauen?“

„Bitte?! Mein Kater und fett? Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen!“, Thatch konnte sich nur durch Ziehen an der Zigarette, davor schützen zu hyperventilieren. „Die Tierärztin hat auch gesagt, dass mein Yoshi 7 Kilo gesunde Katermasse ist.“

Ob der Kater so hieß, weil er ähnlich verfressen wie der Dino war? Fragen konnte ich dies Thatch aber im Moment nicht, ansonsten würde er mir wahrscheinlich die Augen auskratzen.

„Nimm’s nicht persönlich. Du weißt doch, dass Katzen Marco generell suspekt sind.“

„Die sehen mich immer an, als wäre ich das Abendessen!“

Thatch wollte etwas erwidern, doch Ace winkte ab und zückte stattdessen sein Handy, um auf Marcos Bitte zurückzukommen. Unglaublich, dass ich hier der Jüngste war. Ihre Methoden entsprachen denen von Vierzehnjährigen.

„Hey Vivs“, begann Ace das Gespräch und nickte Marco zu, „Ist alles in Ordnung bei euch? Ja, bei uns auch. Du, ich hätte da mal eine Bitte an dich…“
 

„Ist das dein Ernst?“, ich konnte kaum glauben, was Ace mir gerade geschildert hatte, und war in Namis Küche verschwunden, damit sie das Gespräch nicht mithörten, „Wo seid ihr denn?“

Ich kniff die Augen ein wenig zusammen und konnte sie aufgrund ihres Winkens auf der Terrasse des Cafés erkennen. Ich winkte zurück und lachte, als ich Marco mit seiner Kamera herumhantieren sah.

„Ihr seid doch nicht ganz normal.“

„Hey, Ruffy und ich sind völlig unschuldig“, verteidigte Ace sich und ich hörte eine Stimme im Hintergrund, „War allein Marcos Idee!“

„Was erhofft er sich denn davon?“

Ich konnte mir kaum vorstellen, dass er mit so einer Aktion Nojiko für sich gewinnen konnte.

„Ich kann es dir nicht sagen, aber du musst mir jedes Mal mitteilen, wenn sie etwas über Marco fallen lässt.“

„Vivi?“, hörte ich Nami rufen, „Vivi, was machst du denn da?“

„Ich fülle bloß die Chips um“, antwortete ich, riss alibimäßig ein paar Tüten auf und füllte sie in eine Schale.

„Vivs, komm bitte noch mal ans Fenster, damit ich dich in voller Pracht bewundern kann“, säuselte Ace sarkastisch und ich erfüllte ihm seinen Wunsch, aber nicht ohne ihm die Zunge entgegen zu strecken.

„Das ist eine wirklich tolle Gesichtsmaske. Titi haben wir auch ein bisschen ins Gesicht geschmiert.“

„Vivi, wie lange dauert das denn?“, fragte Nami, die urplötzlich hinter mir aufgetaucht war, vor Schreck beendete ich das Telefongespräch. Skepsis lag in ihrem Blick und ich war mir sicher, dass nur die dicke Schicht Maske in meinem Gesicht meine geröteten Wangen verbergen konnte. Trotzdem bemerkte Nami, dass etwas faul war.

„Das war Ace oder?“

Ich nickte ertappt, den Kopf leicht gesenkt.

„Vivi, morgen ist mein Geburtstag, heute sollte es nur um uns gehen“, Nami legte den Arm um mich, „was ist so wichtig, dass er dich extra anruft?“

Ihr Griff wurde fester und wusste, dass sie nicht eher ruhen würde, bis ich sie einweihte. Aber ich hatte Ace versprochen, dicht zu halten.

„Er hat nur gefragt, ob mit Titi alles okay ist…“

„Das glaube ich dir nicht“, sie ließ los und versuchte an mir vorbei aus ihrem Küchenfenster zu sehen. „Er ist da unten oder?“

„Ich weiß nicht, was du meinst, Nami.“

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie sie sich an mir vorbeigedrückt hatte und aus dem Fenster winkte. Mit gehobener Augenbraue musterte sie mich.

„Was soll das?“

Ich seufzte, warf meinen Zopf über die Schulter und beugte mich näher zu ihr.

„Ich werde es dir kurz und knapp aufschreiben und danach verlieren wir hierüber kein Wort mehr, ok?“

„Lass mal sehen, was du anzubieten hast.“

Nami verschränkte die Arme, während ich ihr die gegenwärtige Situation kurz auf Papier schilderte. Als ich fertig war, drehte ich das Blatt um und schob es ihr zu als wäre es ein Preisangebot für einen Neuwagen oder die eigene Unversehrtheit. Nami nahm es, blickte kurz darauf und grinste breit.

„Nicht dein Ernst.“

Seufzend nickte ich erneut. Nami wies mir mit dem Zeigefinger an, näherzukommen.

„Du hast meine Erlaubnis, aber nur weil ich zufällig weiß, dass das nicht auf Einseitigkeit beruht.“

„Hey, ihr beiden, kommt ihr wieder rüber? Nojiko hat den Film gerade eingelegt.“

„Na klar, Tashigi“, flötete Nami und schnappte sich eine Chips-Schüssel, mit der sie zurück zum Bett ging, „hat dir Nojiko schon alle Geschichten von Zorro aus der Schule erzählt?“

Armer Zorro, fehlte nur noch, dass er sich ebenfalls da unten herumtrieb.

„Mama!“

„Komme!“
 

„Thatch, warum stört es dich eigentlich nicht, dass Marco so hinter Nojiko her ist? Ich dachte, du magst sie auch?“, fragte ich ehrlich interessiert und knabberte an dem Fruchtspieß von meinem Cocktail. Mit dem Strohhalm sog Thatch die letzten Tropfen auf, bevor er mir die Hand auf die Schulter legte.

„Marco jagt wie ein Falke und ich habe keine Lust, mir dabei die Augen aushacken zu lassen.“

„So reden nur Feiglinge und Menschen, bei denen die Frisur an erster Stelle steht.“

„Fängst du damit schon wieder an? Sei doch froh, dass ich ein fairer Verlierer bin und das Feld für dich räume. Ich könnte genauso gut aufstehen, bei Ruffys Freundin klingeln und ihrer Schwester erzählen, dass du hier mit Kamera und Megafon hockst und über Aces Frau versuchst, sie auszuspionieren.“

„Oh ja und ich weiß ganz genau, dass Vivi jetzt, während sie mit den Mädels zusammensitzt, so angespannt sein wird wie eine Samba tanzende Elfe. Sie ist für sowas einfach nicht geschaffen.“

Ich kicherte und musste dabei an eine von Vivis Geschichten aus ihrer Kindheit denken. Als sie mit Corsa in einem Laden Schokolade geklaut hatte und aufgrund ihres schlechten Gewissens am nächsten Tag wiederkam, um das Geld an der Kasse zu hinterlassen. Marco vergrub das Gesicht in den Händen.

„Ich weiß. Es ist nur so frustrierend“, er pausierte kurz und zündete eine neue Zigarette an, „Ich war die letzten Wochen so oft bei ihr gewesen und trotzdem hat sie mir immer noch nicht ihre Nummer gegeben. Ich wollte mich doch einfach mal mit ihr alleine treffen und nicht immer diesen angepissten Koch im Nacken haben.“

Ace nickte verstehend und schielte auf sein vibrierendes Handy, ehe er Marco einen Stoß in die Seite verpasste.

„Scheint fast so, als wären deine Gebete erhört worden“, er grinste übers ganze Gesicht und auch Marcos Miene hellte sich mit einem Schlag auf.
 

Nojiko hat mich gerade gefragt, ob ich Marcos Nummer habe.

Sie wäre nie dazu gekommen, ihn zu fragen, weil es wohl immer so hektisch war.

Aber ich bin mir sicher, da geht was :) Vivi ♥
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tarnum
2017-02-09T17:11:38+00:00 09.02.2017 18:11
Ein tolles Kapitel :) Schön das du die Zeit gefunden hast weiter zu schreiben

Ich bin mal gespannt welches Geschenk Ruffy für Nami ausgesucht hat. Erfahren wir das vielleicht im nächsten Kapitel? :P

LG Tarnum
Antwort von:  Katta
09.02.2017 18:43
Hallo Tarnum,

Ich danke dir vielmals für deinen Kommentar und es freut mich sehr, dass dir das Kapitel gefallen hat. War nach der langen Zeit etwas eingerostet, aber hoffe bald wieder in einen Schreibfluss zu kommen.
Natürlich erfahrt ihr das im nächsten Kapitel, wird ja auch dringend noch mal Zeit für mehr RuffyxNami Aktion :P

Liebe Grüße
Katta


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