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Hilfe, meine Protagonisten spielen verrückt

von

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4. Werwolfstränen bei Dr. Wurmschwanz

4. Werwolfstränen bei Dr. Wurmschwanz
 

Ein klägliches Heulen zerriss die Nacht. Der Mond schien fahl, sein Strahl berührte ganz zart die Landschaft und versilberte sie. Ein leiser Wind raschelte durch das Geäst während ein weiterer Heuler folgte. Mit Hand an der linken Wange gedrückt sah er sich klagend um. Betrachtete die Ländereien von Hogwarts. Eine einsame Träne bildete sich scheu in seinem Auge doch er verbann sie, wie die anderen zuvor. Er war ein Werwolf und kein Weichei. Mit so was wurde er fertig werden. Er hatte schon schlimmere Schmerzen ertragen. Schmerzen wie er sie sich in seinen schlimmsten Träumen nicht erahnen ließe. Jeder seiner Verwandlung in den Werwolf ließ sich in Schmerzen spüren, die er nicht mal Voldemort wünschen würde und nun stand er hier und glaubte fast ohnmächtig vor Schmerz zu werden. Er war Remus Lupin! Was hatte er in seinem jungen Leben nicht schon alle durch gemacht?
 

Aber... wer verdammt noch mal hätte Ahnen können das Zahnschmerzen so verflucht schmerzhaft sein können?!
 

Der möchte mir doch nicht mitteilen, dass ihm diese Zahnschmerzen fertig machen?
 

„Haben Sie eine Ahnung wie weh das tut?" fragte mich Remus mit gefletschten Zähnen und mörderischen Blick.

Ich schluckte schwer.

„Ähm... n-nein" stotterte ich und meine Knie begannen zu schlottern.
 

Seit wann konnte er als Werwolf sprechen? Ach warum frage ich denn noch nach, ich sollte ja noch nicht mal hier sein.
 

Ich seufzte. So langsam wurde das ganze Routine. Mal sehen was meine Darsteller nun zu meckern hatten. Es konnte sich ja unmöglich nur um Remus Zahnschmerzen drehen.
 

Ich glaube ich sollte mal meine Begegnungen mit meinen Charakteren aufschreiben, das wäre doch mal ein Buch? Aber... ich denke meine Fans würden mich dann für völlig verrückt erklären. Wieder wurde geseufzt aber diesmal kam es nicht von mir. Das Winseln von dem Werwolf Remus – obwohl er eher einem winselnden Hund erinnerte aber das behielt ich lieber für mich – lenkte meine Aufmerksamkeit auf ihn.
 

Ja, ja ich war einfach zu oft mit mir selbst beschäftigt aber zurück zum eigentlichen Problem: Wie konnte ich einem Werwolf helfen der unter furchtbaren Zahnschmerzen litt?
 

Behutsam strich ich mit meiner Hand über das braune, zottelige Fell. Wieder heulte er auf doch seine Schnauze drückte sich gegen meine Hand.

„Was soll ich für dich tun?" fragte ich mitfühlend.

Er sah so verloren aus. Mit den hängenden Schultern und den Hundeblick. Unhörbar schluchzte er auf.
 

„Machen Sie das es aufhört" flüsterte er, wobei mir auffiel das er seine Lippen- ich meine Schnauze sich gar nicht bewegte.
 

Sprach er gedanklich zu mir? Das wäre ja irre! Ich räusperte mich.
 

„Also mir fiel nur ein zum Zahnarzt zu gehen. So mache ich das auch, wenn ich Schmerzen habe" erklärte ich und mit grauen übermannten mich die Bilder an meine letzte Wurzelbehandlung - bäh!.

Ich wich ein Schritt zurück als mich Remus missbilligend ansah.
 

„So kann ich ja wohl kaum bei einem Zahnarzt aufkreuzen!".
 

Stimmt. Wer behandelte schon einen Werwolf?
 

„Ihr habt gerufen?".
 

Irritiert sah ich mich um als in der Nacht eine fremde und doch vertraute Stimme erklang. Remus schnupperte und witterte bis seiner Kehle ein Knurren entrann. Ein Freund schien das schon mal nicht zu sein.
 

„Wer ist da?" rief ich laut, mit dem Werwolf Remus an meiner Seite fühlte ich mich mutig genug um in die Nacht zu schreien.
 

Ich hoffte dennoch, das ich in den nächsten paar Minuten nicht ins Gras beißen müsste. Bitte, bitte nicht das siebte Band war noch nicht fertig und ich habe endlich meine Schreibblockade überwunden, das wäre jetzt echt nicht fair vom Schicksal mich nun ins Nirwana zu verfrachten.
 

Erleichtert atmete ich aus als der Mond, die näher tretende Gestallt enttarnte. Es war nur Wurmschwanz in einem weißen Kittel und Aktenkoffer.

Sekunde mal was sollte das Stethoskop um seinen Hals? Was machte überhaupt Wurmschwanz hier?

Mit honigsüßem Grinsen blieb er vor uns stehen.
 

„Was willst du?".
 

Remus Frage glich eher einem tödlichen Knurren. Ängstlich sah ich an. Er wird doch nicht meinen genialen Diener zerfetzten. Auch wenn es Wurmschwanz war, der von vielen Fans gehasst wird liebte ich ihn. Ich liebte jede meiner erfunden Charaktere...
 

Ach, Joanne jetzt bloß nicht in selbstverliebtes Schwärmen übergehen dafür ist später Zeit.
 

„Ihr habt nach einen Zahnarzt verlangt und hier ist einer" sagte Wurmschwanz stolz und grinste breit.
 

Worauf seine unnatürlich weißen Zähne zum Vorschein kamen. Fassungslos betrachtete ich seine Zähne genauer. Ich kann mich nicht erinnern ihm eine perfekte Fressleiste zugestanden zu haben.

Er zwinkerte mir zu.
 

„Hab mir vor kurzem selbst meine Beißerchen gebleicht. Super Sache, kann ich nur empfehlen".
 

Ein Aufheulen lies uns beide zusammen fahren. Remus schien von einer Schmerzwelle getroffen zu werden. Stöhnend schüttelte er seinen Kopf hin und her.
 

„Ach herrje das hört sich nach dringender Rettung an. Na dann wollen wir mal" begann Wurmschwanz entschlossen und zauberte einen Zahnarztstuhl her.
 

Als Remus mürrisch Platz nahm, fiel es mir sichtlich schwer nicht laut los zu lachen. Man sieht nicht oft einen heulenden Werwolf auf einem Zahnarztstuhl liegen. Mich überraschte es aber mehr das Remus Wurmschwanz Hilfe annahm – was mich gleichzeitig überraschte war Wurmschwanz bereitwillige Hilfe – er schien wirkliche Schmerzen zu haben, das er selbst zu lässt das Wurmschwanz ihm half.
 

Gewissensbisse überrollten mich und ich wollte ihn anfangs nicht ernst nehmen.
 

„So erst mal bedecken wir dein Fell" erklärte Wurmschwanz und deckte Remus Fell mit einem weißen Tuch, was ihn bis zum Knie reichte.

„Damit keine Bakterien und Blutspritzer zurückbleiben" redete er weiter worauf sich Remus fragendes Gesicht zum schockierten wandelte.

„Blutspritzer!" rief er alarmierend und bevor er vom Stuhl aufspringen konnte, jagte Wurmschwanz ihm eine fette Spritze in den rechten Oberarm.

Binnen Sekunden sank Remus in den Stuhl zurück und sah leicht bedeppert durch die Gegend.
 

„Hast du ihn auf Drogen gesetzt?" fragte ich entsetzt.
 

„Nur ein wenig Morphium gegen die Panik und die Schmerzen. Das hilft" meinte Wurmschwanz gelassen und nun öffnete er seinen Aktenkoffer.
 

Dort befanden sich alle Instrumente einen typischen Zahnarztes: Bohrer, Zange, Tupfer, Gummihandschuhe, einen Spuckschutz. Was die Kettensäge in seinem Koffer zu suche hatte wollte ich lieber nicht wissen.
 

„Wenn das vorbei ist, wird er keine Schmerzen mehr haben?" fragte ich und gesellte mich an Remus Seite auch wenn ich mir nicht sicher war ob er irgendwas noch mitbekam.
 

„So ist es. Es ist nur ein Backenzahn der raus muss. Höchstwahrscheinlich entzündet. Nichts Ernstes" klärte Wurmschwanz mich auf, wobei nicht einmal in Remus Maul gesehen hatte.
 

Er schien davon wirklich was zu verstehen. Was mich zur nächsten Frage brachte.

„Seit wann bist du Zahnarzt?".

Wurmschwanz lächelte verschmitzt als wäre er besonders stolz darauf.
 

„Na ja ich brauchte ein Hobby neben den Dienen meines dunklen Lords und ich hab mir als Kind schon immer gern die Zähne geputzt. Und zum Zahnarzt ging ich auch gern. Ich bekam immer eine Belohnung weil meine Zähne so schön sind. Das weckte mein Interesse und Magie macht so ziemlich alles möglich".
 

Ich verdrehte die Augen. Bis eben hatte ich mir Wurmschwanz an einer Uni vorgestellt wo er sich das ganze hart erarbeite... Sekunde mal er war nur eine ausgedachte Figur von mir. Er kann gar nicht studieren, was war nur wieder mit meinem Gedächtnis los.
 

Während ich mich mal wieder mit mir selbstbeschäftigte – Hilfe als wäre ich Malfoy! arbeite Wurmschwanz sehr konzentriert an seinem Patienten. Er bohrte und hämmerte, herrje armer Remus und Stück für Stück kam er seinen Ziel näher. Zum Schluss griff Wurmschwanz zu einer Zange und zog mit ziemlicher Gewalt an dem Zahn. Ängstlich sah ich zu Remus, er schien das ganze gar nicht wahr zu nehmen und zählte wie ein Kleinkind die Sterne am Himmel.
 

„Mistvieh!" fluchte er bis er den Zahn endlich draußen hatte.

In dem Moment als der Zahn den Weg ins Frei fand, grölte Remus schmerzerfüllt auf. War wohl zu wenig Morphium.

Stolz und breitgrinsend hielt er den Zahn vor sich als hätte er Remus Schrei, der die Nacht zerriss gar nicht gehört. Mein Gott das Teil war mindestens 15cm breit!

„Backenzähne sind ziemlich tief und fest im Zahnfleisch verwachsen" erklärte er begeistert während ich Remus anstarrte.

„Was ist mit ihm?".

„Ich glaube das Morphium hat seine Wirkung aufgegeben. Nicht weiter schlimm, er erholt sich wieder".
 

Schnell packte Wurmschwanz seine Sachen zusammen, der Zahnarztstuhl verschwand wieder und Remus kauerte sich auf der Wiese zusammen.
 

„Das hier... wie nennte ihr Muggel das noch mal? Ach ja gib ihm dieses Coldpack. er soll seine Backe kühlen und darf die nächsten Tage nur flüssiges zu sich nehmen, bis die Wunde sich schließt" erklärte er und seine Verschlüsse seines Aktenkoffers schnappten zu, dann warf er mir das Coldpack zu

„Willst du die Wunde nicht nähen?".
 

Ich verstand ja nicht viel vom Zahnarzt aber das wusste ich. Wunden gehörten zu genäht!
 

„Lieber nicht. Ich hab kein Morphium und ohne möchte ich meine Hände nicht in das Maul eines Werwolfs stecken" sagte er ablehnend und grinste breit.
 

Ich setzte mich zu Remus und strich über seinen Rücken. Er wimmerte leise und ich sah ihn mitfühlend an. Dann sah ich zurück zu Wurmschwanz der sich ungeduldig räusperte. Anscheint wollte er so schnell wie möglich gehen.
 

„Meine Arbeit ist getan..."begann er und ich nickte.

„Ja vielen Dank".
 

Er winkte ab und verlies uns ohne ein weiteres Wort des Abschieds. Wäre auch komisch sich von Wurmschwanz zu verabschieden. Er war kein Mensch der vielen Worte.

Dann galt meine Aufmerksamkeit Remus, der sich langsam zu mir rollte.
 

Mit tränengefüllten Augen sah er mich an.
 

„Joanne lassen Sie nie wieder zu das Wurmschwanz mich behandelt sonst zerreiße ich ihn tausend Stücke" sagte er und ich konnte die Wut hören die in seinen Worten mitschwang.
 

Ich nickte leicht und legte das Coldpack auf seine Wange. Sie schien leicht angeschwollen. Behutsam streichelte ich weiter über sein Fell und murmelte beruhigende Wirkung. Remus dämmerte vor sich hin und ich sah ihn traurig. Diese Beschwerde werde ich leider erfüllen, nur nicht so wie er sich das wohl vorstellte….
 

- Vierte Beschwerde abgeschlossen -



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