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Geheimnisse

Was in der Vergangenheit wirklich geschah
von

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Einen Horcrux vernichtet

Ron schüttelte nur den Kopf. „Toll, einmal passiert was und ich war wieder nicht dabei“, knurrte er ungläubig, blickte zu seinen Eltern, dann zu Charlie und Jacob, die beide noch immer grinsten. Wobei… Cathie tat ihm wirklich leid. Sie hatte drei Bälle gehabt, einen als Kerl, zwei als Mädchen, irgendwie schienen sie alle jedes Mal in einer Katastrophe geendet zu haben. Dieses Mal ganz besonders.
 

Wobei – er hätte wirklich sonst was gegeben, um zu sehen, wie Snape den widerwärtigen Minister in die Schokolade getaucht und ihn dann in die Eier getreten hatte, wirklich. Aber es hatte mal wieder nicht sein sollen. Er hatte ja schon gelernt, Snape zu respektieren, aber dafür bewunderte er Diesen. Und die Zwillinge erst! Seit der Nacht, seit sie die Neuigkeiten aus dem vollkommen übermüdeten Charlie raus geprügelt hatten, waren sie am Experimentieren, an Ministersturzschokolade, wie sie es nannten.
 

Molly schüttelte nur den Kopf. „Ich bezweifle, dass deine Freundin das sonderlich lustig gefunden hat. Sie wurde von dem Mann befummelt und keiner dieser unmöglichen Menschen ist eingeschritten!“
 

„Und… der lebt noch? Bill hat ihm nicht die Finger abgehackt?“, fragte Ron überrascht, nun doch froh, nach Haus gekommen zu sein, nachdem Cathie wieder aufgetaucht war.
 

„Er war zu beschäftigt, das Mädchen zu beruhigen, aber sobald es ihr wieder gutgeht, traue ich ihm zu, das noch nachzuholen“, meldete Charlie sich aus dem Hintergrund, ließ sich auf einen der Stühle fallen. Er war noch immer erschöpft, da die Zwillinge ihn noch stundenlang wach gehalten hatten, so lang, bis er ihnen einfach seine Erinnerungen gezeigt hatte, damit sie ihn in Ruhe ließen. Allerdings hatte auch er im Nachhinein wirklich lachen müssen, denn Fudge voller Schokolade, getreten da, wo es jedem Man weh tat, von einem anderen Mann, das hatte schon was Symbolisches. Dazu noch Lucius‘ angewidert verzogenes Gesicht, als er dem Minister gesagt hatte, dass er dessen offiziellen Rücktritt heut erwarten würde. Unbezahlbar. Zumindest wenn man wach genug und aufnahmefähig war. Nicht zu vergessen, dass er in Snape bisher noch nie ein Familienoberhaupt gesehen hatte. Ein Arschloch, ja. Einen zu strengen Lehrer, einen gefühlskalten Menschen, in letzter Zeit sogar einen eifersüchtig über die Tochter wachenden Vater, ja. Aber einen Lord? Es war beeindruckend gewesen.
 

„Ich hoffe doch nicht“, knurrte Molly. Auch sie war angewidert gewesen von dem Handeln des Mannes, der auch noch älter war, als Arthur und der sich, trotz seiner Heirat, an eine Sechzehnjährige ran gemacht hatte, die dazu noch ihre künftige Schwiegertochter war, doch der Mann hatte mehr als genug Strafe bekommen, dazu noch die öffentliche Ächtung, sie war gegen Gewalt, schon immer gewesen. Es war nicht in Ordnung. Man vergalt Gewalt nicht mit Gewalt. Es brachte nur noch mehr Gewalt, sie hatte eigentlich immer sichergestellt ihren Kindern dies beizubringen. Und sie hoffte wirklich, nur dieses eine Mal versagt zu haben.
 

„Der Mann ist so schon genug gestraft. Der kann doch keinen Schritt mehr tun, ohne einen Absatz ins Gesicht zu bekommen“, sprach Jacob ruhig, als er die Treppe runter kam, er strich sanft über Charlies Schulter, küsste seinen noch erschöpften Lover. „Und ich denke, selbst wenn Snape nicht viel tun würde, um Bill aufzuhalten, Lucius schien mir ganz vernünftig. Er scheint kein Choleriker zu sein.“
 

„Einer davon in einer Beziehung dürfte auch mehr als genug sein“, warf Arthur mit einem kleinen Grinsen ein. Auch er war nicht begeistert und er hatte Fudge nie gemocht, aber Snapes Show hatte ihm einfach auch was zum Lachen geboten. Dazu kannte er seinen ältesten Sohn. Der Junge liebte Caitlyn genug, um den wertvollsten der alten Weasley-Ringe aus den Kammern zu holen. Der, der aus Zwergenmythril gefertigt worden war und in dem ein Splitter vom blauen Diamanten ruhte. Er würde seiner Verlobten aus dem Schock helfen, sollte sie Probleme haben, was er sich leider durchaus vorstellen konnte.
 

„Zumindest hat Bill jetzt eine vernünftige Verlobte“, lächelte Molly etwas, vollkommen vom Thema abkommend. „Sie ist so hübsch und anhänglich! Nicht ein Mal hat sie nach den anderen Männern geguckt! Oder sich abklatschen lassen!“
 

„Cathie würde nicht merken, wenn man mit ihr flirtet außer man sagt es ihr ganz direkt. Und dann würde sie die Flucht ergreifen“, gab Ron trocken zurück. „Und wenn sie Jemanden mag, dann mag sie ihn. Sie spielt Niemandem was vor.“
 

„Boa, könntet ihr aufhören, mich an diese Nutte zu erinnern?“, fragte Charlie angewidert. Er hasste Fleur, seit sie versucht hatte, ihn offen anzugraben und er fühlte sich so was von angeekelt, allein bei der Erinnerung. „So einen Vergleich hat das Mädchen wirklich nicht verdient.“
 

„Wo du Recht hast“, lächelte Molly, hob die Augenbraue, als es am Fenster klopfte und öffnete, so, dass eine Eule einfliegen konnte. Es war eines der Zeitungstiere und sie hatte eine Sonderausgabe im Schnabel, streckte auch ihr Bein aus.
 

„Cool! Endlich!“, rief Ron, drückte dem Tier einige Münzen in die kleine Tasche und nahm gleich zwei der Sonderausgaben, warf eine auf den Tisch, behielt die Andere schön bei sich. Ja, und da war direkt das Titelbild, was selten genug war, in leuchtenden Farben. Fudge, der von Snape in den Brunnen gedrückt und dann raus gezerrt wurde. Ein Bild darunter zeigte die Tritte ins Gemächt. Allein das war schon herrlich.
 

Er mochte Skeeter wirklich nicht, zu oft hatte die Frau Harry weh getan. Damals im zweiten Jahr als sie behauptet hatte, er sei böse, im vierten Jahr während des Turniers, als sie Unsinn geschrieben hatte, letztes Jahr, als sie behauptet hatte, Harry würde lügen. Nein, die Frau war unmöglich, aber jetzt hatte sie mal was richtig gemacht. ‚Kann so ein Mensch unser Minister sein und uns um Ausland vertreten?‘ Gute Frage, wirklich. Er fand, nein, aber wer war er schon? Er wollte die Zeitung aufschlagen, doch schon musste er sich gegen Hände wehren. „Meins!“
 

„Ich bin der Ältere!“, knurrte Charlie, der dann doch nicht seiner Mutter die Ausgabe abnehmen wollte. „Rück raus!“
 

„Du warst gestern da, du kannst warten!“
 

„Satansbraaaa….. au!!!!! Jake, er… er…!“
 

„Du hast es verdient“, konterte Jacob trocken. Es war lustig gewesen, wie Ron dem Älteren einfach in die Hand gebissen hatte. In dieser Familie gab es wirklich immer was zu lachen. „Er hatte das Revolverblatt vor dir. Sei ein braver Junge und warte, bis der Erste damit fertig ist.“
 

„Gemein…..!!!“
 

Ron grinste nur, während er begann, die Ereignisse, noch weiter aufgebauscht, zu lesen. Es war herrlich. Fudge als vergewaltigender Kinderschänder. Endlich mal einige wahre Worte. Die waren lange überfällig gewesen. „Na, was meint ihr? Wann tritt er zurück?“
 

„Wäre er vernünftig, hätte er es schon getan“, konterte Arthur, blätterte selbst eine Seite weiter. Da stand, dass Fudge ursprünglich hätte für seinen Sohn um Cathies Hand anhalten sollen, laut Aussage seiner Frau. Daneben ein Bild von Cathie und Bill, als sie getanzt hatten und eine Anmerkung, wo der Anstand geblieben sei, da man ein offensichtlich verlobtes Paar hatte trennen wollen. Dazu noch eine Auflistung der vermuteten Besitztümer der Familie Prince, die irgendwann in Cathies Besitz übergehen würden. Gut, dass die alle nicht wussten, dass das Mädchen auch die einzige Erbin der Potterlinie und der Blacks war. Ja, ihre neue Schwiegertochter war schon obszön reich, aber das war ihr selbst vermutlich nicht mal klar.
 

Und darum ging es nicht.
 

Arthur hatte schnell begriffen, dass Geld nicht glücklich machte. Sie waren immer über die Runden gekommen und meist glücklich gewesen, auch, wenn das eine oder andere eben gefehlt hatte. Na ja, alle außer Ginny… doch sie war und blieb seine Tochter, auch, wenn sie richtig Mist gebaut hatte. Er erinnerte sich noch an die Geburt des Mädchens, die sofortige Angst seiner Frau vor dem Wahn in der eigenen Familie. Leider hatte sie Recht behalten…
 

„Der Mann wird versuchen so zu tun, als sei nichts gewesen“, blaffte Ron.
 

„Oder schlimmer, er wird versuchen, den Professor wegen der Beleidigung und der Verletzung seiner öffentlichen Person nach Azkaban zu bringen und als einzigen Ausweg aus der Situation, um die Klage fallen zu lassen, Cathies Hand fordern“, mischte Jacob sich ruhig ein.
 

„Damit kommt er nicht mal nach Hogwarts!“, lachte Arthur.
 

„Aber er wird es versuchen und es wird Caitlyn Angst machen“, stellte Arthur nach kurzem Überlegen fest.
 

„Hmmm…“, grinste Ron. „Dann bekommt Bill doch noch seinen Spaß. Er wird sich sicher revangieren.“
 

„Nicht, wenn Snape schneller ist“, konterte Charlie erneut.
 


 


 


 


 


 


 


 


 

Erneut ging Severus mit einem animalischen Knurren am Zimmer seiner Tochter vorbei, blickte auf das Bett, in dem ZWEI Personen lagen! Allein der Anblick machte ihn wahnsinnig! Eigentlich hatte er den Rotschopf auf das Sofa verbannt, aber am frühen Morgen hatte Cathie einen ihrer ganz heftigen Alpträume bekommen und sich erst beruhigt, als der Fluchbrecher zu ihr ins Bett gestiegen war. Nur deswegen duldete er Weasley dort, statt ihn zu verfluchen.
 

Kurz sah Lucius von der, was selten war, amüsanten Sonderzeitung auf. „Soll Cathie aufwachen?“, fragte er ruhig. „Ich dachte, du würdest dich besser fühlen, nachdem du Fudge verprügelt hast.“
 

„Ich fühle mich auch besser“, blaffte er kalt. „Nur noch nicht gut genug!“
 

„Keine Sorge, Fudge wird wieder was Dummes tun, dann kannst du da weiter machen, wo du aufgehört hast.“
 

„Ich glaube das nicht, dieses fette Schwein will mein Kind heiraten, wegen meines Geldes!“
 

„Dann sei einfach froh, dass er nichts vom Erbe der Potters und Blacks weiß, stell dir vor, wie weit er dann gegangen wäre.“
 

„Und nicht eine einzige Person hat eingegriffen! Die haben es uns so gut wie unmöglich gemacht, überhaupt hinzukommen!“, zischte der mühsam beherrschte Tränkemeister weiter, während er auf und ab ging, jedes Mal, wenn er an der Tür vorbei ging, ins Schlafzimmer seiner Tochter blickte.
 

„Du kennst die Menschen. Hätten sie eingegriffen, hätten sie keine Show bekommen.“ Lucius wusste im Grunde gar nicht, warum er sich überhaupt die Mühe machte, zu antworten. Es war, als würde jedes Wort an dem aufgebrachten Mann abprallen. Na ja, er hatte sich ja selbst in der Nacht fast an einigen Leuten vergriffen, aber Severus‘ cholerischer Anfall war ihm, nicht das erste Mal, zuvor gekommen.
 

„Ja, das sind dieselben Schweine, die einen Krieg auf die Schultern eines einzigen Kindes abgeladen haben, um selbst ein bequemes Leben führen zu können!“
 

Ah, er reagierte wieder auf das, was gesagt wurde. Ein Fortschritt. „Sev, lass das Kind in Ruhe. Bill wird sicher nichts tun, was sie nicht auch will.“
 

„Selbst wenn sie…!“
 

„Sev, du warst vierzehn und ich neunzehn, als wir es das erste Mal in der Gerümpelkammer getrieben haben. Mehrfach.“
 

„Ich will nicht, dass sie…!“
 

„Sev, lass den Dingen seinen Lauf. Weasley scheint doch gar nicht so schlimm. Er hat sie nicht entehrt oder sonst was in der Art getan und nach seinem Ausraster im Oktober und November hat er keine andere Frau mehr angefasst.“
 

Erneut stieß Severus nur ein Knurren aus, doch er die Sache vorerst auf sich beruhen. Er würde doch nicht gewinnen, das hatte Weasley bereits getan. Allein der Gedanke an seinen künftigen Schwiegersohn ließ die Galle in ihm wieder aufsteigen! Er hatte darauf vertraut, dass der Mann aufpassen würde, und was tat der? Mit einem Kollegen schönschwätzen während Cathie belästigt wurde! Dabei musste ihm doch klar gewesen sein, dass das Mädchen nicht nur für ihn ein unverdient guter Fang gewesen war! Oder dass eine Verlobung nicht endgültig war und Andere sicher versuchen würden, dazwischen zu funken! Wer, inklusive ihm selbst, wollte so ein Juwel auch einem Weasley überlassen?!
 

Als es klopfte, hob Lucius eine Augenbraue, beobachtete, wie die Tür aufging – und neigte grüßend den Kopf. „Tee, Direktor?“, fragte er, froh, nicht allein mit dem aufgebrachten Tränkemeister umgehen zu müssen. Sicher, er liebte Sev, aber gerade jetzt wurde sein Geduldsstrang sehr, sehr dünn.
 

„Lucius, du sollst mich beim Vornamen nennen“, seufzte Albus, setzte sich dann aber hin. „Und habt ihr Zitr….?“ Weiter kam er nicht, bevor sein Sohn sich umdrehte.
 

„Beende dieses Wort nicht mal, alter Mann“, zischte Severus. „Dein Zitronenwahn ist krank! Trink gefälligst, was da ist, verdammt noch mal! Und wo warst du gestern Abend?!“
 

„Leider wurde ich erst auf das Geschehen aufmerksam, als ihr schon wieder auf dem Heimweg wart“, erklärte Albus, vollkommen unbeeindruckt von dem Zischen des Tränkemeisters. Der Mann würde, bei der offenen Tür seiner Tochter, schon nicht zu laut werden. „Ich habe nur das Ergebnis gesehen. Sehr interessant, wie Madame Fudge ihren Mann mit einem Kerzenständer geprügelt hat und andere Gäste haben sehr unschicklich mit dem Essen nach dem Mann geworfen. Nicht zu vergessen der herrlich erfrischende Artikel. Wobei ich vor Allem davon ausgehe, dass der Mann versuchen wird, dich zu verklagen, mein Sohn.“
 

Severus ballte die Fäuste, mühsam versuchend, seine Wut irgendwie im Zaum zu halten, was damit endete, dass er erneut auf und ab ging. „Und?“, fragte er kalt. „Welcher Richter wird es wagen, mich zu verurteilen?!“
 

„Da du aufgehört hast, bevor er an Schokolade ersticken konnte, Niemand, aber erst mal werde ich trotzdem eine Horde Anwälte in Schach halten müssen. Ich erwarte die ersten im Laufe der nächsten zwei Stunden.“
 

Das brachte Lucius dazu, aufzustehen und seine Tasse abzustellen. „Ich werde unsere Anwälte rufen. Sollen sie mal was tun für das Geld, das sie uns aus den Taschen ziehen. Keine Sorge, Albus, das soll nicht dein Problem sein.“
 

Albus nickte, sah dann zu Severus, stand auf und noch bevor sein Ziehsohn reagieren konnte, hatte er Diesen gepackt, ihn auf das Sofa gedrückt und ihm den Inhalt der Phiole in seiner verborgenen Tasche eingetrichtert.
 

„Was…?!“
 

„Ein Beruhigungstrank“, gab Albus in aller Ruhe zurück, grinste etwas. Er war nicht umsonst so alt geworden, seine Reflexe waren die eines weit jüngeren Mannes, er war noch immer ein hervorragender, nicht umsonst gefürchteter Duellant. „Damit du endlich mal abkühlst, bevor du was Dummes tust.“
 

„Grrrrrrrr“, knurrte Severus, doch schon spürte er, wie eine Wolke sich zwischen ihn und seine Wut schob. „Verfluchter Gryffindor! Das sind… unlautere Mittel!“
 

„Sev, Sev, Sev. Du weißt es wirklich besser, als mich so zu beleidigen“, grinste Albus vollkommen unbeeindruckt. „Du weißt so sehr wie ich, dass ich in meiner schon etwas zurückliegenden Schulzeit selbst ein Slytherin war. Warum alle Welt denkt, ich sei ein Gryffindor… muss ich nicht verstehen.“ Mit den Worten wickelte er genüsslich ein Zitronenbonbon aus der Folie und steckte es sich in den Mund, während er beobachtete, wie das Mütchen des Cholerikers langsam wieder abkühlte. Er hatte Lucius ganz bewusst für längere Zeit weggeschickt. Er sah zu der weit geöffneten Tür, ließ sie mit einer leichten Bewegung aus dem Handgelenk sanft ins Schloss gleiten.
 

„Was…?!“
 

„Severus, Bill wird schon nicht über Cathie herfallen, dazu hat er auch zu viel Anstand. Außerdem – nur weil deine Tochter schläft, heißt das nicht, dass Bill noch schlafen muss und es gibt Dinge, die würde ich lieber unter vier Augen besprechen.“
 

„Was?“, knirschte Severus, der sich nun sehr ausgeliefert vorkam, wie immer, wenn Albus diesen Ton anschlug. Das hieß nie was Gutes.
 

„Es geht um… ihn. Und um die junge Miss Weasley.“
 

Kurz hob Severus die Hand und massierte seine Stirn. Er konnte diese kleine Kröte nicht riechen, hatte es nie gekonnt. Sie meinte immer, die Beste zu sein, sabotierte dafür auch durchaus Klassenkameraden und sie hatte seine Tochter bloßgestellt. „Du hast also neue Spione.“
 

„Nicht mehr, als Lucius und du auch. Warum habt ich mich nicht über Mister Lestrange in Kenntnis gesetzt?“
 

„Das haben wir“, blaffte Severus. „Ich habe es nur vorgezogen, keine Namen zu nennen! Ein Slytherin kann seine eigenen Schlüsse ziehen!“
 

„Was ich getan habe“, konterte Albus milde, nuckelte etwas an seinem Bonbon und genoss die Säure in seinem Mund.
 

„Was ist nun so wichtig?!“
 

„Meine Quelle erklärte, dass Miss Weasley sich entschlossen hat, das Bett mit…“
 

„Jetzt ist mir elend“, stellte Severus fest. Bella, ja. Sicher. Die Frau hatte den Lord schon gekannt, bevor er auch rein äußerlich zu einem Tier mutiert war, aber ein junges, fünfzehnjähriges Mädchen?! Nun, was erwartete er von einer kleinen, Irren? „Und das ist ein Grund, hier runter zu kommen, an einem Tag, wo ich mehr als genug um die Ohren habe?“
 

„Nein, es geht um etwas Anderes.“
 

„Dann rück endlich mit der Sprache raus!“, knurrte Severus, der trotz des Trankes seine Wut wieder recht deutlich spürte.
 

„Es… du hast mir von dem Diadem erzählt.“
 

„Und?“, fragte Severus entnervt. „Wir haben keine Ahnung…!“
 

„Sev, Cathie weiß, wo die Quartiere von Salazar Slytherin sich verbergen. Sie war dort, sie hat mich mit dorthin genommen, aber ohne ihre Parselfähigkeiten komme ich nicht rein.“
 

„Cathie…?!“
 

„Ja, Cathie“, nickte Albus ruhig. „Und sie hatte dir ein besonderes Weihnachtsgeschenk beschafft, eines, das dir gefallen muss und von dem es noch reichlich gibt.“ Er hob den Rucksack, den er selbst transfiguriert hatte, gab ihn dem Tränkemeister, der frenetisch begann, die Taschen zu durchsuchen.
 

„Das…. Das ist nicht mit den Potterkammern zu bezahlen und nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen!“, rief Severus entsetzt. Basiliskenteile!
 

„Das… ist von dem Basilisken, den sie im zweiten Schuljahr umgebracht hat. Der Rest von dem Tierchen liegt noch immer in der Kammer.“
 

Kurz wurde Severus bleich. Allein die Vorstellung, dass seine Tochter gegen so etwas hatte antreten müssen…! Andererseits – diese Zutaten würden es ihm unendlich erleichtern, den Antifluchtrank zu erschaffen, den inzwischen so viele seiner Schüler von ihm haben wollten. „Sobald Cathie wach ist, werde ich mit ihr und Lucius runter gehen, um…“
 

„Nimm Bill mit, er ist Fluchbrecher, er kann nützlich sein – er ist nun auch ihr Beschützer. Du kannst ihn nicht ewig wie einen Außenseiter behandeln. Deine Tochter braucht euch beide. Der Mann ist stark, das Schicksal wird sich etwas dabei gedacht haben.“
 

Erneut konnte Severus nur knurren, doch er wusste – in dem Fall war es vielleicht wirklich ein Vorteil, Gringotts besten Fluchbrecher dabei zu haben, wenn er schon gezwungen war, das Mädchen mitzunehmen, da sonst Niemand Parsel sprach.
 

Als Bill erwachte, war er zuallererst mal vollkommen desorientiert, doch dann spürte er den anderen Körper vor sich, in seinen Armen schlief Cathie. Was ihm auch wieder die Ereignisse der letzten zwölf Stunden in Gedächtnis rief. Der mal wieder im Desaster geendete Ball, die katastrophale Nacht, in der Cathie sich sogar übergeben hatte, vor Panik wegen eines Traums, wie lang sie versucht hatte, ein weiteres Einschlafen zu vermeiden, bis ihr Vater nachgegeben hatte und er hier bleiben durfte – bei sperrangelweit geöffneter Tür. Ohne Cathie loszulassen konzentrierte er sich auf die Geräusche, die er aber nur gedämpft wahrnahm. Lucius‘ Stimme, Snape – und Dumbledore? Ein leichtes Klicken, als die Tür geschlossen wurde. Hö? Wer war das denn gewesen?
 

Na ja, egal. Bill richtete sich ein wenig auf, blickte zu dem schlafenden Mädchen, das im Moment vollkommen friedlich schien. Wenigstens etwas. Er strich sanft über ihre Wange, bevor er schließlich aufstand und sich streckte. Er wollte gerade raus, als er ein Rascheln hörte, wandte sich wieder um. „Cathie, du kannst noch schlafen“, sprach er leise.
 

Cathie richtete sich auf, sie war aufgewacht, als die Wärme verschwunden war, rieb sich die Augen und sah auf die Uhr. „‘s is elf“, nuschelte sie einfach, torkelte aus den Laken, froh, dass Bill neben ihr stand und ihr half, als sie das Gleichgewicht verlor. Sie mochte nicht mehr schlafen, wenn ihre persönliche Heizdecke sich verkroch, allerdings blinzelte auch sie, als sie die Tür sah. „Hast du die zugemacht?“, fragte sie überrascht.
 

„Ich bin doch nicht lebensmüde“, lächelte Bill ein wenig. „Hätte ich das getan, hätte dein Vater mich vermutlich vergiftet.“
 

Das irritierte Cathie gleich noch viel mehr, doch sie ließ sich, vorerst, von einem sanften Kuss ablenken.
 

Eine Weile lang hielt Bill seine Verlobte einfach nur, doch dann löste er die Umarmung. „Wir sollten uns fertig machen“, sprach er leise. „Nicht, dass gleich die Tür auffliegt und ich ein paar Körperteile weniger habe.“
 

„Ohh, mein Held“, kicherte Cathie. „Dann würde ich dich schützen!“ Aber auch sie nickte, trat ungern aus den Armen des Älteren und begann, Klamotten zusammenzusuchen, wobei sie etwas Schreckliches feststellte – sie hatte heut Nacht ihren Hello Kitty Schlafanzug getragen, in dem sie noch mal jünger aussah, als sonst! Eine Katastrophe! Sie sollte das Ding wirklich verschwinden lassen! Es würde peinlich werden!
 

Bill sah der Jüngeren amüsiert hinterher. Sie sah zu putzig aus in dem rosa Schlafanzug. Wie sie wohl an das mädchenhafte Teil gekommen war? Nun, er persönlich hatte Malfoy in Verdacht. Noch mehr musste Bill allerdings grinsen, als das Frettchen aus dem Bad und an ihm vorbei schoss, durch die Zimmertür, die er schnell öffnete. „Guten Morgen“, sprach er dann höflich, als er sah, dass er richtig gehört hatte. Im Wohnzimmer saßen Snape und Albus, Letzterer mit einer Tasse, die zweifellos Zitronentee enthielt, während der Tränkemeister zu versuchen schien, die Lehne des Stuhls, auf dem er saß zu kneten.“
 

„Oh, guten Morgen, junger Mann“, lächelte Albus sofort zurück. „Ich hoffe es war, nach den letzten Zwischenfällen, eine ruhig Nacht?“
 

„So ziemlich. Ich gehe mich schnell frisch machen und umziehen.“
 

„Gut, gut. Danach können wir ein Brunch einnehmen“, lächelte Albus, sah dem Rotschopf hinterher. „Also wirklich, Sev. Du hättest es schlimmer erwischen können. Bill ist so ein zuvorkommender, wohlerzogener Mann.“
 

„In dessen Familie Wahnsinn herrscht!“
 

„Nur die Frauen sind Trägerinnen“, erinnerte Albus sanft. „Bill hat ein anderes Geschlecht oder du wärest nicht so angepisst, nicht wahr, mein Sohn?“
 

Severus knurrte erneut, wollte einfach nur seinen Feuerwhiskey, aber dazu war es zu früh und er brauchte seinen gesamten Verstand, keine Frage. Er starrte in das Zimmer seiner Tochter, wo gerade in aller Ruhe das Frettchen raus spazierte, das Wohnzimmer überquerte und ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, elegant auf die Türklinke von Draco sprang, um in dessen Zimmer zu springen. Toll, der Morgen würde also noch mehr Geschrei bringen.
 

Statt auf Severus einzugehen, bestellte Albus ein großes Frühstück und wartete einfach. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis Cathie wieder aus ihrem Zimmer kam, in einer einfachen Jeans und einem etwas enger anliegenden Pullover, der bei Severus sofort wieder seltsame Gesichtsverzerrungen auslöste, da der es gar nicht gewohnt war, dass das Mädchen auch nur versuchte, auszusehen, wie Jemand, der dem weiblichen Geschlecht angehörte. „Cathie, guten Morgen. Ich sehe, du hast schon wieder deine Hausschuhe verloren?“
 

Caitlyn sah auf ihre nur besockten Füße runter, wurde rot – und grinste, als sich auf ein Mal Puschelhausschuhe um ihre Füße bildeten. „Danke, Dad.“
 

Severus knurrte nur, packte seinen Zauberstab wieder weg. „Und nach dem Essen, Madame, wirst du mir zeigen, wo Salazar Slytherin seine Quartiere hatte.“
 

„Aber…!“, sauer starrte Cathie zu Albus. „Du hast versprochen, es nicht zu verraten!!“
 

„Albus ist ein Slytherin, er tut, was nötig ist. Der Lord hat da unten was sehr gefährliches versteckt, das unbedingt vernichtet werden muss – von Erwachsenen, nicht von Kindern.“
 

Immer noch knurrend starrte Cathie auf den Verräter, der ihr Versteck preisgegeben hatte, setzte sich und fixierte die Tasse, die Albus gelassen an seinen Mund führte – bis er verzweifelt spotzte – auf ihren Vater. Rache war was Feines! „Ich bin auch eine Slytherin“, zischte sie nur, lehnte sich in Ruhe zurück.
 

„Das…. Das….das! Severus! Tu was! Deine… deine Tochter! Mein… mein schöner, köstlicher Zitronentee…!“
 

„Is eindeutig starker Espresso. Cathie, bist du übergeschnappt? Du kannst diesem notorisch überdrehten Kleinkind im Körper eines alten Mannes doch kein Koffein in die Adern jagen! Der is wie eine überdrehte Katze, die wir nicht mehr von den Vorhängen bekommen!“, rief der Tränkemeister entsetzt aus, doch der Tag, der schon mit einer Katastrophe begonnen hatte, wurde noch schlimmer, als ein kreischender Draco in den Raum rannte und immer wieder versuchte, das Frettchen abzuschütteln, das begonnen hatte, gegen das Bein des Blonden zu rammeln, wie ein unerzogener Hund. Da roch wohl Jemand die Konkurrenz. Toller Tag, wirklich. „Caitlyn Rose Snape! Bekomm dein verdammtes Haustier unter Kontrolle!“, er hatte gewusst, Geschenke von Weasleys konnten nur Katastrophen bedeuten. Und als würde das nicht reichen, begann Albus nun wirklich herumzuhopsen, wie ein Dreijähriger. Ja, sein Tag war gerade gegessen. Er saß einfach nur zusammengesunken auf seinem Sessel und schüttelte mit leiser Verzweiflung den Kopf.
 

Cathie musterte die Situation, grinste, vor Allem, da sie sah, dass auch Bill angerannt gekommen war und japsend, sich die Seiten haltend, neben Lucius im Türrahmen stand und versuchte, überhaupt auf den Beinen zu bleiben, während Draco sogar versuchte, Felio loszuwerden, indem er in die Animagusgestalt wechselte, die er so hasste, nur, um sich dann gar nicht mehr gegen den scheinbar etwas liebestollen Felio wehren zu können.
 

„Cathie, pfeif dein Vieh zurück, bevor ich es zwangskastriere, was wir so oder so noch in Betracht ziehen müssen, wenn sein Verhalten sich nicht ändert!“, verlangte Severus, der hastig zwei Zauber sprach, so, dass der aufgekratzte Direktor nun, wie ein schmollendes Kind, an seinen Sessel gefesselt war. „Und kein Koffein mehr für Irgendwen!“
 

„Ja, bring das notgeile Mistvieh…! Au, au, au, au, Dad! Onkel Sev, es beißt!!“
 

„Es will nicht beleidigt werden“, gab Cathie ruhig zurück, sie hatte eigentlich gar keine Lust, das hier zu beenden, doch sie wollte auch nicht, dass der arme Felio sich verletzte, also trat sie zu dem tobenden Blonden, nahm ihr Weihnachtsgeschenk sanft an sich. „Keine Sorge, Niemand wird dir an dein Gemächt gehen“, kicherte sie, legte sich das Frettchen wie einen Schal um den Hals.
 

„Darüber, junge Dame, reden wir noch, sobald wir mehr Zeit haben“, knurrte Severus, sah zu Lucius und… DEM Weasley. „Wenn ihr dann bitte auch kommen würdet?“, fragte er zynisch. „Ich will noch was in meinen Magen bekommen, den da ruhig stellen und anschließend die Sache mit Slytherins Kammer hinter mich bringen!“
 

„Ich dachte, wir wüssten nicht, wo sich Slytherins Kammern verbergen?“, fragte Lucius irritiert. Er war erst, zusammen mit Bill, hier rein gestürmt, als sein Sohn das hysterische Brüllen begonnen hatte. „Es gibt keinen Bauplan von Hogwarts, das waren deine genauen Worte.“
 

„Meine gediegene Tochter hat die Quartiere wohl schon lange gefunden und Albus, der das wusste, dachte, es wäre lustig, zu schweigen!“
 

„Nein, diese Verräterratte hat mein Geheimnis verraten, ohne auch nur zu fragen!“, rechtfertigte Cathie sich. „Und woher soll ich wissen, wonach ihr sucht, wenn mir wieder Niemand was sagt!!“
 

„Öhhh“, stellte Lucius fest. So hatte er die Kleine, die eigentlich sonst meist nur ihre Gryffindorseite zeigte, auch noch nicht erlebt. Wenn sie nicht aufpassten, würde gleich Dampf aus ihren Ohren kommen, daran hatte er keine Zweifel. „Ich mische mich da einfach nicht ein…“
 

„Ja, mach es dir nur einfach“, zischte Severus zurück, während er aus purer Wut ein englisches Würstchen in seinen Mund schob, nur um festzustellen, dass er es noch immer genauso wenig mochte, wie früher.
 

Albus dagegen fühlte regelrecht, wie das Koffein durch seine Adern raste, wollte hier und jetzt sofort wieder in Salazars Kammern, Merlin da unten hin oder her, der alte Sack nervte ihn ohnehin in jeder freien Minuten mit seinen dummen, widerwärtigen Bonbons und seinen schlechten Zitronenwitzen! Doch er war wahrhaft gut verschnürt und konnte nur zusehen, während die anderen um ihn herum aßen, sich gegenseitig böse Blicke zuwarfen oder, wie Cathie, die gerade sehr gemein zu ihm gewesen war, kuschelten! Ja, und dann folgte der Grund, warum Albus Kaffee gar nicht mochte. Als die Anderen zur Hälfte mit ihrem Essen durch waren, spürte er, wie die letzten Reste Koffein sein Blut verließen – und er selig einschlief.
 

„Gut, wenigstens ist der aus dem Weg“, knurrte Severus, als Lucius ihn auf das leise schnarchen aufmerksam machte. „Cathie, wenn du fertig bist, dann los. Ich will das hinter mich bringen. Zeig uns den Weg zu den Gemächern von Slytherin… bitte“, fügte er aber noch hinzu, als er merkte, dass das Gesicht des Mädchens sich verschloss.
 

Caitlyn grummelte, sie wollte ihren geheimen Hort nicht aufgeben, doch es musste wohl was Wichtiges sein. „Was sucht ihr da unten?“, fragte sie daher.
 

„Ein Diadem.“
 

„Ich wusste nicht, dass Kerle auf so was stehen“, stellte sie trocken fest, leicht amüsiert, als Lucius sein Getränk fast bis zu seinem Sohn gespuckt hätte.
 

„Es geht nicht um uns“, knurrte Severus. „Der Lord hat dort etwas versteckt! In dem Diadem! Etwas Gefährliches.“
 

„Was?“
 

„Das, Caitlyn, werde ich dir sagen, wenn ich die Notwendigkeit dazu sehe“, konterte Severus ganz ruhig. „Und jetzt bitte.“
 

Cathie starrte ihren Vater an, doch sie wusste, in dem Fall hatte sie keine Chance. Also stand sie auf, ihre Hand automatisch in die Größere ihres Verlobten legend, lief los. Aber nicht zum einfachen, verborgenen Eingang, sondern zu dem im Mädchenklo. Sie öffnete den Aufgang, deutete auf die Rutsche. „Da runter.“
 

Severus starrte in die Dunkelheit. „Ich frage besser gar nicht“, stellte er nur fest, denn Cathie war auf jeden Fall noch ein Junge gewesen, als sie das erste Mal hier gewesen war. Er ließ seinen Zauberstab aufleuchten, stürzte sich nach unten – und war entsetzt. Das hier war ein Horrorkabinett, der riesige Basilisk, der tot über den halben Saal zu liegen schien. „Wie alt warst du?“, fragte er leise und entsetzt.
 

„Zwölf“, gab Cathie zurück, spürte, wie Bill sie an sich drückte. „Und das Vieh hatte riesige Gifthauer. Sie haben wirklich weh getan, aber man hat ja vorgezogen mich für verrückt zu halten, als ich gesagt hab, dass ich was höre.“
 

„Merlin“, flüsterte auch Lucius, blickte auf das ohnehin sehr schmale Mädchen, das mit zwölf noch kleiner gewesen sein musste. Und sie hatte es damit aufgenommen! Sein eigener Sohn bekam gar nichts raus.
 

Cathie zuckte nur mit den Schultern, ging an dem riesigen Kadaver vorbei bis hin zu den beiden Statuen, die die Tür zu den Gemächern flankierten. Sie bat auch diese Tür zu öffnen, ging dann direkt zu Erens Gemälde, klopfte dagegen, bis der ältere Mann erschrocken aufsah. „Eren, Tom war hier und hatte ein Schmuckstück, wo hat er das versteckt? Weißt du das zufällig?“
 

Eren musterte die einfallenden Leute, zuckte dann mit den Schultern. „Lady Ravenclaws Kopf-schmuck, ich erinnere mich sehr gut. Es war im Aufenthaltsraum. Wo dort genau weiß ich leider nicht. Er war vorsichtig, als er es versteckt hat.“
 

„Danke“, nickte Cathie, lief direkt weiter und sah sich um. Dieses Mal taten Lucius und Severus genau dasselbe, auch Draco sah sich schließlich um, zutiefst ehrfürchtig.
 

Bill, der keine Ahnung hatte, nach was sie suchten, begann, mehrere Zauber zu weben, sah dann abrupt auf. „Die eine Frauenstatue. Davon geht eine starke, dunkle Aura aus.“
 

Abrupt wandten sich alle an die fragil wirkende, marmorne Statue, die aber auch mit Farbe bemalt war. Eine Frau mit dunkelroten Haaren und einem sehr alten, eleganten Kleid, auf dem Kopf… „Das Diadem!“, rief Cathie, wollte es anfassen, wurde aber brutalst von ihrem Vater zurückgerissen. „Dad, was…?“
 

„Fass es nicht an!“, herrschte Severus, trat näher an das Schmuckstück und zog die Phiole aus seiner Tasche. „Du hast keine Ahnung, wie gefährlich das ist!“
 

„Das… is doch nur ein Schmuckstück“, verteidigte Cathie sich verwirrt.
 

„Eines, das der Lord dorthin gebracht hat, er ist mächtig, du weißt nicht, wie er es gesichert hat“, entgegnete Lucius sehr ruhig. Er beobachtete einfach, wie sein Geliebter den eklig müffelnden Trank, der übrigens so schmeckte, wie er roch, über das Diadem kippte, beobachtete, wie der schwarze, schreiende Rauch aufstieg.
 

Cathie starrte auf den Rauch – und wurde bleich. Sie erinnerte sich verschwommen. Ein furchtbarer Geschmack auf der Zunge, Finger, die ihren Mund aufzwangen, ein schrecklicher Schmerz, der sie durchschossen hatte, dieser unmenschliche Schrei, der nicht von ihr gekommen war. Automatisch presste sie ihre Hand dahin, wo einst ihre inzwischen verschwundene Narbe auf der Stirn gesessen hatte, merkte, wie sie schwankte, hochgehoben und irgendwo abgesetzt wurde.
 

„Cathie?“, fragte Severus leise. „Was ist los?“ Er fühlte die Stirn, doch da war kein Fieber. Seine Tochter war mit einem Schlag schneeweiß geworden, aber das war auch alles.
 

„Was… was war das?“, fragte Cathie schließlich. „Was… hat Voldemort mit MIR getan?!“
 

„Merlin, sie erinnert sich“, stellte Lucius leise fest.
 

„Sie erinnert sich an was?“, fragte Bill alarmiert, blickte zu den anderen Erwachsenen, denn Draco hatte offensichtlich gar keine Ahnung.
 

„Dad, WAS habt ihr gerade getan?!“
 

„Einen Horcrux vernichtet“, gab Severus leise zurück, immer noch vor seiner Tochter kniend.
 

„Dad, ich…!“
 

„Einen Teil von Tom Riddles Seele, die er in mehrere Stücke gerissen hat, um sein Leben zu verlängern und unsterblich zu werden.“ Sofort zerrte Severus seine Tochter weiter vor, richtete sie auf und half ihr, als sie sich übergab.
 

„In… in mir…!“
 

„Ja, auch in dir war ein Teil seiner Seele“, gab Severus knapp zu. Leugnen hatte keinen Sinn, Cathies Vertrauen in ihn war so schon erschüttert genug. Da musste er nicht auch noch Lügen drauf setzen. „Aber wir haben es vernichtet.“
 

Ein Teil des bösesten Menschen überhaupt! IN ihr! Cathie spürte, wie sie trocken würgte, doch es kam nichts mehr hoch. Ihr Frühstück war wohl schon in dem Eimer, der ihr unter die Nase gehalten worden war. „Er…er…!“
 

„Er ist ein geistig vollkommen kranker Mensch, sonst würde man nicht auf die Idee kommen, seine Seele auseinander zu reißen“, gab Lucius zurück. „Und in dir ist nichts mehr.“
 

Cathie äußerte sich nicht mal, sie wimmerte nur leise, froh, als sie Bills Arme spürte, in die sie sich verkriechen konnte. Allein dieser Gedanke, etwas von dem Ding in sich gehabt zu haben…! Nun, das erklärte das plötzliche Ausbleiben der schrecklichen Träume, vermutete sie einfach mal. Sie bekam von den Gesprächen nicht viel mit, spürte einfach nur die Wärme, Bills Arme, die Hand ihres Vaters, die über ihren Rücken strich…
 

„Ich würde Cathie gern ins Bett bringen“, merkte Bill leise an, als ihm auffiel, dass die Jüngere eingeschlafen war. „Ich kenne den Weg raus, dafür brauchen wir kein Parsel.“
 

Die Erwachsenen nickten einfach nur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Mikan000
2013-03-12T12:44:17+00:00 12.03.2013 13:44
Witzig. Der arme Draco hat es nicht einfach. *lol*
Und Albus schläft ein. XD
Das ist echt zum Ablachen.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Gruß
Von:  ai-lila
2013-03-11T17:20:09+00:00 11.03.2013 18:20
Hi~~

Schade, das ich im Augenblick so wenig Zeit hab.
Mußte mich schon beim lesen beeilen. *schnaub*

Ach ich hab Felio von Herzen gern.
Vielleicht wird aus Draco und Ihm noch ein Paar. *lach*

Schön auch zu lesen, wie sich Albus im Koffeinrausch benimmt. ^^°
Cathie fühlte sich zu recht verraten.
Klar hätte sie ihrem Vater geholfen das Diadem zu finden.
Aber ihr wird ja nie irgendetwas erzählt. <.<

Das war wieder ein klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  Amy-Lee
2013-03-10T18:26:40+00:00 10.03.2013 19:26
Hi, es war toll.
Felio ist Süß und Er scheint freude daran zu haben Draco zu ärgern,
auch wenn Draco es nicht verdient hat, irgendwie scheint das Frettchen (Felio),
zu merken das auch draco ein´s ist.
Albus ist auch ganz lustig wegen seines Koffeinrausches erst dreht Er am Rad und
dann schläft Er ein.
Wieder ein Horcrux weniger, das ist sehr gut langsam müssten sie doch alle haben oder?
Der "Lord der Irren" will also mit Ginny das Bett teilen,
in der Hoffnung das Sie Ihm mächtige Anhänger auf die Welt bringt, nun das wird ein Reinfall,
denn so mächtig werden sie nicht sein da bin ich mir sicher.
Fudge wurde von seiner Frau mit einem Kerzenständer verbrügelt das war gut und
dann auch noch mit Essen bewurfen nun da musste Er wenigstens nicht das Buffet aufsuchen.
Bis Di. oder Mi. .
Bye
Von:  Omama63
2013-03-10T12:41:42+00:00 10.03.2013 13:41
Ein klasse Kapitel.
Dass das Frettchen auf Draco los gerammelt hat fand ich lustig, aber dass Severus das Frettchen gleich kastrieren will nicht.
Dumbledore im Koffeinrausch. Wenn er wieder aufwacht, haben die Anderen schon alles erledigt.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Danke für die ENS.
Von:  mathi
2013-03-10T07:43:15+00:00 10.03.2013 08:43
huhu,
ein schönes kapitel.
ich musste doch echt lachen, wie dumbledore sich mit einem koffeinrausch benimmt xD
auch das frettchen ist zu geniel! Aber irgendwie tut mir draco ja schon etwas leid... nur ein fitzelchen :P

caithi hats auch nicht leicht... hoffe bill kann sie beruhigen. bin aber schon sehr gespannt wie es weiter geht
mathi


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