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Childhood

DA2
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Magic (Part Four)

Teil 4

Carvers POV
 

„...aber irgendwie bin ich jetzt doch dankbar, dass Garrett auch magiebegabt ist. Vielleicht kann er sogar besser dafür sorgen, dass ihre Angst nicht mehr so groß ist, als ich es mit allem Wissen und Büchern der Welt könnte."

Vater sprach leise, doch er konnte ihn trotzdem gut verstehen.

„Es wird alles gut.“ hörte er seine Mutter im Erdgeschoss sagen und wurde so wütend, dass er am liebsten nach unten gestürmt wäre. Doch stattdessen wanderte er auf Zehenspitzen zurück in das Zimmer, das er sich mit seinen Geschwistern teilte. Schnell kletterte er die Leiter des Etagenbettes hoch und vergrub sich unter seiner Bettdecke.

Gar nichts wurde gut!

Was sollte denn daran gut sein, dass nun auch Bethany keine Zeit mehr für ihn haben würde?

Vater verbrachte jeden Tag Stunden mit Garrett, lehrte ihn irgendwelches Zeug bei dem er niemals würde mitreden können.

Und nie nahm ihn Vater mit in die Korcari Wildnis. Es hieß immer nur „Es ist zu gefährlich für dich“ oder „Es wäre nichts für dich.“ oder noch viel schlimmer „Dafür bist du noch zu klein.“

Aber Garrett war natürlich keines von dieses Dingen, dabei war er nicht mal zwei Jahre älter!

Nicht das es ihn störte, wenn er seinen ach so tollen großen Bruder nicht zu Gesicht bekam, der sich die meiste Zeit sowieso nur einen Spaß daraus machte, ihn zu ärgern.

Carver hatte sich vor langer Zeit damit abgefunden, dass Garrett Vaters Liebling war, aber warum mussten sie ihn jetzt auch noch Bethany wegnehmen?

Er konnte es immer noch nicht glauben, was passiert war.

Heute Nachmittag war noch alles in Ordnung.

Er hatte Bethany einen seiner Zeichenblöcke gezeigt, den er in den letzten Wochen mit seinen Ideen gefüllt hatte.

Nicht das es besonders einfach war, die Federn und die Tinte, die Vater ihm gegeben hatte, waren für das Schreiben gedacht, nicht fürs Zeichnen.

Bilder von Elfen, Zwergen, noblen Rittern und treffsicheren Bogenschützen hatte er gezeichnet und seine Geschichten mit ihr geteilt.

Sie war die einzige, die ihn immer verstanden hatte und er hatte nie viel sagen müssen. Seine Eltern dachten er sei verschroben und grüblerisch, doch Bethany wusste als Einzige, dass das überhaupt nicht stimmte.

Außer ihr hörte ihn ja auch nie jemand richtig zu!

Mutter hatte ihm zwar auch zugehört, doch mehr als ein Lächeln und ein Tätscheln auf Kopf hatte er nicht von ihr bekommen.

Und Vater interessierte sich sowieso nur für Garrett und seine Magie!

Er fand es ja anscheinend auch noch gut, was heute mit Bethany passiert war, das sie nun wie Garrett und er selbst war.

Es war nicht fair!

Bethany war seine Schwester!

Mutter hatte immer gesagt, dass es zwischen ihnen ein ganz besonderes Band gäbe, das mit nichts anderem auf der Welt zu vergleichen wäre, weil sie Zwillinge waren.

Bethany hatte mit ihm seine Geschichten weitergesponnen und sie hatte gesagt, er solle ihr einen Drachen malen, gegen den seine Ritter dann kämpfen würden.

Sie hatte von ihm geschwärmt, riesig sollte er sein, mit gewaltigen Flügeln und natürlich sollte er Feuer speien.

Feuer.

Eben schwärmte Bethany noch von ihren Geschichten und im nächsten Augenblick standen ihre Hände in Flammen und sie fing so schlimm an zu weinen und zu schreien. Er wollte ihr helfen, schließlich war sie seine kleine Schwester, doch die Hitze war so groß, dass er nur hilflos zusehen und nach Mutter rufen konnte. Mutter würde ihr bestimmt helfen, da war er sich sicher gewesen. Schließlich hatte sie versprochen, sie beide immer zu beschützen.

Aber Mutter konnte ihr nicht helfen, sie wich genauso vor dem Feuer zurück und kam nicht an sie heran.

Er würde Bethanys Blick in diesem Augenblick nie vergessen. Er konnte nichts anderes tun, als sie ansehen.

Mutter hatte ihn dann angeschrien, dass er Garrett holen sollte.

Er konnte Bethany dann wirklich helfen und in dem Moment war es ihm egal, dass Garrett mal wieder etwas konnte und er nicht.

Er war einfach froh, dass Bethany in Sicherheit war.

Danach hatte sie so geweint und keiner hatte ihm gesagt, was mit ihr war!

Stattdessen hatte Mutter ihn fortgeschickt um Vater zu holen.

Er hatte die ganze Zeit fest daran glauben wollen, dass das Alles nur eine einmalige Gelegenheit war, dass das nichts verändern würde.

Tief in seinem Inneren hatte er gewusst, das es nicht so war.

Vater hatte Bethany und ihm kein einziges Mal erlaubt dabei zu sein, wenn er Garrett Magie lehrte, auch wenn er es direkt nie so genannt hatte.

Trotzdem hatte er sich ein paar Mal nicht daran gehalten und heimlich durch das Türschloss von Vaters Studierzimmer gegukgt und sein Ohr gegen die Tür gepresst.

Viel hatte er nicht gesehen, meistens hatte er nur gehört, wie Vater irgendwelche Sachen erklärte, die für ihn absolut keinen Sinn machten.

Er hatte Wörter wie Magie und Mana verstanden.

Aber manchmal hatte es nach ihren Übungsstunden seltsam und verbrannt gerochen oder seltsame Lichter schienen unter der Tür durch.

Mutter nahm ihn jede Woche mit in die Kirche und dort erzählten sie im Gesang immer von der Magie und langsam aber sicher, wusste er was Vater und Garrett waren. Magier.

Er hatte es Bethany nicht erzählt, weil er ihr keine Angst machen wollte.

Und nun war Bethany eine von ihnen.

Er vergrub sich unter der Decke als er Schritte auf der Holztreppe hörte.

Wie sehr wünschte er sich einmal mehr ein eigenes Zimmer, doch dafür war ihr Haus zu klein.

Die Tür öffnete sich.

„Carver schläfst du schon?“ hörte er die sanfte Stimme seiner Mutter, die versuchte die Bettdecke vorsichtig von seinem Gesicht zu ziehen, doch er umklammerte sie so fest, das sie schließlich davon abließ.

Wenig später hörte er die Stimmen von Bethany und Garrett.

Jemand stieg die Leiter zu seinem Bett hinauf.

„Hey Carver!“ rief Bethany dorthin, wo sie vermutlich sein Ohr vermutete und tippte auf seine Schulter, doch er wollte jetzt nicht reden.

Er wollte keinen von ihnen sehen, nicht mal sie.

„Lass ihn, Schatz. Du kannst morgen mit ihm reden.“ sagte seine Mutter und kurz darauf hörte er das Rascheln von Laken und Kissen, als die anderen sich in ihre Betten legten.

Weitere, schwere Schritte, die ins Zimmer kamen.

„Er will nicht reden.“ sagte seine Mutter leise.

Normalerweise sagten sie Vater immer unten eine gute Nacht und Mutter brachte sie ins Bett. Er hatte das bis jetzt noch nie gemacht.

„Mutter!“ rief Garrett empört, als sie ihm wahrscheinlich wieder einen Gute Nacht Kuss gegeben hatte, für den er seiner Meinung nach schon zu alt war. Er schlief auf der gegenüberliegenden Seite des Raums am Fenster in einem Einzelbett, ein weiteres seiner Privilegien als „Ältester“.

Er spürte durch die Decke eine sanfte Hand, die seinen Kopf streichelte und kurz darauf flüsterte ihm Mutter ebenfalls einen Gruß zu.

Vater seufzte leise und setzte sich anscheinend zu Bethany ans untere Bett.

Er sprach sehr leise, doch auf diese Entfernung konnte er alles hören.

„Weißt du noch was ich dir über deine Träume gesagt habe, Bethany?“

„Hmmhh.“ kam es nur von ihr.

„Und was?“ forschte er nach.

„Das ich mit niemanden reden soll, egal was passiert.“

„Genau. Versprichst du mir, dass du das auch genauso machst?“

Sie blieb still.

„Bethany!“ ermahnte sie Vater.

„Wenn ich heute Nacht gefressen werde...“ begann Garrett zu murmeln.

„Sei still!“ schnitt ihm Vater so abrupt das Wort ab, wie Carver es noch nie zuvor mitbekommen hatte. Vorsichtig lugte er mit einem Auge unter seiner Decke hervor.

Garrett hatte immer schon eine große Klappe und Vater ließ ihn meistens gewähren.

Er sah wie Mutter zu Garretts Bett ging, sich über ihn beugte und ihn etwas zuflüsterte.

„Was hat er gesagt?“ fragte Bethany die Garretts Gemurmel anscheinend nicht verstanden hatte.

„Nichts Schatz.“ sagte Vater und er konnte die Erleichterung in seiner Stimme nicht verbergen.

„Also, versprichst du es mir?“ wiederholte er sanft. Auf diese Weise redete er so gut wie nie mit ihm.

Er hörte Bethany ein leises „Ja!“ flüstern und dann kicherte sie über irgendwas.

Er versteckte sich schnell wieder komplett unter der Decke als Vater aufstand und das Licht im Raum erlosch.

Erst als komplette Dunkelheit herrschte und er hörte wie Vater und Mutter die Treppe hinabgingen, tauchte er aus seinem Versteck auf.

„Garrett?“ hörte er Bethany unter sich leise.

Von der anderen Seite kam nur ein unverständliches Murmeln.

„Was hast du gerade gesagt?“

„Gar, nichts Beth. Schlaf jetzt. Nacht.“ Carver hörte wie er sich umdrehte.

Danach war es still.

Carver wusste nicht, was er nun von der Situation halten sollte.

Wüsste er doch nur mehr über diese Magie.

Er kämpfte mit sich, wollte noch weiter nachdenken, doch schließlich verlor er denn Kampf mit einem letzten Gedanken, dass alles was heute passiert war, nur ein Traum gewesen war, und wenn er wieder aufwachte, alles beim Alten war.

Er bekam nur wage mit, wie sehr früh am nächsten Morgen, lange bevor sie normalerweise geweckt worden, jemand ins Zimmer kam und Garrett holte.



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