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Düsteres Unterfangen

DM × HG
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier mal wieder ein OneShot meiner Seits, um endlich einmal die vielen Ideen aus meinem Kopf zu bekommen, damit ich auch endlich mal die anderen Projekte weiterschreiben kann.
Ich hoffe ich kann euch mit diesem Os das Warten etwas versüßen ;)
Liebe Grüße eure Katie :3
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Only Chapter

Kalt peitschte der Wind über die Berge. Äste der Bäume bogen sich gen Erde, hier und da knackste es, doch der Wald blieb standhaft. Der Himmel war dunkel, es war mittlerweile schon tief in der Nacht und graue Wolken zogen im raschen Tempo hinweg. Der Wind wurde immer heftiger, er glich schon fast einem Orkan.
 

Nicht weit entfernt, im dichten Geäst des Waldes, unter dem Schutz der vielen Fichten und Kiefern konnte man eine kleine Blockhütte entdecken. In ihr war es komplett düster. Keine Menschenseele hielt sich darin auf.
 

***
 

Nervös stieg Hermione Granger die Treppen hinab. Im Grimmauldplatz war heute hektisches Treiben unterwegs. Alle waren schon im Esszimmer und unterhielten sich tatkräftig über die bevorstehende Mission.
 

Kaum war sie die letzte Stufe hinunter gestiegen, hörte man schon ihren Namen rufen.
 

„Hermione, beeil' dich, alle sind schon da.“, sagte keine andere als Ginny, die aus der Tür des Esszimmers lugte.
 

Sie trat ein und sah den versammelten Orden des Phönix an einen Tisch beisammen. Schnell setzte sie sich an ihren Platz zwischen Harry und Ron und fügte sich ins Gespräch ein.
 

„Habt ihr schon die genaueren Informationen?“
 

Remus Lupin rückte näher mit seinem Stuhl an den Tisch heran und legte seine Unterarme auf den blanken Holztisch ab.
 

„Ja, in der Nähe von Bromley sollen sie untergetaucht sein. Molly war so lieb und hat eure Vorräte schon in euren Rucksäcken verstaut. Es wird ein langer Weg sein, aber wir denken, dass ihr nicht länger als zwei Tage unterwegs seid.“
 

„Da wirst du wohl Recht haben, Remus, aber unterschätze den Weg nicht.“, schaltete sich nun Mad-Eye ein, „Wir wissen schließlich nicht, ob auch Greifer in der Nähe sind, oder gar Todesser!“
 

Eine lange Diskussion begann zwischen den beiden. Doch als es Harry neben ihr es nicht mehr aushielt unterband er das Gespräch zwischen den beiden Älteren.
 

„Es ist auch egal, wir müssen dort hin und die beiden daraus holen.“
 

Ron nickte eifrig.
 

Hermione war sich auch bewusst, wie ernst diese Lage war. Sie durften einfach nicht zu spät dort ankommen. Nicht auszuschließen was geschieht wenn die Todesser die beiden Informanten zuerst in die Finger bekommen würden.
 

In erster Linie mussten sie die beiden aus Bromley hier her bringen und dann konnte man über das andere verhandeln. Zum Glück konnten sie sie dazu überreden mit dem Orden zu kooperieren, auch wenn sie Angst hatten vor dem großen Aufstieg des dunklen Lords.
 

„Okay, dann würde ich mal vorschlagen ihr geht nun besser ins Bett. Morgen früh müsst ihr schon in aller Früh aufbrechen.“, ermahnte Molly Weasley die drei und scheuchte sie allesamt hoch in ihre Zimmern.
 

Sobald die Esszimmertür geschlossen wurde seufzte Molly sorgenvoll auf.
 

„Ich hoffe es geht alles gut.“
 

„Mach dir keine Sorgen, die drei haben bisher jeden Informanten zu uns gebracht.“, beruhigte Remus sie.
 

Oben in ihrem Zimmer angekommen schloss Hermione ihre Tür sorgsam ab. Das tat sie in letzter Zeit öfters, auch wenn sie wusste, dass keiner unerlaubt in ihre Räumlichkeiten treten würde, ohne ihre Erlaubnis.
 

Tief durchatmend setzte sie sich auf ihr Bett und stierte ihren Schreibtisch an. Morgens um vier Uhr sollte es schon losgehen. Ihr Rucksack stand neben ihrem Nachttisch schon bereit und wartete nur noch darauf auf ihren Rücken geschnallt zu werden.
 

Doch mehr dachte sie gerade nicht darüber nach. Viel mehr ein anderer Gedanke beherrschte ihren Kopf. Sie sah aus dem Fenster, der Wind war stark und mächtig. Sollte sie es wirklich wagen?
 

Hermione stand auf und lief auf leise Sohlen an ihre Tür. Auf dem Flur war alles ruhig. Doch ob die andern beiden schon schliefen konnte sie sich nicht vorstellen.
 

Wieder lag ihr Blick auf der Fensterscheibe.
 

„Ach, was soll's. Eins-zwei Stunden sind bestimmt drin.“, murmelte sie, zog schnell ihre Schuhe an, gabelte sich ihren Mantel vom Haken, Mütze und Schal zog sie in Windeseile an und verstaute ihren Zauberstab in ihrer Jeans.
 

Noch einmal überprüfte sie alles an sich und schob dann das Fenster hoch, um von dort aus hinaus zu klettern.
 

Ihr Zimmer lag auf der anderen Seite der Straßenseite, so dass sie auch von keinem anderen gesehen werden konnte. Weder von den eigenen Leuten, noch von den Nachbarn.
 

Kaum war sie auf dem Hof angekommen apparierte sie.
 

Angekommen in einem Waldgebiet in den Bergen lief sie einen wohl bestimmenden Weg entlang. Sie wusste genau wo sie hinwollte, doch hoffte inständig, das ihr Vorhaben kein unnützer Weg war.
 

In ihrem Blickfeld tauchte eine kleine Blockhütte auf. Ihre Schritte wurden schneller. Angekommen holte sie einen kleinen Schlüssel aus ihrem Mantel hervor und schloss damit die Tür zur Hütte auf.
 

Es war stockdunkel. Offenbar war sie allein.
 

Sie schloss die Tür hinter sich und ging geradewegs auf eine kleine Öllampe zu. Schnell mit ein paar Handgriffen und einem Streichholz eröffnete sie eine kleine Flamme und entzündete die Lampe.
 

Nun erkannte man viel mehr. Der Raum in dem Hermione gerade stand war offenbar das Wohnzimmer, eine kleines Sofa stand mitten im Raum. Davor ein ebenso kleiner Tisch aus Kiefer und nicht zu vergessen einen Kamin, den sie jedoch bisher noch nie angezündet hatte.
 

Ihr Hals war trocken und ihre Speichel eher zäh als etwas anderes. Sie ging rüber in die Küche, auch hier stand nur das nötigste. Ein kleiner Campingkühlschrank war hier das luxuriöse. Sie holte aus einem Schrank ein Glas heraus, ging dann hinüber zu einem Kasten Wasser, aus der sie eine Flasche herauszog. Sie schenkte sich ein halbes Glas ein und trank es in einem Zug leer.
 

Erschöpft und zeitgleich glücklich über das bisschen Flüssigkeit stellte sie das Glas wieder auf die Küchenzeile ab und fuhr sich durch ihre braunen Locken.
 

Im nächsten Handgriff holte sie aus einer Schublade eine Kerze hervor und zündete sie mit einem weiteren Streichholz an. Mit dieser Kerze, die ihr den Weg ins nächste Zimmer leuchten sollte, trat sie in eine Schlafstätte.
 

Das Bett sah wirklich gemütlich aus. Bequemer als ihres im Grimmauldplatz. Das musste sie sich eingestehen. Allgemein fand sie dieses Haus um einiges freundlicher. Nicht zu dunkel eingerichtet wie das Haus der Blacks. Keine bewegende Gemälde, von denen sie sich Tagtäglich beschimpfen lassen musste. Einfach...normal. Eine normale Blockhütte, ohne Magie.
 

Plötzlich knallte die Eingangstür mit einem Schwung zu, sie ließ vor Schreck die Kerze fast fallen, doch fing sie sich rechtzeitig noch. Zog ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und stellte die Kerze auf einen kleinen Beitisch des Bettes ab.
 

Leise tastete sie sich wieder durch die Küche und sah ins Wohnzimmer hinein. Doch sie konnte nichts ausmachen. Alles war so, wie sie es vorhin verlassen hatte. Spielten ihre Sinne ihr einen Streich?
 

Auf einmal hörte sie Wasser rauschen. Es kam aus dem Badezimmer, das nur durchs Wohnzimmer begehbar war.
 

Sie schluckte hart, auf einmal war ihre Kehle wieder staubtrocken.
 

Voran mit ihrem Zauberstab ging sie durchs Wohnzimmer, auf eine kleine Tür zu, hinter der sich Waschbecken und Toilette verbarg.
 

Nun hörte sie eindeutig das Rauschen des Wasserhahns. Sie befeuchtete ihre Lippen, die schon ganz rissig war und griff langsam zum Türhenkel.
 

Sie zählte innerlich von drei runter auf null, bevor sie mit viel Schwung die Tür aufriss und ihren Zauberstab nach vorne richtete.
 

Gerade als sie einen Zauber sprechen wollte, ließ sie den Stab senken und atmete erleichtert auf.
 

Ein junger Mann stand ihr gegenüber. Sein blondes Haar saß unordentlich in seinem Gesicht herum. Und seine Wangen war verdreckt.
 

„Granger - Du auch hier?“
 

„Malfoy, musst du mich jedes Mal zu Tode erschrecken?“, schnaubte Hermione.
 

Er räusperte sich und seine Lider sahen schwer aus.
 

„War nicht meine Schuld, hast du schon mal rausgeschaut. Der Wind ist so stark, dass ich keine Chance hatte die Tür zu halten. Also hab ich es gelassen.“
 

Typisch, dachte sie sich und klatschte ihm mit gutem Wissen wieder die Badezimmertür zu. Erst jetzt hing sie ihren Mantel an die Garderobe und zog ihre Schuhe aus.
 

Mit müden Waden setzte sie sich aufs Sofa und winkelte ihre Beine an ihren Bauch an. Sie gab zu, es war ein komisches...nein eigentlich war es mehr ein Desaster um es genau auszudrücken.
 

Sie seufzte. Wäre sie doch bloß im Grimmauldplatz geblieben, in ihrem Bett und hätte sich lieber Gedanken wegen Morgen gemacht. Aber nein, sie musste ja hier her kommen. In das einzigste Haus, das ihr Momentan auf einer merkwürdigen Weise halt gab. Wenn es auch hauptsächlich an ihm lag.
 

„Was machst du eigentlich hier, dachte ich wäre heute alleine hier.“, kam es wie von der Tarantel gestochen hinter ihr.
 

Sie wandte ihren Kopf ein wenig in seine Richtung und sah, wie er gerade seine Haare abtrocknete. Nun waren sie wieder strahlend blond.
 

„Ich...brauchte ein bisschen Abstand. Und du?“
 

„Das selbe.“, murmelte er und setzte sich neben sie.
 

Nun legte sich die Stille über beiden. Hermione hang ihren Gedanken nach. An dem Tag, an dem sie ihn bei einer Mission getroffen hatte.
 

Damals war sein Erscheinungsbild noch schlechter als heute. Augenringe, eingefallenes Gesicht, strohige Haare, kein Glanz in seinen Augen. Normalerweise hätte sie ihn locker außer Gefecht setzen können, er hatte nicht einmal seinen Zauberstab dabei. Doch etwas in ihrem Inneren schrie dagegen. Also ließ sie ihn laufen.
 

Kaum zwei Wochen später trafen sie sich unwissentlich in einer Kneipe in einem Vorort Londons. Ohne viel Aufsehen zu erregen, ignorierte sie ihn erst, bis er ihr einen Drink ausgab und sie fragte, wieso sie so traurig aussah. Sie stehe doch immerhin auf der richtigen Seite.
 

Sie trafen sich immer öfters in verschieden Kneipen. Doch Hermione wurde das zu gefährlich. Sollte sie ein Mitglied des Ordens dabei ertappen, wie sie sich hier offenkundig mit einem Todesser unterhielt, wäre das fatal.
 

Die Hütte war Malfoys Idee gewesen. Keiner kannte dieses Häuschen. Er versicherte ihr, dass sie sich einfach hier treffen konnten um... zu reden.
 

Sie redeten einfach nur miteinander. Über belangloses Zeug. Den Frühling, über die Kinder im Park, über den schlechten Wein, egal. Nur über eine Sache sprach keiner: Missionen & Aufträge. Das war die Regel.
 

Sie standen immerhin auf zwei verschiedenen Seiten. Gut und Böse. Gerecht und Ungerecht. Weiß und Schwarz. Aber hier in dieser Blockhütte gab es nur ein Grau.
 

„Wie war dein Tag?“, hörte sie ihn fragen.
 

„Gut. Gut, denke ich.“
 

„Meiner weniger.“, murmelte er.
 

Sie sah zu ihm herüber und er erwiderte ihren Blick, jedoch nur kurz.
 

„Tut auch nichts zur Sache. Du brauchtest also Abstand? Wieder vor dem Wiesel?“
 

Bei Merlin, was sie ihm nur alles erzählte in ihrer Verzweiflung.
 

„Nein. Diesmal ist er nicht der Grund.“
 

Das letzte Mal das sie hier war, war sie wirklich wegen Ron geflüchtet. Sie wusste um seine Gefühle zu ihr, doch sie war so geschickt, dass es gar nicht erst zur Sprache kam. Zu groß wäre die Abfuhr für ihn, dass sie in ihm nur einen Bruder sieht. Nicht mehr nicht weniger. Dennoch hatte er sie einmal erwischt und das auch nur, weil Harry sich weigerte die Badezimmertür aufzuschließen, um sich zu verstecken.
 

„Du hast mir immer noch nicht erzählt, was los war.“
 

„Sollte ich denn? Es würde dich eh nicht interessieren.“, sagte sie trotzig.
 

Hermione wollte nicht daran erinnert werden. An Rons verstörten Gesichtsausdruck.
 

„Würde ich den dann fragen?“, fragte er empört und legte seinen rechten Arm über die Sofa lehne und rutschte ein bisschen zu ihr auf.
 

„Komm schon, Granger. Was ist vorgefallen?“
 

Sie seufzte. Hatte sie eine andere Wahl? Eigentlich schon. Aber es tat so gut ihre Probleme von der Seele zu reden und in den meisten Fällen half es ihr sich dann wieder auf andere Dinge zu konzentrieren.
 

„Er hatte einfach zu sehr in diese 'Ich-sehe-es-dir-doch-an' Blick hineininterpretiert, dass er mir einfach so aus dem heiteren Himmel einen Heiratsantrag machte...“, die machte eine kurze Pause, doch bevor sie weitersprechen konnte, hörte sie nur noch lautes Lachen seinerseits, „Malfoy das ist nicht witzig!“, konterte sie und schlug ihn auf sein Brust.
 

„Das ist zu lustig!“, lachte er weiter.
 

„Das ist bitter, ich hab ihn eiskalt vor den Kopf gestoßen, dass ich nicht mal im Traum daran denke in zu heiraten! Seitdem redet er nur noch das nötigste mit mir wenn es zum Beispiel um die Missio-“, sie brach ab.
 

Dieses eine Wort wollte sie wirklich nicht in den Mund nehmen. Kannte sie doch die Regel.
 

Sein lachen erstarb augenblicklich und er räusperte sich.
 

„Nun, jetzt weiß er immerhin wirklich wie du zu der Sache stehst.“
 

„Oh ja. Und wie.“, murmelte sie.
 

„Was soll's, deine Probleme möchte ich wirklich gerne haben, Granger. Dagegen sind meine von vielem größeren Kaliber.“
 

Wieder trat eine Stille ein. Zu gerne würde sie ihn fragen, was für Probleme er hatte, doch sie konnte es sich fast denken. Nach ihren letzten Informanten zu folge wusste sie das der dunkle Lord mittlerweile in der Residenz der Malfoys lebte. Sie wollte gar nicht wissen, wie sehr er durch die ganze Situation litt. Doch sie fragte nicht nach. Die Regel.
 

„Ich hol mir eine Flasche Wein, möchtest du auch?“
 

Sie verneinte. Alkohol kam nun gar nicht in Frage, wenn sie morgen früh raus musste. Dabei fragte sie sich wie viel Uhr es mittlerweile war.
 

„Weißt du wie viel Uhr wir haben?“, fragte sie ihn, als er schon auf dem Weg in die Küche war.
 

„Es ist dreiviertel eins. Wieso?“
 

„Nur so.“, sagte sie und ging ihren Ablauf durch.
 

Spätestens in einer halben Stunde sollte sie wieder in ihrem eigenen Bett liegen. Damit sie noch genug Schlaf bekam, bevor es wieder darum ging in einem Zelt zu schlafen.
 

Malfoy kam wieder zu ihr und stellte ihr überraschenderweise ein Glas Wein auf den Tisch.
 

„Ich hatte doch gesagt, dass ich keinen will.“
 

„Entspann dich. Du siehst richtig scheiße aus. Genieße den Wein und lass all deine Sorgen hinter dir. Das klappt, zumindest für einen kurzen Moment.“, sagte er und deutete auf ihr Glas, „Komm schon, und wenn du nur mit mir anstößt.“
 

Sie seufzte. Wieso konnte er sie immer wieder zu den schwachsinnigen Dingen überreden?
 

Sie prosteten sich zu und Hermione genoss wirklich einen kurzen Schluck des Weines, der wirklich sehr gut war.
 

„Ein 1960er. Sehr guter Jahrgang.“, sprach der Blonde leise.
 

Etwas vorsichtig schielte Hermione auf seine teure Uhr, die schon zwanzig vor eins predigte.
 

Sie stellte ihr Glas auf den Tisch ab und stand langsam auf.
 

„Musst du schon los? Du bist doch noch gar nicht lange da.“
 

„Ich muss aber. Ich...würde gerne noch etwas Schlaf abbekommen.“
 

„Du kannst auch hier schlafen, das weißt du? Dann musst du nicht alkoholisiert apparieren.“
 

„Nein, nein. Geht schon.“
 

„Aber wenn-“
 

„Malfoy! Es ist okay. Ich bin weder betrunken, noch zu müde um Zersplittern zu können.“
 

„Schon gut. Wollte nur nett sein.“
 

Mit einem Schlag tat es ihr Leid. Was hatte dieser Kerl auch nur an sich, dass ihr schlechtes Gewissen zum Vorschein kam?
 

„Kommst du heute Abend wieder?“
 

Sie schlüpfte gerade in ihre Schuhe und zog ihren Mantel an, als sie sich zu ihm wandte.
 

„Vermutlich nicht, nein.“
 

Wie denn auch, wenn sie irgendwo in Bromley unterwegs waren.
 

„Ach so. Du bist unterwegs, mal wieder.“
 

„Darüber gebe ich dir keine Auskunft, das weißt du doch. Genauso wenig wie du mir darüber berichtest, welches Dorf ihr als nächstes niederbrennt.“, rutschte es ihr über die Lippen.
 

Sie sah wie er eine Zornesfalte bildete, doch er sagte nichts darauf.
 

„Tut mir Leid. Das ist mir nur so herausgerutscht. Ich meine nur dass wir vorher schon darüber geredet hatten, dass wir eben nicht darüber reden.“
 

„Schon okay. Meine Schuld, mal wieder.“, murmelte er und trank den letzten Rest seines Weines, „Pass auf das die Tür nicht zu rauscht, wenn du draußen bist.“
 

Ein letzter Blick zu ihm und sie war aus der Hütte verschwunden.
 

***
 

Mit einem gemächlichen Gang schlurfte er durch das Anwesen seiner Eltern. Vielleicht gehörte auch irgendwann dieses Haus ihm, aber wer wusste das schon in solchen dunklen Zeiten.
 

Stimmenwirrwarr konnte er verhören. Sie kamen aus dem Salon. Nicht das Draco darauf erpicht wäre dabei zu sein, aber er musste sein Gesicht wahren. Also zog er die schweren Türen auf und stolzierte wieder in lässigen Schritten die Tür hinein.
 

„Was soll dies bedeuten, Yaxley! Sie sind entkommen?!“
 

Oh. Das freute ihn. Yaxley bekam in den Arsch getreten. Das der Tag vielleicht dennoch gut werden würde hätte er nicht gedacht.
 

„Es tut mir Leid, mein Meister. Es scheint so, als ob der Orden es schneller mitbekommen hatte, als wir gedacht hatten. Wir konnten nur noch-“
 

„Schweig!“, schrie Lord Voldemort und stieg von seinem errichteten Thron auf, „Das heißt sie haben schon den fünften Informanten bei sich? Du weißt was das bedeutet Yax'“, säuselte er gefährlich.
 

Niemals hätte er gedacht das Yaxley anfangen würde zu winseln, wie ein Köter, wenn es darum ging die Gunst des dunklen Lords zu brechen.
 

Crucio!“
 

Schreie waren zu hören, die Draco nur ohrenbetäubend fand. Doch er ließ sich nichts anmerken. Seine Maske saß heute wieder perfekt.
 

„Aber... aber Meister, wir konnten die Göre verletzen. Die immer mit Potter und dem anderen unterwegs war!“
 

„Wie war das?“
 

Dracos Maske bröckelte leicht. Wie? Granger..., sprang es durch seinen Kopf.
 

Voldemord ließ Yaxley aufstehen und er berichtete.
 

Offenbar waren das Trio schneller an den Informanten dran gewesen, dennoch konnten die Todesser die drei auf der Flucht ziemlich gut Schaden bereiten. Besonders Granger hatte es nach seinen Aussagen ziemlich heftig erwischt.
 

„Ich denke nicht, dass sie das überleben wird.“
 

Dracos Füße bewegen sich schneller nach hinten, als sie zuvor in den Raum getreten waren. Ohne ein Geräusch und ohne dabei entdeckt zu werden, verließ er den Salon wieder und stolperte zur Garderobe.
 

Beim Versuch gerade die Tür zu öffnen hörte er die Worte seiner Mutter hinter sich.
 

„Draco? Wohin willst du, es gibt bald Abendessen.“
 

Er wandte sich zu ihr um und lächelte zaghaft.
 

„Ich...ehm...ich muss nur noch ein paar Zutaten für meine Vorratstränke auffüllen. Ich bin rechtzeitig zurück, Mutter.“
 

Damit schloss er die Tür hinter sich und apparierte schnell.
 

Es war mittlerweile wieder 22 Uhr. Die Straßenlampen waren grell und Draco musste aufpassen nicht allzu sehr aufzufallen. Er wusste ungefähr wo er hin musste. Nicht das Granger ihm gesagt hätte, wo sich ihr Unterschlupf befand. Auch Draco hatte einige Geheimnisse vor den Todessern.
 

Er erreichte die Straße in der das magische Haus der Blacks offenbar zwischen den anderen Häuser verborgen lag. Er entschied sich hinten herum zu gehen.
 

Im Hof angekommen sah er sich weiter um. Und wie erwartet sah man einen kleinen Spalt in dem ein Fenster zu sehen war.
 

Sie hatte einmal erzählt, dass sie gerne immer wieder aus dem Fenster sah und das sie das einzigste Zimmer hatte, mit einem Fenster.
 

Dracos Blick fiel gen Boden und hob einen kleinen Kieselstein auf. Sein Verhalten nach zu urteilen, würde sein Vater ihn gerade wieder mit dem Cruciatusfluch belegen.
 

Er zielte und holte aus. Der Stein prallte mit einem hellen Ton an der Fensterscheibe ab. Er warf einen zweiten. Und auch einen dritten.
 

Bis plötzlich Licht das dunkle Zimmer durchflutete.
 

Sein Atem ging schneller, obwohl er nicht wusste an was es lag.
 

Die Fensterscheibe wurde hochgezogen und braune Locken kamen zum Vorschein.
 

Dementsprechend viel auch die Begrüßung aus.
 

„Malfoy? Was zum Geier machst du hier?!“
 

Es ging ihr offenbar besser als gedacht. Er wollte gerade etwas erwidern, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
 

„Und überhaupt, woher weiß du wo ich bin! Hast du mir nach spioniert?“
 

Er schüttelte energisch den Kopf. Wie konnte sie nur glauben, das er ihr nach spionieren würde. Das hatte er nun wirklich nicht nötig.
 

„Hör zu, es ist ziemlich... unpassend hier darüber zu reden.“
 

Er hoffte inständig, dass sie es verstand und sie mit ihm kommen würde. Die Vorstellung das er von einem Auror des Ordens gefangen genommen werde, wäre nicht so prickelnd.
 

„Wie stellst du dir das vor? Ich steh theoretisch unter 24 Stunden Kontrolle.“
 

„Hast du was ausgefressen?“, grinste er, doch der Spaß ging offenbar nach hinten los, denn sie schlug das Fenster wieder herunter.
 

Nun ja. Immerhin wusste er nun, dass es ihr einigermaßen gut ging.
 

Er wollte gerade abdrehen und wieder verschwinden, als ihn ein kleiner gelber Zettel an seinem Hosenbein sich festklebte.
 

Er sah noch einmal kurz nach oben, doch das Licht war aus. Nun zog er den Zettel ab und entfaltete ihn.
 

– In einer halben Stunde –
 

Er grinste in sich hinein und verschwand.
 

***
 

Mit Schwung öffnete sie die Tür der Blockhütte. In ihr war es schon recht hell, also musste er da sein.
 

„Malfoy!“
 

Er saß gemütlich im Sofa und gönnte sich wie immer ein Glas Wein.
 

„Granger, du bist spät dran.“
 

Sie hing ihren Mantel an die Garderobe und zog ihre Schuhe aus, um sich dann nur provokant vor den Blonden zu stellen.
 

„Jetzt raus mit der Sprache, woher wusstest du das dort unser Unterschlupf ist. Du musst mir nach spioniert haben, anders geht’s gar nicht!“
 

„Hab ich aber nicht. Setz' dich erst einmal und trink ein Schluck mit.“
 

„Ich setze mich erst hin, wenn ich weiß woher du-“, zu Ende kam sie nicht mehr, da er sie an ihrem Arm zu sich herunter zog.
 

Doch kaum das sie saß, durchzuckte sie eine Welle an Schmerzen. Sie sah genau, dass Malfoy es mitbekam und sah sie erschrocken an.
 

„Was hast du?“
 

„Es ist nichts...“, sagte sie verzweifelt, doch der Blonde ließ sich nicht verarschen, er zog ihren Arm weiter zu sich her, Hermione wehrte sich dagegen, doch er war bestimmt.
 

Er zog ihren Ärmel hoch und zog dann scharf die Luft ein.
 

„Es...es sieht aus wie eine Verbrennung, aber... ich spüre einfach ganz deutlich, dass etwas mich innerlich auffrisst.“
 

„Hast du schon eine erste Versorgung gehabt?“, fragte er und besah sich ihren Unterarm, der voll mit grauen Bläschen war.
 

„Natürlich. Aber...Mad-Eyes Tränke helfen irgendwie nicht.“
 

„Das ist keine normale Verbrennung. Der Zauber kam von Yaxley, richtig?“
 

Hermione erstarrte.
 

„Woher...woher weißt du das? Warst du...dabei?“
 

Hermiones Herz rutschte in die Hose. Sie wusste ja, dass er normal auf der anderen Seite stand, aber dennoch. Die Vorstellung, sie wurden wieder auf einer Mission in Konflikt geraten, sie könnte ihn dann nicht mehr laufen lassen. Nicht wenn Harry und Ron dabei wären.
 

Und ehrlich gesagt, wollte sie das auch nicht. Es war ein stilles Abkommen von beiden Seiten. Sie brauchte ihn und er brauchte sie. Sie brauchten einander. Einfach nur um dem Alltag zu entfliehen, um sich einfach einmal gehen zu lassen. Einfach nur mal so zu sein, wie man gerne möchte.
 

Und wenn es sich dabei um Draco Malfoy und Hermione Granger handelte.
 

Es tat ihr einfach gut hier zu sein.
 

„Nein. Ich hab es nur mitbekommen. Warte mal, ich glaub...“, fing er an, doch den Schlusssatz kam sie nicht mehr zu hören, da er aufgesprungen und in die Küche gelaufen war.
 

Wenige Minuten später tauchte er wieder neben ihr auf und öffnete eine Phiole. Eine dickflüssige blaue Substanz kam zum Vorschein.
 

Er sah sie kurz an und bat stillschweigend um Erlaubnis. Sie gewährte ihm diesen, wieso wusste sie nicht. In seinen Augen lag etwas wie...Vertrauen.
 

Malfoy nahm ihren Arm und wenig später spürte sie die kalte Substanz auf ihren Verbrennungen. Es kühlte ihre Haut und das brennen ließ nach.
 

„Was...?“
 

„Es war ein schwarz-magischer Zauber. Dagegen hilft kein normaler Zaubertrank. Er hätte dich wahrscheinlich wirklich von innen heraus zerfressen.“, murmelte er.
 

„Dankeschön.“, murmelte sie leise und sah von ihm ab.
 

***
 

Es war spät als Draco die Eingangshalle von Malfoy Manor betrat. Der große Kronleuchter war schon lange aus, nur Kerzen waren entzündet worden.

Müde kroch er aus seiner Robe und hang sie an die Garderobe.
 

Er ging leise die Treppen hoch in den 2. Stock und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Leise fiel die Tür ins Schloss.
 

Der Blonde streifte seine Schuhe ab und ließ sie einfach so durch den Raum fliegen. Mit einem tiefen Seufzten ließ er sich dann auf sein Bett fallen und lehnte sich zurück in seine weichen Kissen.
 

Was für ein anstrengender Tag und doch war heute etwas anderes. Er hatte die Regel gebrochen. Das wurde ihm jetzt erst bewusst. Er nutzte das erste Mal sein Wissen über ihren Unterschlupf aus. Nicht um sie zu verraten. Er hatte Granger geholfen, er hatte sie vom sicheren Tod bewahrt.
 

Verrat. Im inneren wusste er, dass er niemanden treu war, aber ebenso wusste er, dass er sie niemals verraten würde. Wäre das doch auch sein Untergang.
 

Plötzlich ging die Tür auf. Draco schreckte hoch und saß kerzengerade in seinem Bett. Seinen Zauberstab hoch errichtet.
 

Lange blonde Haare kamen in sein Sichtfeld und er nahm den Stab wieder herunter.
 

„Mutter...“
 

„Draco wo warst du...!“, flüsterte sie streng zu ihrem Sohn, „Dein Vater sucht dich überall und du bist nicht auffindbar!!“
 

Seine Mutter kam zu ihm ans Bett.
 

Wie gerne würde er ihr alles erzählen, konnte es jedoch nicht. Er war einfach zu feige.
 

„Du sagtest nur kurz Vorräte sammeln und dann bist du über vier Stunden verschwunden.“
 

Vier Stunden war er fort gewesen? Es kam ihm gar nicht so lange vor.
 

„Ich...ich hab die Zeit vergessen. Verzeih Mutter.“
 

„Wo bist du nur mit deinen Gedanken.“, sagte sie leise und nahm ihn in den Arm.
 

Narcissa Malfoy war ganz anders als das man es ihr ansehen konnte. Sie war von außen immer die starke, unnachgiebige Frau von Lucius, doch innerlich eher warmherzig und zeigte es Draco in jeder freien Sekunde, in denen sie alleine waren.
 

„Wo ist er Vater?“
 

„Er ist in seinem Arbeitszimmer. Geh schnell, bevor er noch aufbrausender wird.“
 

Er nickte und verließ zusammen mit Narcissa seine Räumlichkeiten. Auf dem Weg zum Arbeitszimmer wurden seine Beine immer schwerer. Er wusste nicht wieso ihm dieser Gang so schwer tat. Sein Magen rebellierte und im Inneren wusste er, dass das ganze nichts gutes verhieß.
 

Vor seinem Zimmer verließ seine Mutter ihn und schritt weiter den Gang entlang in Richtung Bibliothek.
 

Er klopfte leicht an und wurde auch prompt hinein gerufen.
 

Draco schloss die Tür gleich hinter sich und wandte sich seinem Vater zu, der irgendwelche wichtigen Dokumente unterschrieb.
 

„Vater, du hast nach mir gefragt?“
 

„Gefragt ist wohl kein guter Ausdruck für meine stundenlange Suche nach dir.“

Er erwiderte nichts darauf, wusste er doch dass es sinnlos war mit ihm zu diskutieren.
 

„Sei's drum. Ich habe heute etwas interessantes vernommen, mein Sohn. Wohin gehst du spät nachts, wenn alle im Haus in ihren Zimmern sind, noch hin? Und kommst erst vor Sonnenaufgang wieder?“
 

Draco schluckte. Nein. Er konnte das nicht wissen!
 

„Und vor allem, mit wem triffst du dich?“
 

Erst jetzt sah Lucius Malfoy zu seinem Sohn auf. Draco versuchte seine Maske zu halten, doch seine Gedanken rasten.
 

„Du fragst dich sicherlich, wie ich es herausgefunden habe. Nun, ich habe ein paar Wachen aufstellen lassen, die besonders dich im Auge behalten. Und dabei kam heraus, dass du dich das letzte mal, - und das war vor ca. vier Stunden – auf den Weg nach London gemacht hast. In einen kleinen Vorort, der nicht nennenswert ist. Aber... der Grund dahinter ist vielversprechend.“
 

Dracos Herz raste. Das konnte und durfte nicht sein!
 

„Wie ich sehe weißt du, von was ich rede. Ich hoffe du hast eine gute Antwort...parat!!“, rief er sein letztes Wort, zog seinen Zauberstab und richtete die nächsten Worte an sein eigenes Fleisch und Blut.
 

Crucio!“
 

Schnell wie der Blitz, sackte Draco zu Boden. Der Schmerz versuchte ihm einen Schrei zu entlocken, doch er blieb standhaft. Mit lauten Schritten hörte er seinen Vater um ihn herum stiefeln.
 

Mit Gewalt hob er seinen Kopf hoch und flüsterte bedrohlich.
 

„Wenn du mir keine Antwort geben willst, dann hol ich sie mir einfach.“
 

Und im nächsten Moment spürte er einen wahnsinnigen Druck in seinen Gedanken. Lucius versuchte gerade wirklich in Dracos Gedanken einzudringen, um die nötigen Informationen zu bekommen.
 

Doch er wehrte sich dagegen. Er musste die Informationen bei sich behalten. Würde er sie freigeben wäre sie in höchster Gefahr. Und das wollte der Blonde mit Sicherheit nicht.
 

Er versprach ihr, dass sie ihm vertrauen kann. Das er er sie niemals verraten würde. Und das sollte auch so bleiben!!
 

Doch je mehr er sich dagegen wehrte, je schneller bekam Lucius die nötigen Informationen. Dracos Kraft sank und er gab schließlich kurz bevor er in Ohnmacht fiel die Bilder frei.
 

– Die Kneipe, in der sie sich das 1. Mal getroffen hatten – Die Gespräche über Merlin und die Welt – Grimmauldplatz – Hermiones Zimmer – Ihr wunderschönes Gesicht und ihre Locken.
 

Die Blockhütte konnte er ihm nicht entlocken, denn Lucius hörte vorher schon auf seinen Kopf zu durchwühlen. Es reichte ihm...
 


 

Es fühlten sich wie Stunden an, als Draco noch völlig benommen in seinem Zimmer aufwachte. Sofort jedoch wusste er was er getan hatte. Er sprang auf, torkelte ein bisschen, doch bestimmend an die Tür und versuchte sie aufzuziehen. Doch...
 

„Verschlossen...“, murmelte er.
 

Sein Vater hatte ihn wirklich eingeschlossen?
 

„Verdammte scheiße!“, schrie er und trat an die Tür.
 

Sein Kopf kollidierte zeitnah mit dieser. Es war alles aus. Lucius war bestimmt schon auf dem Vormarsch zu dem Haus der Blacks und Hermione ganz oben auf seiner Abschussliste.
 

Wenn er doch nur hier raus käme!
 

Wie aus dem Nichts klackte etwas und die Tür sprang aus seinem Schloss heraus. Draco ging einen Schritt zurück, wollte seinen Zauberstab greifen, doch er fand ihn nicht. - Lucius musste auch diesen entfernt haben.
 

Ohne sich zu Wehr zu setzen, wartete er ab, bis ein vertrautes Gesicht ihm sein Zauberstab reichte.
 

„Mutter,...aber...“
 

„Nicht so laut. Unten stehen ein paar Wachen. Hör zu ich weiß nicht wieso du das tust, aber ich möchte dir helfen. Im Hinterhof steht immer noch dein Nimbus, du siehst immer noch sehr schwach aus, flieg mit ihm Richtung London. Lucius ist noch nicht aufgebrochen, er trommelt erst alle zusammen. Egal was du tust, denk nicht an mich. Ich werde schon klar kommen. Aber Draco...“
 

Sie legte ihre Hände um seine Schultern.
 

„...mach nicht den selben Fehler wie wir. Du musst durchbrechen.“
 

***
 

Es war gut fünf Uhr Morgens, als Hermione ihr Fenster hochschob, um die frische Morgenluft hinein zu lassen. Sie sah auf ihr Unterarm, alle Bläschen waren verschwunden. Die Salbe hatte Wunder gewirkt. Und das hatte sie alles nur Malfoy zu verdanken.
 

Sie lächelte.
 

Sie wusste nicht wie sie zu der Tat kam zu lächeln, wenn sie an ihn dachte. War er doch ein Todesser und sie eine Muggelgeborene. Er war anders als in der Schule. Vielleicht auch deshalb, weil es hier um Leben und Tod ging und nicht um irgendwelche Schulnoten.
 

Seine Art zu Reden machte sie ganz durcheinander. Wie sie schon öfters merkte, hatte er einen Ton an sich, der ihr alles abnahm an Entscheidungen. Sie zu allem überredete, obwohl die Vernunft dagegen debattierte.
 

Hermione wollte gerade wieder das Fenster schließen, als sie ein rauschen vernahm und eine Stimme die nach ihr rief.
 

Sie sah hoch in den Himmel und konnte ihre Augen kein zweites Mal trauen. Schnell ging sie beiseite und ließ den ungebetenen Gast in ihr Zimmer fliegen.
 

„Gott, Malfoy!“, zischte sie leise, „Soll das jetzt zu einem Ritual werden?“
 

Der blonde Zauberer stieg von seinem Besen und ging auf die Braunhaarige zu.
 

„Komm mit mir. Du musst hier weg, schnell. Pack ein paar Sachen zusammen und dann komm!“, sagte er dringend und schnappte sich eine Tasche von ihr, um sie ihr in die Arme zu drücken.
 

„Was ist los? Wieso bist du so nervös.“
 

„Granger, stell keine Fragen, komm einfach. Ich bitte dich!“
 

Doch Hermione weigerte sich vehement dagegen. Sie wollte erst wissen was los ist. Draco jedoch ließ nicht mit sich reden. Er nahm einfach ein paar Klamotten aus ihrem Schrank und stopfte sie in ihre Tasche.
 

So langsam bekam Hermione eine Gänsehaut. Was war passiert, dass er Angst um sie hatte? Das er sie von hier wegholen wollte. Sie verstand es nicht, dennoch ließ sie sich mitziehen, als er ohne Umschweife mit ihr apparierte.
 

In der Blockhütte angekommen, holte Hermione ihren Schlüssen hervor und schloss die Tür auf. Malfoy drängte sie gerade zu hinein und schloss die Tür zu. Nicht nur das, er versiegelte sie auch magisch und mit allen Schutzzaubern die er kannte.
 

„Kannst du mir nun sagen, was mit dir los ist?“
 

„Es tut mir Leid, wirklich.“, murmelte er.
 

„Was tut dir Leid? Malfoy, sprich bitte in normalen Sätzen!“, sagte sie nun etwas lauter, ging auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Oberarme ab.
 

So nah war sie ihm auch noch nie gekommen.
 

Er schwitzte und glühte zeitgleich und auch ein zittern kam ganz leicht hervor.
 

„Er weiß es.“
 

„Wer weiß es und von was?“
 

„Mein Vater... er... er hatte ein paar Wachen auf mich angesetzt, weil er bemerkt hat, das ich nachts ab und an verschwunden bin. Ich...ich war so unvorsichtig. Und...“, er sah zu ihr auf in ihre rehbraunen Augen, „...sie wissen über den Grimmauldplatz bescheid.“
 

Hermiones Haut erkaltete. Doch anstatts ihn loszulassen, krallte sie sich in seinen Anzug.
 

„Was...hast du getan?!“, schrie sie ihn plötzlich an, ließ ihre rechte Hand los und diese schoss auf seine Wange zu.
 

Doch er hielt sie auf, wandte sich mit ihr um, so dass sie nun mit dem Rücken gegen die Tür gepresst stand.
 

„Denkst du ich hab das mit Absicht getan?! Er drang in meinen Kopf ein, ohne mein Willen und nebenbei stand ich unter dem Cruciatusfluch!“
 

„Und was soll ich jetzt hier, deiner Meinung nach? Er weiß doch jetzt alles, also auch über das hier!“
 

„Nein. Die Hütte konnte ich vor ihm verbergen. Versteh doch, ich wollte dich nur aus der Schusslinie bringen.“
 

„Lass mich los.“
 

„Nein. Ich weiß was du vorhast. Ich lass dich nicht in deinen Tod rennen!“
 

Immer mehr versuchte sich Hermione aus seinen Armen zu befreien, doch es nützte nichts. Dabei musste sie doch zu Harry und Ron, zu Ginny und zu all den anderen. Sie waren alle in großer Gefahr!
 

„Bitte Draco....lass mich gehen.“, hauchte sie und fing leise an zu weinen.
 

„Ich brauch dich, ich kann nicht zu lassen, das dir etwas geschieht.“, flüsterte er und nahm sie in den Arm, als sie sich gegen ihn fallen lies...
 

„Wieso nicht?“, fragte sie leise.
 

Sein Atem ging schnell und unregelmäßig. Er wusste nicht genau was er sagen sollte. Doch dann fiel ihm die Worte seiner Mutter ein:
 

„Mach nicht den selben Fehler wie wir. Du musst durchbrechen!“
 

„Weil ich mich verliebt habe.“, flüsterte er kaum merklich und spürte ihren Blick auf sich.
 

„Draco...“, flüsterte sie.
 

Langsam aber schnell stellte sich Hermione auf ihre Fußspitzen und ohne noch einmal darüber nachzudenken küsste sie ihn leicht auf seine wärmenden Lippen.
 

Als sie absetzte, sah sie ein funkeln in seinen Augen, doch sprach dennoch das aus was sie bedrückte.
 

„Bitte, lass mich gehen. Ich komm auch hier her zurück, sobald ich weiß dass es ihnen gut geht.“
 

Dracos Atem verursachte auf ihrer Haut eine angenehme Gänsehaut.
 

„Jetzt kann ich dich erst Recht nicht gehen lassen.“, hauchte er und drückte seine Lippen nun auf ihre.
 

Minutenlang sagte keiner etwas. Beide wollten einfach nur den Moment genießen. Wer hätte auch schon gedacht, dass aus einzelnen Treffen, jemals so etwas wie Liebe entstehen konnte?
 

Draco verstand Hermiones Gedanken, hätte er Freunde, die in Lebensgefahr schwebten, würde er auch alles daran setzen sie zu retten. Nach langem hin und her entschloss er sich, vielleicht noch einmal ein Risiko einzugehen.
 

„Versprich mir...das du wieder kommst.“
 

„Natürlich.“, sagte sie leise und sah ihn von unten heraus an, „Ich bin bald wieder da, versprochen.“, und hauchte ihm zuletzt einen Kuss auf die Wange.
 

Wie in Windeseile zog sie ihren Mantel an und war schon aus der Tür raus, als Draco kurz ihr hinterher rief.
 

„Ich warte hier auf dich, Granger.“
 

Sie wandte sich um... und lächelte ihn herzzerreißend an, bevor sie apparierte.
 

Und er wartete tatsächlich, bis sie wieder zurück war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  BaD_LuCk
2015-04-06T12:48:59+00:00 06.04.2015 14:48
Wie viele andere Leser bin ich was das offene Ende angeht auch zwiegespalten. Du hast die Story echt super geschrieben und am liebsten möchte man einfach weiterlesen, danke.
Von:  Ginny_
2013-11-02T13:47:49+00:00 02.11.2013 14:47
Huhu :)

Zu aller erst.. ich fang erst an dieses Pair zu mögen, geschweige denn zu lieben.
Ich hab diesn OS von spring_angel empfohlen bekommen und ich bin echt froh darüber.

Dein Schreibstil ist echt klasse und die Umsetzung sowieso. Dein Schreibstil macht süchtig auf mehr. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen :)

Ich finde, das halb offene Ende echt Schade. Auf einer Seite hätte ich gerne gewusst, ob sie ihr Versprechen halten konnte oder ob sie nie wieder kam. Aber auf der anderen Seite finde ich das halb offene Ende echt gut, weil man sich das Ende ausdenken kann :)

Und nochmal: Klasse geschrieben. Mach weiter so :)

Liebe Grüße
YumYum
Von:  horo_koi
2013-10-29T17:50:57+00:00 29.10.2013 18:50
warum mögen die meisten leute das pairing nich
ich find es toll und super geschrieben
nur schade ob man nicht recht weiß ob sie wirklich ihr versprechen halten konnte
Von:  Omama63
2013-02-16T15:37:58+00:00 16.02.2013 16:37
Ein super OS.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Antwort von: KatieBell
16.02.2013 18:00
Vielen Dank für dein Review :)
Freut mich das dir der OS gefallen hat.


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