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GOD CHILD - The Celtic Cross

Das keltische Kreuz (mit Kapitel 6 abgeschlossen - wird aber von Sandy25 fortgesetzt)
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In der Tat hatte sich Cain recht viel zugemutet. Kaum, dass er zusammengebrochen war und ein sonst tödliches Gift an sich selbst ausprobiert hatte, war er zusammen mit Riff hinaus in den Arlington Wood gefahren, unweit von der Stelle, wo man die letzten Leiche gefunden hatte. St. Albans war wirklich ein schönes Fleckchen Erde, wie Riff fasziniert zugeben musste, auch wenn an diesem Abend der Nebel tief auf den Wiesen und Dächern der Stadt hing. Cain hatte für zwei Tage ein Zimmer in einem kleinen Hotel gemietet, doch ihm war klar, dass er in diesen Tagen wenig Schlaf, bzw. das Zimmer vielleicht nur selten zu Gesicht bekommen würde. Riff hingegen machte sich unterdessen sehr große Sorgen um den gesundheitlichen Zustand Cains, der sich seiner Meinung nach einfach zuviel zugetraut hatte. Ein Schwächeanfall reichte ihm anscheinend noch nicht aus, um ihn zur Vernunft zu bringen! Doch er musste sich schließlich den Anweisungen Cains beugen, der nur noch die Überführung des Mörders vor Augen hatte und der geheimnisvollen Sekte – dem Keltischen Kreuz – auf der Spur war.

Am ersten Abend, nach einem Tag vergeblichen Suchens, hatten sich Cain und Riff im Foyer des Hotels ‚Saint Rose’ niedergelassen und einen Tee bestellt. Cain bestand darauf, dass Riff hier nicht als sein Bediensteter und Buttler agierte, denn das würde Aufsehen erregen. Er bat ihn schon bei ihrer Abreise aus dem Hause Hargreaves darum in St. Albans als sein Freund aufzutreten – zwei Freunde, die einfach mal Abstand gewinnen wollen und hinaus aufs Land fahren, fernab der Großstadt! Natürlich dachten sich die Leute dann ihren Teil, als sie Cain, den jungen, gut aussehenden Mann und seinen größeren, schlanken, ebenfalls hübschen ‚Freund’ auf der Straße erblickten. Mit erröteten Gesicht hatte Cain die getuschelten Botschaften verstanden und zu seinem Vorteil ausgenutzt indem er Riff um die Taille gefasst und so getan hätte, als seien sie tatsächlich ein Liebespaar, das ungestört auf dem Lande ein paar ruhige Tage, gemeinsam, verbringen wollte. Riff, der ehr gequält und abgespannt dreinschaute und die überraschende Aktion Cains erst noch verdauen musste, griff nur sehr zaghaft zur Tasse, die ihm diesmal Cain reichte. Es kam ihm so vor, als hätten die beiden ihre gewohnten Rollen vertauscht, doch Cain grinste nur zufrieden. Riff seufzte tief.

„Ich verstehe nicht, was in ihrem Kopf vorgeht, Ma . . ., Cain!“ berichtigte er sich selbst noch und nahm ihm die Tasse ab. Der frische Tee duftete ausgezeichnet und versetzte ihn irgendwie in einen Rauschzustand, den er nicht beschreiben konnte. Cain lächelte milde und ließ sich äußerst ungraziös in den Sessel direkt vor Riff niederfallen. Im offenen Kamin des Foyers knisterte ein Feuer und das gedämpfte Licht hüllte den Raum in ein geheimnisvolles, aber durchaus beruhigendes Ambiente, dass beide vergessen ließ, dass unweit im kleinen Vorraum des Hotels noch der Portier hinter seinem Tresen saß und ein Buch las. Draußen hatte es schon vor mehreren Stunden zu dämmern begonnen und nun herrschte Ruhe und Frieden im angrenzenden Wald. Nur vereinzelt drangen die Rufe der nächtlichen Tiere an die Ohren der Wachenden. Cain verharrte eine Weile auf dem Gesicht Riffs, das im Wechsel der lodernden Flammen permanent in Veränderung zu sein schien.

„Hab ich dir schon einmal gesagt, wie schön du bist?“ fragte Cain, ohne auf die vorangegangene Bemerkung Riffs einzugehen. Dieser schaute ihn irritiert an und wurde etwas nervös. „Ich . . . nein, das haben sie noch nicht. Aber das ist auch nicht . . .!“ Cain stand auf und ließ sich in Riffs Arme fallen, der ihn behutsam auffing.

„Ma . . . Cain? Was ist?“ fragte er automatisch sehr besorgt und ließ den ersten Satz im Raum stehen, ohne ihn zu beenden. Er fühlte die Stirn Cains und behielt recht in der Annahme, dass sich der Zustand wieder verschlechtert hatte - das Fieber war wieder zurück! Er stellte den Tee ab und versuchte Cain von sich abzustreifen, um ihn auf die Couch zu legen, doch Cain klammerte sich an ihm fest und zog sich nach oben.

„Cain! Was ist? Das Fieber, es ist . . .“ stammelte Riff immer unbeholfener und ihm wurde selbst ganz unwohl, als er das fast weiße Gesicht Cains im Licht sah. Doch dann geschah etwas, dass der groß gewachsene Rivere nicht kommen sah: Cain hatte sich soweit an ihm hochgezogen, dass er nun auf gleicher Höhe zu seinem Gesicht war und gab ihm einen langen und sehr leidenschaftlichen Kuss. Riffs Augen weiteren sich aus lauter Überraschung, doch er ließ es geschehen, denn ausgerechnet diese Geste war das Einzige, was er niemals auf der Welt in diesem Moment hätte eintauschen wollen. Fast automatisch umschlungen seine breiten Arme den zierlichen Körper Cains, der Riff tief in die tiefblauen Augen sah, als wolle er darin lesen.

„Wenn du nicht immer bei mir wärst, würde ich sterben, Riff!“ meinte er beinahe beschwörend und ließ sich in die Umarmung Riffs fallen.



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