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Two Hearts

Gefühlsprobe
von

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Herzchirurg

Ihr Schädel würde noch eine sehr lange Weile schmerzen nach der heftigen Landung auf der Redline, erkannte Nami mit einem griff an ihren brummenden Schädel und schloss ihre Augen für wenige Sekunden. Das laute, und nebenbei bemerkt, unnötige Gerede ihrer Freunde war gewiss keine Hilfe, fluchte sie und warf Ruffy und Brook einen mörderischen Blick zu. Die junge Navigatorin und Kartografin war gänzlich genervt, ihr Körper zitterte noch ein wenig und realisierte erstmals nach langem, dass das Verlassen der Insel ihr Gemüt in den Keller manövriert hatte, ärgerlicher Weise und sie hatte es nicht unter Kontrolle. Tony Tony Chopper gesellte sich zu ihr und fragte sie leise und besorgt in üblicher Manier eines Arztes, ob den alles in Ordnung sei, was Nami einfach mit einem Winken abtat. Was sollte sie sagen, was sie selbst nicht erklären konnte? Ace war nun Fort und das vielleicht für ewig, doch das schien ihr Herz nicht akzeptieren wollen. Seit etwa zwei Stunden waren sie wieder auf der Redline und würden nun eine neue Insel ansteuern, dessen Namen ihr erneut unbekannt war, da der trinäre Log-Port keine Angabe von sich gab, nur den Kurs selbst. Von der Moby Dick war keine Spur zu erkennen. »Leute, kommt das euch nicht auch einfach nur wie ein dämlicher Traum vor, den wir einfach gemeinsam erlebt haben, ich meine, wissen wir, ob Portgas D. Ace nun lebt?«, fragte Lysopp und schaute in die Runde.
 

In dem Moment reagierten zwei Personen. Monkey D. Ruffy, Käpt'n und Bruder vom ehemaligen Kommandanten der zweiten Division, und Nami selbst - und taten beide genau dasselbe: der erste Griff richtete sich reflexartig zur Vivrecard von Portgas D. Ace, an dem ursprünglichen Aufenthalt ihrer schnalle von ihrem Klimataktstock, während Ruffy in seinen Strohhut hineinblickte, um zu schauen, ob sie überhaupt wirklich wieder vorhanden war.
 

Sie ärgerte sich, das ihr die Frage selbst nicht in den Sinn gekommen war und ihr Herz schrie förmlich um Erlösung, doch ihr Kopf blieb weiterhin kühl und wartete. Da war sie, in üblichem Format, klein, aber vorhanden, als sei sie nie fort gewesen. Ruffy brach schreiende Jubelfreude in die Luft und lockte seine Freunde zum Tanzen an, überglücklich, und forderte direkt von Sanji ein überdimensionales Festmahl anzurichten. Nami hätte am liebsten mitgemacht, doch das tat sie nicht. Sie wollte endlich mit diesem Kapitel abschließen und war gerade dabei das Deck zu verlassen, als eine vertraute Stimme sie zurückhielt. »Hey, sagt Mal, ihr habt nicht zufällig einige Getränke für unsere Reise übrig?«

»Das gibt’s doch nicht«, fluchte jemand Bekanntes neben ihr im verärgertem Tonfall und verließ endgültig das Deck der Thousand Sunny. Sie konnte nur noch seinen Rücken, sein großes Schwert demonstrative an seiner Schulter angelehnt, erblicken, ehe er in den Schatten verloren ging. Dann drehte sich Nami um und wollte Portgas D. Ace am liebsten an die Gurgel gehen und war im Begriff, Anlauf zu nehmen und ihn mit dem nächstgelegenen Gegenstand, ihr Klimataktstock war am griffbereitesten, am liebsten von der Reling feuern. Sollte er doch ertrinken, dachte sie aufgebracht. Erst verabschiedet er sich so kurz und bündig, als sei ihr Art von Beziehung unwichtig, was sie eigens noch wütender machte, da es eigentlich alles ungezwungen und ohne Konsequenzen verlaufen sollte. Und dann zur Krönung, tauchte er wegen einer Banalität hier auf, weil sie für eine mehrtägige Reise nicht gewappnet waren. Ihr Herz war anderer Ansichten und so hatte Nami ihr Temperament nicht wirklich unter Kontrolle, was ihre Hormoneinhaushalt mit beeinträchtigte. Portgas D. Ace sah sie nur lächelnd und provozierend an, wurde aber schließlich von ihren Freunden unterbrochen und Nami hielt still. »Ja, klar. Hättet euch aber auch früher einfallen können oder?«, somit verschwand Sanji in die Lagerräume und zerrte Lorenor Zorro widerwillig hinterher, zum Tragen von ein Paar schweren Fässern bester Getränke. »Cooles Gefährt«, hörte die Navigatorin noch das Staunen von Lysopp und Franky, und fragten ihn direkt darüber aus. Sie wiederum ignorierte die Gespräche und beobachte einfach nur Ace, wie er lässig und ungeniert auf der Reling stand und überglücklich aussah.
 

Die Sonne neigte sich langsam ihrem Ende entgegen, wie das Ende einer weiteren langen und müden Reise und würde baldig eine gute Nacht wünschen. Der frische Duft des Meeres empfing die Rothaarige mit reinkommender Ruhe ihres Gemütes und beruhigte sie allmählich. Da stand sie und tat nichts, stocksteif, als wäre sie überhaupt nicht anwesend, woran sich keiner zu stören fand. Nachdem die Fässer gelagert waren, sprang Portgas D. Ace dankend und zufrieden von der Reling der Thousand Sunny und verabschiedete sich. »Wollt ihr mal etwas Cooles sehen?« Keiner lehnte ab und warteten überraschend, was Ruffys großer Bruder nun vor hatte und vor allem, ob er noch seiner Teufelskraft bemächtigt war. Ehe man sich versah, war er mit seinem Gefährt, ein Wasserbike, das durch Hitze beschleunigt wurde, verschwunden, bis dann schließlich ein mächtiges Inferno aus Feuer oben am Horizont erschauderte und dort verweile. Jeder an Deck blickt nach oben und behielt seine Konzentration dort oben, wartend, was passieren würde. Dann, aus dem nichts heraus erschien Ace direkt vor Nami und blickte sie triumphierend an. Viel zu perplex, um sofort zu reagieren, küsste er sie einfach nur forsch und war im selben Atemzug wieder verschwunden. Nami sah sich um, doch keiner hatte es mitbekommen, was ein breites Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Damit das Schauspiel auch ihren Freunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde, entfachte Portgas D. Ace einen riesigen Drachen, bestehend aus Feuer, und ritt schließlich in den Horizont hinaus, winkend und schrie seinem Bruder noch hinter: »Wir sehen uns wieder, Bruder! Wer zuerst Unicorn erreicht!«
 

Jetzt war alles gut, lachte Nami und fühlte sich erlöst, was ihr eigentlich zu bedenken geben sollte. Die junge Navigatorin und Kartografin beschloss aber endgültig, das Thema Ace auf Eis zu legen und abzuwarten, was ihr Herz abverlangen würde. Damit sie bald wieder Land unter den Füßen hatte, mit Zivilisation, kuschte Nami zickig wie ehe und je ihre Freunde auf Deck umher und gab den neuen Kurs für ihr nächstes Abenteuer an. Nichts war beruhigender, als wieder in üblichen Verhaltensmuster zu fallen und wieder Routine an Bord erleben zu lassen, und somit den Alltag wieder Begrüßen können.
 

Zwei Wochen später:
 

»Extrablatt, Extrablatt!«, rief alarmierend ein voluminöser Postbeamter in blauer Uniform: »Neuigkeiten aus der Redline: Portgas D. Ace lebt. Doch was berichtet die Marine? Und was hat der Strohhutjunge Monkey D. Ruffy damit zu tun? Hier erfahren sie es erneut, exklusive und aus erster Hand!«
 

»Extrablatt, Extra-«

»Ich nehme ein Exemplar«, sprach autoritär eine stimme recht gelangweilt. Der Mann rieb sich seine lästige Müdigkeit aus den Augen und nahm freundlich, im Austausch einiger Berrys, seine Zeitung entgegen. Ein ältere Mann begleitete seinen ehemaligen Kollegen. »Was willst du mir der Zeitung? Du weißt doch eh schon alles, alter Narr«, lachte der ehemalige Admiral der Marine neben ihm und klopfte freundschaftlich auf seine müde Schulter. Großadmiral Aokiji, derzeitig beurlaubt und in Begleitung vom Rentner in Spe Monkey D. Garp, schlenderte gemütlich durch eine kleine Stadt, fernab von Dressrosa. »Es unterhält mich eben, was die Menschen für unnütze und kreative Sonderleistungen den Piraten mittlerweile zugestehen und uns einfach in den Schatten stellen. Mh«, gähnte er, »so wie es aussieht, wird unsere Regierung nach und nach Fallen. Und dein Enkel und seine Freunde tragen große Mitschuld. Eine bessere Erziehung und es wäre nicht soweit gekommen«, ärgerte er seinen ehemaligen Kollegen. Mittlerweile waren beide im Inbegriff an die Küste der Insel zu laufen und waren schlussendlich gänzlich ungestört. »Und? Was ist nun?«, fragte ihn Garp, während Aokiji genau wusste, was er wissen wollte. »Was soll ich sagen, ich bin hier um dich nach deiner Einstellung unsere Marineeinheit auszufragen. Jetzt wo Ace wieder lebt, solltest du doch eigentlich wieder Interesse an Arbeit haben wollen, oder?« Blaufasan rückte seinen Schlafmaske zurecht und bereute es, in den frühen Morgenstunden sich mit dem ehemaligen Admiralen der Marine getroffen zu haben. Jede Minute vergeudeter Schlaf entriss ihm sein positives Gemüt, sofern es mal vorhanden war. »Vergiss es, ich gehe in Rente und fertig. Und ich weiß, das du aus anderen gründen zu mir gestoßen bist. Es ist etwas Größeres, also spuck' es endlich aus.« Er grinste überheblich und genoss anscheinend die hellen Sonnenstrahlen, was Blaufasan ziemlich egal war. Aber sein Freund hatte recht, seufzte er und schaute nach allen Seiten umher, um sich sicherzugehen, das sie beide unerkannt und vor allem alleine waren für ein ungestörtes Gespräch.
 

»Ich plane den Untergang unserer Regierung!« Der Satz war kurz und bündig und ausschlaggebend, dachte er sich lächelnd und war amüsiert zu sehen, wie Garp fast die Augen herausfielen. Als sei es ein schlechter Witz mit fehlender Pointe, begann Monkey D. Garp sich umzusehen und suchte verzweifelt einen Hinweis, das dies als Scherz gemeint sein könnte. Dann stöhnte er entnervt auf. »Alter Hund, was mache ich nur mit dir«, säuselte er in sich hinein und setzte sich lässig zu Boden. Er tat es ihm gleich. »Was hast du vor?«

»Glaube mir, es ist besser, wenn ich derzeitig der einzige bin, der die Kenntnisse für den Plan besitzt. Es observiert viel zu viele Gefahren und die können wir uns derzeitig in keinem Falle erlauben.« Monkey D. Garp schaute ihn mit ernster Miene an. »Was soll das Bringen?« Großadmiral Aokiji verschränkte seine arme und schloss seine Augen. »Unsere Regierung wird mittlerweile nicht mehr gerecht nach Gesetz und Ordnung gehandelt und von Piraten geführt, auch wenn ihre Bezeichnungen oder Titel das Verschleiern mögen. Keiner gibt es zu, doch alle wollen den Schatz von Gold Roger und somit das Erbe des verlorenen Königreiches, und warten darauf, das ein Pirat kurz davor steht, ihn zu greifen, um dann selbst an die Macht zu kommen. Die Macht ist vielen zu Kopf gestiegen und das kann ich nicht erlauben. Ich diene keinen Piraten. Wir wissen beide, das nur ein D. die Macht besitzt die Weltmeere zu spalten und somit die Fischmenscheninsel zu zerstören, damit eine neue Einheit entstehen wird. Das Rio-Ponéglyphe erzählt es klar und strukturiert.« Aokiji gähnte kurzweilig und fuhr unbeirrt fort. »Endstation wird Unicorn sein. Sollte ein D. dort erscheinen und die eine Waffe Poseidons aktivieren, schlägt ein neues Zeitalter an, und das sollte auch unsere Ära werden.« Doch Garp schien etwas verwirrt. »Warte, warum ein D.? Das könnte auch mein Sohn oder ich selbst sein? Wieso bist du dir da so sicher, das es ein Pirat sein würde?«
 

Jetzt musste Aokiji lachen und wurde nach der langen Erzählung allmählich wacher, was ihn erfreute. »Stell dich nicht doof. Ich kenne die Geschichte von eurem Volke.« Die Antwort saß, grinste der Großadmiral und fuhr sachlich fort. »Irrtümlicherweise glaubt man, dass das verlorene Königreich hier in der Redline seinen Anfang gefunden hatte, doch der wahre Ursprung ist der Mond. Daher das D., denn es steht für einen Halbmond, ein Symbol eures ehemaligen Königreichs und Wappen eurer Flaggen. Die D'Arc und ihre fliegende Himmelinsel sind restliche Überbleibsel, oder?« Monkey D. Garp schaute sich erneut um und blickte ihn dann mit ernsthafter Miene an, als sei das kommende Gespräch das größte Verbot, das man aussprechen würde. »Woher hast du die Informationen?«

»Der Wächter der D'Arc, ein netter Zeitgenosse, wenn ich anmerken darf, hatte mich aufgesucht.« Garp nickte nachdenklich. »Verstehe, dann bist du vertrauenswürdig.« Der Großadmiral fragte sich, inwiefern er dadurch vertrauenswürdig sei, fragte aber nicht weiter, da es nur unnötig zeit verschenken würde. »Du hast Recht. Tatsächlich steht das D. für das Mondvolk der damaligen Dekaden und wir sind seine letzten Nachfolger. Es bedeutet Macht, wofür noch keiner Bereit sein wird aktuell. Das traurige ist eigentlich, das fast alle lebenden Mondkinder nun abtrünnige Piraten sind und ihr Erbe nicht einmal kennen mögen. Nicht umsonst hat man damals alle Rio-Ponéglyphen zerstört und auf aller Welt verteilt, da die wahre Zerstörung niemals gefunden werden darf. Nur noch sehr wenige Wissen von dieser Information, noch weniger sind es Piraten.«

»Bis auf ein paar ausnahmen.« Jetzt war Garp überraschend und schaute fragend. »Sagt dir der Name Enel noch etwas? Selbsternannter Donnergott mit seiner fliegenden Arche?« Anhand seiner Gesichtsmimik konnte Aokiji ablesen, wie es dem alten Mann wohl ergehen würde, diese Informationen nachgehend zu verarbeiten. Ihm würde es nicht anders ergehen. »Oder ein Paar gestalten in Raumanzügen, womit sich die einige unsere Kaiser in Sabaody Archipel schmückten? Glaube mir, wir Marine Soldaten stehen näher dem Abgrund, als uns eigentlich Bewusst ist. Und dein Enkel ist der Schlüssel zu alldem.«

»Warte, erkläre mir, was damals auf der ehemaligen Cipherpol Gebäude mit Don Quichotte de Flamingo und deinem Einmischen war. Ich bin mir sicher, das hängt zusammen.« Der Großadmiral lacht schurkisch und stand langsam auf. »Glaube mir, es gibt dinge, die musst du nicht erfahren, aber die Wichtigsten erzähle ich dir gerne.« Damit erhob sich auch Monkey D. Garp mit knackenden Gelenke und klopfte sich den Staub von seiner dunklen Hose. »Okay, Okay Fasan, und warum musste Smoker einen Nebelschwan auf die Insel D'Arc niederlassen?«

»Sagen wir es so: eine Hand wäscht die andere. Er verlangte etwas von mir und ich wollte, das die Strohhut Piraten endlich die Insel verlassen, schließlich habe ich einen strikten Terminkalender einzuhalten«, lächelte er abschließend und lief zu einem Felsen heran und erblickte sein neues Fahrrad.
 

× × × ×

Sechs Monate waren nun schon vergangen, quälende Tage der Verdammnis, doch Nami glaubte, es sei schon länger her, seit sie von Portgas D. Ace etwas sah oder hörte. Nur vereinzelte Zeitungsartikel erschienen in ihrer Morgenpost, die sie weiterhin täglich erhielt, dank einer lebensmüden Möwe. Man berichtete oft über sein Überleben, sein neues gestiegenes Kopfgeld und die neue Verwünschungen vieler Marine Soldaten gegenüber der Piraterie.
 

Ihr besitzergreifendes Herz gegenüber Ace kühlte jetzt nacheinander ab und akzeptierte die Tatsache, das sie nicht zusammen,- nicht aneinander gebunden waren und tun konnten, was sie beide wollten, vor allem mit wem sie wollten. Das war doch genau das was sie erreicht hatte, oder, erkannte Nami fragend und seufzte. Was machte sie nun mit Trafalgar D. Water Law? Sollte sie es wieder versuchen, ihre zerrüttete Freundschaft wieder ins Licht rücken und hoffen, das etwas Neues aufblühen mag? Sie liebte ihn, das wusste die Rothaarige von Anfang an und das war das komplizierte an der Geschichte. Sie konnte sich nicht von ihm losreißen, auch wenn sie Gefühle gegenüber Ace hatte, so war das Verlangen zu Law immer am stärksten gewesen, auch wenn sie es gut verbergen konnte, schließlich war er die bessere Herausforderung. Auch Portgas D. Ace wusste dies, deshalb hatten sie schließlich die Abmachung, ihr Versprechen. Er setzt den Joker und wartete ab und würde ihr die Entscheidung überlassen, doch das wollte Nami nicht. Als er ihr damals diesen Vorschlag gemacht hatte, war sie so überwältigt gewesen, sprachlos in der Sekunde, das sie nicht zu antworten wusste. Noch an diesem Tag hatten sie lange miteinander gesprochen. Darüber was alles sein könnte, was wahrscheinlich passieren würde. Sie lachten, witzelten darüber, bis der Punkt angekommen war, indem sie einander die Beziehung beendeten, mit schwerem Herzen, das noch heute blutete. Sie hatte erwartet, das er traurig,- vielleicht sogar wütend wäre oder tränen in seinen Augen ansammeln würde, doch es geschah nichts dergleichen.
 

Stattdessen lachte er und sagte mit ausgelassener Ruhe: »Kein Grund zu Sorge, Nami, ich habe es mir fast gedacht. Ich will nur das du Glücklich bist, verstehst du? Mein Tot hat wohl viel durcheinander gebracht, nicht nur deine Gefühle und das ist verständlich. Vielleicht muss ich erst einmal wieder meinen Weg finden und schauen, was passiert. Vielleicht sollte das so sein. Das ich wieder hier bin und am Leben, ist ein Zeichen, auch wenn ich noch nicht weiß warum. Folge deinem Herzen, egal was passieren wird. Wir sollten nur diesen Moment festhalten und stets daran denken, wie schön es war und weiterhin nach vorne schauen. Aber versprich mir, das wir uns trotz allem in ein paar Jahren wiedersehen werden, wenn wir unsere Träume erfüllt haben. Egal was bis dahin geschehen sein mag. Freunde?« Nach der Rede von ihm musste sie abermals heulen, knurrte Nami nachdenklich und war alleine im Gemeinschaftsraum und blickte ins Aquarium. Sie hatte eigentlich eine neue Karte über die Insel Zeichnen wollen, das Land der Samuraien,- Wa no kuni, das Land der Harmonie, die sie derzeitig besuchten. Sie waren mittlerweile schon über drei Wochen hier, zuvor noch in kleine benachbarte Inseln und eigneten sich das nötige Wissen, Stärke und Techniken an. Gerade für ihren Vize Lorenor Zorro und Musiker Brook war es ein Paradies hier sein zu dürfen, dem Ursprungsort der Schwertkunst. Auch Law schien nicht abgeneigt zu sein, erkannte Nami und schlürfte nachdenklich an ihrem Cocktail. Ob er irgendwann wieder anständig mit ihr Reden würde? Die Navigatorin stöhnte entnervt auf und warf ihren Pinsel auf dem Tisch, demonstrative sich selbst maßregelnd und bestrafte sich für ihre mangelnde Kontrolle ihrer Gefühle. Was sollte sie tun? Sie bekam ihn einfach nicht aus dem Kopf. »Immer noch am Arbeiten, Frau Navigatorin«, wurde sie arrogant aus ihren Gedanken gerissen und sie konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Das liebte sie, diese Art der Unterhaltung, die immer noch besser waren, wie dämliches und nutzloses schweigen.
 

»Wonach sieht es den sonst aus?«

»Tragträumerei wie ich beobachten konnte. Vielleicht sehnsüchtige Gedanken über Mr Portgas?« Hörte sie etwa einen leichten Schmerz heraus, verpackt unter Wut und monotoner Arroganz? Glaubte der Chirurg des Todes wirklich, das sie nur Augen für Ace hatte? War er so Blind? »Nein, er gehört längst nicht mehr in meine Gedanken«, sprach sie leise und Griff wieder nach ihrem Pinsel, damit sie weiter an ihrer Karte arbeiten konnte. »Nein? Ganz sicher?«

»Was den? Hast du eine Umschulung zum Seelenklempner und Psychopathen verrichtet und dein Skalpell-Dasein an den Nagel gehängt?«, fragte sie sarkastisch und war sauer, das er ihr nicht glaubte, ihr zumindest so das Gefühl übermittelte. Er lächelte nur verräterisch und war gerade dabei, den Raum wieder zu Verlassen, als er stehen blieb und den Anschein erweckte, mit sich selbst zu ringen. Sein Muskeln verspannten sich merklich am ganzen Körper und Nami fragte sich einhergehend, was er nun vor hatte. Würde er über seinen Schatten springen? Würde er sie erhören? Doch wie würde ihre Beziehung weiter verlaufen? Nami setzte erneut ihren Pinsel ab und nahm Abstand zu ihren Arbeiten, noch bevor ein Unglück passieren würde, gar unnötiger Streit der ihre Zeichnungen ruinieren könnte. Die junge Navigatorin wandte sich schlussendlich von ihrem Projekt ab und stand nur wenige Zentimeter hinter Law und wartete auf eine Reaktion. Sie konnte beobachten, wie er sich entspannte, sich dennoch nicht regt. Die Rothaarige Seufzte und lief an ihm Vorbei, versuchend, ihn zu Ignorieren.
 

Ein Sparziergang am Strand würde ihr gut tun, flüsterte Nami an sich selbst gerichtete und ließ ihren Mitstreiter, Allianzpartner und Kumpanen zurück. Eine pulsierende Faser in ihrem Herzen pochte schmerzlich und registrierte, das er sie weiterhin meiden würde. Ganz ehrlich: sie hatte es verdient. Sie war egoistisch genug, beanspruchte zwei Männer, worauf sie niemals das Recht besaß, konnte sich abermals und nimmer entscheiden und zog nun die Konsequenzen für ihr Handeln. Sie hat die Liebe zu diesen beiden Männern missbraucht hingegen ihrer eigenen Unentschlossenheit. Mit Trafalgar Law hatte sie eigentlich nur die Lücke in ihren Herzen schließen wollen, die Portgas D. Ace mit seinem Tot, seiner Rache an Blackbeard, in ihr hinterlassen hatte. Ace zog sein Leben als Pirat vor, das seiner Familie, lebte immer wieder in die Momente hinein und das galt auch für die Liebe. Gleiches galt für sie. Sie zog ihre Freunde auch der Liebe vor und straffte damit Law, der es anders handhabte, als Nami es schließlich gewohnt war. Am Strand angekommen, ließ sich die Rothaarige einfach in den Sand hineinfallen und spürte direkt den weichen Untergrund, welcher durch die Hitze am Horizont am Glühen war, doch das ließ sie kalt. Der Wind brachte die angenehme Kühle mit sich. Ihre Freunde waren nicht bei ihr, erkundeten sicherlich ihre Umgebung erneut und befassten sich mit anderen Themen. Die D'Arc lag in weiter Ferne und man sprach niemals mehr darüber, als sei diese Reise ein verblasster Traum, umfasst von einem Nebel, der sich über alle erstreckte und es als schwache Erinnerung zurückließ. Vielleicht war das auch gut so. Nami beobachte die seichten Wellen des Meeres und bemerkt, das man ihr soeben Gesellschaft leisten wollte, aber unterdrückte sie ihre Laune der Missgestimmtheit und empfing den kleinen Eisbären lächelnd. »Hier«, damit übergab er ihr ein leckeres Stück des Kuchens aus der Kombüse, den er ihr eigens brachte. Etwas überrascht nahm sie ihn entgegen. Bevor Nami fragen konnte, was er von ihr wollte, setzte er sich demonstrative vor sie und sah sie fast schon flehend an. »Friedenskuchen vom Käpt'n.« Sie war nicht überzeugt und eine Augenbraue des Unglaubens schoss nach oben. »Law gibt dir den Auftrag, mir einen Friedenskuchen zu geben? Ernsthaft?« Bepo errötete und strich nervös sein linkes Ohr zurück, welches strukturiert wieder nach vorne kippte. »Naja, das nicht, aber ich mache es für ihn, für euch. Ihr sollt euch wieder vertragen.« Jetzt musste Nami lachen und kniff dem pelzigen Eisbären an seinem Arm. »Du bist süß«, was Bepo nervöser machte und er mit hochrotem Kopf zum Boden blickte. Die Navigatorin und Kartografin wollte ihn erlösen und begann, langsam von dem Kuchen zu essen, während sie ihn weiter anblickte. »Mach dir keinen Kopf. Es ist alles bestens, wenn dein Käpt'n«, das Wort betonte sie absichtlich, »seine Sturheit überwunden hat, werden wir sicherlich wieder miteinander ordnungsgemäß kommunizieren können.«

»Aber ihm geht es nicht so gut.«

»Mir ergeht es ebenso«, flüsterte Nami und blickte zum Himmel hinauf. Bald würde es Nacht werden, erneut, wie jeden weiteren Tag in ihrem Leben. Plötzlich lächelte Bepo und seine Gesichtsmimik veränderte sich gänzlich, was Nami merkwürdig empfand und weiterhin wartete. »Bist du mit Ace jetzt zusammen?« Diese Frage übermannte sie Gefühlstechnik und machte Nami Sprachlos. Was?
 

Bepo, welcher stillschweigend einfach wartete, blickte siegessicher in ihr Gesicht und strahlte glücklich vor sich hin. Der Wandel irritierte sie, doch wollte sie ihm antworten, einfach, weil es nur fair war – da er der beste Freund von Law war und sich auch um ihn kümmerte. »Nein. Diese Beziehung haben wir beendet.« Das schien Bepo zu befriedigen, was in motivierte eine weitere Frage an sie zu richten. »Und liebst du ihn? Ich meine«, er stockte kurzweilig, »liebst du denn meinen Käpt'n?« Er klang besorgt, auch wenn er weiterhin lächelte. »Ja.« Mehr konnte sie nicht sagen, wollte nicht mehr von sich Geben. Jedes weitere Wort wäre unnötig gewesen und könnte nicht zum Ausdruck bringen, was sich in ihrem Herzen für ein Unwetter tat, ganz gleich, wie die Situation derzeitig stand. Nami beobachte Bepo, wie er ohne Worte einfach aufstand und grinsend fortrannte. Im Austausch für den pelzigen Eisbären, setzte sich jemand anderes neben sie. Ihr Atem setzte aus. Eine kurze Stille hauste zwischen ihnen, keiner wollte das Wort ergreifen, doch er tat es schließlich nach langer Verzögerung. »Du liebst mich?« Nami blickte in seinen blauen Augen und ihr schien es, als würde ihr Herz explodieren. Es rauschte in ihren Ohren. Die Navigatorin wusste nicht wie sie am besten antworten sollte. »Du kennst die Antwort doch schon«, flüsterte die Rothaarige. Trafalgar Law grinste schelmisch und blickte ihr wild entschlossen entgegen. »Wie lange hast du uns belauscht?«

»Mehr als ich plante.« Zum Zeichen seiner Friedenswillen reichte er ihr auch einen Kuchen. Fragend besah sie den Kuchen und musste ein lächeln unterdrücken. »Ich habe Bepos vorhaben schon in der Kombüse erkannt und tat es ihm schließlich gleich.« Er seufzte. »Wie soll es nun weiter gehen?«, hörte sie ihn flüstern und strich sich ihr rotes Haar zurück. »Was ist mit Ace? Ich meine, läuft noch etwas zwischen euch?«

»Nein!« Die Antwort war ihr wie aus der Pistole geschossen und klang schärfer, als erdacht. »Nein«, wiederholte sie, »wir haben uns endgültig getrennt. Wie haben uns geeinigt.. das wir uns später wiedersehen werden, nachdem wir unsere Träume erreicht haben und sehen werden, was sein wird. Wer weiß, ob ich da überhaupt noch am Leben sein werde.« Das letzte war weniger als ein Flüstern, doch Nami bemerkte, das Law leicht zusammenzuckte. »Eines kannst du mir glauben: solange ich bei dir bin, wird dir nichts geschehen.«
 

Nami lachte. Das war ihr irgendwie alles absurd, doch sie fühlte sich gut, besser als sie es für möglich empfunden hätte. »Bist du sicher, das du an meiner Seite bleiben möchtest, nach alldem, was geschehen ist?«
 

Ehe sie sich versah, wurde sie in den Sand gedrückt und der Chirurg des Todes lag über ihr, ihre Hände oberhalb ihres Kopfes haltend. Sein Grinsen steckte sie an und ein Lächeln huschte über ihren gierigen Lippen. Er kam ihrem Gesicht immer näher und hauchte sanfte küsse an ihrer Wange, hinab zur ihrem Hals. Ein leichtes Beben durchzuckte Nami und ihre Beine wollte sich nur sehnsüchtig um seine Hüften schwingen. Dann küsste er sie. Erst nur kurz, sanft, als sei sie zerbrechlich und darauf nur noch wilder. Seine Zunge forderte Einlass und loderte wie Feuer, brachte sie zum Schwächeln, bis etwas geschah. »Was tut ihr da?« Nami schrie laut auf und Law schlug reflexartig das Hindernis hinfort, doch seine gummiartige Haut schwang wie ein Bumerang zurück. »Ruffy«, schrie Nami aufgebracht und richtete sich auf, während Law sich von ihr abwandte. Ihr schwarzhaariger Käpt'n gluckste freudig auf, schob seinen Strohhut zurück und lief einfach davon. Sein Lachen klingelte in Namis Ohren und sie rannte ihm einfach hinterher, wusste, das Law sich einfach in den Sand hinsetzen,- und das Schauspiel beobachten würde. Doch Nami wollte nur Ruffy hinterherrennen und verhindern, das er ihren Freunden etwas erzählen konnte, welche auch mittlerweile am Strand angekommen waren und freudig feierten. »Futter!«, freute sich Ruffy und es schien schon alles wieder vergessen, doch sein Blick ihr gegenüber soeben, ließ Nami wissen, das dem nicht so war und er das Thema gewiss nochmals ansprechen würde. Bei ihren Kameraden angekommen, schloss sie sich ihren Freunden an und kniff dann Ruffy heimlich in den Arm, drohend, das er still sein sollte. Ihre Hormone durchschossen ihren ganzen Körper und Nami hatte das Gefühl zu erglühen, wie ein Feuerwerkskörper zu explodieren. Sie war einfach nur glücklich. Was die Zukunft wohl noch bringen würde?
 

»Keine Sorge, es bleibt mein Geheimnis«, flüsterte ihr Käpt'n ins Ohr und hielt ihr eine Keule Fleisch entgegen. Dankend lächelte sie und blickte gen Himmel. Jetzt würde hoffentlich alles gut werden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben :D

Das ist ist das vorletzte Kapitel. Der Epilog ist in bearbeitung und wird hoffentlich dann anfang Juni online kommen. Ich hoffe ich konnte euch bisher zufriedenstellen und würde mich über ein Kommentar von euch freuen :)

Rechtschreibfehler könnten vorhanden sein, da könnte ihr mir gerne Bescheid geben. Danke und noch schöne Tage, bis zum letzn Kapitel dieser Geschichte <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Bamon
2015-08-05T09:36:19+00:00 05.08.2015 11:36
^Wirklich Hammer, sehr toll, habe mich rießig gefreut :O)
Von:  jillianZ
2015-05-24T11:00:24+00:00 24.05.2015 13:00
Hammer ff!! Freu mich auf den epilog. Mach weiter so lg
Antwort von:  Guardian
27.05.2015 19:10
Vielen lieben Dank :D freue mich voll
Von: Chieri_Sono
2015-05-20T21:22:10+00:00 20.05.2015 23:22
Ach wie schön *schwärm*
Du weißt ja wie sehr ich deine FF liebe und das ist bei diesem Kapitel nicht anders.
Ich hätte mich wohl nie wirklich entscheiden können, wer Nami erobern würde, wobei letzten endes, alles doch irgendwie einen Sinn ergeben hat, was die Wahl angeht^^
Irgendwie stimmt es mich schon etwas traurig das die ff zuende geht, aber du hast recht, dass sie irgendwann zuende sein muss.
Ich freu mich auf jeden fall auf den Epilog :) <3
 
Viele Grüße
Antwort von:  Guardian
27.05.2015 19:11
Ach ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll :D
Ich freue mich rießig, das du mir so treu erhalten bist und ich hofe, das ich dich mit dem ende nicht enttäuscht habe XD haha

Aber schön, das ich nicht alleine mit meiner Wahl bin, was die Männer angeht und hoffe, das es eine stimmische Geschichte ist. Vielen Dank


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