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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

Bei 135 Favos nur fünf (!) Kommis finde ich schon etwas wenig aber ok, ich schreibe trotzdem weiter.

Viel Spaß. Komplett anzeigen

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Kapitel 17

Ein Klopfen ließ Charlie am nächsten Morgen aufsehen, er schälte sich aus der Umarmung von Severus und stand leise auf. Ein Blick auf die große Standuhr im Wohnzimmer sagte ihm, dass sie das Frühstück verpasst hatten denn es war bereits nach zehn. Es klopfte wieder.

„Jaja, bin ja schon da“, murrte er leise. Er öffnete die Tür und sah sich Blaise gegenüber, der ihn freundlich angrinste. „Was kann ich für dich tun?“, fragte Charlie.

„Ich brauche den Schwangerschaftstrank.“

„Ähm...“

„Ja, ich weiß, dass man dazu Sex braucht und das Thema haben wir diese Nacht geklärt. Also?“, meinte Blaise.

„Wie wäre es wenn ihr das nicht zwischen Tür und Angel beredet? Es zieht“, knurrte eine Stimme hinter Charlie. Sofort ging Blaise an ihm vorbei und nickte dem Tränkemeister grüßend zu. „Was willst du um diese Uhrzeit?“

„Es ist bereits zehn.“

„Erst?“

Blaise grinste plötzlich sehr breit als ihn einer der berühmten Todesblicke traf. Im selben Moment erscholl aus dem Schlafzimmer das wütende Weinen eines Babys. „Ihr habt Tali hier?“, fragte Blaise sofort begeistert.

„Ja, wir hatten einen Übernachtungsgast. Klär die Sache mit Severus, ich geh zu dem Würmchen“, kam von Charlie und schon war er im Schlafzimmer verschwunden.

„Also, was willst du hier?“, fragte Severus während er ihm bedeutete mitzukommen. Etwas verwundert folgte Blaise ihm und ließ sich auf einem der Küchenstühle nieder.

„Ich hätte gerne etwas von dem Schwangerschaftstrank.“

„Weiß Neville davon?“ Severus zückte unterdessen den Zauberstab und erweckte damit seine kleine Küche zum Leben.

„Noch nicht. Ich werde es ihm auch nicht sagen denn dann kann ich den Sex gleich wieder vergessen“, gab Blaise zurück.

„Das ist nicht richtig.“

„Severus, das ist meine Sache. Bekomm ich was von dem Trank?“

In diesem Moment betrat Charlie den Raum, ein quietschendes Baby auf den Armen.

„Ich hab nichts mehr davon, ich müsste ihn erst aufsetzen“, sagte Severus nachdenklich.

Drei Tassen flogen auf den Tisch, sie füllten sich mit Kaffee und kurz darauf tauchten auch drei Teller auf, ein weiterer Teller mit Sandwichs erschien in der Mitte des Tisches. Ein weiterer Wink mit dem Zauberstab ließ ein volles Schüsselchen vor Charlie erscheinen, der sich gesetzt hatte und nach einem kleinen Löffel griff.

Erst als Severus sich ebenfalls gesetzt hatte, fragte Blaise, „setzt du ihn auf?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil die Gefahr bei dir noch größer ist als bei Harry und dieses Risiko wirst du nicht alleine eingehen. Vor allem weil ich weiß was passiert wenn dir was passiert“, sagte Severus. Er trank einen Schluck Kaffee und griff dann nach einem Sandwich.

„Was genau wird denn passieren?“

„Harry wird hier auftauchen und mich ins nächste Jahrhundert hexen. Danach macht Voldemort dasselbe nochmal. Danke, darauf kann ich verzichten“, sagte Severus.

„Wenn ich vorher mit Neville rede?“, fragte Blaise.

Diesmal nickte Severus und Charlie meinte, „kommt dann am Besten zusammen her. Wieso magst du heute nichts essen?“ Seine letzten Worte waren an Talisha gerichtet, die sich vehement gegen den Milchbrei wehrte.

„Mag sie den Brei nicht?“, fragte Blaise.

„Normal schon, den bekommt sie jeden früh von Harry.“

„Vielleicht liegt es daran, dass du nicht Harry bist“, sagte Severus.

„Hm, und was mach ich jetzt?“, fragte Charlie.

Das Kind auf seinem Schoß begann jetzt wirklich zu quengeln und schließlich fing sie zu weinen an.

„Schh, ist ja gut, ich habe es verstanden, du magst den Brei nicht. Kein Grund so zu schreien“, sagte Charlie leise doch diesmal beruhigte sich Talisha nicht. Aus dem Weinen wurde markerschütterndes Gebrüll.

„Severus, willst du sie nehmen?“, fragte Charlie etwas unsicher. Normal mochte die Kleine ihn und ließ sich schnell beruhigen doch heute schien irgendetwas nicht zu stimmen. Zu seiner Überraschung schüttelte der Tränkemeister den Kopf. „Und nun? Schh, Kleine, du musst doch nicht so weinen. Ich mach doch gar nichts Böses“, schnurrte Charlie mit sanfter Stimme. Bei seinen Geschwistern hatte das immer funktioniert doch Talisha brüllte nur noch lauter. „Severus, hilf ihm doch.“

Der Tränkemeister schüttelte erneut den Kopf und meinte, „Nein, das ist nicht mehr nötig. Drei, zwei, eins, ...und.“
 

Die Tür zur Küche flog so stark auf, dass sie an der Wand daneben zerschellte. Ein sehr wütender Dunkler Lord stand im Türrahmen, die Augen völlig verschleiert und ein dunkles Knurren auf den Lippen. Als er seine weinende Tochter auf Charlies Arm sah, wurde das Knurren noch tiefer und gefährlicher.

„Rühr meinen Partner an und ich verfluche dich“, stellte Severus schnell klar.

Langsam betrat Voldemort die Küche, Charlie streckte ihm das Kind sofort entgegen und zischte leise auf Parsel auf sie ein.

„Guten Morgen alle zusammen“, kam von Harry, der hinter seinem Mann den Raum betrat.

Es erfolgte eine belustigte Begrüßung von allen Seiten bevor sich Harry zu seinem Mann umdrehte. Talisha schniefte zwar noch leise, beruhigte sich aber langsam wieder.

„Wir haben sie nicht ruhig bekommen“, murmelte Charlie entschuldigend.

„Das könnt ihr auch nicht, ihr könnt kein Parsel.“

„Wieso das?“

Harry setzte sich neben seinen Dad, nahm ihm die Kaffeetasse ab und trank einen Schluck.

„Wie genau meinst du das?“, kam von Blaise.

„Seit Tali wieder da ist, unterhalten wir uns fast nur auf Parsel mit ihr. Wenn sie es eine Zeitlang nicht hört, wird sie nervös und irgendwann endet es dann so wie gerade eben“, erklärte Harry grinsend. Er schnappte sich ein Sandwich, an dem er rum knabberte doch sein Blick war auf Voldemort gerichtet. Dieser zischte immer noch auf Tali ein.

„Das klingt furchtbar“, kam von Blaise, „was sagt er?“

„Nichts. Er singt. Damit kann man Tali am Besten beruhigen. Blaise, was machst du eigentlich um diese Uhrzeit hier?“, fragte Harry.

„Nichts.“

Sofort verstummte das Parsel, Voldemort hob den Blick. „Das ist gelogen, warum bist du hier, Zabini?“, knurrte er.

Blaise ließ den Kopf hängen, vor allem weil sich das Mal auf seiner Haut jetzt erwärmte und auch Harrys freundlicher Blick war verschwunden. „Ich wollte den Schwangerschaftstrank haben“, seufzte Blaise.

„Weiß Neville davon?“

„Warum fragt eigentlich jeder dasselbe? Nein, Neville weiß nichts davon und ja, ich werde es ihm erst sagen. Der Giftmischer gibt ihn mir sowieso erst wenn ich mit Neville hier auftauche“, knurrte Blaise.

„Also müssen wir dieses ganze Theater nochmal durchmachen. Großartig. Komm, mein Würmchen, wir verschwinden und genießen unsere Ruhe solange sie noch anhält“, grollte Voldemort bevor er sich schon umdrehte und den Raum verließ. Hinter ihm ertönte lautes Gelächter.
 

Es dauerte weitere zwei Wochen bis Blaise seinen Freund soweit überredet hatte, dass er dem Versuch zustimmte und wie bei Harry gab es die Beschränkung, dass er den Trank nur alle zwei Monate nehmen durfte. Natürlich konnte auch bei ihm keiner sagen ob es überhaupt funktionierte. Doch Blaise ließ sich nicht davon abbringen, er und Neville wollten Kinder und er würde alles tun um diesen Wunsch zu erfüllen. Doch sein Freund hatte noch andere Probleme denn seine Mutter konnte sich nicht wirklich mit der Situation anfreunden. Für sie waren die Freunde ihres Sohnes ihre Feinde, die, gegen die sie ihr ganzes Leben lang gekämpft hatte. Sie verstand nicht wieso ihr Sohn die Seiten gewechselt hatte. Genauso wenig verstand sie warum Severus sich solche Mühe mit ihrem Mann gab denn sie erfuhr, dass er fast seine komplette Freizeit damit verbrachte ein neues Ritual zu entwickeln. Mit Harry wollte sie nicht mehr reden, mit Voldemort schon gar nicht und auch Blaise gegenüber war sie mehr als nur misstrauisch. Vor allem machte sie Neville irgendwann auch Vorwürfe.
 

„Mom, bitte. Ich habe mich entschieden und ich liebe Blaise. Kannst du das nicht akzeptieren?“, fragte Neville traurig.

Wie jeden Tag war er bei seiner Mutter im Krankenhaus und wie jeden Tag seit zwei Wochen musste er sich Vorwürfe anhören. Blaise hatte ihn die letzten Tage nicht mehr begleitet, er wollte sich das nicht anhören und jeden Abend, wenn er todtraurig nach Hause kam, versuchte Blaise ihn zu überzeugen erst mal nicht mehr ins St. Mungos zu gehen. Seine Antwort war immer dieselbe, er konnte seine Mutter nicht einfach so im Stich lassen.

„Aber Neville, sieh doch nur was sie mir und deinem Vater angetan haben. Diese Männer und Frauen haben unzählige Leben auf dem Gewissen“, sagte Alice jetzt.

„Severus hat dich geheilt. Auf den Befehl von Voldemort hin“, protestierte Neville.

„Das wäre nicht nötig gewesen wenn Lestranges fair gekämpft hätte und keine Unverzeihlichen angewendet hätte. Dann wären dein Vater und ich nie hierher gekommen.“

„Die Vergangenheit kann ich nicht ändern aber die Zukunft. Mom, gib ihnen doch eine Chance.“

„Nein. Sie sind Verräter, Mörder und Bestien, sie werden niemals eine Chance von mir bekommen.“

Neville atmete tief durch und meinte dann, „Mom, ich liebe Blaise. Ich habe mich für diese Seite entschieden und das Mal meines Lords mit Freude empfangen. Es gibt kein Zurück.“

Alice schüttelte mitleidig den Kopf und fragte, „kennst du etwa die Lestranges auch?“

„Sie sind in Voldemorts innerem Kreis, ich in Harrys, also ja, wir sehen uns gelegentlich“, gab Neville zu.

„Also kannst du dich mit der Frau unterhalten, die deine Eltern so lange mit dem Cruziatusfluch belegt hat bis wir wahnsinnig geworden sind?“, fragte Alice. Ihre Stimme klang so verbittert, dass sogar der Vampir, der gerade mit der Überwachung von Frank beschäftigt war, aufsah.

„Nein, kann und mache ich nicht. Wie ich schon sagte, ich sehe sie ab und zu aber weder unterhalte ich mich mit ihr noch habe ich sonst etwas mit der Frau zu tun“, sagte Neville.

„Aber...“

„Nein Mom, es gibt kein Aber. Ich habe mich für eine Seite entschieden.“

„Soll ich das jetzt auch? Tut mir leid, mein Sohn, aber ich habe mich vor langer Zeit dem Phönixorden angeschlossen, aus Überzeugung und ich würde es immer wieder tun. Du-weißt-schon-wer muss vernichtet werden damit wieder Frieden herrscht“, sagte Alice ernst.

Neville seufzte leise und erhob sich. „Ich muss gehen.“

„Neville.“

„Mom, ich kann es nicht ändern. Hast du dich schon entschieden wo du leben willst?“

„Wenn ich zu Augusta gehe, sehe ich dich und Frank dann wieder?“

„Wohl eher nicht. Die Gefahr ist zu groß“, sagte Neville traurig.

„Aber ich wäre wieder frei.“

Wieder seufzte Neville, „Überleg es dir. Ich komme morgen wieder. Bis dann Mom.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Neville den Raum.
 

Die Flammen flackerten grün auf, Neville trat langsam aus dem Kamin und er wurde bereits erwartet.

„Charlie?“

„Ja, du sollst sofort zu Severus kommen.“

„Warum?“ „

Komm einfach mit“, sagte Charlie leise. Der Jünger sah ihn zwar fragend an, folgte ihm aber dann in die Kerker.
 

Ohne ein weiteres Wort führte Charlie ihn vom Wohnzimmer durchs Büro und schließlich ins Labor.

„Blaise!“, rief Neville, kaum das er den Raum betreten hatte. Er ging an Charlie vorbei zu seinem Freund, der auf einer Liege lag und mehr als nur blass war, seine Augen waren geschlossen. „Was ist mit dir?“, fragte Neville bevor er sich zu Severus umdrehte, „was ist mit ihm?“

„Blaise kam heute morgen wegen der Schwangerschaftsuntersuchung zu mir, du erinnerst dich, zwei Wochen nach Einnahme des Trankes kann ich erst sagen ob es geklappt hat“, sagte Severus. Er wartete bis Neville leicht genickt hatte und fuhr dann fort, „nun, es hat geklappt. Er ist sofort schwanger geworden.“

„Aber warum ist er dann noch hier? Was ist mit ihm?“

„Nach dem Abendessen klagte er über Bauchschmerzen und ist gleich mit hierher gekommen. Neville, sein Körper hat das Kind abgestoßen, wir mussten die Blase raus operieren“, sagte Severus leise.

„Warum habt ihr mich nicht geholt? Ich wäre doch sofort gekommen.“

„Blaise wollte dich heute Abend damit überraschen und die Sache nach dem Abendessen ging zu schnell. Zudem du nichts hättest tun können. Weder für ihn, noch für das Ungeborene. Die Zellteilung hatte schon aufgehört als er zum Abendessen kam, es war schon tot“, kam von Charlie, der langsam hinter ihn trat und tröstend den Arm um seine Schultern legte.

Neville lehnte sich leicht an ihn doch seine Finger hatte er mit Blaises verflochten. „Wie geht es ihm?“, fragte er leise.

„Gut. Aber er weiß es noch nicht. Wir haben ihn betäubt.“

„Ich sag es ihm. Können wir allein sein?“, fragte Neville.

„Natürlich. Wir sind im Wohnzimmer wenn etwas ist. Wenn ihr soweit seit, ruf uns bitte, wir haben noch ein paar Dinge mit euch zu besprechen“, kam von Severus, der Charlie einen Wink gab und dann den Raum verließ. Charlie streichelte Neville nochmal über die Schultern und folgte ihm dann, Neville holte sich einen Stuhl und setzte sich neben seinen Freund.
 

„Willst du es ihnen wirklich sagen?“, fragte Charlie. Er stand am Kamin und starrte in die Flammen, hinter sich hörte er wie Severus sich in einen Sessel fallen ließ.

„Wir haben keine andere Wahl. Die Testergebnisse sind eindeutig.“

„Aber...“

„Kein aber, Charlie. Die Ergebnisse haben es ergeben und sie müssen damit leben. Wenn wir es ihnen nicht sagen, gefährden wir Blaises Leben“, schnarrte Severus.

Sein Partner drehte sich jetzt rum und kam auf ihn zu. Seufzend kniete er sich vor ihn, die Hände wanderten leicht über die Unterschenkel während er die Stirn an seine Knie lehnte. „Das ist nicht fair“, murmelte Charlie. Lange, schlanke Finger vergruben sich in seinen Haaren, kraulten sanft durch.

„Nein, ist es nicht aber es ist nicht zu ändern“, stimmte Severus zu.

„Willst du es Harry auch sagen?“

„Momentan, nein. Wer es ihm im Endeffekt sagt, besprechen wir dann mit Blaise und Neville. Vielleicht wollen sie es ihnen auch selber sagen.“

„Ob sie es verkraften?“

„Ich weiß es nicht. Wir müssen jetzt erst mal abwarten wann Blaise aufwacht“, murmelte Severus. Es war spät und er war müde, dennoch würden sie wach bleiben bis diese Sache geklärt wäre.

Charlie erhob sich gerade, streckte sich ausgiebig und fragte im Rausgehen, „Tee oder Kaffee? Was zu essen?“

„Nur Tee, danke“, gab Severus mit einem Lächeln zurück. Dieses wurde erwidert bevor Charlie den Raum verließ.
 

Langsam wachte Blaise auf, er fühlte sich seltsam und hatte Mühe sich zu erinnern. Er war beim Abendessen gewesen als er plötzlich Bauchschmerzen bekommen hatte, voller Sorge um das Ungeborene war er zu Severus gegangen. Dieser hatte ihn untersucht, und dann? An mehr erinnerte er sich nicht mehr. Schwerfällig schlug er die Augen auf, um direkt an die Decke des Kerkers zu sehen.

„Warte, du darfst dich noch nicht so stark bewegen“, ertönte in diesem Moment die Stimme seines Freundes.

„Was ist passiert?“, fragte Blaise leise. Seine Zunge fühlte sich an wie ein pelziges Etwas. Ein Arm schob sich unter seinen Nacken, stützte ihn beim Aufsetzen und jetzt sah er seinen Freund auch.

„Hier, trink erst mal was.“

Ein Glas Wasser wurde ihm an die Lippen gehalten, etwas ungeschickt trank er.

„Wo bin ich?“

„Bei Severus im Labor.“

„Warum?“, fragte Blaise.

Neville stopfte ihm zwei Kissen hinter den Rücken damit er alleine sitzen konnte und meinte, „wegen dem Kind.“

„Er hat es dir schon gesagt? Das wollte ich doch machen“, maulte Blaise beleidigt.

Neville antwortete nicht, er senkte den Blick und jetzt erst fiel Blaise auf, dass der Andere deutliche Tränenspuren auf den Wangen hatte.

„Was ist los? Was ist mit dem Kind?“, fragte er panisch. Er riss die Decke weg und zog sein T-Shirt hoch, fassungslos starrte er auf die feine, rote Narbe auf seinem Bauch. „Was ist hier los? Neville, sag endlich.“

„Dein Körper hat das Ungeborene abgestoßen. Es war bereits tot als du mit Severus hier runter gegangen bist, er musste es aus dir raus operieren sonst hätte es deinen Körper vergiftet“, erklärte Neville leise. Er beobachtete wie Blaise sämtliche Farbe im Gesicht verlor, seine Hände glitten auf seinen Bauch und verharrten dort.

„Das ist nicht wahr“, keuchte er leise.

„Doch, es ist wahr.“

„Es ist tot? Unser Kind ist tot?“, fragte Blaise, Tränen liefen ihm übers Gesicht. Neville musste nicht antworten, er schlang einfach die Arme um seinen Freund. Sofort klammerte sich Blaise an ihn, schluchzte und schrie seine Trauer hinaus.
 

Als die ersten Schluchzer von nebenan ertönten, zuckten sowohl Charlie wie auch Severus zusammen. Ihre Blicke trafen sich, Mitleid und Trauer stand in ihren Augen doch keiner von Beiden bewegte sich.

„Er weiß es“, flüsterte Charlie leise. Er lehnte an Severus, mit dem Rücken an seiner Brust und spürte wie sein Partner jetzt tief einatmete.

„Sie wissen noch nicht das Schlimmste.“

„Willst du es ihnen wirklich gleich sagen?“

„Wann dann? Wenn sie das nächste Mal nach dem Trank fragen? Wenn er das nächste Mal schwanger wird und sein Körper das Kind wieder abstößt?“, fragte Severus.

„Nein, das nicht aber wäre es nicht besser ein paar Tage zu warten?“, fragte Charlie.

„Nein. Sobald uns Neville holt, erzählen wir es ihnen. Haben wir noch genug Traumlostrank?“

„Ja. Wobei ich vermute, dass die Zwei in den nächsten Tagen wesentlich mehr davon brauchen werden. Wir sollten morgen Neuen aufsetzen.“

Severus gab ein zustimmendes Geräusch von sich und drückte ihn ein bisschen stärker an sich. Charlie seufzte leise, wie gerne würde er diese Nähe hier genießen doch der Grund dafür war zu traurig. Es graute ihm vor dem Gang nach nebenan, vor der Aussprache mit Blaise und Neville.
 

Schnurrend wand sich Harry unter seinem Mann, genoss die zarten Streicheleinheiten als es heftig an der Tür zu ihren Gemächern klopfte. Nein, es klopfte nicht, jemand hämmerte dagegen.

„Das ist jetzt nicht wahr, oder?“, knurrte Voldemort.

Harry lachte leise, löste sich aber von seinem Mann, was diese mit einem dunklen Knurren beantwortete.

„Wo gedenkst du hin zu wollen?“

„An die Tür. Wer auch immer um diese Uhrzeit stört, hat einen verdammt wichtigen Grund“, sagte Harry während er schon nach einem Morgenmantel griff.

„Der kann auch später wiederkommen“, grollte Voldemort. Es war ihm anzusehen, wie sehr er über diese Unterbrechung verärgert war doch Harry war bereits angezogen und warf ihm gerade einen Mantel zu. „Harry, das ist jetzt nicht dein Ernst.“

„Doch, ist es. Mein Lord, jetzt habe ich sowieso keine Lust mehr also kann ich auch die Tür aufmachen gehen“, lachte Harry.

Das Klopfen war währenddessen nicht abgebrochen also hatte der ungebetene Besucher entweder nichts anders zu tun oder er hatte einen wirklich guten Grund, sie zu stören.

„Das mit der Lust kann man schnell wieder ändern“, knurrte Voldemort, zog sich aber schon an.

„Das ist mir durchaus bewusst, mein Lord aber das können wir auch noch danach machen. Vielleicht gibt es Neuigkeiten von der weißen Seite.“

Jetzt horchte auch Voldemort auf, sein Knurren verschwand und er trat an ihm vorbei. „Ich lasse unseren ungebetenen Gast rein, guck du nach unserem Würmchen“, grollte er und ließ seinen lachenden Ehemann in der Schlafzimmertür stehen um zur Eingangstür zu gehen. Mit Schwung riss er sie auf, nur um in rabenschwarze Augen zu sehen. „Severus, was willst du um diese Uhrzeit hier?“, fauchte er sofort.

„Mit Harry reden“, war die fast schon tonlose Antwort.

„Was ist passiert?“

„Ich wiederhole mich nicht gerne. Darf ich reinkommen?“

Voldemort trat beiseite um ihn einzulassen und schloss die Tür sofort wieder hinter ihm. „Wo ist Charlie?“, fragte er etwas misstrauisch.

Seit die Zwei sich wieder vertragen hatten, sah man sie nur selten alleine. Während sich Severus vor dem Kamin in einen Sessel fallen ließ, antwortete er, „im Bett. Unter dem Einfluss von zwei Traumlostränken.“

„Was, bei Salazar ist passiert?“, fragte Voldemort nochmal. In diesem Moment kam Harry wieder,

„Dad, du siehst schrecklich aus.“

„Danke, mein Sohn, das weiß ich.“

„Kaffee?“

„Hast du was Stärkeres da?“

Harry warf seinem Mann einen fragenden Blick zu, dieser zuckte mit den Schultern und setzte sich Severus gegenüber. „Feuerwhisky hätte ich da“, meinte Harry dann.

„Nehm ich.“

Der fragende Blick wurde noch stärker dennoch holte Harry eine Flasche und drei Gläser. Erst als sein Mann neben ihm saß und die Gläser gefüllt hatte, fragte Voldemort, „du siehst schrecklich aus, es ist mitten in der Nacht und dein Freund liegt im Bett, vollgepumpt mit Traumlostrank. Also, was ist los?“

Severus trank einen Schluck Feuerwhisky und meinte dann, „wie ihr euch bestimmt erinnern könnt, waren heute die zwei Wochen für Blaise um. Er war heute früh zu Untersuchung hier und zu aller Überraschung hat es gleich beim ersten Mal geklappt.“

„Was? Er ist schwanger? Das ist toll“, unterbrach Harry ihn erfreut.

„Sei ruhig“, knurrte Voldemort und erntete damit einen überraschten Blick.

„Wie meinen?“

„Dein Dad wäre nicht in diesem Zustand hier wenn alles in Ordnung wäre“, erklärte Voldemort, „was ist passiert?“

„Zum Abendessen klagte er über Bauchschmerzen. Ich habe ihn sofort untersucht, konnte aber nur noch den Tod des Kindes feststellen. Ich musste es raus operieren“, sagte Severus traurig, sein Blick war in sein Glas gerichtet.

„Merlin“, entkam es Harry. Sein Blick ging sofort zur Schlafzimmertür, genau wie der Blick seines Mannes.

„Sie ist gesund und schläft“, zischte Voldemort leise. Unsicher nickte Harry, er hatte Tränen in den Augen. „Können sie es erneut versuchen?“, fragte Voldemort.

„Können ja, aber es wird ihnen nichts bringen und von mir werden sie auch keinen Schwangerschaftstrank mehr bekommen.“

„Dad, wieso das?“

„Ich habe diesen Zellhaufen untersucht, ich wollte wissen warum sein Körper ihn abstößt. Wegen diesem Ergebnis liegen sowohl Blaise, Neville wie auch Charlie unter Einfluss von Traumlostrank in ihren Betten.“

„Jetzt spann uns nicht so auf die Folter, sag schon“, knurrte Voldemort. Er hatte einen Arm um seinen Mann gelegt denn dieser zitterte leicht.

Severus seufzte leise und sagte, „sie sind nicht kompatibel. Ihre Gene und ihre Magie passen nicht zusammen. Egal wie oft sie es versuchen, es wird immer dasselbe Ergebnis sein.“

„Also werden sie keine Kinder bekommen können?“, fragte Voldemort, sein Mann schluchzte leise.

„Nein.“

„Keine Chance?“

„Nein, keine. Ich kann weder die Gene noch die Magie verändern. Sie sind einfach nicht kompatibel, in dieser Konstellation werden sie keine Kinder bekommen“, sagte Severus.

Jetzt seufzte sogar Voldemort leise, Harry schniefte nur, Tränen liefen über sein Gesicht. „Du hast schon sehr viel erreicht, meinst du nicht, dass du da auch was drehen kannst?“, fragte Voldemort leise.

„Nein, keine Chance.“

„Dad, bitte!“

„Harry, wenn ich es könnte, würde ich etwas machen aber es geht schlicht und einfach nicht. Auch der Zauberei sind Grenzen gesetzt und hier sind diese Grenzen erreicht“, sagte Severus.

„Könntest du es wenigstens versuchen?“, fragte Harry.

„Nein. Es ist nicht möglich. Harry, sieh es ein, diesmal kann ich ihnen nicht helfen und das wissen sie auch.“

„Deswegen der Traumlostrank.“

„Ja, ich setze heute noch einen neuen Kessel auf. Wir werden in näherer Zukunft genug davon brauchen.“

„Hast du zufällig eine Phiole dabei? Ich glaube nicht, dass ich heute ohne einschlafen kann“, sagte Harry traurig.

Ohne etwas zu sagen, holte Severus zwei Phiolen aus seinen Taschen und stellte sie auf den Tisch.

„Was hast du jetzt vor?“, fragte Voldemort.

Ein schweres Seufzen antwortete ihm. „Ich werde wohl auch ins Bett gehen, mal sehen ob ich schlafen kann.“

„Wann kann ich zu Blaise und Neville?“, fragte Harry leise.

Severus zuckte mit den Schultern, „Ich weiß es nicht, vorzugsweise wenn sie sich etwas beruhigt haben. Blaise hat es sehr getroffen.“

„Verständlich. Wie ist sein Gesundheitszustand?“, fragte Voldemort.

„Soweit gut. Sein Körper hat es gut verkraftet, um seinen seelischen Zustand würde ich mir mehr Sorgen machen.“

„Kannst du ihm ein paar Beruhigungstränke geben?“, fragte Harry schniefend.

„Die haben sie schon. Vor allem sehe ich sie jeden Tag, ich möchte seinen Gesundheitszustand überwachen. Brauchst du auch welche?“

„Nein, danke. Mir reichen die Traumlostränke.“

„Einen davon nimmst du jetzt sofort und dann gehen wir wieder ins Bett. Severus, halte uns auf dem Laufenden was die Situation angeht“, knurrte Voldemort. Er griff bereits nach einer der Phiolen und hielt sie seinem Mann vor die Lippen. Dieser schluckte die Flüssigkeit widerstandslos.

„Dann wünsche ich noch eine gute Nacht.“

„Nacht Dad.“

Voldemort grollte nur leise während Severus sich jetzt erhob und den Ostflügel verließ

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„Das ist schrecklich“, schluchzte Harry jetzt.

„Aber nicht zu ändern. Komm, ab ins Bett.“

Mit sanfter Gewalt wurde Harry vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer bugsiert. Die Morgenmäntel landeten unbeachtet auf dem Fußboden, etwas neben der Spur wurde Harry unter die Decken geschoben. Wenig später fand er sich in einer festen Umarmung wieder.

„Ob sie es verkraften?“, fragte er irgendwann leise.

„Sie müssen.“ „

Aber es ist schrecklich. Überlegt doch mal wenn Dad das zu uns gesagt hätte, wenn er uns mitgeteilt hätte, dass wir nie Kinder kriegen können? Mein Lord, wie hättet ihr dann reagiert?“, fragte Harry leise und traurig.

„Das Thema hatten wir schon als der Trank nicht gleich angeschlagen hat und Severus mich untersucht hat. Wenn wir keine Kinder hätten bekommen können, hätten wir adoptiert“, erklärte Voldemort.

„Wer hätte uns ein Kind gegeben? In der magischen Welt gibt es keine Kinderheime und eine Waise vom Krieg hätte uns nie jemand anvertraut.“

„Tja, dann halt nicht in der magischen Welt.“

„Mein Lord?“

„Erinnerst du dich wo ich aufgewachsen bin?“, fragte Voldemort.

Harry drehte sich in seinen Armen um, blutrote Augen sahen ihn warm an. „In einem Muggelkinderheim“, sagte er.

„Richtig. Meine magische Begabung wurde erst entdeckt als mein Name im Schulbuch stand. Also elf Jahre zu spät“, knurrte Voldemort.

„Ob das für Blaise und Neville in Frage kommt? Sie stammen Beide aus alten Reinblüterfamilien. Ob ihre Familien damit einverstanden sind?“

„Bei Blaise wird es so sein, dass sich Devon an mir orientiert. Wenn ich es akzeptiere, wird er es auch. Bei Neville, nun, die komplette Familie sind Weißmagier, die sind sowieso gegen uns also kann es ihm egal sein.“

„Wieso orientiert sich Devon an euch?“

„Wenn sein Lord nicht dagegen ist, wird er sich auch nicht dagegen stellen“, grinste Voldemort.

Kurz erwiderte Harry das Grinsen bevor er wieder ernst wurde und traurig fragte, „aber ob sie das wirklich können?“

„Was genau meinst du damit?“

Harry gähnte leicht, „ob sie ein fremdes Kind so lieben könnten wie wir Tali?“

„Das werden wir dann sehen. Harry, dir fallen schon die Augen zu also lass uns schlafen. Es ist fast vier Uhr in der Nacht“, grollte Voldemort.

„Zu Befehl, mein Lord“, grinste Harry, gähnte aber dann nochmal herzhaft und kuschelte sich enger an ihn. „Würdet ihr ihnen helfen ein Kind zu finden?“, fragte er gegen die weiße Brust genuschelt.

„Ich habe wohl keine andere Wahl also ja, werde ich. Aber erst mal wird geschlafen. Gute Nacht, mein Schatz.“

„Gute Nacht, mein Lord“, gähnte Harry, er schloss jetzt endgültig die Augen und glitt, dank des Traumlostrankes, auch schnell in einen erholsamen Schlaf. Sein Ehemann allerdings blieb noch sehr lange wach und schlief erst kurz vor Sonnenaufgang ein.
 

Zwei Tage später fand sich Neville wieder im St. Mungos ein, er war blass und hatte tiefe Ringe unter den Augen, er schlief seit dieser schrecklichen Sache nur noch wenig. Die Traumlostränke schlugen bei ihm nicht an, bei Blaise zum Glück schon. Sein Freund lag nur noch im Bett, entweder starrte er an die Decke oder er schlief unter der Wirkung der Tränke. Heute war der erste Tag wo Neville ihn wieder alleine ließ um nach seiner Mutter zu sehen.

„Du siehst schlecht aus“, knurrte eine Stimme hinter ihm. Er drehte sich langsam um und stand Adrian gegenüber.

„Wo ist Draco?“, fragte er.

„Daheim. Harry wollte ihn in einer dringenden Angelegenheit sprechen und ich habe heute sowieso hier Dienst. Du willst zu deiner Mutter?“

„Ja.“

„Aber das ist kein Grund so schlecht auszusehen“, sagte Adrian mit einem charmanten Lächeln.

„Du wirst es früh genug erfahren“, murmelte Neville bevor er sich umdrehte und den Vampir einfach stehen ließ. Er spürte den überraschten Blick auf seinem Rücken, drehte sich aber nicht nochmal um sondern öffnete die Tür zum Krankenzimmer seiner Mutter.
 

„Neville, du siehst schrecklich aus. Was ist passiert?“, fragte Alice sofort. Sie setzte sich im Krankenbett auf, stand aber nicht auf denn die Ärzte hatten ihr noch immer Bettruhe verordnet.

„Danke Mom, das ist mir bewusst.“ Er zog sich seinen Stuhl heran und ließ sich schwerfällig darauf nieder.

„Was ist los mit dir?“ „

Blaise hat den Schwangerschaftstrank genommen“, sagte Neville.

„Hat es nicht geklappt? Das tut mir leid“, unterbrach Alice ihn sofort doch ihr Sohn schüttelte den Kopf.

„Nein, es hat geklappt. Er wurde sofort schwanger, beim ersten Versuch.“ Er brach ab, den Blick traurig zu Boden gerichtet.

„Was ist passiert? Du wärst nicht so traurig wenn alles in Ordnung wäre.“

„Sein Körper hat das Kind abgestoßen, es ist tot.“

„Oh Merlin, Neville, das tut mir leid“, sagte Alice und ihre Stimme klang aufrichtig.

Sie streckte die Arme nach ihrem Sohn aus, dieser kam der Aufforderung nach und setzte sich auf die Bettkante, sofort fand er sich in einer herzlichen Umarmung wieder. Leise schluchzend erwiderte er die Umarmung, er hatte nicht geglaubt, dass er nach diesen zwei Tagen noch Tränen übrig gehabt hätte.

„Neville, das tut mir wirklich leid, das wünsche ich niemanden“, flüsterte Alice während sie ihm beruhigend über den Rücken strich.

„Das ist nicht das Schlimmste.“

„Es kann doch gar nicht schlimmer werden.“

„Doch. Severus hat das Ungeborene untersucht, Blaise und ich sind nicht kompatibel. Sowohl unsere Gene wie auch unsere Magie können nicht verbunden werden, wir werden niemals Kinder bekommen“, erklärte Neville mit erstickter Stimme. Er sah den geschockten Blick seiner Mutter nicht, spürte nur wie sie ihn beruhigend streichelte.
 

Irgendwann beruhigte sich Neville und löste sich von seiner Mutter. Etwas fahrig wischte er sich die Tränen weg.

„Was habt ihr jetzt vor?“, fragte Alice leise.

„Wissen wir noch nicht.“

„Besteht gar keine Möglichkeit. Könntest du nicht...?“ Alice brach betreten ab.

Neville schenkte ihr ein leichtes Lächeln und sagte, „ich kann nicht schwanger werden, das wurde schon festgestellt. Außerdem wäre es dieselbe Konstellation, also nein, wir werden keine Kinder bekommen.“

„Severus hat mich geheilt.“

„Er kann nichts machen. Er sucht seit zwei Tagen nach einer Lösung, hat alle möglichen Bücher und Pergamente durch und heute früh hat er verlauten lassen, dass es keine Möglichkeit gibt.“

„Das tut mir wirklich leid. Neville, ich weiß, dass ich nichts Nettes über deinen Freund gesagt habe aber das würde ich euch nie wünschen“, sagte Alice traurig.

„Ich weiß, Mom. Das habe ich auch nie gedacht.“

„Wie...wie geht es Blaise?“

Neville seufzte tief und traurig. „schlecht. Er hat sich so gefreut, dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat und dann diese Hiobsbotschaft. Er braucht momentan sehr viele Traumlostränke und er isst schlecht.“

„Das ist nicht verwunderlich. Wie hat Harry und Du-weißt-schon-wer reagiert?“

„Keine Ahnung, ich habe Beide seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Severus war bei ihnen um es ihnen zu sagen. Aber Harry will heute mit Draco sprechen, ich vermute stark, dass sie danach zu Blaise gehen. Draco ist schließlich sein ältester Freund.“

„Hat er dich weggeschickt?“

„Nein, er schläft, sollte er zumindest. Ich wollte dich besuchen“, sagte Neville.

„Habt ihr es beerdigt?“

„Natürlich. Auch wenn es nur ein winziger Zellhaufen war, es hätte unser Kind werden sollen und es hat ein schönes Grab bekommen“, lächelte Neville doch das Lächeln wirkte sehr gequält.

„Du musst nicht stark sein, der Verlust eines Kindes ist etwas schreckliches.“

Jetzt wurde das Lächeln etwas weicher, ehrlicher. Alice erwiderte das Lächeln als die Tür aufging. Ein Mann trat ein, lächelte sie kurz an und ging dann zum Bett von Nevilles Vater. Dort legte er der Frau eine Hand auf die Schulter, es dauerte einen Moment bis sie reagierte und den Kopf wandte.

„Ist es schon soweit?“

„Ja, du kannst gehen.“

Die Frau lächelte, enthüllte dabei lange, spitze Fangzähne und streckte sich ausgiebig. „Dann viel Spaß.“

Der Mann grinste sie kurz an, nahm aber dann ihren Platz ein. Innerhalb weniger Momente war er in den Geist des Kranken eingedrungen und bekam von der Welt um sich herum nicht mehr viel mit. Die Vampirin wandte sich vom Krankenbett ab, nickte Alice und Neville grüßend zu und verließ dann den Raum.

„Hat Severus schon eine Lösung?“, fragte Alice traurig.

„Bis jetzt, nein. Wobei das nicht verwunderlich ist, die Entwicklung deines Rituals hat fast vier Jahre gedauert und wenn man die Ereignisse der letzten Wochen in Betracht zieht, hat er noch einiges mehr zu tun“, erklärte Neville mit einem leichten Schulterzucken.

„Stimmt. Neville, was hast du jetzt vor?“

„Ich bleibe noch ein bisschen und werde dann nach Hause flohen.“

„Du bist mir nicht böse wegen dem was ich über deinen Freund gesagt habe?“

„Nein, Mom, bin ich nicht. Ich habe selber sehr lange überlegt, mir oft Vorwürfe gemacht und mich oft gefragt ob ich die richtige Seite gewählt habe. Ich bin selten zu einem klaren Ergebnis gekommen aber eins weiß ich, ich kann und will nicht zurück“, sagte Neville ernst, „ich verdamme niemanden, der das nicht versteht oder die andere Seite wählt.“

„So denken nicht viele Menschen, egal auf welcher Seite.“

„Ich weiß aber das können wir nicht ändern. Sag mal, warst du überhaupt mal aus dem Bett draußen?“

„Nein, ich habe Bettruhe.“

„Muss langweilig sein. Soll ich mal fragen gehen ob wir etwas spazieren gehen dürfen?“, fragte Neville.

„Und wohin?“, lachte seine Mutter, „die Welt wird fest von der Dunklen Seite beherrscht.“

„In die Krankenhauscafeteria, einen Kaffee trinken?“

Alice nickte mit einem Seufzen und Neville erhob sich.

„Ich geh mal fragen.“

Damit verschwand er aus dem Raum, er war sich allerdings jetzt schon sicher, dass er die Genehmigung bekommen würde.
 

Eine knappe Stunde später saßen Neville und seine Mutter in der hellen Cafeteria und warteten auf ihre Kaffee. Eine junge Frau in Jeans und T-Shirt kam wenige Momente später an den Tisch, auf dem linken Unterarm war deutlich das Dunkle Mal zu sehen als die den bestellten Kaffee und zwei Stück Kuchen abstellte.

„Kuchen?“, fragte Neville sofort.

„Geschenk des Hauses“, lächelte die Todesserin.

Neville erwiderte das Lächeln während Alice die junge Frau nur anstarrte. Auch als sie den Tisch längst verlassen hatte, folgte sie ihr mit den Augen. Neville beobachtete sie die ganze Zeit denn seit sie das Zimmer verlassen hatten, war seine Mutter sehr still geworden. Aufmerksam hatte sie alle in Augenschein genommen, die ihnen entgegen gekommen waren, hatte nach den untrüglichen Anzeichen von Unterdrückung und Angst. Nur leider wurde sie nicht fündig.

„Ich verstehe es nicht“, gestand Alice irgendwann.

„Was genau verstehst du nicht?“

„Die Menschen hier wirken so normal.“

„Sie sind normal. Nur im Atrium merkt man die Besetzung, wegen der Werwölfe aber im restlichen Krankenhaus wirst du sie kaum finden“, erklärte Neville.

„Wieso nicht?“

„Weil Devon die Fusselbälle hier nicht haben will und er hat das Kommando hier.“

„Devon?“

„Devon Zabini. Der Vater von Blaise.“

„Weiß er es schon?“

Neville schüttelte leicht den Kopf, trank einen Schluck Kaffee und machte sich dann über seinen Kuchen her. „Lass es dir schmecken“, grinste er, „der ist nicht vergiftet.“

Alice erwiderte das Lächeln leicht gequält, begann aber dann auch zu essen. „Der ist wirklich gut.“

„Natürlich. Wir werden gut versorgt“, sagte Neville.

„Wie?“

„Häh?“

„Wie versorgt ihr alle hier? Das St. Mungos wurde früher von Spenden finanziert, wie macht ihr das jetzt?“, fragte Alice.

„Puh, da fragst du mich was. Also erst mal natürlich das Erbe der ganzen Reinblüterfamilien, die auf unserer Seite stehen. Allein bei den Malfoys kommt da schon einiges zusammen. Dann noch das angesparte Geld der ganzen Jahre und natürlich gibt es noch genug Transaktionen, die regelmäßig Geld einbringen. Nicht alle Todesser haben sich zu erkennen gegeben, viele leben ganz normal in der Zaubererwelt, haben Geschäfte und diese Einnahmen gehen auch zum größten Teil an unsere Seite“, erklärte Neville, immer wieder zwischen zwei Bissen.

Alice schwieg eine Weile, sie aßen in Ruhe ihren Kuchen und saßen sich schließlich nur noch mit Kaffee gegenüber. „Ich verstehe es dennoch nicht“, sagte Alice irgendwann.

Ihr Sohn sah sie noch einen Moment an bevor er leise lachte, „musst du auch nicht, ich verstehe es manchmal selbst nicht.“

„Wollen wir noch etwas hierbleiben?“

„Klar. Wenn was mit Dad wäre, würden sie uns holen.“

„Stimmt. Also machen wir uns einen schönen Nachmittag“, schlug Alice lächelnd vor, ihr Sohn nickte nur.
 

Wieder wurde Neville erwartet als er die grünen Flammen in Riddle-Manor verließ. Er legte fragend den Kopf schief als er Harry erkannte. „Willst du was Bestimmtes von mir?“, fragte er.

„Nein, nicht wirklich. Draco und ich waren heute bei Blaise.“

Neville nickte nur, Harry musste nicht mehr sagen.

„Ich muss euch etwas sagen. Kommst du?“

„Natürlich.“ Ohne ein weiteres Wort machten sie sich auf den Weg zu Blaise.
 

Dieser war nicht alleine und er lag nicht mehr im Bett. Er und Draco hatten sich im Wohnzimmer vorm Kamin niedergelassen, die Reste des Abendessens standen auf dem Tisch neben ihnen. Harry gesellte sich zu Draco während Neville langsam auf seinen Freund zuging, er war unsicher ob dieser seine Nähe überhaupt noch wollte. Seit diesem Vorfall hatte er ihn nicht in seiner Nähe haben wollen, hatte den Körperkontakt nicht ertragen und so war Neville vorsichtig. Blaise lächelte ihn lediglich an und winkte ihn an sich.

„Sicher?“

„Ja, komm schon her.“ Damit zog er Neville auf seinen Schoß.

„Wie geht's deiner Mutter?“, fragte Draco.

„Gut. Sie versteht es nicht aber so langsam sieht sie ein, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist“, gab Neville zurück. Er kuschelte sich an seinen Freund, der die Arme um ihn geschlungen hatte.

„Was wolltest du uns sagen?“ „Ihr wisst ja, dass Severus bei mir und meinem Mann war, er hat uns alles gesagt“, sagte Harry, sowohl Neville wie auch Blaise nickten, sie hatten den Tränkemeister um diesen Schritt gebeten denn sie hätten es nicht gekonnt. „Naja, ich habe mich danach mit meinem Mann unterhalten, mehr als ein Mal und er hat einen Vorschlag gemacht, den ich euch gerne unterbreiten würde.“ Als kein Widerwort kam, fuhr Harry fort. „Wie ihr wisst, ist mein Mann im Waisenhaus zur Welt gekommen und auch aufgewachsen. Erst als er elf wurde und sein Name im Schulbuch aufgetaucht ist, wurde die magische Welt auf ihn aufmerksam. Naja, wir sind der Meinung, dass es noch mehr solche Kinder gibt, unerkannt von der magischen Welt weil sich nie jemand die Mühe gemacht hat in den Muggelwaisenhäusern nachzusehen“, erklärte Harry.

Erkenntnis stand in den Augen seiner Freunde doch dann verfinsterte sich der Blick von Blaise.

„Was ist?“

„Mein Vater würde das nie dulden. Er will einen reinblütigen Erbnachfolger, er wird gegen eine Adoption eines fremden Kindes sein“, sagte er traurig.

„Mein Mann wird morgen früh mit ihm reden.“

„Warum?“

„Weil Voldemort der Meinung ist, dass diese Kinder auch ein Leben in unserer Welt verdient haben“, sagte Harry, „oder glaubst du, dass Devon sich auch gegen seinen Lord stellt?“

„Nein, das nicht aber er wird das Kind niemals in der Familie akzeptieren. Außerdem, wer würde uns ein Kind geben? Meine Familie ist schon immer auf der Dunklen Seite und Neville hat sehr öffentlich die Seiten gewechselt. Die Weiße Seite wird nicht zulassen, dass wir ein magisches Kind zu uns nehmen“, sagte Blaise niedergeschlagen.

Jetzt dachte auch Harry nach und schließlich nickte er. „Da hast du wohl Recht.“

„Also fällt das auch raus. Wir werden wohl doch keine Kinder bekommen können“, seufzte Neville leise. Er drückte sich etwas enger an seinen Freund, der ihm streichelnd über den Rücken fuhr.

„So würde ich das jetzt nicht sagen“, murmelte Harry.

Seine Freunde sahen ihn an als hätte er den Verstand verloren und Draco meinte, „du hast doch selbst genickt.“

„Ja, habe ich. Ich meinte damit, dass die Weiße Seite es euch nie erlauben wird also muss die Weiße Seite verschwinden“, sagte Harry mit einem bezaubernden Lächeln.

„Diesen Spruch hätte ich eher von deinem Mann erwartet.“

„Jop, ich auch.“

„Wann geht es los?“

Alle sahen zu Draco, von dem der letzte Ausspruch kam. Dieser grinste sie an und meinte, „jetzt mal ehrlich, irgendwann muss dieser Krieg enden.“

„Aber aus so einem Grund?“, fragte Neville.

Sowohl Harry wie auch Draco zuckten mit den Schultern bevor sich Harry plötzlich erhob, Draco folgte ihm etwas verwundert. „Denkt darüber nach. Mein Mann wartet auf eure Antwort. Ihr bekommt alle Unterstützung, die ihr braucht also überlegt es euch“, sagte Harry. Er wartete bis Neville und auch Blaise genickt hatten, grinste dann leicht und verließ den Raum, Draco nickte seinen Freunden nochmal zu bevor er ihm folgte.
 

„Ob er das ernst meint?“

„Ja.“

„Willst du das machen?“, fragte Neville. Blaise schüttelte den Kopf und schob Neville von seinem Schoß runter. „Hey, was ist los?“

„Was hat deine Mutter gesagt?“

„Dass sie es schrecklich findet.“

„Was noch? Vielleicht, dass du dich von mir trennen sollst. Damit würdest du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, du wärst wieder auf der richtigen Seite und könntest dir ein hübsches Mädchen suchen“, sagte Blaise bitter.

„Nein, das hat sie nicht gesagt und selbst wenn, ich verlasse dich nicht. Blaise, ich liebe dich, wir sind seit über drei Jahren zusammen und haben schon viel durchgemacht. Das kriegen wir auch irgendwie hin“, gab Neville zurück.

Er zog Blaise in seine Arme obwohl dieser sich am Anfang schwach dagegen wehrte.

„Hör schon auf damit. Wir kriegen das hin. Wir haben unsere Freunde hinter uns und scheinbar auch den Dunklen Lord also was soll noch schief gehen?“, fragte Neville leise.

„Mein Vater wird kein Halbblut in der Familie dulden.“

„Harry hat auch einen muggelgeborenen Elternteil und so weit ich weiß, ist der Dunkle Lord selbst ein Halbblut. Glaubst du wirklich, dass Devon was gegen ein Halbblutkind sagt wenn sogar der Dunkle Lord hinter uns steht?“, fragte Neville.

Blaise, der jetzt endlich die Gegenwehr aufgegeben hatte und die Arme um Neville schlang, seufzte nur leise.

„Was?“

„Du klingst als hättest du dich schon entschieden“, seufzte Blaise.

„Willst du Kinder?“

„Ja, natürlich. Genau wie du.“

„Also haben wir keine andere Wahl. Biologisch können wir keine Kinder bekommen, trennen werden wir uns nicht also bleibt nur eine Adoption. Wenn Harry und sein Mann hinter dieser Idee stehen, was will man mehr?“

„Du willst dich wirklich nicht von mir trennen?“

„Blaise, seit wann mangelt es dir an Selbstbewusstsein?“

„Seit ich weiß, dass ich keine Kinder kriegen kann“, seufzte Blaise leise.

„Du kannst Kinder kriegen, nur nicht mit mir. Eigentlich müsste ich mir Gedanken machen, dass du mich verlässt um einen Erben zu bekommen.“

„Das werde ich nicht.“

„Gut, dann wäre diese Sache auch geklärt. Lass uns ins Bett gehen und morgen früh geben wir Harry Bescheid. Dann sehen wir, wie es weiter geht. Einverstanden?“, fragte Neville lächelnd. Blaise nickte, drückte sich ein Stück von ihm weg. Seine Hand wanderte in Nevilles Nacken und zog ihn an sich, schnell verschmolzen ihre Lippen zu einem Kuss. Dem ersten Kuss seit dem Verlust ihres Kindes.
 

Der nächste Morgen kam schneller als es Blaise lieb war. Er hatte den Lauf der Sonne in ihrem Zimmer verfolgt während Neville tief und fest schlief. Sein Blick wanderte von der Wand, die er die ganze Zeit beobachtet hatte, zum Gesicht seines Freundes. Er musste leicht schmunzeln, sie hatten fast die ganze Nacht nur miteinander gekuschelt. Wie sehr hatte ihm das gefehlt doch er war selber schuld denn er hatte Neville die letzten zwei Tage auf Abstand gehalten. Er hatte gedacht, dass es ihm dann leichter fiele wenn Neville ihn verließ aber scheinbar hatte er sich in ihm geirrt. Und er war heilfroh darüber doch jetzt mussten sie langsam aufstehen um zum Frühstück zu gehen. Vorsichtig schüttelte er Neville doch der murrte nur leise und drehte sich rum, sichtlich nicht gewillt aufzuwachen. Mit einem leichten Grinsen rutschte Blaise etwas näher an ihn rann, schob vorsichtig die Haare aus seinem Nacken und senkte die Lippen auf die weiche Haut.
 

Neville brummte leise als er die weichen Lippen an seinem Nacken spürte. Warme Lippen, die sanft die Wirbel nach fuhren, eine feuchte Zunge, die kleine Muster auf seine Haut malte. „Ich träume noch“, nuschelte er während er sich seinem Freund entgegen drückte. Dieser setzte jetzt die Zähne ein um sanft an seinem Hals zu knabbern und dann entschuldigend darüber zu lecken.

„Nein, du träumst nicht und wir müssen langsam aufstehen“, murmelte Blaise zwischen zwei Küssen.

„Wirklich?“

„Ja, Harry erwartet uns zum Frühstück. Er will eine Entscheidung.“

„Sind wir uns noch einig?“, fragte Neville leise.

Ein etwas stärkerer Biss wurde in seine Halsbeuge gesetzt bevor Blaise etwas ärgerlich knurrte, „wir sind uns einig. Wir werden eine Familie gründen, wir werden Kinder haben.“

„Kinder?“, fragte Neville amüsiert.

„Warum nicht? Was spricht gegen mehrere Kinder? Harry will auch noch mehr Kinder und so wie wir ihn alle kennen und lieben, wird er das auch schaffen“, gab Blaise zurück.

„Meinst du, er bekommt seinen Mann nochmal zu so einem Risiko überredet?“, fragte Neville, der sich jetzt langsam umdrehte und die Arme um seinen Freund schlang, sich eng an ihn drückte.

„Ja, wird er. Wir kriegen auch noch unsere Familie. Ich habe mir schon immer einen Sohn und eine Tochter gewünscht.“

„Ich auch.“

„Dann steht es fest und wir stehen jetzt auf um Harry und seinem geliebten Mann unsere Entscheidung mitzuteilen“, grinste Blaise.

Ein leichtes Grinsen erschien auf Nevilles Gesicht, er drückte seinem Freund einen leichten Kuss auf und löste sich dann seufzend von ihm. „Dann los.“

Jetzt seufzte auf Blaise doch er stand auf und machte sich auf den Weg ins Bad. „Ich geh noch schnell duschen.“

„Warte, ich komm mit.“

„Kommen wir dann rechtzeitig zum Frühstück?“, fragte Blaise grinsend.

„Ja, kommen wir. Verzeih aber momentan...“

„Neville, das war ein Witz. Mir ist momentan genauso wenig nach Sex wie dir aber endloses Knuddeln unter heißem Wasser ist auch was Tolles.“

Neville sah ihn einen Moment fragend an doch dann zauberte einen Tempus und meinte, „wir haben noch genug Zeit also ab unter die Dusche.“ So schnell konnte er nicht gucken, da hatte ihn Blaise an sich und ins Bad gezogen.
 

Wesentlich später als beabsichtigt, tauchten Blaise und Neville am Frühstückstisch auf und stellten etwas besorgt fest, dass sie die Letzten waren. Nur ihre Plätze waren noch frei, der restliche Tisch war bereits voll besetzt. Alle Blicke wandten sich ihnen zu und in fast allen stand Mitleid, sie wussten also alle Bescheid. Devon erhob sich gerade und kam auf sie zu. Neville spürte wie sich Blaise neben ihm leicht verkrampfte.

„Guten Morgen, Dad“, sagte Blaise leise.

Devon antwortete nicht sondern schloss seinen Sohn einfach in die Arme, er musste nichts sagen. Überglücklich erwiderte Blaise die Umarmung.

„Könntet ihr euch jetzt endlich setzen? Wir warten schließlich schon lange genug auf euch“, schnarrte in diesem Moment Voldemort.

„So zartfühlig wie immer, mein Lord. Neville, Blaise, setzt euch bitte. Wir wollen essen und haben danach noch einiges zu besprechen“, sagte Harry, „ich gehe davon aus, dass ihr euch entschieden habt.“

„Ja, haben wir“, sagte Blaise, brach aber ab um zu seinem Vater zu sehen, der ihn zwischenzeitlich wieder losgelassen hatte.

„Um mich müsst ihr euch keine Gedanken machen, mir wurde heute schon gehörig der Kopf gewaschen“, gab Devon zu bevor er sich wieder auf seinen Platz setzte.

Jetzt gingen alle Blicke zu Voldemort, der leise schnaubte und knurrte, „Setzt euch endlich.“

Diesmal kamen sie der Aufforderung nach.

„Dann guten Appetit“, grinste Harry und im selben Moment füllte sich der Tisch.

„Mahlzeit“, knurrte Voldemort, damit war das Frühstück eröffnet.
 

Schweigend wurde gefrühstückt, immer wieder wurden Blicke zu Blaise und Neville geworfen bis Voldemort leise knurrte, er spürte die Verärgerung von Harry über dieses Verhalten. Sofort sahen alle wieder auf ihre Teller und aßen weiter. Blaise schlug das Verhalten seiner Freunde allerdings auf den Magen, er wusste, dass sie es nicht böse meinten dennoch stocherte er lustlos in seinem Rührei rum. Diese Laune übertrug sich schnell auf alle Anderen bis sie sich, genau wie vor dem Angriff aufs Ministerium, nur noch an ihren Tassen festhielten. Voldemort sah sich das Theater ganze zehn Minuten an bevor er den Tisch mit einer Handbewegung leerte, lediglich die Getränke ließ er stehen.

„Da sowieso keiner mehr was isst, kommen wir zum Geschäftlichen. Blaise, Neville, wie habt ihr euch entschieden?“, fragte Voldemort.

Die Angesprochenen sahen sich kurz an, Blaise warf einen kurzen Blick zu seinem Vater, der nur lächelnd nickte bevor er sich wieder dem Dunklen Lord zuwandte, „wir wollen eine Familie.“

„Gut, damit wäre das geklärt und das heißt, dass die Weiße Seite verschwinden muss. Es gibt schließlich noch andere Paare, die keine eigenen Kinder kriegen können.“

Überrascht sahen Blaise und Neville auf bis Draco die Hand hob, „ich kann auch keine Kinder kriegen. Ich habe die Untersuchung vorgestern machen lassen. Adrian kann als Dominanter nicht schwanger werden.“

„Warum hast du uns nichts gesagt?“, fuhr Blaise seinen besten Freund an.

„Weil es nicht so wichtig war wie euer Problem.“

„Aber...“

„Blaise, du hast ein Kind verloren, das ist etwas völlig anderes.“

Blaise nickte leicht und sah zu Lucius, der die Sache bis jetzt schweigend verfolgt hatte. „Du nimmst das so ohne weiteres hin?“

„Ja, tu ich. Ich kann es eh nicht ändern und so langsam sollten wir unsere Einstellung über die Reinheit des Blutes mal überdenken. Nicht jeder Muggelgeborene oder jedes Halbblut sind schlecht, nicht jeder Reinblüter ist gut, das ist alles eine Ansichts- und Erziehungssache“, gab Lucius zurück.

Langsam wandten sich alle Köpfe zu Voldemort, es war bekannt was er für eine Meinung zu dem Thema hatte. Harry grinste bei den fragenden Blicken und der leichten Verstimmung, die ihn durch ihre Verbindung erreichte.

„Muss ich wirklich?“, fragte Voldemort.

„Mein Lord muss gar nichts.“

„Spar dir deine Ironie. Deine Anhänger wissen es doch eh alle schon, oder?“

„Ich glaube, ich habe mal so was in die Richtung erwähnt“, flötete Harry vergnügt.

Am Tisch war es still geworden, ein Gespräch in Parsel kündete meistens eine Ehestreit an und das wollte keiner der Anwesenden.

„Ich habe wohl keine andere Wahl.“

„Es würde einigen Todesser helfen zu verstehen und ihre Meinung zu ändern. Viele entstammen alten Reinblüterfamilien und sind mit diesem Glauben aufgewachsen, haben sich euch aus diesem Grund angeschlossen. Nur eure engsten Vertrauten wissen um eure Herkunft, und außerdem ist es keine Schande“, sagte Harry, jetzt sehr ernst.

Voldemort sah ihn noch einen Moment an, nickte aber dann. Als er sich wieder zu den Anderen umwandte, bemerkte er erst die angespannten Gesichter. „Was ist los?“, knurrte er.

„Ihr wechselt normal nur ins Parsel wenn ihr euch uneinig seit und meist folgt darauf ein Ehestreit, der schon öfters ein Manor in seine Einzelteile zerlegt hat“, schnarrte Severus.

Voldemort verleierte kurz die Augen und sagte dann, „kein Ehestreit. Zumindest heute nicht. Nein, es geht um etwas anderes, ich muss euch etwas erklären. Harrys Anhänger wissen es bereits und sind deswegen nicht verwundert über meinen plötzlichen Sinneswandel bezüglich der Muggelgeborenen und Halbblüter. Meine engsten Vertrauten wissen auch Bescheid aber das war's auch schon.“

Er brach kurz ab um seine Worte wirken zu lassen aber alle sahen ihn nur gespannt an.

„Ich mag keine Muggel, das dürfte kein großes Geheimnis sein aber die wenigsten wissen warum. Ihr wisst, dass ich meinen Namen gewechselt habe, nichts sollte mich mehr an meinen Vater erinnern denn von ihm habe ich meinen Geburtsnamen bekommen. Tom Marvolo Riddle, so heiße ich, und so hieß mein Vater, ein Muggel.“

Überraschte Aufrufe waren zu hören, einige Todesser des Inneren Kreises zogen erschrocken die Luft ein. Voldemort wartete bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte, dann fuhr er fort.

„Meine Mutter war eine unbedeutende Hexe irgendeiner armen Familie, keine Ahnung ob reinblütig oder nicht. Sie band meinen Vater mit einem Liebestrank an sich bis sie schwanger war. Dann, in dem Glauben er würde auch so bei ihr bleiben, setzte sie den Trank ab. Mein Vater verließ sie, kehrte in sein Elternhaus zurück und verunglimpfte sie. Ihr blieb nichts anderes übrig als die Zaubererwelt zu verlassen, hochschwanger ging sie in die Muggelwelt. Ich kam in einem Muggelwaisenhaus zur Welt, meine Mutter starb kurz nach meiner Geburt und so war ich alleine. Elf Jahre wusste ich nichts von meiner Abstammung, ich wusste nur, dass ich anders war. Ich konnte Dinge bewegen, andere Kinder meinen Willen aufzwängen, Dinge entflammen und ich konnte mit Schlangen reden, alles nicht unbedingt Fähigkeiten, die dazu beitragen, dass man Freunde gewinnt. Als ich elf wurde, holte mich Dumbledore nach Hogwarts und den Rest kennen die Meisten hier. Jetzt fragt ihr euch, warum ich euch das alles erzähle, gut, das frage ich mich auch aber mein geliebter Ehemann hat mir ins, nicht vorhandene Gewissen geredet. Ja, ich hasse die Muggel, hasse sie dafür, was sie mir in meiner Kindheit angetan haben und aus diesem Hass habe ich viele meiner Taten begangen und nein, ich bereue nichts davon. Ich habe diesen Hass an meine Todesser weitergegeben, habe euren Hass geschürt, die Reinblütigkeit hochgehalten obwohl ich selbst nicht reinblütig bin und das war ein Fehler. Wie man an mir und auch meinem Mann sehen kann, ist ein Muggelabstammung kein Hindernis um ein mächtiger Zauberer zu werden. Und da sich im Freundeskreis meines Mannes einige Zauberer befinden, die keine reinblütigen Kinder bekommen werden, wurde ich so bequatscht bis ich mich dazu bereit erklärt habe hinter der Adoption von halbblütigen oder muggelstämmigen Kindern zu stehen.“

„Ich habe euch nicht bequatscht“, maulte Harry leise.

„Wie würde mein geliebter Ehemann das sonst nennen?“

„Liebes Fragen?“

„Nein, du hast mich bequatscht aber ok. So, da nun alle Bescheid wissen, können wir zum Geschäftlichen kommen“, knurrte Voldemort.

„Dürfen wir etwas davon weitergeben?“, fragte Lucius, „die Todesser des mittleren und äußeren Kreises werden Fragen stellen. Spätestens wenn ich ein nicht reinblütiges Enkelkind bekomme und ihr es duldet, werden sie wirklich Fragen stellen.“

Voldemort überlegte einen Moment, sein Blick streifte Draco und auch Blaise doch dann nickte er leicht. „Gebt es weiter, ich habe ja keine andere Wahl. Lucius, ich will genau wissen wie die einzelnen Todesser reagieren. Verstanden?“

„Natürlich, mein Lord.“

„Ach ja, und den Ersten, den ich erwische, der meinen Muggelnamen ausspricht, foltere ich persönlich sehr langsam und qualvoll zu Tode. Verstanden, Bruder?“, knurrte Voldemort.

„Würde ich nie wagen, Bruder“, gab Severus zurück. Es war kein Hohn in seiner Stimme, diese Warnung nahm selbst er ernst.

„Mein Lord, verzeiht die Frage aber was hat dieses Thema mit dem Krieg zu tun?“, fragte jetzt Lucius.

„Hast du dich in den letzten Tagen mal mit deinem Sohn unterhalten?“, kam die Gegenfrage.

„Nein. Ihr wisst, dass ich geschäftlich unterwegs war. Ich sehe ihn heute zum ersten Mal seit fast zwei Wochen, er hat mir nur die gröbsten Dinge erklärt.“

„Was glaubst du wird passieren wenn wir plötzlich anfangen die Muggelwaisenhäuser zu durchsuchen?“, fragte jetzt Harry.

Erkenntnis blitzte in den grauen Augen des Malfoys auf. „Sie würden es nicht dulden“, sagte er schließlich.

„Richtig. Also haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir machen das Ganze klamm heimlich, was bei der jetzigen Situation so gut wie unmöglich ist. Kommen wir zu Möglichkeit zwei, wir vernichten die Weiße Seite“, sagte Voldemort ernst.

„Versuchen wir das nicht schon ne ganze Zeitlang?“, fragte Fenrir, der bis jetzt, für ihn völlig untypisch, stillschweigend zugehört hatte.

Ihn traf ein vernichtender Blick doch Harry lachte leise, „wir haben in letzter Zeit nicht sehr viel unternommen.“

„Stimmt, die Weiße Seite wird schon denken, dass wir eingeschlafen sind“, grinste Fenrir was allgemeines Gelächter auslöst.

Voldemort grollte leise bis Harry zischte, „So unrecht haben sie ja nicht, ich bin in letzter Zeit wirklich wenig aus dem Bett gekommen.“

„Willst du dich etwa beschweren?“

„Nein, wie käme ich dazu?“

„Würdet ihr uns den Gefallen tun und wieder ins Englisch wechseln, das ist ja schrecklich“, kam von Severus, was zu noch mehr Gelächter führte.

„Mein Ruf ist ruiniert“, grollte Voldemort leise.

Zu seiner Überraschung stimmte ihm allerdings keiner zu, seine Todesser sahen ihn ernst an und auch Harrys Anhänger wirkten ganz und gar nicht belustigt. Er hob eine imaginäre Augenbraue.

Severus erbarmte sich schließlich und erklärte, „das sieht keiner hier so, nur du. Niemand von uns sieht dein Verhalten als Schwäche an, im Gegenteil. Wir sind alle sehr beeindruckt davon wie du dich verändert hast und was aus dir geworden ist.“

„Ernsthaft?“, fragte Voldemort überrascht. Seine Frage galt allen Anwesenden und noch überraschter wurde er als alle nickten.

„Ihr wolltet mir ja nicht glauben“, sagte Harry grinsend.

„Bei den Werwölfen habt ihr auch einen sehr hohen Rang.“

„Mittlerweile folgen die Vampire auch euch und nicht nur eurem Mann“, grinste Adrian.

„Wir finden euch auch nicht mehr so schlimm“, grinste Draco.

Fassungslos wanderte Voldemorts Blick von Einem zum Anderen, kein Hohn, kein Sarkasmus, kein Falsch lag in ihren Augen. Es dauerte einen Moment bis er seine Sprache wieder fand, zu geschockt war er über diese Aussagen. „Habe ich mich so sehr verändert? In dieser kurzen Zeit?“, fragte er schließlich.

Severus war es, der wieder für alle antwortete, „ja.“

Etwas geschockt beobachtete Voldemort die Anwesenden bis Harry Erbarmen mit ihm hatte und sagte, „kommen wir, mal wieder, zurück zum Thema.“

„Was haben wir vor?“, fragte Lucius, „die Weiße Seite ist noch stark und wenn sie sich wirklich in Hogwarts verschanzt haben, auch gut geschützt. Zudem sind da noch die Schutzschilde von Hogwarts.“

„Kann man die nicht umgehen?“, fragte Neville.

„Es gibt zwei Möglichkeiten die Schutzschilde zu umgehen. Möglichkeit eins: wir reißen das Schloss ein. Wenn das Schloss fällt, fallen auch die Schutzschilde“, erklärte Voldemort.

„Nein. Hogwarts war lange Zeit mein Zuhause, ich werde nicht zusehen wie es zerstört wird“, unterbrach Harry ihn sofort.

Sein Mann hob beschwichtigend eine Hand und fuhr fort, „das ist mir bewusst. Möglichkeit zwei ist, dass wir von jemanden innerhalb der Schutzschilde hineingebeten werden.“

„Aber das wird keiner machen.“

„Wie habt ihr das vor drei Jahren gemacht?“, fragte Harry, der sich gerade erinnerte, dass sein Mann Hogwarts bereits einmal angegriffen hatte.

„Wir haben nicht Hogwarts direkt sondern Hogsmeade angegriffen, an einem Hogsmeadewochenende. Daraufhin kamen dann die Lehrer aus Hogwarts um den Schülern zu helfen. Aber damals waren es nur die Lehrer, diesmal haben wir noch die Auroren und den Phönixorden gegen uns“, knurrte Voldemort.

„Wie kommt man denn sonst rein? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Schüler jemals hineingebeten worden bin“, meinte Draco jetzt.

Die Anderen stimmten ihm zu und Voldemort erklärte, „die Schüler sind jederzeit willkommen. Der Schulleiter bestimmt wer das Gelände betreten darf.“

„Aber war Lucius nicht zum Schluss Schulleiter?“

„Jetzt nicht mehr. Dumbledore wird sich wieder zum Schulleiter gemacht haben und damit müssen wir eine Möglichkeit finden, hinein zu kommen.“

„Wie wäre ein Anfall von Reue?“, fragte Draco mit einem Blick auf Severus.

Dieser schnaubte nur leise, „wenn er mir das abkaufen würde, nominiere ich ihn zum dümmsten Zauberer der Welt.“ „Stimmt, da kauft uns keiner ab.“

„Und wenn ich plötzlich den Fluch gebrochen hätte, der auf mir lastet?“, fragte Harry unschuldig.

„Welcher Fluch?“

„Na der, der mich die ganze Zeit kontrolliert hat. Der mich dazu gebracht hat den Dunklen Lord zu heiraten und ihm sogar ein Kind zu gebären. Ich kann endlich wieder klar denken, bin wieder frei und bei Merlin, was habe ich nur die ganze Zeit getan“, wimmerte Harry leise, „ich wollte mich wehren aber mein Körper hat mir nicht gehorcht. Ich war total hilflos.“

Die Anwesenden sahen ihn einen Moment fassungslos an bevor seine Anhänger in lautes Gelächter ausbrachen. Bei den Todessern dauerte es einen Moment länger bis sie es verstanden doch dann brauch auch hier Gelächter aus. Voldemort knurrte leise, packte seinen Mann und zog ihn zu einem Kuss zu sich, der leidenschaftlich erwidert wurde.
 

„Sieht nicht so aus als würdest du dich groß wehren“, lachte Draco denn Harry hatte den Kuss nicht nur vertieft sondern sich kurzerhand rittlings auf Voldemorts Schoß gesetzt.

„Das macht dieser böse Fluch“, grinste er.

„Wie hat mein geliebter Ehemann ihn gebrochen?“

„Mhm, gute Frage. Ihr könntet schwer verletzt worden sein und dadurch hat eure Konzentration soweit nachgelassen, dass ich mich befreien konnte“, schlug Harry vor.

„Dann brauchen wir einen Kampf.“

„Schlechte Idee“, murmelte Lucius. Als ihn alle fragend ansahen, erklärte er, „Wenn wir wirklich einen Kampf provozieren bei dem unser Lord schwer verletzt wird, würden wir Harry niemals gehen lassen. Unser Lord wäre stinksauer und würde eher einen Gegenangriff befehlen als seinen Mann, beziehungsweise sein Eigentum entkommen zu lassen.“

„Stimmt auch wieder aber die Grundidee von Harry ist gut. Wir brauchen nur einen anderen Grund warum Harry den Fluch gebrochen hat.“

„Größenwahnsinn meines Ehemannes?“, fragte Harry.

Während seine Anhänger leise lachten, fragte besagter Ehemann, „wie genau soll der sich äußern?“

„Naja, ich habe ein Kind von euch, dass ich angeblich über alles liebe. Vielleicht ist mein Ehemann jetzt der Meinung, das er den Fluch nicht mehr braucht weil ich ja nicht ohne mein geliebtes Kind gehen würde“, erklärte Harry, der noch immer eng an ihn geschmiegt auf seinem Schoß saß.

Voldemort sah ihn zweifelnd an. „Das würde nicht mal ich glauben“, gestand er schließlich.

„Aber die Weiße Seite wird es.“

„Severus?“

„Dumbledore hält dich für absolut größenwahnsinnig, es wäre also kein Wunder wenn du jetzt denkst, dass Harry weiter bei dir bleibt wenn du sein Kind hast. Also Tali als Mittel zum Zweck.“

„Wie will Harry sie vom Gegenteil überzeugen?“

„Naja, eigentlich wollte ich nie mit meinem Mann schlafen also wurde ich fast vier Jahre permanent vergewaltigt und bin dann von meinem Vergewaltiger auch noch schwanger geworden. Mit Gewalt wurde ich am Leben erhalten um das Kind zu gebären und dann wurden mir auch noch mütterliche Gefühle eingeredet. Wen also würde es wundern wenn ich das Kind meines Vergewaltigers nicht lieben sondern hassen würde“, sagte Harry.

Er klang so überzeugend, dass sogar Severus skeptisch eine Augenbraue hob. „Wie bist du entkommen?“

„Ich habe mir nicht anmerken lassen, dass ich den Fluch gebrochen habe und habe gewartet bis ich einigermaßen allein bin. Dann bin ich nach Hogsmeade appariert und von dort dann nach Hogwarts gelaufen. An den Schutzschilden habe ich solange um Einlass gebettelt bis mal jemand auftaucht.“

„Das klingt soweit ganz gut, die Sache hat nur einen Haken“, knurrte Voldemort.

„Das alles gelogen ist?“, fragte Harry mit einem breiten Grinsen.

„Dass ich dich nicht gehen lasse.“

Jetzt löste sich Harry von ihm, drückte sich so weit es Voldemort zuließ von ihm weg um ihn vorwurfsvoll anzusehen.

„Mein Lord, habt ihr eine bessere Idee?“

„Wir werden etwas anderes finden.“ „Aber so geht es am Schnellsten.“

„Was ist wenn sie dir Veritaserum geben? Dagegen kannst selbst du dich nicht wehren“, knurrte Voldemort.

„Vielleicht kann ich da helfen“, sinnierte Severus.

„Sprich Bruder.“

„Ich kann die Wirkung nicht ganz aufheben aber es gibt einen Trank, der eingenommen, die Wirkung so weit dämpft, dass man auch lügen kann. Leider hält die Wirkung nur zwölf Stunden, wenn sie dir also danach nochmal Veritaserum geben, wäre es mehr als schlecht“, sagte Severus.

„Nun, dann bringe ich sie eben dazu, dass sie es mir innerhalb der zwölf Stunden geben. Kennt jemand diesen Gegentrank, Dad?“

„Nein, ich habe ihn selbst entwickelt.“

„Wann?“

„Während Voldemort verschwunden war, da hatte ich ja massig Zeit. Kein Dunkler Lord, der einen tyrannisiert, kein Potterbalg, auf das man auftauchen muss und mein bester Freund hatte andere Dinge am Hut als sich um meine Angelegenheiten zu scheren“, sagte Severus todernst.

Sowohl Lucius wie auch Harry gaben ein protestierendes Geräusch von sich während Voldemort nur leicht die Augen verleierte und dann den Griff um Harrys Hüfte verstärkte denn dieser wollte gerade von seinem Schoß runter rutschen. „Du bleibst hier. Severus, wie lange brauchst du für den Trank?“

„Etwa zwei Wochen.“

„Du kannst gleich nach der Besprechung anfangen. Harry, willst du das wirklich tun?“

„Haben wir eine andere, sinnvolle und so einfache Lösung?“, fragte Harry zurück. Als sein Mann nicht antwortete, drehte Harry den Kopf um die Anwesenden anzusehen. Er sah, dass es in ihren Gesichtern arbeitete, sie wollten ihn nicht so einem Risiko aussetzen aber keiner sah momentan einen anderen Weg. Schließlich stimmten sie nacheinander zu.
 

Den ganzen Tag über wurde an dem Plan gefeilt, jede Aussage von Harry wurde von allen Seiten beleuchtet und auf Schwachstellen durchsucht. Auf jede Frage musste eine plausible und glaubwürdige Antwort gefunden werden. Hier zeigte sich wieder einmal wie gut es war, dass die Todesser mittlerweile nicht mehr vor Angst vor ihrem Lord zitterten denn sie brachten eigene Ideen, hinterfragten seine Ideen und wagten es sogar Widerworte zu geben. Auch Harrys Anhänger mischte fröhlich mit und da jeder eine eigene Meinung zu dem Thema hatte, brauchten sie wirklich den kompletten Tag um den Plan bis in den letzten Winkel auszufeilen. Nach dem Abendessen zogen sich alle langsam aber sicher zurück, der Tag war anstrengend gewesen und die Meisten wollten den Abend in Ruhe genießen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, es hat sich viel getan in diesem Kapitel.

Neville und Blaise tuen mir irgendwie leid,...moment, ich bin ja schuld daran, Mist. Ok, aber sie tun mir trotzdem leid und ich werde es nicht ändern. Also einfach mal ne Runde Mitleid für die Zwei.

Draco kann also auch keine Kinder bekommen, schade. Ob Adrian ein fremdes Menschenkind wie sein Eigenes lieben kann?

So, der Plan für den Endkampf steht also. Es ist ein enormes Risiko für Harry. Ob sie ihm glauben? Ob das alles so funktioniert, wie sie sich das vorstellen? Und keiner hat sich dagegen ausgesprochen? Harry, allein in der letzten Festung der Weißen Seite, nun, wir werden sehen ob es gut geht.

*Chips und Cola hinstell* - Knabber, mampf, mümmel.

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Erdbeer-Kotze
2013-07-01T19:39:59+00:00 01.07.2013 21:39
Oh Goooott es wird immer spannender *____*
Kanns kaum erwarten, bis es weiter geht :3
Von:  baeliy07
2013-06-30T20:31:00+00:00 30.06.2013 22:31
hi!!!

ich habe mich so gefreut als ich diese woche das neue kapi endeckt habe.

das mit den entkampf und harrys idee, naja ich hoffe da wird nichts schief gehen.
ich hoffe du schreibst schnell weiter.

lg
Von:  Neko-sama
2013-06-25T16:36:41+00:00 25.06.2013 18:36
OH Gott *heul*
*schnief*

Armer Nev und Blaise... und Draco und und...
können Sev und Charlie dann auch nicht...? *das gar ned so kam*


Harrys Idee ist gut *nick*
Und Dumbo wird das auch schlucken so doof wie der is *hust*
Nur irgendwer wirds sicher rausfinden... *pessimist*
Hoffe trotzdem dass alles gut wird >-<

Und Voldis und Harrys Idee mit dem Waisenhaus ist echt schön ^.^
mhm.. ich erinnere mich in irgendeiner FF auch mal gelesen zu haben, dass man mit ner Blutadoption sogar das Kind zu seinem eigenen machen kann, also dass die Gene sich anpassen oder so XDDD Falls noch wer was dagegen hätte *an DEvon und so denk*
Bin auch mal gespannt wie die restlichen Todesser reagieren, wenn es aufkommt, dass Voldi nur Halbblut ist...


Von:  Eshek
2013-06-25T14:21:25+00:00 25.06.2013 16:21
Hammer Kapitel!
Blaise und Neville tun mir so schrecklich leid! **heul**
Ein Kind zu verlieren ist das grausamste, was Eltern passieren kann!
Ich finde es aber gut, dass deine FF konstant bleibt und nicht plötzlich in eine rosa Blase rutscht!
Armer Dray! Aber wenn Adrian sich dagegen stellt wird Harry ihm in den Hintern treten, da bin ich mir sicher! Ganz sicher! ^^
Ich habe schon so etwas geahnt! War klar, dass Harry plötzlich von dem bösen bösen "Fluch" befreit ist und zurück kommt! Aber trotzdem sau geile Idee!
Ich freu mich schon sehr aufs nächste Kapitel!
(P.s. Ich finde diese FF so geil, dass ich sie ausgedruckt habe! Ich hab jetzt nen Ordner am Bett! XD Du solltest di Überlegen wirklich Autorin zu werden! Ich kauf jedes Buch!)
Danke!
Eshek!
Von:  sasa56
2013-06-24T22:08:28+00:00 25.06.2013 00:08
super kapitel
arme neville und blais
nun wiessen auch die todesser das voldy ein halbblut ist
freu mich aufs neue kapitel
ob der plan fuktioniert
lg
sasa56
Von:  Omama63
2013-06-24T20:33:45+00:00 24.06.2013 22:33
Ein super Kapitel.
Armer Blaise und Neville. Wenigstens hast du Blaise nicht erst zu den letzten Monaten das Kind verlieren lassen.
Ob das so ein guter Plan ist, den die da aushecken? Ich kann mir gut vorstellen, dass Dumbi so doof ist und das glaubt.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von:  Minaco
2013-06-24T17:56:20+00:00 24.06.2013 19:56
Hi =)
Alsoooo, hier kommt wieder ein Kommi von mir XD

Das Blaise ohne Nevilles zustimmung den Schwangerschaftstrank holen will, find ich nicht richtig, aber zum glück ist ja Severus da, der da gleich nen Riegel vorschiebt ^-^

Da war Voldy aber Fix bei seiner Tochter XDD

Woa die Mutter von Neville regt mich auf, das sie nicht einfach Dankbar ist das sich Severus die mühe macht ihrem Mann helfen zu wollen, da bekommt man fast das Gefühl das sie gar nicht möchte das es ihm besser geht >.<
und Neville tut mir auch voll leid, bei so einer Mutter braucht man keine Feinde mehr >=/

Ow Blaise tut mir sooooo leid =( es ist echt schade
das er wohl keine eigenen Kinder bekommen kann, aber es gibt ja auch noch Adoption, vielleicht entscheiden sie sich ja noch dazu.

Ein wunder das Alice so nett ist, als sie erfährt das Blaise und Neville niemals kinder haben werden O_o

Freut mich das die beiden also Blaise und Neville, sich entschieden haben zu Adoptieren, hoffentlich finden sie ein Kind =)

Harrys Idee find ich gut XD so kommt er sicherlich in Hogwarts rein
bin schon sehr gespannt, ob die Weiße seite das wirklich glaubt, aber die ist so Ignorant, ich traue es ihnen eindeutig zu ^.^

LG Minaco
Von:  mathi
2013-06-24T16:11:38+00:00 24.06.2013 18:11
huhu,
nun bin ich aber gespannt.
wird harrys plan gelingen? oder wird er auffliegen?
ich warte schon gespannt aufs nächste kapitel
mathi
Von:  ai-lila
2013-06-24T16:00:33+00:00 24.06.2013 18:00
Hi~~

Ja, es stimmt... mir tun Nev und Blaise furchtbar leid.
Aber zum Glück hatten Sie von überall Unterstützung.
Selbst Alice tat es leid. Und das, obwohl Sie zuerst nicht viel gutes an Blaise gelassen hat.

Voldis Outing als Halbblut war mutig.
Es wird Ihn auch ´ne Menge Zahnweh bereitet haben.
Zuviele sind ganz fanatisch wenn es um Ihr Blut und dessen Reinheit geht.

Harry´s Ideen waren schon mal besser...
Das Risiko für Ihn ist einfach zu groß.
Der Einzige, der diesen Mist glauben könnte ist old Dumbo.
Alle Anderen werden es nicht tun.
Entweder, stecken sie Ihn in eine Kerkerzelle und werfen den Schlüssel weg...
Oder sie zerreissen Ihn gleich in Stücke.

Wie auch immer...
Das war ein gelungenes Kapi. ^^
Und ich freue mich schon auf das Nächste.
lg ai
Von:  annette-ella
2013-06-24T14:27:18+00:00 24.06.2013 16:27
Hi,
ein tolles Kapitel.
Ob Harry´Plan gelingt?? Ich hoffe es.
Bin schon auf mehr gespannt
annette-ella


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