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Neverending Story

von

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Im Zeichen der Schlange

Die Sonne stand hoch am Himmel, als Yuuko am Waldrand entlang ging. In etwa einer Stunde würde sie wieder zu Hause sein. Die Mission in Konoha war gut verlaufen, und sie konnte unentdeckt die Informationen sammeln, die Orochimaru haben wollte. Bisher hatte sie ihren Auftraggeber noch nicht persönlich getroffen, da Kabuto sie immer kontaktierte und so die Aufträge an sie weitergab. Von weitem erkannte sie ein kleinen Schnellimbiss, und sobald sie diesen erblickt hatte, begann ihr Magen auch schon zu knurren. //Nächstes Mal sollte ich mir mehr Proviant einpacken, die Reise von Konoha nach Otogakure schlaucht doch ziemlich//, sie warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr und seufzte erleichtert auf, „Es ist ja erst drei Uhr, dann habe ich ja noch etwas Zeit und brauch mich nicht zu hetzen!“ Etwas besser gelaunt, ging sie geradewegs auf den Laden zu. „Ich hoffe der hat jetzt geöffnet, sonst werde ich noch elendig verhungern, ehe ich zu Hause bin!“, dachte sie laut, und erblickte im selben Moment eine ältere Dame, die sie kopfschüttelnd ansah, „Sind sie einsam, junge Frau?“ Yuuko blieb stehen, „Wie kommen sie denn jetzt darauf?“,, fragte sie verdutzt. „Naja, wenn junge Menschen alleine sind und mit sich selbst reden, ist das oft, weil sie keine Freunde haben.“, die alte Frau schmunzelte, „Kommen sie herein, ich mach ihnen was zu essen!“ Noch immer etwas verdutzt, folgte sie der alten Dame ohne Widerworte, //Ich sollte mir diese Selbstgespräche wirklich abgewöhnen…// Ein wenig später klopfte sich Yuuko zufrieden auf ihren gefühltenen Bauch, „Danke für ihr gutes Essen“, sie schaute die alte Frau an, die die ganze Zeit wo Yuuko gegessen hatte, nicht ein einziges Wort gesprochen hatte. „Du bist nicht von hier, nicht wahr?“, die Frau setzte sich zu ihr, „Du bist überhaupt nicht aus dieser Gegend, oder?“ Yuuko schüttelte den Kopf, „Nein, aber das ist jetzt nicht wichtig.“ Sie stand auf und legte etwas Geld auf den Tisch, „Ist richtig so!“, und verließ das Haus. Sie traute grundsätzlich niemandem, der ihr zu viele Fragen stellte. Aber unrecht hatte die Alte nicht, sie war nicht von hier.

Sie war in einem kleinen Dorf in China aufgewachsen und genoss dort eine gute Ausbildung, die ihr schließlich den Job als eine der Leibwachen des Kaisers einbrachte. //Ein Fehler! Ein einziger, kleiner, dummer Fehler! Und die Arbeit von Jahren ist einfach für die Katz!//, sie seufzte und schaute auf die Uhr. In etwa einer Stunde würde sie am Treffpunkt sein, Kabuto die Informationen übergeben und nach Hause gehen. Vielleicht würde sie noch in eine Bar gehen und was trinken, immerhin erwartete sie sich eine gute Bezahlung für ihren Job.

Sie pflückte eine Blume von einer der vielen Hecken und drehte sie zwischen ihren Fingern hin und her. Tief in Gedanken versunken, ging sie weiter auf dem Weg entlang. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass jemand sie als Spion oder Ninja enttarnen würde, denn sie trug weder irgendein Stirnband, noch sonstiges, was sie verraten könnte. Ihr Kimono war in einem hellen Grün gehalten und viele kleine, weiße Blüten zierten die Ärmel und den Obi. Ihre braunen Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt. //So unscheinbar wie ich wirke, kommt sicherlich niemand auf die Idee, dass ich gerade von einer Mission zurückkehre//, sie lächelte in sich hinein, //Selbst Kabuto hatte anfangs nicht geglaubt, dass ich eine Kunoichi bin.// Das Lächeln, welches ihre Lippen gerade eben noch zierte, verschwand wieder, //Deswegen frage ich mich, woher er diese Information eigentlich hatte…//
 

Währenddessen.

Tief im Untergrund, ging Kabuto durch die dunklen Gänge von Orochimarus Versteck. Der spärlich beleuchtete Gang führte in viele Zimmer, wobei die meisten unbenutzt waren. Würde jemals ein feindlicher Ninja eindringen, könnten sie mit Leichtigkeit flüchten oder einen Gegenangriff planen, während der noch damit beschäftigt sein würde, Orochimaru in einem der hundert Zimmer zu finden. Plötzlich blieb er stehen und wandte sich zu der Tür zu seiner Linken und klopfte an, „Orochimaru-sama?“
 

Ein leises, tiefes Husten hallte durch die verworrenen Gänge seines Verstecks. Die Decke bis zu den Knien hochgezogen und der Oberkörper ungesund Krumm nach vorne gebeugt saß er da, ruhte ein wenig. Der Sannin war schlapp, fast ausgelaugt von all den Experimenten, die er und auch Kabuto, sein treuster Untergebener, an ihm vorgenommen hatten. Nichts desto trotz, auch, wenn es vielleicht nicht den Anschein machte, fühlte er sich besser denn je, vielleicht der Höhepunkt der vergangenen Jahre. Leicht grinsend ballte er eine Hand zur Faust, schlug die Decke mit der anderen Hand zur Seite und stand auf, erst wackelig, dann recht fest. Seine Bernstein farbenden Augen fuhren den schlängelnden Linien, die die Wand zierten, nach. Ein noch breiteres Grinsen resultierte. //Gut. Sehr gut//, dachte er, lachte kurz, leise - Unheimlich.

Orochimaru konnte sich allerdings nicht lange im Licht seines Gesundheit sonnen, als es schon an seiner Tür klopfte. Natürlich wusste der 'Schlangenmensch', auch bevor der Vertraute Klang der Stimme in sein Gehör drang, um wen es sich handelte. "Komm rein.", raunte er, fing dabei an, die Verbände, die sich über die Hand, bis hoch zu seinen Schultern hochzogen, zu lösen und kugelte die Schultern prüfend dabei. Sein Oberkörper war dabei frei und gewehrte einen Blick auf seinen durchaus durchtrainierten, bleichen Körper. Er griff nach einer der Fackeln, die an der Wand hing und zündete eine weitere damit an, um den mittelgroßen Raum noch heller zu machen. "Was gibt es, Kabuto?". Dieser war derweil eingetreten und Orochimaru richtete seinen Blick zu ihm, kniff die Augen mürrisch zu kleinen Schlitzen zusammen. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass du mich stören wirst. Ich hoffe, es ist wichtig ... immerhin habe ich meine Gesundheit auszukosten.", sprach er, ruhig, dennoch bestimmend und durchdringend. Orochimaru vermochte es nicht, gestört zu werden, wenn er in seinen Gemächern lag und dies wusste Kabuto genau so gut, wie er selbst. //All die Experimente scheinen sich gelohnt zu haben//, Kabuto sah seinen Meister bewundernd an, „Ich hatte Ihnen ja bereits gesagt, dass ich eine junge Kunoichi rekrutiert habe, die erst neu hier her gezogen ist.“, er schwieg kurz, „Ich habe sie ja in Ihrem Auftrag nach Konoha geschickt, und sie wird heute Abend wieder hier sein.“ Er schaute Orochimaru ausdruckslos an, „Ich dachte, das könnte Sie interessieren“. Sein Blick wanderte durch den Raum, der trotz den Fackeln immer noch recht düster wirkte. Vielleicht lag es aber auch nur an Orochimarus Anwesenheit. „Außerdem wollte ich nachfragen, ob sie noch irgendwelche Medikamente benötigen?“
 

Kabutos Vermutung war mehr als gerechtfertigt. Orochimaru fühlte sich besser denn je. Jünger und vor allem stärker. Erneut grinsend blickte er zu seinem Untertan. "Richtig, die neue Kunoichi.", wiederholte er, fast gedankenversunken. Neue 'Schlangen', wie er die Leute, die für ihn arbeiteten, nannte, waren immer gut. Da er nicht so viele Anhänger hatte, wie er eigentlich brauchte, um auf die Beine zu stellen, was er wollte, war es umso besser jemanden in seinen Reihen zu haben, der zumindest gut, noch besser hervorragend in seinem Gebiet ist und ihm, wie in diesem Falle, auch wichtige Informationen beschaffen konnte. Es vereinfachte sein Vorhaben um ein großes Stück. Ja, das tat es. "Ich komme zurecht.", beantwortete er die Frage seines 'Schülers' und blickte nachdenklich in das lodernde Feuer. "Ich werde die Informationen entgegennehmen ... ich muss mir dieses Mädchen ansehen. Du hast sie Rekrutiert, also muss einiges an Potential in ihr stecken", fuhr er fort und griff sein Gewand, welches lieblos zusammengeknödelt auf dem Boden lag.

In kurzer Zeit hatte er sich das Gewand angezogen, die lilane 'Schleife' um den Bauch geschnürt. Das typische Outfit, welches er den meisten seiner Untertanen auch aufzwang, jedenfalls denen, die stolz darauf waren zu ihm zu gehören und keine Spione waren, sodass man sie auch erkennbar einkleiden konnte. "Ich breche auf, halt die Stellung".
 

Mit diesen Worten verließ er das Versteck, schlenderte, fast schon elegant, durch die Straßen seines Dorfes und genoss die respektvollen, teils verängstigten Blicke, die man ihm wehmütig entgegen brachte. Respekt, den man ihm überall entgegen bringen sollte. Nicht viele Meter waren überbrückt, als ihm ein hellgrüner Kimono ins Auge stach. Das musste sie sein, dass wusste er, selbst ohne große Absprache. Nicht nur, dass er dieses Gesicht noch nie gesehen hatte, war so die doch auffällig unauffällig gekleidet, jedenfalls für einen erfahrenen Shinobi wie ihn. Sie war hübsch, nicht sehr alt. Wie eine Blume, die sich ihren Weg durch das triste Ödland bahnte, um wenigstens etwas Schönheit in längst verkommenes Gelände zu bringen. "Yuuko-San~“



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