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Black Cat and White Wolf

von

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Stay

Seltsamer Typ. Das wird nicht einfach. Naja, was soll‘s, wenigstens haben sie mich nicht in eine Zelle gesteckt so wie Light. Kurz nachdem er gegangen ist, betritt ein blonder Riese das Zimmer, wortlos stellt er eine Tasche am Boden ab und kommt auf mich zu. Was wird das denn jetzt? Als er mich in eine Ecke gedrängt hat, packt er mich am Hals und beginnt mich zu würgen. Hat der ein Rad ab? Da ich nicht genau weiß, wen ich vor mir habe, beschließe ich ihn nicht zu töten, sondern ihn einfach nur ruhig zu stellen. Blitzschnell winde ich mich aus seinem eisernen Griff und attackiere seine Druckpunkte um ihn zu paralysieren. Zu meinem großen Missfallen schaffe ich es nur ihn leicht zu lähmen, er hingegen scheint darüber überrascht zu sein. Leicht geduckt bereite ich mich auf einen Kampf vor, ich habe den Eindruck als wolle mich dieser Riese testen. „Aufhören!“ Auf Trains Befehl hin breche ich meinen Angriff ab und entferne mich vom dem Blonden. Dieser lehnt mit einem immer noch leicht überraschten Gesichtsausdruck an der Wand. Hat der echt gedacht ich bin so wehrlos? Fragend zieht Train eine Augenbraue in die Höhe und blickt dabei den mir fremden Mann an. „Befehl von Saphiria, um sicher zu gehen dass du die Kleine unter Kontrolle hast. Nicht, dass dieser Light sie irgendwie fernsteuert und sich so einen Vorteil uns gegenüber verschafft.“ „Als ich sie abgeholt habe war sie total nass, Belze, ich glaube kaum dass sie irgendein technisches Gerät bei sich hat.“ „Ferngesteuert war nicht unbedingt wörtlich gemeint, aber ja auch das haben wir in Betracht gezogen. Man kann diesem Mann nicht trauen, jemand der Menschen zu Kampfsklaven macht muss man im Auge behalten.“ Mich danach zu fragen würde zwar um einiges schneller gehen, aber darauf kommen die zwei jetzt nicht oder? Woher wissen die eigentlich so viel über Light? Nicht wirklich am weiteren Verlauf des Gespräches interessiert wende ich mich der Tasche zu die dieser Belze mitgebracht hat. Neugierig öffne ich diese und verteile ihren Inhalt auf dem Bett. Von wem auch immer diese Ansammlung an Kleidungsstücken stammt, dem möchte ich nicht im Dunklen begegnen. Angefangen bei unterschiedlichen Varianten von Halsbändern mit Nieten über hautenge Jeans hin zu bauchfreien Tops ist alles dabei. Selbstverständlich befindet sich in diesem Sammelsurium auch Unterwäsche, diese will ich im Moment allerdings nicht näher in Augenschein nehmen. Als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Unterhaltung der beiden richten wollte spüre ich das jemand hinter mir stand. Langsam drehe ich mich um, hinter mir steht Belze. Seinem Blick nach zu schließen würde er mich wohl am liebsten auf der Stelle umbringen, doch er tut es nicht. Ob ich das Train‘s Anwesenheit oder der Tatsache verdanke dass ich sie mich brauchen weiß ich nicht, es hat mich auch nicht zu interessieren. Eine plötzliche Bewegung seinerseits, lässt mich irritiert in eine Verteidigungshaltung switchen. Von meinem Misstrauen offensichtlich überrascht, stoppt er. „Du brauchst vor Belze keine Angst zu haben, er wird dir ab jetzt nichts mehr tun.“ Nicht wirklich überzeugt schaue ich zu Train, nur das belustigte Funkeln in seinen Augen zeigt mir das er meine Reaktion lustig findet. Findet er es wirklich amüsant dass ich Belze misstrauisch gegenüber bin nach seiner Aktion vorhin?Langsam entspanne ich mich wieder und reiche Belze meine Hand. Dieser schmunzelt über mein Verhalten und schüttelt meine Hand. „Nichts für ungut aber wir mussten auf Nummer sicher gehen.“ Scheint doch kein so übler Kerl zu sein, bei dem gilt wohl harte Schale weicher Kern. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, mit einem Nicken zeige ich ihm, dass ich verstanden habe.  Ohne weitere Erklärung lässt er meine Hand los und verlässt dann den Raum. ‚Sind die alle so schweigsam und kryptisch?‘ „Du wirst diesen Raum ohne mich oder einen Befehl von mir nicht verlassen, haben wir uns verstanden?“ Oha, wie es aussieht will Train gleich einige Regeln aufstellen, vermutlich um irgendwelchen Unklarheiten vorzubeugen. ‚Gewissenhafter Kerl.‘ Mit diesem Gedanken drehe ich mich wieder zu ihm um und sehe ihn an, er scheint etwas verstimmt zu sein. ‚Vermutlich glaubt er, er hat jetzt einen Klotz am Bein. Dann wollen wir uns mal von unserer besten Seite zeigen.‘ „Verstanden…..Train“ Sicher bin ich mir nicht, doch mir war so als ob ein winziges Lächeln über sein Gesicht gehuscht wäre.

 Als auch er gegangen ist wende ich mich wieder dem Inhalt der Tasche zu die Belze gebracht hat. ‚Als erstes sollte ich mich wohl umziehen, in den noch nicht ganz trockenen Sachen hol ich mir sonst noch den Tod.‘ Suchend blicke ich mich um. ‚Da niemand außer mir mehr hier ist könnte ich…‘ Mein Blick fällt auf die Tür die ich bisher nicht beachtet habe, vorsichtig öffne ich diese, nicht dass ich Train‘ Verbot gleich missachte. ‚Nein wie nett, ein Badezimmer. Diese Art der Unterbringung gefällt mir immer mehr.‘ Ich suche mir aus dem Sammelsurium auf dem Bett Unterwäsche, ein Top und eine Hose danach gehe ich ins Bad, entledige mich meiner alten Klamotten und stelle mich unter die Dusche. ‚Wie lange ist es wohl her dass ich mir diesen Luxus gönnen konnte? Wie es meinem Bruder wohl geht… Nein hör auf, denk nicht an ihn. Du machst es dir damit nur schwerer.‘ Während das warme Wasser auf mich herabrieselt betrachte ich die unterschiedlichen Shampoos näher. ‚Wenn ich die benutze rieche ich ja wie eine Blumenwiese. Je nach Auftrag macht das dann mehr Probleme als dass es hilfreich ist. Bei Gelegenheit werde ich das Train oder wenn es sein muss Saphiria sagen, die scheint ja hier das „Oberkommando“ zu haben.‘ Ich suche mir die nicht so intensiv riechenden Shampoos aus und seife mich gründliche ein, wer weiß wie lange ich hier sein werde oder wann ich wieder die Möglichkeit habe mich so angenehm zu waschen. Sauber und entspannt steige ich aus der Dusche und wickle mich in ein flauschiges Frotteehandtuch. Nun nehme ich mir die Zeit und sehe mich etwas genauer um, es scheint für so ziemlich alles vorgesorgt worden zu sein. Nachdem ich mich abgetrocknet habe, ziehe ich gemütlich an. Meine alten Sachen lege ich auf einen Wäschekorb, ob ich sie wegwerfen soll oder nicht weiß ich nicht. Wieder zurück in meinem neuen Zimmer betrachte ich die verschiedenen Halsbänder, Light hat mir ein schlichtes Lederhalsband angelegt. ‚Ob er Train gesagt hat dass er es austauschen kann wenn er will? Oder haben die geglaubt das Halsband war meine Idee…‘ Kaum habe ich es mir auf dem Bett bequem gemacht, geht auch schon wieder die Tür auf.

 ‚Wie war das mit „ich hole dich sobald wir einen Auftrag haben“? Warum kommen dann ständig Leute herein? Bin ich etwa die neue Hauptattraktion?‘  Zum zweiten Mal heute stehe ich nun schon einem fremden Mann im Anzug gegenüber. Misstrauisch verfolge ich jede seiner Bewegungen, er hat ein Tablett mitgebracht. Was sich darauf befindet kann ich mir schon denken, Train hatte mir ja gesagt, dass er sich darum kümmern würde, dass man mir etwas zu essen bringt. Ohne ein Wort zu sagen stellt der Fremde das Tablett auf den kleinen Tisch und verlässt darauf hin ‚mein‘ Zimmer wieder. Neugierig und etwas hungrig stehe ich auf und gehe zu dem Tisch. Auf dem Tablett finde ich einen Teller mit einer anscheinend noch heißen Suppe, einem kleinen Teller Rohschinken und etwas Weißbrot. Kurz überprüfe ich wie warm die Suppe noch ist, bevor ich auch schon an meinem Finger nuckelnd den Teller wütend anstarre. ‚Verdammt nochmal, das ist ja kochend heiß. Wer soll denn das essen können, wollen die mich ärgern in dem sie mir Essen bringen das zu heiß ist um gegessen zu werden?‘ Schließlich siegt der Hunger und ich belege mir einige Brote mit dem Schinken, die Suppe lasse ich stehen, irgendwann wird sie schon essbar sein. Genießerisch verschlinge ich ein Brot nachdem anderen. ‚Endlich wieder wie ein Mensch behandelt zu werden ist schön, schade nur dass es nicht lange so bleiben wird. Es wird mir schwer fallen mich wieder an die Gegebenheiten bei Light zu gewöhnen.‘ Beinahe hätte ich meine Zelle als ‚mein Zuhause‘ bezeichnet, es ist zu lange her dass ich frei war. ‚Was ist heute nur mit mir los? So sentimental bin ich doch sonst nicht?‘ Nachdem ich nun die Brote und den Schinken aufgegessen habe, versuche ich vorsichtig einen Löffel Suppe. In der Zwischenzeit ist sie zumindest zu weit abgekühlt dass man sie essen kann ohne sich die Zunge zu verbrennen. Nachdem der Teller leer ist stelle ich alles wieder zurück auf das Tablett. Fast so als wollte mich mein Schicksal verhöhnen fällt mein Blick auf den digitalen Wecker auf dem Nachtkästchen. ‚Vier Jahre… Vier Jahre lebe ich nun schon in Gefangenschaft als ‚sein‘ Sklave. So lange ist das nun schon her… Fällt mir schwer das zu glauben, aber es muss wohl stimmen. Man verliert völlig das Zeitgefühl wenn man wie ein Tier behandelt und weggesperrt wird.‘ Ich spüre wie sich die Trauer um den Verlust meiner Freiheit und meines Bruders in mir breit macht. Ich habe mir nie die Zeit genommen um darüber nachzudenken oder meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Light hätte das nur ausgenutzt, er hätte es mich spüren lassen. Aber jetzt wo ich mich in einem augenscheinlich sicheren Raum befinde lasse ich es zu, dass man zumindest die Trauer in meinem Gesicht sieht. Viele Tränen blieben seit meiner Gefangennahme ungeweint, auch jetzt halte ich sie zurück. Wer weiß wer mich hier beobachten kann, zu groß ist mein Misstrauen und meine Vorsicht. Ich mache es mir auf dem Bett bequem, jetzt werde ich dann wohl meine Ruhe haben. Vielleicht wird nochmal jemand kommen und das Tablett holen, vielleicht aber auch erst morgen. Langsam beginne ich mich zu entspannen, es ist seltsam wieder ein ‚Zeitgefühl‘ zu haben. Zu wissen wie spät es ist und seinen Alltag danach auszurichten. Soll ich noch warten ob Train oder einer der anderen beiden bei mir vorbeischauen? Es hat auf mich den Eindruck gemacht als würden sie meist im Schutz der Dunkelheit arbeiten, nicht nur wegen ihrer dunklen Uniform sondern auch wegen ihrer Ausstrahlung. Solche Leute würden tagsüber zu sehr auffallen und Aufmerksamkeit kann sich negativ auf bestimmte Aufträge auswirken, dass weiß ich aus Erfahrung. ‚Lange werde ich wohl nicht mehr wachbleiben können, das Bett ist sehr gemütlich. Es macht ohnehin wenig Unterschied ob ich jetzt schlafe und wach werde sobald jemand das Zimmer betritt oder noch warte ob etwas passiert. Wach werde ich dann sowieso.‘ Daraufhin lasse ich mich von der Müdigkeit überwältigen und schlafe langsam ein.



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