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Gefangen

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Fröhliche Weihnachten

Geburtstage, Valenstintag, Weihnachten, jedes Jahr dasselbe. Ich feiere sie entweder gar nicht, dann ziehen sie wie jeder andere Tag an mir vorbei oder ich verbringe sie mit meiner Familie. Aber dieses Jahr ist alles anders. Dieses Jahr liegt schon meterhoher Schnee, bevor Weihnachten überhaupt vor der Tür steht. Das weiße Puder glitzert im Sonnenschein, denkt aber gar nicht daran zu schmelzen, da es so kalt ist, dass ich das Gefühl habe, mir würde die Nase abfrieren. Ich ziehe meinen Schal höher um damit meine Nase zu bedecken, damit sie zumindest etwas verschont bleibt. An mir zieht ein Schaufenster nach dem Anderen vorbei. Gesichtslose Puppen stehen da völlig unberührt von der Weihnachtszeit aber die rot-weißen Mützen zeugen davon, dass es bald soweit ist. Wenn ich an de Geschäftstüren vorbei komme, trällert mir „Driving home for Christmas~“ entgegen und ich denke , dieses Jahr nicht. Mir prickelt ein wohliges Gefühl im Bauch bei dem Gedanken. Ich bin in Weihnachtsstimmung, ich geb es zu und stehe dazu. Ich laufe hier mit einem Dauergrinsen auf den Lippen, was Niemand dank des Schals sieht, rum und summe die Lieder mit. Ich bleibe kurz stehen und sehe mich um. Ich bin auf dem Weihnachtsmarkt angekommen, mein heutiges Ziel. Überall schillernde Farben vorwiegend rot und grün. Es duftet nach Glühwein, Zimt und Tannengrün. Man wird förmlich erschlagen von all den Gerüchen, der plötzlich angestiegenden Lautstärke der Weihnachtsmusik und dem Stimmenwirrwarr der umher irrenden Menschen, zumindest kommt es mir so vor, da es scheint, als hätten sie keinen Plan, zu welchem Stand sie als nächstes sollten. Kein Wunder bei den ganzen Familien mit kleinen Kindern, wo diese die Mütter und Väter bei der Hand packen und mit sich ziehen, da sie unbedingt alles sehen wollen. Was mir aber vorwiegend ins Auge sticht, sind die ganzen Pärchen, daran zu erkennen, dass sie Händchen halten und so gut wie bei jedem Stand stehen bleiben und sich küssen, so als müssten sie jedem Verkäufer zeigen, wie verliebt und glücklich sie sind. Wie von selbst öffnet sich meine linke Hand und geht wieder zu, ihr fehlt etwas, ihr Gegenpart. Bei einem Stand kaufe ich mir gebrannte Mandeln, ich hab da jetzt einfach Lust drauf. Mit meiner Tüte Mandeln gehe ich weiter und bleibe bei einem Stand mit Kerzen stehen. Kerzen in allen möglichen Farben und Formen, sogar ein Drache steht dort und kann durch einen Docht am Kopf zum schmelzen gebracht werden. Warum mir gerade der Drache ins Auge springt? Ich liebe Drachen, sie sind meine Lieblingsfabelwesen. Sie sind zwar groß aber anmutig und strahlen viel Würde und Eleganz aus. Sie speien Feuer und Feuer ist mein Lieblingselement, also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nun gut, weiter geht’s, die Kerzen sind eh viel zu teuer, aber ist ja auch nivcht verwunderlich, sind ja immerhin selbstgemacht. Ich finde eigentlich nie wirklich was auf einem Weihnachtsmarkt. Ich gehe heute eigentlich nur darüber in der Hoffnung noch etwas Kleines für Weihnachten zu finden ob Deko oder doch ein süßes Gechenk. Aber es ist hoffnungslos, entweder zu teuer oder gar nicht mein Geschmack. Wenn ich zumindest nicht allein hier wäre, wäre die Enttäuschung leichter zu ertragen. „Na Süße ganz allein hier?..“ das ist doch jetzt ein Scherz oder?. Aus meinen Gedanken gerissen, schrecke ich zusammen und sehe mich nach der Quelle der ätzenden Stimme um und verziehe angewidert das Gesicht. Irgendso ein Fremder, ein Möchtegernmacho. „Sorry nicht interessiert,...“ bringe ich trocken hervor und gehe schnurstracks von dannen. Bloss schnell weg. Was war der schmierig, eindeutig zu viel Haargel reingeklatscht. Sowas wäre mir damals nie passiert. Ich wurde meistens eher ignoriert, war wohl zu unscheinbar. Und jetzt? Jetzt werde ich grundsätzlich von Idioten angemacht, wie den grad eben., Mir gehen diese verstohlenen Blicke langsam echt auif den Keks. Die brauchen sich eh keine Mühe zu geben. Plötzlich bleibe ich stehen. Da baummelt er an einer Kette. Ein Anhänger in Form eines Schmetterlings. Meine Augen fangen an zu leuchten. Ich glaub es gar nicht. Er schillert in den schönsten Blautönen. Er sieht aus wie ein blauer Morpho, einfach wunderschön. Ich bin ganz begeistert von meinem Fund, das perfekte Geschenk. Ich gehe sofort zu ihm und schaue mir den Preis an. Akzeptabel. Ich nehme ihn gleich an mich und bezahle ihn. Nun kann ich das bunte Spektakel verlassen und steuere mein nächstes Ziel an, weitere Geschäfte, weitere Möglichkeiten weitere Geschenke zu finden. Und tatsächlich, nach Milliarden von Geschäften, einem Päuschen in einem Cafe mit einem guten Buch, habe ich endlich alles zusammen. In ein paar Tagen ist es endlich soweit. Mit der Erkenntnis, dass ich alles zusammen habe, kribbelt es überall bei mir, ich kann es kaum erwarten.

Die folgenden Tage verbringe ich damit ein ausgiebiges heißes und entspannendes Bad zu nehmen und die Geschenke ein zu packen. Nachdem ich jedes Einzelne in rot glitzerndes Papier gewickelt habe, klebe ich eine Notiz darauf, was für wen ist, besser ist, ich bin manchmal etwas verpeilt.

Und endlich ist es soweit. Es ist Weihnachten. Ich bin heute mehr als gut gelaunt. Ich summe vor mich hin, während ich mein Bestes gebe, mich zu schminken. Ich ziehe mir sogar ein Kleid an, obwohl ich gar kein Fan davon bin, so überhaupt rein gar nicht. Aber ich wurde überzeugt und zur Feier des Tages will ich es einfach mal versuchen. Es ist kein gewöhnliches Kleid. Es ist schwarz rot und es sieht aus, als hätte man es unten rum zerfetzt und oben sieht es aus wie ein Kimono aber so trägt man es nun mal, das ist pure Absicht. Umso länger ich es betrachte umso mehr gefällt es mir, muss ich ja schon zugeben. Mit allem fertig mache ich mich auf den Weg. Neben mir baummelt eine Tasche mit den Geschenken. Die gaffenden Blicke meist neugierig oder irritiert ignoriere ich gekonnt, denn ich habs eilig, Kleid hin oder her es ist tierisch kalt. Für mich zählt eh nur noch eins. Und bevor ich weiter darüber nachdenken kann, ist es schon soweit. Endlich bin ich da, endlich bin ich bei dir. Ich hab vor einigen Tagen einen Zweitschlüssel zu deiner Wohnung bekommen, worüber ich mich immer noch wie verrückt freue. Ich möchte dich überraschen und rechne eigentlich damit, dass du irgendwo in deiner Wohnung verschollen bist aber nein, du stehst vor mir und lächelst mich an. Ich liebe dieses Lächeln, es steckt jedes Mal auf magische Weiae an. Kaum stammle ich ein leises „Hi.,..“ spüre ich deine Lippen auf meinen. Ich kann es immer noch nicht glauben. Wie lange habe ich dich jetzt an meiner Seite, seit 7 Monaten. Ich weiß, ich weiß, es klingt nicht lang aber für mich ist es schon viel, du bist immerhin meine erste Freundin. Ich kann mein Glück noch gar nicht fassen. Jeder schien schon vorher zu wissen, dass wir zusammen kommen würden, jeder wusste es nur wir nicht. Wie oft habe ich den Satz „Ich wusste es..“ schon gehört. Ich muss immernoch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie wir zusammen gekommen sind, aber das ist eine andere Geschichte, jetzt geht es um mein erstes Weihnachten, das ich nicht allein verbinge.

Wir sitzen in deinem Wohnzimmer auf dem Sofa, vor uns auf dem Tisch zwei Tassen heißer Kakao, was ganz gut tut, so tauen meine Beine und vor allem meine Eisfinger wieder auf. Dui hast es wirklich gemütlich gemacht. Das Einzige, was den Raum erhellt, ist das flackernde Licht der ganzen Kerzen, die du angezündet hast, selbst Weihnachtsmusik läuft leise im Hintergrund, obwohl ich weiß, dass du auf sowas eigentlich gar nicht stehst. Ohne etwas zu sagen, stehst du plötzlich auf und verlässt den Raum. Was ist los, hab ich was falsches gemacht? Du kommst nach einiger Zeit wieder und hast zwei Geschenke in der Hand und gibst sie mir. Natürlich Geschenke ich Idiot. Ich bin so nervös, da ich hoffe, dass dir meine Geschenke gefallen aber wenn ich dich genau betrachte, geht es dir genauso. Ich gebe dir auch meine beiden für dich und zögerlich packen wir beide aus. Du schenkst mir ein T-Shirt meiner Lieblingsband, selbst gemacht, denn hinten steht noch ein Spruch drauf und ein Fotalbum von unseren bisher schönsten Momenten halte ich in der Hand. Was wir in der kurzen Zeit schon alles erlebt haben. Ich muss schmunzeln, lachen und auch weinen. Das sind bisher die schönsten Weihnachtsgeschenke, die ich je in meinem Leben bekommen habe. In deiner Hand baummelt die Kette mit dem Schmetterlingsanhänger, du freust dich, das sehe ich an deinen Augen. Lächelnd nehme ich ihn dir ab, froh darüber, dass er dir gefällt und hänge ihn dir um, ehe ich dir noch einen Kuss gebe. „Fröhliche Weihnachten...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lydel-chan
2014-03-01T16:23:01+00:00 01.03.2014 17:23
sehr süß ^^
ich hab mich ehrlich gesagt auch dabei erwischt, wie ich mir zwei andere personen dazu vorgestellt habe xD
aber natürlich kann ich mir denken, um wen es hier gehen soll...
schön geschrieben ^^


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