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Gefangen in der Zeit

von

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Im Hier und Jetzt

Das Dorf kam langsam näher. Er war immer noch in Gedanken versunken, bekam nicht mit, dass einige Dorfbewohner auf den Feldern schon aufmerksam wurden. Er hatte auch keinerlei Ahnung, dass er verängstigend auf die Leute wirkte, mit all dem getrockneten Blut in seinem Gesicht und auf seinem Oberkörper. Als er den Blick hob bemerkte er endlich die Leute auf den Feldern, zuckte aber auch zeitgleich erschrocken zurück. Er hatte nicht mitbekommen, dass er sich dem Dorf schon so weit genähert hatte. Tief atmete er durch um sich zu beruhigen, wandte sich dann an die ersten Leute. Diese jedoch wichen zurück und schienen in jäher Panik Richtung Dorf zu fliehen noch ehe seine Fragen aussprechen konnte. Verwirrt sah er den Menschen hinterher... „...was zum...?“ dachte er sich nur bei sich. Eine laute Stimme riss ihn aus den Gedanken: „Hey! Wer bist du und was machst du hier?!“ Der Angesprochene sah auf, erblickte eine Gestalt, die für ihn nicht seltsamer hätte sein können, noch dazu die Hand an einem Schwert. Es sah nicht grade aus als wenn das eine freundliche Begrüßung wäre... „...the fuck...“ meinte er nur leise, mehr zu sich selbst, doch er unterschätzte die Reichweite des Gehörs seines Gegenübers... zwischen ihnen lagen sicherlich bis zu zehn Meter, und doch bemerkte er, dass sein Gegenüber aufhorchte. Ein Knurren folgte kurz darauf. „Ich wiederhole mich nur ungern: Wer bist du, und was machst du hier?!“ Die Hand um den Schwertgriff versteifte sich etwas und es war nicht anzunehmen, dass es bei einer friedlichen Unterhaltung bleiben würde. Der angesprochene hob beide Hände abwehrend hoch, langsam und vorsichtig... er wollte keinen Kampf provozieren, nicht wo ihm der Sturz immer noch in den Knochen steckte. Noch dazu schien sein Gegenüber weitaus erfahrener zu sein... „Sachte... ich wollte nur etwas fra-“ weiter kam er nicht, da der andere schon mit einem enormen Sprung die Distanz zwischen ihnen überbrückte und plötzlich vor ihm stand. Bevor er wusste was geschah, fand er sich auf dem Boden hockend wieder, ein Schwert an seinem Hals welches eindeutig so in dieser Form niemals in die zugehörige Schwertscheide gepasst hätte. Wenn es zur Einschüchterung dienen sollte, so wurde dieses Ziel erreicht... „Also nur mal zum mitschreiben: ich stelle hier die Fragen, und du antwortest...“ meinte der Schwertkämpfer nur, während er den Druck gegen die Kehle des Jüngeren verstärkte. Dieser merkte die Kraft die dahinter steckte, merkte allerdings auch, dass derjenige sich noch zurückhielt, scheinbar wusste wie weit er gehen konnte ohne ihn zu verletzen. Er wollte grade antworten als ein Schmerz wieder durch seinen Körper zuckte, ihm schwindlig wurde...

Die Klinge an seiner Kehle wurde entfernt. „...du bist kein Dämon, allerdings auch kein Mensch...“ kam dazu nur die sachliche Erklärung als die extrem verbreiterte Klinge wieder Platz in der Schwertscheide fand. „Und du bist verletzt, wie es scheint...du siehst aus als hättest du dich in Blut gewälzt...“ Ein Seufzen. „Kein Wunder dass die Dorfbewohner erst einmal dachten du wärst ein Dämon...was allerdings immer noch nicht ganz erklärt, wer du bist, und was du willst...“
 

Himmel, der redet lange wenn der Tag lang ist...und was soll das Gequatsche über Dämonen...? Gibt es solche überhaupt...obwohl...das eine Vieh was mich jagte könnte ganz gut in diese Sparte passen...und wer...beziehungsweise was ist der überhaupt...?
 

Der Jüngere sah sein Gegenüber nun verwirrt an, in seinem Gesicht konnte man deutlich lesen dass er mit der Situation überfordert schien und schmerzen hatte. Rote altertümliche Kleidung, dieses seltsame Schwert...lange silberne Haare, goldene Augen... und das was ihn am meisten verwirrte... Hundeohren. Dieser Typ vor ihm war ganz und gar nicht menschlich. „...Du bist auch kein Mensch...“ so langsam fand er seine Stimme wieder. „Keh, Blitzmerker...Hast ja nen schlimmen Hieb auf den Kopf bekommen um das nicht direkt zu erkennen...“ kam nur als freche Antwort. Kurz darauf wandte sich die rotgekleidete Gestalt ab, sah hinter sich zum Dorf wo jetzt langsam eine alte Priesterin auftauchte: „Inuyasha...! Was ist hier los...?“ „Nichts...der Kleine hier dachte nur er könnte einfach so ins Dorf spazieren, so wie der aussieht hat er erst einmal die ersten paar Leute erschreckt die er gefunden hat...“ antworte der Angesprochene. Der Jüngere hockte immer noch auf dem Boden, sichtlich verwirrt. Die alte Priesterin seufzte nur. „Wie immer mit dem Kopf durch die Wand...“ Dann sah sie zu dem jüngeren, von schmerz geplagten Jungen, der noch immer auf dem Boden saß, wie in dem Moment als er rücklings auf den Hintern fiel und die Schwertklinge am Hals spürte. „Kein Mensch, aber auch kein Dämon...“ meinte sie nachdenklich, sah dann aber wissend Inuyasha an. Das konnte ja nur eines bedeuten: ein Halbdämon. Inuyasha jedoch wandte sich mit einem lauten „Keh!“ ab... er war zum Schutz des Dorfes da, nicht um sich über irgendwelche dahergelaufenen Halbdämonen zu kümmern. Er hatte sich in den letzten sechzehn Jahren immer mehr zurückgezogen. Und er würde jetzt nicht anfangen sich in das Leben im Dorf einzumischen. Die alte Priesterin sah Inuyasha nach, wie er zwischen einigen Häusern verschwand. Dann sah sie zu dem Jüngeren, der noch immer auf dem Boden hockte, scheinbar Probleme mit der Atmung habend. „Ich hoffe, er war nicht zu grob zu dir... komm erstmal mit...du scheinst ein Hanyou wie Inuyasha zu sein...?“ Der Angesprochene sah nur auf, in das Gesicht der alten Priesterin. „...Hanyou...?“ meinte er nur verwirrt. Ein Halbdämon? Er? Gut, seine Mutter hatte oft gemeint, er sei etwas besonderes, er sei nicht wie normale Menschen, aber nun halb dämonisch zu sein ist doch zu viel des Guten. Dennoch stand er vorsichtig auf und folgte der alten Priesterin in ihre Hütte, argwöhnisch beäugt von Inuyasha der seinen Beobachtungsposten in einem nahen Baum bezogen hatte.

In der Hütte kümmerte sich die alte Priesterin um den geschundenen Rücken des schwarzhaarigen Jungen. Er lag auf dem Bauch, das zerfetzte Oberteil über den Kopf gezogen. Sein Rücken sah alles andere als gut aus... Grüne und blaue Stellen zeigten auf seinem Rücken wo Knochen gebrochen und Muskeln gerissen waren. Bis auf die schmerzenden Blutergüsse und verspannten Muskeln war allerdings kaum noch was zu merken. Während sich die alte Priesterin, die sich als Kaede vorgestellt hatte, um seinen Rücken kümmerte und dort irgendeine Paste auf seine Haut rieb, dachte er selbst nach. Über diesen Inuyasha, diese seltsame Welt, warum sein zuhause weg war, und allen voran, was es mit diesem Halbdämon-Gequassel auf sich hatte. Er seufzte, entschloss sich dann aber dazu die alte Kaede zu fragen. „...Tokyo...ist nicht hier, oder...?“ Seine Stimme war leise und verunsichert. „Tokyo...?“ wiederholte Kaede nur erstaunt. Irgendwoher kannte sie diesen Namen. Dann fiel es ihr wieder ein, auch Kagome hatte ganz am Anfang nach Tokyo gefragt gehabt! War dieser Junge aus derselben Welt wie Kagome...? „Nein... aber ich glaube ich weiß, was du meinst... da gibt es nur ein Problem...“ Kaede seufzte. Wie sollte sie das nun erklären...? Dieser Junge kam aus Kagomes Zeit, und doch schien er von Zeitreisen keinerlei Ahnung zu haben. Aber ein Hanyou in Kagomes Zeit? Eher, aus Kagomes Zeit? Das wurde immer verrückter... In dem Moment betrat Inuyasha die Hütte, er hatte von draußen die Unterhaltung mitbekommen. Er wusste, dass Tokyo Kagomes Heimatwelt war... er war oft genug da gewesen, kannte den Gestank der fahrenden Eisenkisten. Warum hatte er das nicht vorher gerochen? Dieser Gestank klebte an dem Jungen...überdeckte einen anderen Geruch den er nur vage wahrnehmen konnte, aber doch erkannte. „Du kennst Kagome...“ meinte er daraufhin nur. Der jüngere schaute erstaunt zu dem silberhaarigen Hanyou auf, der sich grade ziemlich ungeniert an der Wand niederließ. Bildete er sich das nur ein oder ist da ein Tacken Wut im Gesicht des Hanyou zu sehen...? Aber Wut, worüber...? „Antworte!!“ knurrte Inuyasha. „Ich kenne sie...“ meinte der jüngere daraufhin leise, merkte wie sich der Körper des älteren Hanyou merklich anspannte. Kaede hielt sich vorsorglich raus. Inuyasha war schon seit sechzehn Jahren nicht mehr gut auf Kagome zu sprechen, verschwand sie doch eines Tages spurlos.

Der Schwarzhaarige seufzte nur. „Beziehungsweise... kannte...“ meinte er leise und sah zur Seite weg. Es war nun fast 7 Jahre her, als der Unfall geschah... „Was soll das heißen... kannte?!“ knurrte Inuyasha, der schon ahnte dass es keine guten Nachrichten geben würde. Die nächsten Worte des jüngeren ließen in Inuyasha das Blut gefrieren. „...sie lebt nicht mehr...“ Der Schwarzhaarige seufzte nur...er hatte den Unfall überlebt weil er anders war, stärker war. Er war damals noch ein Kind, doch schon stärker als so manch Erwachsener. Seit dem hatte er sich den Regeln oft widersetzt... nun, die Folgen sah man ja an seinem geschundenen Rücken. „...Was soll das heißen...sie lebt nicht mehr...?“ Inuyasha hatte seine Stimme wiedergefunden, fragte nun doch recht fassungslos nach. Nach all den Jahren, wo er hoffte Kagome wiederzusehen ist die einzige Antwort nur, dass sie nicht mehr lebt...? „Es geschah vor sieben Jahren...ich weiß noch dass ich weggelaufen war...sie folgte mir, wollte mich zurückholen...dann der Unfall...“ Der Jüngere ballte die Hände zu Fäusten bei der Erinnerung. „...sie starb...ich überlebte...es hätte umgekehrt sein sollen! Es war mein verfluchter Fehler!“ Zersplitterndes Holz lenkte die Aufmerksamkeit des Jüngeren wieder auf Inuyasha. „Sei ruhig!!“ knurrte er, sah den jüngeren wütend an, die Faust zog er grade wieder aus den Holzpanelen des Bodens heraus. „Du lebst! Du solltest dankbar dafür sein! Sie hat dich nicht grundlos beschützt...also stirb gefälligst auch nicht grundlos!!“ Mit diesen Worten sprang der Hanyou wieder auf die Beine und verschwand aus der Tür heraus. Der Jüngere sah nur verwirrt hinterher...hatte dieser ungehobelte Kerl ihn grade aufmuntern wollen? Kaedes Stimme holte ihn wieder aus den Gedanken. „Inuyasha mag vielleicht etwas grob erscheinen...aber er hat ein gutes Herz...Kagome hatte ihm viel bedeutet, er muss das jetzt erst einmal verdauen...“ meinte sie, während die in dem Topf herumrührte der über der kleinen Feuerstelle hing. Es roch stark nach Eintopf, bemerkte der Jüngere.

Mit einem Seufzen stand er auf, sah kurz zu Kaede. „Vielen Dank...“ meinte er mit einer kleinen Verbeugung, was sich auf die Versorgung seiner Wunden bezog, und verließ dann ebenfalls die Hütte. Kaede musste nur lächeln. Der Jüngere sah sich vor der Hütte fragend um. Auf seine Fragen, wo er genau ist hat er immer noch keine Antwort erhalten...aber vielleicht bekam er die ja von diesem Inuyasha. Immerhin kannte dieser ja Kagome...scheinbar auch mehr als er zugeben wollte. Der Schwarzhaarige machte etwas rotes in der Baumkrone eines nahegelegenen Baumes aus und ging darauf zu. Ein genervtes Grummeln war zu hören, für den Jüngeren ein Zeichen, dass er nicht besonders erwünscht war. Er jedoch ignorierte es, und setzte sich an den Baumstamm, sah den Dorfbewohnern bei ihrer typischen Arbeit zu. Unweigerlich musste der Schwarzhaarige lächeln... er sah hinauf, wo er Inuyasha vermutete. „Weißt du... Kagome sagte einmal... man lebt im Hier und Jetzt...man sollte jeden Tag genießen...sie meinte, sie hätte das erkannt als sie an einem besonderen Ort war...ein Ort, wo die Zukunft und die Vergangenheit nicht wichtig wären...weil der Moment zählte...“ Inuyashas Ohren zuckten. An diese Worte konnte er sich auch erinnern...Kagome meinte dies auch einmal zu ihm... „Aus diesem Grund, sollte man sich über jeden Tag freuen...“ beendete Inuyasha den Satz des Jüngeren. Dieser lächelte nur leicht. Der Hanyou sah nun zu ihm hinunter... „...wer bist du...“ meinte er nun leise, und ohne jegliche Aggression... Der Jüngere antwortete nach kurzer Zeit, wo er wieder zu den Dorfbewohnern blickte. „...mein Name ist Yaiko...“


Nachwort zu diesem Kapitel:
nicht wundern dass der Name des bisher unbekannten mein nick hier auf animexx ist... das ist der Name eines Chars den ich vor ewig langer zeit erfunden habe und in meinem RPG "The Next Generation" eine besondere Rolle spielt... es ist kein Selfinsert, da dieser Char hier vollkommen anders ist als ich es bin... es war einfach der erste name der mir für den Char in dieser FF einfiel xD Komplett anzeigen

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