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I was born to serve you, Arthur!

OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Charaktere: Merlin, Uther
Genre: Humor
Stand: Anfang 1. Staffel
Widmung: für Nochnoi, da ihr OS noch etwas warten muss und das ein kleiner Trost sein soll ;)

Ich wollte schon länger etwas zu den Beiden schreiben und hier ist mein erster Versuch. Ist relativ kurz, soll aber auch nur ein kleiner Einblick sein.
Hoffe, dass es gefällt ;) Komplett anzeigen

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Das Leben eines Dieners

Merlin schritt ungeduldig vor der Tür auf und ab, immer und immer wieder. Kaum war er an einem Ende angekommen, wandte er sich erneut um und ging in die andere Richtung. Seine Schritte hallten durch den gesamten Flur und es schien schon einem Wunder gleich zu kommen, dass er noch kein Loch in den Boden gerannt hatte. Seine Hände hatte er auf dem Rücken gefaltet und bei jeder Kehrtwendung seufzte er schwer. Arthur hatte schon viel von ihm verlangt, die unmöglichsten Aufgaben, aber das erreichte einen neuen Höhepunkt. Wie konnte der Prinz ihm das nur antun?

Schon mehrere Male hatte Merlin vor der Tür gestanden, seine Hand nach dem Griff ausgestreckt und es trotzdem nicht gewagt, den Raum zu betreten. Es gab selten Etwas, wovor Merlin sich fürchtete und auch jetzt war dies nicht der Fall. Er hatte nur einen gewissen Respekt vor dieser Aufgabe.

 

Merlin war wirklich froh, dass keine Wachen in der Nähe waren, die seine Unsicherheit hätten beobachten können. Kurz war ein Ritter vorbeigekommen, der nur leicht gegrinst hatte. Sir Leon, wenn sich der Diener richtig an den Namen erinnerte. Anscheinend fand er es amüsant, dass Merlin sich nicht traute, den Raum zu betreten. Dann sollte er es doch tun, schoss es Merlin wütend durch den Kopf. Beim zweiten Gedanken jedoch merkte er, dass Sir Leon wohl nicht so große Angst gehabt hätte, was jedoch kein Wunder war. Schließlich war er ein angesehener Ritter und Merlin nur ein kleiner Diener, der gerade mal für kurze Zeit dem Prinzen von Camelot diente. Hinzu kam noch, dass er Magie besaß, was hier nicht gerade gerne gesehen war, sodass Merlin mehr als nur aufpassen musste, nicht erwischt zu werden.

 

Im Moment konzentrierte sich Merlin darauf, Prinz Arthur alles recht zu machen und die ganzen neuen Sachen zu lernen, die ihm von ihm nicht gerade glimpflich beigebracht wurden. Gleichzeitig musste er aber auch darauf achten, dass er nicht aus Versehen in der Gegenwart seines Herrn zauberte. Zu Hause in Ealdor war dies schon einmal öfters vorgekommen, er tat es einfach instinktiv, und das musste er sich schnellstmöglich abgewöhnen. Mittlerweile hatte er es auch ganz gut im Griff und trotzdem dachte er gerade genau daran. Was passierte, wenn er sich nicht unter Kontrolle hatte?

 

Plötzlich blieb er stehen und drehte sich der verschlossenen Tür zu. „Blödsinn, Merlin“, sprach er leise zu sich selbst. „Du kannst das.“ Das konnte doch wirklich nicht so schwer sein. Arthur hätte ihn vermutlich nur ausgelacht, wenn er ihn hier gesehen hätte, oder die Augen verdreht, um zu zeigen, wie klar es ihm gewesen war.

 

Aber das würde Merlin nicht dulden. Es war keine schwere Aufgabe. Mit neuem Mut griff er nach der Türklinke, als ihm im letzten Moment die Worte seines Herrn durch den Kopf schossen: „Du bist der schlechteste Diener, den es gibt, Merlin. Du kannst nicht einmal anklopfen.“ Diese Worte hatte Arthur heute Morgen Merlin gegen den Kopf geworfen, dicht gefolgt von seinem Kelch. Merlin war aufgefallen, dass er gerne mal Sachen nach ihm warf und er musste dringend lernen, diesen Geschossen noch auszuweichen. Um diese Erinnerung noch zu unterstreichen, tat plötzlich wieder seine linke Schläfe weh.

 

Merlin schüttelte den Kopf, um das ganze aus seinem Kopf zu vertreiben. Mit entschlossener Haltung richtete er sich auf und klopfte, erst zaghaft, dann kräftiger gegen das Holz. Es dauerte nicht lange, bis die bekannte Stimme an sein Ohr drang, mit dem Befehl, einzutreten. Langsam drückte er die Tür auf und trat in die Kammer. Sofort verbeugte sich Merlin, nicht nur aus reiner Höflichkeit, sondern auch um seine Unsicherheit zu überspielen. „Eure Majestät!“, begrüßte er den König.

 

Dieser drehte sich von seinem Fenster zu dem Neuankömmling um. Keine einzige Regung war in dem Gesicht von Uther zu erkennen. Falls er sich wundern sollte, was der Diener seines Sohnes bei ihm wollte, wusste er es gekonnt zu verstecken.

„Merlin, richtig?“ Der Junge war noch nicht allzu lange im königlichen Hause angestellt und Uther interessierte sich wenig für die Angestellten, trotzdem glaubte er, dass dies der richtige Name war, was der Junge durch heftiges Nicken bestätigte. Danach kam jedoch rein gar nichts. Wie versteinert stand der Diener immer noch im Eingang und starrte ihn an. Man konnte meinen, dass man einen Grund hatte, den König in seinen Gemächern zu besuchen und diesen auch vortrug, aber anscheinend sah Merlin dies nicht so. Wie er dort stand, fast schon mit einem leeren Blick in seinen Augen, fragte sich Uther, ob der Junge nicht vielleicht etwas zurück geblieben war. Schon vor dieser Begegnung hatte er sich das gefragt, da Arthur ihm wohl vieles mehr als einmal erklären musste. „Nun?“, half er dem Jungen deshalb auf die Sprünge, auch wenn er dies nur einmal tun würde.

 

Merlin hatte gar nicht wahrgenommen wie lange er bereits in dem Raum stand. Es war das erste Mal, dass er sich ganz alleine mit dem König in einem Zimmer befand. Nicht, dass er Angst hätte, nein, er hatte nur wirklich großen Respekt vor diesem Mann. Es war Merlin durchaus bewusst, was dieser Mann ihm antun würde, falls er von seinem kleinen Geheimnis erfuhr. Aber es war nicht nur das, was Merlin dazu veranlasste, vorsichtig zu sein. Die ganze Ausstrahlung von Uther Pendragon ließ einen zittern. Der König gab nicht nur vor, ein großer Mann zu sein, er spielte es nicht, er war es. Immer mit erhobenem Haupt regierte er über dieses Land, zwar nicht immer gerecht, aber Merlin würde sich hüten zu sagen, dass Uther ein schlechter König war. Wenn man es genau betrachtete hatte der König immer nur das Beste für Camelot im Sinn.

 

„Arthur schickt mich“, fand Merlin schließlich seine Stimme wieder. „Um Euch eine Nachricht zu überbringen.“

 

Uther verdrehte nur die Augen. „Das sehe ich.“ Was sollte sonst der Diener seines Sohnes bei ihm im Gemach wollen? Offensichtlicher ging es wohl nicht.

 

„Ich soll Euch ausrichten, dass der Prinz an der heutigen Ratssitzung nicht teilnehmen wird, da er mit dem Training der Ritter beschäftigt ist.“

 

„WAS?“, schrie Uther. Das war eine Unverschämtheit. Arthur wusste ganz genau, wie wichtig diese Sitzungen waren. Nicht nur die Fähigkeiten der Ritter waren für den Schutz des Königreichs bedeutend, sondern auch alle politischen Belange und Sorgen. „Du wirst zu ihm gehen und ihm sagen, dass er sich für so etwas keine Ausrede einfallen lassen kann. Es ist wichtig und er wird daran teilnehmen.“

 

Merlin schluckte schwer. Die Lautstärke gefiel ihm nicht und füllte ihn mit weiterem Unbehagen, besonders da er wusste, dass Uther die nächsten Worte nicht gefallen würden. Am Liebsten hätte Merlin sich jetzt einfach verbeugt, den Befehl des Königs angenommen und wäre zu Arthur zurück gekehrt, aber der Prinz hatte seinen Standpunkt klar gemacht. Die Drohung, dass Merlin an den Pranger gestellt werden würde, wenn er das auch vermasselte, war immer noch in seinem Hinterkopf verankert.

 

So schüttelte er den Kopf. „Es tut mir leid, Eure Hoheit, aber Prinz Arthur hat mir aufgetragen zu sagen, dass er seine Meinung darüber nicht ändern wird und ich gar nicht erst daran denken soll, zu ihm zurück zu kommen, um ihn zu holen, selbst wenn ich gute Argumente hätte.“

 

„Du stellst also meine Autorität in Frage, Junge?“ Bedrohlich war König Uther einen Schritt näher auf den Diener zugegangen.

 

Vehement schüttelte Merlin den Kopf. „Nein, das tue ich bestimmt nicht, Sire.“

 

„Dennoch weigerst du dich, meinen Befehl zu befolgen.“ Zurückgeblieben und dumm also. Arthur hätte wirklich etwas Besseres verdient.

 

„So ist das nicht“, versuchte Merlin sich herauszureden, wich aber einen Schritt zurück, als sein Gegenüber wieder etwas näher kam. „Prinz Arthur hat mir befohlen-“

 

„Ich bin der König“, unterbrach ihn Uther wütend.

 

Merlin senkte den Kopf. Das war ihm mehr als bewusst. In diesem Moment wohl mehr als bisher. Aber Prinz Arthur war sein Herr und so musste er auf ihn hören, oder nicht? Besonders da er nicht wieder an dem Pranger landen wollte. „Es tut mir leid, Eure Majestät, aber Prinz Arthur hat mir klare Anweisungen gegeben.“ Merlin verbeugte sich etwas, in der Hoffnung, dass dies den wütenden König vielleicht etwas besänftigen würde. Am Liebsten hätte er jetzt einfach die Flucht ergriffen, aber er wusste, dass er warten musste, bis er entlassen wurde.

 

„Wachen!“, rief Uther ohne weitere Vorwarnung. Keine zehn Sekunden später standen zwei großgewachsene Wachen in des Königs Kammer. „Bringt den Jungen zum Pranger. Bis Sonnenuntergang soll er dort über sein Vergehen nachdenken.“ Loyal, das musste man den Jungen lassen. Vielleicht hatte Arthur es doch gar nicht so schlecht getroffen, wenn man von den anderen Fehlern des Jungen mal absah. Dennoch musste Merlin lernen, wer hier die höchste Autorität war. Selbst für den privaten Diener des Prinzen standen die Befehle des Königs über denen seines Sohnes.

 

Merlins Augen weiteten sich vor Unglauben. Was? Er war doch hierher gekommen, um genau das zu vermeiden. Gerne hätte er widersprochen, aber Merlin wusste, dass dies wohl alles nur noch schlimmer machen würde. So ließ er sich von den Wachen abführen und seufzte nur laut, als sie auf dem Gang waren. Auf dem Weg in den Hof begegnete er wieder Sir Leon, der auch jetzt nur ein belustigtes Grinsen für ihn übrig hatte. Anscheinend kam es also öfters vor, dass Diener von der Kammer des Königs zum Pranger geschickt wurden.

 

Merlin wehrte sich nicht, sondern ließ alles über sich ergehen. Sobald er festgebunden war, flog auch schon die erste verschimmelte Tomate. Hätte es überhaupt einen Weg um den Pranger herum gegeben?

 

Vermutlich nicht.

Immerhin war er ein Diener.

Und so sah sein Leben wohl aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  w-shine
2013-07-07T09:52:37+00:00 07.07.2013 11:52
Hallöchen =)

Dann werde ich mal wieder schauen, was Merlin so macht ;)
Mir gefällt die Geschichte ziemlich gut! Ich kann mir Merlin am Anfang sehr schön vorstellen, wie er nervös auf und ab läuft und sich nicht traut, zum König zugehen. Auch die kleine Bemerkung mit Sir Leon passt wirklich gut und verdeutlich die Szene, macht sie lebendiger. Ein schönes Detail.
Mir hat auch gefallen, wie er dann erst mal sprachlos vorm König steht und sich nicht traut etwas zu sagen – haha! Der Schwenk zum König passt in diesem Fall auch, um die andere Seite in der Geschichte zu beleuchten.
Da ich die Personen nicht kenne, kann ich es nicht genau beurteilen, aber ich hätte mir gewünscht, dass Uther vielleicht Merlin noch etwas genauer zu hört. Aber dann wäre er vielleicht kloppt Out-Of-Character, das kann ich nicht beurteilen.
Am Ende fehlt mir etwas der Pfiff. Vielleicht hätte Arthur noch vorbei kommen können und irgendeine Bemerkung machen oder so.
Aber insgesamt gefällt mir die Geschichte wirklich gut, auch wenn Merlin von Anfang an hätte realisieren können, dass es wohl keinen Weg vom Pranger vorbei gibt.
Rechtschreibfehler oder Ähnliches sind mir nicht aufgefallen und den Schreibstil liest sich sehr gut und flüssig – habe ich nichts zu meckern.
Gefällt mir :)

Liebe Grüße,
Shine
✖✐✖
Antwort von:  DoctorMcCoy
07.07.2013 12:16
Hey,

freut mich, dass du dich wieder den Abenteuern von Merlin gestellt hast, obwohl du es wirklich nicht kennst. Das ehrt mich dann noch mehr :)
Freut mich auch, dass es dir im Großen und Ganzen gefallen hat.
Die Sache mit Uther wäre wirklich etwas OOC, schließlich ist Merlin nur ein einfacher Diener ;)
Aber du hast Recht, am Ende hätte vielleicht noch ein wenig Pfiff gutgetan. Danke für den Tipp :)
Lg Lady
Von:  Finvara
2013-06-22T16:07:41+00:00 22.06.2013 18:07
Hallo,

das sind zwei Dinge, die beim Lesen aufgefallen sind. Ich hoffe, ich habe sie nicht verschlimmbessert :D
>> Kaum war er am einen Ende angekommen
Ich finde "kaum war er an einem Ende angekommen..." klingt flüssiger. Da stolpert man nicht so rüber

>>Auf den Weg in den Hof begegnete er wieder Sir Leon,
"Auf dem Weg in den Hof..."

Ansonsten kenn ich mich kein bisschen mit Marlin aus, um ehrlich zu sein.
Aber dennoch muss ich sagen, mir gefällt der OS sehr gut. Ich mag die Dichte, die aufbaust um Merlin sehr gerne. Seine Unsicherheit ist richtig spürbar. Und das, obwohl er so oft betont, dass er keine Angst hätte.
Währen Sir Leon mir eher unsympathisch ist, mag ich Uhter(?) um so mehr. Ich seh ihn richtig vor mir, wie er Merlin gegenüber immer ungehaltener wird und nicht versteht, wieso er Arthurs Diener ist. ich hätte echt Angst vor ihm.
Am Ende tut Merlin mir einfach nur Leid, dass er dem Pranger doch nicht entkommen ist, dabei wollte er es doch nur allen recht manchen und sich schützen.
Ich finde es sehr gut, dass er sich nicht wehrt, sondern es einfach über sich erlassen geht, mit dem Wissen, dass er nichts ändern kann.
Der Schlusssatz hat es mir wirklich sehr angetan. Die letzten drei Zeilen sind so schön und fassen das geschehen irgendwie auf eine traurige Art und Weise noch einmal gut zusammen.

Im Fazit, mir gefällt der OS sehr gut und auch ohne Kenntnisse kann ich mich gut reindenken und mitfühlen.

Liebste Grüße an dich
Finny
Re-✖✐✖
Antwort von:  DoctorMcCoy
02.07.2013 19:40
So, endlich kommt dann auch mal meine Antwort auf dieses liebe Review.
Erst einmal ein großes Dankeschön allgemein und dann auch auf das Hinweisen der Fehler. Damit vertue ich mich immer und auch wenn ich mir Mühe gebe, diese kleinen Dativ/Akkusativ-Fehler zu finden, schlüpfen mir immer wieder welche durch die Lappen.

Es freut mich, dass dir der OS gefallen hat, obwohl du dich kein bisschen mit Merlin auskennst. Das ist ein verdammt großes Lob, wie ich finde :)
Ich finde es aber irgendwie lustig, dass dir Sir Leon unsympathisch und du Uther dagegen leiden kannst. Gut, dass du die Serie nicht kennst, denn da ist es eigentlich anders herum *haha*
Aber dass man vor ihm Angst hat, das stimmt schon. Er ist nicht gerade der netteste König auf der Welt, aber genau deswegen finde ich den Charakter sehr interessant.

Vielen Dank für dieses tolle Lob.
Ich bin wirklich geschmeichelt.
Lg Lady
Von:  Nochnoi
2013-05-01T17:32:54+00:00 01.05.2013 19:32
Oh, für mich?
Na, sowas freut einen doch gleich doppelt! :D

Und ich liebe diesen OS! Die Szenen zwischen Merlin und Uther sind sowieso immer genial <3
Schon der Anfang hat mich grinsen lassen. Merlin noch ganz frisch in Arthurs Diensten und wie er versucht, sich an die neuen Umstände anzupassen. Etwa darauf zu achten, Arthurs Geschossen auszuweichen *lol*

Aber Arthur ist echt fies, Merlin einfach so zu seinem Vater zu schicken!! Jeder Blinde mit einem Krückstock hätte sehen können, dass Merlin nicht glimpflich aus der Sache herausgekommen wäre.
Aber Uthers Gedankengänge über Merlin haben mir gefallen *fies grins* Loyal, aber offenbar zurückgeblieben ("Have you some kind of mental affliction?") xDD

Heimlicher Star für mich war aber nichtsdestotrotz Sir Leon, der die ganze Zeit im Hintergrund am grinsen war xDDD Leon rocks!!

Freu mich schon auf den nächsten Oneshot!


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