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Und plötzlich ist alles anderes...

von

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Ein besonders Geschenk

Das Weihnachtsfest war im vollen Gange. Wie in den letzten Jahren auch, feierte die Familie Grandier bei ihrer Verwandtschaft und Arbeitgeber zugleich.

Eine große Tafel war aufgebaut und alle saßen an dieser und nahmen das Festessen zu sich. Es wurden auch keine Unterscheide gemacht. Selbst die Kinder mussten nicht an einen extra Tisch. Nachdem alle gesättigt waren, wurde schnell alles umgebaut, das nun auch getanzt werden konnte. Dieses wurde von allen freudig angenommen.

Emilie hatte an diesen Tag nur ihre jüngste Tochter im Blick und das brach ihr fast das Herz. Zu gerne wäre sie zu ihr gegangen und hätte sie in ihr Arme geschlossen und das nicht nur, weil sie heute 40. Jahre alt wurde. Aber sie konnte es nicht, auch mit ihren Enkelkindern hätte sie sich gerne unterhalten. Jetzt erst wurde ihr bewusst, wie schwer es ihr fiel. Sie sah zu ihrem Mann, den das alles scheinbar nicht interessierte und über das Fest nur den Kopf schüttelte. Doch Josephine könnte ihre Mutter verstehen und das zeigte sie ihr auch durch sanfte Blicke.
 

Auch Oscar ließ es alles nicht kalt, im Gegenteil. Sie kämpfte mit sich selber nicht einfach zu ihren Eltern zu gehen. Aber sie ließ es um den anderen nicht das Fest zu ruinieren. André fiel es natürlich auch auf. Er hatte ihr auch schon angeboten, dass sie gehen könnten, wenn sie es wünschte. Doch Oscar wollte bleiben. Sie merkte selber, dass es ihren Kindern schwer fiel. Ihre geliebte Oma nicht ansprechen zu dürfen. Aber zugleich mit ihr Cousine spielen konnten.
 

Es war schon etwas später am Abend, als Katharina zu ihrem Opa ging. Cecelia, die ihr gefolgt war, blieb etwas weiter weg stehen.

„Großvater, habt Ihr eigentlich schon gesehen, was ich heute geschenkt bekommen habe?“, fragte ihn Katharina.

Er setzte sich und nahm seine Enkelin auf den Schoss.

„Nein“, antwortete er.

Sie holte ihre Puppe hervor und zeigte ihm das neue Kleid, was diese trug.

„Das ist aber schön“, sagte der ehemalige General.

„Ich finde das, was Cee bekommen hat besser. Komm doch her und zeig es mal unserem Großvater“, sprudelte es aus ihr heraus, ohne zu wissen was sie da sagte.

Dieses eine Wort traf Reynier auf eine Art.

„Ich weiß nicht“, kam es verlegen von ihr nur.

„Bitte“, bat sie.

Cecilia gab nach und ging vorsichtig auf ihn zu und gab ihn die Puppe. Dieser nahm sie entgegen und sah sich das Kleidchen an.

„Ich finde beide schön“, gestand er.

Nun fiel sein Blick auf Marius, der neben seiner Schwester stand.

 

Oscar, die sich gerade mit Josephine unterhielt, sah auf einmal das Ganze.

„Es tut mir leid. Aber ich muss eben“, sagte die Jüngere von beiden.

Jossi drehte sich automatisch um und entdeckte das gleiche.

„Nicht, Oscar!“, stoppte sie sie.

„Vielleicht tut das ganz gut. Es scheint ja nicht das er darüber verärgert ist und wenn, können wir immer noch einschreiten.“

„Ich habe den beiden gesagt, sie sollen sich von ihm fernhalten.“

„Es sind Kinder...“

André merkte, dass seine Gattin aufgebracht war und ging zu ihr. Die Frauen deuteten auch die Szenerie.

„Ich gebe Josephine recht, warten wir ab was passiert“, stimmte er ruhig zu.
 

„Was hast du denn bekommen?“, sprach Reynier sein Enkel an.

„Ich habe Glasmurmeln bekommen“, antwortete er höflich und holte sie aus der Hosentasche.

Vorsichtig nahm der ehemalige General eine und sah diese sich an.

„Die sind aber schön.“

„Ja aber...“, kam es traurig von den Jungen.

„Er hätte lieber einen Zinnsoldaten gehabt“, mischte Katharina sich mit ein.

„Ist das wahr?“

Marius nickte nur und sagte dann „Aber die sind teuer... das sagte Mama und Papa.“

„Aber vielleicht bekommst du dann einen zum Geburtstag“, versuchte er seinen Enkel zu trösten.

Aber im gleichen Moment fiel ihm ein, das er gar nicht wusste, wann dieser überhaupt war. Das gehörte nicht zu seiner Art. Denn er wusste von jedem in der Familie den Geburtstag.

„Das dauert noch lange“, sagte Marius.

„Oh oh“, kam es von Katharina und sprang von den Schoß ihres Opas.

„Ich habe ganz vergessen Tante Oscar zu gratulieren“, sagte sie weiter und rannte drauf los.

„Frohe Weihnachten“, wünschten Cee und Marius noch bevor sie gingen.

 

Auch Emilie sah alles aufmerksam mit an und im Gegenteil zu den anderen, konnte sie sogar hören was gesagt wurde. Sie kannte auch ihren Mann zu gut, um zu wissen, was nun im ihm vorging.
 

Später im Anwesen der Jajayes saßen Reynier und seine Gattin kurz bei einem Glas Rotwein zusammen. Ihr blieb nicht verborgen, das ihr Mann seit dem Gespräch mit den Kindern nachdenklicher geworden war.

„Wie alt sind eigentlich die beiden?“, fragte er.

„Cecilia ist fünf und Marius vier. Warum fragst du?“

„Nur so“, antwortete er ihr.

„Was hast du eigentlich zu Weihnachten verschenkt?“, wollte er nun wissen.

„Katharina habe ich etwas für ihr Puppenhaus gekauft was sie in England hat“, erklärte sie ihm.

„und den anderen?“

Nun sah sie ihn mit großen Augen an und senkte das Haupt: „Gar nichts. Ich wollte, aber ich habe es doch lieber sein lassen.“

„Mmmmh“, sagte er und erhob sich.

„Geh bitte morgen etwas holen. Für das Mädchen wird dir schon was einfallen und den Jungen einen Zinnsoldaten“, fügte er hinzu und ging.

Emilie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Konnte es wirklich sein, das die Kinder das Herz von ihm erweichen konnten?
 

Gleich am nächsten Morgen machte sie sich auf den Weg um die Geschenke für ihre Enkelkinder zu holen. Es dauerte nicht lange und sie fand das Richtige. Cee sollte eine Bettchen für ihre Puppe sein und für ihren Bruder den heißgeliebten Zinnsoldaten. Kaum hatte sie bezahlt, fragte sie sich wie nun die Sachen zu ihren neuen Besitzer kommen sollten. Kurz überlegte sie die Geschenke persönlich vorbeizubringen, aber entschied sich dann doch dagegen.

Zuhause suchte Emilie ihren Mann auf und fragte ihn, ob Josephine es den Kindern geben sollte.

„Nein, ich habe nichts dagegen, das die beiden herkommen. Ich will nur nicht ihre Mutter sehen“, antwortete er.

„Heißt es, dass sie uns besuchen dürfen?“, fragte sie vorsichtig nach.

„Ja“, kam es knapp von ihm.

Emilie konnte ihr Glück nicht fassen und beschloss schnell zu ihnen zu fahren.

André war schon zu Hause und war sehr verwundert, als er seine Schwiegermutter mit einer Kutsche vorfahren sah. Sie teilte ihm die Entscheidung von ihrem Mann mit. Auch der Dunkelhaarige glaubte kaum was er da hörte und dachte das gleiche wie Emilie in diesem Augenblick. Es ist der erste Schritt zu einer Versöhnung. Natürlich erlaubte André dass die Kinder zu ihrem Großvater durften. Schnell zog er die beiden nochmal um und gab ihnen noch ein paar Regeln mit.

Marius und Cee schauten mit großen Augen auf das Anwesen. Denn sie waren zu ersten Mal hier, denn sonst kam ihre Oma zu Besuch.

Auch im Haus hörte das Staunen nicht auf. Im Gegenteil, den so ein feines und vornehmes Gebäude hatten sie noch nie gesehen. Vorsichtig folgten sie ihrer Großmutter und hofften, dass sie nicht kaputt machten.

Emilie klopfte an der Tür von dem Arbeitszimmer ihres Mannes an.

„Her rein“, schrie er und Marius und seiner Schwester zuckten sofort zusammen.

„Reynier, unser Besuch ist da“, sagte sie liebevoll und betrat den Salon, wobei sie die Kinder vor sich hatte.

„Guten Tag“, sagte er und senkte seine Stimme.

„Es freut uns, dass wir Euch besuchen dürfen“, kam es von Cee.

„Ich freue mich auch“, antwortete er und wandte sich dann seiner Frau um: „Bring sie bitte in den Salon, ich komme auch sofort.“

„Komm Kinder“, sprach Emilie und verließ mit den beiden das Zimmer.

Marius und Cee amtete erleichtert auf und folgte weiter ihrer Oma.

Dort wartete schon Tee und auch leckerer Kuchen. Der Junge entdeckte, dass zwei Geschenke noch ungeöffnet da lagen.

„Wollte einer nicht wissen was sich in ihnen befindet?“, fragte er nach.

Emilie lächelte und wollte gerade etwas sagen, als Cee ihren Bruder zurechtwies: „Sei nicht so neugierig!“

„Ich würde nie eine Geschenk liegen lassen“, maulte er.

Cee wollte gerade etwas erwidern, als die Tür sich öffnete und der ehemalige General das Zimmer betrat.

Er setzte sich direkt neben seine Frau und nahm sich ein Stück von dem Kuchen. Denn fing er an sich mit seinen Enkelkindern zu unterhalten. Es waren Kleinigkeiten, aber trotzdem hörte er aufmerksam zu und merkte schnell, dass diese Kinder gut erzogen waren, vielleicht besser als andere seiner Enkelkinder. Dann übergab Emilie endlich die Geschenke. Beide konnten nicht glauben, dass es wirklich für sie war. Sofort lösten sie das Band um zu sehen, was da drin steckte. Cee freute sich über das Bettchen und fiel ihrer Großmutter um den Hals.

Marius starrte noch immer auf den Karton. Er konnte es einfach nicht glauben. Sein erste Zinnsoldaten. Sonst hatte er immer mit den von Sohn von Madame Villfort gespielt. Doch jetzt hat er selber einen.

„Ist er nicht richtig?“, fragte Reynier nach.

„Doch. Ich danke Euch aber...“, mehr kam nicht aus ihm raus, denn schon liefen ihm die Tränen der Freue über die Wange. Schnell wische er sich diese weg, denn es war ihm zu unangenehm, dass ihn sein Opa so sah.

Der ehemalige Graf freute sich, das er ihn so eine großen Wunsch erfüllen konnte.

„Darf ich ihn mir mal ansehen?“, fragte er nach.

„Natürlich“, antwortete Marius und nahm ihn ganz vorsichtig aus dem Karton.

„Weißt du das er fast genauso aussieht, wie den Ersten den ich deiner Mutter geschenkt habe?“

Emilie sah verwundert zu ihrem Mann. Sie hätte nicht gedacht, das er von Oscar spricht oder sich daran noch erinnern konnte.

„Nein.“

„Sie hat ihn sehr gerne gehabt und dann war er auf einmal verschwunden. Genauso wie ihr rotes Messer und den Kreisel...“, erklärte er den Kindern und war mit den Gedanken in der Vergangenheit.

Er wusste noch wie Oscar sich über den kleinen Soldaten gefreut hatte und mit ihm sofort gespielt hatte. Ihre Schwestern rannten immer mit der Puppe auf den Arm durch das Haus und Oscar mit ihrem Lieblingsspielzeug.

Katharina, die mit ihrer Mutter sich ein Haus angesehen hatte, betrat nun den Salon. Sie wusste, dass ihre Cousine und Cousin da waren und hoffte sehr sie nicht zu verpassen.

„Großmutter, Großvater, dürfen wir hinausgehen und einen Schneemann bauen?“

„Von mir aus“, sagte Emilie und blickte zu den beiden.

Cee schien ganz begeistert von der Idee zu sein im Gegensatz zu ihrem Bruder.

„Ich passe auf dein Geschenk auf“, sagte sie und schon zauberte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Ganz vorsichtig legte er in zurück in der Verpackung und reichte sie seiner Oma und schon liefen die Kinder los.

Der ehemalige General zog sich nun wieder in sein Arbeitszimmer zurück. Dort sah er sich wieder seine Unterlagen, an doch das Kinderlachen nahm ihm etwas die Konzentration. Dann erhob er sich und beobachtete seine Enkel. Von hier aus fühlte er sich in der Zeit zurückversetzt. Er hatte das Gefühl das eher Oscar, André und Josephine einen Schneemann versuchten zu bauen. Ein Lächeln zauberte sich bei ihm auf das Gesicht. Wie gerne hätte er ihnen gerne geholfen, aber hatte nie Zeit dazu. Doch nun hatte er diese und schon machte er sich auf den Weg.

Erst bemerkten sie ihren Großvater nicht, doch dann blieben sie erst mal still stehen. Aber als sie merkten, dass er mitmachte freuten sie sich.

Als er endlich fertig war, sahen sie sich stolz ihr Meisterwerk an. Katharina rannte schnell ins Haus um Kohle und eine Möhre zu holen, um ihn perfekt zu machen.

Marius formte heimlich einen Schnellball und bewarf dann seine Schwester. Diese holte sofort zum Gegenschlag aus. Nur traf sie nicht ihren Bruder, sondern ihren Großvater. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und entschuldigte sich sofort bei ihm. Als Antwort bekam sie selber einen ab und schon begann eine wilde Schlacht.

 

Josephine, die zusammen mit ihrer Mutter im Salon saß, blickte aus dem Fenster. Es verschlug ihr die Sprache, was sie beobachtete.

„Was ist?“, fragte Emilie besorgt.

„Das glaubst du nicht“, sagte sie und deutete auf das Fenster.

Die Ältere von beiden erhob sich und trat zu ihrer Tochter. Als sie es entdeckte, zauberte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

„Er hat sie doch gern“, kam es von ihr leise, da es nur für sie bestimmt war.

Doch hörte es Josephine und nickte zustimmend. Sie selber fragte sich warum er nie so als Vater hatte sein können...

 

Abends erzählten die Geschwister sofort von ihren ganzen Erlebnissen mit ihren Großeltern. Cee wusste nicht was für sie besonders war, aber ihr Bruder ganz genau, seinen Zinnsoldaten.

Oscar berührte es sehr dann das hatte sie sich sehr gewünscht dass er wenigsten ihre Kinder anerkannte.



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