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Glowing in the dark

von

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Your lips are poison, your Lips are wine

You only know what I want you to

I know everything you don't want me to

Oh your mouth is poison, your mouth is wine

Oh you think your dreams are the same as mine

Oh I don't love you but I always will
 

Katniss
 

Ich fuhr herum und erstarrte. Gale. Da stand er. Erwachsen, groß, männlich. Mein Herz machte einen so gewaltigen Satz das es gegen meinen Rippenkäfig krachte und ich sicher war mir wenigstens zwei Rippen gebrochen zu haben. Atemlos starrte ich ihn an. War er immer schon so.. so.. so männlich? „Gale~..“ wisperte ich und dann hielt uns nichts mehr. Ich sprang von dem Felsen auf dem ich gestanden hatte und er fing mich auf. Seine starken, sicheren Arme umfingen mich und ich verschwand in seiner Wärme. Sofort gruben meine Finger sich in seine dunklen Haare und unsere Lippen fanden sich hungrig. Es war wie damals, als ich so sehr gehofft hatte dass er mich nach den Hunger Games nicht hassen und verlassen würde. Auch damals war ich ihm mit diesem undefinierbaren Laut aus Lachen, Weinen und Verschlucken um den Hals gefallen. Nur das es diesmal intensiver war. Wir waren keine Kinder mehr. Und ich war noch immer so wütend auf Peeta. Und das war Gale. Mein Gale!
 

Er war hier und er hatte mich gefunden. Immer fester gruben meine Finger sich in sein Haar, ich stand auf den Zehenspitzen und er hob mich halb vom Boden als seine Arme mich fester umfassten. Er presste mich sehnsüchtig an sich, teilte meine Lippen mit seiner Zunge und ich gab seufzend und mehr als bereitwillig nach. Er schmeckte süß, herb und nach ihm. So vertraut. Gefühle die ich nicht in Worte fassen konnte fluteten meinen Körper und ein Schwarm Schmetterlinge schoss mir durch den Magen. Ich lachte erstickt und schlang meine Arme nur enger um ihn. Keiner von uns wollte unseren längst überfälligen Kuss lösen. Irgendwann hob Gale mich wirklich hoch. Seine starken, schönen Hände schoben sich unter meine Oberschenkel und hoben mich mühelos von den Füßen. Ich schlang meine Beine um seine Mitte und ließ mich von ihm tragen, bis er mich gegen einen der breiten Baumstämme drängte und ich zwischen seinen harten Muskeln und der rauen Rinde eingeklemmt war. Atemlos und mit geschwollenen, wundgeküssten Lippen sah ich aus Sturmumwölkten Augen zu ihm auf. Mein Ausdruck spiegelte sich in seinen Augen. Er neigte den Kopf und nippte sanft an meinen Lippen, biss ganz sacht in meine Unterlippe und ich gab einen zufriedenen Katzenlaut von mir den ich noch nie gehört hatte. Meine Wangen glühten und mein Herz raste. „Du bist zurückgekommen.“ Flüsterte ich und strich noch immer ungläubig mit den Fingerspitzen über seine raue Wange. Der Dreitagebart kratzte über meine Fingerspitzen. „Ich werde immer zu dir zurückkommen.“ Raunte er dunkel. Seine Stimme schrammte über meine blank liegende Nerven wie eine raue Katzenzunge. Ich erschauderte. Offenbar war ich tatsächlich empfänglicher für männlichen Charme geworden. Oder es lag einfach daran das es Gale war. Groß und dunkel und Sicher. Noch immer lagen seine Hände unter meinen Oberschenkeln, sein Becken lag an meinem und ich spürte Stromschläge durch meinen Körper jagen. Plötzlich fragte ich mich wie weit Gale schon gegangen war. Hatte er mit anderen geschlafen? Hatte er eine echte Beziehung in Distrikt 2 gehabt? Er war alt genug und zutrauen würde ich es ihm. Welche Frau würde bei ihm nein sagen? Mit einem schaudern stellte ich fest das ich genauso wenig nein sagen würde. Dieser Gedanke ließ es in meinem Magen kribbeln und meine Finger gruben sich fester in den Kragen seiner Jacke. „Warum.“ Flüsterte ich tonlos. Ich kannte die Antwort längst. „Weil ich dich liebe.“ knurrte er und seine Miene verfinsterte sich. „Und weil Peeta ein Arschloch ist das dich nicht verdient.“

Ich musste hell auflachen und empfand beinahe so was wie kindliche Freude über Gales Eifersucht. Ich stellte mir vor wie Peeta und Gale sich als Schuljungen um mich prügelten. Zu meiner Überraschung war der Kampf recht ausgeglichen. Gale war groß und muskulös, aber Peeta war stark. Selbst in den von mir fiktiv erdachten Szenen lagen beide recht gleich auf. Ich wollte sie nicht vergleichen, wollte mich nicht entscheiden. Ich war ich, zum ersten Mal seit langem und ich hatte Gale wieder. Gale, in dessen dunklen Augen es gefährlich loderte. Ich spürte diesen Hunger der mich am Strand überfallen hatte. Nur das ich diesmal nichts und niemanden außer Gale wollte. Sein Feuer, seine Kraft und seine Willensstärke. Er war was ich gerade mehr als alles andere brauchte. Er war mein Fels an dem ich mich festhalten konnte. „Du siehst anders aus als bei dem Fest.“ Sagte er leise, löste eine Hand und zog meinen deutlich kürzeren Zopf nach vorne. „Mehr nach dir selbst.“

Sein Blick fing meinen wieder ein und wir sahen uns lange einfach nur an. Ich konnte noch immer in ihm lesen und er in mir. Wir brauchten keine Worte um zu wissen dass wir uns brauchten. „Du bist eiskalt Catnip.“ Murmelte er an meinen Lippen ehe er mich erneut küsste. „Uhum~..“ war alles was ich erwidern konnte und erneut liefen Schauer meinen Rücken hinab. Wie sollte ich seinen Kuss je in Worte fassen? Wie fasste man all diese Gefühle in Worte? Die Aufregung, das Herzrasen, die Schmetterlinge, den hungrigen Druck seiner Lippen auf meinen. Ich gab erneut hilflose, sehnsuchtsvolle Laute von mir und erwiderte den Kuss so gut ich konnte. Ich hatte Peeta so oft geküsst, da sollte man meinen ich wüsste wie man küsst. Aber Gales Küsse waren anders, roher, verzehrender. Wir wollten einander auffressen, mit Haut und Haar. Zeit spielte keine Rolle mehr, wer sollte uns auch stören? Oder suchen? Peeta war beschäftigt. Kalte Wut kochte erneut in mir hoch und ich presste meine Lippen wütend auf Gales, biss ihn fest in die Unterlippe. Sollte Peeta mit diesem blonden Mädchen glücklich werden. Ich kannte nicht mal ihren Namen. Gale schnaubte amüsiert, neckend. So wie früher. „Wenn ich dich nicht nachhause bringe kriegst du noch ne Lungenentzündung.. in deinem Zustand.“ Schmunzelte er und piekte mich schief grinsend in den flachen Bauch. „Hast Geld für drei und bekommst nichts zu essen?“ seine fein geschwungene Augenbraue hob sich und ich boxte ihn gegen die Schulter. Ich hätte genauso gut einen Felsbrocken boxen können. Es hätte denselben Effekt gehabt. Nämlich keinen.

Langsam ließ er mich runter bis meine Füße den Boden wieder berührten. „Mein Haus steht leider nicht mehr. Hast du ein Gästezimmer frei?“ fragte er und ich entdeckte diese dunkle Lodern in seinem Blick. Mein Herz machte einen weiteren Satz. „Du kannst auf dem Boden vor meinem Bett schlafen.“ pampte ich demonstrativ als Strafe dafür, das er mich solange hatte warten lassen. Womit ich nicht gerecht hatte war das Gale auf Frontalangriff setzte und keine Rücksicht mehr darauf nahm ob ich etwas für Peeta empfand oder nicht. Denn anstatt einfach los zu lachen, wie früher, hob er in einer bestimmenden Geste mein Kinn an und stahl mir einen Kuss der mich Orientierungs- und Atemlos zurück ließ. Ich blinzelte benommen. Seit wann konnte Gale so küssen? Er hatte schon die ersten Schritte in Richtung Zaun gemacht als er feststellte das ich noch immer wie festgewurzelt unter unserem Baum stand. Unfähig mich zu bewegen und von seinem Kuss vollkommen aus dem Konzept gebracht. Jetzt lachte er. Warm und liebevoll. Gale kam zurück und schob seine Finger sanft zwischen meine, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und zog so lange an meinem Arm bis ich mich in Bewegung setzte.
 

Hand in Hand gingen wir durch den Regen zurück zum Zaun. Der Himmel war inzwischen schwarz und es donnerte. Aber das störte uns nicht. Wir waren wieder Vollständig. Denn ich war mir sicher, dass ich Gale genauso gefehlt hatte wie er mir. Meine Wangen glühten, aber ich war glücklich. Ich hatte ganz vergessen wie sich das anfühlte. Bei diesem Wetter waren nur Verrückte draußen, weshalb die Straßen leer waren und uns keine Menschenseele begegnete, auf unserem Weg zurück zu meinem Haus. Ich sah nicht zu Peetas Haus, wollte nicht wissen was dort passierte. Ich machte mir sehr viel mehr Gedanken darum was in meinem Haus passieren würde. Mit dem Schließen der Tür schlossen wir die Welt aus. Das Rauschen des Regens verblasste, wurde dumpfer, dafür wurde das Pochen meines Herzens lauter. Wir waren beide klatschnass und standen und bebend und tropfend im Flur gegenüber. Nur das schummrige Resttageslicht das noch nicht vom Gewitter verschlungen worden war erhellte den Flur. Ich konnte Gale nur Schemenhaft vor mir erkennen. Aber ich spürte ihn. Spürte seine Nähe und Präsenz so deutlich wie nie zuvor. Er hob die Hände und streifte mir die Jacke meines Vaters von den Schultern. Das Leder war schwer und komplett durchweicht. Er hängte sie an den Haken und seine daneben. Ich zitterte. Vor Kälte und Aufregung. Gale stand so dicht vor mir, wir berührten uns fast. „Komm.“ Flüsterte er und seine Hand ergriff meine. Wir gingen die Treppe hoch ins große Badezimmer, wo er mich auf dem Toilettendeckel absetzte, um aus meinem Zimmer eine Kerze zu holen. Das warme, flackernde Licht warf unwirkliche Schatten auf unsere Gesichter. Es verstärkte das Lodern in unseren Augen. Gale ging vor mir auf die Knie und begann mit ruhigen Bewegungen meine Stiefel aufzuschnüren um sie mir auszuziehen. Schließlich zerrte er sich seine schweren Stiefel ebenfalls von den Füßen. Achtlos kickte er sie in eine Ecke des Badezimmers. Ich blieb sitzen und sah zu wie er das Wasser aufdrehte und es sich heiß und dampfend in die Badewanne ergoss. Endlich kam er wieder zu mir und zog mich auf die Füße. Noch immer war der Kerl über einen Kopf größer als ich und ohne Schuhe musste ich erst recht zu ihm auf sehen. Seine Hände fingen meine ein und er schob seine Finger zwischen meine. Nachdenklich musterte er mich und unsere verschränkten Hände. Ich bebte noch immer, aber mir war nicht mehr kalt. So nah waren wir uns noch nie gewesen. Überhaupt war ich noch nie in einer solchen Situation gewesen. Nicht wirklich. Ich wusste nicht was ich denken oder fühlen, geschweige denn erwarten sollte. Aber ich wusste dass ich süchtig nach seinen Lippen war, dass sie mir halt gaben. Ich reckte mich auf die Zehenspitzen und er kam mir entgegen. Dieser Kuss war wieder anders. Unendlich sanft, liebevoll und bittersüß. Ich schmolz in seinen starken Händen, die mein Gesicht so sanft umfasst hielten. Seine Daumen strichen über meine Wange und ich seufzte glücklich. Ich liebte ihn auch, irgendwie. Er war Gale. Mein Gale, das würde er immer sein. Er gehörte mir und ja, ich wollte selbstsüchtig sein. Meine nun freien Finger suchten Halt in seinem Tank-top. In aller Seelenruhe vertiefte Gale den Kuss und löste seine Hände von meinen Wangen. Seine Finger strichen federleicht über meine Oberarme, über meine Seiten bis sie auf meinen Hüften zum Liegen kamen. Ich erschauderte als seine Daumen sich warm unter mein nasses, kaltes T-Shirt schoben und über meine eisige Haut strichen. Wieder begann ich heftiger zu zittern. Seinem Daumen folgten weitere Finger bis seine Hände mein T-Shirt weit genug hoch geschoben hatten und meine Taille umfassten. Wimmernd schob ich mich ihm sehnsüchtig entgegen. Ich wollte mehr hiervon. Aber Gale bremste mich. Sanft löste er unseren Kuss und schob mich sacht ein Stück zurück.

„Wir haben Zeit.“



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