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Bestienhandbuch für Anfänger

Lektion 1: Wie erziehe ich meine Bestie
von

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weltweiter Einfluss

Kapitel 6.5 – Weltweiter Einfluss
 

„Im Laufe der Entwicklung von Gimini Intercorbs

wurden auf der ganzen Welt verstreut Tochterlabore

aufgebaut. Diese werden einem jeweiligen

Ratsmitglied anvertraut um den stetigen

Wachstum zu unterstützen.“
 

Nach dem ganzen, dass ich heute erfahren und erlebt habe kann mir mein zuckersüßer Pfannkuchen auch nicht mehr weiterhelfen. Trotzdem will ich das alles nicht ausblenden, egal wie beängstigend es auch ist.

„Wie viele Bestien sind derzeit im Umlauf?“, frage ich vorsichtig.

Sophie zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich habe seit meinem offiziellen Dienstbeginns als Züchterin rund 1000 Bestien erfolgreich gezüchtet, davon ist ein Achtel bereits verstorben. Was die anderen Züchter vollbracht haben, vor allem die, die länger im Dienst sind, weiß ich nicht.“

„Muss das denn nicht aufgezeichnet werden? Bei den vielen Laboren verliert man doch sonst den Überblick. Außerdem sollte es doch ab einer Bestimmten Anzahl schwieriger werden die Öffentlichkeit im Unklaren zu lassen.“

„Ja diese Tatsache macht mir auch Sorgen. Es wird zwar genau Buch geführt, doch gibt es scheinbar bereits Bestien die nicht aus unseren Laboren Stammen. Selbst der Rat verliert langsam den Überblick, will dies aber nicht wahr haben. Er will immer noch im Hintergrund arbeiten und unentdeckt bleiben. Aber durch die vielen Aufträge in den Kriegsgebieten wird dies noch mehr erschwert. “

Ich schlucke.

„Welche Länder sind denn eigentlich beteiligt? Ich habe den Rat gestern zwar kennen gelernt, aber ich konnte nicht alle Länder benennen.“

Sophie holt tief Luft: „Indien, Polen, Russland, Schottland, Afrika, Südkorea, Japan, Frankreich, Amerika, Türkei, Ägypten, Brasilien.“

Diese Bandbreite macht mich Sprachlos. Ich hatte ja schon vermutet, dass die 12 Ratsmitglieder aus verschiedenen Ländern stammen, aber die Realität aus dem Mund von Sophie schockt mich gewaltig.

Wie kann solch ein Ausmaß an menschlichem Übermut nur entstehen? Entschlossen schüttle ich den Kopf. Ich darf mich davon nicht zurückschrecken lassen. Ich will meinen Teil in dem Ganzen beitragen. Vielleicht gelingt es mir ja irgendetwas in Bewegung zu setzten. Aber dafür muss ich erst einmal meine Möglichkeiten erforschen.
 

Sophie erklärt mir noch einige Hintergründe zu Gimini Intercorbs. Doch mich interessiert es nicht wie sie die einzelnen Labore aufgebaut haben oder wie sie versuchen sich noch weiter auszubauen.

„Sag mal, wenn Kati mir jetzt untersteht, muss sie dann noch Befehle von Blackthrone entgegen nehmen?“, frage ich.

Sophie scheint von meinem plötzlichen Themenwechseln leicht irritiert, fängt sich aber schnell wieder.

„Nein. Du bist jetzt praktisch ihre Vorgesetzte.“

Irgendwie freue ich mich darüber. Das Schicksal schlägt manchmal seltsame Wege. Da setze ich mich vor dem Rat und gegenüber Blackthrone doch tatsächlich für die Soldatin ein, die am Ende zu mir gehört. Triumphierend grinse ich in mich hinein.

Da fällt mir noch jemand ein über den ich schon länger nicht mehr nachgedacht habe.

„Was ist eigentlich mit Caleb?“

Traurig zuckt Sophie mit den Schultern. „Seit dem Vorfall habe ich nichts mehr von ihm gehört.“

Das macht mich stutzig. Wo er jetzt wohl ist? Ob ihm etwas zugestoßen ist?

Plötzlich ertönt ein leises Fauchen direkt neben mir. Warnend. Gefährlich. Ich drehe mich um und blicke den funkelnden Augen meiner Bestie entgegen. Nervös schlucke ich. Wo kommt auf einmal mein schlechtes Gewissen her.

Sein Blick spricht dafür tausend Bände. Mich graust es schon vor dem Moment, an dem wir wieder unter uns sind. Vor kribbelnder Erwartung zieht sich mein Unterleib zusammen. Verflucht! Wieder frage ich mich, wo diese plötzliche Anziehung herkommt. Doch ein verstohlener Blick in dieses wohlgeformte Gesicht liefert mir bereits den ersten von unzähligen Gründen. Ich würde mich gerne mit Sophie darüber unterhalten und über die Tatsache, dass sie etwas über das Bestiengremnium gewusst haben musste. Warum dann will sie mir nicht glauben, wenn ich behaupte, dass Bestien uns Menschen ähneln und zu Gefühlen fähig sind? Aber solange ich von meiner eigenen Bestie nicht aus den Augen gelassen werde traue ich mich nicht dieses Thema anzuschneiden. Also lasse ich es erst einmal sein.

Genau in diesem Moment erhebt sich Sophie. „Ich muss wieder gehen. Wenn du nichts dagegen hast werde ich ZP-984 zu Kati bringen damit er auf sie aufpassen kann und sie auf den neuesten Stand bringt.“

„Wie geht es ihr überhaupt?“

„Besser. Dr. Jung kümmert sich sehr gut um sie und Schwester Samantha hat sich mit ihr angefreundet. Du solltest später nochmal in mein Labor kommen, dann werde ich den DNA Test in die Wege leiten, damit dir dein Platz im Gremium sicher ist.“

Erleichtert atme ich aus. Ich verabschiede mich von den Beiden und verspreche Sophie zu Sumi zu gehen und ihr danach alles haarklein zu berichten.

Ich schließe hinter ihnen die Tür und frage mich insgeheim wie es wohl sein wird einem der Ratsmitglieder unter vier Augen zu begegnen. Ohne Blackthrone im Nacken. Einfach ungezwungen in der Bibliothek.
 

Als ich mich umdrehe werde ich sofort wieder an meine kleine eifersüchtige Bestie erinnert. Liam erhebt sich sofort, als er merkt, dass er meine gesamte Aufmerksamkeit besitzt und schlendert gemütlich in meine Richtung.

Langsam lässt er seinen Blick an mir herabgleiten, dabei überkommt mich wieder dieses leichte Kribbeln im Magen und tiefer.

Er kommt erst wieder zum stehen, als seine Nase beinahe die meine berührt. Seine Augen versinken in meinen. Ich kann seinen Atem auf dem Gesicht spüren. Wohlig. Warm. Alles andere als unangenehm. Mein ganzer Körper spannt sich an und ich weiß nicht wie ich reagieren soll.

„Warum fragst du nach dem Halbmenschen?“, flüstert seine raue Stimme. Betörend und sinnlich dringt sie in mich ein und beschleunigt meinen Herzschlag.

Ich schlucke und bin verwirrt. Halbmensch?

„Was meinst du?“, flüstere ich zurück. Eine Gänsehaut überkommt mich, als Liam seine Hände neben meinem Kopf platziert. Seine langen, sehnigen Arme rahmen mich ein und halten mich gefangen. Mein Atem entweicht mir nur noch stoßweise. Unwillkürlich kleben meine Augen an seinen Lippen und meine Knie werden weich wie Wackelpudding. Warum hat Liam nur solch eine Wirkung auf mich? Ich verstehe es nicht. Er ist doch immer noch der Selbe. Nur eben auf zwei Beinen, mit einem attraktivem Gesicht und den sinnlichsten Lippen der Welt. Ich seufze.

„Blackthrone“, schnurrt er ungeduldig.

Aber mein Gehirn ist leider viel zu benebelt um sich zu konzentrieren. So kommen wir nicht weiter! Entschlossen drücke ich Liam von mir weg und versuche so etwas Luft zum Atmen zu bekommen, doch der sture Esel rückt keinen Millimeter von mir fort. Mein Körper wird gegen dir Tür gepresst und Liam schiebt sein Bein zwischen meine Schenkel. Der viel zu kurze Stoff des Schlafshirts rutsch ein klein wenig nach oben.

Ich schüttle meinen Kopf um den Nebel so zu vertreiben und versuche mich auf die weit entfernte Wand hinter Liams Rücken zu konzentrieren und sein aufdringliches Bein zu ignorieren.

„Was meinst du mit Halbmensch?“

„Warum interessiert dich das?“

Ich schnaube. So kommen wir auch nicht weiter. Dieser Egoist will immer nur Antworten auf seine Fragen.

„Ich habe Caleb einiges zu verdanken. Er ist mir ein guter Freund geworden. Für gute Freunde interessiert man sich eben“, erkläre ich genervt.

„Du küsst also gute Freunde?“ Verwirrt blicke ich ihm in die Augen. Ich runzle die Stirn. „Wir haben uns nicht geküsst.“

„Ja, aber nicht weil du es nicht wolltest.“

„Liam“, zische ich genervt, „lass die alten Kamellen ruhen! Außerdem wollte ich es doch nicht. Ich war froh, dass du ihn aufgehalten hast.“

Unzufrieden schnauft er vor sich hin. Wieso rechtfertige ich mich bloß vor ihm. Ich komme mir wir eine Ehefrau vor, die beim Fremdgehen erwischt wurde. Ich verstehe sein Problem einfach nicht. Gut er ist besitzergreifend und dominant. Und er kann Caleb nicht leiden.

Wütend fahren sich seine Krallen aus. Sie schlagen sich in in die Tür und auf einmal wird mir wieder bewusst, dass der Junge vor mir eine wilde Bestie ist, die noch vor wenigen Tagen mein erstes Zimmer zu Kleinholz verarbeitet hat. Nur weil ich nicht bei ihm war.

Ich straffe meinen Rücken und verfluche das Kribbeln, dass immer noch nicht nachgelassen hat.

„Verdammt jetzt fahr dich wieder runter!“

Liam schnauft, dabei packt er mein Kinn mit der Linken und macht Anstalten mich wieder zu küssen. Ich presse meine Lippen zusammen und drücke so meinen Widerwillen aus. Meine Augen sprühen Funken. Wenn der sich einbildet, dass ich mich schon wieder von ihm küssen lasse, um mich abzulenken, dann kann er sich auf was gefasst machen!

Liam fällt natürlich meine Stimmung auf und lässt seine Hand abrupt sinken. Wütend wendet er sich ab und Brüllt lauthals in den Raum.

„Liam, was ist dein Problem?“, frage ich sanft. Ich will ihn nicht noch weiter provozieren und versuche ihn mit meiner Stimme zu beruhigen. Es dauert einige Herzschläge bis er sich mir wieder zuwendet.

„Ich will dich nicht teilen“, antwortet er mit angerauter Stimme. „Darum habe ich meine Gestalt geändert. Dieser Halbmensch bekommt dich nicht!“

„Was meinst du damit? Warum hast du dafür deine Gestalt verändert?“

„Du fühlst dich mehr zu dem menschlichen Halbmensch hingezogen. Nicht zu meinem Bestien Ich. Das kann ich riechen und das treibt mich in den Wahnsinn!“

Ich weiß nicht was ich sagen soll. Hat er sich nur aus Eifersucht verwandelt? Wieder sieht er mich mit dem alles verschlingenden Blick an.

„Jetzt stehen die Chancen gleich.“

„Aber ich mochte dich in Bestiengestalt doch auch.“

„Aber erst, als ich meine Instinkte unterdrückt habe und zum Schoßhund wurde“, knurrt er.

Schoßhund? Wenn ich so zurückblicke stimmt schon was er sagt. Am Anfang war er wild und nur von seinen Instinkten geleitet. Damals hatte ich sehr große Angst vor ihm. Erst als er begonnen hat sich mir zu nähern und „menschlicher“ zu werden, konnte ich mich ihm auch annähern. Der wilde Liam hat mich abgeschreckt. Doch mit dem zahmen Liam konnte ich umgehen.

„Wie kannst du mir das verübeln? Ich kannte vor dir noch keine Bestien. Außerdem bist du bei jeder Kleinigkeit ausgerastet und hättest mich mit deinen Klauen töten können. Wie sollte ich dich da auch akzeptieren können?“

„Ich weiß“, erwidert er mit knirschenden Zähnen. „Das halte ich dir auch nicht vor. Es war anstrengend mich zu ändern. Aber dann kommt dieser Halbmensch und will sich mit dir paaren und du reagierst darauf.“

Ja ok. Es gab Situationen in denen ich mich von Caleb angezogen fühlte. Moment mal. Warum rechtfertige ich mich hier eigentlich?

„Liam du bist eine Bestie. Eine Art Tier oder so. Ich sehe dich nicht als Mann. Außerdem hat Sophie gesagt, dass ihr euch … nun ja … nicht paart. Ihr besitzt noch nicht mal die Voraussetzungen dafür. Ach das ist doch lächerlich. Bis vor Kurzen warst du nicht einmal ein Mann. Also habe ich dich nie als einen angesehen, sondern nur als guten Freund, als Partner. “ Mit dem letzten Satz leugne ich die offensichtliche Anziehung, der ich ihm gegenüber unterliege. Sie ist tausend mal stärker, als bei Caleb. Ich habe schon nach seiner Verwandlung angefangen in ihm mehr zu sehen, als nur eine Bestie. Aber darf ich mir das eingestehen?

„So, du siehst mich also nicht als Mann?“ Das bittere Grinsen in seinem Gesicht verheißt nichts gutes.

Mit einem Satz schmeißt er mich über seine Schultern und lässt mich im nächsten Moment auch schon wieder auf dem Bett fallen. Er springt über mich und leckt sich die Lippen. Mein Innerstes zieht sich genussvoll zusammen. Liam legt seinen Mund ganz zärtlich auf den meinen und mein Körper wird weich. Dieser jämmerliche Verräter!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Überarbeitet am: 21.09.14, 17.02.18 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yamasha
2018-07-17T21:09:08+00:00 17.07.2018 23:09
Ok, bis jetzt finde ich deine Geschichte wirklich super. Ich finde die Wendungen unheimlich spannend muss muss regelmäßig auflachen. Liam ist genial und ich frage mich, was noch so kommt. Vor allem, ob er jemals verrät, wieso er seinen ersten Master umgebracht hat.
Was mich allerdings stört ist, dass du Afrika als Land bezeichnest. Das ist ein unheimlich riesiger Kontinent mit einer Vielzahl an Ländern, Kulturen und Sprachen. Das kann man nicht so einfach zusammenfassen... Ansonsten dürfte jeder Kontinent auch nur einen Sitz haben...
Von:  nurish
2013-11-26T11:34:01+00:00 26.11.2013 12:34
Ach ja, ein schönes Geschichtchen :) Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht!

Allerdings hoffe ich, dass noch einiges geklärt wird. Gerade wenn man bedenkt, wie er sich in diesem Kapitel darüber beschwert hat, dass er sich so arg für Tamara ändern musste, würde ich gerne wissen, aus welchem Grund er sich ihrer angenommen hat, als er bei ihrem ersten Treffen hinter ihr hergejagt ist, und wann er sich entschlossen hat, Tamara als Meisterin anzuerkennen. Ich gehe zumindest stark davon aus, dass beide Ereignisse distinkt sind :D Und ich frage mich auch, ob die Antwort auf die Frage, warum Liam Tamara ausgewählt hat, eine ist, die sie nicht hören möchte. Ich finde es schön, dass man nicht in Liams Kopf reinschauen kann, da kann man viel hineininterpretieren :D

Ich finde es auch interessant (psychologisch betrachtet), warum Liam so heiß darauf ist, sich mit Tamara... zu paaren :D Und ob er es auch in seiner Tier-Gestalt machen würde... Nicht, dass ich das lesen wollte, Sodomie ist nicht so mein Ding :D Aber das hat sich irgendwie in der Diskussion in diesem Kapitel so angehört.


Ein kleines Manko habe ich aber, kann aber auch nur eine Verkopfung meinerseits sein: Ich finde, manchmal verhält sich Tamara nicht konsistent. Manchmal schwenkt plötzlich ihre Laune um und sie verhält sich auf eine Weise, die ich mit dem zuvor aufgebauten Bild des Charakters nicht sofort in Verbindung bringen kann. Es ist wie gesagt auch nicht schlimm, aber ich bin an einigen Stellen etwas darüber gestolpert, und es kann zudem wie ebenfalls erwähnt auch nur an mir liegen :)

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Von:  hanabi_2001
2013-11-25T20:24:31+00:00 25.11.2013 21:24
Seuf's an der schönsten Stelle ist Schluss. Das es noch mehr Labore gibt hätte ich nicht gedacht.
Bin gespannt was noch alles passiert. :)


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