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Another Malfoy

the story of scorpius malfoy
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle zusammen,

hier präsentieren wir euch nun das erste Kapitel. Es stellt ein paar Charaktere vor und wir hoffen, dass wir euch vielleicht hin und wieder zum schmunzeln bringen können und ihr eine Vorstellung von den Hauptcharakteren bekommt. Das Geschehen spielt ungefähr zwischen dem 25. August und dem 31. August.

Und nun, viel Spaß beim lesen.

Liebe Grüße Dahlie & taluna Komplett anzeigen

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Das Ass der Stäbe.


 

25. August 2017
 

Die Blätter raschelten im Wind, ein warmer Lufthauch glitt über seine Haut und unwillkürlich fröstelte der kleine Junge, der unter einem großen Kastanienbaum lag. Das hellblonde Haar löste sich und er biss sich angespannt auf die Unterlippe. Seine Gänsehaut war kein Zeuge des Windes, sondern der Furcht seiner eigenen Fantasie.

Mit angehaltenen Atem blätterte der elfjährige Junge eine weitere Seite um. The Tales of Beedle the Bard war sein Lieblingsbuch. Er hatte bereits die Hälfte des dicken Buches gelesen und sein kleines Herz klopfte hektisch, denn die Welt von The Warlock’s Hairy Heart nahm ihn vollkommen gefangen. Mit großen Augen setzte er die Buchstaben zusammen und war gerade an jener Stelle, als der Hexer verrückt wurde.
 

„Scorpius!“
 

Eine energische, kindliche Stimme riss ihn aus der Welt, welche er nur für sich erschaffen hatte. Scorpius sah auf. Er hatte sich in den hintersten Winkel des Gartens zurückgezogen. Statt hinter den Rosenbüschen zu lesen, wie er es einige Zeit lang getan hatte, war er über die große Wiese bis an den angrenzenden Wald geflohen. Malfoy-Manor war zwar erschreckend groß, doch trotzdem hatte er das Gefühl, dass es kaum einen Ort gab, an dem er alleine sein konnte. Am liebsten wäre er hinter den Büschen liegen geblieben, aber letztes Mal hatte er die Hauselfen so erschrocken, dass sie ihn eine Woche lang nicht in Ruhe gelassen hatten und mit Gefälligkeiten überschütteten.
 

Mühselig rappelte Scorpius sich auf, jedoch nicht ohne vorher das Lesezeichen einzusetzen. Achtsam klopfte er sich den Dreck von der Hose und lief über die große Wiese. Wenn er sich beeilte, dann erreichte er noch den Rosengarten, ohne, dass er sein neues Versteck verriet. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen, hastete Scorpius den Hügel hinauf und huschte keuchend in das Paradies seiner Mutter. Sie liebte Blumen und hatte eine ganz besondere Schwäche für Rosen. Das dicke Märchenbuch wurde immer schwerer. Kaum, dass er den runden Springbrunnen der Heckendynastie erreicht hatte, entdeckte er den Hauselfen Erol. Ganz so, als hielten sie ein tägliches Ritual ab, legte der alte Hauself die Heckenschere beiseite und nahm den Wälzer entgegen. „Master Malfoy, ich lege es Euch in Euer Gemach.“

„Danke Erol“, keuchte Scorpius und rannte direkt weiter. Unzählige Stufen führten von einer schwungvollen Treppe direkt auf die Terrasse.
 

Unter einen weißen Schirm konnte er seine Mutter entdecken, wie sie sich gerade an einem festlich gedeckten Tisch für den Tee nieder ließ. Das dunkle Haare war elegant hochgesteckt und ihr sommerliches Kleid, mit den großen aufgedruckten Blumen signalisierte ihm, dass sie nach dem Tee noch einmal aufbrechen würde. Scorpius fragte nie, wohin sie doch eigentlich ging, auch wenn er vor Neugierde fast umkam. Jedoch fragte man in seiner Familie nicht, jedenfalls nicht nach solchen Dingen. Manchmal hielt er sich daran, manchmal allerdings auch nicht.

Lucrezia, seine jüngere Schwester ließ bereits die kurzen Beinchen baumeln und schlürfte angestrengt vornehm ihren Tee. Die Tasse hielt sie mit beiden Händen fest und Scorpius war überrascht, dass er sie unter den ganzen Rüschen, die sie trug, noch erkennen konnte.

Sanft strich ihm seine Mutter über den Kopf und sprach: „Junge, wo hast du dich nur wieder versteckt, hm?“ Dann fischte sie ein Blatt aus seinem Hemdkragen und musterte ihn verschwörerisch. Scorpius grinste von einem Ohr zum anderen und als seine Mutter zwinkerte, war er sich ganz sicher, dass sie seinen neuen, geheimen Platz nicht verraten würde.
 

Astoria Malfoy schwang elegant ihren Zauberstab, die Tasse von Scorpius füllte sich und er streckte sich, damit er nach einem hübschen Cupcake mit Zitronencreme greifen konnte. Lucrezia hatte bereits herzhaft in ihres mit der Erdbeercreme hinein gebissen und sah mit einem verschmierten Mund selig in die Runde. Gerade, als Scorpius erleichtert darüber sein wollte, dass sie für den heutigen Tee nur zu dritt waren, ertönten eilige Schritte und er lehnte sich enttäuscht zurück.

„Mum, Mum!“, Abraxas, sein älterer Bruder stürmte aus den Salon und hielt einen neuen Besen in der Hand. „Schau mal, was Vater mit gekauft hat.“

Astoria sah von dem Besen in das glühende Gesicht ihres Sohnes und schließlich über dessen Kopf hinweg. Elegant und mit lässigen Schritten näherte sich Draco Malfoy seiner Familie. Er trug einen teuren Umhang, die Farben in dunkel gehalten und das hellblonde Haar streng zurück gekämmt. Bevor er sich setzte, reichte er einen Hauselfen seinen Umhang und nahm eine gefüllte Tasse mit Tee entgegen.
 

„Du solltest ihm doch keinen neuen kaufen“, sprach Astoria vorwurfsvoll, doch ihr Ehegatte ließ sich nicht von ihr zurechtweisen. Gelassen antwortete er: „Abraxas wird sich in diesem Jahr für die Hausmannschaft bewerben, ich wollte, dass er einen Besen hat, mit dem es sich lohnt anzutreten.“

Scorpius linste zum Besen, der gegen das weiße Geländer lehnte. War das ein Silberpfeil 20017? Er hatte überhaupt nicht gewusst, dass dieser bereits schon auf den Markt war. Just in diesen Moment sprach seine Mutter seine Gedanken aus. „Der Silberpfeil? Draco, meinst du nicht, dass Abraxas Schwierigkeiten haben dürfte, sich auf solch einen wilden Besen zu halten?“ Scorpius sah zu seinem Vater und der Blick, der zu seiner Mutter glitt, sprach Bände. Das Oberhaupt der Malfoy-Familie hörte damit auf, seine Pfeife zu stopfen und ohne sie anzusehen, sprach er: „Kinder, ich möchte, dass ihr in den Garten geht.“

„Aber Vater, ich wollte Mum noch-!“

Es reichte ein Blick, dann stieß Abraxas sich vom Tisch ab und schritt beleidigt mit erhobenen Haupt die Stufen der Terrasse herab. Scorpius dagegen half hastig seiner Schwester, ergriff dann Lucrezias Hand und führte sie behutsam in den Rosengarten.
 

„Wird Vater mit Mum schimpfen?“, wollte Lucrezia wissen und Scorpius wollte gerade verneinen, als Abraxas sich einmischte: „Natürlich. Niemand darf Vater widersprechen, das gehört sich nicht.“

„Aber Mum tut das oft“, hatte Lucrezia beobachtet und der Älteste der Drei nickte beschwichtigend: „Dann bekommt Mum nun was sie verdient.“

„Wie kannst du so etwas sagen!“, entfuhr es Scorpius mit roten Wangen. „Mum hat nichts falsch gemacht, sie hat sich nur nicht über diesen blöden Besen gefreut.“

Die Kinder erreichten den runden Springbrunnen in dessen Mitte eine Zentaur stand und einen Kübel hielt. Der Kübel spritze Wasser, doch statt sich von diesen schönen Anblick einnehmen zu lassen, blieben die Kinder abgestumpft davor stehen. Abraxas drehte sich verstimmt um: „Willst du damit sagen, dass ich Unrecht habe?“

Scorpius sah die Wut in den Augen seines Bruders und stotterte, wenn Abraxas ungehalten wurde, dann rächte er sich grausam. Das letzte Mal, als sie sich gestritten hatten, war sein Buch The Adventures of Martin Miggs, the Mad Muggle in der Regentonne gelandet. Er hatte es nicht zu Ende lesen können und war auch noch nicht dazu gekommen, sich ein neues Buch zu kaufen. Immerhin brauchte man dafür Gold und sein Vater gab nichts für solch einen Schinken aus. Seine Hoffnung lag auf seiner Mutter oder auf Granny Zissy, aber in letzter Zeit war Granny nicht vorbei gekommen.
 

„I-Ich... ich wollte damit nur sagen, dass d-du vielleicht-!“ Weiter kam Scorpius nicht, denn Abraxas zischte ihn gefährlich an: „Sprich nicht über Dinge von denen du keine Ahnung hast! Du bist dumm, Scorpius. Du weißt überhaupt nichts über die wichtigen Dinge!“

Mit diesen Worten schubste er ihn grob und Scorpius verlor das Gleichgewicht. Er stolperte direkt in den Springbrunnen und landete mit einem großen Klatscher im kühlen Wasser. Lucrezia kreischte auf, während Abraxas wütend davon zog.

„Scorpius, Scorpius!“

Erschrocken über die Wucht des Stoßes musste Scorpius erst einmal Luft holen, doch dann sah er das verängstigte Gesicht seiner Schwester und zwang sich zu einem Lächeln. Hastig erhob er sich, obwohl seine Knie zitterten. Möglichst flink warf er seine Schuhe aus den Brunnen und rief mit einem angestrengten Strahlen: „Lucrezia, dass ist wie das Wasser der Herrin vom See.“ Als großer Leser war er mit der Artus Sage vertraut und da er sie seiner Schwester schon oft vorgelesen hatte, wusste auch Lucrezia, wovon er sprach. Mit großen Augen sah sie ihn an und er setzte hinzu: „Komm schon, das Wasser ist genauso kalt.“
 

Etwas zögerlich zog auch sie ihre Schuhe aus, warf die Strümpfe auf das Pflaster und ließ sich von Scorpius in den Brunnen helfen. Kurz darauf strampelte sie vergnügt und scherte sich nicht mehr darum, dass ihr hübsches Kleid nass wurde. Sie begann ihn nass zu spritzen und sah dann auf die Vögel, die sich vertrauenswürdig am Rand des Brunnens nieder gelassen hatten und ihnen zusahen. Dies gab Scorpius die Gelegenheit zur Terrasse zu schauen und zu seiner Erleichterung erkannte er, dass seine Mutter gegen das Geländer lehnte und zu ihnen herüber lächelte. Sie wirkte glücklich, freundlich und hell. Anders sein Vater, der direkt neben ihr verharrte. Seine Miene war streng, kritisch und ablehnend. Es war nicht das erste Mal, dass Scorpius fand, dass seine Mutter die Sonne war und sein Vater der Schatten. Seine Granny hatte über den Vergleich gelacht, doch ihm selbst machte er Angst.
 

Würde er sich, wenn er groß war, auch für eine Seite entscheiden müssen?
 


 

- - -
 

„Das ist so ungerecht!“

Wütend stampfte Rose Weasley mit den Fuß auf. Ihre blauen Augen blitzen böse von einem Erwachsenen zum anderen. Sie befand sich in der Küche ihrer Grandma und war den Tränen nahe. „Ich will nicht zusammen mit Al und James in die Winkelgasse.“

„Rosie“, sprach ihr Vater mahnend, doch sie ließ sich von diesem Tonfall nicht einschüchtern. Stattdessen sah sie ihn anklagend an. „Du hast versprochen, wir gehen alleine. Ich will nicht wieder stundenlang im Quidditchladen warten müssen. So kommen wir nie zu Flourish & Blotts und müssen uns wieder so beeilen.“

Ihr Vater sah zu Onkel Harry und dieser zu ihrer Mutter. Selbst Granny schien ratlos und Rose verschränkte die dünnen Arme vor der Brust. „Ich bleibe lieber hier, als auch nur einen einzigen Tag mit Al und James zu verschwenden!“

Ron strich sich über das Kinn und sprach: „Von mir hat sie den dramatischen Ton nicht.“ Hermine seufzte tief und rollte mit den Augen, dann stellte sie ihre Tasse ab und sprach: „Aber spätestens heute sollten wir deine Besorgungen machen. Du hast noch keinen Zauberstab und auch keine Schulsachen.“
 

Wie es sich für eine geborene Schauspielerin gehörte, drehte sich Rose wütend um. Schließlich knickte ihre Mutter ein. „Na schön, es wird nicht schaden, wenn ich heute später ins Ministerium komme, außerdem war ich selbst lange nicht mehr bei Flourish & Blotts.“

Sofort strahlte Rose und fiel ihrer Mutter erleichtert um den Hals. Während sie davon stürmte, um ihre Jacke zu holen, wandte sich Hermine ihren Mann zu: „Vielleicht kannst du George heute Nachmittag ein paar Stunden alleine im Laden lassen und mit James und Albus diesen neuen Besen bestaunen. Außerdem wollte Albus dir nicht dieses neue Schachbrett zeigen, was er in der Zeitung gesehen hat?“

Harry stöhnte frustriert: „Das war das Schlimmste, was du meinen Sohn je antun konntest, Ron. Wehe du kaufst ihm das Ding, ich schwöre dir, du kriegst zu Weihnachten von mir bis zum Ende deines Lebens nur noch Socken.“ Es war kein Geheimnis, dass der jüngste Potter-Sohn es liebte, über ein Schachbrett zu linsen und dabei die Stirn zu runzeln. Lachend hob Ron abwehrend beide Hände: „Ist in Ordnung.“ Er drehte sich zu seiner Mutter um: „Sobald James und Al ausgeschlafen haben, schick sie einfach in den Laden.“
 

„Wir hätten die beiden ebenfalls ins Camp schicken sollen, so wie Angelina es mit Roxanne und Fred gemacht hat“, sprach Ginny, als sie in die Küche trat und eine Tasse heißen Kaffee von ihrem Mann entgegen nahm. Harry nickte zustimmend: „Oder sie bei Percy abliefern sollen. James würde etwas Nachhilfe sicher nicht schaden.“ - „Eine andere Möglichkeit wäre eine kleine Expedition mit Newt Scamander gewesen. Luna hat richtig gehandelt, dass sie ihre Jungs vier Wochen durch die brasilianische Pampa laufen lässt.“ Ginny hatte keinerlei Mitleid mit den Scamander-Zwillingen, denn ganz so, wie sämtliche Mütter, war sie der Meinung, dass die Sommerferien einfach viel zu lange dauerten.

Ginny setzte sich an den Tisch, an dem sie bereits als Kind gesessen hatte und schlug die Beine übereinander. Die Arbeit beim Tagespropheten stresste sie seit einigen Tagen sehr. „Es wird Zeit, dass Minerva von den Bahamas wieder kommt und das Ende der Sommerferien einläutet, sonst jagen James und Albus nicht nur unser Haus in die Luft, sondern gründen eine Organisation des Chaos im Kampf gegen die Langeweile. Und wer weiß, vielleicht hast du dann wieder richtige Bösewichte zu jagen.“
 

Harry verschluckte sich prompt an seinem Tee.
 

Schnell warfen sich Ron und Hermine einen Blick zu, ehe sie beide hastig aus der Küche verschwanden. Sie wussten, welche Unterhaltung nun stattfand und waren sich einig darüber, daran nicht unbedingt teil haben zu wollen. Sie stritten sich so schon genug, extra Zündholz brauchten sie da nicht. Rose huschte rechtzeitig die Treppe des Fuchsbau wieder herunter und gemeinsam flohten sie in Weasleys Zauberhafte Zauberscherze.

Kisten voller neuer Ware schwebte durch den Raum und ein Song von Dung Dungel trällerte aus dem Radio. Herzlich schief sang eine bekannte zweite Stimme mit und Rose musste an der Hand ihrer Mutter kichern. Onkel George hatte viele Talente, aber singen gehörte eindeutig nicht dazu. „Guten morgen“, begrüßte George sie eine Etage höher und grinste von einem Ohr zum äh... nicht vorhandenen anderen. „Ronnie-Spätzchen, schwinge deinen Hintern in das Lager und sieh nach, ob wir noch Minimuff-Futter haben, bevor sie zum Kannibalismus neigen.“
 

Während Hermine Rose mit sich zog und sie gemeinsam auf die bereits belebte Straße traten, rief Rose noch hastig: „Bis später Dad!“, dann sah sie zu ihrer Mutter, „Mummy, was ist Kannibalismus?“

Hermine lachte und Rose genoss es sehr ihrer Mutter zu zuhören. Dies war etwas, was sie sehr gerne tat, denn ihre Mutter war eine der Wenigen, der es nichts ausmachte, wenn sie fragte, was immer sie in Merlins großer Welt aufschnappte. Geduldig erklärte sie, in der Zwischenzeit nahm Rose das Treiben der Gasse auf. Sie kauften den Kessel für Zaubertränke, ein paar Zutaten, die ihre Mutter brauchte und machten schließlich Halt bei Ollivanders. Rose war froh, als sie danach wieder an die frische Luft kam. Mr. Ollivander war ihr unheimlich gewesen und Hermine gestand: „Als ich das erste Mal bei ihm war, ging es mir ähnlich.“

„Er ist seltsam“, führte Rose aus und ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, wie er sie gespannt und fasziniert zugleich angesehen hatte, als sie ihren Zauberstab fanden.

„Lorbeere, Einhornhaar, zehn Zoll, höchst interessant.“ Ollivander hatte fast die gesamte Zeit über nur gemurmelt und Rose war gewillt in ihren Büchern nachzuschlagen was genau so interessant an ihrem Zauberstab war. Dennoch beschloss sie sich nicht über ein paar Worte den Kopf zu zerbrechen und wechselte unbekümmert das Gesprächsthema.
 

„James ärgert Albus die ganze Zeit“ sprach sie und Hermine sah sie interessiert an. Rose führte weiter aus: „Er meint, Al könnte nach Slytherin kommen, deshalb gab es gestern ein riesen Theater. Ich finde Al ist nicht listig genug, um zu den Schlangen zu kommen. James hätte dort viel besser reingepasst.“

„Und wo willst du hin?“

„Auf keinen Fall nach Gryffindor“, erwiderte Rose bestimmt und blieb dicht hinter ihrer Mutter, als sie die Apotheke betraten. Es roch nach merkwürdigen Zutaten. Skeptisch betrachtete Rose die Schnecken in einem Glas und sprach: „Ich glaube, Ravenclaw würde ganz gut zu mir passen. In Gryffindor müsste ich ständig mutig sein und das bin ich nun wirklich nicht.“

Hermine lachte entzückt. „Weißt du, Neville war in seinem ersten Schuljahr auch nicht mutig, er wurde es erst mit der Zeit.“
 

Rose neigte den Kopf zur Seite, dass tat sie immer wenn sie nachdachte. „Trotzdem. Ich möchte auch gar nicht mutig werden. Lieber bin ich intelligent und strebsam. Hufflepuff würde mir allerdings auch gefallen. Freundlich, fleißig und treu, dass ist doch viel wichtiger als Mut.“

„Vielleicht kann man von allem ein Bisschen haben“, warf Hermine ein, als sie schließlich die bestellten Kräuter entgegen nahm und sie in ihrer Umhängetasche verstaute. Neidvoll blickte Rose auf die Tasche. Ihre Mutter hatte immer Glück mit ausgefallenen Stücken. Hin und wieder lieh sie ihr eine, aber die Arbeitstasche bekam sie nie.

„Können wir nun zu Flourish & Blotts?“, bettelte Rose und strahlte, als ihre Mutter tatsächlich die Richtung zum Buchladen einschlug. Ihr Herz klopfte aufgeregt, denn es gab in der gesamten Winkelgasse keinen einzigen Laden, der sie so sehr interessierte wie Flourish & Blotts. Alles andere erschien ihr nahezu langweilig.
 

Hastig eilte sie die Eingangsstufen hinauf und betrat das Zentrum des Wissens, wie sie es gerne nannte. Ihre Mutter meinte, dass es in Hogwarts noch viel mehr Bücher gäbe, aber Rose konnte sich kaum etwas Größeres vorstellen. Zu Hause platzte der Wohnzimmerschrank fast vor Bücher und ihr Vater hatte damit gedroht, dass er bald einige in Kisten packen würde, um sie auf den Dachboden zu bringen. Doch leider war der Dachboden ihr Zimmer und auch dort stapelten sich die Lektüren bereits. Heimlich hatte sie sogar schon welche unter Hugos Bett gebunkert.

Ein genervter Verkäufer eilte an ihr vorbei und ihre Mutter reihte sich in eine Schlange ein, die sich für die neuen Schulbücher für Hogwarts angesammelt hatte. Rose selbst schritt an den langen Regalen entlang und genoss den Geruch von gedruckter Tinte. Sie wusste überhaupt nicht, wohin sie zuerst schauen sollte und verzog sich schließlich in die hinterste Ecke, wo sie Geschichten aus aller Welt finden würde. Vielleicht war das neue Buch von Berta Buttencoute schon draußen. Mit einem glühenden Blick, fuhren ihre Augen an den hohen Regalen entlang, bis sie schließlich einen Jungen ins Auge fasste.
 


 

Verzweifelt versuchte Scorpius sich zu strecken, aber ganz egal wie sehr er sich auch auf Zehenspitzen stellte, er konnte das Buch einfach nicht erreichen. Frustriert gab er auf, bis eine freundliche Stimme sprach: „Warte, ich helfe dir.“ Erschrocken fuhr er herum und sah auf ein Mädchen, dass in etwa in seinem Alter war, dafür aber einige Zentimeter größer. Sie ergriff den Einband und reichte es ihm, dabei fiel ihr Blick auf den Titel: „ The Adventures of Martin Miggs, the Mad Muggle? Das ist gut.“ „Ich weiß“, hauchte Scorpius unsicher und nahm es entgegen. Braune Augen musterten ihn neugierig und er setzte hinzu: „Mein Bruder hat meine erste Ausgabe schwer beschädigt.“ Es war, als würden seine Worte alles erklären, denn das Mädchen nickte verstehend.

„Kommst du auch neu nach Hogwarts?“, wollte sie wissen und er nickte heftig mit den Kopf. Dann begann sie davon zu erzählen, dass sie mit ihrer Mutter im Laden war und am morgen mit viel Dramatik und jede Menge Schauspieltalent dafür sorgen musste, dass sie ohne ihre zwei blöden Cousins in die Winkelgasse gehen durfte. „Weißt du, sie interessieren sich nur für Quidditch und haben nur Blödsinn im Kopf.“ - „Quidditch ist sowieso langweilig“, entwich es Scorpius. „Mein Bruder findet es auch ganz toll.“
 

Das Mädchen strahlte ihn an und er erwiderte ihr Lächeln. „Weißt du, ob das neue Buch von Berta Buttencoute schon draußen ist?“

„Der zauberhafte Wanderzirkus?“, Scorpius runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich glaube nicht. Meine Mum meint, dass es vielleicht erst Ende November kommt.“

„Wie schade“, das Mädchen schob die Unterlippe vor, dann hielt sie überrascht inne, fast so, als wenn sie etwas vergessen hätte. „Ich bin übrigens Rose. Rose Weasley.“

Scorpius starrte sie an und schluckte hart. Sofort drückte er das Buch fester an sich. Statt zu antworten, sah er sich eilig um.

„Und du bist?“, fragte sie freundlich und abwartend.

„N-Niemand“, stotterte er. „Zumindest niemand, den du kennen willst. Ich muss los, danke für die Hilfe.“ Verabschiedete er sich so schnell er konnte und ließ Rose stehen. Scorpius beeilte sich, zur Kasse zu kommen, wo seine Mutter bereits auf ihn wartete. Ohne etwas zu sagen, nahm sie ihm das Buch ab und bezahlte es.
 

Rose Weasley.

Scorpius sah noch einmal über seine Schulter, als er an der Seite seiner Mutter Flourish & Blotts verließ. Es fühlte sich fast so an, als würde er sie an der Tür oder am Schaufenster noch einmal sehen, doch stattdessen verschwand der Laden, weil mehr und mehr Menschen sich davor schoben.

Natürlich kannte Scorpius den Name Weasley und alles, was es drumherum zu wissen gab. Heimlich und leider auch nur selten hatte seine Mutter ihm erzählt, wie mutige Harry Potter, Ronald Weasley und Hermine Granger vor neunzehn Jahren gewesen waren. Manchmal hatte er sich vorgestellt, wie aufregend es sein würde, ihre Abenteuer zu erleben, mutig zu sein und Freunde zu haben, die genauso treu waren, wie er und mit ihm in die Höhle des Löwen gehen würden.
 

„Mum, ich habe eine Weasley getroffen“, sprach er und Astoria sah ihn vergnügt an. „Hatte sie rote Haare?“

„Nein, zählt sie dann nicht mehr?“

Erneut lachte seine Mutter und Scorpius fragte sich, was daran so witzig sein sollte.

„Nicht alle Weasleys sind rothaarig, denn auch nicht alle Malfoys sind blond, wie du an Lucrezia siehst.“

Vor den Zauberstabladen von Ollivander blieben sie stehen und Scorpius zögerte einzutreten. Immerhin hatte sein Cousin Tiberius Higgs ihm erzählt, das es sehr schwer war, einen geeigneten Zauberstab zu finden. Unbarmherzig schob seine Mutter ihn in den dunklen Laden. Irgendwo läutete eine Glocke und während seine Mutter sich auf einem Stuhl in der Ecke elegant nieder ließ und die weißen Handschuhe auszog, sah sich Scorpius vorsichtig um. Bis an die Decke waren Kartons gestapelt. Staub stieg Scorpius in die Nase und er nieste heftig. Der gesamte Laden machte auf ihn einen abgenutzten Eindruck und er fragte sich, ob es hier tatsächlich die besten Zauberstäbe des Landes gab. Zum Putzen hatte scheinbar niemand wirklich Zeit.
 

„Guten Tag“, sprach eine sanfte Stimme und Scorpius zuckte erschrocken von einem offenen Karton zurück. Er blickte auf einen alten Zauberer mit großen, leuchtenden und blasssilbernen Augen. Er schien nicht zu blinzeln, sondern seine Augen wirkten starr und forsch. Sie blickten an ihm herab, dann verzog sich der Mund zu einem undefinierbaren Lächeln.

„Mr. Malfoy, ich wusste, dass Sie kommen würden.“ Kurz nickte er Astoria zu. „Mrs Malfoy, ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Zeder, Einhornhaar, 12 Zoll, ein edles Stück, genau wie das von Ihrem ältesten Sohn, Elder, Drachenfaser, 11, 5 Zoll.“ Kurz hielt Ollivander in seiner Bewegung inne und er nickte geistig abwesend. „Ihr Ehegatte kaufte einst ein sehr alten Stab von mir, Weißdorn, 10 Zoll, Einhornhaar, wenn ich mich richtig erinnere. Umso tragischer, dass er nie den Wert der Heilmagie begriffen hat.“

Astoria lachte bei der Vorstellung und gestand: „Ich denke, er ist im Familienunternehmen der Malfoys bestens aufgehoben. Tränke sagten ihm schon während der Schulzeit zu und ich glaube, Sie stimmen mir zu, dass es viel zu gefährlich ist, ihn auf Verletzungen loszulassen, wenn ich sage, dass er noch nicht einmal eine Schnittwunde ordentlich heilen kann.“
 

So viel Scorpius auch von Ollivander gehört hatte, umso faszinierender fand er ihn nun. Der Mann schien ein ausgezeichnetes Gedächtnis zu haben. Er drehte sich zu Scorpius um und bat ihn, die Arme auszustrecken. Kurz darauf rollte er ein Maßband aus. Die Augen huschten wachsam über die hüpfenden Zahlen und Scorpius schluckte aufgeregt. Hoffentlich bekam er nicht noch einen Schluckauf.

„Dann wollen wir einmal sehen, welcher Zauberstab Sie aussucht.“

„Ich dachte, ich suche ihn mir aus?“, wagte Scorpius es zu fragen und die Augen des Zauberstabsherstellers glänzten vor Vorfreude und Schalk. „Nein, Mr Malfoy, der Zauberstab sucht seinen Träger, wir haben keinerlei Einfluss darauf.“
 

Er reichte Scorpius einen Stab, doch kurz darauf riss er ihn auch schon wieder aus der Hand und schüttelte den Kopf. „Nein, wie töricht, das ist natürlich das absolut Falsche für Sie. Nehmen Sie den.“ Scorpius ergriff ihn und wartete ab, nichts geschah. Dann schwang er den Stab und der Stuhl, auf dem seine Mutter Platz genommen hatte, verwandelte sich in einen Teppich. Erschrocken fiel sie nach hinten über, sah ihn mahnend an und zog ihren eigenen Zauberstab um das Malheur zu korrigieren. Die nächste halbe Stunde verbrachte Ollivander damit den Kopf zu schütteln und an den Regalen voller Kisten auf und ab zu laufen. Zwischenzeitlich verzauberte Scorpius die Lampe auf seiner Theke, sorgte dafür, das ein kleiner Sturm den Staub aufwirbelte und ließ die Vorhänge des Schaufensters in Feuer aufgehen. Ganz langsam bekam er Angst vor den Zauberstäben. Wenn sie taten, was sie wollten, wie würde er nur je mit seinem vernünftig zaubern können?
 

„Mr Malfoy, erzählen Sie mir etwas über sich.“

Verblüfft sah Scorpius den alten Mann an. Zögerlich sprach er: „I-Ich lese gerne, verstecke mich häufig vor meiner Schwester, weil sie mich sonst nicht in Ruhe lässt. Ich mag keinen Käse und kriege von Erdbeeren Hautausschlag.“ - „Wissen Sie schon, welches Haus sie in Hogwarts besuchen möchten?“

Kurz sah er auf seine Mutter. „Äh, ich denke, dass ich nach Slytherin komme, denn alle Malfoys kommen dorthin.“

Ollivander rieb sich über das Kinn. „Wollen Sie denn dort hin?“ Scorpius zuckte mit den Achseln. „Lernen tut man in allen Häusern dasselbe, oder?“ Wieder blitzte etwas in Ollivanders Augen auf und erneut probierte Scorpius sämtliche Zauberstäbe aus, die er ihm reichte. Dieses Mal passierte zu seinem Glück nichts.
 

Und dann spürte er es.
 

Ein weiterer, fast unscheinbarer Stab, der aussah, wie alle anderen vor ihm, sprühte Wärme durch seine Adern und breitete sich im gesamten Körper aus. Sofort umfasste Scorpius den Stab fester. Das Gefühl von Macht, aber auch von Dazugehörigkeit stieg in ihm auf.

Ollivander nickte zufrieden. „Da haben wir ihn doch. Walnuss, Phönixfeder, 11 Zoll.“ Schwungvoll drehte er sich zu Astoria um und sprach: „Das macht dann zwölf Sickel und acht Knuts.“

Noch immer wie erstarrt sah Scorpius auf seinen Zauberstab und drehte ihn vorsichtig in seiner Hand. Dann sah er auf und fragte: „Ist es ein guter Stab?“

Ollivander hob die Augenbrauen: „Was meinen Sie, Mr Malfoy?“

Scorpius wurde verlegen und blickte wieder auf seinen Stab. Schließlich riss er sich zusammen. „Ist es ein Stab der Gutes tut?“ Die Frage war ihm entsetzlich peinlich, doch er musste es einfach wissen. Er spürte den Blick seiner Mutter und war mehr als erleichtert, als Ollivander tatsächlich antwortete. „Jeder Zauberstab ist das, was der Träger damit macht.“
 

Über diesen Satz dachte Scorpius lange und gründlich nach, auch noch, als er zusammen mit seiner Mutter zusammen Malfoy-Manor erreichte. Ihre Einkäufe standen im grünen Salon auf den Tisch. Die Fenster waren weit geöffnet und ließen die warme Sommerluft herein. Glücklich zog Scorpius seine Neue Ausgabe von Martin Miggs aus einer Tüte und wollte gerade verschwinden, als seine Mutter sprach: „Scorpius, ich möchte das du noch einen Moment bleibst.“

Verunsichert hielt der Junge inne und sah, dass sich seine Mutter setzte, nachdem sie den Hut von ihrem Kopf gelöst hatte. „Komm zu mir.“ Artig nahm er auf den Sofa Platz und fühlte sich, als hätte er etwas zerbrochen. Die blauen Augen seiner Mutter musterten ihn, schließlich sprach sie: „Wie kommst du auf den Gedanken, dass dein Zauberstab nicht gut ist?“
 

Die Frage schnürte ihm die Luft ab. Er sah auf den Boden und begann zu erzählen: „E-Es war nur, weil... na ja...“ Ihm fehlten die passenden Worte, doch zu seinem Glück, schien seine Mutter genau zu wissen, wo der Kummer nagte. Astoria ergriff die Hand ihres Sohnes. „Scorpius, niemand ist von Natur aus böse.“

„Aber-!“

„Auch dein Vater nicht.“ Ihre Stimme klang energisch und bestimmt. „ Vor langer Zeit einmal hat er sich falsch entschieden und dass hat er wieder gut gemacht und einen hohen Preis für den Fehler bezahlt.“ Scorpius mied ihren Blick, dann spürte er, wie seine Mutter ihm sanft durch die Haare strich. Es war eine zärtliche Geste, die dazu führte, dass er die Augen schloss. Wie durch einen Nebel hörte er seine Mutter sagen: „Dein Vater ist ein guter Mann, er sorgt für euch, ist gerecht und-“

„Streng“, beendete der Junge den Satz und Astoria lachte zustimmend: „Ja, auch streng, aber das ist er nur, damit ihr nicht auf unsinnige Gedanken kommt.“
 

Schritte ertönten und wenig später sauste Lucrezia über den Teppich direkt in Astorias Arme. Seine Schwester sorgte dafür, dass das Gesprächsthema eine radikale Wendung nahm und Scorpius nutzte die Gelegenheit um aus dem Salon zu huschen. Er wollte sich zurückziehen und in seinem neuen, alten Buch schmöckern und nicht daran denken, dass Hogwarts auf ihn wartete. Dabei versuchte er den Gedanken daran zu verdrängen, was er im Arbeitszimmer seines Vaters gesehen hatte. Seine Mutter würde ihn sicherlich nicht verstehen, denn er bezweifelte, dass sein Vater ihr je alles über sich erzählt hatte.
 

Noch während er die Treppen zu seinem Zimmer empor stieg, fühlte er, wie sich ein unbekannter Druck auf sein Herz legte.
 


 

- - -
 


 

„Ich will und werde nicht nach Slytherin kommen!“
 

Die Stimme von Albus Severus Potter überschlug sich vor Zorn. Sein Gesicht war rot angelaufen und er verließ mit erhobenen Kopf das Baumhaus, in welchem Lily, Dominique, Louis und James verweilten. Keine Minute länger würde er sich das anhören. Seit der Brief aus Hogwarts gekommen war, zog ihn James nur noch auf. Er stampfte durch den Garten, hörte die Erwachsenen gemeinsam lachen und beschloss durch die hohen Felder zu laufen, die sich in der Nähe des Fuchsbaus befanden. Immer wieder trat er gegen Getreide und wünschte sich nicht zum ersten Mal ein Einzelkind zu sein. Lily hatte das größte Zimmer, James bekam viel seltener Ärger und er war ständig der Sündenbock. Immer war alles seine Schuld. Wieso hatte er nicht so einen Bruder, wie Fred es war, oder eine Schwester so hübsch wie Victorie?

Am liebsten würde er zu Ted ziehen. Ted war der coolste Junge, dem er je begegnet war. Er hatte nie verstanden, warum er nicht einfach bei ihnen geblieben war, sondern nur zweimal die Woche zum Abendessen kam.
 

„Al, warte! Albus!“
 

Statt stehen zu bleiben, wurden die Schritte des Potters nur noch energischer. Er hörte, dass James angefangen hatte zu rennen, doch das interessierte ihn nicht. Noch immer war er so wütend, wie er nur sein konnte. Würde er noch an den Weihnachtsmann und der Zahnfee glauben, würde er sich wünschen, dass Merlin seinen Bruder zurücknahm und er endlich seine Ruhe hatte.

„Jetzt bleib doch endlich einmal stehen!“ Energisch ergriff James Albus Arm, doch dieser riss sich heftig los und schubste seinen Bruder wütend von sich. „Hau ab!“

„Al-!“

Es begann eine Rangelei. Schließlich stolperten sie beide in der Dunkelheit und landeten in einer Pfütze, die sich im Feld angesammelt hatte.
 

Erst als es James gelang den Arm seines Bruder zu drehen und sich auf dessen Rücken zu setzen, begann Albus sich zu beruhigen. Das Gesicht in Dreck gedrückt, bleib er schließlich regungslos liegen. „Ich hasse dich, du sollst Schnecken spucken!“

Mit der Gelassenheit der gesamten Welt sprach James: „Das ist nicht wahr, du hasst mich nicht.“

Schweigen breitete sich zwischen ihnen beiden aus, bis Albus zischte: „Doch, manchmal!“

Von weiten hörten sie die Stimmen der Erwachsenen und James legte den Kopf in den Nacken. Er sah auf das offene Himmelszelt und den vielen Sternen. Nächte, wie diese, hatte er am liebsten. Bislang hatte er es noch niemanden erzählt, aber manchmal löschte er abends das Licht in seinem Zimmer und setzte sich auf die Fensterbank, um das Meer aus Sterne zu sehen. Anders als Lily war er niemand, der in der Dunkelheit Angst hatte. Stattdessen empfand er sie manchmal als sehr schützend und beruhigend.
 

„Es tut mir leid, ich werde dich heute nicht mehr ärgern, okay?“

Albus schwieg und James tat es ihm gleich, dann antwortete sein Bruder: „Gut. Moment, dass heißt, morgen ärgerst du mich wieder?“

James lächelte und zerzauste dem Jüngeren die Haare. „Natürlich, man kann nicht immer alles auf einmal haben.“

„Du bist ein blöder, stinkender Troll.“

„Ich weiß“, sprach James heiter und wollte schon hinzu setzten, dass große Brüder nun einmal so waren, doch er verkniff es sich. Er kannte schließlich nur einen, der ebenfalls ein großer Bruder war, aber Frankie Longbottom war ein ganz anderer Typ als er. Ein Bruder, wie Albus ihn sicher gerne haben würde, aber James würde den Teufel tun und sich ein Beispiel an Frankie nehmen.
 

„Was war das?“

James schreckte aus seinen Gedanken und sah sich um. Albus hatte so weit seinen Kopf gehoben, dass er nach links schauen konnte. Getreidehalme bewegten sich und sofort beschleunigte sich James' Herzklopfen. Zu hören war lediglich der Atem der Potter-Brüder und prompt kletterte James von Albus runter. Möglichst lautlos erhob sich der Jüngere und ballte die Hände zu Fäusten.

Was, wenn es ein Sumpfmonster war, dass Kinder fraß, oder ein Wesen, wie Tante Luna sagen würde, durch seine Unzufriedenheit in die Körper von Menschen schlüpfte und ihren Geist verzehrte? Er hatte es immer für ein böses Märchen gehalten, aber Tante Luna war Naturforscherin und hatte schon Bücher geschrieben, also mussten solche Wesen existieren. Albus zwang sich, nicht zurück zu weichen und mutig zu bleiben, denn er spürte, dass auch sein Bruder standhaft blieb.
 

Erneut raschelte es und dann tauchte wie aus dem Nichts eine Hand auf.
 

Albus brüllte.

James brüllte.

Und Ted ebenfalls.
 

Zutiefst erschrocken stolperte Albus rückwärts und landete mit dem Hintern in einer Pfütze. Ted war der Erste, der sich wieder fing, sich ans Herz gegriffen hatte und deren weiße Haare sich wieder türkis färbten. Er trug noch den pflaumenblauen Mantel der Auroren von Großbritannien und holte tief Luft. „Verdammt, Jungs, was macht ihr hier?“

„Ich glaube, ich habe mich eingeschissen“, sprach James mit zittriger Stimme.

„Du glaubst?“, fluchte Albus. „Für mich fühlt es sich exakt so an, als hätte ich Wasser gelassen.“ Er ergriff die Hand von Ted und besah sich seinen nassen Hintern. Angewidert verzog er das Gesicht. „Sag mal, Teddy, warum apparierst du nicht einfach in den Garten, sondern stolperst hier durch?“
 

Ted Lupin kratzte sich verwirrt an der Nase und sein Haar färbte sich leicht rosa. „Ich habe nicht richtig nachgedacht und bin etwas abseits gelandet. Die Überstunden rauben mir ein bisschen die Konzentration. Außerdem hätte ich fast vergessen, dass mich Onkel Harry zum Essen eingeladen hat und es heute schon Sonntag ist.“

„Wie dem auch sei, komm, bevor hier wirklich irgendetwas Unfreundliches auftaucht.“ James klopfte sich die Hose sauber, obwohl er überhaupt nicht hingefallen war. Am Gesicht seines Bruders bemerkte Albus, dass dieser genauso Angst gehabt hatte, wie er.

Pah, von wegen Gryffindors seien absolut unerschrocken.
 

„Was habt ihr überhaupt hier draußen gemacht?“, wollte Ted erneut wissen, als sie den Weg Richtung Fuchsbau anschlugen. Unsicher sah James seinen Bruder an, doch Albus antwortete knapp: „Wir haben uns die Sterne angesehen, wenn es hell ist kann man sie nicht gut erkennen.“ Überrascht, dass seinem Bruder diese Kleinigkeit aufgefallen war und er listig log, grinste James und fand wieder einmal, dass Albus perfekt nach Slytherin passen würde. Doch für heute Abend zog er ihn nicht mehr auf, denn morgen war auch noch ein Tag.

„Erzähl“, begann James begeistert, „Hast du ein paar böse Leute festnehmen können?“

Ted lachte und verzog missmutig das Gesicht. Er wusste, dass die beiden Potter-Jungs seine Arbeit viel interessanter fanden, als die ihres Vaters, obwohl Onkel Harry der Leiter der Aurorenzentrale war. Ted selbst wäre viel lieber ein voll ausgebildeter Auror, stattdessen lernte er viel Theorie und ging eigentlich nur auf nichtige Streife. Wenn es endlich einmal etwas hitziger wurde, dann durfte er fanatische Quidditch-Fans trennen, die nach einem langen Spiel und viel Alkohol aufeinander losgingen. Eigentlich hatte er sich das Auror-Dasein sogar viel spannender vorgestellt.
 

Für den heutigen Abend wollte er sich jedoch nur entspannt zurücklehnen und ein Butterbier trinken. Als er mit James und Albus in den Garten trat und den Tisch entdeckte, an dem ein Teil seiner Familie saß, hellte sich seine Miene auf. Kerzen spendeten Licht, es roch nach Molly's leckeren Essen und die Stimmung schien gut zu sein. Harry entdeckte ihn und sofort stand er auf: „Teddy, schön, dass du es doch noch geschafft hast.“

Sofort wurden Stühle gerückt und er nahm Platz in einem gesonderten Kreis. Für Ted gab es kein schöneres Gefühl, als Teil von etwas zu sein. Molly füllte ihm direkt den Teller, Bill reichte ihm ein Butterbier und Arthur wollte alles über seinen Dienst wissen. Während er erzählte, Gelächter folgte, glitt sein Blick am Tisch entlang zu Victoire.
 

Ihr langes, blondes Haar fiel in leichten Wellen über ihre Schulter, die blauen Augen glänzten und über ihre Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer. Ted bemühte sich, dass seine Haare den türkisen Ton beibehielten und wendete den Blick wieder ab.

Die Familie war ein Grund, warum er so spät noch einmal losgezogen war, aber wenn er ganz ehrlich mit sich war, dann gab es noch einen weiteren. Einen, der ihm bislang verlegen und glücklich machte. Ted sah auf seinen Teller, das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter und er genoss die Nacht unter den offenen Himmelszelt, umgeben von Glück.
 


 

- - -
 

Ein letztes Mal schritt Astoria Malfoy von einem Kinderzimmer zum nächsten. Der hohe Flur des Westflügels war dunkel, lediglich vereinzelte Kerzen spendeten Licht. Neugierige Porträtbewohner folgten ihr. Die Vorfahren der Malfoys legten allesamt eine amüsante Neugierde an den Tag. Astoria kicherte verhalten, als Cunzelius Malfoy heimlich von einem Bild zum anderen sprang. Am Ende des Flures öffnete sie lautlos die Tür zum Zimmer ihres Ältesten. Das Fenster war weit offen und die dunkelgrünen Vorhänge bewegten sich zum Spiel des Windes. Vorsichtig trat Astoria durch den Raum und versuchte dabei nicht auf ein Spielzeug zu treten, dass sich mal wieder wie eine Lawine über den Teppich ergossen hatte. Sie schloss das Fenster und trat an das viel zu große Bett, indem Abraxas regelmäßig verschwand. Liebevoll deckte sie ihn zu und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Morgen würde er nicht mehr alleine nach Hogwarts fahren und während sie erneut durch das Zimmer ging, fiel ihr Blick auf den neuen Besen, der direkt neben seinem Gepäck stand. Am liebsten würde sie den Besen gegen seinen alten eintauschen, denn der neue Silberpfeil war eindeutig zu wild für ihn.
 

Astoria seufzte tief, schloss die Tür hinter sich und fragte sich, warum ihr Ehemann Abraxas jedes Mal nachgab, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Natürlich wusste sie, dass ihr Spross äußerst gut argumentieren konnte und stur wie ein Esel war, aber es war ihr ein Rätsel, warum er Draco erweichen konnte, schließlich war er der König aller Esel. Sie unterdrückte ein Kichern und hoffte, dass ihr dieser Vergleich niemals über die Lippen rutschen würde. Draco war etwas empfindlich was Humor anging.

Lucrezia schlief ebenfalls tief und fest. Immer wieder hörte Astoria etwas von Erdbeertörtchen und Käsekuchen. Sie machte das Lichtspiel aus, was immer wieder sanfte Bilder von Feen an die Wand warf und hob zwei Puppen vom Boden auf. Obwohl Astoria noch nie danach gefragt wurde, war die Zeit, wenn sie nachsah, ob ihre Kinder allesamt schliefen, für sie die Schönste. Dann konnte sie ihre Zwerge im Schlaf beobachten, sich daran erinnern, wie lebhaft sie am Tag durch die Gegend sprangen und wie verschieden sie doch waren.
 

Während Abraxas eindeutig Tendenzen für einen Anführer zeigte, selbstbewusst, angriffslustig und ein bisschen rechthaberisch, war Scorpius eher ruhiger Natur. Obwohl er seine Geschwister häufig durch die Gegend schubste, wusste sie, dass er gleichzeitig aber auch auf sie acht gab. Er verlangsamte sein Schritttempo von selbst, wenn er bemerkte, dass Scorpius und Lucrezia ihm nicht folgen konnten. Es waren die Kleinigkeiten, die zeigten, dass er nicht so egoistisch war, wie Lucrezia manchmal behauptete.

Ihre Kleine hatte sich oft genug bei ihr beschwert, dass Abraxas gemein zu ihr war, weil er keine Lust hatte mit ihr zu spielen, oder es langweilig fand, ihr etwas vorzulesen. Scorpius dagegen hatte regen Gefallen daran gefunden. Bücher schienen sein Leben zu sein. An sich hatte Astoria nichts dagegen, aber sie hoffte, dass er sich nicht zu tief in eine Fantasiewelt vergrub, sondern in Hogwarts Freunde fand, die ihn in die wirkliche Welt holten. Ansonsten könnte es sehr einsam für ihn werden.

Bei Lucrezia machte sie sich Sorgen darüber, dass sie sich weiter so herum schubsen ließ. Ihre Kleine musste langsam anfangen sich zu wehren.
 

Astoria betrat das letzte Zimmer und unterdrückte ein Lachen. Ganz so, wie sie es erwartet hatte, war Scorpius über sein Buch eingeschlafen. Vorsichtig nahm sie ihm den Wälzer unter dem Arm weg und löschte das Licht. Es war ihr ein Rätsel, warum er zweimal dasselbe Buch haben wollte, aber scheinbar lag ihm dieser Martin Miggs sehr am Herzen. Wenn sie sich nicht irrte, dann ging es um einen mutigen Muggel. Draco würde das alles andere als witzig finden.

Nach ihren kleinen Rundgang verließ Astoria die obere Etage und betrat das Arbeitszimmer ihres Mannes. Draco klappte gerade das Geschäftsbuch zu und rollte Unterlagen ein. Liebevoll drückte sie ihm einen Kuss auf die Stirn und strich durch sein Haar. Schweigend zog er sie in die Arme und Astoria genoss es gehalten zu werden. Ihrer Meinung nach zeigte ihr Gatte seine Zuneigung viel zu selten. Dass es ihm nicht leicht fiel, wusste sie. Trotzdem wünschte sie sich immer wieder, dass er offener und herzlicher werden würde. Allerdings war ihr durchaus bewusst, dass Draco genau all dies niemals sein würde.
 

„Ab morgen sind wir nur noch zu dritt“, sprach sie langsam und bemerkte, dass ihr Gatte gedanklich noch immer bei den Verkaufsbüchern war. Das Familienunternehmen der Malfoys agierte unter den Namen 'Chief Warlock' und war äußerst erfolgreich mit Zaubertränken aller Art. Es gab sehr viele Zauberer und Hexen, die nicht in der Lage waren einen vernünftigen Trank zu brauen und genau dort setzten die Malfoys an. Seit drei Jahren gingen die Produkte bereits ins Ausland, doch obwohl es nie Beschwerden gegeben hatte, weigerte sich Draco den Namen Malfoy mit dem Familiengeschäft in Verbindung zu bringen. Astoria vermutete, dass er glaubte, es könnte die Leute davon abhalten von 'Chief Warlock' zu kaufen.

„Draco, sag, hat Scorpius etwas Seltsames zu dir gesagt?“

Ihr Mann zeigte einen kurzen Augenblick seine Aufmerksamkeit, dann zog er mit der freien Hand ein Pergament hervor und linste über eine Liste von Zahlen. „Was meinst du?“
 

Astoria beschloss, dass sie es für besser befand, wenn sie ihrem Mann erzählte, was sie seit einigen Tagen vermutete und welcher Gedanke sie nie richtig losgelassen hatte. Sie löste sich von Draco und lehnte sich gegen den mächtigen Schreibtisch. Das Büro ihres Mannes war zu beiden Wänden hin eingerichtet mit Regalen, welche vollgestopft mit Büchern waren, lediglich das große Fenster, dem er den Rücken zukehrte, spendete am Tag Licht. In einer Ecke stand ein großer magischer Globus und Astoria hatte sich gefragt, ob Draco dort heimlich eine Flasche Feuerwhisky versteckt hielt, damit er ein Glas zum Feierabend trinken konnte, wenn sie es missbilligte.

„Ich war vor ein paar Tagen mit Scorpius seinen Zauberstab kaufen“, begann sie und ohne die Miene zu verziehen fragte Draco: „Und, welchen hat er? Einen für Langnasen und Träumer?“

Statt darüber zu lachen, schluckte Astoria lediglich und sprach: „Nein, das ist es nicht. Viel mehr mache ich mir Gedanken über seine Frage an Mr. Ollivander. Er wollte wissen, ob sein Zauberstab gut ist.“
 

Nun hielt Draco inne, allerdings sah er sie immer noch nicht an. „Was möchtest du mir damit sagen?“

Astoria nahm ihren Mut zusammen und sprach offen aus, was sie beschäftigte: „Hast du mit Scorpius darüber geredet?“

„Nein“, wies Draco ab und Astoria griff nach seiner Hand: „Aber woher weiß er dann-!“

„Er weiß überhaupt nichts, das bildest du dir ein.“ Zum ersten Mal an diesem Abend hatte sie die volle Aufmerksamkeit ihres Mannes, denn Draco wehrte ihre Hand ab und sah sie kühl an. „Du glaubst doch nicht im ernst, dass ich mit einen elfjährigen Jungen über so etwas spreche.“

„Nein, natürlich nicht, aber“, sie suchte nach den richtigen Worte, „in Hogwarts sollte er davon hören, du weißt, dass Abraxas die anderen hat reden hören und auch wenn er das Ganze als Lüge straft, so frage ich mich, wie Scorpius auf die Idee kommen könnte, sein Zauberstab ist nicht gut, oder er müsste Angst vor dir haben.“
 

Draco ließ die Unterlagen sinken, seine Miene war kühl und ausdruckslos. „Scorpius hat keine Angst vor mir. Astoria, so langsam glaube ich, du bildest dir das Ganze lediglich ein.“

Sie wusste ganz genau, dass sie sich nichts einbildete und biss sich auf die Unterlippe. Frustriert darüber, dass er so reagierte, stieß sie sich vom Tisch ab und sprach: „Schön. Belassen wir es dabei. Dein Wort in Merlins Ohr.“

Draco wollte nie darüber reden, wohl wissend, dass ihm vor langer Zeit der Kopfmagier dazu gedrängt hatte. Sie wusste, dass es Nächte gab, in denen er sich immer noch mit Alpträumen plagte.

Sie wandte sich zum Gehen und ließ ihren Mann mit einem bitteren Beigeschmack zurück. In all den Jahren hatte Astoria ihr Bestes gegeben, um für ihre Kinder ein Umfeld zu schaffen, dass sich friedlich nannte.
 

Mit den Eintritt in Hogwarts würde dies nun vorbei sein.
 


 

tbc.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: irish_shamrock
2013-12-28T17:24:34+00:00 28.12.2013 18:24
Hallo ihr beiden,

ich bin, von der ersten Szene eures Werkes begeistert und verzaubert zugleich! Der kleine Scorpius hat es, mit zwei weiteren Geschwistern, wirklich nicht leicht. Mir gefällt eure Astoria sehr, denn sie ist sowohl liebevoll, als auch energisch (oder eher mutig?), was das Aufeinandertreffen mit ihrem Gatten anbelangt. Doch nicht nur Draco hat das Recht, ein Machtwort zu sprechen. Und gerade das begeister mich, denn sie setzt sich zur Wehr, oder besser, sagt ihre Meinung. Die kleine Lucrezia stelle ich mir als richtigen Sonnenschein vor, während Abraxas wohl nach Draco in dessen jüngeren Jahren schlägt. Und Scorpius ist mittendrin. Der arme Junge, leidet nicht nur unter der Strenge des Vaters, sondern er hat auch noch einen Bruder am Hals, der gar furchterregend daher kommt. Rachsüchtig und ebenso selbstsüchtig.
Das Geschehen am Brunnen wurde gut gelöst und ich habe mir sogar ein Lächeln abringen können, da Scorpius auf seine ganz eigene Art und Weise versucht, klein Lurezia zu beruhigen.
Würde er sich, wenn er groß war, auch für eine Seite entscheiden müssen?; verheißungsvolle Worte und auch ich bin gespannt, ob und wie er sich entscheiden würde.

Oh, ein Szenenwechsel, wie erheiternd! Arme Rose, wer würde schon gern mit James und Albus in die Winkelgasse gehen wollen, wenn diese nur Quidditch im Kopf haben?
„Von mir hat sie den dramatischen Ton nicht.“; oh, Ronald! Ach nein?
Albus und Zauberschach? Tja, Ron, da hast deinem Neffen ja eine schöne Passion beschert *lach*. Und jedes Jahr an Weihnachten Socken geschenkt zu bekommen, ist doch auch praktisch. Kauf ihm das Ding!!
„Eine andere Möglichkeit wäre eine kleine Expedition mit Newt Scamander gewesen. Luna hat richtig gehandelt, dass sie ihre Jungs vier Wochen durch die brasilianische Pampa laufen lässt.“; na Holla! Luna ist ja echt... hartnäckig. Und McGonagall macht Urlaub? Auf den Bahamas? Ich bin "amused".
„Ronnie-Spätzchen, schwinge deinen Hintern in das Lager und sieh nach, ob wir noch Minimuff-Futter haben, bevor sie zum Kannibalismus neigen.“; ihr seid süß, ehrlich! Ich hatte Tränen in sen Augen.
„Mummy, was ist Kannibalismus?“; oh nein! Ich komme aus dem lachen ja gar nicht mehr raus :D
[...] Ich finde Al ist nicht listig genug, um zu den Schlangen zu kommen. James hätte dort viel besser reingepasst.“; ah, die altbekannte Debatte. Ein schöner Faden, den ihr da habt.
„Auf keinen Fall nach Gryffindor“; nein? Nicht? Ha, mal sehen was der "sprechende Hut" dazu sagt ;) Aber ihre Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, Hermines aber auch nicht.
Oh, was für eine niedliche, erste Begegnung zwischen Rose und Scorpius. Da wird einem ja richtig warm ums Herz. Und Oh!! (noch mals), sie haben beide bereits die erste Gemeinsamkeit. Eine Abneigung gegen Quidditch...
Oh (jetzt aber eher erstaunt und... enttäuscht?!); ja, der Name Weasley. Offenbar hat auch ihm einen Floh ins Ohr gesetzt. Dennoch erscheint er mit höflich, wenn gleich auch ein wenig schockiert.
„Mum, ich habe eine Weasley getroffen“, sprach er und Astoria sah ihn vergnügt an. „Hatte sie rote Haare?“; Hallo? Ich musste wieder lachen.
Zum Putzen hatte scheinbar niemand wirklich Zeit.; erschreckend... diese Erkenntnis.
Ah, mir gefällt die Tatsache, dass ihr euch mit den Hölzern und Kernen auseinandergesetzt habt.
„I-Ich lese gerne, verstecke mich häufig vor meiner Schwester, weil sie mich sonst nicht in Ruhe lässt. Ich mag keinen Käse und kriege von Erdbeeren Hautausschlag.“; wie süß, der arme, kleine
Kerl!!
Wieder zu Haus scheint die Situation aber auch nicht sonderlich entspannt. Scorpius hat mein vollstes Mitgefühl. Und dunkle, mysteriöse Geheimnisse müssen auch noch unter Verschluss gehalten werden. Ich mag mir die Last auf seinen Schultern, und die Zweifel an seiner selbst, gar nicht recht ausmalen.
Huch... und da purzelt auch schon das nächste "Sandwich-Kind" ins Bild. Ach Albus... Und dann die Rangelei mit James. Warum müssen ältere Geschwister immer so sein?
Er hatte es immer für ein böses Märchen gehalten, aber Tante Luna war Naturforscherin und hatte schon Bücher geschrieben, also mussten solche Wesen existieren.; ähäm... ja. Natürlich. Luna weiß das.
Och nö, alle drei plärren um die Wette, herrlich. Ich bin ja nur am lachen. Schön, danke dafür~♥
Ted war der Erste, der sich wieder fing, sich ans Herz gegriffen hatte und deren weiße Haare sich wieder türkis färbten.; IHR HABT TED ZU TODE ERSCHRECKT!! Der kriegt ja schon weiße Haare! BENGEL, nicht noch mal!
Oh nein, ich liebe eure, teils derbe Art, sich auszudrücken.
Pah, von wegen Gryffindors seien absolut unerschrocken.; ha! Rums, Salz in die Wunde!!
„Wir haben uns die Sterne angesehen, wenn es hell ist kann man sie nicht gut erkennen.“; was
für eine tadel- und beispiellose Begründung! Och Mädels, was macht ihr denn? Fällt eure Geschichte etwa unter "Comedy"? Wenn ja, dann habt ihr voll und total meinen Nerv getroffen!!

Und wieder sind wir bei den Malfoys zu Haus. Ach, Astoria. Sie macht sich doch nur Sorgen um ihre Kinder.
Natürlich wusste sie, dass ihr Spross äußerst gut argumentieren konnte und stur wie ein Esel war, aber es war ihr ein Rätsel, warum er Draco erweichen konnte, schließlich war er der König aller Esel.; eine schöne, und vorallem treffende beschreibung, für beide.
„Und, welchen hat er? Einen für Langnasen und Träumer?“; Oh je... eigentlich ist es sehr bedauerlich, dass Draco so über seinen Sohn spricht.
Mit den Eintritt in Hogwarts würde dies nun vorbei sein.; und wieder lasst ihre Leser mit einem letzten, verheißungsvollen Satz zurück.
Liebes talunalein,
Liebe Dahlie,

danke für diesen bezaubernden Einblick in die Leben so vieler Charaktere. Auch, was die länge des Kapitels anbetrifft, habe ich nichts auszusetzen. Ich freue mich immer, wenn es "etwas mehr" ist.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,
irish C:

Von:  CharleyQueens
2013-05-31T20:15:58+00:00 31.05.2013 22:15
Hey Ho ^^
Dieses Kapitel hat mir schon einmal wirklich sehr gut gefallen. Zu zweit eine FF zu schreiben, stelle ich mir nicht gerade leicht vor, aber euch beiden ist das wirklich gelungen.
Ich mag es, wie ihr einzeln die Charaktere vorstellt. Dabei auf Beziehungen zwischen Kind und Eltern; Mutter und Vater; Kind und Kind einzugehen, ohne zu viele Informationen preiszugeben, sodass sich der Leser immer noch Fragen stellt, welche unbedingt beantwortet werden wollen, das ist euch mit Bravour gelungen.
Auch euer Stil ist wirklich schön. Der Text ist flüssig zu lesen und der Mix aus witzigen und düsteren Momenten ist gut ausgearbeitet worden, sodass weder das eine noch das andere zu kurz kommt.
So, ich bin gespannt, wie es weitergeht. Und vor allem, in welche Häuser ihr die Kinder stecken werdet. Übrigens gefällt mir euer Bücherwurm-Scorpius sehr. Ich kann mich mit ihm identifizieren, xD. Und auch eure Version der anderen Charaktere ist interessant zu lesen.
Das Ende des Kapitels ist wirklich sehr düster. Ich bin gespannt, wie Scorpius sich in Hogwarts macht, immerhin ist er ein "Malfoy". Und Kinder können manchmal doch sehr fies sein. Mal sehen, was Scorpius noch widerfahren wird. ^^
Liebe Schreibziehergrüße, Lilim ^^
Von:  Dalilah
2013-05-20T18:12:44+00:00 20.05.2013 20:12
Ich wurde ehrlich gesagt auf die Fanfiction aufmerksam, weil ich eine mit einer ähnlichen Thematik und meiner Meinung nach auch mit dem selben Titel schon einmal angefangen hatte zu lesen. Bedauerlicherweise wurde sie damals anscheinend gelöscht, aber um so erfreuter bin ich, dass sie hier anscheinend wieder aufblühen wird. Das hoffe ich jedenfalls, denn ich fand schon damals, dass die Idee außergewöhnlich war, zumindest zu den damaligen Anfangsgeschichten rund um die Next Generation.
Und wenn ich mich recht entsinne, stammt diese Idee damals auch von Dahlie. Dass du sie jetzt, zusammen mit taluna noch einmal aufleben lässt, stimmt mich sehr glücklich. Ich fand sie hatte damals schon großes Potential und irgendwie war ich enttäuscht, dass sie nicht weitergeführt wurde. Aber diese Enttäuschung hat sich beim Lesen schon verflüchtigt und ihr könnt mich auf jedenfall als Anhänger eurer Lesergemeindschaft dazu zählen. Ich glaube ihr werdet uns hier viel Freude mit machen können. In der Hoffnung, dass sie auch gerecht gewürdigt wird. In Form von Kommentaren.
Bis jetzt hat die Fanfiction, wie ich finde, schon ein sehr hohes Niveau. Sowohl sprachlich, vom Stil, als auch natürlich von der Umsetzung der Thematik. Da ihr zu zweit seid, habe ich irgendwie die Befürchtung gehabt, ihr würdet beide zu viel hineinbringen wollen und das Kapitel würde überspringen an Informationen. Aber da bestand keinerlei Gefahr. Es fügt sich alles schön zusammen und die jeweiligen Figuren werden schön herausgearbeitet. Ich finde es auch sehr lobend, dass ihr zwar schon jetzt auf die unterschiedlichen Familienverhältnisse und die unterschiedliche Beziehung der Eltern und die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern darstellt, aber noch vieles offen lasst. Wenn Fragezeichen im Kopf eines Lesers auftauchen, bedeutet das für euch auf jedenfall schon mal, dass ihr den Leser auch beibehalten werdet. Das trifft zumindest auf mich zu, Allein schon, weil man wissen möchte, was ihr euch dabei gedacht habt.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass die Mischung von witzigen, nachdenklichen Momenten sehr gut gewählt ist und die manchmal beinahe schon düstere Stimmung fügt sich schön ein. Sie sorgt für mich auch irgendwie dafür, dass sie sich von den herkömmlichen Hogwarts-Schul-Geschichten abhebt. Ich denke mir, dass das auch euer Ziel war. Und bisher seid ihr damit erfolgreich.

Der einzige Kritikpunkt betrifft eigentlich nur die Rechtschreibung. Wobei ich annehme, dass es sich eher um Flüchtigkeits- beziehungsweise um Tippfehler handelt. Aber da hier ja einen Beta sucht, ist das unter diesen Umständen zu verschmerzen. Sie betreffen ja nicht unbedingt den Lesefluss. Bis auf eine Sache, die mich irgendwie etwas aus dem Konzept gebracht hat. Wo diese Stelle genau war, entsinne ich mich jetzt nicht mehr. Aber euer Beta wird euch mit Sicherheit darauf aufmerksam machen.

Ich bin sehr gespannt wie ihr weiter vorgehen werdet und vor allem was euer beider Fantasien uns noch zu bieten hat. Dass Scorpius wohl nicht in Slytherin landen wird, ist jetzt schon anhand eures Titels, bereits abzusehen, aber ich bin wirklich sehr neugierig was ihr für Konflikte plant und wie es sich entwickeln wird.
Also haut beide in die Tasten und versucht euch nicht gegenseitig die Ideen zu klauen.

PS: Die Gestaltung der Fanfiction finde ich eigentlich gelungen, bisher darf sich noch nicht so viel aussagen. Sie ist also eigentlich noch genauso undurchschaubar wie die Geschichte selbst. Besonders hervorheben möchte ich noch eure Beschreibung der Geschichte. Allein eure Einfall, gegen das Glück ankämpfen zu können, hat mich schon sehr zum Nachdenken gebracht. Und somit würde ich noch etwas zu der Mischung von oben anfügen, nämlich, dass sich hier durchaus auch ein philosophischer Ansatz wiederfindet und ihr das vielleicht noch etwas intensiver einbauen werdet. Ich würde mich auf jedenfall darüber freuen. Bis dahin viel Spaß beim Schreiben des nächsten Kapitel und hoffentlich noch die einen oder anderen Kommentaren. Den verdient hätte es diese Fanfiction alle male. Allein schon weil sich hier zwei herausragende Autoren versammelt haben und sie mit ihrem Stil, Wortgefühl und Charakterzeichnung schon etliche beeindruckende Geschichten produziert haben, die sich sehen lassen.
Von: abgemeldet
2013-05-19T12:17:40+00:00 19.05.2013 14:17
Hallo ihr beiden :)

Was ein langes Kapitel <3 Ich liebe es, wenn die Kapitel mehr als 4.ooo Wörter haben, denn nur so habe ich meistens auch nur wirklich das Gefühl, dass sich etwas aufbaut.
Mir gefällt es im übrigen gut, dass ihr so die Gegensätze zwischen der Familie Malfoy und der von Familie Weasley-Potter zeigt. Auch finde ich Scorpius wirklich niedlich, so verträumt und lesefreudig. Sein Bruder dagegen hat meine Anti-sympathie... er wirkt so... nennen wir es... doof /D gemein und alles!

„Das ist so ungerecht!“ XD so wunderbare Worte von Rose, es ist erfrischend, dass sie ein Satansbraten darstellt, der mit sämtlichen Wassern gewaschen ist /D normalerweise ist sie ja der nette Engel von nebenan, interessant finde ich auch den Aspekt, dass sie größer ist, als Scorpius :)

„Ich will und werde nicht nach Slytherin kommen!“ - Ein Satz, der eigentlich alles über Albus aussagt /D ich liebe ihn dafür, aber mein Herz gewonnen hatte er an folgender Stelle: „Ich glaube, ich habe mich eingeschissen“, sprach James mit zittriger Stimme.
„Du glaubst?“, fluchte Albus. „Für mich fühlt sich es sich exakt so an, als hätte ich Wasser gelassen.“
XD ich konnte mir das SOOOO gut vorstellen.
Das ihr das Kapitl düster habt enden lassen, finde ich ebenfalls gelungen, es macht hungrig auf mehr und ich bin gespannt, wie ihr das anpackt. Außerdem würde mich einmal interessieren, wer hier was geschrieben hat, denn euer Stil fließt wirklich wunderbar zusammen.

Grüße xxx Herzlady



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