So! Hab mich erst mal für zwei Kapitel pro Woche entschieden, mal sehen, wie lange ich das durchhalte!
Im Augenblick schreibe ich an Part III von HdZ und darum kommt auch erst mal nichts anderes mehr, also nicht wundern! Ich werde jedenfalls sehen, dass es schnell weitergeht!
Besten Dank auch an Anime_Angel, Basilisk und Haruka89, die trotz Ferienstress noch Kommis schreiben und an alle anderen, die schon Ferien haben, lasst es euch gut gehen!
Na dann mal viel Spaß bei Kapitel 17!
Bye KimRay
// 17 //
Von da an ließ Ron Harry kaum mehr aus den Augen, doch er hatte den Eindruck, dass diesem das gar nicht bewusst war. Seit Snapes hinterhältigem Experiment war er noch verschlossener, als zuvor und Ron war sicher, dass jemand anderes hinter seinem Zustand steckte. Das Problem war, dass nicht herauszubekommen war, wer es sein könnte, den er fast jede Nacht traf.
Das er sich immer wieder nachts hinaus schlich, bekam Ron mit, doch da er den Tarnumhang niemals vergaß, war es unmöglich ihm zu folgen.
Ron fragte sich, warum Harry so ein Geheimnis aus dieser Sache machte. Ihm war klar, dass er seine Beziehungen nicht öffentlich machen wollte, doch dass er es so gut verbarg musste einen anderen Grund haben. Ron war sicher, dass er sonst wenigstens mit Hermione darüber sprechen würde und außerdem hatte er den Eindruck, dass es ihn langsam kaputt machte.
Harry wusste, dass er in der Falle saß. Er hatte das Gefühl, dass Ron misstrauisch geworden war und wollte die Sache mit Malfoy lieber heute als morgen beenden, denn er spürte, dass es ihn all seine Kraft kostete. Es würde nicht mehr lange bis zu den Prüfungen dauern und Hermione stresste ihn weiter mit Wiederholungen. Snape hatte ihm gedroht, ihn nicht zur Prüfung zuzulassen, wenn er weiterhin so schlecht in seinem Unterricht war und Draco machte noch immer jede Gruppenarbeit zum Desaster. Etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten gewesen. Malfoy würde sich nicht ändern, nur, weil er mit ihm ins Bett stieg.
Jedes Mal, wenn er ihn traf nahm er sich vor, ihm zu sagen, dass es das letzte Mal war, doch nie brachte er es fertig. Meist schlief Malfoy, wenn er verschwand. Noch immer schlich er sich in die Kerker und er wusste, dass ihn das auf die Dauer den Kopf kosten würde. Irgendwann würde ihn jemand erwischen und dann flog er sowieso von der Schule, egal aus welchen Gründen er da unten war.
Die Tatsache, dass Malfoy ihn so im Griff hatte machte ihm Kopfzerbrechen. Er wartete jedes Mal darauf, dass er ihm eine Abfuhr erteilte, doch im Moment sah es nicht danach aus. Das Netz aus Lügen in das er sich verstrickte, wurde immer dichter und die Frage, wie er da wieder herauskommen sollte immer schwerer zu beantworten.
Draco beobachtete ihn. Das spürte er. Er hatte versucht, sich wieder davon zu schleichen, doch er war wach geworden und jetzt stand er vorm Kamin und starrte ins Feuer.
Draco ließ die nur vom Kaminfeuer beleuchtete Gestalt Harrys nicht aus den Augen. Er litt, das war nicht zu übersehen und sein kaltes Lächeln war ein Zeichen dafür, dass er es genoss. Die Tatsache, das Weasley ihn nicht aus den Augen ließ und er es nicht Mal bemerkte, bereitete ihm noch viel mehr Vergnügen. Die Geschichte nahm genau den Verlauf, den er sich vorgestellt hatte. Potter war in seiner Hand und schaffte es nicht, sich zu befreien.
Das einzige, was ihn dabei im Moment wirklich störte, war Creevys generve, doch noch konnte er dem blonden Gryffindor nicht den Todesstoß versetzen. Er brauchte ihn noch, um Potter richtig fertig zu machen. Leider schob er das im Moment nur vor sich her, denn im Grunde wollte er diese Beziehung zu Potter nicht aufgeben und das müsste er, wenn Potter begriff, dass er nicht der einzige war.
Es mochte sein, dass Potter im Moment von ihm abhängig war, doch das würde selbst er sich nicht antun, egal, was es ihn kosten würde. Vermutlich würde er eher vom Nordturm springen, als dass er die Zweitbesetzung spielte und leider war es so, dass er für Draco die Erstbesetzung war, denn wenn er ehrlich war benutze er Creevy nur noch, um seinen Plan im Griff zu behalten.
Langsam stand er auf und ging zu Potter.
"Wolltest du dich wieder aus dem Staub machen?" Noch so eine Angewohnheit, die ihn nervte. Sobald er einschlief, verschwand Potter und er hatte festgestellt, dass ihn das störte, wenn er wieder aufwachte. Er schob ihm den Arm um die Taille und zog ihn an sich. Seine Haut glühte von der Hitze des Feuers und er drehte ihn zu sich herum. Harrys Blick war leer, wie so oft, wenn er bei ihm war. Er ignorierte es und küsste ihn.
Draco hatte noch lange nicht genug von seinem Opfer und er fragte sich langsam, wie lange es bis dahin noch dauern sollte.
* * *
Colin versicherte sich, dass im Schlafsaal der Slytherinsechstklässler alles ruhig war, bevor er die Tür so weit öffnete, um hindurch schlüpfen zu können.
Er wusste ganz genau, welches Bett im Raum Draco gehörte. Die Vorhänge waren zugezogen und einen Moment zögerte er, bevor er einen davon bei Seite schob um hinein zu kommen, doch er erstarrte schon in der Bewegung, als er einen Blick auf das Bett bekam. Schockiert beschwor er einen Lumos herauf, doch auch der zeigte ihm nur die grausame Wahrheit.
Draco war nicht in seinem Bett und die schreckliche Befürchtung, dass es noch jemand anderen gab, mit dem er sich traf, wurde Wirklichkeit.
Colin knickten die Knie ein und er gab ein leises Keuchen von sich. Dracos Eiseskälte ihm gegenüber war er gewohnt, doch er hatte schon seit Tagen den Eindruck, dass es schlimmer geworden war. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass Draco eigentlich gar nicht mehr wollte, dass er zu ihm kam und die Tatsache, dass er jetzt nicht in seinem Bett war, schien das zu bestätigen.
Hastig erneuerte er den Tarnzauber, den er Malfoy abgeschaut hatte und sah sich um. Er musste einen Hinweis darauf finden, wo er sein könnte. Dass er die Kerker verließ, glaubte Colin nicht. Er wusste, dass Draco nicht zuließ, dass jemand über ihn bestimmte und so ging er davon aus, dass auch der oder die andere zu ihm in die Kerker kam.
Sein Blick blieb an der schwarzen Truhe hängen, auf der das Malfoy-Wappen prangte. Hastig versuchte er sie zu öffnen, doch sie war verschlossen. Interessanter Weise benutze Draco ein Vorhängschloss dazu und der Schlüssel, den er an einer Kette um den Hals trug, bekam seinen Sinn, doch Colin war muggelstämmig. Solche Sachen stellten für ihn kein Problem dar.
Er zog den kleinen Schlüsselbund von Zuhause, den er immer bei sich trug aus seiner Hosentasche und begann an dem Schloss zu hantieren. Nur einen Augenblick später sprang es auf und er ließ seinen Zauberstab erneut mit einem Lumos schwach aufleuchten, als er die Truhe so leise wie nur möglich öffnete.
Draco war ohne Zweifel ein Pedant. Seine Hemden und Shirts waren ordentlich zusammengelegt und einsortiert, genau wie der Rest seiner Kleidung. Mit zaghaften Fingern strich er über den weichen Stoff eines Shirts und wagte sogar es heraus zu nehmen. Inzwischen hatte er sich so in diese Sache mit Malfoy hineingesteigert, dass er alles berühren musste, was ihm gehörte. Stück für Stück betrachtete er die Sachen in der Truhe und versank in krankhafter Verzückung, bis er an den Boden der Truhe kam und dort etwas fand, das unmöglich Draco Malfoy gehören konnte.
Eisige Erstarrung machte sich in ihm breit, denn den aus weicher Wolle gestrickten Pullover kannte er ganz genau.
Es war Harry Potters Weasley Pulli vom letzten Jahr. Smaragdgrün mit dem Wappen der Gryffindors darauf und darunter lag eins von Harrys abgetragenen T-Shirts, genauso pedantisch zusammen gelegt, wie alle anderen Sachen in der Truhe.
Colin musste sich nicht fragen, warum Potters Sachen in Malfoys Truhe lagen. Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass Harry Potter derjenige war, mit dem Draco Malfoy sich gerade traf. Eiskalte Wut stieg in ihm auf, so gefährlich und berechnend, dass es schon an Irrsinn grenzte.
Niemals würde er zulassen, dass Potter sich zwischen ihn und Malfoy drängte. Schnell begann er die Sachen an ihren Platz zurück zu legen und verschloss die Truhe wieder. Inzwischen kannte er sich in den Gemeinschaftsräumen der Slytherins so gut aus, dass er wusste, wo es hier noch einen weiteren Trakt mit Räumen gab, in denen man es sich sehr gut allein gemütlich machen konnte, doch dahin hatte Malfoy ihn nie gebracht.
Geräuschlos und unter dem Tarnzauber verborgen, verließ er den Schlafsaal wieder und machte sich dahin auf den Weg. Er musste wissen, ob er richtig vermutete und wenn das der Fall war, würde er dafür Sorgen, dass Potter jede Lust darauf, Malfoy noch einmal zu treffen verging.
Draco Malfoy gehörte ihm und er würde ihn niemals mehr aus den Fingern lassen.
Nur ein paar Minuten später erreichte er den stockfinsteren Gang und musste wieder seinen Zauberstab benutzen um überhaupt etwas zu sehen. Links und rechts waren Türen und er kam sich vor wie in einem Hotel. Er überprüfte die Türen um festzustellen, ob sie abgeschlossen waren. Jede davon ließ sich öffnen, bis auf die letzte links ganz am Ende des Ganges.
Wieder machte sich Erstarrung in ihm breit und minutenlang stand er nur davor und starrte auf den Türknauf. Die Türen waren mit Schlössern versehen, doch Colin wusste, das Draco Türen niemals mit einem Schlüssel verschloss. Den Zauber, den er verwendete, kannte er ganz genau. Das Problem war aber, dass ihn drinnen möglicherweise jemand hören könnte.
Fieberhaft überlegte er, wie er das verhindern konnte und erinnerte sich an einen Spruch aus dem Zauberkunstunterricht, der Geräusche absolut dämpfte. Kurzer Hand wendete er ihn auf die Tür an, bevor er Dracos Zauber sprach, doch die Tür ließ sich noch immer nicht öffnen.
Vermutlich hatte Malfoys Gesellschaft ebenfalls einen Zauber darüber gelegt, doch Colin kannte auch Harry Potter ganz genau. Zu lange war er ihm nachgeschlichen und hatte all seine Gewohnheiten ausspioniert. Da hatte er noch geglaubt, eine Chance bei ihm zu haben, doch das war schon vorbei, seit er begriffen hatte, dass er Malfoy bekommen konnte.
Leise murmelte er auch den Spruch, von dem er wusste, dass Harry ihn meist verwendete. Ein weiterer Dreh am Türknauf und die Tür öffnete sich.
Colin hielt inne. Er wusste nicht, ob die beiden in dem Raum schliefen, oder wach waren und er war sicher, das Malfoy explodieren würde, wenn er ihn bemerkte. Das Risiko war enorm, doch sein kranker Besitzanspruch auf Malfoy machte es ihm unmöglich, die Tür wieder zu schließen.
Langsam schob er sie noch immer unter dem Geräuschdämpfenden Zauber Inch für Inch auf, bis er etwas erkennen konnte.
Was er dann letztendlich sah, betäubte jedes Gefühl in seinem Körper.
Es war tatsächlich Potter, der dort in dem Bett neben Malfoy schlief. Er hatte das Gesicht der Tür zugewandt und Draco, sein Draco, lag hinter ihm und hatte ihm besitzergreifend den Arm um die bloßen Schultern gelegt.
Colin hatte keine Ahnung, wie lange er in der Tür stand und die beiden anstarrte, bis sich endlich wieder etwas in ihm regte.
Rasende Eifersucht machte sich in ihm breit und schaltete seinen Verstand aus. Am liebsten hätte er Potter auf der Stelle den Hals umgedreht, doch seine panische Angst vor Malfoys Reaktion hinderte ihn daran.
Trotzdem öffnete der Hass auf Potter Abgründe in ihm, die er sich niemals hatte vorstellen können.
Dafür würde der verdammte Mistkerl bezahlen und wenn es das letzte war, was er tat. Niemals würde er zulassen, dass Potter ihm Draco wegnahm. Draco Malfoy gehörte ihm und daran würde niemand etwas ändern. Auch der verdammte Gryffindorheld nicht.
Geräuschlos zog er die Tür wieder zu und verriegelte sie wieder mit beiden Zaubersprüchen. Sollte Potter diese letzten Stunden genießen. Er würde dafür sorgen, dass er nie mehr in diesen Genuss kam. Potter konnte froh sein, wenn er noch am Leben war, wenn er mit ihm fertig war.
