Zum Inhalt der Seite

Accept your fate!

Denn dein Schiksal erwartet dich
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Comming home

Wir sind jeder auf unserer eigene Reise. Jeder lebt sein eigenes Abenteuer; begegnet diversen Herausforderungen und die Entscheidung die wir dabei treffen, formen uns auf unserem Weg; diese Entscheidungen stellen uns auf die Probe und bringen uns an unsere Grenzen; und unser Abenteuer macht uns stärker, als wir es je für möglich gehalten hätten.
 

Zitat aus Criminal Minds; Staffel sieben; Verfasser unbekannt
 


 


 

Tief in ihren Schriftrollen versunken, bemerkte eine junge Frau mit langen, seidig glänzenden schwarzen Haaren nicht, wie vorsichtig die schwere Eichentür geöffnet wurde und ein älterer Mann mit weißen Haaren den Raum betrat.

“Ich hoffe, ich störe nicht bei deinen Studien.”, erschrocken drehte sie sich um. “Ach, ihr seid das, Gaius.”, die junge Frau hatte sich ihre Hand auf die Seite der Brust gedrückt, an der ihr Herz lag. Jetzt lächelte sie freundlich und wollte sich von ihrer sitzenden Position erheben, doch der alte Mann ließ sie inne halten.
 

“Bleibe ruhig sitzen. Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. Seit du dich hier heute Morgen eingeschlossen hast, hatte niemand mehr etwas von dir gehört. Ich war besorgt.”, erklärte Gaius und Hinata sah ihn entschuldigend an. “Es tut mir leid, Gaius.”, meinte sie bedrückt und erhob sich. Von dem stunden langen herum sitzen, knackten ihre Knochen und so streckte sie sich ausgiebig. Dabei löste sie den Knoten ihres Haarbandes und so fielen ihr die schwarzen Strähnen locker um die Schultern. Mittlerweile gingen sie Hinata bis weit über den Hüften.
 

“Deine Knochen knacken wie die eines alten Mannes, Kind. Du solltest nicht so lange in dieser unbequemen Haltung verweilen. Wer weiß, nachher bekommst du noch einen Buckel und es wäre eine Verschwendung, wenn er dich so entstellen würde.”, meinte Gaius überspitzt und schmunzelte etwas. “Keine Sorge, Gaius. Schließlich habe ich euch noch, der mich heilen kann.”, sagte sie lapidar daher und hob die Schriftrollen vom Boden auf. Gaius schnalzte einmal mit der Zunge und hob warnend den Zeigefinger. “Ich kann gewiss vieles, Hinata, jedoch sind auch meine Fähigkeiten begrenzt. Überschätze einen alten Mann wie mich nicht immer.”
 

Hinata kicherte verzückt, rollte ihre Studien wieder zusammen und verstaute das Pergament ordentlich zurück in den Schrank, welcher wegen der vielen Schriftstücke überzuquellen schien.

“Aber, aber, Gaius. Ihr wisst, dass ich euch vertraue. Schließlich seid ihr mein Mentor und nur von euch habe ich so viel lernen können.”, Gaius fühlte sich durch ihre Worte natürlich geschmeichelt. “Du weißt mit Komplimenten umzugehen, mein Kind und ich fühle mich durch deine Worte mindestens einen Fuß größer.”, sagte der alte Mann lachend und begann, zwei hölzerne Teller und das hölzerne Essbesteck aus seinem Schrank zu räumen.
 

“Oh, ist es schon Zeit für das Abendbrot?”, fragte Hinata verdutzt, begann aber sogleich den großen Tisch aus Eichenholz von allen Möglichen Materialien und Utensilien zu befreien. Darunter befanden sich unter anderen natürlich wichtige Dokumentationen über den Krankheitsverlauf von höfischen Angestellten und die des Königs, sowie sich auch eine Menge Fläschchen, Ampullen, Tiegel mit Cremes und Kräuter darauf stapelten. Hinata räumte alles ordentlich zur Seite und verschwand für kurze Zeit in einen kleinen Nebenraum, den ihr Mentor Gaius für die wenigen Lebensmittel hatte.
 

“Ja, mittlerweile ist die Sonne bereits am Untergehen. So vertieft, wie du in deinen Studien warst, wundert es mich nicht, dass du das nicht mitbekommen hast.”, sagte Gaius amüsiert. Hinata lächelte ebenfalls, als sie mir zwei Krügen in ihren Händen die Hauptkammer des Hofarztes wieder betrat. “Ich habe auch noch viel zu lernen, doch leider bleibt mir kaum noch Zeit.”, bedrückt über ihr baldiges Aufbrechen stellte Hinata die Krüge auf den Tisch. Gaius seufzte tief.
 

Auch er hatte schon seit einigen Tagen dieses bedrückende Gefühl im Herzen, wenn er seine Gedanken zu Hinatas Abreise schweifen ließ. “Mein Kind, du weißt, wie wichtig deine Abreise und die damit verbundene Erfüllung deines Schicksals ist, dennoch trage auch ich Trauer mit mir herum und sehne mich nach mehr Zeit, doch die haben wir nicht und wir sollten unsere letzten gemeinsamen Tage zusammen genießen.”, meinte der alte Mann matt lächelnd.
 

Hinata spürte, wie ihr die Tränen in den Augen standen, doch weinen wollte sie nicht. “Ich danke euch, Gaius.”, Hinata schluckte. “Seit ich hier damals aufgetaucht bin, habe ich mehr und mehr einen Vater in euch gesehen und mir gewünscht, mein Aufenthalt bei euch wäre nicht nur für zwei Jahre.”, Hinatas Stimme brach und ein leiser Schluchzer drang an die Ohren von Gaius. Mitfühlend ging er zu der jungen Frau und nahm sie in die Arme.
 

“Deine Ehrlichkeit bedeutet mir sehr viel und auch ich muss sagen, dass du inzwischen wie eine Tochter für mich bist.”, mehr wusste er nicht zu sagen, also verstärkte er seine Umarmung, als auch Hinata ihre Arme sachte um seinen Rücken schloss und ihr Gesicht an sein Hemd drückte. Minuten verbrachten sie so, bis Gaius die Umarmung unterbrach und Hinata etwas von sich schob.
 

“Vielleicht ist es ja nicht das letzte Mal gewesen, dass wir uns sehen, mein Kind. Das Schicksal hat uns einmal zusammengeführt, dann wird es das auch noch ein zweites Mal tun.”, sprach er zuversichtlich und lächelte die junge Frau an. Hinata konnte nicht anders, als einmal kräftig zu nicken, das Lächeln zu erwidern und sich verstohlen über die Augen zu wischen. Beinahe wäre sie tatsächlich in Tränen ausgebrochen. “Ihr habt recht, Gaius. Und wenn uns das Schicksal nicht ein weiteres Mal zusammenführt, werde ich nach der Erfüllung meines Schicksals alles daran setzen, wieder zu euch zurück zu kehren.”
 

“Jetzt lass uns aber auf andere Gedanken kommen.”, meinte der Hofarzt und drehte sich wieder dem gedeckten Tisch zu. “Was gibt es denn heute Abend zu essen?”, fragte Hinata daher und verbannte ihre traurigen Gedanken weit nach hinten. “Nun, ich habe ein Hühnchen besorgt und etwas Gemüse.”, Gaius ging zu einer seiner Arbeitsflächen und holte eine verdeckte Platte.
 

“Das klingt großartig, mein Magen meldet sich auch schon.”, Hinata setzte sich auf die Bank und betrachtete mit Vorfreude die Platte, auf der das Essen lag. Nachdem Gaius das Tuch entfernte, drang der wundervolle Duft in ihre Nase und Hinata schloss genießerisch ihre Augen. “Jetzt iss, mein Kind, ansonsten wird es noch kalt.”, sagte der alte Mann und tat sich auf seinen Teller etwas auf. Hinata machte es ihm nach und dann herrschte eine angenehme Stille.
 


 


 

~*~
 


 

Am nächsten Morgen erwachte Hinata früh, selbst der Hahn, welcher mit ein paar Hennen im Stall des Königs hauste, hatte noch nicht gekräht. Gähnend setzte Hinata sich auf und schwang ihre Beine aus dem Strohbett. Gut, das war vielleicht eines der wenigen Dinge, die sie nicht vermissen würde. In ihrer Heimat hatte sie ein vernünftiges Bett mit einer weichen, angenehmen Matratze, doch hier musste Hinata sich eben mit Wenig zufrieden geben. Etwas erschrocken zog sie ihre Füße wieder hoch, als diese den kalten Boden berührten. Es war wirklich noch kalt und fröstelnd zog sie ihre warmen Socken über.
 

Trotz der zwei Jahre, die sie nun schon auf Camelot verbrachte, hatte sie sich noch immer nicht an die altertümlichen Sitten gewohnt. Es war wirklich wie im Mittelalter und sie hatte die Mission damals nur angenommen, um stärker und besser zu werden - dass sie aber ein Schicksal zu erfüllen hatte, offenbarte ihr erst der alte Hofarzt. Er war es auch, der sie in Kräuterkunde und Medizin lehrte - ihre Ninjafähigkeiten halfen bei der Praktizierung sehr und Gaius hatte mehr als nur einmal versucht, hinter das Geheimnis ihrer Fähigkeiten zu kommen.
 

Hinata seufzte. Damals war nicht nur für sie, sondern auch für Gaius und seinem Neffen, Merlin, vieles neu. Als Hinata vor eineinhalb Jahren zufällig auf das Geheimnis ihres Mentors und das seines Neffen gekommen war, musste sie stillschweigen wahren, denn Zauberer galten in diesem Land als Verbrecher - schlimmer noch, als Verräter des Königreich Camelot und die Praktizierung von Magie war mit dem Tode zu bestrafen. Geheimhaltung und Verstecken von Zauberern galt in den Augen des Königs als Hochverrat.
 

Selbst Hinata durfte ihre Fähigkeiten nicht preisgeben und musste neben ihren Studien als einfache Magd im Schloss arbeiten. Diese Position allerdings gewährte ihr ein Einsehen in das Leben dieser Leute und sie hatte Zugang zu den Verließen, in denen Killgarah, ein uralter Drache, gefangen war. Der Drache war zusammen mit Saphire der letzte seiner Art und Merlin war der letzte Drachenmeister. Es faszinierte Hinata, wie er mit Killgarah und Saphira kommunizieren konnte.
 

Sie selbst hätte zwar gerne die uralte Sprache der Drachen erlernt, aber Killgarah hatte nur amüsiert gelacht und ihr mitgeteilt, dass es, für einen einfachen Menschen wie sie, mehrere Jahrhunderte benötigte, bis sie die Sprache beherrschen könnte. Zwar war Hinata etwas enttäuscht gewesen, doch dafür hatte Killgarah ihr versprochen, mit ihr per Telepathie, Gedankenübertragung, zu sprechen - selbst, wenn sie wieder in ihrer Heimat sein sollte, denn der Drache wusste, woher sie kam, wer sie war und was ihr Schicksal war.
 

Das Schicksal hatte sie dazu auserkoren, zusammen mit Merlin die Magie zurück in die Welt zu bringen und sie musste eine wichtige Aufgabe in ihrer Heimat erfüllen, die unweigerlich mit Merlins Schicksal zusammenhing.
 

“Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, junge Kämpferin, wird sich dir dein Schicksal und dessen Lösung offenbaren. Bis dahin allerdings, solltest du Merlin, den jungen Zauberer, beistehen, denn eurer beider Schicksale sind miteinander verknüpft, wie jede einzelne Faser eines Teppichs. Haltet zusammen.”
 

Das waren Killgarahs Worte bei ihrer ersten Begegnung. Seit dem waren viele, viele Monate vergangen und ein Abenteuer jagte das nächste. Dank ihrer Fähigkeiten als Ninja hatte sie mehr als nur einmal im Versteckten geholfen.
 


 

Sie seufzte an die Erinnerungen der einzelnen Schlachten. Ihre Füße waren nun in ihre Sandalen und leise trat sie aus ihrer Kammer und verschwand lautlos durch die Eingangstür zu Gaius Heim. Wie jeden Morgen schlenderte sie hinaus in die Wälder, raffte ihr Kleid und sprang elegant auf die Äste der alten Bäume. Dann machte Hinata sich auf den Weg zu einem nahegelegenen See, in dem sie schwimmen ging.
 

Shampoo und andere Pflegeutensilien hatte sie nicht mehr, also nutzte sie stattdessen selbst hergestellt Cremes und Tinkturen. Gaius hatte sie mehr als nur verwirrt angesehen, als sie ihn nach solchen Dingen gefragt hatte. Hinata schmunzelte. Schnell entledigte sie sich ihrer Kleidung und watete in das kalte Wasser. Fröstelnd rieb sie sich an den Armen.
 

Gaius konnte wirklich seltsam sein, doch sie hatte der Realität schnell ins Auge sehen müssen. Irgendwie war sie durch das Jutsu, welches Tsunade angewandt hatte, in eine völlig andere Zeit gelandet, obwohl die vollbusige Godaime gemeint hatte, es würde sie nur an einen anderen Ort bringen - von einem anderen Zeitalter war nie die rede, doch sie musste es so hinnehmen. Tsunade würde sie bald zurückrufen. Das zeitliche Limit betrug zwei Jahre und morgen würde es soweit sein. Hinata hoffte im Stillen, dass bis dahin Merlin wieder zurück war, denn sie hatte den Zauberer in ihr Herz geschlossen und wollte ungern gehen, ohne sich richtig zu verabschieden.
 

Nachdem Hinata weitere Runden in dem See gedreht hatte, stemmte sie sich am Ufer hoch und begann erst, ihre Kleidung aus ihrer Zeit anzuziehen und dann jenes Kleid, welches Gaius ihr besorgt hatte, damit sie nicht auffiel. Es jetzt noch zu waschen wäre verschwendete Zeit. Frisch gewaschen machte sie sich nun auf dem Boden auf den Rückweg, schließlich hatte sie Gaius versprochen, noch ein paar Kräuter zu sammeln.
 


 

Hinata ließ sich viel Zeit, betrachtete ein letztes Mal in aller Ruhe die wilde Natur, atmete ihren unverkennlichen Duft ein und schlenderte langsam Richtung Schloss. Moderne und Technik war ihr keineswegs fremdartig geworden oder in ihren Augen überflüssig, doch stellten die letzten zwei Jahre einen überaus starken Kontrast zu ihrem bisherigen Leben und sie genoss diese Zeit sehr. Wer konnte schon behaupten, im Mittelalter gelebt zu haben und zu wissen, wie es wirklich war?
 

Ein seliges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie beugte sich hinab, um etwas von der wilden Melisse zu pflücken, die Gaius sehr gerne zu Tee verarbeitete oder in Tinkturen mit einfließen ließ, um es seinen Patienten bekömmlicher zu machen.

Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Stimmen verlangten ihre volle Aufmerksamkeit. Noch war es sehr dunkel im Wald, die schwachen Strahlen der Sonne bahnten sich nur langsam einen Weg durch das dichte Blätterdach der Bäume.
 

“Sobald wir zurück im Schloss sind, wirst du mir ein warmes Bad einlassen, Merlin. Danach kannst du dann noch meine Kleider waschen und meine Stiefel müssen auch noch geputzt werden. Wenn du deine Pflichten erfüllt hast, kannst du meinetwegen gerne zu Gaius gehen.”, es war eindeutig die Stimme des Königs; Arthur Pendragon. In ihr schwang immer ein Hauch Eitelkeit mit, dass ihr einen arroganten und herablassenden Charme verlieh. Hinata war Arthur gegenüber zwar der Etikette wegen höflich, konnte ihn dennoch wenig leiden.
 

Merlin zu folge hatte der König seinen Diener schon mehrere Male das Leben gerettet, auch wenn Merlin es ebenso tat - nur heimlich. Hinata überlegte, ob sie nicht zu den beiden aufschließen sollte, als ihre Füße sie schon dort hin trugen.
 

“Majestät, Merlin, bitte wartet!”, rief sie und raffte ihr Kleid etwas, um besser laufen zu können. Die Männer schienen sie gehört zu haben und überrascht erblickte sie mit ihnen noch einige Männer der Tafelrunde. Unter anderen war Sir Percival mit, sowie Sir Gwaine und Sir Elyan. “Hinata!”, stieß Merlin aus und lächelte.
 

“Majestät.”, sagte Hinata und verbeugte sich, als der Blick des Königs sie traf. “Was tust du hier? Ist etwas geschehen?”, fragte Merlin unwirsch. “Nein, nein, ich war nur ein paar Kräuter sammeln für Gaius. Wäre es euch recht, wenn ich euch zurück zum Schloss begleite?”, Hinata war keineswegs jemand, der schnell Angst bekam, aber sie wollte gerne so viel Zeit mit Merlin verbringen, wie es seine Anstellung beim König zu ließ. “Meinetwegen. Steigt bei Merlin auf.”, meinte Arthur und trieb sein Pferd vorwärts.
 


 

“Also, was hat dich wirklich hierher geführt?”, flüsterte Merlin und Hinata sah ihn verdutzt an. “Na, wie ich eben schon sagte. Ich habe ein paar Kräuter für Gaius gesammelt.”, erwiderte sie. Merlin sah sie über die Schulter hinweg an. “Gut, und ich war schwimmen - also nichts schlimmes.”, schloss sie und zuckte mit den Schultern. “Wie viel Zeit bliebt dir noch?”, fragte Merlin weiterhin, sah jedoch nach vorne. “Morgen werde ich zurück müssen. Ich werde dich vermissen, Merlin. Dich und Gaius.”, ein tiefer Seufzer war zu hören und die Traurigkeit in ihrer Stimme nahm zu. “Keine Sorge, wir werden uns bestimmt wiedersehen.”, versuchte Merlin das schwarzhaarige Mädchen etwas auf zu muntern. “Ich hoffe es.”, wisperte sie.
 


 

Arthur knirschte genervt mit den Zähnen. Dieses Mädchen war vor zwei Jahren einfach bei Merlin aufgetaucht und lebte seither bei ihm und dem Hofarzt. Was es genau mit ihr auf sich hatte, verriet Merlin nicht. Sein Diener wiederholte nur immer, dass sie von weit her kam und das Dorfoberhaupt Gaius und ihn darum gebeten hatte, gut auf sie acht zu geben und ihr in einigen Bereichen der Medizin unterricht zu geben.
 

Zudem hatte er noch um eine einfache Stelle am Hofe für sie gebeten, der Arthur damals eher abwesend zugestimmt hatte, doch in den letzten Monaten konnte der König vermehrt feststellen, dass Merlin und diese Frau für mehrere Stunden am Tag einfach verschwanden und urplötzlich Abends wieder auftauchten. Als er einmal versucht hatte, Merlin zu verfolgen, hatten diese beiden es doch tatsächlich geschafft, ihn ab zu hängen.
 

Knurrend richtete er seinen Blick nach hinten und beobachtete ungehalten, wie innig sie miteinander umgingen. So, als wären sie ein Paar, doch Merlin bestritt vehement, dass er Gefühle, die über Freundschaft hinaus gingen, für sie empfand.

Die junge Frau strahlte regelrecht in Merlins Gegenwart und das war etwas, womit Arthur nur mäßig mit umgehen konnte. Er fühlte sich stets ausgeschlossen und sah sich wie das fünfte Rad am Wagen.
 

Er konnte Merlin in keinster Weise einen Vorwurf machen, schließlich hatte auch sein Diener und langjähriger Freund ein recht auf eine hübsche und gebildete Frau. Arthur musste einsehen, dass es nicht nur um ihn ging, doch das wollte ein Teil seines Ichs gar nicht verstehen.

“Ich werde dich morgen begleiten, Hinata - und Gaius sicherlich auch.”, begleiten? Wohin? “Danke, Merlin, das ist sehr lieb von dir.”, Arthur entwich ein tiefes Knurren, als er sah, wie dieses Weib sich noch näher an seinen Diener drückte.
 

Im Hintergrund konnte er die belustigten Stimmen seiner Ritter hören, die Merlin und Hinata etwas in Verlegenheit brachten. Ein deutlicher roter Schimmer hatte sich auf die Wangen der jungen Frau gelegt und schnaubend wandte der König seinen Blick komplett von ihnen ab.
 


 

Es dauerte gar nicht mehr lange, da durchritten sie auch schon die Tore von Camelot und stiegen von den Schlachtrössern ab. “Vielen Dank, dass ihr mich mitgenommen habt, My Lord.”, Hinata verbeugte sich standesgemäß und eilte dann mit ihren Kräutern davon. Arthur blickte ihr nach. Irgendetwas war komisch an dieser Frau, er konnte nur nicht sagen, was es war - und sein Diener rückte ja auch nicht mit der Sprache heraus.
 

Stalljungen führten die Pferde zu den königlichen Ställen und das Getrappel der Hufen auf den Steinen mischte sich mit dem immer reger werdenden Trubel am Hofe des Königs. Mägde, Bedienstete, Köche, Stalljungen, Ritter und viele andere Menschen huschten umher und grüßten den König würdevoll - hielten dafür natürlich an und verbeugten sich.
 

Schnellen Schrittes machte sich Arthur mit samt seinem Diener und Freund, Merlin, auf den Weg in seine Kammer. Nach diesen tagelangen Strapazen der Jagd hatte sich der König ein Bad mehr als nur verdient.
 

“Arthur, nun wartet doch.”, rief im Merlin hinterher und gnädigerweise erfüllte der König seinen Wunsch. “Beeil dich, Merlin. Mein Bad wartet und deine anderen Pflichten ebenso.”, mit diesen Worten wandte er sich wieder nach vorne und stieg die restlichen Treppen empor - die Flüche seines Dieners ignorierend.
 


 


 

~*~
 


 

Hinata indessen war schon wieder in den Gemächern des Hofarztes angekommen, und begann schon einmal, die Kräuter zu sortieren und für das Trocknen vor zu bereiten. Gaius war mit Sicherheit seinen Rundgang im Schloss machen und würde in wenigen Minuten zurück sein.

Hinata hielt inne in ihrer Arbeit. Sie hatte nur noch ein paar Stunden und noch immer hatte sie keine Ahnung, was genau ihre Bestimmung war und wen oder was sie in ihrer Heimat retten sollte. Der Krieg war längst vorbei und solche mystische Wesen wie hier in Camelot gab es in Konoha-Gakure nicht. Sie seufzte.
 

Natürlich hatte sie eine Bestimmung und Hinata glaubte nicht, dass Killgarah sich täuschte. Nein, dieser Drache war sehr weise und wusste von Dingen, von welchen sie oder Merlin keine Ahnung gehabt hatten.

Ein weiterer tiefer Seufzer entwich ihren Lippen. “Ich verstehe das einfach nicht.”, murmelte Hinata bedrückt.
 

Mit einem Mal wurde die schwere Eichentür mit einem kräftigen Ruck geöffnet, sodass Hinata vor Schreck zusammen zuckte. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Person sah, die dort stand.
 


 

“Neji-nii-san!”, Hinata konnte nicht glauben, wer dort stand und starrte ihren Cousin ohne jeglicher Regung an. “Hinata-sama, schön euch wieder zu sehen.”, natürlich wahrte Neji die vorgeschriebene Etikette der Familie Hyuuga auch in diesem seltsamen Land und so verneigte er sich leicht. “Tsunade-sama hat mich geschickt. Ich soll dich schon früher holen - es gibt Schwierigkeiten.”, während seiner Worte hatte Neji die Tür hinter sich geschlossen und sein Bluterbe aktiviert, um sicher zu gehen, dass kein Fremder seine Worte vernahm.
 

“Was? Was ist passiert?”, aufgelöst ließ Hinata die gesammelten Kräuter in ihrer Hand fallen und eilte zu ihrem Cousin. “Es geht um das Dorf. Spione unserer Anbu-Einheiten haben feindliche Aktivitäten ausmachen können und ein Krieg scheint vor der Tür zu stehen. Tsunade-sama sagte, dass ich dich so schnell es geht holen soll, doch vorher müsstest du noch mit einem legendären Wesen sprechen, sagte sie.”, Neji verzog seine Augenbrauen, als er an das Gespräch mit der Godaime zurückdachte. Sie hatte sehr geheimnisvoll getan und ihm keine weiteren Details offenbart.
 

“Die Godaime sagte mir auch, du wüsstest, von wem sie sprach.”, Hinata nickte langsam. “Ich beeile mich Neji-nii-san, nur gebe mir noch ein paar Minuten, damit ich Gaius und Merlin aufsuchen kann, um mich von ihnen zu verabschieden.”, flehentlich sah sie in seine Augen. Neji seufzte. Tsunade hatte ihm bis zur Abenddämmerung Zeit gegeben, mittlerweile war es Mittag, also hatten sie noch genug Zeit. “Aber ich werde dich begleiten.”, sagte der junge Ninja und verschränkte seine Arme vor der Brust. Hinata nickte lächelnd.
 

“Oh, danke, Neji!”, vor Freude fiel sie ihrem Cousin um den Hals. “Dann lass uns jetzt gehen.”, ihre Umarmung war ihm etwas unangenehm, schließlich ziemte es sich für die Nachfolgerin des Familienoberhauptes nicht, jemanden aus der Nebenfamilie zu umarmen. “Aber bevor wir gehen, solltest du dich dem Kleidungsstil der Menschen hier anpassen. König Arthur würde nur unangenehme Fragen stellen, wenn er dich sieht. Er misstraut mir sowieso.”, schilderte sie ihm die Situation und Neji nickte ergeben. Er hatte keine andere Wahl, als auf seine Cousine zu hören.
 

Nachdem Hinata ein Gewand von Gaius herausgesucht hatte und ihr Cousin es widerwillig über seine Kleidung zog, gingen sie durch die Tür und machten sich auf die Suche nach dem alten Hofarzt und seinem Neffen.
 

“Warum setzt du nicht dein Bluterbe ein? Es würde viel schneller gehen.”, raunte Neji ihr zu, bedacht darauf, dass kein Anderer sie hören konnte. Hinata schüttelte den Kopf. “Die Menschen hier kennen keine Ninja, und mit einem Kekkei Genkai können sie schon gar nichts anfangen. Sie würden es als Zauberei abstempeln und wir beide würden schneller geköpft werden, als wir gucken könnten.”, flüsterte Hinata und beschleunigte ihre Schritte. Neji seufzte. So langsam fragte er sich, wo Tsunade Hinata hingeschickt hatte, wenn diese nicht einmal ihr Bluterbe trainieren konnte, ohne getötet zu werden.
 

“Es ist nicht mehr weit. Gaius sollte um diese Zeit eigentlich beim König sein.”, Hinata lotste ihren Cousin durch die vielen verworrenen Gänge, mehrer Treppen hinauf und begegneten eine Vielzahl von Menschen, denen Hinata ab und an zu nickte. Die Frauen hier im Schloss trugen das selbe Gewand wie Hinata. Ein schlichtes Kleid, welches bei den einen mehr, den anderen weniger, vor Dreck zu stehen schien. Angewidert rümpfte Neji seine Nase, als er einige Jungen sah, die nach Mist und Abfällen rochen.
 

“Nur noch diese Treppe.”, offenbarte Hinata ihm. “Das Reden überlässt du am besten mir. Nur wenn der König dich persönlich anspricht antworte ihm. Er ist mir gegenüber sehr misstrauisch.”, wiederholte sie und verlangsamte ihre Schritte. Vor Hinata und Neji erstreckte sich ein langer Gang und am Ende von diesem standen Männer in polierter Rüstung und rotem Stoff darüber. Wachen des Königs, wie Neji annahm.
 

“Sir Percival, Sir Elyan.”, Hinata verneigte sich und Neji folgte ihr. “Ich suche Gaius, habt ihr ihn gesehen?”, natürlich wusste Hinata, dass Gaius beim König war - es war tägliche Routine. “Hinata, schön euch wieder zu sehen. Wen habt ihr denn bei euch?”, die Blicke der Wachen ruhten auf Neji, dessen Mine ausdruckslos wirkte. “Das ist mein Cousin, Neji Hyuuga. Er ist gekommen, um mich abzuholen und nach Hause zu begleiten. Ich wollte mich nur noch einmal bei Gaius und Merlin verabschieden, doch leider habe ich beide noch nicht finden können.”, Percival lachte. “Dann bist du hier genau richtig. Die beiden sind zufälligerweise bei König Arthur in den Gemächern.”, Percival und Elyan traten beiseite und ließen Hinata, sowie auch Neji passieren.
 

Hinata holte tief Luft und klopfte an die schwere Eichentür. Nach einigen Sekunden erklang ein gedämpftes ‘Herein’ von innen und Hinata drückte die Tür auf. Neji folgte ihr.
 


 

“My Lord.”, Hinata verbeugte sich ehrfürchtig und wartete, bis Arthur ihr das Wort erteilte. “Hinata, was verschafft dich hierher? Und wer ist dein Begleiter?”, Neji hatte sich ebenfalls verbeugt und musterte nun den König. Seine Statur wirkte zwar robust, aber selbst ein Genin hatte mehr Muskeln aufgebaut. “Das, Majestät, ist mein Cousin, Neji Hyuuga und ich bin hergekommen, um mich von euch, sowie Gaius und Merlin zu verabschieden. Das Oberhaupt meines Dorfes braucht mich sehr dringend und ich muss sofort aufbrechen.”, ihre Stimme war klar und fest. Arthur könnte sie gar nicht hierbehalten, selbst wenn er wollte.
 

“Wie? Heute schon? Aber sagtest du nicht, dass du erst morgen abreisen müsstest?”, Merlin, welcher in den hinteren Räumlichkeiten war, trat nun vor. Auch Gaius sah sie erstaunt an. “Es tut mir wirklich leid.”, abermals verbeugte Hinata sich. Es tat ihr in der Seele weh, jetzt schon gehen zu müssen, doch hatte sie in den letzten zwei Jahren auch ihre Freunde und Familie vermisst. Neji stand regungslos und mit verschränkten Armen hinter ihr. Diese Trottel verstanden doch gar nicht, was für eine Aufgabe Hinata zu erfüllen hatte und sie wagten es, ihre Aussagen in Frage zu stellen.
 

“Hn, Hinata-sama hat sehr wichtige Angelegenheiten mit unserer Godaime und den Dorfältesten zu klären, außerdem wartet zu Hause auch noch die Ausbildung für ihre Nachfolge als Oberhaupt unserer Familie auf sie. Hinata-sama hat keine Zeit mehr, ihre Tage hier zu verplempern.”, Neji war angespannt. Diese ganze Umgebung machte ihn nervös. Er spürte seltsame Energien und die Gegebenheiten für einen Kampf waren bei Weitem nicht die besten.
 

Arthur sah missbilligend zu Neji. “Ah ja, und du als einfacher Bauer wagst es, mit mir, dem König dieses Landes, so zu sprechen?”, Arthur war außer sich. Neji erwiderte nichts auf seine Aussage, ja schenkte er dem König nicht mal einen Blick. Hinata schloss die Augen und seufzte tief. Es war verständlich, dass Neji sich sichtlich unwohl fühlte und einfach nur nach Hause wollte, doch manchmal tat auch der sonst so geduldige und voraussichtige Neji Hyuuga etwas Falsches.
 

“Entschuldigt sein Benehmen, My Lord. Mein Cousin ist sehr angespannt, was die Lage in unserem Dorf angeht.”, versuchte sie zu retten und verbeugte sich wieder tief und behielt diese Position bei. Arthur schnaubte abfällig, schenkte Neji noch einen erzürnten Blick, doch dann erlaubte er Hinata, sich wieder zu erheben.
 

“Na schön, aber bevor ihr geht, möchte ich mehr von euch erfahren. Von wo kommt ihr und von welchem Dorf sprecht ihr? Wenn es in meinem Königreich liegt, kann ich vielleicht ein paar meiner Männer zu euch schicken.”, versuchte er wieder etwas freundlicher. Merlin und Gaius sahen sich stirnrunzelnd an. Würde Hinata nun ihre Identität preisgeben, obwohl sie es die letzten beiden Jahre so vermieden hatte, erkannt zu werden?
 


 

Arthur würde ihnen niemals glauben - er würde es für Zauberei halten und die beiden köpfen lassen. Hinata überlegte einige Zeit, sah ihren Cousin hilfesuchend an.
 

“Nun, was ist?”, nach einigen Augenblicken zog Neji ein Pergament aus seiner Kleidung und formte ein paar Fingerzeichen und löste so das Siegel, welches die Godaime vorsichtshalber angebracht hatte. “Eigentlich war dieser Brief an meine Cousine gerichtet, doch ich denke nicht, dass Tsunade-sama irgendetwas dagegen haben sollte, wenn ihr ihn auch lest.”, Arthur hatte die seltsamen Fingerbewegungen natürlich mitbekommen, jedoch schien nichts passiert zu sein. Komischer Kerl.
 

Gespannt nahm er die Schriftrolle an sich und versuchte zu entziffern, was auf jener stand, doch es waren für ihn mehr als unverständliche Zeichen, also bat er Gaius darum, ihm vorzulesen. “Nun, mein König, das kann auch ich nicht lesen, aber Hinata kann es sehr wohl. Ich habe oft gesehen, wie sie solche Zeichen schrieb.”, Gaius lugte über seine Brille hinweg zu Hinata. “Sagt, seid ihr Druiden?”, fragte Arthur scharf nach, bereit dazu, sie gefangen zu nehmen.
 

“Nein, wir sind keine Druiden. Mein Cousin und ich stammen nicht von hier.”, ein allerletzter Seufzer entfuhr ihren Lippen. “Wir stammen aus dem Dorf Konohagakure no Sato und gehören zum hochangesehen Hyuuga-Klan. Mein Cousin ist der Sohn des Zweitgeborenen Sohnes meines Großvaters. Ich hingegen bin die älteste Tochter des Familienoberhauptes und somit auch die rechtmäßige Nachfolgerin.”, Hinata legte eine kurze Pause ein und warf einen Seitenblick auf Neji. Seine Miene war starr, sagte nichts aus.
 

“Unser Dorfoberhaupt ist die ehrwürdige Tsunade-sama, die Enkeltochter des ersten Hokage von Konohagakure no Sato. Unser Dorf ist eines der größten Ninja-Dörfer und so, wie einige unserer Spione herausgefunden haben, steht ein Krieg bevor und natürlich ist es meine Pflicht als Ninja von Konohagakure, mit an vorderster Front zu kämpfen, um die Menschen in unserem Dorf zu schützen.”, Hinata hatte wirklich versucht dem König die Wahrheit so gut wie möglich zu schildern, doch kannte sie seine Engstirnigkeit nur zu gut.
 

Arthur schwieg, wie auch der Rest der Anwesenden. Es dauerte noch einige Minuten, bis Arthur sich dazu entschloss, seinen Mund zu öffnen. “Ninja?”, in seinem Mund klang es spottend - ja fast lächerlich. “Ich habe noch nie von Ninja oder einem Dorf Kono-was-auch-immer gehört. Ihr belügt mich, euren König und wagt es auch noch, mir dabei in die Augen zu sehen?!”, wütend knüllte er das Pergament in seinen Fingern zusammen. “Ihr stellt meine Cousine als Lügnerin dar?”, auch Neji war aufgebracht.
 

“Bitte, Neji-nii-san, hör auf.”, sanft drückte Hinata ihren Cousin zurück. Dieser schnaubte abfällig und warf dem Mann vor sich kalte Blicke zu, doch beließ er es dabei. “Komm, Hinata-sama, wir müssen aufbrechen und-”, Neji löste sich aus dem Griff seiner Cousine, schnellte vor uns nahm diesem angeblichen König den Brief aus seinen Händen. Erstaunt sahen Arthur, Merlin und Gaius den langhaarigen Mann an.
 

“Dieser Brief war an dich gerichtet. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass dieser König ihn in die Finger bekommt.”, sagte Neji daraufhin nur. Hinata schüttelte langsam den Kopf, nahm aber den Brief der Godaime an sich. Schnell überflog sie die paar Zeilen und mit jedem Satz mehr, wurden ihre Augen größer.
 

“Oh, bei Kami-sama, Neji wir müssen uns beeilen.”, Hinatas nervöse Haltung ließen Gaius und Merlin stutzen. “Sprich, Hinata, können wir dir helfen?”, Gaius trat ein paar Schritte vorwärts. “Nein, dabei könnt ihr uns nicht helfen - es wäre zu gefährlich, aber ich möchte mich nun von euch verabschieden. Zu Hause erwartet man mich bereits und ich darf meine Freunde und Familie nicht im Stich lassen.”, mit den Gedanken bei ihrem Heimatdorf eilte sie auf Merlin zu, nahm ihn fest in die Arme und tat es auch bei Gaius.
 

Arthur war mehr als überrumpelt und war nicht in der Lage, seine Männer zu rufen, denn Gaius und Merlin schienen weitaus mehr zu wissen, als sie zugaben. “Können wir dann?”, Neji war ungeduldig und nestelte bereits am Saum des geliehenen Gewandes herum - auch Hinata streifte sich das Kleid vom Leib, ohne auf die anwesenden Männer acht zu geben. Gerade wollte Merlin protestierend einwerfen, dass sie sich doch nicht vor ihnen entkleiden konnte, doch da sah er auch schon ihre Kleidung, mit der sie angereist war.
 

“Auf wiedersehen!”, rief sie noch und schon nahmen Neji und Hinata den schnellsten Weg hinaus - den aus Arthurs Fenster.

“Nein!”, Gaius und Arthur eilten ebenfalls zu diesem, doch sie konnten sehen, wie elegant Neji und Hinata auf der Mauer des Schlosses landeten und gleich weiter sprangen.

“Wie, wie ist das möglich?”, perplex rieben sich die beiden Männer die Augen, nur Merlin schmunzelte. Zuerst hatte er Hinata auch nicht glauben wollen, doch dann hatte sie ihm demonstriert, was sie alles konnte - das war eine Kleinigkeit für die Beiden, er wusste es aus ihren Erzählungen.
 

“Keine Sorge, den Beiden ist nichts passiert. Also, My Lord, welche Aufgabe habt ihr als nächstes für mich?”, Merlin versuchte von den Geschehnissen etwas abzulenken, doch so, wie er seinen Freund und König kannte, würde er nicht eher Ruhe geben, bis er alle Antworten auf seine Fragen hatte.
 


 


 

~*~
 


 

Fast wie unsichtbar eilten Neji und Hinata die Mauern der Burg hinab, nur um sich wieder in die Kellergemäuer des Schlosses zu verschwinden. Als Ninja hatten sie keine Schwierigkeiten, an den postierten Wachen vorbei zu schleichen.
 

“Wir müssen jetzt nur noch die Treppe hinunter und dann sind wir bei Killgarah.”, sagte Hinata und nahm mehrer Treppenstufen auf einmal.

Neji folgte ihr dicht auf. “Was ist Killgarah für ein Wesen?”, wollte er wissen. “Ein uralter Drache - mit Saphira zusammen der letzte seiner Art.”, erklärte Hinata schnell. Nur noch wenige Meter trennten die Beiden von Killgarahs Gefängnis.
 

“Killgarah, ich bin hier!”, rief Hinata und atmete tief durch. Neji blieb neben ihr stehen, momentan konnte er sein Empfinden einfach nicht einschätzen. Die Tatsache, dass er jetzt einen Drachen sehen würde, stimmte ihn etwas nervös.
 

“Ich weiß, junge Kämpferin.”, die tiefe Stimme des Drachen echote von den Wänden wider und plötzlich flog der riesige Drache auf die Beiden zu. Neji ging in Abwehrhaltung. “Haha, keine Sorge, junger Mann. Weder werde ich dir, noch Hinata ein Haar krümmen.”, Killgarah spürte die Furcht, die Neji erfasst hatte. “Killgarah-sama, unser Dorfoberhaupt sagte, ich solle noch mit dir sprechen, bevor ich zurückreise. Also, was hat sie damit gemeint? Offenbarst du mir mein Schicksal?”, Hinata presste ihre Fäuste gegen den Brustkorb und sah den Drachen flehentlich an.
 

“Oh nein, junge Kämpferin. Du wirst noch früh genug erfahren, was dein Schicksal ist, das einzige, was ich dir mit auf den Weg geben werde, ist ein guter Rat, also höre gut zu.”, Killgarah wartete einige Sekunden und musterte die beiden Menschen vor sich. Hinata nickte.
 

“Dein Weg wird lang und ermüdend sein, doch du bist nicht allein. Alte und neue Freunde werden dir auf diesem Wege beistehen, sie werden dich unterstützen und dir schwere Last von den Schultern nehmen. Es wird viel passieren in den nächsten Wochen, doch nur du allein kannst das schwere Schicksal aller, welches sie ereilen wird, wenn du dein Schicksal nicht annimmst, ändern. Darum, junge Kämpferin, stelle dich ihm und es wird dir offenbart.”, Killgarah endete und atmete tief ein. Neji und Hinata schwiegen, dachten über die Worte des weisen Drachens nach.
 

“Danke, Killgarah. Noch verstehe ich deine Worte nicht ganz, doch ich denke, ich werde die Bedeutung erfahren, wenn die Zeit dazu gekommen ist.”, sagte Hinata lächelnd. Killgarah nickte. “So ist es, Hinata. Vertraue auf dich und dein Weg wird sich dir offenbaren.”, mit diesen Worten erhob sich der uralte Drache wieder in die Lüfte, so weit es sein Gefängnis eben zu ließ, und wandte sich von den Menschen ab.
 

“Viel Glück, junge Kämpferin!”, rief er ihr zu und verschwand in der Dunkelheit. Neji seufzte. “Selbst Orakel geben mehr preis.”, flüsterte Neji, nicht wissend, ob Killgarah ihn hören konnte. Hinata kicherte. “Wir sollten uns jetzt auf den Weg zurück machen. Tsunade-sama wartet sicherlich schon auf uns.”, ein Nicken seitens Neji gab Hinata das Zeichen, ihm einen Weg hinaus zu zeigen.
 


 


 

~*~
 


 

“Ich verlange Antworten, Merlin! Und zwar jetzt sofort!”, Arthur war außer sich. Wild gestikulierend lief der König in seinen Gemächern auf und ab und schrie Merlin an. “Aber, Sire, es geht wirklich nicht. Ihr würdet mich wegen Hochverrats töten lassen.”, erklärte Merlin, jedoch schienen seine Bemühungen an Arthur ab zuprallen. “Das werde ich so oder so, doch wenn du mir endlich antwortest, könnte ich mir das ja noch einmal überlegen.”, zischte Arthur und kam vor Merlin zu stehen. Eigentlich hatte Merlin vorgehabt, es seinem Freund und König zu erklären, doch so aufgebracht, wie jener nun einmal war, war es für den jungen Zauberer schier unmöglich.
 

“Nun gut, Arthur, wie ihr wünscht, doch ich bitte euch, euch zu beruhigen.”, lenkte Merlin ein und atmete tief ein.

Arthur nahm Abstand zu seinem Diener und setzte sich auf sein Bett. “Gut, Merlin, fang an.”, sagte er, seine Wut unterdrückend. Merlin lediglich seufzte nur. Das konnte ja was werden. Ein Glück, dass Gaius schon wieder fort war, denn ihn in Gefahr zu bringen, war etwas, dass Merlin nicht vor hatte.
 

“Also, wie ihr wisst, ist Hinata ja vor zwei Jahren bei uns aufgetaucht …”, Merlin begann, die Geschichte um Hinata zu erzählen. Vermied es natürlich, seine und ihre Bestimmung zu erwähnen, sowie die Magie und Killgarah. Das war etwas, von dem Arthur so schnell nichts erfahren sollte.
 


 


 

~*~
 


 

“Es sind nur noch ein paar Minuten, Hinata. Verfolgt uns jemand?”, Neji preschte mit einer schier unglaublichen Geschwindigkeit voran und Hinata hatte Schwierigkeiten, ihm noch länger zu folgen, doch sie riss sich tapfer zusammen. “Nein. Keine Verfolger.”, rief sie ihm zu, da Hinata etwas zurückfiel. Neji blieb es natürlich nicht verborgen und so zügelte er sein Tempo und ließ sich zu Hinata zurück fallen.
 

“Onkel war in Sorge um dich.”, sagte Neji auf einmal und Hinata sah ihn verwirrt an. “Wirklich? Vater hat sich um mich Sorgen gemacht?”, sie konnte es kaum fassen. Bisher war das Verhältnis zu ihrem Vater immer sehr kühl gewesen, doch lieben tat sie ihn über alles, schließlich hatte sie nur noch ihn als Elternteil.
 

Neji nickte schweigend auf ihre verblüffte Frage hin. “Und unsere Freunde ebenfalls. In den letzten zwei Jahren hat sich viel getan bei uns im Dorf.”, ihr Cousin schwieg kurz. “Tsunade-sama hatte mich gebeten, dich darüber in Kenntnis zu setzen.”, erklärte er und Hinata nickte.
 

“Nachdem sich nach dem viertem Ninjaweltkrieg alles wieder beruhigt hatte, wurdest du auf diese Mission geschickt und kurz darauf erfuhren wir, dass Itachi Uchiha seinen Klan aus einem bestimmten Grund ermordet hatte, doch dir das zu erklären, würde zu weit ausschweifen. Auf jeden Fall sind Itachi und Sasuke Uchiha wieder vollwertige Dorfbewohner von Konohagakure und durften nach Erfüllung ihrer Auflagen wieder als Ninja arbeiten. Außerdem ist durch Itachis und Sasukes Mithilfe nun jeder Ninja, der unter Orochimarus Befehl stand, ausgemacht worden und diejenigen ereilte die gerechte Strafe. Tsunade-sama hatte wage Andeutungen zu deiner Mission gemacht und sobald wir zurück sind, stehst du unter ständigem Anbu-Schutz. Soweit ich weiß, werden Sasuke und Itachi diese Aufgabe übernehmen. Ich dachte, dass solltest du wissen.”, Neji beobachtete feinste Regungen in Hinatas Mimik.
 

“Verstehe.”, antwortete sie lediglich und beide Ninja setzten zum Anhalten an, als sich eine kleine Lichtung im Wald zu erkennen gab.

Ein helles, seltsames Leuchten war zu erkennen und Hinata war sich sicher, dass das ihr Weg nach Hause sein würde.
 

“Komm, sie erwarten uns bereits.”, Hinata nahm Nejis Hand, welcher etwas irritiert zu ihr sah, doch das kleine Lächeln seitens Hinata ließ ihn schmunzeln. Mit festen Schritten liefen sie in das Licht hinein und nur Sekunden später war nichts mehr zu erkennen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-07-03T21:35:00+00:00 03.07.2013 23:35
Der Anfang ist klasse mach weiter so^^


Zurück