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Pizza for the Boys

von

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Stimmt so

Kapitel 1 – Stimmt so
 

Das Mädchen flitze schnell weiter auf ihren giftgrünen Roller durch die Stadt um die letzten Pizzen auszuliefern. Bei den letzten Kunden durfte sie sich noch weitere Beschwerden anhören. Als sie von der Tour dann wieder an der Pizzeria ankam und sie ihre Abrechnung machte, fiel ihr der fehlende Betrag auf.

Ach du scheiße, das kann doch echt nicht wahr sein!

Sie zählte noch einmal ihr ganzes Eingenommenes Geld und verglich es mit den Bestellungen.

Super! Das gibt gleich richtig ärger!
 

Auch ihr Chef ging noch einmal die Einnahmen durch und hob eine Augenbraue, er war schon sauer auf seine Lieferantin und sie musste das fehlende Geld aus eigener Tasche bezahlen.

Gefrustet ging Thea zurück nach Hause und brauchte erst mal eine Runde Momo schmusen.

„Ach Momo! Heute war ein richtiger scheiß Tag.“

Momo guckte zu ihr hoch und ging mauzend in die Küche um zu fressen.

Danke auch, Momo.
 

Thea lebte schon seit einigen Jahren alleine in Köln, da ihre Eltern die Idee von ihrem Journalismus Studium nicht gut geheißen hatten, bis auf ihrer Cousine Rebecca, welche sie alle paar Wochen für einen Statusbericht traf hatte sie auch zu ihren Onkeln und Tanten keinen Kontakt.

Auch Rebecca war nicht ihre beste Freundin, aber besser noch als moserne Eltern.

Thea stand in der Tür und wollte gerade los gehen.

Würdest du mehr mit mir reden, müsste ich jetzt nicht zu Rebecca.

Fluchte Thea in Gedanken mit ihrer Katze, die mauzen vom Sofa ins andere Zimmer stolzierte.

Naja, Kommunikation war noch nie deine Stärke, dachte sie und war noch einmal ins Zimmer gegangen um Momo zu kraulen. Sollte Rebecca doch warten.
 

Die letzte Woche war für Thea katastrophal gewesen, es begann als sie zu diesen komischen Affen musste und die ihre Pizza nicht bezahlt hatten.

Rebecca saß in ihrem Stammcafé: „Hallo Thea,“ begrüßte sie ihre Cousine, „wie geht es dir?“

Ich möchte wieder zu Momo.

„Danke gut, und dir?“, fragte Thea sie und setzte sich gegenüber von ihr hin.

„Gut danke“, lächelte Rebecca und trank einen Schluck ihres Kaffees, „dass du dich mal meldest.“

„Darf ich mich nicht auch mal mit meiner Cousine treffen?“

„Doch, natürlich. Es wunderte mich nur, normalerweise vergehen ja schon ein paar Wochen.“ Rebecca schüttelte den Kopf: „Ist ja auch egal.“

Wenn es egal ist, wieso fängst du denn damit an?

„Was gibt es Neues bei dir?“

Thea seufzte, eigentlich wollte sie sich ja mit Rebecca treffen, da Momo einfach nicht mit ihr redete. „Ach. Die Woche war einfach richtig scheiße. Erst bezahlen ein paar Kunden ihre Pizza nicht, dann verkacke ich ne Arbeit, mein Lohn wurde nicht überwiesen und die Gelder von Vaterstaat auch nicht. Ach so. Und Miete und Co sind fällig!“

War das jetzt zu viel des Guten?

„Ach Thea, kommt Zeit, kommt Rat. Das wird schon alles. Immer optimistisch bleiben.“

Ich glaub ich höre nicht richtig.

„Beiß die Zähne zusammen.“

Ich höre nicht richtig. Hat sie mir zugehört? Ich bin am Verzweifeln und die nervt mich mit irgendwelchen scheiß Sprüchen?

Die Pizzabotin seufzte leise vor sich her und hörte nur noch halbherzig ihrer Cousine zu, sie konnte die Standardsprüche ihrer Cousine nicht leiden.

Thea mochte ja Redewendungen, blöde noch dazu. Aber nur dann wenn sie passen, nicht wenn es jemanden schlecht ging.

Ich hätte bei Momo bleiben sollen.
 

Thea blieb nicht lange bei ihrer Cousine, sie hatte ihr erzählt was ihr Problem war und keine Hilfe bekommen. So machte sie sich auf zu ihrer Arbeit. Sie brauchte das Geld, also machte sie ein paar Extraschichten und musste heute früher anfangen.
 

Ihre halbe Schicht hatte sie bereits gut hinter sich gebracht, als sie ihre nächste Fuhre bekam und als sie sah zu welcher Adresse sie musste, stöhnte sie genervt auf: „Kann Steffi nicht dahin?“, fragte Thea ihren Chef.

Auf die Affen hab ich ja kein großen Trieb.

Timo schaute von der letzten Bestellung hoch, er zog seine buschigen Augenbrauen zusammen. „Mach dein Job, Thea. Dafür bekommst du dein Geld.“

Kopfschüttelnd beugte er sich wieder über die Bestellungen, um diese den Boten zuordnen zu können.

Na geil. Ich hätte doch zu Momo fahren sollen, scheiß aufs Geld….

Sie nahm sich die neuen Bestellungen und schwang sich auf ihren giftgrünen Roller.
 

Heute könnte ihr mich gerne haben, heute bekomm ich schon mein Geld.

Sie holte die Pizza zu dem hohen Haus aus der Box an dem Roller und kramte ihr Handy aus der Tasche. Sie guckte kurz auf die Uhr.

Erst 20Uhr – ich muss noch zwei Stunden arbeiten?

Seufzend ging Thea die Treppen hoch, sie wollte die Pizza abgeben, Geld nehmen und wieder runter.

Als sie oben endlich angekommen war, schaute sie in die Augen eines ihr unbekannten.

Wie viele wohnen denn hier? Ist ja ein Nest…

„Hallo, das macht € 7,95.“

Der Junge mit den wuschligen schwarzen Haaren guckte sie etwas verwundert an, einen Moment überlegte er. Dann aber lächelte er ihr Freundlich zu: „Moment, das muss Andre’s sein. Ich hol ihn eben.“

Mir doch eigentlich egal. Andre, Michael oder Jacob. Ich möchte mein Geld…mehr nicht.

Der Junge drehte sich um, sodass Thea alleine im Vorraum stand. Sie sah sich um, sie hatte keine besondere Lust auf endloses warten. Dennoch ging ihr Blick zu dem der ihr die Tür aufgemacht hatte.

„Andre, komm mal eben“, hörte sie ihn rufen. Ihr Blick ging hoch. Sie trat von einem Fuß zum anderen, sie wollte und musste weiter.

Sie guckte immer wieder auf ihr Handy, welches sie noch in der Hand hatte, noch mehr ärger konnte sie echt nicht gebrauchen.

Sie sah den Typen der sie das letzte Mal in die Wohnung geholt hatte im Flur stehen, sie rollte schon genervt mit den Augen.

Nicht der.

Er hob kurz die Hand: „Moment, ich hol eben das Geld“, und war wieder im Zimmer verschwunden.

Weiterhin ungeduldig stand sie dort und sah zur Tür, doch anstatt des Typen lugte ein kleiner Kopf einer Katze aus dem Zimmer und lief auf einmal auf die Haustür zu.

Na, die ist aber knuffig.

Thea war im ersten Moment von der Katze entzückt, als sie sie aber auf sich zu rennen sah wurde sie leicht panisch.

Du willst jetzt aber nicht weg, oder?, fragte sie die Katze in Gedanken.

Die Katze durfte bestimmt nicht einfach so aus der Wohnung, bevor sie also raus rennen konnte, beugte Thea sich nach unten und legte sowohl ihr Handy als auch die Pizza zur Seite und fing die Katze schnell ein.

Beim erheben kam Andre grade aus dem Zimmer, er sah dass sie auf einmal die Katze im Arm hatte, Thea hob die Pizza noch hoch.

„Hier, die Kleine wollt gerade raus. Ich dachte das darf sie nicht“, sie hielt ihm Katze entgegen, „hab mir mal erlaubt sie einzufangen.“

„Stimmt“, Andre nahm die Katze, „raus darf sie wirklich nicht.“

Er streichelte die Katze kurz. Man konnte sie leise mauzen hören, dann setzte er die Katze wieder auf den Boden und sie huschte um die Ecke in die hinteren Räume.

„Danke“, setzte er noch einmal nach.

Thea nickte ihm zu: „7,95€“ Höflich? Kann ich!, wiederholte sie noch einmal den Preis und reichte ihm die Pizza, um danach die Hand offen ihm entgegen zu strecken. Mein Geld, ich will gehen.

Andre nickte und holte aus seiner Hosentasche zwei 20iger.

Zählen kann er auch nicht, dachte sie und zog einen der beiden blauen Scheine aus seiner Hand. Sie holte aus ihrer Jackentasche das Portemonnaie um ihm den Rest geben zu können.

„Stimmt so“, lächelte er, er gab ihr auch noch den anderen Schein, „das Geld ist noch vom letzten Mal. Das waren wir dir irgendwie schuldig.“

Irgendwie? Ahja…

Sie schaute ihn einen kurzen Moment an: „Na dann, danke.“

Ohne ein weiteres Kommentar drehte sie sich um, sie hatte immer noch zwei Stunden zu arbeiten und wollte von dieser komischen Wohnung weg.
 

Der Rest ihrer Tour bescherte ihr keine Probleme und endlich war sie in der Pizzeria angekommen. Heute hatte ihr Chef Timo bessere Laune. Thea durfte sich noch eine Pizza mit nach Hause nehmen.

Sie bedankte sich und stieg auf ihren grünen Roller.

Ich glaub ich guck jetzt mit Momo einen Film, sagte sie sich selber, als sie das Treppenhaus nach oben stapfte.

Wie vorgenommen machte sie es sich mit Momo bequem auf der Couch und aß ihre Pizza. Mit Mühe, ohne sich viel bewegen zu müssen, angelte sie sich ihre Tasche. Sie wollte ihr Handy finden, aber das Festnetz lenkte sie ab.

„Ja?“, ging sie an den Apparat.

„Hallo, hier ist Jenny“, hörte Thea ihre Kommilitonin.

Thea verdrehte die Augen. Sie verstand sich zwar mit Jenny, aber wenn diese noch um halb elf Uhr am Abend anrief, dann musste es was wichtiges sein. Das gefiel dem Mädchen nicht.

„Was gibt es Jenny?“

„Professor Doktor Hartmann schiebt die Übung nach vorne, und will die Aufgaben sehen.“

„Super.“

„Dachte ich mir auch so.“

Der hat doch gesagt wir können die Freiwillig machen. Pissnelke. Beleidigen? Kann ich.

Thea seufzte kurz und sah zu Momo. Schüttelte noch einmal den Kopf: „Ja dann fang ich mal an. Danke Jenny.“

„Bitte. Ich mach auch mal weiter. Bis Morgen, Thea.“

„Bis Morgen.“

Thea hörte das Klicken der Leitung und schmiss ihr Festnetz aufs Sofa. Sie wollte eigentlich schlafen gehen.

Schade Momo, kuscheln wir später, sagte sie ihrer Katze in Gedanken und streichelte sie noch einmal.

Mürrisch holte sie ihre Unterlagen hervor und begann mit den Aufgaben.
 

Jetzt hab ich kein Bock mehr.

Sie klappte ihren Laptop zu und schaute auf die Uhr.

„Komm Momo, Zeit fürs Bett.“



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