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Intrigo e amore

And it's with you that I want to stay forevermore
von
Koautor:  Coventina

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Ostern in Cambridge – Zuneigung

Dominico Sforza

Sanft griff er nach Rodregos Hand, um ihn zu seinen Gemächern zu führen. Sie waren immer noch nicht richtig trocken, aber das machte ihm nichts aus und in seinem Zimmer brannte Feuer im Kamin. Das große Bett lockte einladend weich. "Danke. Jetzt muss ich mir das wenigstens nicht noch ansehen." Er strich über Rodregos Schultern und seinen Nacken, spürte die Haut unter seinen Fingern. "Wie wäre es, wenn ich mich mit einer kleinen Massage dafür bedanke? Ich glaube, das kannst du wirklich gut gebrauchen."
 

Rodrego Fernale

Die Tür ging zu und die Worte Alessios hingen schwer in der Luft nach. Rodrego war das Lächeln schon vergangen, als er die Türschwelle übertreten hatte. Kurz schloss er die Augen und atmete tief durch. Er hatte das für Nico getan, weil er sein Freund war, weil er ihn liebte, auf eine ganz eigene Art und Weise. Aber Alessandro deswegen so zu verletzen, war nichts, was er gerne tat. Vielleicht würden dann diese elendigen Spielerein endlich aufhören. Vielleicht.

Er hatte die dankende Hand an seinem Rücken deutlich gespürt, und angesichts dessen, dass er Nico wenigstens einen kleinen Sieg verschafft hatte, fühlte er sich auch nur bedingt schlecht, und dennoch war es für die Beziehung zwischen ihm und Alessandro nicht gerade zuträglich gewesen. Seit der Geschichte damals, als Alessio versucht hatte, ihn ins Bett zu bekommen, war es nicht mehr so wie vorher gewesen, wo sie ungezwungen miteinander umgegangen waren. Sie hatten nie wieder darüber gesprochen und allein deswegen schon war die Kluft so unendlich groß manchmal. Vielleicht sollten sie sich einmal aussprechen, aber in diesem Moment schien das so weit, wie schon lange nicht mehr.

Bereitwillig ließ er sich von Dominico in dessen Gemächer führen, die Kälte, die durch die Nässe nur noch verstärkt wurde, nicht wirklich als störend empfindend. Und doch war es angenehmer, als sie das warme Zimmer betraten, das er nur zu gut kannte und in dem er sich wohl fühlte.

Als sich Dominico bedankte, nickte er. "Schon in Ordnung", lächelte er. "Ich hoffe nur, dass der Preis nicht zu hoch war. Ich habe das Gefühl, mich immer weiter von Alessio zu entfernen..." Aber jetzt wollte er nicht weiter darüber nachdenken, schließlich hatte Alessandro es sich heute auch definitiv selbst zuzuschreiben, dass es kam, wie es gekommen ist. Der Mann der Kirche war alles, nur kein Unschuldslamm. "Aber lassen wir das", er sah Dominico lächelnd an. Vielleicht würde es doch kein Ausnutzen heute sein, sondern ein gemeinsames "Sich Halten". Als der andere anfing, ihm über die Schulter, den Nacken zu streicheln, streckte er unwillkürlich den Hals, lehnte sich sacht an die Hände, die ihm gerade sehr gut taten. "Hm", schnurrte er, die Augen schließend. "Das fände ich ein gelungenes Dankeschön..." Und so griff er nach der Hand des anderen und gemeinsam gingen sie in Richtung Bett, in dem er schon einige Stunden seines Lebens gelegen hatte, und legte sich so hin, dass Dominico ihn gut massieren konnte. Jener setzte sich auch sogleich auf ihn, und er spürte das Gewicht des anderen auf sich, aber auch seine nackte Haut, spürte das Glied des anderen an seinem Hintern. Hm, schon war alles Negative vergessen, während Nicos Hände seine Schultern, seinen Nacken massierten. Und jedes Mal, wenn die Hände des anderen die Wirbelsäule ein wenig hinunterwanderten, wand er sich leicht. Nico wusste genau, wo er besonders "empfindlich" war. Und dass jener es provozierte, dass Rodregos Körper bald nach mehr verlangte, war ihm durchaus klar.

Doch da gab es noch eine Frage, die er geklärt wissen wollte, bevor er seinem Verlangen nach Sex nachgeben würde. "Was war das für ein Kerl, den du nicht rumbekommen hast?", fragte er daher und war gespannt auf die Antwort. Er kannte Nico, wusste, dass er eigentlich selten Probleme hatte, Menschen davon zu überzeugen, mit ihm zu gehen. Nico war klug genug, sich zu überlegen, womit man jemanden locken konnte.
 

Dominico Sforza

Es war immer wieder das gleiche. Aus einer Laune heraus begannen sie dieses Spiel und jedes Mal endete es darin, dass sie sich beide so sehr verletzten. Denn keiner gönnte dem anderen den Sieg wirklich, ganz egal was auf dem Spiel stand. Und im Grunde ihres Herzens wollten sie beide eigentlich nicht gegeneinander spielen, und doch war die Konkurrenz zwischen ihnen größer als die Vernunft. Zumindest manchmal.

Sie hielten immer zusammen, wenn es darauf ankam, und Nico wollte nicht, dass seinem Bruder irgendetwas Schlechtes widerfuhr, zumindest nichts ernsthaft Schlimmes. Und auch Rod gehörte in dieses eingeschworene Bündnis - doch seit Alessio versucht hatte, ihm so nahe zu kommen, wie Nico ihm nahe gekommen war, war es eben nicht mehr wie früher. Aber das war es ohnehin nicht mehr, seit Alessio Kardinal geworden war. Keiner der beiden hatte diese kirchliche Laufbahn einschlagen wollen, allerdings hatte auch keiner von beiden heiraten wollen. Sie zu dritt waren einfach ein unschlagbares Team gewesen und hatten so manches Verrückte angwstellt - immer zusammen. Doch die Kirche hatte Alessio von ihnen getrennt und Nicos Heirat hatte ihn ebenfalls gezwungen, ruhiger zu werden. Es war nicht mehr wie früher, nicht mehr wie in Italien, als sie noch Kinder oder eben junge Männer gewesen waren. "Er wird sich wieder einkriegen… da bin ich sicher. Vielleicht schlägt er so dumme Wetten ja auch nicht mehr vor. Ich zumindest versuche, mich in Zukunft zurück zu halten.." Doch dieses Versprechen hatte er sich selbst schon viel zu oft gegeben, ohne es in die Tat umzusetzen.

Er nahm eine Karaffe Wein vom Nachttisch und schenkte zwei Becher großzügig damit voll, ehe er Rod einen reichte, der sich schon auf dem Bett breit gemacht hatte. Nico nahm noch ein, zwei Schlucke, ehe er sich Öl vom gleichen Nachttisch griff. Es stand nicht ohne Grund da, denn Nico war eitel und er benutzte das Öl oft genug für seine eigene Haut. Es roch gut und sorgte im feuchten kalten England dafür, dass seine Haut nicht spröde wurde und austrocknete. Jetzt eignete es sich hervorragend, um auch Rods Rücken damit einzustreichen und ihn so wesentlich besser massieren zu können.

Es war ja nicht das erste Mal, dass er es tat, und doch ertastete er jedes Mal etwas Neues auf der gebräunten Haut des Schmieds. Eine kleine Einkerbung hier, eine kleine Narbe dort. Wenn Rod in den Ställen des Königs arbeitete, trug er zwar eine Lederschürze, aber kein Hemd, da es neben den Öfen sehr heiß war. Funken, die beim Hämmern davonstoben, sorgten immer wieder für kleine Brandblasen oder Verbrennungen und es waren unzählige. Nico kannte jede einzelne, zumindest bildete er sich das manchmal ein, und er strich immer wieder zärtlich darüber. Eigentlich wollte er auch Rods Schwachstelle zwischen seinen Schulterblättern nicht ausnutzen, doch das war verdammt schwer so wie der Mann sich gab und unter ihm wand. Es war anregend, vor allem, weil sie beide nackt waren und jedes Mal rutschten Nicos Finger tiefer bis über Rods festen Po, nachdem er selbst auf dessen Oberschenkel gerutscht war. Ja, er wollte Sex, aber er war sich noch unschlüssig, ob er tatsächlich ihn nehmen wollte. Zwischen ihnen war nicht festgehalten, wer welchen Part zu übernehmen hatte, und Nico sehnte sich gerade mehr danach gehalten zu werden. Rods unvermittelte Frage ließ ihn irritiert aufsehen und brachte ihn in die Realität zurück. "Ach.. nur so ein Schausteller.." Das war wirklich eine starke Untertreibung. "Vielleicht hast du ihn gesehen. Einer der Männer auf dem Markt, sie haben ihr Lager vor der Stadt. Er hatte interessante Augen." Immerhin hatte Nico sonst nicht viel Möglichkeit gehabt, sein "Opfer" zu begutachten. "Er schien mir ein passendes Gegenstück und ich hab ihn eingeladen und ihm angeboten, ihn zu fördern. Keine Ahnung was er von mir dachte, ich glaube, er hatte das Gefühl, ich wollte ihn gleich auf dem Marktplatz ausziehen. Dabei hab ich ihn nur zum Essen eingeladen, aber diese Leute sind misstrauisch... und man erzählt ihnen Schlechtes über Leute wie uns. Naja, auch egal. Ich weiß nicht mal, ob ich ihn überhaupt so gewollt hätte, wie Alessio sein blondes Messdienerflittchen. Ich glaube, er hätte mir auch so ganz gut gefallen, wenn auch nicht so sehr wie du…" Langsam senkte er den Kopf und biss zärtlich in die Haut zwischen Rods Schulterblättern, um ihn von weiteren Fragen abzuhalten.
 

Rodrego Fernale

Die geschickten Hände des anderen, die seine verhärteten Schultern und den angespannten Rücken massierten, ließen Rodrego schnurren. Nach dem kurzen, aber angenehmen Bad war das jetzt wie eine Art Höhepunkt der Entspannung. Hin und wieder knurrte er jedoch auch, wenn Dominico eine Stelle erwischte, die recht schmerzhaft war, oder zu fest massierte. Das Öl, das der andere verwendete, und das er vom Geruch her Dominico zuordnete, fühlte sich sehr angenehm an. Alles in allem war diese Situation Balsam für seinen Körper und Balsam für seine Seele. Und besonders die Massage zwischen seinen Schulterblättern sorgte dafür, dass er mehr haben wollte, mehr Zärtlichkeiten, mehr Nähe, mehr Dominico und vor allem Sex.

Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er zunächst die recht ausflüchtigen Worte hörte. Also war der Kerl jemand, der Dominico eigentlich gut gefallen hätte. Er lauschte den Worten des anderen und es fiel ihm in keinster Weise schwer, zwischen den Zeilen zu lesen. Nun, zumindest gab Dominico zuletzt ja auch zu, dass jener Mann ihm wirklich gefallen hätte. "So, so, ein Schausteller...", sagte er mit einem Grinsen in der Stimme. Doch mehr konnte er nicht sagen, denn in diesem Moment biss ihn Dominico sacht. "Au", entgegnete er nicht wirklich verärgert, bebte doch sein Körper unter dieser Berührung und die Nackenhaare stellten sich leicht auf, als er den Atem des anderen eben genau dort spürte. Sie sollten aufhören zu reden, und Dominicos Geste sagte ihm, dass jener genau dasselbe dachte. Und so drehte er sich unter dem anderen, ergriff ihn an den Handgelenkten und drehte sich mit ihm, so dass er nun auf dem anderen zu liegen kam. Seine Augen suchten die des anderen und sahen diesen mit einer Mischung aus Leidenschaft, Spieltrieb und Wärme an. "Noch bin ich nicht eifersüchtig, aber ich bin mir sicher, dass der Kerl dich so bald nicht in Ruhe lässt...", wisperte er und küsste den anderen, erst zärtlich, schnell aber leidenschaftlicher, verspielter, bevor er noch einmal den Kuss unterbrach. "Aber es gefällt mir, dass er sich nicht hat kaufen lassen. Er hatte schließlich auch ein wenig Recht mit seinem Misstrauen..." Genau wie er es nicht wollte, dass sein Freund Besitzansprüche auf ihn gelten machte, genauso wenig erhob er solche auf Dominico. Sie waren Freunde, die manchmal auch ihr Bett teilen, wenn sie einander brauchten. Deswegen würde er niemals dem anderen Glück verwehren, oder eifersüchtig sein, wenn er sein Bett mit einer Hure teilte.

Rodregos Küsse versiegelten erneut den Mund des anderen, bevor er seine Lippen den Hals des anderen hinunterwandern ließ, seine Lenden an denen des anderen leicht reibend. Als seine Lippen am Schlüsselbein angekommen waren, verweilten sie dort ein wenig, küssend, knabbernd, den anderen neckend, bevor er seine Reise auf Dominicos Körper fortsetzte und sich in größere Tiefen begab. Jeden Millimeter hatte er schon gekostet, jeden Millimeter kannte er, jede Narbe, jede Kontur. Und er liebte diesen Körper.

Seine Hände hatten mittlerweile die Handgelenkte des anderen losgelassen, strichen nun die Seiten des anderen hinab und während seine Lippen am Bauch des anderen die Haut mit Küssen bedeckte, wanderte eine Hand hinab, das Glied des anderen ergreifend, um es in seiner Erregung zu verstärken. In pumpenden Bewegungen trieb er Dominico in seinem Verlangen voran, wanderte schließlich weiter hinab mit seinen Lippen und machte sich nun daran, dem anderen mit seinem Mund alles vergessen zu lassen, was an diesem Abend passiert war, was ihn belastete oder beschäftigte. Jetzt waren nur sie beide, ihre Nähe und Sex wichtig, nichts anderes...
 

Dominico Sforza

"Hatte er nicht!" Die Worte verloren mit jeder Sekunde mehr an Kraft, die Rodrego sich über seinen Körper hermachte. Eigentlich hatte ja Nico derjenige sein wollen, der Rod verwöhnte, einfach ein wenig, weil er ihn mehr oder weniger überredet hatte, mit zu kommen und ihn dann auch noch auf eine mehr oder weniger unfeine Weise vorgeführt hatte. Doch Rod schien zu merken, wie abwesend er war, und ehe er sich‘s versah waren sie nicht nur nackt, sondern auch vertieft darin, einander zu berühren, zu küssen und zu liebkosen. Nicos Gedanken flossen davon wie frischer warmer Honig und er kostete sich selbst von Rods Lippen, ehe sie in einander verschlungen ihrer Lust nachgaben und für Nico vorerst keine Rolle mehr spielte, was an diesem Tag geschehen war. Der nächste Morgen käme definitiv zu schnell.
 

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Rodrego Fernale

Tief atmete er den Geruch des anderen ein, der für ihn fast identisch war mit purem Wohlbehagen. Erschöpft war er, aber auch unheimlich entspannt. Dominicos Arme um seinen Körper, den anderen ebenso haltend, schloss er die Augen und mit einem Gefühl von tiefer, inneren Zufriedenheit schlief er bald schon ein.



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