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Intrigo e amore

And it's with you that I want to stay forevermore
von
Koautor:  Coventina

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London 2 - Miteinander aufwachen

John

Auf seine innere Uhr war eigentlich immer Verlass. Und so wachte er auch an diesem Morgen zeitig auf. Es wurde dämmrig und John vermutete, dass die nächste Turmuhr sechs Uhr verkünden würde. Einen Moment betrachtete er den Mann neben sich, diesen Seefahrer, der noch so viele Geheimnisse in sich barg. Es war eigentlich ein schöner Abend gewesen, weil er so unverbindlich gewesen war und vor allem so… harmonisch, irgendwie. Sie hatten sich nicht viel sagen müssen und sich dennoch verstanden. Das kam nicht sehr häufig vor. Und die Art und Weise, wie ihn Nadim behandelt und angefasst hatte, hatte John gefallen. Es war höflich und dennoch bestimmend gewesen und er hatte nie das Gefühl gehabt, in die falschen Hände geraten zu sein. Falsch im Sinne von Händen, die bestimmen wollten, koste es was es wolle. Er hatte ruhig geschlafen und zufrieden, befriedigt, wenn man so sagen wollte. Er hatte Kieran und Dominico Sforza für diese Nacht vergessen, und das war es ja auch gewesen, was er bezwecken wollte. Vielleicht sollte er sich wirklich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass Kieran für ihn wirklich unerreichbar war. Einfach schon allein aus dem Grund, weil er ahnte, nie dieses Leuchten in Kierans Augen zu bekommen, wie es die Anwesenheit dieses anderen Mannes gestern vermocht hatte. Nichts desto trotz würde er ihn schützen und für ihn da sein. Er war ihm einfach zu sehr ans Herz gewachsen, seit er da vor ihm gestanden hatte und für seine Ohren zu offensichtlich seinem Vater klar gemacht hatte, dass er keinen Frauenbesuch mit nach Hause nehmen würde. Ihm wurde warm ums Herz bei diesem Gedanken. Aber war das ein Gefühl von Liebe oder nicht eher von Freundschaft...? Verwechselte er etwas? John löste sich langsam und vorsichtig aus dem Arm, der ihn umschlugen hielt, und stand leise auf. Seine Sachen lagen am Boden verstreut vor dem Fenster, das leicht offen stand und kühlere Morgenluft hereinfließen ließ. Zügig zog er sich an. Er würde frische Brötchen unterwegs besorgen und vor seinem Vater so tun, als sei er einfach so früh wach gewesen, bevor er sich daran machen würde, ihm im Laden zu helfen. Ab Montag würde er wieder an die Uni gehen und da sollte er schauen, dass er vorarbeitete, um selbst dann ein wenig Ruhe zu haben, bis die Kurse klar waren und sich der Alltag wieder eingeschlichen hatte.
 

Tancrèd

Es war einfach nicht wie auf dem Meer. Wenn Tancred die Chance hatte, dann schlief er immer auf seinem Schiff, selbst wenn es in einem Hafen vor Anker lag. Das sanfte Plätschern der Wellen, selbst bei ruhiger See, brachte ihm einen wundervollen Schlaf. Auch wenn das Meer in Stürmen manchmal bocken konnte wie ein wilder Hengst und Tancred ab und an schon unsanft aus seinem Bett befördert hatte - es war immer noch besser als hier in diesem Raum auf diesem statischen Bett zu liegen. Der Schlaf war nicht sonderlich tief und er empfand ihn nicht besonders entspannend, auch wenn es besser als die letzten Nächte gewesen war. Als John sich bewegte, war Tancred jedoch sofort sehr wach. Da er seine Gedanken allerdings erst einmal sortieren musste, behielt er die Augen geschlossen und miemte weiter den Schlafenden, während er merkte wie sich Johns Gewicht vom Bett entfernte. Er versuchte den gestrigen Abend zu rekonstruieren - sie waren in diesem Pub gewesen.. vor seinem inneren Augen erschienen Gesichter. Dominico Sforza, ein schwarzhaariger Tänzer, John. Er hatte gar nicht so viel Ale getrunken, aber es reichte um die Erinnerung etwas zu trüben. Langsam jedoch entstand ein gesamtheitliches Bild vom Abend und vor allem der darauffolgenden Nacht und das brachte Tancred dazu, die Augen zu öffnen. John war bereits angekleidet und schickte sich an, zur Tür zu gehen. Auf leisen Sohlen erhob sich Tancred, wie eine Katze und wohl wissend wie man sich lautlos auf Holzdielen bewegen konnte. Noch bevor John die Tür erreichen konnte, griff er ihn am Arm und zog ihn herum. Der kleine Schock und die Überraschung in Johns Gesicht waren amüsant und brachten Tancred zum Grinsen. Mit Zeigefinger und Daumen der rechten Hand griff er sich Johns hübsches Kinn und drückte ihm einen sinnlichen sanften Abschiedskuss auf die Lippen. Nicht zu kurz und nicht zu lang, dann löste er sich wieder, griff an John vorbei und zog die Türe auf. Gegen das Türblatt gelehnt deutete er hinaus, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Er hatte sich ja selbst geschworen, nichts zu sagen, und es gab auch nichts zu sagen - lediglich seine Augen schienen verschmitzt zu grinsen ob Johns offensichtlicher Überraschung. Vielleicht würden sie sich noch mal wieder sehen, vielleicht nicht - zumindest war es eine schöne Erinnerung als John die Treppe hinablief und Tancred die Türe hinter ihm wieder schloss. Er wollte sich gerade wieder zum Bett begeben, als sein erster Maat hinter ihm durch die Türe trat. Er schien besorgt, doch als er seinen Kapitän bei bester Gesundheit sah, legte sich das wieder. "Spaß gehabt heute Nacht, Kapitän?" "Eine Hure in edlen Stoffen gefunden, Kadmin?" Der Araber grinste breit. "Ich besorge ein Frühstück. Danach sollte ich dich dringend rasieren, wenn wirklich heute eine Audienz ansteht." Tancred grunzte, er wollte noch etwas ausruhen - doch vermutlich hatte Kadmin recht.
 

John

Gott! Erschreckte ihn dieser Kerl doch fast zu Tode! John war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er definitiv gar nicht mitbekommen hatte, dass Nadim aufgestanden war, um ihn aufzuhalten. Er war zusammengefahren und einen Moment hatte sein Herzschlag ausgesetzt. Hatte er etwas angestellt? Er hatte nichts gestohlen und der Kerl hatte auch nicht so auf ihn gewirkt, als müsse er nachdrücklich ihm erklären, dass er niemanden von ihrem Techtelmechtel erzählen sollte. John war schon kurz davor zu sagen, dass er ihn gehen lassen sollte, als er das Grinsen des anderen im Halbdunkel sah und zögerte. Und schon spürte er die Lippen des anderen auf den seinigen und nun war er wirklich völlig aus dem Konzept gebracht worden. John war ehrlich gesagt zu überrascht, um irgendetwas zu tun, und so erwiderte er den Kuss auch nur bedingt. Dafür schlug sein Herz, nun umso heftiger gegen seine Brust. Ob es wegen des Schreckens oder des Kusses war, konnte John nicht sagen. Er folgte der stummen Geste und verließ den Raum, stieg noch immer ziemlich irritiert die Treppen hinunter und wäre fast in einen Mann hineingelaufen, der ihm gerade noch zur Seite sprang. Dann eilte er nach Hause und hätte auch fast die Brötchen vergessen. Warum küsste ihn der Kerl zum Abschied?! So etwas machte man nicht mit Typen, die man nur für eine Nacht nahm. War das eine besondere Auszeichnung für ihn? Oder erhoffte sich der andere doch mehr? War das das stumme Angebot, das zu wiederholen? John wusste nicht genau, was er davon halten sollte. In jedem Fall hatte Nadim nun einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen.
 

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Dominico

An anderer Stelle erwachte gerade Dominico Sforza von den Toten. Angenehm kalte Morgenluft strich über seinen und Kierans nackten Körper in Kierans Bett. Die Nacht war heiß gewesen, denn wenn tagsüber die Frühlingssonne schien, heizte es unter dem Dach recht auf. Gut, es konnte auch an ihren Aktivitäten gelegen haben, dass sie geschwitzt hatten... Nico blinzelte gegen die ersten Sonnenstrahlen und drehte sich auf den Rücken, um sich etwas zu strecken. Die küphle Luft streichelte seinen Körper und Nico lächelte, als er Kieran neben sich betrachtete. Sanft drückte er ihm einen Kuss auf die Stirn und strich über seine Seite. Es war ein schöner Abend gewesen, auch wenn das Ausgehen wirklich kurz gewesen war... und eine noch schönere Nacht. Doch Nico musste früher oder später hier verschwinden und früher war da eindeutig besser. "Hey mein Hübscher..", gurrte er gegen Kierans Ohr. "Ich befürchte, ich muss so langsam gehen, bevor John oder sein Vater hier oben aufschlagen.." Er strich Kieran einige Strähnen aus dem Gesicht. "Aber wir sehen uns ja schon später wieder, nicht wahr? Und wenn es heute wieder warm wird, dann können wir schwimmen gehen...," schlug er leise vor, weil der Gedanke an Wasser gerade herrlich war.
 

Kieran

"Hm", murmelte Kieran, als er die Worte des anderen hörte. Er war gerade so gar nicht begeistert davon, dass Dominico schon wach war. Konnten sie nicht einfach liegen bleiben und noch schlafen? Er hatte zwar einigermaßen gut geschlafen, aber irgendwie tat ihm gerade alles irgendwie weh. Der Mann da neben ihm verlangte ihm aber auch einiges ab... oder er ihm? Kieran lächelte bei dem Gedanken. Und der Gedanke an das, was sie letzte Nacht gemacht hatten, kribbelte in seinem Inneren. Nicht nur der Sex, einfach diese Zweisamkeit löste in ihm schon dieses schöne Gefühl aus, das er bis dato einfach nicht gekannt hatte. Dieser Mann da neben ihm gehörte ihm, zumindest ein Stück weit. Und auch wenn ihre Beziehung schwierig war, sie machte ihn glücklich. Als der andere weiterredete, drehte er den Kopf etwas, um ihn besser sehen zu können. Er genoss die Berührungen, den Kuss, wie Dominico ihm das Haar zurückstrich und rührte sich nicht weiter. "John würde nicht kommen und Mr. Forbes erst recht nicht. Seit ich hier wohne, war er nicht mehr hier oben. Er ist da sehr diskret." Kieran seufzte. "Aber du hast ja recht. Je früher wir aufstehen, desto eher sehen wir uns auch wieder. Und schwimmen klingt definitiv sehr sehr sehr gut." Kieran drehte sich etwas und streckte sich. Dann zog er Dominico noch einmal zu sich und küsste ihn sanft. Ihm lagen so viele Dinge auf den Lippen, die er dem anderen gerne sagen wollte. Wie sehr er ihn liebte, wie süchtig er nach ihm war, dass er immer an ihn denken musste. Doch er traute sich nicht, solche Gedanken wirklich auszusprechen.

Dominico wusste das sicher. Und alles, was sie in dieser Richtung verbalisierten, verursachte nur Schmerzen, wenn sie sich nicht sehen konnten. Er entließ den anderen aus seiner Umarmung, sah ihm dabei zu, wie er aufstand und tat es dem anderen schließlich gleich. Sie wuschen sich etwas, dann zogen sie sich an. Dominico sollte bei Gelegenheit etwas für sich hier deponieren. Das wäre sicher sinnvoll. Sie veraschiedeten sich und das Wissen, dass sie später Zeit füreinander haben würden, machte es ihm leichter.
 

John

Kaum war er zu Hause, rannte er auch schon fast in den zweiten Mann hinein. Diesmal war des Dominico Sforza, der gerade ihr Haus verließ. Na, da war er ja gerade rechtzeitig gekommen. Und offenbar hatten die beiden wirklich die Nacht miteinander verbracht, denn der unrasierte Mann wirkte nicht so, als hätte er lange geschlafen. "Entschuldigt, Mylord", sagte er anständig und neigte den Kopf, als er zur Seite trat und dem anderen Platz machte. Kaum war jener an ihm vorbei, trat er hinter ihm ins Haus und stieg schnellen Schrittes die Stufen hinauf. Er wollte bloß nicht in die Situation kommen, mit ihm auch noch irgendwie reden zu müssen.

"Ich habe Brötchen geholt", begrüßte er seinen Vater, der in der Küche stand und Wasser kochte. "Ich hole noch Kieran." Sein Vater nickte und sah ihn einen Moment kritisch an. Offenbar war er doch ein wenig zu spät augestanden. Nun gut, sollte sein Vater denken, was er wollte. Er stellte eh keine Fragen, denn dieser Bereich in seinem Leben interessierte seinen Vater herzlich wenig - oder eher: er hatte Angst vor der Wahrheit, die er als Krankheit diagnostizieren würde. Während andere Söhne in dem Alter verheiratet wurden, um die soziale Stellung zu manifestieren, glaubte sein Vater vermutlich, dass man ihn eh niemandem zumuten konnte - unabhängig davon, dass er ohnehin niemals heiraten wollte. Aber daran war er gewöhnt.

Er stieg die Stufen hinauf zu Kieran, der ihn mit bester Launte begrüßte und sich so sehr bei ihm entschuldigte, dass es John sehr viel Spaß machte, den etwas Beleidigten zu spielen. Kieran war bei so etwas aber auch wirklich ein wenig zu sehr besorgt, sich den Groll anderer zuzuziehen. Lachend gingen sie zum Frühstück und begannen den Tag. Hm, er gönnte Kieran sein Gück, definitiv. Die Nacht hatte ihn geholfen, Abstand zu gewinnen. Kieran war außerhalb seiner Reichweite gerückt und das sah er nun klarer, als je zuvor. Und dennoch blieb ein negatives Gefühl deswegen aus. Er war nicht enttäuscht oder traurig. Eher sogar froh, das zu merken. Kieran war ihm wichtig. Hatte er Freundschaft mit 'Verliebtsein' verwechselt? Vielleicht - in beidem hatte er keine Erfahrung. Aber er wusste jetzt besser, dass nur eines wichtig war: dass Kieran glücklich war. Aber er war auch ein wenig neidisch - ein bisschen. Auf Kieran, weil er jemanden hatte. Und auf Dominico, weil er Kieran hatte. Die Zeit würde zeigen, ob er noch einmal jemandem wie ihm begegnen würde, bei dem er den Drang verspürte, ihm näher zu kommen und sich ihm zu öffnen. Im Moment lieber nicht. Nicht solange sein Vater ihn eh wie eine Pestbeule beäugte.
 

Dominico

Dass ihm John noch mehr oder weniger über den Weg stolperte, wunderte Nico schon. Er hatte eigentlich geglaubt, dass John irgendwann in der Nacht nach Hause gekommen war.. und eigentlich hätte er ihn doch hören müssen, wenn er das Haus am Morgen verlassen hätte, oder? Er nickte ihm zu und ging dann die Straße hinunter, um sein Pferd aus dem Stall zu holen - kaum war er im Stall angekommen, hatte er die Sache mit John schon wieder vergessen. Stattdessen hing er mit seinen Gedanken bei Kieran. Bei Kierans schönem Körper, der ihn heute Nacht mehr als nur ein bisschen gefordert hatte. Sie hatten sich vermutlich beide ziemlich gefordert, zumindest fühlte es sich so an. Nicos Hüfte schmerzte vor Muskelkater, ebenso sein Bauch und seine Oberschenkel... aber die Sehnsucht war so verdammt groß gewesen, dass er Kieran einfach nicht hatte loslassen können, bis sie beide am Ende ihrer Kräfte gewesen waren. Und es hatte so verdammt gut getan zu wissen, dass Kieran ihn liebte. Auch wenn weder er noch Kieran das ausgesprochen hatten, sie wussten es, wenn sie zusammen waren. Nico fühlte es in jeder Berührung, in jedem Kuss. Sie verstanden sich ohne Worte und Kieran verstand es Nico aufzufangen. So in Gedanken versunken und leidlich richtig angekleidet hätte er den Boten fast nicht bemerkt, der ihm schreiend hinterher ritt. Anscheinend war der Mann auf dem Weg zu ihrem Anwesen gewesen, und hatte Nico amüsanterweise schon davor gesichtet und wollte ihn abfangen. Nico zügelte das Pferd und ließ den keuchenden Jungen, der vom Schreien kaum Luft bekam, erst einmal zu Atem kommen. Aus den gekeuchten Worten konnte er entnehmen, dass man ihn im Palast erwartete - zu einer Audienz mit dem König, Charles Brandon und Thomas Howard UND - Tancred de Nerac. Nico grunzte unwillig. Er sah miserabel aus, war nur leidlich gewaschen und nicht rasiert - so konnte er unmöglich vor dem König auftauchen. Er bedankte sich bei dem Boten und gab ihm ein paar Münzen, ehe er seinem Pferd die Sporen gab, um auf das Anwesen zu hetzen. Befehle bellend sprang er vom Pferd, ließ sich direkt ein frisches Satteln während er bereits neue Kleidung gebracht bekam, kaum dass er die Eingangshalle betreten hatte. Ohne auf große Konventionen zu achten, riss er sich Jacke und Hose vom Körper und schlüpfte in die frischen Sachen, während Amadeo mit einem fein geschliffenen Rasiermesser bereits den Dreitagebart abrasierte und Nico damit wieder ein frisches und weniger verwegenes Aussehen gab. Kaum hatte er das Messer das letzte Mal über Nicos Wange gezogen, rannte Nico wieder hinaus, schwang sich auf das Pferd und donnerte, gefolgt von Amadeo vom Hof. Er hoffte, dass er nicht zu spät kam - doch kaum dass sie auf den Hof ritten, erwies sich diese Sorge als unbegründet, denn man teilte ihm mit, dass seine Majestät noch eine Weile brauchen würde. Im Audienzsaal traf Nico auf Charles Brandon - und Cromwell. Um dem Schein genüge zu tun begrüßten sich die beiden Männer steif, ehe sie sich nur noch ignorierten. Da Charles gerade in ein Gespräch mit Thomas Howard vertieft war, schlenderte Nico, betont gelassen, zu Tancred hinüber und begrüßte ihn förmlich. Das undefinierbare Schmunzeln in Tancreds Blick griff er auf und lächelte. "Ich hoff, Ihr hattet einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt, Monsieur de Nerac." Tancred neigte leicht den Kopf, um seine Zustimmung zu symbolisieren. "Sehr angenehm, Mylord. London kann wirklich die schönsten Geschöpfe auf Gottes Erde sein eigen nennen." Taktvoll, Nico zog innerlich den Hut. Ohne sich auf ein Geschlecht festzulegen, hatte Tancred den Nerv der Sache getroffen und blieb damit diplomatisch, denn er konnte genau so gut die Hofdamen meinen. Ein Geheimnis zwischen ihnen, bei dem nur sie beide wussten was die Wahrheit war - und gleichermaßen eine Erinnerung daran, was sie beide verband. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis seine Majestät sich bestgelaunt dazu bequemte, zu ihnen zu stoßen. Zu seiner angenehmen Überraschung entließ Henry Cromwell, weil das seiner Meinung nach nichts mit dessen Befugnissen zu tun hatte - so konnten Charles und Nico wesentlich angenehmer mit Tancred und Thomas Howard sprechen. Im Grunde war ihr Gespräch nur eine Wiederholung bereits abgemachter Verträge. Gemeinsam wollten sie am Montag in der Universität geeignete Ärzte aussuchen. Tancred würde dann unmittelbar wieder nach Portsmouth reisen, während die jungen Männer im Laufe der Woche nachkommen sollten. Henrys Besuch würde dann in einem Monat folgen, so dass bereits erste Manöver auf See vorgeführt werden konnten, und die Mannschaften Hand in Hand arbeiten konnten. Man wollte außerdem demonstrieren, wie Wunden auf See schnell und gut versorgt werden konnten, um dem König einen Eindruck von der Schlagkräftigkeit seiner Navy zu geben. Nach einigen Stunden des Plauderns verabschiedeten sich die Männer und Nico machte sich auf den Weg nach Hause. Er freute sich unheimlich auf das Wochenende mit Kieran.
 

Nachdem Kieran die wenigen Menschen versorgt hatte, die ihn brauchten konnten Nico und Kieran das Wochenende endlich genießen und der Brief, der Nico zugestellt worden war, rückte in den Hintergrund. Als sie sich am Sonntagabend verabschiedeten, tat es weh... doch sie würden sich bald wieder sehen, das wussten sie ja. Zumindest dachte Nico das. Als er wieder hineinging und Kieran vom Hof ritt, wedelte Alessandro mit einem Brief vor seiner Nase. "Sie kommt morgen früh mit dem Schiff. Hast du das schon vergessen?" Oh ja.. da hatte er wohl etwas entscheidendes in seinem Liebestaumel vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Laila82
2017-06-04T22:07:36+00:00 05.06.2017 00:07
Sie? Nicos Frau? Ojee. Und nun? Ich mein wenn ich es richtig verstanden habe ist die ihm auch nicht grad treu. Aber sie können ja schlecht vor ihrer Nase und Nico will bestimmt auch mal bei ihr und den Kindern sein.
Antwort von:  Coventina
05.06.2017 07:57
Tjaah... <.< da wird noch einiges auf die beiden zukommen. Aber gut aufgepasst ;) Die Dame hats selbst faustdick hinter den Ohren. Freu dich auf die nächsten Kapitel :) Und danke für's Lesen :)
Antwort von:  Laila82
05.06.2017 15:45
War die nicht auch mit Allessio im Bett? Also wenn ich das recht verstanden habe hat dieser das Bett mit der Frau seines Bruders und mit der Frau seines Cousins geteilt. Der Schwerenöter...
Antwort von:  Coventina
05.06.2017 15:47
Tjaha.. <.< ist ja schon einsam so allein in Italien ohne Mann. Da muss man nehmen, was man kriegen kann XD In der Familie wird "brüderlich" geteilt ;)


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