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Die Geschichte vom kleinen Kätzchen

Jemanden lieb haben und lieb gehabt werden
von

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Die Tage vergingen und aus dem Kätzchen war nun eine kleine Katze geworden.

Ihr Vorhaben hatte sie inzwischen traurig und ängstlich werden lassen.

„Wenn ich immer noch niemanden habe, der mich lieb hat, dann muss ich eine ganz grässliche Katze sein. Ja, ganz bestimmt sogar!“, dachte sie und glaubte so fest daran, dass nichts und niemand sie davon hätte abbringen können.
 

Eines Tages ging die kleine Katze spazieren, als völlig unerwartet ein Hase ihren Weg kreuzte und sie ansprach.

„Was für ein komischer Zeitgenosse“, dachte die kleine Katze, „Warum mag er mit mir reden? Ach, er wird eh ganz schnell merken wie langweilig ich bin, dann habe ich wieder meine Ruhe“.
 

Wie groß war die Überraschung dies wunderliche Tier ein paar Tage später wieder zu sehen und erst, dass es wieder mit ihr sprechen wollte!

Die Katze war sehr skeptisch, doch nach und nach freute sie sich immer mehr auf ihre Spaziergänge und auf den Hasen, der auf sie wartete.
 

Bald pochte das Herz der kleinen Katze vor lauter Freude, nur wenn sie an den Hasen dachte. „Könnte es sein? Ist es wirklich ein Hase, den ich lieb haben kann und der mich auch lieb hat? Ach, wie schön das nur wäre!“.
 

Bald lernte die Katze auch andere Hasen kennen, aber das war ich gar nicht so wichtig, für sie gab es nur noch den einen Hasen.

Aber weil er ein Hase und sie eben nur eine Katze war, fürchtete sie sich auch.

„Kann ein Hase eine Katze, grade so eine wie mich überhaupt lieb haben?“

Manchmal glaubte sie zu merken, dass der Hase sie lieb haben könnte, aber ihre misstrauischen Gedanken fanden immer einen Grund, sie zum Zweifeln zu bringen.

Wer konnte eine Katze, so eine wie sie den lieb haben, die sich selbst nicht mehr vertraute?
 

Während die Katze ihre Welt um den Hasen baute, begann dieser seine immer mehr zu erweitern.

Nun sind Hasen sehr lebhafte Geschöpfe und bald zeigten sich der kleinen Katze ganz neue Seiten am Hasen, die sie zuvor nicht gekannt hatte.

Vielleicht sind alle Hasen so, vielleicht war es auch nur dieser, aber dieser Hase fand immer wieder jemand Neuen den er meinte am liebsten zu haben. Er strahlte so glücklich, wie er in den höchsten Tönen schwärmte und der Katze erzählte wie toll seine neuen, liebsten Freunde sind.

Ohne zu merken wie die Ranken sich immer mehr um den Dorn im Herzen der Katze wickelte.

„Dummer Hase, wenn du mich doch nur am liebsten hättest, dann würden mir deine ganzen Geschichten erspart bleiben“.
 

Die kleine Katze hatte Angst, Angst nicht mehr zur Welt des Hasen zu gehören. Angst wieder allein gelassen zu werden. Für jemanden, der so viel toller und so viel besser als sie selbst es war.
 

Die Spaziergänge der Katze veränderten sich, führten immer öfter weg von dem Hasen, der es nicht einmal zu bemerken schien.

Ach wie glücklich der Unwissende war und wie blind für die Not der Katze. Und wie töricht von ihr zu glauben, der Hase würde bemerken, dass er ihr Herz, das doch so sehr an ihm hing zu zerbrechen drohte.
 

An einem Tag, an dem die kleine Katze wieder allein an ihrem Fenster saß, landete ein Spatz auf ihrem Fensterbrett.

Der Spatz plusterte sein Gefieder auf und verkündete:“Dich werde ich lieb haben!“

Die Katze blinzelte. „Ein Spatz will mich lieb haben?! Ja red du nur, du dummes Ding. Niemand hat mich richtig lieb, auch du wirst das erkennen und gehen. Egal wie nett man ist, das allein bring gar nichts! Die Wilden werden gemocht, die flatterhaften werden geliebt. Ich werde meckern, nörgeln und jammern damit du gehst, bevor ich wieder so dumm bin und damit beginne dich zu mögen“, dachte sie sich.
 

Doch egal wie abweisend, kühl und spöttisch sie war, der Spatz kam immer wieder zurück und verkündete, als die Katze besonders am fauchen war: „Du bist süß“.

„Ich bin süß? Warum? Ich bin zickig und eifersüchtig! So sehr das ich mich selbst nicht mehr leiden kann. Warum meinst du es zu können?!“, die Katze verstand es wirklich nicht.

Der Spatz lächelte und sagte:“Du bist schwierig ja, aber grade damit zeigst du mir, dass du mich lieb hast. Den wäre ich dir egal, würdest du dich gar nicht so gebären“.
 

Die Katze schluckte, war das wahr? War das wirklich wahr?

Sie war doch so abscheulich, dass es keiner mit ihr aushalten konnte.

„Aber Spatz, ich bin nicht wild, ich bin auch nicht flatterhaft. Ich bin ängstlich und habe immer Angst allein gelassen zu werden! Bist du dir sicher indem was du von mir hältst?“
 

Der Spatz hopste nah an die Katze heran und sagte: „Was auch passiert, ich werde immer für dich da sein. Ich werde dich immer trösten und dir immer zuhören. Weil ich dich sehr lieb habe“.
 

Die Augen der kleinen Katze füllten sich mit Tränen. Ohne sich zu verstellen, einfach so zu sein wie sie war, mit all ihren Fehlern hatte sie jemanden gefunden der sie lieb hatte und der bei ihr blieb.

Die Tränen glitten ihre Wangen hinab, tropften an ihren Schnurrhaaren entlang auf den Boden.



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